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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welchen Hahn gegen Hühnerhabicht-Angriff und Nachzucht am Besten ?



Doris Meusburger
26.02.2014, 08:02
Hallo!

Bin zwar kein Hühnerneuling, aber fast neu hier im Forum und man lernt ja immer wieder dazu !

Habe große Probleme mit dem Hühnerhabicht hier und suche daher geeignete Hahn-Rasse, die 1. groß und imposant ist und 2. sollten die Eier für die Nachzucht natürlich auch "speziell" sein, d.h. z.B. Grünleger oder Maran oder so ähnliches, falls ich einmal eine Glucke habe.

Daher bin ich auf die Rasse Auracana (wegen den Eiern) gekommen und Brahma.

Auracana gefallen mir nicht wirklich wegen der Schwanzlosigkeit, gefallen mir aber wegen den grünen Eiern super ! Brahma gefallen mir auch nicht wirklich, wären aber die größten zur Abschreckung der Greifvögel und dort finde ich eigentlich nur die Federnfüße cool.

Daneben habe ich noch einen Paduaner im Moment, könnte aber leicht 3 Hähne haben aufgrund der Anzahl meiner Hühnerschar.

Was ist Eure Erfahrung in Sachen Altsteirer Hahn. Einen großen Orpington-Hahn hatte ich schon, der war aber leider krankheitsanfällig.

Gerne höre ich von Euren Erfahrungen !

Liebe Grüsse und ich freue mich bei Euch zu sein. Man kann viel lernen.

Doris

Pudding
26.02.2014, 08:40
Es gibt die Araucana auch mit Schwanz (engl. Araucana)!
Einen 100% Schutz vor Hühnerhabichten kann kein Hahn bieten, eine Übernetzung wäre da evtl. besser!

sil
26.02.2014, 09:00
Aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen, dass Hähne mittelgroßer Rassen mit einem Kampfgewicht von 3 - 4 kg nicht die schlechtesten Habichtgegner sind. Ich hatte und habe bereits diverse Rassehähne, u.a. Italiener, Altsteirer, Schweizer, Marans, New Hampshire, Kraienkopp, und am meisten haben mich die Italiener und die schweizer beeindruckt. Ein großer Hahn allein schreckt einen Habicht nicht ab. Es ist meiner Meinung nach wichtig, dass der Hahn schon eine gewisse Lebenserfahrung hat und auch eine gewisse Autorität. Junge Hähne werden bei mir am ehesten zum Habichtopfer, vielleicht, weil sie ständig durch anderes abgelenkt werden.
Erfahrene Chefs sind wachsam und ihre Warnungen werden nie in Frage gestellt. Greift ein Habicht trotzdem zu, hat ein selbstbewußter, nicht zu kleiner, wendiger Hahn, der seine Hennen verteidigen will, gute Chancen ihn zu vertreiben.

sandi03
26.02.2014, 09:08
Was ist Eure Erfahrung in Sachen Altsteirer Hahn.


Altsteirer Hähne sind sehr wachsam gegenüber allem was in der Luft so umgeht und warnen schön brav, sind flink und agil. Hilft aber nur begrenzt, den weder Hubschrauber noch Krähen, Falken oder Mäusebussarde sind eine Gefahr für Hühner. Mein Maranshahn schlägt auch in diese Kerbe, wenn auch nicht so extrem (ist aber auch noch recht jung). Wenn es so etwas wie einen "Hahn gegen den Habicht" gäbe (gibt's aber nicht), wäre der Altsteirer ein heißer Kandidat dafür.

Das Problem beim Habicht ist, dass der nicht in der Luft über den Hühnern rumkreist und sich so das Opfer sucht. Der sitzt irgendwo und dann geht's verdammt schnell. Was soll der Hahn da machen? Den Habicht vom Huhn runterstoßen? Nö, schnell den Rest der Mädels in Sicherheit bringen. Wie Pudding schrieb, einzigen Schutz bietet eine lückenlose Übernetzung.

uwek.walldorf
26.02.2014, 10:55
Ich habe meine Mechelner ohne Netz laufen und noch nie ein Tier durch Greifvögel verloren!

sil
26.02.2014, 11:45
Ein wachsamer Hahn hat oft noch Gelegenheit, zu warnen, ehe der Habicht zugreift. sobald der Warnruf zu hören ist, rennt alles, was kann, in die nächste Deckung. Es gibt tatsächlich Hähne, die rennen mit, es gibt aber auch welche, die gehen den Habicht aktiv an. Ich selber hatte einen Hahn, der bei einem Abfang-Kampf mit einem Habicht ein Auge verloren hat. Wenn es bereits soweit gekommen ist, dass der Greifvogel eine Henne gepackt hat, kann es durchaus vorkommen, dass der Hahn versucht, ihn weg zu treiben. Oft genug mit Erfolg. Bei eher großen Rassen mit dichtem Gefieder ist der erste Griff des Greifvogels selten tödlich. Meist muß er nachfassen, um überhaupt mehr als nur die Haut ritzen zu können. Bei Zwergrassen sieht das anders aus, aber eine mittelgroße oder große Henne hat gute Chancen, einen Habichtangriff beinahe folgenlos zu überleben, wenn der Hahn rechtzeitig angreift.

fradyc
26.02.2014, 13:02
Hier schreibt jemand über Kampfhühner und Greifvögel:

http://www.hint-horoz.de/artikel/kampfhuehner-und-greifvoegel.html

fjausum
26.02.2014, 15:44
Sehr interessant die Seite von fradyc!

fradyc
26.02.2014, 17:35
Nich war? Die is aber nich von fradyc, der hat´se nur vorjeschlagen! Mir steht fremder Federschmuck überhaupt gar nicht!

birgit23
26.02.2014, 19:29
100 % Schutz bietet kein Hahn, das stimmt.
Aber absolut hilfreich ist es schon, einen wachsamen Hahn zu haben, der den Himmel mit im Blick hat um seine Damen rechtzeitig zu warnen. Vorausgesetzt, der Auslauf bietet viele Möglichkeiten zum Unterschlupf. Wir haben gute Erfahrungen mit unseren Mixhähnen: Araucana, Marans gemacht. Aufgewachsen in Naturbrut und den ganzen Tag mit Glucke unterwegs, lernen sie frühzeitig alle Gefahren kennen. Im letzten Jahr hatten wir einen Araucanamix. Der konnte schneller und besser reagieren, als unser mit auf der Weide neben ihm arbeitende Schwiegervater. Ein kräftiger Warnschrei und alle Ladies wussten das sie sich in Sicherheit bringen müssen.
LG
Birgit

Liahona
26.02.2014, 19:38
Ich wohne in einem Gebiet mit sehr aktiven Bussarden. Grund: ein großer Hühnerhof mit 10.000 freilaufenden Hühnern als Nachbarn zur Linken und einen Nachbarn (ebenfalls Hobbyhalter) zur Rechten. Bevorzugtes Ziel sind die freilaufenden Hennen bei bewölkten Wetter (bei Sonnenschein sind nie Habichte oder Bussarde zu sehen). Sind die 10.000 Hennen mal nicht draußen, wird der andere Nachbar besucht. Dort sind viele Bäume als Sitzplatz und keine Netze. Bei mir sind Netze aufgespannt und ein wachsamer Hahn. Ein Ansitz ist bei mir nicht vorhanden.

Ob Greifvogelkugel was bringen weiß ich nicht. Ausprobiert habe ich auch das Dazusetzen eines Perlhuhns. Hat sich aber um Greifvögel nicht geschert, dafür um klappende Autotüren, plötzlich verschlossene Fenster oder imaginäre Spukgestalten. Stand dann auf dem Hof und schrie wie am Spieß, bis man diesen Anfall beendete indem man einen Eimer Wasser über das hysterische Tier schüttete und es beruhigend in den Stall brachte. War 5 Minuten später wieder draußen und suchte die nächste Gefahr in Form eines Baumes oder eines sich bewegenden Blattes. Kam dann wirklich mal ein Greifvogel und fraß ein Tier sah es sich dies interessiert an und hätte am liebsten wohl noch Handynummer mit dem Habicht getauscht...

Laura
26.02.2014, 19:57
Aufgewachsen in Naturbrut und den ganzen Tag mit Glucke unterwegs, lernen sie frühzeitig alle Gefahren kennen.

Genau danach solltest du suchen. Auch wenn es keine Kämpfer sind, retten sie ihre Hennen. Die müssen natürlich schnell einen Schutz erreichen können, nicht nur den weit entfernten Stall.

Gruß, Laura

Sallysnake
11.03.2014, 21:21
Ich kann Amrocks empfehlen, ich habe Zwerge, sind aber in gross bestimmt auch toll! Leider ist mein Hotte jetzt tot - aber die vier Mädels konnten sich alle retten! Er war noch nichtmal ein Jahr alt, aber auch mir gegenüber sehr energisch - ich glaube er hat lieber gekämpft als sich zu verstecken.

Den Vogel hab ich noch wegfliegen sehen, leider war ich zu kopflos um genauer auf ihn zu achten. War aber riesig, ein paar Stunden später war ein Seeadler am Himmel und heute hat sich der Milan sehr tief über dem Gelände getummelt. Oder doch der Habicht?

Die Pütten scheinen im übrigen gar nicht traurig über den Verlust ihres "Herren", im Gegenteil um einige Teile die da noch lagen haben sie sich ordentlich gekloppt - Mahlzeit!

Werde aber wohl trotzdem wieder einen Hahn holen, ist auch doof so ohne Gekrähe und Gepose.

Silke