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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Harrys Tod und die Folgen...



Detschkopp1
06.02.2014, 09:38
Moin an alle!

Einige unter Euch haben vielleicht den einen oder anderen Thread über Harry (Sundheimer Hahn) gelesen.

Nun gibt es ihn nicht mehr…

Nachdem er die Nordische Vogelmilbe scheint’s überstanden hatte, hatte er sich leichte Erfrierung an den Kehllappen zugezogen.

Wir haben ihn mit Wundsalbe und Vaseline behandelt.

Am vergangenen Sonnabend (01. Februar) fing er dann auch wieder das Krähen an und mein Mann und ich dachten, er sei über den Berg. Jedoch zeigten sich wieder Anzeichen für einen Milben-Befall (bräunliche Rückenbefiederung).

Sonntag verschlechterte sich sein Zustand und am Montag (03. Februar) ging es ihm rapide schlechter.

Zum Schluss hat er sich unter einem Rhododendren-Busch verkrochen.

Da er auch keinerlei Anstalten mehr machte, sich zu bewegen und auch die Augen geschlossen hielt (auch nicht fraß oder trank), habe ich dann einen befreundeten Schlachter gebeten, ihn zu erlösen.

Harry hat dann „fachgerecht“ eins auf den „Dötz“ bekommen.

Als er dann ausgezuckt hatte und er so kopfüber hing, tropfte eine milchige Flüssigkeit aus seinem Schnabel (hierzu folgen noch Fragen). Der Schlachter vermutete, dass Harry eine Lungenentzündung gehabt haben könnte…

Der Schlachter riet mir außerdem, mir ein kleines Bolzenschussgerät (wie z.B. für Kaninchen) zuzulegen, damit ich im Falle eines Falles dem Leiden selbst ein Ende setzen kann. Ich nehme mir diesen Rat zu Herzen, denn es ist auch irgendwie meine Pflicht, meine Hühner zu erlösen und mich nicht auf andere zu verlassen. Ich hoffe, dass ich es dann auch kann…

Da wir Harry nicht „verwerten“ konnten und wollten, hat er jetzt seine letzte Ruhe in der Nähe unserer verstorbenen Katzen und Hunde gefunden.

Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, dass ich von Montag auf Dienstag schlecht geschlafen habe. Gedanken ging mir durch den Kopf: was habe ich falsch gemacht? Was waren meine Anfängerfehler? Worauf hätte ich achten müssen?

Seit Dienstag sind die Mädels jetzt also ohne Aufpasser und Beschützer.

Daher habe ich mich im Internet umgesehen und habe nicht ganz dreißig Kilometer von uns entfernt einen anderen jungen Sundheimer Hahn nebst zweier junger Sundheimer Hennen entdeckt.

Diese werden wir am Sonnabend abholen.


Nun habe ich noch einige Fragen und hoffe, hier keine „feurige Debatte“ zu starten…

Ich wurde im Vorfeld von – ich glaube Hein? – gefragt, ob Harry vielleicht Schnupfen hätte. Dieses kann ich noch immer als „negativ“ beantworten.
Ist es aber möglich, dass Harry eine Lungenentzündung hatte?
Wenn ja, wie kann ich diese rechtzeitig erkennen?
Welche Tipps habt Ihr im allgemeinen bezüglich Erkältungskrankheiten bei Huhn / Hahn?

Was könnt Ihr mir zu Bolzenschussgeräten sagen / worauf muss ich achten?

Muss ich Vitamine regelmäßig im Trinkwasser verabreichen oder nur „bei Bedarf“?

Wenn nun die „Neuen“ kommen, soll ich diese bei Dämmerung mit zu den anderen auf die Stange setzen, so wurde mir geraten.
Habt Ihr noch andere Tipps zur Eingewöhnung?

Viele Grüße
Detschkopp1

Tanny
06.02.2014, 11:27
Hallo Detschkopp,

:( es tut mir sehr leid für Euch um Harry.
Zur Lungenentzündung kann ich da leider nichts beitragen - die hatte ich zum Glück bei meinen Hühnern noch nicht - zumindest nicht so, dass ich es bemerkt hätte.

Bzgl. Bolzenschuß - es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass das gut und zuverlässig
klappen soll.
Ich kenne zwar Bolzenschuss nur von Pferden - und ein Gerät für Hühner wird sicher kleiner sein - aber angesichts meiner Erfahrung mit "Erlösen" und / oder "Schlachten" mit "Kopf ab" würde ich mal annehmen, dass es beim Bolzenschuss durchaus schwierig sein kann bei so einem kleinen Kopf genau zu treffen.

Ich habe letzten Sommer eine meiner uralten Amrock Hennen, die sehr krank war erlösen müssen und im Januar habe ich jetzt einen meiner Junghähne geschlachtet.

In beiden Fällen habe ich einen Tomahawk (ein kleines, sehr scharfes und gut ausbalanciertes Wurfbeil aus meinen USA Zeiten) genommen und einen Holzhackblock, der auf meine Körpergröße "zugeschnitten" ist.

Mit der Rückseite des Beils ließ sich ohne Probleme, absolut zuverlässig und offensichtlich für die Hühner auch nicht stressig der Betäubungsschlag ausführen und sofort im Anschluss mit einem einzigen Hieb der Kopf abhacken.

Da der Haublock meine Körperhöhe hatte, konnte ich die ganze Zeit die Hühner genauso unter dem Arm halten, wie ich sie aus dem Stall geholt hatte - ich musste also nicht erst umgreifen oder sie sonst wie zusätzlich stressen.

Es ging in beiden Fällen sehr schnell und ohne, daß die Hühner sich in irgendeiner Form gewehrt hätten oder gezappelt hätten (das kam dann erst, nachdem der Kopf ab war). Insofern denke ich zumindest, dass es okay war.

LG
Kirstin

Lino
06.02.2014, 17:32
Hallo Detschkopp1,

grundsätzlich ist bei einem Bolzenschußgerät darauf zu achten, dass der Schuß von oben aufgesetzt wird und der Kopf auf einer harten Unterlage fest aufliegt.
Bei Hühnern ist mir das zu umständlich (schließlich hat man nur 2 Hände: die eine benötige ich zum Fixieren des Körpers, die andere für das Bolzenschußgerät - wie fixiere ich nun den Kopf?) und benutze daher einen Knüppel. Den Bolzenschußapparat setze ich lediglich bei meinen Kaninchen ein.