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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Epilepsie?



Famira
13.02.2014, 09:39
Meine Paduaner-Henne ist krank. Seit Montag habe ich sie im Haus. Sie stand apathisch rum, hat nichts mehr gegessen. Durchfall.

Ich gebe ihr über Pipette Oralpädon. Und Kozidiol. Weil Gretl auch Kokzidien hatte. Und ich nicht warten will bis endlich der Befund des Labors da ist. Das 1. Ergebnis war negativ was Parasiten angeht. Jetzt warte ich noch auf den restlichen Befund. Müßte heute kommen.

Gestern Abend trat es dann zum 1. Mal auf. Ich dachte sie stirbt. Kopf in den Nacken, dann immer schlangenartig gedreht, auf die Brust gelegt, seitlich gekippt! Kurz danach war alles als wäre nichts gewesen.

Heute morgen - eben das gleiche! Bisschen gegoogelt weil ich es sehe als wären es epilepthische Anfälle. Und habe dort gelesen das Vitamin B-Mangel die Ursache sein könnte.

Kann das? Was kann ich tun bis ich endlich das Ergebnis habe?

Vogelbaron
13.02.2014, 09:51
Hallo Famira.
Du würdest mit der Gabe von Vitamin B im Komplex sicher nichts falsch machen.
Es liest sich tatasächlich wie ein cerebrales Krampfgeschehen.
Die Ursachen können vielfältig sein. Wenn das Huhn eine echte Epelepsie hat, solltest Du es erlösen, den eine effektive zuverlässige Behandung mit Antikonvulsiva bei Vögeln scheint mir fraglich. Sicher wird sich Mona Lisa (Petra) dazu noch äußern.
Ich drück die Daumen!!

Famira
13.02.2014, 09:55
Danke Michael! In welcher Form und wo kaufe ich Vitamin B Komplex? Ich überlege auch sie in die Uniklinik nach Hannover zu bringen. Macht das Sinn? Wie kann das ein TA feststellen?

Rosie
13.02.2014, 09:59
Es gibt in der Apotheke Kapseln. Diese kannst Du vorsichtig öffnen und das Pulver ausschütten.

Famira
13.02.2014, 10:06
Hallo Heike!

1 ganze Kapsel geben?

Tuffi ist ja seit Montag schon krank. Appetitlos, unlustig, Durchfall. Das widerum ist doch gar nicht das Symptom einer Epilepsie, denke ich.

Hat dieses Drehen vielleicht eine andere Ursache? Also in Verbindung mit ihrer eigentlichen Krankheit? Zu wenig getrunken? Vitamin B 1-Mangel. Aber keine Epilepsie, weißt Du was ich meine?

Kann dieses Drehen durch etwas anderes entstehen? Die Kapseln gehe ich jetzt erst mal kaufen und warte auf den Laborbefund. Oder was soll ich machen? Mensch, ich will nicht das meine Tuffi leidet, möchte sie aber nicht auch noch verlieren.

Vogelbaron
13.02.2014, 10:06
Danke Michael! In welcher Form und wo kaufe ich Vitamin B Komplex? Ich überlege auch sie in die Uniklinik nach Hannover zu bringen. Macht das Sinn? Wie kann das ein TA feststellen?

Naja in erster Linie wird die Diagnose beim Huhn sicher Aufgrund deiner Beschreibung gestellt werden, den ein EEG beim Huhn?....na ich weiß nicht.
Ein Krampf einer Epilepsie ist prinzipiell ja nicht so gefährlich. Das wissen nur die wenigsten. Ständig werden Menschen ins KH gefahren, weil sie ein Krampf hatten und alle anderen Angst.
Nur bei dem Huhn könnte ich mir vorstellen, daß es irgendwann zum Omega wird weil es sich so verhält und meisst dannach noch etwas "wehrlos" ist. Vit. bekommst Du in jeder Apotheke.
Ob man nun mit einem Huhn zum Tierarzt geht und Geld investieren mag, muss jeder selbst wissen.
Da gibt es ja bekanntlich schon diverse Threads drüber.
Es gibt jedoch noch einige ander Gründe für Krampfanfälle von erhöhten Hirndruck nach Trauma, bis Würmer im Hirn oder z. B. Durchblutungsstörungen, oder Entzug(;) )
Diese sind jedoch alle NICHT ungefährlich!!
Nun bist Du an der Reihe, ich wüsste was ICH tun würde. Viel Glück!!!

MonaLisa
13.02.2014, 12:07
Um die Zeit bis zum Befund zu überbrücken, kannst du mit Vit B-Komplex nichts falsch machen. Auch wenn die evtl. Dosis zu hoch ist, passiert da nichts.
Ursachen kommen viele Infrage, aber bei längeren heftigen Durchfällen ist Vit B-Mangel zumindest sehr wahrscheinlich.
Gruß Petra

Famira
13.02.2014, 12:29
Danke MonaLisa!

Vitamin-B-Komlex habe ich eben beim TA abgeholt. Schon gegeben.

Kokzidien hat der Laborbefund schon mal u.a. ausgeschlossen. An diese hatte ich gedacht weil meine Gretel sie hatte.

Die TÄ meinte das dieses Krampfen durch Stress auftreten könne. Stress durch ihre Krankheit, durch mein ständiges Händeln am Hühnchen, durch ihren Aufenthalt im Bad. Und da wäre Die Vitamin-Gabe jetzt auf jeden Fall gut.

Nun warte ich weiter auf den nächsten Befund.

Liebe Grüße
Famira

Famira
13.02.2014, 12:31
Wodurch entsteht denn ein Vitamin-B-Mangel? Was ist da falsch gelaufen bei uns?

Ich werde jetzt auf jeden Fall mal die Tropfen dem Rest der Hühner übers Trinkwasser anbieten. Ist doch ok, oder?

Vogelbaron
13.02.2014, 12:37
Die TÄ meinte das dieses Krampfen durch Stress auftreten könne. Stress durch ihre Krankheit, durch mein ständiges Händeln am Hühnchen, durch ihren Aufenthalt im Bad.

??? na ich weiß nicht.
Meine Hühner haben andauernd Stress (irgendwo und irgendwie) aber deshalb gleich Krampfen. Selbst in der Humanmed gibt es keine psychogenen Krämpfe, außer Muskelkrämpfe bei histrionischen Störungen.
Krampfleiden haben IMMER einen verbindlichen, fassbaren Ursprung organischer oder chemischer Herkunft.
Oder er meint, es seien garkeine Krämpfe sondern der Vogel hat n Vogel ?
Egal, vielleicht und hoffentlich hilft das Vitamin!!
Halte uns auf dem Laufenden!

Vogelbaron
13.02.2014, 12:41
Wodurch entsteht denn ein Vitamin-B-Mangel? Was ist da falsch gelaufen bei uns?

Ich werde jetzt auf jeden Fall mal die Tropfen dem Rest der Hühner übers Trinkwasser anbieten. Ist doch ok, oder?

Durch den Dünnschiss passiert die Nahrung so schnell den Darm, daß garnicht so schnell resorbiert werden kann. Ist wie bei uns. Da gibt es auf Dauer auch Mangelerscheinungen!

P.S. hallo Petra!:)

Famira
13.02.2014, 13:12
Die TÄ meinte das dieses Krampfen durch Stress auftreten könne. Stress durch ihre Krankheit, durch mein ständiges Händeln am Hühnchen, durch ihren Aufenthalt im Bad. Und da wäre Die Vitamin-Gabe jetzt auf jeden Fall gut.


Famira

..................

MonaLisa
13.02.2014, 14:42
Hallo Michael,
schön erklärt.
Weitere Gründe können sein: Kokzidien, Würmer (sind beides B-"Räuber") und auch eine generelle Aufnahmestörung (genetisch bedingt).

Gruß Petra

Anela
22.02.2024, 12:20
nero2010 hatte mich gebeten, von meinem Huhn zu berichten, welches Epilepsie hat.
Das Ganze war eine Odyssee, die ich hier aber stark verkürze. Falls jemand Fragen hat, gehe ich bei den Antworten aber gerne ins Detail.

Brownie ist eine Maranshenne, Ende 2020 GESCHLÜPFT (!!!) und war bis dato immer kerngesund. Im Oktober letzten Jahres bekam sie plötzlich Anfälle, die sehr schwierig zu beschreiben sind:
Der ganze Körper krampft und ihr Hals und Kopf werden "auf den Rücken geschleudert" (der Schnabel zeigt also gen Himmel). In dieser Position dreht sie den Kopf blitzschnell, in Bruchteilen von Sekunden, abwechselnd von links nach rechts, zigmal hintereinander. Ich hoffe, man kann das verstehen. Habe leider kein Video.
So ein Anfall dauert insgesamt ca.10 Sekunden, ist schrecklich mitanzusehen, aber direkt danach verhält sie sich, als sei nichts gewesen. Sie braucht auch keine Zeit zur Erholung.

Der TA, Fachtierarzt für Geflügel, tippte zunächst auf eine Viruserkrankung.
Also Separieren und Abwarten! In "Einzelhaft" (Stress pur) reihte sich dann quasi ein Anfall an den anderen. Fressen und Trinken war alleine nicht mehr möglich.

Da ich schon mal ein Küken/eine Junghenne mit Schiefhals erfolgreich mit Vitamin E und Selen behandelt hatte, versuchte ich dies auch bei Brownie. Die Symptomatik war zwar nur ähnlich, aber schaden konnte es ja auch nicht.
Leider verbesserte sich ihr Zustand nicht und auch weitere eigenmächtige Behandlungsversuche meinerseits, z.B. mit Vitamin B oder Magnesium, blieben erfolglos.

Ich habe soviel Zeit bei ihr verbracht wie möglich, sie fast mehr umsorgt als meine Kinder, weil sie in ihrem Séparée so hilflos war. Ehrlich gesagt hatte ich den TA zu dem Zeitpunkt auch gebeten, Brownie zu erlösen, aber er befand es als zu früh.

Irgendwann war der Virusverdacht vom Tisch, der TA war sich nun sicher, dass Brownie an der "reinen Gehirnform der Epilepsie" leidet. Er meinte damit, dass die Anfälle nicht das Symptom einer anderen Erkrankung, z.B. eines Leberschadens sind, was durchaus möglich wäre.
Brownie hat also eine "normale" Epilepsie, die bei Hühnern gelegentlich vorkommt und bei anderen Vögeln wie z.B. Wellensittichen sogar relativ häufig, laut TA.

Ich habe sie dann wieder zurück in die Gruppe gesetzt, wodurch sie sich etwas entspannte. Dennoch hatte sie ca. jede viertel Stunde einen Anfall, und wenn währenddessen zufällig eine Zicke neben ihr stand, wurde sie übel auf den umherschlagenden Kopf gehackt.
Also musste eine Lösung her und deshalb habe ich sie zusammen mit den Seidis eine eigene Gruppe "gründen" lassen, abgetrennt vom Rest der Truppe, aber mit Sichtkontakt. Hier ist sie die Chefin, so dachte ich, und wird zumindest nicht gehackt.
Und dieser Versuch war ein Erfolg. Sie hat mittlerweile nur noch ganz selten Anfälle und die Seidis lassen sie währenddessen in Ruhe. Hin und wieder, z.B. wenn sie beim Trinken den Kopf heben muss, passiert es noch und sie krampft wieder. Das Hochschauen bzw. das Anheben des Kopfes war immer schon ein Auslöser.

Tja, ich wünschte, ich könnte berichten, was genau Brownie nun geholfen hat, aber ich weiß es nicht. Wahrscheinlich die Zeit und Stressreduzierung. Vielleicht hätte sich ihr Zustand auch mittlerweile gebessert, wenn ich sie NICHT in eine andere Gruppe gesetzt hätte ...?
Jedenfalls tut sie mittlerweile wieder alle Dinge, die Hühner so tun und ist -in meinen Augen- glücklich. Auch die Seidis sind total happy mit ihr.

Schwanzfeder
22.02.2024, 16:18
Danke für den Bericht. Wie schön, dass ihr eine gute Lösung gefunden habt.

Außenstelle Puttis
22.02.2024, 17:16
@Anela
Auch von mir ein dickes Danke für deinen Erfahrungsbericht.
Deiner Brownie wünsche ich weiterhin alles Gute und ein langes glückliches Leben.

(wg. dem "geschlüpft"/reg dich nicht mehr auf,das ist es nicht Wert und Korinthenkacker gibts überall....Keiner ist perfekt,das wird leider oft vergessen..)

nero2010
23.02.2024, 06:04
@Anela
lieben Dank für deinen Bericht. Habe was dazu gelernt, weil ich gar nicht wusste , dass es Epilepsie auch bei Hühnern gibt.
Für Brownie ist es bei den Seidis ganz bestimmt entspannter und gibt somit auch weniger "Reizüberflutung "
Ich wünsche ihr noch ein langes Leben.

Anela
23.02.2024, 13:49
Ich danke Euch.
Momentan überlege ich noch, ob ich den TA bitte, ihr einen Hormonchip zu "setzen". Wie gesagt, gelegentlich krampft sie ja noch und wenn das mal während des Legens eines Eis passiert ..... das stelle ich mir übel vor.
Sie legt seit dem frühen Herbst nicht mehr und momentan sieht es noch nicht so aus, als ob sie wieder anfängt.
Hmm, würde die Natur dafür sorgen, dass Brownie das Eierlegen gänzlich einstellt bei solch einer Erkrankung? ???

Lisa R.
23.02.2024, 16:43
Denke ich eher nicht. Bei Menschen hat es m.W. keine Auswirkungen auf die Fähigkeit zur Fortpflanzung.

Es ist aber denkbar, dass ein Tier (das nicht durch menschliche Obhut geschützt wird) mit einer solchen Erkrankung schneller einem Räuber zum Opfer fällt und sich daher nicht vermehren kann.

Anela
07.03.2024, 15:21
Ein kleines Update:
Vor ein paar Tagen hat Brownie -für mich ziemlich unerwartet- wieder angefangen, Eier zu legen. Sie sind, wie bereits im letzten Jahr, seeeehr torpedo-förmig, obwohl Brownie nicht dick ist.
Es ist unglaublich, seit dem ersten Ei habe ich keinen einzigen "Anfall" mehr beobachten können. Nicht beim Trinken und auch nicht im dunklen Stall, was sehr erstaunlich ist, da sie in diesen Situationen nie "stabil" war.
Was mich nachdenklich macht:
Angefangen haben die Anfälle zu Beginn der Legepause und aufgehört haben sie ungefähr mit dem ersten Ei NACH der Pause. Da drängt sich mir der Verdacht auf, dass das Ganze vielleicht hormonell gesteuert sein könnte ....

nero2010
07.03.2024, 16:00
Freut mich , dass es ihr gut geht.
Ich kenne Epilepsie nur beim Mensch und seit letztes Jahr bei unserem jungen Hund.
Eigentlich ist Epilepsie entweder einer Anomalie im Kopf geschuldet oder und das meistens genetisch bedingt. Es gibt aber auch Formen in denen z.B ein Medikament der Auslöser sein kann.
Stress ist in jeder Form natürlich ein Auslöser weil es eben zur Reizüberflutung kommt , wobei der Anfall nicht sofort kommen muss sondern eher dann im Ruhezustand / Schlaf.
Ob es beim Huhn anders ist ...keinen blassen Schimmer.

Bea65
08.03.2024, 01:46
Ein kleines Update:
Vor ein paar Tagen hat Brownie -für mich ziemlich unerwartet- wieder angefangen, Eier zu legen. Sie sind, wie bereits im letzten Jahr, seeeehr torpedo-förmig, obwohl Brownie nicht dick ist.
Es ist unglaublich, seit dem ersten Ei habe ich keinen einzigen "Anfall" mehr beobachten können. Nicht beim Trinken und auch nicht im dunklen Stall, was sehr erstaunlich ist, da sie in diesen Situationen nie "stabil" war.
Was mich nachdenklich macht:
Angefangen haben die Anfälle zu Beginn der Legepause und aufgehört haben sie ungefähr mit dem ersten Ei NACH der Pause. Da drängt sich mir der Verdacht auf, dass das Ganze vielleicht hormonell gesteuert sein könnte ....

Das ist durchaus möglich. Von Menschen habe ich schon ähnliches gehört.

sil
08.03.2024, 08:56
[/B]

Das ist durchaus möglich. Von Menschen habe ich schon ähnliches gehört.

Ob das ein hilfreicher Einwand ist?
Weißt Du, wieweit sich das, was man über Menschen mal gehört hat, aufs Huhn übertragen läßt? Ich wäre sehr, sehr vorsichtig damit, bei einer Sache, über die ich keinerlei Ahnung habe (oder hast Du welche und willst es vor uns verheimlichen?) mich soweit aus dem Fenster zu lehnen. Übrigens sind wir wieder bei dem Thema, das Lisa an anderer Stelle schon angesprochen hat. In Fachthemen, speziell im Thema Krankheiten, zählen solche von keinerlei Fachkenntnis gestreiften Aussagen im Grunde als "Gelaber", einzig und allein dazu da, die eigene Meinung auch mal wieder hören zu lassen und den Faden zuzumüllen.