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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Drei Küken -> drei Hähne



Kia
18.03.2014, 13:26
Hallo :)

Der Titel verrät ja schon worums geht. Aus meinen ersten drei Küken sind... tada... drei Hähne geworden. Letzten Sommer wollte meine Marans brüten und ich hab mich riesig gefraut, als dasnn genau 21 Tage später meine drei Kükis geschlüpft sind. Am 21. Juli. Ja, Amanda hat am ersten Juli angefangen zu brüten, was mir das Tage zählen sehr leicht gemacht hat. - Ich find es einfach lustig und daher irgendwie erwähnenswert.

Also, meine drei Küken sind nun drei acht Monate alte Hähne. Bisher konnte ich sie bei der Truppe lassen, aber jetzt hat das kabbeln angefangen und ich musste sie von der Truppe trennen.

Warum ich überhaupt schreibe ist, weil ich sie einfach nicht loswerde und nicht weiß was ich mit ihnen machen soll. Ich hab schon überlegt sie schlachten zu lassen, weil ich das selbst einfach nicht übers Herz bringe.

Ich weiß, dass es so viele Möglichkeiten nicht gibt, entweder ich werde sie los, oder sie müssen geschlachtet werden. Vermutlich brauche ich einfach etwas Zuspruch oder einen Vorschlag was ich machen soll.

Hier einfach nochmal ein paar Fotos:

http://imagizer.imageshack.us/v2/640x480q90/35/f79s.jpg (https://imageshack.com/i/0zf79sj)


http://imagizer.imageshack.us/v2/640x480q90/836/gvnc.jpg (https://imageshack.com/i/n8gvncj)


http://imagizer.imageshack.us/v2/640x480q90/716/8v9s.jpg (https://imageshack.com/i/jw8v9sj)


http://imagizer.imageshack.us/v2/640x480q90/809/h34n.jpg (https://imageshack.com/i/mhh34nj)


Und hier noch der Orpington Papa, Milow

http://imagizer.imageshack.us/v2/640x480q90/853/0gl2.jpg (https://imageshack.com/i/np0gl2j)

moat-trakk-punk
18.03.2014, 13:34
Servus,
schön - schlachten und lecker Essen draus machen :-)
Grüße
Martin :-)

baaze
18.03.2014, 13:39
Hallo, Kia,
:) Vor dieser Entscheidung steht jeder irgendwann, wenn er Küken hat :)

Wenn ich mir Deine Hähne so anschaue, sind das ja Prachtkerle, und glaub mir, wenn Du sie Küchenfertig vor Dir hast, sehen sie auch prächtig aus. Fleisch von den EIGENEN Tieren zu genießen, ist ein Privileg, das nicht jedem gegönnt ist, überleg mal. Du hast ihnen ihr Leben geschenkt und sie schenken Dir ihres. Such Dir einen guten Schlachter (von dem Du vielleicht lernen kannst) und spring über Deinen Schatten.;)

Konich
18.03.2014, 14:39
Tja obendrein Mischhähne, da gehört nun schon echt Glück dazu, wenn du sie abgeben wolltest......wenn du sie verschenkst, dann schlachtet sie vielleicht ein anderer und du hast gar nichts davon.

Ohne belehrend sein zu wollen; über die Möglichkeit/Notwendigkeit des Schlachtens sollte sich jeder Gedanken machen bevor er anfängt Hühnchen auszubrüten ;)....ich halte das für ganz wichtig!

Und mir fällt es auch jedesmal schwer, schöne Hähne zum Schlachten zu geben, zu bestimmen wer stirbt und wer eventuell nicht, dazu noch alte Hennen aussortieren, die vielleicht schon drei oder vier Jahre bei einem gelebt haben. Aber da ich nun mal Huhn esse, kann ich diese Konsequenz vor mir auch rechtfertigen, gerade mit dem was ich bekomme im Vergleich zum Supermarktkrepierel...........

Wenn wir aufhören uns Gedanken zu machen und mitzufühlen, dann wären wir auch keine guten Menschen, denke ich.......

catrinbiastoch
18.03.2014, 15:16
Ich bekomme all meine Hähne über ebay Kleinanzeigen , Flyer an Pinnwänden von Supermärken und Zettel in Kneipen und kleinen Geschäften unter . Nicht über Nacht , aber in überschaubarer Zeit . Ein bunter Bauernhofhahn , ist hier in den Dörfern recht beliebt . L.G. Catrin

Bunte Huehner
18.03.2014, 15:26
Catrin eine Bekannte sucht auch Plätze für 5 ihrer Hähne von 2013 (Mixe). Sie sollen nicht geschlachtet werden. Sie bekommt sie einfach nicht los. Also bei uns ists nicht einfach - die Leute nehmen sie gerne geschenkt - für einen kostenlosen, leckeren Braten (haben viele Leute angerufen die einen Hahn zum Essen wollten). 1 hat sogar angerufen und gemeint: Nein, niemals wird der Hahn geschlachtet. Sie fragt ihn: Wieviel Hennen hätte er denn? Er - wieso Hennen, braucht er die denn? Haben Sie schon Hühner? Nö, ich hab nicht mal nen Stall.

Sorry, aber da ess ich die Tiere lieber selbst.

federchen
18.03.2014, 15:26
Gestern Nacht hat mein Mann bei uns auch eine Mord-und-Totschlagaktion durchgeführt. Bei uns waren es 4 Brahmamixhähne einer Freundin. Die Tiere werden mit Respekt behandelt und er entschuldigt sich immer bei ihnen, sie können ja nichts dafür, dass sie Männchen sind, aber man kann halt nicht alle behalten - ist für die Hennen auch nicht tragbar. Meine eigenen Hähne konnte ich heuer zum Glück alle vermitteln. Es ist schon so, dass diese Tiere ganz anders schmecken, als die industriegequälten, aufgeblasenen 4,5 Wochen alten Masthühner, die man zu kaufen kriegt. Ich weiß. dass es schwer ist, besonders wenn man ihnen von klein auf beim Wachsen zugesehen hat, aber was anderes wird dir wahrscheinlich nicht übrigbleiben. Wenn du jemanden kennst, der dir dies "Arbeit" des Schlachtens abnehmen könnte, wäre das wesentlich einfacher. Ich sage zwar auch immer, ich will nix davon mitkriegen und verstecke mich irgendwo oder gehe sogar ausser Haus, aber heute Früh hab ich wieder Blutflecken weggeputzt. (Ich weiß ja nicht, ob alle Männer so sind, aber meiner hat sie "nicht gesehen") Was für mich ganz schlimm ist, ist der abgetrennte Kopf. Den muß mein Göttergatte immer schnell verbrennen, damit ich ihn ja nicht sehe.

Du schaffst das schon!

Bunte Huehner
18.03.2014, 15:32
Harald, Harald :-). Ja Carina dass Männer das nicht sehen kenne ich auch.

Ich hatte schon früher Hühner und musste 1 Henne wg Legenot erlösen (TA hat mich ausgelacht als ich wg Hilfe fragte). Es ddauerte aber da wars einfach nötig.

Danach habe ich noch 1 Hahn geschlachtet der am Schluß immer auf mich los ging aber sonst bin ich froh wenn ich mit Schlachten nix zu tun habe - bin ich ganz ehrlich. Das macht mein Freund. Auch bei den Zwerg-Zebus. Ludwig bringt sie hin - sie werden getötet und das Fleisch abgehangen. Dann erst bekomme ich das Fleisch zu Gesicht.

Kia - vielleicht findest jemand der sie Dir schlachtet.

Schließe mich Carina an - Du schaffst das schon.

hagen320
18.03.2014, 15:55
Ich bekomme all meine Hähne über ebay Kleinanzeigen , Flyer an Pinnwänden von Supermärken und Zettel in Kneipen und kleinen Geschäften unter . Nicht über Nacht , aber in überschaubarer Zeit . Ein bunter Bauernhofhahn , ist hier in den Dörfern recht beliebt . L.G. Catrin

Fragt sich dann aber immer zu was für einen Preis und wenn ich dann noch auf die Zeit schaue die man damit vertütelt.......wenn die bei mir das Schlachtgewicht erreicht haben bekommen sie einen Termin beim Schlachter und Küchenfertig werden die mir aus der Hand gerissen und das zu vernünftigen Preisen.

hagen320
18.03.2014, 16:03
...........die Leute nehmen sie gerne geschenkt - für einen kostenlosen, leckeren Braten (haben viele Leute angerufen die einen Hahn zum Essen wollten). 1 hat sogar angerufen und gemeint: Nein, niemals wird der Hahn geschlachtet. Sie fragt ihn: Wieviel Hennen hätte er denn? Er - wieso Hennen, braucht er die denn? Haben Sie schon Hühner? Nö, ich hab nicht mal nen Stall.

Sorry, aber da ess ich die Tiere lieber selbst.

Das ist ja mal richtig scharf :weglach:weglach:weglach mich hat man aber auch schon gefragt ob ich Hähne gebrauchen kann, natürlich brauche ich welche die ausgewachsen sind. Die sieben wurden dann gleich am nächsten Tag mit zum Schlachter genommen, 90€ (nach abzug der Schlachtkosten) für fast keine arbeit nehme ich gerne mit.

Ich kann sie nicht alle selbst essen, drei mal die Woche muß ich nicht Hähnchen haben, aber verschenken würde ich sie auch nicht.

Bunte Huehner
18.03.2014, 17:14
Hagen - geschlachtet und küchenfertig sind die hier auch schnell weg. Da muss ich fast schauen selbst noch was zu bekommen :-).

Birli
18.03.2014, 19:17
Ich bekomme all meine Hähne über ebay Kleinanzeigen , Flyer an Pinnwänden von Supermärken und Zettel in Kneipen und kleinen Geschäften unter . Nicht über Nacht , aber in überschaubarer Zeit . Ein bunter Bauernhofhahn , ist hier in den Dörfern recht beliebt . L.G. Catrin

Hallo Catrin, da bist Du aber eine glückliche Ausnahme. Ich habe letztes Jahr gerade mal 5 Hähne verkauft, zum Glück waren die reinrassig und beringt und für Zucht tauglich, sonst wär ich selbst die nicht los geworden. Ich hatte einen bildschönen Orpi-Marans-Mix Hahn aus Naturbrut, ein echter Hingucker, perlgrau mit kupferfarbenem Halsbehang, hab ihn überall inseriert, wochenlang, keiner hat ihn genommen.

Letzten Sonntag haben wir ihn gegessen, er hat super gut geschmeckt. So ein Fleisch bekomme ich nicht zu kaufen, insofern war er eigentlich unbezahlbar ...

Sternenvogel
18.03.2014, 21:32
Ich bewundere alle, die ihre Tiere selber schlachten.
Ich kann es auch nicht.

KarinMR
18.03.2014, 21:34
Ich bewundere alle, die ihre Tiere selber schlachten.
Ich kann es auch nicht.

Ich auch nicht - aber ich habe entschieden, dass ich nicht immer alles selber machen muss, also lasse ich schlachten!

Nicolina
18.03.2014, 23:31
@Kia,
bei mir war es genauso..
Das erste mal brüten lassen (nicht mal so 100ig gewollt, aber die Neugier auf die Erfahrung hat gesiegt) und auch
drei Küken= drei Hähne.
Zwei davon reinrassige ostfriesische Möven, ein Hyb-Hahn.
Im Vorwege hatte ich mir einen Platz für 1-2 Hähne gesucht..leider sprang der jenige dann doch noch ab.
Ich konnte jedoch alle drei noch unterbringen, in dem ich in der Umgebung die Hühnerhalter angesprochen habe.
Und einer davon war gerade der Althahn verstorben, da deren "Truppe" aber auch mehr als ein Hahn vertragen konnte,
hat sie alle drei genommen. ( Wobei ich es auch ihr überlassen habe, bei Unverträglichkeiten zu schlachten ).

Okina75
19.03.2014, 02:03
Hy!

Ich les' immer "Kann nicht, kann nicht"... Hm, ich kann prinzipiell eigentlich auch nicht, fällt mir jedes Mal wieder schwer und ich drücke mich, solange es geht! Muss aber...
Da es für mich mit meinen max. 15 Hähnen im Jahr weder lohnt noch in meinen Augen dem Tier gegenüber fair ist, die ein paar Kilometer zum nächsten Lohnschlachter zu karren (und bei kranken Tieren ist eh schnelles Handeln angesagt).
Das sicherlich nicht unstressige Prozedere kann ich ihnen auch ersparen, denn wenn ich sie eh schon mal gefangen habe, kann ich die nächsten zwei Schritte auch gleich selber ausführen, und nach max. 30 Sekunden ist das Tier hinüber. Und nicht erst eine oder vier Stunden später, je nach Auftragslage und Reihenfolge beim Schlachter, der seine Apparaturen sicher nicht für nur 3 Hähne anwirft, welche Zeit sie dann noch in der Kiste abschmoren und alles mitkriegen. Fremde Umgebung, geschäftiges Treiben, Tod der Vorgänger.
Da ist es allemal fairer und auch das einzig konsequente, es selber zu machen... Ganz ehrlich, die Schlachterei immer hängt mir wirklich fast zum Halse raus, vor allem, wenn gegen Saisonende dann immer die besten Junghähne übrig sind und den Weg antreten müssen, weil sie keiner wollte oder man sie aufgrund genetischer Umstände niemandem guten Gewissens andrehen kann...
So mein vorletzter Reserve- Junghahn von 2013. Farblich und von Form und allgemeinem Charakter her ein Traum, genau so einen hatte ich mir in der Nachzucht gewünscht und mit einer winzigen Chance von 1:64 aus nur 6 Bruteiern seiner Mutter auch bekommen, also ein fast unwahrscheinlicher Glücksfall...
Aber er hatte eine Gefiederbremse doppelfaktorig, hätte sie also zu 100 % weiter vererbt, und so konnte weder ich ihn gebrauchen noch ihn jemand ruhigen Gewissens andrehen. Habe Rotz und Wasser geheult, als ich ihn vor ungefähr zwei Wochen dann weghaute, und finde es immer noch eine Riesenschande, aber verdammich', was bleibt einem übrig, das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert...

Dass zB Hagen es mit seinen vielen, vielen Tieren im Jahr nicht selber kann, ist ganz klar, da würde er sich ja in den Wahnsinn treiben (an dessen Rand ich immer gerate, wenn ich vier Hähnchen auf einen Satz wegmache, bei mir läuft alles manuell)... Aber so Leutchen wie wir, mit 2- 15 Hähnen, die im Jahr anfallen, die müssen wohl ins saure Äpfelchen beißen...
Seid mir nicht böse, aber Eure "Ich kann nicht"'s sind eigentlich doch nur "Ich will nicht"'s, oder? Der Mensch KANN alles, wenn nur eine genügende Intention dazu da ist...
Jene Intention ist für mich, dass ich die Suppe, die ich mir eingebrockt habe (indem ich ausbrüte und aufziehe) nun mal auch selber auszulöffeln habe, will ich meinem Anspruch der Fairness den Tieren gegenüber gerecht werden :(.

moat-trakk-punk
19.03.2014, 12:49
Hy!

Ich les' immer "Kann nicht, kann nicht"... Hm, ich kann prinzipiell eigentlich auch nicht, fällt mir jedes Mal wieder schwer und ich drücke mich, solange es geht! Muss aber...
Da es für mich mit meinen max. 15 Hähnen im Jahr weder lohnt noch in meinen Augen dem Tier gegenüber fair ist, die ein paar Kilometer zum nächsten Lohnschlachter zu karren (und bei kranken Tieren ist eh schnelles Handeln angesagt).
Das sicherlich nicht unstressige Prozedere kann ich ihnen auch ersparen, denn wenn ich sie eh schon mal gefangen habe, kann ich die nächsten zwei Schritte auch gleich selber ausführen, und nach max. 30 Sekunden ist das Tier hinüber. Und nicht erst eine oder vier Stunden später, je nach Auftragslage und Reihenfolge beim Schlachter, der seine Apparaturen sicher nicht für nur 3 Hähne anwirft, welche Zeit sie dann noch in der Kiste abschmoren und alles mitkriegen. Fremde Umgebung, geschäftiges Treiben, Tod der Vorgänger.
Da ist es allemal fairer und auch das einzig konsequente, es selber zu machen... Ganz ehrlich, die Schlachterei immer hängt mir wirklich fast zum Halse raus, vor allem, wenn gegen Saisonende dann immer die besten Junghähne übrig sind und den Weg antreten müssen, weil sie keiner wollte oder man sie aufgrund genetischer Umstände niemandem guten Gewissens andrehen kann...
So mein vorletzter Reserve- Junghahn von 2013. Farblich und von Form und allgemeinem Charakter her ein Traum, genau so einen hatte ich mir in der Nachzucht gewünscht und mit einer winzigen Chance von 1:64 aus nur 6 Bruteiern seiner Mutter auch bekommen, also ein fast unwahrscheinlicher Glücksfall...
Aber er hatte eine Gefiederbremse doppelfaktorig, hätte sie also zu 100 % weiter vererbt, und so konnte weder ich ihn gebrauchen noch ihn jemand ruhigen Gewissens andrehen. Habe Rotz und Wasser geheult, als ich ihn vor ungefähr zwei Wochen dann weghaute, und finde es immer noch eine Riesenschande, aber verdammich', was bleibt einem übrig, das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert...

Dass zB Hagen es mit seinen vielen, vielen Tieren im Jahr nicht selber kann, ist ganz klar, da würde er sich ja in den Wahnsinn treiben (an dessen Rand ich immer gerate, wenn ich vier Hähnchen auf einen Satz wegmache, bei mir läuft alles manuell)... Aber so Leutchen wie wir, mit 2- 15 Hähnen, die im Jahr anfallen, die müssen wohl ins saure Äpfelchen beißen...
Seid mir nicht böse, aber Eure "Ich kann nicht"'s sind eigentlich doch nur "Ich will nicht"'s, oder? Der Mensch KANN alles, wenn nur eine genügende Intention dazu da ist...
Jene Intention ist für mich, dass ich die Suppe, die ich mir eingebrockt habe (indem ich ausbrüte und aufziehe) nun mal auch selber auszulöffeln habe, will ich meinem Anspruch der Fairness den Tieren gegenüber gerecht werden :(.

Danke
dem kann ich nur beipflichten

phoenix27
19.03.2014, 14:17
Bisher konnte ich auch immer alle Hähne verkaufen, auch die Mixe. Ist nicht ganz schlecht , wenn man in einer Gegend wohnt , in der fast jeder Hybriden hält.
Wenn ich aber doch mal schlachten müsste , würde das eine gute Freundin von mir übernehmen. Sie kann die Tiere dann auch gleich behalten, da ich eh kein Geflügel esse.

Gesendet von meinem GT-N7100 mit Tapatalk

legaspi96
19.03.2014, 18:05
Genau der Meinung wie Okina75bin ich auch!
Ich habe bis vor ein paar Jahren nie ein Huhn töten müssen. Rupfen und Ausnehmen, das habe ich schon als Kind gemacht, ist also kein Problem. Da ich keinen Sinn darin sehe, die Hühner unnötig zu stressen, weil ich sie "nur" zum Töten unnötig in eine Kiste sperre und dann irgendwohin fahre, habe ich mich überwunden.
Grüße
Monika

Orpington/Maran
19.03.2014, 18:14
Kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen,ich hasse es auch,Hühner zu schlachten,davor die Nacht kann ich nicht schlafen,aber....lieber bei mir schläfrig morgens von der Stange genommen und einen schnellen Schlag,als in die Kiste gezwängt,langer Transport,fremde Tiere und Menschen,bevor es zum Finale geht!! Und die Tierquälerische Mast unterstützen ist nicht mein Ding,dann greife ich doch lieber selbst zum Stock und Messer!

manfer
20.03.2014, 08:43
Also ich hatte auch letztes JAhr 4 Küken und es waren leider 4 Hähne. Alle reinrassig Marans. Schlachten ist nie eine wunderschöne Sache, es sei denn man hat einen seltsamen Fetisch. Dennoch MUSS es sein, denn ich esse lieber das was ich selber aufgezogen habe und bis zum Schlachttermin ein schönes Leben hatte als irgendwelche kranken und mit Antibiotika vollgepumpten Viecher die man im Supermarkt küchenfertig kaufen kann.
Ich habe mir angewöhnt die Schlachterei sehr sachlich zu sehen. Das was mich sehr nervt ist die Rupferei bei den Marans....aber na gut, meine Flugenten waren früher schlimmer!

Übrigens von den 4 Hähnen sind aktuell noch 2 übrig da ich absolut keinen einzigen woanders unterbringen konnte. Verschnekn möchte ich die Tiere ja auch nicht, da schlachte ich also eher! Habe auch noch einen im Eis eingefroren, das ist absolut kein Problem! Kann man auch wunderbar grillen!

Nunja ein Hahn wird wohl noch dran glauben müssen wenn ihn keine kaufen möchte. Das wird nächstes Jahr wieder so gehen denn auch dieses Jahr wird gebrütet! Das ist ganz normal und damit MUSS man sich wenn man brütet abfinden....
Achja und zum Schlachter lohnt sich nicht,der nimmt einfach zu viel....

pantoffelmieze
20.03.2014, 09:26
Setz sie doch mal auf die Pinnwand biete.

Ich hatte bisher immer Glück und alle meine Hähnchen untergebracht, aber da ich nicht züchte ist das bei mir auch überschaubar.

Ich könnte nicht schlachten, aber kenne eine sehr nette junge Frau, die das mit sehr viel Respekt und Anstand macht.

Vielleicht hast du ja Glück und kannst sie vermitteln.

LG Tina

Okina75
20.03.2014, 11:59
Ja, versuchen kann man's, aber mal ehrlich: Da laufen jährlich bestimmt 30 Halter mit etlichen Junghähnen auf... Wo sollen die denn alle hin?
Man braucht halt nur einen Hahn pro 10- 15 Hennen, da muss man dann also der Realität einfach ins Auge sehen oder es bleiben lassen, und wenn die Küken noch so niedlich sind...
Haflingerfohlen bei Ferien auf dem Bauernhof sind auch niedlich und ein tolles, idyllisches Bild für die Urlauber... Aber was passiert mit den x jährlich allein zu dem Zweck produzierten Haflingerjährlingen? Die Stute muss neu fohlen, damit die Devisen am Rollen bleiben, und behalten kann sie der Bauer nicht, geschweige denn alle vermitteln, weil kein Mensch heutzutage so einen Bedarf an Pferden hat, nicht mal der Bauer selber, denn auf 10- 20 Stuten braucht man auch nur einen Hengst... Was also tun damit?
Ich find's zwar auch schice, aber die kommen dann halt als frische Absetzer oder Jährlinge zum Roßschlachter. Finde ich pervers, ist aber das Begleitprodukt der ganzen Sache :kein.

Kia
20.03.2014, 16:04
Danke für die vielen Antworten, ihr wart sehr hilfreich, wie immer :-)

Ich hab mich jetzt tatsächlich entschlossen sie zu schlachten. Momentan frage ich rum ob nicht irgendwer jemanden kennt der das Schlachten übernimmt -wenigstens beim ersten mal- damit ich sehe wie's geht.
Erst wollte ich nach einer Lohnschlachterei suchen, aber Okina hat schon recht, es wäre den Tieren gegenüber nicht gerade fair ihnen den ganzen Stress zuzumuten. Also, danke Okina, das hatte ich nicht bedacht.

Noch eine Frage: Woher weiß ich ob sie schon das richtige Gewicht zum Schlachten haben? Ich meine, sie nehmen ja noch zu. Wann schlachtet ihr eure Hybriden? Sind 8 Monate schon alt genug?

legaspi96
20.03.2014, 16:31
Lass die Hähne doch leben, bis sie anfangen sich zu bekämpfen. Dann kommt der Schwächste weg und Du hattest sogar einen Grund zum Schlachten da die anderen Hähne u.U. gar nicht mehr in den Stall gelassen hätten. So mache ich das jedenfalls.
Grüße
Monika

Okina75
20.03.2014, 21:50
Hy!

Ich fange im allgemeinen bei meinen Junghähnen mit 5- 6 Monaten an, wenn die Kräherei losgeht. Da habe ich dann nämlich auch 'nen Grund zu schlachten, weil mir das Gebrülle alsbald zu viel wird ;).

Acht Monate sind auf jeden Fall absolut ok.
Ich weiß, man kommt sich megamies und wie ein Verräter vor, ich kenne das, aber wie schon gesagt, man muss leider durch. Bin übrigens trotzdem ein feiger Hund, weil ich immer Gänse haben wollte, die ich liebe (aber nicht esse); aus dem Grund, dass ich bestimmt irgendwann mal selber ranmüsste, werde ich es hochwahrscheinlich doch lassen, es sei denn, das Schicksal will es anders.

nutellabrot19
20.03.2014, 23:56
Ich unterschreibe das mit Inbrunst.
Hähnen den Transportstress zuzumuten, weil man selbst nicht schlachten will / kann, ist für mich nicht denkbar.
Entweder ich kann es selber, oder ich finde jemanden, der es bei uns auf dem Grundstück tut ohne Stress fürs Tier. Wzu für mich auch gehört, den Hahn so an Menschenhand zu gewöhnen, dass das Hchnehmen keinen Stress für ihn bedeutet.
Machts mir zwar schwerer, aber dem Tier einfacher.

raregroem
21.03.2014, 00:18
Ich unterschreibe das mit Inbrunst.
Hähnen den Transportstress zuzumuten, weil man selbst nicht schlachten will / kann, ist für mich nicht denkbar.

OT: Ich lese immer viel vom Transportstreß. Ich habe aus unserer Brut 1,2 einem Bekannten gebracht, ca. 1 Stunde Fahrzeit. Ich habe die Tiere mittags im Garten gepflückt und sie in einen dunklen Karton gesetzt. Die Tiere sind entspannt angekommen, haben sich kurz das neue Haus angeguckt und sich dann in den riesigen Weideauslauf begeben. Von Stress war nichts zu erkennen. Das gleiche neulich beim Tierarztbesuch. Da war das Huhn auch relativ entspannt - trotz Krankheit und Reise in Transportbox. Woran merkt Ihr, dass Reisen die Hühner streßt?

LG m.

Okina75
21.03.2014, 01:17
Hy!

Das reisen ist es sicher weniger. Als ich meine ersten 1,2 Javanesischen Zwerge bekam, hat eine der Hennen gegluckt, und nach dem Transport per Tierspedition und im doch eher engen Karton gluckte die auch weiterhin und hatte sich sogar noch das inzwischen gelegte Ei der anderen Henne unter den Nagel gerissen, das war also sicher alles sehr moderat.

Was mich dann aber mehr befremdet ist eben, dass der Lohnschlachter erstmal eine genügende Menge Tiere haben muss, damit es sich für ihn lohnt, die Maschinen anzuwerfen. Und je nachdem, wieviele es sind, und der wievielte man in der Reihenfolge ist, finde ich, stehen die Tiere in der fremden Umgebung mit fremden Menschen sicherlich unter anderem Druck, als würde man alles ohne großes Prozedere kurz angebunden zuhause über die Bühne bringen.

Sicher, es mag egal wirken, weil die Tiere hinterher so oder so tot sind und nix mehr merken, jedoch finde ich, dass die da nicht lange hingefahren werden müssen, abgeladen, in die Halle, und dann warten, bis sie an der Reihe sind. Ist an sich ganz normal, müssen die Industriehühner auch alle durch, weiß ich, aber ich finde, wenn man den Anspruch hat, sich von der Industrie abzuheben (sonst täte man sich sicher keine Hühner halten), sollte man das auch konsequent durch alle Instanzen machen. Mag gut sein, dass ich das ein bisschen absolutistisch sehe, aber für mich hört es nicht bei Hühner zwei bis drei Jahre leben lassen und ansonsten ganz prima halten auf, sondern beinhaltet auch noch das meistens unvermeidliche Ende, wo das Tier dann kein anonymes von tausenden ist, und auch entsprechend behandelt wird.
Bin ich auch nicht glücklich mit, gehört aber nunmal so :(.

Birli
21.03.2014, 11:18
Seid mir nicht böse, aber Eure "Ich kann nicht"'s sind eigentlich doch nur "Ich will nicht"'s, oder? Der Mensch KANN alles, wenn nur eine genügende Intention dazu da ist...

Stimmt, Andreas, man kann alles wenn man nur will.

"Der Kann-Nicht wohnt in der Will-Nicht-Straße" ist ein alter, aber guter Spruch.

Ich konnte mir anfangs auch nicht vorstellen, meine Tiere zu schlachten, ich bin ein großer Tierfreund und ein Tier bewußt zu töten, der Gedanke war mir zutiefst zuwider.
Bis es dann soweit war und das Gekrähe einfach nicht mehr auszuhalten, hab ich mich überall kundig gemacht, mich durchgelesen, und meine Hähne dann selbst geschlachtet.
Man muss es nur mit voller Überzeugung tun und darf nicht zögern, es war dann auch gar nicht so schlimm, ein Landwirt hat mir dabei geholfen, der damit schon Erfahrung hatte. Mittlerweile kann ich es allein, mache es aber immer noch sehr ungern.

Ich konnte mir vor 10 Jahren auch noch nicht vorstellen, Marathon zu laufen, mir kamen diese Läufer immer übermenschlich vor. Mittlerweile weiß ich, dass man auch sowas kann, wenn man nur will ... und noch vieles mehr.

katia
21.03.2014, 13:20
Das schlachten sollte eigentlich jeder können der Geflügel hält und Züchtet und wenn man das nicht kann muss man die Geflügelhaltung bleiben lassen.
Man kann nunmal nicht alle behalten und vorallem hält man sie ja doch auch das ab und an mal ein Braten anfällt.
Also ich halte Geflügel damit ich was zum essen habe und sie schlachten kann das ist das Ziel weil ich eben kein Industriehähnchen mag halte ich sie selber zum schlachten.
Drum kann ich es auch nicht nachvollziehen das es euch immer soviel überwindung kostet sie zu schlachten den das ist doch was ganz Normales wenn man fleisch essen will muss man schlachten bin ich der Meinung.
Freut euch doch auf das leckere Hähnchen und hadert nicht immer mit dem Schlachten.
Und können tut das jeder ist eine Willenssache.
Mir macht das schlachten nichts aus ich bin damit bei uns auf den Bauernhof aufgewachsen und musste auch als Kind beim schlachten mithelfen und das hat mir nie was ausgemacht im gegenteil ich fand es immer spannend egal was es war und hab mich auf das frische fleisch gefreut.
Mit 12 oder so muste ich das kleinvieh wie Hühner Kaninchen selbst schlachten und das war nie ein problem und ich hatte auch eine bindung zu den Kaninchen und hab sie gestreichelt und mit ihnen gespielt wusste aber das wenn sie soweit sind das man sie schlachtet und sie in der Pfanne landen zum essen und das war und ist was ganz Normales.
Die Welt funktioniert nunmal so fressen und gefressen werden und jeder sollte glücklich sein das er welche hat zum schlachten und essen die ein gutes Leben hatten bis es soweit ist.
Es gehört einfach mit dazu zum Leben das mache dinge unangehm sind wie das töten und das schöne dann der Braten ist.
Und so schlimm wie das manche darstellen ist es auch nicht denn es ist ja schnell vorbei und die paar Sekunden denke ich kann sich jeder zusammennehmen und es tun finde ich macht euch nicht soviele Gedanken darüber und macht es einfach und ihr werdet sehen es ist überhaupt nichts dabei denkt dabei einfach an was anderes ans Holzhacken oder so und zack ist es schon vorbei.

Gruß

Katia

legaspi96
21.03.2014, 18:10
man kann alles wenn man nur will.

"Der Kann-Nicht wohnt in der Will-Nicht-Straße" ist ein alter, aber guter Spruch.

Mein Denken!

@ katia
Du und ich sind in der Landwirtschaft groß geworden und mussten schon als Kinder beim Schlachten mithelfen. Das sich da Jemand, der das so gar nicht kennt viel schwerer tut, das ist zu verstehen.
Grüße
Monika

Sternenvogel
21.03.2014, 20:16
Jetzt muss ich hier nochmal antworten, denn ich habe geschrieben ich kann nicht! Dann nennen wir es eben: ich will nicht!
Trotzdem mute ich keinem Tier Transportstress zu irgendwelchen Berufschlachtern zu. Die drei ausgebrüteten Hähne habe ich gut vermitteln können. 4 Gänsejunge im letzten Jahr auch.Eigene kranke Hühner sind erlöst worden, und dann in der Wiese "begraben". Es wiederstrebt mir nur einfach gesunde Tiere, die zutraulich sind, evtl. von Hand aufgezogen zu töten und aufzuessen. Ich halte meine Tiere als Hobby und freue mich natürlich über die leckeren Eier.
Und selbstverständlich brüte ich nicht lustig drauf los und jammer dann rum - wohin mit den Tieren ... Das wäre ja Unsinn. Ich bin als Stadtkind geboren, nicht mit schlachten aufgewachen und erfreue mich heute täglich an meinen zufriedenen Tieren, die ich hier auf dem Land halten kann.

phoenix27
21.03.2014, 20:38
Ich kann es auch nicht. Zumindest nicht den Part mit dem Hackklotz.
Rupfen und Ausnehmen könnte ich schon.
Für die "Dekapitation" ist mein LG zuständig.....

Gesendet von meinem GT-N7100 mit Tapatalk

Okina75
21.03.2014, 20:41
Hy


Es wiederstrebt mir nur einfach gesunde Tiere, die zutraulich sind, evtl. von Hand aufgezogen zu töten und aufzuessen.
Genau das widerstrebt mir auch! Ich ziehe meine Tiere grundsätzlich nicht von Hand auf (nur ohne Glucke ist was anderes), daher sind sie auch nicht so knuddel zutraulich, aber trotzdem kennen sie einen und nehmen einen als einen hin, der da ist und von dem nix böses kommt. Und denn greift man sie, zack, bamm, schneid, und man kommt sich vor wie das allerletzte A...loch auf Erden... Da hilft auch kein "Danke" oder "Tut mir leid"...
Ich erinnere mich noch an den einen Abend im Herbst 2012... Wo ich drei Junghähne vorhatte, weil das Gebrülle nicht mehr auszuhalten war... Drücke mich da so in der Dämmerung rum, bis alle im Stall sind, und ein Junghahn, der gleich dran sein sollte, wartete draußen noch auf zwei Hennen, nahm mich gar nicht als Gefahr wahr, und begleitete sie dann rein...
Boah, weißt Du, wie ich mir da vorkam, als es dann ein paar Minuten später soweit war? Fast zerrissen hätt's mich... Ich sage mir in so einer Situation dann immer, dass man als Mensch eh das letzte Loch ist auf Erden, und das es täglich zehntausende in der industriellen Schlachtung erwischt, dass also meine Handvoll Hähne im Jahr da also gar nicht weiter ins Gewicht fällt. Der Natur ist das auch gleichgültig, und die Erde dreht sich auch weiter, als wäre nichts geschehen, aber leider hat unsere Evolution uns sowas wie ein Gewissen und Moralempfinden wachsen lassen.
Ist absolut nicht immer von Vorteil, und oft verfluche ich meine menschliche Natur, und es nicht einfach so ungerührt über die Bühne bringen zu können wie Fuchs oder Habicht, denen es im Zweifelsfalle sogar egal ist, ob das Teil beim Fressen schon tot ist oder nicht...

Widerstreben, sie zu essen, tut es mir nicht, denn sind sie erstmal nackt, sieht eins aus wie das andere, und das, was das Tier lebend als Individuum ausgemacht hat, ist dann nicht mehr da, das küchenfertige Tier ist einfach nur noch eine leere Hülle.

Wie schon gesagt, ich finde, es gibt nur erweitert drei Möglichkeiten:
- Es selber machen können oder jemanden auf den Hof kommen lassen, der es kann
- Gar keine Hühner halten
- Oder eben nicht brüten lassen
wobei bei letzterem auch immer noch im Wege steht, was tun, wenn das Tier mal totkrank ist... Da finde ich es ebenso unpassend, mit dem schon halb verendeten Tier da noch großartig in eine TA- Klinik zu fahren, zu warten bis man dran ist mit dem halb hinüberen Huhn, und dann die Sache mit Chemikalien zuende zu bringen, womit das Tier zu Sondermüll wird...

PS: Hackklotz brauche ich schon seit einem Jahr nicht mehr, es geht auch anders und weniger brachial.

raregroem
21.03.2014, 20:49
Wollen - Können - Müssen: Wir dachten auch, dass wir nicht schlachten können/wollen. Weil wir aber Glucken brüten lassen wollen war klar, dass wir schlachten können und wollen müssen. Auch für die Notschlachtung unverzichtbar.

Geholfen hat uns der Schlachtkurs mit Windfried. Wenn man einmal weiß, wie es geht, wird aus dem: "Ich kann nicht!" ganz von allein ein: "Ich kann, wenn es nötig ist!". Deshalb mein Tip an alle, die glauben, nicht zu können: Lasst Euch das Schlachten zeigen. Das hilft ungemein!

LG m.

katia
21.03.2014, 21:27
Hallo

Ja das verstehe ich schon wenn man damit nicht aufgewachsen ist mit dem schlachten das man sich schwerer tut und andere Gedanken dabei hat moralischer Natur das ist mir auch klar.
Und genau das meine ich ja man sollte sich vorher damit auseinandersetzen bevor man sich die Tiere anschafft den wenn es für einen nicht geht läst man es lieber bleiben.
Hilfreich ist es mit Sicherheit auch bevor man sich die Tiere anschafft mal wohin gehen und zuschauen und helfen beim schlachten und wenn das für einen in Ordnung ist das man es selbst kann spricht nichts dagegen sich welche anzuschaffen aber wenn es nicht geht und man nochnichtmal zugucken kann dabei dann lieber es bleiben lassen und sich einen Hund Katze oder so anschaffen aber keine Hühner wo man brüten läst weil da kommt man ums Schlachten nicht drumrum ist meine Meinung.

Gruß

Katia

KarinMR
22.03.2014, 07:25
Ich stehe dazu, dass ich das einfach nicht selbst machen will. Und zwar nicht nur das Töten selbst sondern auch den Rest.
Da lasse ich mir lieber beim gelehrten Schlachter meines Vertrauens einen Termin um 7.00 h geben, fahre morgens früh mit den Hühnern/Hähnen hin, warte dort ne halbe Stunde bis Stunde und fahre dann mit den geschlachteten Tieren wieder nach Hause.

Denn die müssen dort nicht stundenlang warten - man kann auch direkte Termine machen!
Und den Tieren ist auch nicht damit geholfen, wenn ich evtl. zögerlich oder falsch rangehe...

Eine Nottötung ist da was anderes. Sowas hatte ich auch schon (nicht mit Hühnern aber das ist da an sich ja egal). Und im allergrößten Notfall wüsste ich halt auch noch, dass ich ein paar Freundinnen habe, die TAs sind und problemlos zu mir raus kommen würden, um ein Tier einzuschläfern.

Ich stehe dazu. Ich muss nicht alles immer selber machen. Ich repariere auch unser Dach nicht selbst, nur weil ich das vielleicht auch könnte, sondern lasse da einen Dachdecker kommen. Und geschlachtet wird bei uns eben durch einen guten und gelernten Schlachter. Das ist es mir auch wert.

Jeder kann das für sich selbst entscheiden. Aber dann gleich zu sagen, man solle die Hühnerhaltung dann sein lassen, empfinde ich als anmaßend und fast (!) schon leicht arrogant.

nutellabrot19
22.03.2014, 08:31
Andreas, besser hätte ich es nicht ausdrücken können.
Das Tier ist ein Individuum und hat ein Recht auf Leben.
Wer bin ich, dass ich es ihm nehme...
Und wenn ich es tue, sehe ich mich in der Verantwortung, es so schonend wie möglich zu tun.
.Und ja- ist es erst vorbei, geht's ja. Rupfen und Ausnehmen sind noch die "angenehmsten" Tätigkeiten.
Und ein Tier bspw. mit einem Bolzenschussgerät für Kaninchen zu betäuben erspart einem den Stress, mit dem Prügel ggfs daneben zu hauen.

ps: ein Dach zu reparieren, welches nicht leidet, weil du es nicht kannst ( da leidest eher du unter Regen im Haus) und der Unfähigkeit, ein Tier korrekt zu schlachten....
ist ein recht weit hergeholter Vergleich...

manfer
22.03.2014, 08:59
Ich finde das driftet jetzt hier ab...es ist eine generelle Philosophiefrage ob man es als Nutztier hält oder nicht. Da kann man sich stundenlang drüber unterhalten!

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Fraukie
03.04.2014, 17:59
Moinsen,



Ich weiß, dass es so viele Möglichkeiten nicht gibt, entweder ich werde sie los, oder sie müssen geschlachtet werden.
Na ganz so schwarz/weiß ist die Hühnerwelt aber auch nur in der Theorie ;)
Sonst sähe das z.B. bei Pferden, Kaninchen, Farbmäusen ja genauso aus, alles Tiere bei denen die männlichen Vertreter nicht einfach so mit Art- und insbesondere Geschlechtsgenossen leben können, sei es aus Gründen der Geburtenkontrolle oder hinsichtlich der Verträglichkeit.
Männliche Fohlen, Rammler und Mäuseriche müssten, so sie nicht in die Zucht gehen, ohne Ausnahme kalt gemacht werden, denn sie vertragen sich (üblicherweise) auch nicht in gleichgeschlechtlichen Gruppen.
Auch niedliche Kitten müßten eigentlich direkt getötet werden, so sie männlich sind, denn die allermeisten Kater fangen an zu markieren und die Zahl der Menschen, die ihren Wohnraum mit einem markierenden Kater teilen möchten geht ebenso gegen Null wie die Zahl derer, die einen Hengst halten können und wollen.
Und was tut man, alternativ zu der Tötung praktisch aller männlicher Haustiere?
Man kastriert sie und jap, das geht auch mit Hähnen.

Das ist halt, wie so oft in der Hühnerhaltung, eine Grundsatzentscheidung:
Möchte man Nutztiere halten (die sollen wenig Zeit, Nerven und Geld kosten) oder möchte man Haustiere halten, mit denen ein gewisser Aufwand und Kosten verbunden sind, die bei anderen Tierarten normal sind.
Wer auch immer sich z.B. ein männliches Kätzchen, Kaninchen oder Fohlen kauft und nicht züchten möchte weiß, dass eine Kastration eigentlich unumgänglich ist.

Diese Option gibt es auch bei Hühnern, wobei dies nicht so einfach ist, da hier wichtige Dinge zu beachten sind, denn man muss die Kastration eines Hahnes, damit er sein Leben in der Hühnergruppe führen kann ganz erheblich vom tierschutzwidrigen Prozess des Kapaunisierens zur Schaffung einer "Delikatesse" unterscheiden, bzw benötigt einen Tierarzt, der dies kann oder gewillt ist sich einzulesen.

Die Hauptunterschiede sind Vollnarkose und Nachsorge.

Wie auch bei Hengst, Rammler, Mäuserich, Kater und Co gibt es natürlich keine Garantie, dass der Kapaun anschließend brav ist, die Chancen stehen meinen Infos nach jedoch sehr gut.

Da ich bisher viel Glück hatte und meine Hähne immer nett zueinander waren habe ich keine aktuellen "Fallbeispiele", erinnere mich nur an Alfred aus meiner Kindheit. Ein Küken, das wir nass in einer Pfütze fanden, das natürlich zu einem Hahn heranwuchs, sich natürlich nicht mit Althahn Dagobert vertrug und nach der Kapaunisierung völlig problemlos in der Gruppe mitlief und einige Male gar voller Entsetzen feststellen musste, dass die Glucken nicht bereit waren ihn bei der Kükenaufzucht helfen zu lassen obwohl er der Ansicht war das viel besser zu können (er "klaute" gern mal ein Küken und saß dann stolz wie Seppel mit dem pennenden Küken unterm Flügel da, bis die ärgerliche Mamaglucke es wieder zurückforderte).

Also: es gibt Alternativen, nur eben keine Garantie und man muss sich entscheiden.




Vermutlich brauche ich einfach etwas Zuspruch oder einen Vorschlag was ich machen soll.

Für jetzt ganz einfach:
Entscheide Dich. Entscheidest Du Dich dafür Deine Herren zu schlachten, dann ist das völlig ok, ich muss aber meinen Vorschreibern Recht geben und Dir empfehlen jemanden zu finden, der zu Dir nach Haus kommt und den Transportstress vermeidet.
Was die Vermittlung angeht bin auch ich skeptisch. Sicher hat man mal das Glück jemanden zu finden, der einen schicken Hahn für seine Gruppe sucht, die meisten Leute, die sich auf solche Hähne melden haben aber in der Regel nicht vor ihnen die nächsten 10 Jahre ein liebevolles Heim zu bieten und da finde ich es deutlich fairer sie selbst zu schlachten/schlachten zu lassen als sie in eine ungewisse Zukunft zu entlassen um sich selbst die Hände nicht schmutzig zu machen.

Für die Zukunft muss ich Konich definitiv Recht geben:



Ohne belehrend sein zu wollen; über die Möglichkeit/Notwendigkeit des Schlachtens sollte sich jeder Gedanken machen bevor er anfängt Hühnchen auszubrüten ;)....ich halte das für ganz wichtig!

Hier durfte die Glücke, die sich vorletztes Jahr mit einem Gelege versteckt hatte deswegen nur die 5 Zwergwelsumereier behalten, weil der verbliebene Althahn mehrere Jahre friedlich mit anderen Hähnen zusammengelebt hatte und seine beiden Söhne (aus den Eiern schlüpften 3 Hennen und 2 Hähne) ebenso verträglich sind wie der Papa.
Auch in Zukunft dürfen hier wenn überhaupt nur kleine Eiermengen ausgebrütet werden und nur von Rassen/Mixen bei denen die Chancen auf Verträglichkeit gut sind und sollte es dann doch Stress geben muss eben kastriert werden.

Auch ich würde Dir dringend nahelegen vor der nächsten Brut genau zu überlegen, wie Du in welchen Fällen handeln kannst und willst.



Wenn wir aufhören uns Gedanken zu machen und mitzufühlen, dann wären wir auch keine guten Menschen, denke ich.......
Ein weiser Satz.


OT:


Haflingerfohlen bei Ferien auf dem Bauernhof sind auch niedlich und ein tolles, idyllisches Bild für die Urlauber... Aber was passiert mit den x jährlich allein zu dem Zweck produzierten Haflingerjährlingen?
......
Ich find's zwar auch schice, aber die kommen dann halt als frische Absetzer oder Jährlinge zum Roßschlachter. Finde ich pervers, ist aber das Begleitprodukt der ganzen Sache :kein.
Offen gestanden find ich das Schlachten von Haffis, die zwischen Geburt und Schlachtung als Touristenatraktion über die Wiesen gehupft sind weit weniger pervers als all das, was so rund um die "Mastendprodukte", die früher mal "Schweine" hiessen abläuft...


Das schlachten sollte eigentlich jeder können der Geflügel hält und Züchtet und wenn man das nicht kann muss man die Geflügelhaltung bleiben lassen.
Na "Schlachten oder Haltung bleiben lassen" finde ich nun doch etwas übertrieben ;)
Aber man sollte sich eben schon dringend im Vorfeld überlegen wie man seinen Bestand zu handlen gedenkt.


vorallem hält man sie ja doch auch das ab und an mal ein Braten anfällt..
Na das würd ich nu nicht pauschalisieren....
Wer Geflügel hält um Fleisch zu produzieren, der sollte sich mit der Schlachtung auseinandersetzen, da geb ich Dir Recht.
Aber wenn man Federnasen aus Spaßhält, so wie Hund und Katz, dann ist es völlig ok, wenn man mit dem Thema Schlachten nichts zu tun haben möchte.



Drum kann ich es auch nicht nachvollziehen das es euch immer soviel überwindung kostet sie zu schlachten den das ist doch was ganz Normales wenn man fleisch essen will muss man schlachten bin ich der Meinung.
Solch eine Ansicht befremdet mich deutlich....
Ich finde es völlig ok, Tiere zur Fleischgewinnung zu halten und kenne auch Viele die dies tun. Des weiteren bin ich selbst auf dem Land und folglich auch mit dem Schlachten aufgewachsen.
Aber eines haben alle mir bekannten Menschen, die selbst schlachten (und das sind nicht wenige) gemeinsam:
JEDER einzelne davon würde umgehend Messer, Axt, Bolzen (oder was auch immer) aus der Hand legen, wenn er merkt, dass ihm das Schlachten nichts (mehr) ausmacht.
Man nimmt immerhin aus egoistischen Motiven ein Leben!
Das finde ich (auch wenn ich es selbst nicht täte) völlig ok, aber eben nur solange man sich darüber im Klaren ist, dieser Tatsache Respekt zollt und das geht meiner Ansicht nach nicht, wenn einen das Schlachten an sich völlig kalt lässt. Das klingt für mich sehr bedenklich.


Freut euch doch auf das leckere Hähnchen und hadert nicht immer mit dem Schlachten..
Ich finde es sehr wichtig, dass das Bewusstsein,dass der Weg der zum leckeren Hähnchen führt unweigerlich nur durch das Nehmen eines Lebens zu bewältigen ist sehr, sehr wichtig.


Und können tut das jeder ist eine Willenssache.
Das ist sicher richtig. Das muss einfach jeder entscheiden.
Ich kann nicht, ich will nicht, ich machs nicht. Fertig.
ABER: Das bedeutet eben auch, dass ich nicht jahr für Jahr niedliche Flauscheküken haben kann und meine Hühnergruppe nicht nur aus Eierlegern, sondern auch aus Hähnen und Hennen, die aus Altersgründen nur noch äußerst wenige Eier legen besteht.


Da wären wir halt wieder bei der Entscheidungshilfe um die Kia bat:

"Wasch mich, aber mach mich nicht nass." Klappt eben auch in der Hühnerhaltung nicht.
Entweder Nutz- oder Haustierhaltung und es gibt nur sehr wenige Wege dazwischen, die nicht zu Lasten des Tieres gehen.

lg
Fraukie

Konich
03.04.2014, 18:15
Die Kastration beim Geflügel ist in Deutschland verboten und stellt somit keine Alternative dar.

Eine Ausnahme müsste medizinisch begründet sein und das ist nicht gegeben, weil Hähne sich streiten.

Okina75
03.04.2014, 18:46
Ich frage mich ohnehin, was man mit einem kastrierten Hahn soll...
Wallache kann man reiten etc., Ochsen wurden früher zur Arbeit verwendet (und geben heute die besseren Masttiere), Hammel schmecken ohne Nüsse besser. Kastrierte Rüden und Kater geben angenehme Hausgenossen, aber kastrierte Hähne, nur damit man sie nicht töten muss?
Auch bei kastrierten Hähnen geht nur eine gewisse Anzahl pro Herde, und ein alteingesessener potenter Hahn wird einen Kastraten sicher ebenso wenig dulden wie einen könnenden Rivalen...

Ich find', es ist nun mal wie es ist...
Man muss sich damit anfreunden, ob man will oder nicht... Ich hoffe, dass es in der Hühnerszene nicht so weit kommt wie bei den Mäusen, wo Mäuseriche (!!!) kastriert werden, damit man stressfreie, nicht- stinkende Bockgruppen aufbauen kann, anstatt einfach die Realitäten der Natur anzuerkennen: Ein potenter Bock pro Gruppe und fertig :kein...

elanor
03.04.2014, 19:41
Abgesehen davon stellt die Narkose bei einem Huhn/Hahn ein sehr viel größeres Risiko dar als bei Hunden oder Katzen, soweit ich weiß. Und mit einer hohen Wahrscheinlichkeit meinen Hahn abnippeln lassen, weil er die Narkose nicht verträgt, anstatt ihn zu schlachten oder abzugeben, empfände ich jetzt auch als keine Alternativmöglichkeit. Und nach Jahren unter Umständen mehr Kastraten als Hennen zu haben, wäre auch nicht mein Endziel...
Zum Thema schiefgegangene Kasstration bei einem Hahn gab es hier mal einen Beitrag mit Videolink zu "Menschen, Tiere und Doktoren" auf Vox.

Lg, Sonja

katia
04.04.2014, 21:25
Es ist ein leidiges Thema aber ich finde ganz einfach in der Geflügelhaltung und Zucht gehört einfach das schlachten mit dazu und muss man können auch wenn man es nicht gerne macht.
Und wenn man das nicht kann oder niemanden hat der es kann sollte man es bleiben lassen ist meine Meinung.

Gruß

Katia

Fraukie
05.04.2014, 05:27
Moinsen,

Die Kastration beim Geflügel ist in Deutschland verboten
...
Eine Ausnahme müsste medizinisch begründet sein ...

Dieses Verbot bezieht sich aber darauf, dass die Kastration eines Hahnes im Tierschutzgesetz nicht mehr unter den Ausnahmen aufgeführt ist, die diesen Eingriff ohne Betäubung durch einen Tierarzt (und ohne Nachsorge) erlauben, also nur auf die gängige/wirtschaftliche Praxis, nicht auf die Kastration des Hahnes an sich.

Da eine Kastration als Sonderform der Amputation laut §6 Abs 5 des Tierschutzgesetzes erlaubt ist, wenn:

zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.
Ist auch das Vorliegen einer medizinischen Indikation nicht notwendig.

Auch bei Hengsten, Hunden, Wohnungskatzen und Co wird meist weder aus medizinischen noch aus Gründen der Geburtenkontrolle kastriert, sondern um das Tier wie gewünscht/geplant halten, nutzen und handhaben zu können, mal mehr, mal weniger auch im Interesse des Tieres.

Das betrifft dann u.A. Hündinnen, deren Halter kein Blut auf dem Teppich möchten, Hengste deren Halter sich eine artgerechtere Haltung für ihr Tier wünschen (finde mal einen geeigneten Offenstallplatz mit Artgenossen für einen Hengst) und ihr Pferdchen problemloser als Reitpferd nutzen möchten, Kater die unkastriert so gut wie keine Chance auf einen Halter haben, Kaninchen und Mäuse denen (ähnlich wie den meisten Hengsten) ohne die Kastration eine Haltung in Einzelhaft oder die Tötung droht usw usf
Alles eine Frage der Haltung und Nutzung, Geburtenkontrolle und medizinische Gründe bilden in der Praxis fast schon die Ausnahme.


Ich frage mich ohnehin, was man mit einem kastrierten Hahn soll...
Für jemanden, der mit seiner Hühnerhaltung in der die Hennen 1-2 Jahre Eier legen, dann zu Suppe werden und die Hähne eben als Brathähnchen munden zufrieden ist, die Kastration von Hähnen definitiv nicht interessant.
Für den "Kuschelhuhnhalter", der keinen Unterschied zwischen Hund, Katz und Huhn macht erfüllt der kastrierte Hahn den gleichen "Zweck" wie ein kastrierter Kater oder eine alte, unwirtschaftliche Legehenne:
Er ist da, lümmelt in der Sonne rum, lässt sich kraulen, holt sich nen Leckerchen... ist halt einfach ein Individuum das man nicht durch ein Anderes ersetzen kann.

Das muss ja gar nicht jeder verstehen. Ich kann die Begeisterung mit der manch Aquarianer vor seinem Glaskasten sitzt auch nicht wirklich nachvollziehen, wenns aber dem Menschen gut tut und dem Tier nicht schadet, wer wäre ich Anderen meine Meinung aufzudrücken? (soll ich nicht heißen, dass ich Dir unterstelle Du würdest dies tun)



aber kastrierte Hähne, nur damit man sie nicht töten muss?
Na das beantwortet die Frage doch schon selbst ;)
Gibt halt Hühnerhalter, die kein Tier töten möchten, wenn es eine vernünftige Alternative gibt, für die die Tötung eines Huhnes "weil darum" ebenso absurd ist wie einen Kater wegen des Markierens einzuschläfern statt ihn einfach zu kastrieren.
Hält man Hühner gar nicht als Fleischlieferanten ist das "nicht töten müssen" eben kein "nur" sondern ein verdammt guter Grund.



Auch bei kastrierten Hähnen geht nur eine gewisse Anzahl pro Herde, und ein alteingesessener potenter Hahn wird einen Kastraten sicher ebenso wenig dulden wie einen könnenden Rivalen...
Das muss man doch aber bei jeder Spezies schauen und Gruppen mit Verstand zusammen packen.
Manche Zuchthengste leben friedlich mit einem oder mehren Junghengsten zusammen. Andere akzeptieren das Zusammenleben mit Wallachen. Wieder andere nur mit einem bestimmten Wallach. Manche Hengste kann man sogar in gemischte Herden aus Stuten und Wallachen packen. Dann gibt es Zuchthengste, die man nicht einmal in einer reinen Stutenherde halten kann, weil sie die Stuten auch außerhalb der Rosse bedrängen. Die leben dann in Einzelhaft, ggf "in Sichtweite von Artgenossen" und haben nur zur Decksaison mehr oder weniger Kontakt zu anderen Pferden.
Es gibt sogar Wallache, die keinen anderen Wallach in der Nähe ihrer Stuten dulden.
Bei Hühnern isset doch nicht anders.
Manchen Hähnen kann man auch andere potente Hähne in die Gruppe setzen, andere gehen sogar auf zu selbstbewusste Hennen los und ebenso gibt es auch Gruppenkonstellationen in die sich Kapaune einfügen lassen.

Ich z.B. habe ja das Glück sehr verträgliche Hähne zu haben, denen ich bedenkenlos andere potente Hähne zusetzen kann. Würden meine Hähne einen neuen Hahn ablehnen, obwohl der lieb ist, nähme ich an, dass dieser auch als Kapaun nicht akzeptiert wird, denn ich müsste eher von unüberwindbaren Antipathien als von "Testosteronproblemen" ausgehen.

In meiner Gruppe würde das Kapaunisieren also nur dann Sinn ergeben, wenn ein zugezogener/hier geschlüpfter Hahn seinerseits unfreundlich gegenüber meinen Herren ist und/oder meine Mädchen nervt.
In anderen Gruppen können ganz andere Voraussetzungen herrschen.
Aber die Verantwortung zu gucken "Wie kann ich eine bei mir lebende Tiergruppe zusammensetzen" hat doch jeder Tierhalter, bei jeder Spezies.
Man kann doch auch in den wenigsten Fällen einen neuen Hund oder eine neue Katze heimbringen, sie zwischen die eigenen Bellos und Miezen werfen und erwarten, dass das schon klappt :)
Mein Hengst und mein Wallach verstehen sich prima. Gewisse Anzeichen sprechen dafür, dass die im Herbst geplante Kastration des Hengstes sicherstellen wird, dass diese Männerfreundschaft fürs Leben hält und auch das Zusetzen eines weiteren Junghengstes oder Wallaches möglich ist.
Aber ich kann ebenso vorhersagen, dass auch nach der Kastration das Zustellen einer Stute zwischen diesen beiden Herren für Mord und Totschlag sorgen würde ;)
Jede Tiergruppe ist anders und immer sind Spezies, Rasse- und individuelle Eigenschaften zu bedenken, zumindest dann, wenn man den Aufbau einer stabilen Gruppe anstrebt.

In meiner Hühnergruppe hätte ich keinerlei Bedenken einige Kapaune mitlaufen zu lassen, während ich in den Trupp einer Bekannten (deren Althahn wird nimmer lange leben und ihre Hennen sind ziemliche Zicken) nicht einmal einen potenten Junghahn setzen würde, sondern dort nach dem Ableben des Alten definitiv die Suche nach einem älteren, gestandenen Hühnerherren anstehen wird, denn einen Jungspund schießen diese Teufelszicken ganz sicher auf den Mond oder rammen ihn unangespitzt in den Boden.



Ich find', es ist nun mal wie es ist...
Ist doch ok, wenn es für dich gut ist, wie es ist. Aber warum soll es für alle Menschen bleiben wie es ist, nur weil es für Dich so ok ist?
Früher hat man Pferde geschossen/eingeschläfert auch bei unkomplizierteren Brüchen und konnte eine Kuh ihr Kalb nicht auf die Welt bringen wurde Notgeschlachtet.
Heute können die Tierhalter wählen ob sie den "traditionellen Schlussstrich" setzen oder realistisch bestehende Chancen nutzen.
Früher holte man 3 Mäuschen, richtete den Käfig schick ein und stellte sich dann raus, dass eines ein Männchen war, setzte man ihn in Einzelhaft oder suchte jemanden mit einer ausreichend großen Schlange. Beides kann man heute noch tun, aber wer das nicht möchte lässt halt kastrieren und setzt ihn zurück in die Gruppe.

Ich halte auch oft an "alten Zeiten" fest und habe als bei meinem alten Windhund ein Lungentumor diagnostiziert wurde ohne lange nachzudenken mit dem TA eine bestmögliche palliative Therapie ausgearbeitet um die verbleibende Zeit gut zu gestalten, einen Hund einer Chemotherapie auszusetzen käme für mich nicht in Frage.
Dennoch wäre es doch vermessen, wenn ich nu verlangen würde, dass jeder Hundehalter so denkt und handelt nur weil ich denke, dass es der richtige Weg ist.


Man muss sich damit anfreunden, ob man will oder nicht...
Und das ist eben (glücklicher Weise) falsch.
Je nachdem wie man ganz persönlich eine Sache beurteilt kann man beim "Altbewährten" bleiben oder "modernere Alternativen" suchen und in Anspruch nehmen wenn sie sich anbieten.

Wenn der "Weltenlauf":
1.Hennen legen 1-2 Jahre Eier und werden dann geschlachtet,
2. Hähne werden mit Ausnahme eines Hahnes pro Gruppe immer geschlachtet.
Für Dich so ok ist, dann ist das doch völlig in Ordnung, aber warum sollten andere Tierhalter nicht für sich und ihre Tiere anders entscheiden?



Ich hoffe, dass es in der Hühnerszene nicht so weit kommt
Da frag ich mich schon was es für Dich so schlimm macht, wenn andere Menschen anders handeln als Du selbst?
Niemand wird Dich zwingen Deine Hennen bis an ihr "natürliches Lebensende" durchzufüttern und/oder Hähne kastrieren zu lassen, damit sie in der Gruppe mitlaufen können.
Warum hast Du "Angst" davor, dass andere Hühnerhalter andere Wege einschlagen könnten?
Ein bisschen erinnert mich Deine "Angst" an meine Kindheit auf dem Land:
Alte Leute, die es albern und übertrieben fanden Katzen kastrieren zu lassen waren absolut keine Seltenheit.
Das normale Vorgehen war, dass pro Kätzin 2x im Jahr Welpen fielen. Waren es insgesamt zu viele wurden die Welpen ertränkt oder erschlagen, in vielen Jahren erledigte sich das Problem z.B. durch Seuchen aber auch selbst.
Die Kätzinnen wurden dann behalten, verschenkt oder verkauft.
Die jungen Kater jedoch wurden in verdammt vielen Fällen getötet, denn man wurde sie meist weder los noch wollte man sie behalten.
Ein markierender Kater ist ja nicht nur in der Wohnung untragbar, sondern kann auch als Hofkater zu einem erheblichen Problem werden.
Viele Tiere (vorallem Pferde, Kaninchen,..) weigern sich Heu zu fressen, das ein Kater angepinkelt hat, von Türrahmen kriegt man den Gestank kaum wieder ab und wieviel Schaden ein Kater anrichten kann, der Getreide-, Mehl- und Futtersäcke markiert kann man sich leicht vorstellen.
Während das Beseitigen der jungen Kater recht einfach war (und "Immer schon so gemacht wurde") und auch immer für genug Platz im Revier sorgte, sodass zuwandernde Streuner zuverlässig für Blutauffrischung/Inzestvermeidung sorgten, war und ist das Kastrieren mit Kosten und Aufwand verbunden und fordert ein ganz anderes "Bestandsmanagement", denn ohne Katzen möchte man seinen Hof ja auch nur ungern führen.

Während die "Angst" dieser älteren Generation berechtigt war indem es heutzutage strafrechtliche Konsequenzen hat, wenn man nachweislich "altbewährt" mit Katern verfährt denke ich, dass ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehne, wenn ich Dir verspreche, dass Dir niemand den Ablauf "1. Küken, 1.1. Legehenne, 1.1.1 Suppenhuhn / 1.2. Brathähnchen"
verbieten wird (ich mach mir ja nichtmal Hoffnung, dass die "weil darum Tötung" männlicher Eintagsküken mal verboten wird.
Du kannst also bei dem bleiben mit dem Du Dich wohl fühlst während andere sich einen anderen Weg suchen können.
Ist es wirklich notwendig, dass jeder Tierhalter die gleiche Einstellung zu seinen Tieren hat?



wie bei den Mäusen, wo Mäuseriche (!!!) kastriert werden, damit man stressfreie, nicht- stinkende Bockgruppen aufbauen kann, anstatt einfach die Realitäten der Natur anzuerkennen: Ein potenter Bock pro Gruppe und fertig :kein...
So ganz versteh ich nun nicht, was die "Realitäten der Natur" mit der Haltung von Farbmäusen bzw generell mit der Haustierhaltung zu tun haben?
Soll man einen potenten Bock in der Mausegruppe halten und zugucken, wie die Mäuse sich vermehren und vermehren und die Böcke sich gegenseitig bekämpfen und totbeißen, weil das Abwandern (DAS wäre nämlich die Realität der Natur) in der Heimtierhaltung unmöglich ist?
Zumal Du gegen die Kastration von Hengsten ja nichts zu haben scheinst wo ist der Unterschied?
Bei Pferden würde ein Hengst seine Stuten zusammenhalten und belegen, die Junghengste wandern ab bis einer den Alten ablöst und wenn die Herde zu groß wird würden auch einige Stuten mit abwandern.
Da das in Gefangenschaft nicht geht kastriert man die Hengste und stellt aus Stuten und Wallachen stressfreie Gruppen zusammen.
Ziemlich exakt das Gleiche tut man bei der Farbmaushaltung, folglich versteh ich nun Dein Problem nicht so recht?


Abgesehen davon stellt die Narkose bei einem Huhn/Hahn ein sehr viel größeres Risiko dar als bei Hunden oder Katzen, soweit ich weiß.
Diesbezüglich hat sich eine ganze Menge verändert.
Wenige Dinge in der Tiermedizin haben einen so veralteten Ruf wie Narkoserisiken.
Das bezieht sich nicht nur auf Vögel/Geflügel, Nager, Kaninchen, Reptilien und Co..
Die leidtragenden sind auch alte Hunde und Katzen die zum Teil mit katastrophal vergammelten Zähnen "leben" müssen, weil sich hartnäckig das (mittlerweile) Gerücht hält, das Narkosen praktisch per Definition lebensgefährlich sind, sofern es sich bei dem Patienten nicht um einen kerngesunden jungen Hund oder eine ebenso junge und gesunde Katze handelt.
Dieser Stand der Dinge stammt aus Zeiten in denen Tierärzte fast ausschließlich mit der Medikamentenkombination Ketamin /Xylazin narkotisiert haben.
Hierbei handelt es sich in der Tat um eine ziemlich fiese Kombination, bei der
1. einmal verabreicht kein Eingreifen in Narkosetiefe und -dauer möglich ist (was bei Zwischenfällen oft ein Todesurteil war)
und
2. sehr langsam verstoffwechselt werden. Dies stellt nicht nur eine erhebliche Herausforderung für Leber und Niere udar, sondern hat auch eine sehr lange Aufwachphase/einen langen Nachschlaf zur Folge, was den Kreislauf, den Stoffwechsel und die Thermoregulation extrem belastet.
(Manch einer erinnert sich ggf noch an Hund/Katze, die man morgens zur OP brachte, abends noch immer schlafend abholte und die dann praktisch den kompletten Folgetag brauchten um wieder vollständig wach zu werden).
Da die meisten kleineren Tiere schneller auskühlen und einen schnelleren Stoffwechsel haben, also in der Zeit, die das Tier unter Keta/Xyla Narkose zum Aufwachen braucht eigentlich längst wieder Nahrung aufnehmen müssten ist das natürlich wenig günstig und entsprechend hoch war das Risiko dieser Narkosen.

Aber: da hat sich viel getan. Bei Vögeln stellt hier insbesondere die Inhalationsnarkose eine extreme Verbesserung dar.
Hier ist nicht nur Narkosetiefe und -dauer gut steuerbar: durch den Aufbau ihres Atemapparates sind Vögel gegenüber Säugetieren auch beim Abatmen des Narkosegases im Vorteil.
Daher vergehen gerade bei Kurznarkosen üblicherweise nur wenige Minuten bis der Vogel wieder wach ist.

Auch wenn keine Narkose ohne Risiko ist, so ist das Narkoserisiko bei modernen Verfahren mit dem "vergangener Zeiten" nicht vergleichbar.
Bei scheuen Tieren ist das Risiko, dass sie während einer stressigen Untersuchung versterben mitunter größer als das Risiko, dass man eingeht, wenn man sie kurz mit Inhalationsnarkose schlafen legt.
Beim Anfertigen von ordentlichen Röntgenaufnahmen, der konservativen Versorgung (dem Schienen) von Verletzungen an Ständern und Flügeln ist eine kurze Inhalationsnarkose mittlerweile ein Standardvorgehen dessen Risiko keine große Rolle mehr spielt.

Bei wertvollen/seltenen Vögeln (hauptsächlich Papagein) ist es bei Ankaufs- und Zuchttauglichkeitsuntersuchung Standard eine endoskopische Untersuchung durchzuführen.
Hierbei wird der Vogel kurz mit Narkosegas betäubt. Über einen kleinen Haut-Muskelschnitt wird ein Endoskop in die Leibeshöhle eingeführt, wodurch die Geschlechtsbestimmung und die Beurteilung der inneren Organe möglich sind.
Dieses Standardprozedere hat sich durchgesetzt, weil das Narkoserisiko relativ gering ist und weil Vögel (aufgrund der hohen Körpertemperatur/des schnellen Stoffwechsels) über eine hervoragende Wundheilung verfügen, weswegen auch der kleine Haus-Muskelschnitt in der Regel kein Problem stellt.
Wären Narkose und Wundheilung nicht derart unproblematisch hätte sich dieses Prozedere bei seltenen und teuren Zuchtvögeln niemals durchgesetzt.

Klar bleiben Narkose und chirurgische Eingriffe etwas, das niemals unüberlegt durchgeführt werden darf und die Kastration eines Hahnes ist nur dann vergleichsweise unproblematisch, wenn die OP von einem TA durchgeführt wird,
der entweder bereits über das notwendige know how verfügt oder ausreichend Interesse am Tier hat um sich gewissenhaft einzulesen und vorzubereiten.

Im Herbst steht wie gesagt die Kastration meines Hengstes an. Ein Standardvorgehen, bei dem eigentlich Niemand mehr das Verhältnis von Risiko und Nutzen in Frage stellt.
Führe ich mir jedoch vor Augen, was bei einem Pferd (selbst wenn es jung und gesund ist) während der Narkose, der OP, der Aufwachphase und der anschließenden Wundheilung so alles schief laufen kann, dann macht mir der Gedanke meinen Hengst legen zu lassen deutlich mehr Sorgen als es die Kastration eines Hahnes täte.
Tropsdem wird Pony kastriert und nicht geschlachtet ;)

Ich wollte hier keineswegs den Eindruck erwecken, dass ich erwarte, dass in Zukunft alle Hähne (im Zweifel kastriert) weiterleben bzw diese Alternative für jeden Hühnerhalter in Frage kommt.

Es wurde halt von der TE nach Alternativen gefragt und mit wachsender Zahl an "Kuschelhuhnhaltern", die eben keinen Unterschied zwischen Katzen- und Hühnerhaltung machen taucht auch diese Frage zunehmend auf, sodass ich es durchaus sinnvoll fand diese Möglichkeit anzusprechen.


Es ist ein leidiges Thema aber ich finde ganz einfach in der Geflügelhaltung und Zucht gehört einfach das schlachten mit dazu und muss man können auch wenn man es nicht gerne macht.
Und wenn man das nicht kann oder niemanden hat der es kann sollte man es bleiben lassen ist meine Meinung.

Dass Du Deine Entscheidung entsprechend getroffen hast und Hühnerhaltung und Schlachtung für Dich untrennbar miteinander verbunden sind ist doch ok, aber verlange doch bitte nicht von jedem Hühnerhalter, dass er den gleichen Weg wählt wie Du ;)
Ich verlange von Dir doch auch nicht, dass Du all Deinen Hennen ein Gnadenbrot sicherst oder die Hühnerhaltung bleiben lässt ;)

Ich erwarte von Hühnerhaltern lediglich, dass sie sich entscheiden:
1. Entweder sie sehen im Huhn (auch) das Nutztier, dann erwarte ich, dass überzählige, unverträgliche oder leidende Tiere umgehend/sehr zeitnah geschlachtet werden.
Entscheidet man sich für diesen Umgang mit Hühnern, dann sehe ich das wie katia, dann muss man entweder selbst in der Lage sein zu schlachten oder jemanden zur Hand haben, der im Fall der Fälle zeitnah zur Stelle ist, alles Andere ist dem Tier gegenüber hochgradig unfair.
oder
2. Man entscheidet sich das Huhn als "Luxustier" zu sehen. Dann aber bitte auch mit allen Konsequenzen und all dem, was man Hund und Katze auch zu Teil werden lässt.
Bei dieser Art der Haltung muss man eben so wenig schlachten können wie bei der Haltung von Hund und Katze.

Jeder Mittelweg zwischen diesen beiden Extremen ist meiner Erfahrung nach ziemlich schmal, brüchig und häufig sehr unschön fürs Tier und frustrierend für den Menschen.

Im Hinblick auf flauschige Küken heißt es aber in jedem der beiden Fälle einen Plan zu haben und zwar eigentlich bevor die Küken das Krähen anfangen, besser noch vor dem Schlupf und im absoluten Idealfall bevor man das Frühstücksei zum Brutei "befördert"
Denn ich denke, dass wir uns alle einig sind, dass es äußerst utopisch ist mit einzukalkulieren, dass man seine überzähligen Junghähne ausnahmslos prima vermittelt bekommt.
lg
Fraukie

Okina75
05.04.2014, 22:32
Hy!

Ich habe gewiss keine Angst davor, dass andere Leute was anders machen könnten als ich; das tun ohnehin täglich etliche Hundert Millionen :D...
Ich finde es aber einfach in die falsche Richtung geflüchtet, weil man keine Hähne töten mag, aber brüten will, die überzähligen Hähne zu kastrieren. Ist doch sinnlos!
Und vor allem etwas komplizierter, als bei jedwedem nicht- gefiederten Haustier, wo man mehr oder weniger nur zwei Schnitte machen muss, Bollern raus, zugenäht, fertig... 'Nen Vogel zu kastrieren ist ein erheblich größerer und komplizierterer Eingriff, weil die Teile bei denen in der Körperhöhle liegen, und ich finde es einfach unsinnig, sich diese gewiss nicht geringen Kosten mehrmals und womöglich auch noch jährlich ans Bein zu binden, nur weil man der Realität nicht ins Auge blicken will.
Vor allem: Die Leute nehmen einem ja schon herkömmliche Hähne bestenfalls für 10- 20 Euro ab... Denkst Du denn, da bezahlt einer 50, 60, 70, 80 oder mehr Euro für einen kastrierten Hahn, damit die OP- Kosten wenigstens wieder so ein bisschen drinne sind?

Bleibt als einziger Ausweg, die ganzen kastrierten Hähne dann zu behalten, oder nicht mehr brüten zu lassen, weil jedes Jahr wieder mit mindestens dem halben Anteil an den Küken mit Hähnen zu rechnen ist :kein...

Von mir aus kann sich jeder seinen Hahn kastrieren lassen, ob nun per Hormonpille oder per OP, aber nur, weil man der Realität nicht ins Auge blicken will/ kann, hm :kein...? Da muss man es halt sein lassen mit dem Brüten, wenn man nicht töten (lassen) kann...


Was die Mäuse angeht: Überlege doch mal bitte, was für einen empfindlichen Organismus/ Kreislauf eine Maus hat... Und dann da das Narkosemittel dosieren, während der OP die Vitalfunktionen überwachen, die Mininüsslis da raus puzzeln, und das eventuell bei 3- 6 Stück?
Da fehlt mir ganz ehrlich der rechte Bezug zur Realität... Es gibt Mittel und Wege, sich überzähliger Mäuseböcke zu entledigen, und wenn man sie an Schlangenhalter abgibt...
Bei einem Hengst ist das eine handliche Sache, das Risiko für's Pferd, dabei drauf zu gehen, tendiert gegen Null, während ich aus meiner Berliner Zeit Mäuse- und Rattenhalter kenne, denen mehr als zwei Mäuse- oder Rattenböcke während der OP entschlafen sind... Bzw. wenn Du Dir schon Sorgen machst, was beim Pferd alles schiefgehen kann, dann setze das mal bitte zu solchen kleinen Nagern in Relation, da ist die Nutzen- Risikien- Rechnung noch viel diskrepanter ;).

Konich
06.04.2014, 06:04
Naja ich finde eigentlich hat Fraukie hier schon alles gesagt was es zu sagen gibt,

Zwar weis ich immer noch nicht o es nun verboten ist oder nichtm jedoch eine Moral zu bewerten, sollten wir bleiben lassen! Da muss man dann die ganze Nutz- und Heimtierhaltung in Frage stellen, vor allen mit all seinen modernen "Pervertierungen" in beide Richtungen, Massentiehaltung auf der einen, Extreme Vermenschlichung und Rassewahn auf der anderen Seite.
Hier haben wir sicher für beide Richtungen Platz, Nutztierhühnerhalter und Kuschelhuhnhalter. Wichtig ist dass beide ihre Tiere, die Natur des Huhnes und die Natur insgesamt lieben und respektieren!

Nicolina
07.04.2014, 00:39
Zunächst Danke @Fraukie für die ausführlichen Einblicke in die modernen Sedationsmöglichkeiten.



Ich erwarte von Hühnerhaltern lediglich, dass sie sich entscheiden:
1. Entweder sie sehen im Huhn (auch) das Nutztier, dann erwarte ich, dass überzählige, unverträgliche oder leidende Tiere umgehend/sehr zeitnah geschlachtet werden.
Entscheidet man sich für diesen Umgang mit Hühnern, dann sehe ich das wie katia, dann muss man entweder selbst in der Lage sein zu schlachten oder jemanden zur Hand haben, der im Fall der Fälle zeitnah zur Stelle ist, alles Andere ist dem Tier gegenüber hochgradig unfair.
oder
2. Man entscheidet sich das Huhn als "Luxustier" zu sehen. Dann aber bitte auch mit allen Konsequenzen und all dem, was man Hund und Katze auch zu Teil werden lässt.
Bei dieser Art der Haltung muss man eben so wenig schlachten können wie bei der Haltung von Hund und Katze.

Jeder Mittelweg zwischen diesen beiden Extremen ist meiner Erfahrung nach ziemlich schmal, brüchig und häufig sehr unschön fürs Tier und frustrierend für den Menschen.
Ich kann da jetzt nur für mich sprechen, aber ich denke, für mich diesen "Mittelweg" zu praktizieren.
Ich möchte nicht selber töten, habe aber mehrere Leute, die das im Falle einer Notschlachtung ( gekonnt) übernähmen.
Gleichwohl bemühe ich aber auch ein TA, wie ich es ebenso für Hund/ Katze/ Pferd und Maus mache.
Wobei ich innerhalb der Gattungen schon Unterschiede mache, was an Behandlungen ich für "zumutbar" halte.
Während ein Hund, z.B., schon bedingt durch seine "Erziehung" und dem vertrauten Zusammenleben im Haus/ direkt beim Menschen, sehr viel leichter an eine"Schonzeit" zu gewöhnen ist, ließe ich dort ein gebrochenes Bein operieren, bei einem meiner Hühner nicht ( denn sie sind nicht handzahm, noch kennen sie es separiert oder im Haus zu sein). Eine Katze von mir brach sich ein Bein..ich ließ das operieren, weiß aber nicht, ob ich das wirklich erneut so entscheiden würde..da sie 4 Wochen in dem Kennel verbringen musste und das war derzeit schon relativ "grenzwertig", gerade für ein Freigang gewohntes Tier..


Im Hinblick auf flauschige Küken heißt es aber in jedem der beiden Fälle einen Plan zu haben und zwar eigentlich bevor die Küken das Krähen anfangen, besser noch vor dem Schlupf und im absoluten Idealfall bevor man das Frühstücksei zum Brutei "befördert"
Denn ich denke, dass wir uns alle einig sind, dass es äußerst utopisch ist mit einzukalkulieren, dass man seine überzähligen Junghähne ausnahmslos prima vermittelt bekommt.

Das ist doch der springende Punkt!
Weshalb ich z.B. einerseits das Brüten eigentlich nicht wieder versuchen möchte,
andererseits aber im Falle dessen, dass ich hier so gar keine Rasse-Hennen bekomme,
bereits abgeklärt habe, dass "wenn" es u.U doch Bruteier werden sollten, die potentiellen Hähne
dann an eine Bekannte gehen könnten, die sie aufziehen und dann auch schlachten wird.
( Aber das selbe gälte ja auch für Hähne eines Züchters, nur dass man das dann nicht mitbekommt. )


Naja ich finde eigentlich hat Fraukie hier schon alles gesagt was es zu sagen gibt,

Zwar weis ich immer noch nicht o es nun verboten ist oder nichtm jedoch eine Moral zu bewerten, sollten wir bleiben lassen! Da muss man dann die ganze Nutz- und Heimtierhaltung in Frage stellen, vor allen mit all seinen modernen "Pervertierungen" in beide Richtungen, Massentiehaltung auf der einen, Extreme Vermenschlichung und Rassewahn auf der anderen Seite.
Hier haben wir sicher für beide Richtungen Platz, Nutztierhühnerhalter und Kuschelhuhnhalter. Wichtig ist dass beide ihre Tiere, die Natur des Huhnes und die Natur insgesamt lieben und respektieren!:bravo