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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Inkubator-Eigenbau: Zu oft drehen problematisch?



Huhnigunde
23.02.2014, 12:26
Hallo,

ich habe eine Styroporbox mit Thermostat mit 2 Lampen (eine leuchtet ständig, quasi als Grundtemperatur, die Thermostatgesteuerte nur bei Bedarf. Einschaltung etwa alle 10 min.), Lüfter (schaltet nur ein, wenn Thermostat durchschaltet), sowie automatischer Wendewippe (umgebauter Servomotor mit Zeitschaltuhr, Wendewinkel 90°) ausgerüstet. Die Wendewippe deshalb, weil ich 12 Stunden am Tag nicht zuhause bin. Das Gerät fasst etwa 30 Eier. Ich habe auch einen unbeweglichen Schlupfeinsatz gebaut. Im Testlauf ohne Eier hat das bisher sehr gut funktioniert. Ich habe vor 1 bis 2 Mal im Jahr damit ein paar Wachteleier auszubrüten, dazwischen auszulüften und zu reinigen.

Nun aber zu meinem Problem: Die Zeitschaltuhr, die den Wendemotor ansteuert, hat als kleinste Einstellung 1 Minute Laufzeit und kann täglich bis zu 10 Mal ein- und ausschalten. Während dieser 1 Minute bewegt der Motor bei der kleinst möglichen Leistung 26-29 Mal von links nach rechts bzw. rechts nach links. Demnach 13-15 vollständige Umdrehungen der Wippe pro Minute. Er läuft dabei nicht ruckartig, sondern ruhig, jedoch kann ich es mit diesem Gerät nicht langsamer stellen, ohne eine prätzisere Zeitschaltuhr zu besorgen (wo ich dann schon wegen dem Preis überlege, mir einen "richtigen" Brutapparat zu besorgen, oder extern brüten zu lassen).

Meine Frage: Ist das häufige Drehen ein Problem für die Eientwicklung? Vielen Dank für Eure Hilfe.

Viele Grüße,
Mo

geo
23.02.2014, 12:41
ob das schädlich ist, kann ich dir nicht sagen. habe auch schon brüter selber gebaut, aber nur per hand gewendet.
deshalb hab ich nir nun so einen billigbrüter von e-bay für 75€ mit automatischer wendung besorgt, der läuft gerade mit hühnereiern als test. bislang sieht es ganz gut aus.

eine richtige wendehorde, oder auch nur der motor für eine wendehorde (heka oder ähnliche, ist meist schon teurer.

vielleicht kannst du aber auch über online-kleinanzeigen, eine komplette automatische wendehorde bekommen, manchmal sind da welche drinn.

kniende Backmischung
23.02.2014, 14:58
In der Gebrauchsanleitung zu meinem Styropor-Flächenbrüter steht, dass man Hühnereier mindestens dreimal, besser aber fünfmal, in einem möglichst gleichmäßigen Zeitabstand wenden soll. Von noch öfter steht da nix. Die Henne wendet auch nicht sooo häufig.

Ansonsten kann ich dir dazu leider nix sagen ...

LG Silvia

conny
23.02.2014, 15:03
Ein Motorbrüter wendet in 24 Stunden 12 mal. Eine Glucke wendet die Eier bei weitem öfter. Aber 26-29/mal pro Minute ist schon verdammt viel und vor allem schnell. Ob das schädlich ist, kann ich dir nicht sagen, vom Gefühl her würde ich eher vorsichtig sagen, dass es den Eiern nicht gut tut.

LG Conny

kniende Backmischung
23.02.2014, 15:10
Erstaunlich! Es kam mir gar nicht so häufig vor! Hennriette hat ja bei uns in der Küche gebrütet und da hatte ich den Eindruck, dass sie vor allem regungslos dasaß. Ab und an lupfte sie den Bauch und rückelte ein bissi. Kam mir gar nicht so oft vor - so kann man sich irren ;)

Wie schaffen die BEs es bloß, mit nur fünf mal wenden??

LG Silvia

Lino
23.02.2014, 15:18
Ich kann mir auch vorstellen, dass es bei derart vielen Drehungen in die selbe Richtung die Hagelschnüre abdreht.

conny
23.02.2014, 15:19
Wissenschaftliche Experimente haben ergeben, dass BE, welche mind. 3x/Tag gewendet werden (Mindestmaß) eine sehr gute Chance haben, auch zu schlüpfen. Hierbei wird der Embryo bzw. die Keimscheibe gerade ausreichend noch mit allen wichtigen Nährstoffen umspült und klebt nicht an der Eiwand an.

LG Conny

kniende Backmischung
23.02.2014, 17:09
Aaah, so ist das! Dann kann ich mir vorstellen, das das Huhn die Eier öfter wendet :)

LG Silvia

eierdieb65
23.02.2014, 17:19
Kannst du nicht eine Übersetzung dazwischen machen, dass in z.B. 5 Minuten 1 Wendung gemacht wird? Dann 3 Stunden Ruhe, wieder 5 Minuten (1 Wende), ....?
Ein gebrauchtes Getriebe kostet meist nicht viel.

lg
Willi

talpini
23.02.2014, 17:21
Tach auch,

es kommt hier wohl darauf an, die Zeit in der der Motor mit Strom versorgt wird, passend zu bemessen - zu verkürzen. Man könnte ein einstellbares Wisch- oder ein Multirelais einsetzen. Eine andere Wahl wäre, ein Zeitglied bestehend aus Relais, Ladewiderstand und Elektrolykondensator zu bauen, mit dem dann die Aktionszeit und damit auch die Anzahl der Wendebewegungen zu steuern.

Das Zeitglied sähe so aus: an den Öffner des Relais kommt der Ladewiderstand, über den der Ellektrolykondensator aufgeladen wird. Wenn nun die Uhr auf "wenden" schaltet zieht das Relais an und der Elko entlädt sich über den Motor. Der Ladewiderstand kann einige 100 Ohm haben, da ja genügend Zeit zum aufladen des Elko ist. Der Elko selbst muss so bemessen werden, dass der Motor auch die gewünschte Zeit über davon versorgt werden kann. Sollte der Elko eine sehr große Kapazität haben müssen, kann auch ein kleiner Elko eingesezt werden. Dieser Elko steuert dann ein, dem Motor vorgeschaltetes Relais - welches die Versorgungsspannung direkt diúrchschaltet.

Angenehmen Aufenthalt auf der Erde
talpini

eierdieb65
23.02.2014, 17:46
So kanns natürlich auch gehen.
Du elektrikfreak, ich eher der Newtonschen Mechanik verbunden. ;D:laugh

lg
Willi

Huhnigunde
24.02.2014, 16:11
Danke für eure zahlreichen Rückmeldungen!
Getriebe anbauen oder Einschaltverzögerung hatte ich auch im Sinn, doch ich wollte mal Nachfragen, bevor ich mich weiter wage. Beim Getriebe weiß ich nicht, wonach ich genau suchen soll. Im Servo selbst ist ja bereits ein Getriebe drin. Mir ist die Motordrehzahl bei den angeschlossenen 6 V leider nicht bekannt. Vielleicht steht das am Motor selbst? Muss ich nachschauen.

Ich kann mir vorstellen, wie die beschriebene Einschaltverzögerung funktioniert. Ich kann zwar zielsicher Löten, aber die Theorie liegt mir nicht so... Könnte ich theoretisch sowas hier machen? http://www.strippenstrolch.de/1-4-4-relaisverzoegerung.html

Ernst
24.02.2014, 16:14
Normalerweise nimmt man für so etwas, als einzig sinnvolles, einen Schrittmotor.

talpini
24.02.2014, 19:10
Tach auch,

zu einem Schrittmotor kann hichts sagen - habe keine Kenntnisse der Ansteuerung etc. Die angefragte Schaltung würde gehen, hat nur den Schönheitsfehler, dass sie "verkehrt" 'rum arbeitet. D.h. das Relais (K1) würde angezogen sein, wenn "nicht gewendet werden soll". Praktisch 24 Std., mit wenigen Sek. Unterbrechung. Und das während der ganzen Brutzeit. S1 wäre der Öffnerkontakt der Schaltuhr.

Ich habe im Netz, ds-elctronics.de Tipps und Tricks für Heimelektroniker, gefunden. dort wird unter "selbststartender Timer FC 0111" ein Schaltplan einer einfachen Zeitschaltung vorgestellt. (kostnix) Link kopieren - wie es geht weiß auch nicht

Ein Getriebe kann aus nur zwei Zahnrädern bestehen. Die Drehzahlen verhalten sich wie die Zähnezahlen zu einander. Wenn auf die Motorwelle eine Schnecke (entsp. 1 Zahn) und auf die Wenderwelle ein Schneckenrad mit einer Zähnezahl, die der Umdrehungsreduzierung entspricht, kommt, wird das "Getriebe" einfach und übersichtlich. Die jetzige Motordrehzahl tut nichst weiter zur Sache.

Angenehmen Aufenthalt auf der Erde
talpini

talpini
25.02.2014, 19:31
Tach auch,

ich schiebe eine Skizze meines "Zeitgliedes" nach. Es ist simpel. Besonders der Wert des Kondensators (Polarität beachten) muss durch Versuch ermittelt werden. Er hängt vom Motorstrom und der Motorlaufzeit ab. Einige 1000 µF werden es wohl sein müssen. Ggf. einfach mehere Elko parallel schalten. Anstelle den Motor direkt vom Elko zu versorgen, kann an Stelle des Motors ein relais angeiórdnet werden, welches den Motor schaltet. Der Elko kann dann erheblich kleiner ausfallen, da er nun ja nur noch das Relais versorgen muss.

Der Widerstand begrenzt den Ladestrom. Sein Wert ist unkritisch, könnte evtl. auch entfallen. Alle Teile müssen der Versorgungsspannung angepaßt sein.

Angenehmen Aufenthalt auf der Erde
talpini

eierdieb65
25.02.2014, 19:35
Oder einfach 1 Zahn auf 40 Zähne übersetzen? Und dafür die Zeit (digitale Schaltuhr ist ja vorhanden) erhöhen?

lg
Willi

talpini
25.02.2014, 19:57
Tach auch, eierdieb65

eine Schnecke und ein Schneckenrad ist sicher geeignet. Mein problem war, dass mir die Übertragung von Bildern nicht klar war. in meiner Jugend haben wir unsere Nachrichten noch auf Steinplatten geschrieben und dann den Muskelprotz aus unserer Höhle, aus der wir zuvor den Säbelzahntiger verscheucht hatten, mit dem Schreiben losgeschickt.

Wir verfügten allerdings bereits über eine Schreibmaschine. Die Steinplatten wurden auf den Boden gelegt, wobei sehr darauf geachtet wurde, dass keine Hohlräume darunter waren. Der Schreibende setzte eine Hartsteintype auf die bspw. Sandsteinplatte auf. Der Auszubildende schlug - weitausholend - mit dem Typenhammer drauf. So war jeder Brief recht fix aufgesetzt.

Und hinterher ließen wir den Teufel tanzen.
talpini

Hühnerfuchs
25.02.2014, 20:00
[QUOTE=Huhnigunde;1048675]

.....(wo ich dann schon wegen dem Preis überlege, mir einen "richtigen" Brutapparat zu besorgen, oder extern brüten zu lassen).

Du bist ja schon am richtigen Weg:laugh - wennst jetzt da ein Teil und dort ein Teil kaufen mußt ist die Variante mit einem richtigen Brutapparat sicher die bessere.

eierdieb65
25.02.2014, 20:05
:laugh
Mag ja sein, aber meine Lösung würde auch funktionieren.
Obwohl mein Cousin immer noch die Platine eines Burggrillers sucht. Denn ohne geht ja gar nix. Er ist grad mal 25 Jahre jünger, als ich.

lg
Willi

fradyc
27.02.2014, 22:35
@Zu oft drehen problematisch?

Evtl. hilft das weiter: "Zu wenig" drehen ist eher unproblematisch, wenn die BE auf der Spitze stehen und nicht liegen!