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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sperbereulen in Rotterdam



Werner Hupperich
13.08.2006, 14:30
Hallo,

in Bezug auf die neuerlichen Verdachtsfälle - immerhin nach Dresden der zweite Fall in einem Zoo - erreichen die Merkwürdigkeiten in Bezug auf die Übertragungswege doch ganz neue Dimensionen.

Insbesondere anbetracht dessen, dass es sich bei der Sperbereule (Surnia ulula) um eine (obendrein mit einer Körperlänge von bis zu 45cm mittelgroße) Greifvogelart handelt, und es sich ferner bei den infizierten Tieren um Jungvögel der Sperbereule handelt.

Das ist in so fern bemerkenswert, als dass Wildvögel als Vektoren in diesem Fall kaum in Frage kommen. Nicht einmal Corviden (Raben, Elstern) wagen sich in die Nähe von gefiederten Beutegreifern.. . Hinzu kommt, dass die Elterntiere der infizierten Sperbereulen-Jungvögel zweifellos besonders aggressiv auf Eindringlinge aller Art reagiert hätten um ihren Nachwuchs zu schützen.

Einzige plausible Erklärung wäre zum jetzigen Zeitpunkt aus meiner Sicht, dass der Zoo bzw. Tierpark z.B infizierte Küken an die Eulen verfütterte.

Dass hier Wildvögel -womöglich als Schattenkrieger im Ninja-Kostüm- sich da zu den Eulen geschlichen haben sollen, dort den Virus absetzen um dann spurlos wieder zu verschwinden, halte ich in diesem Fall für mehr als absurd.

So etwas kann man jemandem erzählen der sich seinen Hut mit dem Hammer aufsetzt. Mir jedoch nicht.

Gruß,
Werner

Werner Hupperich
13.08.2006, 14:53
Wikipedia über Sperbereulen (http://de.wikipedia.org/wiki/Sperbereule)

[.. Die Sperbereule jagt fast ausschließlich am Tag und während der Dämmerung. .. Sperbereulen verteidigen ihre Brut sehr energisch, indem sie Angriffsflüge auf Raubsäuger oder auch Menschen fliegen, die sich dem Nest nähern. Sperbereulen zeigen außerdem ein abgestuftes Drohverhalten sowohl gegenüber potentiellen Feinden als auch gegenüber ins Brutrevier eindringenden Artgenossen, indem sie durch Veränderung der Flügelhaltung ihre Körpersilhouette vergrößern. Dieses Drohverhalten wird durch ein Repertoire an lauten, schrillen Alarmrufen begleitet. .. Gelegentlich schlagen sie dann auch größere und schwerere Vögel wie etwa Schneehuhnarten und Haselhühner sowie Drosseln. ..]

Gruß,
Werner

Rumpelstilzchen
13.08.2006, 15:37
Die Sperbereulen werden doch in wildvogeldichten Gehegen gehalten.
Ein weiterer Beweis dafür, daß Aufstallung und Volierenhaltung NICHT vor Geflügelpest schützen.
Warum sind in der Gegend keine Freilandhaltungshühner erkrankt ?

Werner Hupperich
13.08.2006, 15:57
Original von Rumpelstilzchen
Die Sperbereulen werden doch in wildvogeldichten Gehegen gehalten.
Ein weiterer Beweis dafür, daß Aufstallung und Volierenhaltung NICHT vor Geflügelpest schützen.
Warum sind in der Gegend keine Freilandhaltungshühner erkrankt ?

Hallo Rumpelstilzchen,

ich hab ja auch schon oben versucht darzulegen, dass selbst in "nicht wildvogeldichter Haltung" es absurd wäre eine Übertragung durch Wildvögel in betracht zu ziehen. Ohne den Haussperlingen dabei zu nahe treten zu wollen: Es käme - und dies meine ich wortwörtlich - nicht einmal einem Spatzenhirn auch nur in den Sinn, sich freiwillig in die Nähe von Greifvögeln zu begeben. Man kann in Zoos und Tierparks oft sogar z.B. Elstern und Raben dabei beobachten, wie sie sich etwa selbst bei Tigern und Löwen an den Futterresten schadlos halten. In den Gehegen von Raub- bzw. Greifvögeln sieht man sie hingegen niemals, auch wenn die Gehege entsprechende "Schlupflöcher" aufweisen.

Auch die Hypothese dass z.B. ein H5N1-positiver Graureiher im Überflug den Eulen ins Nest gesch***en haben sollte, und die Eulen durch den Kot infiziert worden wären, wäre wohl kaum als plausibel anzusehen. Bei solchem "Glück" wäre besagter Reiher statistisch mindestens 20x vom Blitz erschlagen worden.. ;)

Die "Wildvogelthese" ergibt hier eben nicht nur keinen Sinn, sie ist vielmehr im Fall der Sperbereulen unhaltbar.

Gruß,
Werner

oskarelli
13.08.2006, 16:39
:(
Und was fressen diese Volierentiere?
Auch Eintagsküken aus Großbrütereien (Hähne, ist ja auch eine Kostenfrage), die sich evtl. bereits im Herstellungsbetrieb infiziert haben. Diese Brütereien verkaufen ja nicht nur Eintagsküken, sondern auch Junghennen, und legereife Hühner.
Obwohl das Eintagsküken noch nicht gefressen hat, kann es sich ja bereits angesteckt haben bzw. Virenträger sein. Es ist halt eine Massentierhaltung.
Womit wird diese Masse denn gefüttert?
Bestimmt nicht mit bestem Futter.
Die sollen Geld einbringen, keines verbrauchen.
Also wird wohl auch Billigstfutter mit Fischmehl auf dem Speiseplan stehen...
Aus Fischabfällen, die mit infiziertem Schlachtabfall und Kot aus Hühnermästereien in Berührung kamen...
So beisst sich der Hund in den Schwanz.

Werner Hupperich
13.08.2006, 17:18
Original von oskarelli
:(
Und was fressen diese Volierentiere?
Auch Eintagsküken aus Großbrütereien (Hähne, ist ja auch eine Kostenfrage), die sich evtl. bereits im Herstellungsbetrieb infiziert haben. Diese Brütereien verkaufen ja nicht nur Eintagsküken, sondern auch Junghennen, und legereife Hühner.
Obwohl das Eintagsküken noch nicht gefressen hat, kann es sich ja bereits angesteckt haben bzw. Virenträger sein. Es ist halt eine Massentierhaltung.
Womit wird diese Masse denn gefüttert?
Bestimmt nicht mit bestem Futter.
Die sollen Geld einbringen, keines verbrauchen.
Also wird wohl auch Billigstfutter mit Fischmehl auf dem Speiseplan stehen...
Aus Fischabfällen, die mit infiziertem Schlachtabfall und Kot aus Hühnermästereien in Berührung kamen...
So beisst sich der Hund in den Schwanz.

Hallo Oskarelli,

Du bist, was die Fragestellungen angeht, exakt auf dem richtigen Weg. Auch wenn ich zur Zeit noch mit der Recherche und dem ordnen des Materials beschäftigt bin, so kann ich dennoch das Folgende bereits jetzt sagen:

Es ist illosorisch anzunehmen, man könne Masthühner zu genetischen Krüppeln züchten ("..So sind heute acht wochen alte "Industriehühner" mit sieben mal so viel Brustmuskulatur ausgestattet wie noch vor 25 Jahren die neun Wochen alten Hühner.."; John Robbins, 'The Food Revolution') ohne dass dies ohne Konsequenzen bliebe.

Man kann weiterhin nicht abnormale Skelettentwicklungen und Knochenkrankheiten ('Rapid Growth Problems: Ascites and Skeletal Deformities in Broilers', Poultry Science, Julian, Richard, S. 1773 ff.) bei diesen Züchtungen - sozusagen als Kolatteralschäden - billigend in Kauf nehmen und dabei glauben, dass dies ohne Einfluss auf die pathogenetität von Krankheitserregern für diese armen Kreaturen bliebe.

Und, last but not least, man kann diesen Tieren nicht noch obendrein seit nunmehr 50 Jahren antibiotische Leistungssteigerer mit mutagenen (erbsubstanzverändernden) Nebenwirkungen durchs Futter applizieren und dabei ernsthaft glauben, dass dies keinen Einfluss - eben auch auf virale Mutationen im Infektionsfall! - hätte.

Gruß,
Werner

Redcap
13.08.2006, 18:05
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1238310

Bei Wildvögeln und Beständen mit arttypischer Besatzdichte muss man von einer oralen Ansteckung ausgehen.
Das gilt bei Massenbetrieben grundsätzlich auch, aber dort kann der Infektiondruck so steigen, dass die Infektion vielleicht über die Atemwege erfolgt. Aber bei den letzten drei Fällen ist es eindeutig, dass die Ansteckung oral erfolgt sein muss.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,425649,00.html

http://www.drmartinwilliams.com/component/option,com_simpleboard/Itemid,137/func,view/id,1055/catid,7/


Alle drei sind Jungvögel, kaum zwei Monate alt.

Der Haubentaucher in Spanien als Fischfresser (Piscivores) kann sich nur durch Fressen verseuchter Fische, oder beim Putzen und Kontakt mit verseuchten Fäkalien angesteckt haben.
Beim Trauerschwan als Pflanzenfresser (Herbivores) bleibt nur der Kontakt mit Fäkalien - oder Tierfutter mit Tiermehl?
Und bei den Sperbereulen als Fleischfresser(Carnivores) wohl das Futter aus der Tonne, denn Wasservögel sind sie nicht, und auf dem Boden watscheln sie auch nicht rum. Vielleicht verfüttern sie Wildvögel? *feix* Ansonsten läßt sich die Wildvogeltheorie bei den Tieren nicht mehr halten!

Schlussfolgerungen aus dem Fressverhalten Seite 8.
http://www.vieh-ev.de/KEULUNG/FishFarming.pdf

Werner Hupperich
13.08.2006, 18:27
Original von Redcap
..
Vielleicht verfüttern sie Wildvögel?


Mal abgesehen davon, dass auch z.B. selbst der geizigste Katzenhalter wohl kaum das an seine Tiere verfüttern würde, was sich grad so alles von der Straße kratzen lässt: Eulen und andere Carnivoren werden in Zoos und Tiergärten zumeist mit Industriehuhn-Küken gefüttert (da fallen ohnehin massenhaft Hähne an welche als Eierlegemaschinen bekanntlich nicht taugen und ansonsten mehr oder weniger kostenintensiv vernichtet werden müssten.

Da werden die besser kostendeckend oder gar gewinnbringend als Echsen, Schlangen- oder eben Greifvogelfutter verkauft..


Original von Redcap
Ansonsten läßt sich die Wildvogeltheorie bei den Tieren nicht mehr halten!
..

Na da sind wir ja ausnahmsweise mal in einem Punkt einer Meinung. ;)

Gruß,
Werner

Redcap
13.08.2006, 18:32
Das mit der Verfütterung von Wildvögeln war ein Scherz ... hab das *feix* vergessen ...

corinna
13.08.2006, 18:42
Aussortierte Küken werden auch als Frostware von Katzenzüchtern gerne genommen.

Die Züchterin von welcher ich meine Perserkatze bezogen habe fütterte regelmäßig aussortierte Küken. Sie hat mir sogar angeboten mir eine Frostsendung zu besorgen :spei
Selbstverständlich wird hier jede Marktlücke genutzt.
Ihre Aussage:" Die sind ganz frisch, bei manchen klebt sogar noch ein Stück Eierschale am Popo." :spei

Redcap
13.08.2006, 18:44
Na toll :-X

Werner Hupperich
13.08.2006, 18:51
Original von corinna
Aussortierte Küken werden auch als Frostware von Katzenzüchtern gerne genommen..

Na Frostware ist ja auch die beste Möglichkeit ein Virus zu konservieren (in Kadavern bei Temperaturen unter 0°C reichts bei H5N1 da schon für ein paar Wochen..).

Gruß,
Werner

tzoing
14.08.2006, 10:12
SZ:
Die meisten Vögel in Blijdorp sind nach Angaben des Tiergartens gegen die Vogelgrippe geimpft. Die vier gestorbenen Eulen seien jedoch erst nach dem letzten Impfdurchgang geboren und deshalb nicht geschützt gewesen.

ob jetzt das Argument kommt, dass geimpfte Tiere das Virus übertragen könnten?

Rumpelstilzchen
14.08.2006, 10:22
Das ist natürlich alles reiner Zufall. ;)
H5N1 Vögeln auf Rügen, die im Februar gar nicht ziehen, oder angeblich von Ost nach West Zugvogel spielen,
H5N1 in einem Bio (?) betrieb mit Freilandgänsen, aber die Stallputen sind betroffen,und zwar pünktlich 2 Tage vor der Käfighaltungsverbotsentscheidung,
H5N1 bei Einzelfunden in angenehmer Nähe zu FLI-Außenstellen, aber es stecken sich niemals weitere Tiere an,
H5N1 bei einem Freilandhaltungsschwan in einem Zoo, kurz nach der "Sommerpause",
und jetzt H5N1 bei Gehegevögeln in einem Zoo, wo alle bereits geimpft sind, nur diese Jungtiere nicht, und nun sieht's aus, als könne ja nicht ausgeschlossen werden,daß sie sich bei den anderen angesteckt haben...
das ist doch ein Sammelsurium von Konstellationen, wie sie sich jeder Befürworter der "das Risiko ist extrem hoch und wir müssen eine Daueraufstallung haben"-Theorie nur wünschen kann.
Da brat mir doch einer einen Storch, wenn das alles mit rechten Dingen zugeht.

tzoing
14.08.2006, 13:42
Original von Rumpelstilzchen
Da brat mir doch einer einen Storch, wenn das alles mit rechten Dingen zugeht.

:schlaumeier Vorsicht! Storch = Zugvogel = H5N1! :o

Rumpelstilzchen
14.08.2006, 15:12
Wahrscheinlich bin ich sowieso schon H5N1-positiv, da ich doch in Finnland zusammen mit Nonnen- und Kanadagänsen quasi Arm an Flügel in der Ostsee geplanscht habe ... 8)
Seit ich wieder zurück bin, habe ich diesen tief in der Lunge festsitzenden Husten, und das nun schon seit über 4 Wochen... :o
Oder war es vielleicht doch der imaginäre verzehrte, gebratene Storch, bei dem ich mich infizierte... ;) ?

Werner Hupperich
14.08.2006, 16:31
Original von tzoing

Original von Rumpelstilzchen
Da brat mir doch einer einen Storch, wenn das alles mit rechten Dingen zugeht.

:schlaumeier Vorsicht! Storch = Zugvogel = H5N1! :o

Bevor wir hier nun alle aneinander vorbei reden, sollten wir uns vorab über die Bedeutung der wichtigsten Begriffe einigen. Ich leg' schonmal vor:

Zugvögel

Der Begriff Zugvögel beschreibt jene Teilmenge der Federtiere, welche zur Fortbewegung - aus Gründen der Faulheit vermutlich - weder Flügel noch Füße benutzen, sondern statt dessen Züge als Fortbewegungsmittel bevorzugen.

Obwohl die Umschreibung "Bahnreisende Federtiere welche sich mittels rechtswidriger Beförderungserschleichung ihr Fortkommen sichern" sicherlich semantisch zutreffender wäre, setzte sich dabei im allgemeinen Sprachgebrauch historisch betrachtet sehr schnell der Sammelbegriff "Zugvögel" durch.

Aktuell geraten Zugvögel zunehmend seitens der Öffentlichkeit (und erst recht seitens der Jägerschaft..) unter Beschuss, da man diese auf Grund ihrer illegalen Lebensweise ("schwarzfahren mittels Zügen") offenbar auch als ideale Sündenböcke in Bezug illegaler H5N1-Transporte ausgemacht zu haben scheint. Dabei reisen Zugvögel erwiesener Maßen in der Regel stets ohne Hand(schwingen)gepäck und wären somit gar nicht in der Lage, z.B. aus terroristischen Ambitionen heraus irgendwelche Reagenzgläser und / oder Petrischalen - etwa mit gefährlichen Viren - zu transportieren.

Bezogen auf die Situation im Rotterdamer Zoo bedeutet dies zwingend, dass Zugvögel sich definitiv für den dortigen Outbreak nicht verantwortlich zeichnen können, da weder Bahngleise durch das Gehege der Sperbereulen führten, noch sich eine Bahnstation in deren unmittelbarer Nähe befand. Die Zugvögel sind daher frei zu sprechen und von jedem Verdacht als rehabilitiert zu betrachten.

Gruß,
Werner

Anlage: Beweisfoto zur Lebensweise von Zugvögeln.

anja66
14.08.2006, 16:47
ok, das hat nun auch mich endgültig von deren Unschuld überzeugt :D

gruss und schönen Montag noch

anja (die sich immer noch kringelt vor lachen)

Hamster
14.08.2006, 19:08
...jetzt weiß ich, warum die Bahn immer wieder die Preise erhöht, bei so viel Schwarzfahrern... :D :D :D

An die Wildvogeltheorie habe ich noch nie so richtig geglaubt, und spätestens mit der Katastrophe bei Eskildsen hatte sich das komplett erledigt, nicht nur, weil die freilaufenden Gänse gesund waren, sondern auch, weil dort in der näheren Umgebung nicht ein einziger infizierter Wildvogel gefunden wurde.

Selbst der sächsische Bauer, der sich über unsere Mailaktion so aufgeregt hatte, sagte, daß er eher an eine Ansteckung über's Futter glaubt... 8)

witte5
14.08.2006, 19:20
Ich habe viele "Zugvögel" gesehen, die sich für das Ziehen von Süd nach Nord oder umgekehrt ein Schiff gechartert haben.

Rotterdam hat einen großen Hafen in dem viele Zugschiffe Station machen :o

Ist das vielleicht eine Erklärung ??? :)

Werner Hupperich
14.08.2006, 20:11
Hallo Hamster, hallo Witte

@Hamster (ernsthaft): Die ganze Wildvogelthese ist ziemlich beknackt. Bei Eskildsen war sie schon höchst zweifelhaft, bei Rügen an den Haaren herbeigezogen, und in Rotterdam ist sie schlichtweg absurd.

In etwa wäre die Behauptung, in Rotterdam seien Wildvögel ausgerechnet ins Gehehe der Sperbereulen eingedrungen, hätten sich ferner an den Elterntieren - welche ihre Brut nicht selten selbst mit Angriffsflügen gegen Menschen verteidigen - vorbeigeschlichen um dann, nach dem sie heimtückisch den Virus dort frei gesetzt haben, anschließend wieder ihre Spuren gründlichst zu beseitigen und wieder zu verschwinden höchst unglaubwürdig (höflich formuliert). Das Ganze übrigens obendrein am hellichten Tag, wobei es sich bei den Sperbereulen ebenfalls um tagaktive Tiere handelt.

Vergleichbar etwa mit einer imaginierten Pressemeldung, dass eine Polarexpedition einen toten australischen Staffelschwanz gefunden habe, welcher offenbar beim Versuch einen Eisbären zu erlegen einen Hitzschlag erlitt.

Ersterem wird dabei von der Öffentlichkeit deswegen Glauben geschenkt, weil ja eine gefährliche Pandemie die homo sapiens Bestände in Büros und Kinderzimmern zu dezimieren droht. Zweiterem wird dabei weniger Glauben geschenkt, weil australische Staffelschwänze am Polar zwar bestenfalls als unglaubwürdig, jedoch keinesfalls als gefährlich einzustufen wären -und nicht etwa weil sich die Qualität der Absurditäten beider Aussagen in irgendeiner Weise unterscheiden ließen-.

@Witte (nicht ganz so ernsthaft): Grundsätzlich würde ich Deiner These zustimmen, gebe jedoch zu bedenken dass es sich bei Schiffsvögeln um eine überaus seltene Spezies handelt. Eine Evolution von Zugvögeln zu Schiffsvögeln ist - so wird vermutet - deswegen so selten zu beobachten, weil Möwen offenbar keine Futterkonkurrenten dulden. Allerdings wäre es vielleicht interessant, sich einmal mit Zugvögeln und Autovögeln im Kontext mit Fähren zu befassen, da dem jeweiligen Vogel ja sein Reise-Habitat z.B. auf einer Fähre erhalten bliebe..

Gruß,
Werner

witte5
14.08.2006, 20:36
Sorry Werner, bekomme im Moment nur die Hälfte mit. Fand das mit den Vögeln auf dem Zug so witzig und wollte das durch weitere Fahrzeuge ergänzen. Den Rest muss ich überhaupt erst mal lesen ;)

Der Grund für mein derzeitige Sehbehinderung hier

http://img115.imageshack.us/img115/8091/bild033ag6.th.jpg (http://img115.imageshack.us/my.php?image=bild033ag6.jpg)

Wer soll dabei noch ernsthafte Texte lesen :-*

Werner Hupperich
14.08.2006, 20:47
Original von witte5
..

Wer soll dabei noch ernsthafte Texte lesen :-*

Dabei hab ich doch schon extra nach ernsthaft und nicht ganz so ernsthaft sortiert.. :)

Gruß,
Werner

PS: Ich fürchte, deine "Sehbehinderung" könnte noch wachsen.. da bräuchtst dann einen größeren Monitor damit Du überhaupt noch was erkennst.. ;)

Hamster
15.08.2006, 06:55
Hallo Werner,


Original von Werner Hupperich
Das Ganze übrigens obendrein am hellichten Tag, wobei es sich bei den Sperbereulen ebenfalls um tagaktive Tiere handelt.


Die Info habe ich seit Samstag auf meinem Camcorder, aufgenommen bei der Greifvogelvorführung im Wildpark Lüneburger Heide... :daumenhoch



Ersterem wird dabei von der Öffentlichkeit deswegen Glauben geschenkt, weil ja eine gefährliche Pandemie die homo sapiens Bestände in Büros und Kinderzimmern zu dezimieren droht.

...weil sich die Leute wirklich in die Massenhysterie treiben lassen haben, im März fand ich irgendwann bei N-TV eine Meldung, in der ein Wissenschaftler den Zustand in Deutschland als kollektive Psychose bezeichnete.

Das wird aber besser. Einigermaßen intelligente Menschen, die das heute noch glauben, wollen sich schlicht gar nicht mehr mit dem Thema auseinandersetzen. Spricht man darüber, kommt ein lapidares: "irgendwoher muß das doch kommen". Wer sich dann noch auf weitere Diskussionen einläßt, ist heute aber viel zugänglicher für andere Theorien, und dazu bereit, ernsthaft darüber nachzudenken... :roll

Werner Hupperich
22.08.2006, 18:49
Two dead owls at Dutch zoo probably not infected with bird flu (http://news.yahoo.com/s/afp/20060821/hl_afp/healthflunetherlands)

Nur gut dass die Medien so diskret darüber berichteten, dass man lediglich die Elterntiere - quasi als Kolatteralschaden - versehentlich getötet hat (und nicht etwa den ganzen Zoobestand), und dass die Medien (ich bin gespannt ob es überhaupt außer den Yahoo-News irgendwem eine Meldung wert ist..) nun auch selbstverständlich mit dem gleichen Elan ihre journalistischen Richtigstellungen veröffentlichen mit welchem sie in Bezug auf den auch für Menschen gefährlichen Vogelgrippeerreger H5N1 im rotterdamer Zoo hingewiesen haben..

Gruß,
Werner

PS: Man kann gar nicht mehr so viel fressen wie man kotzen möchte.. :boese

Redcap
22.08.2006, 23:53
http://www.krankenkassen.de/frameset.php?page=%2Fdpa.php%3Fid%3D56760

Milde Vogelgrippe in den Niederlanden - 25 000 Hühner getötet
02.08.2006 13:32

Den Haag (dpa) - Nach Hinweisen auf eine milde Form der
Vogelgrippe haben niederländische Behörden 25 000 Hühner töten
lassen. In dem Betrieb in Voorthuizen waren am Vortag Spuren eines
nur wenig gefährlichen Vogelgrippe-Virus gefunden worden. Es liegt
rund 40 Kilometer von der Grenze zu Nordrhein-Westfalen entfernt. Das
Virus selbst wurde bislang nicht nachgewiesen, Experten sehen Tiere
und Menschen nicht als bedroht an.

Gleichwohl hatten die Behörden um den betroffenen Betrieb eine
Schutzzone errichtet. Kontrolleure überwachten das dort verhängte
Verbot des Transports von Federvieh.

Das Landwirtschaftsministerium in Den Haag hatte nach der
Entdeckung der Virusspuren mitgeteilt, es gehe um eine wenig
ansteckende Variante des Typs H7. Die meisten Tiere würden davon
überhaupt nicht krank.

Bei einer Epidemie mit der gefährlichen Variante H7N7 mussten in
den Niederlanden vor drei Jahren mehr als 30 Millionen Hühner und
anderes Federvieh getötet werden - ein Drittel des damaligen
Bestandes. Damals war ein Tierarzt an der Seuche gestorben.

Kommentar:



Die Symptome einer Vogelgrippe können laut der zuständigen Bundes-

behörde, dem Friedrich-Löffler-Institut (FLI) auch durch "Vergif-

tungen" verursacht werden. Spätestens wenn der Virusnachweis nicht

erbracht werden kann, müssten im Zuge einer seriösen Differenzial-

diagnose auch nichtvirale und nichtbakterielle Ursachen untersucht

werden, z.B. Medikamentenvergiftungen, verdorbenes Futter, Pestizi-

de und andere Umweltgifte.



Da sich jedoch in den letzten Jahrzehnten die Mikrobiologen mit

ihrem ausschließlichen Tunnelblick auf die Mikroben eine Art Vor-

rangstellung gegenüber anderen medizinischen bzw. naturwissen-

schaftlichen Disziplinen verschafft haben, kommen diese kaum noch

zum Zuge. Dies hat z.B. zur Folge, dass die von unserer Regierung

mit der Bekämpfung von Seuchen betrauten Behörden keine Toxikologen

in ihre Arbeit einbeziehen.



Das FLI behauptet z.B. bis heute mit eiserner Überzeugung, dass die

Vogelgrippe von Zugvögeln auf freilaufende Hausvögel übertragen

wird. Nahezu die Einzigen, die dem - z.B. beim angeblichen Ausbruch

auf der Insel Rügen - widersprechen, sind diejenigen, die detail-

liertes Wissen über die Wildvögel, ihre Nistplätze, Unterarten oder

Zugverhalten besitzen: Die Ornithologen. Diese werden jedoch von

den Mikrobiologen des FLI erst gar nicht in die Untersuchungen ein-

bezogen.

Heute beim Bündnis in der Post

Claudja
23.08.2006, 00:58
Original von Werner Hupperich
Two dead owls at Dutch zoo probably not infected with bird flu (http://news.yahoo.com/s/afp/20060821/hl_afp/healthflunetherlands)

Nur gut dass die Medien so diskret darüber berichteten, dass man lediglich die Elterntiere - quasi als Kolatteralschaden - versehentlich getötet hatGruß,
Werner

PS: Man kann gar nicht mehr so viel fressen wie man kotzen möchte.. :boese

Diskret ist wohl noch untertrieben. Hättest das nicht gepostet, hätt ich immer noch an das eine geglaubt und mir meine Gedanken gemacht, wie so ein Virus in nur eine Voliere kommt. Gibt es bestimmt auch ne logische Erklärung für, muss man nur bestimmte Zeitungen fragen.

Grüsserchen
Claudia

Redcap
23.08.2006, 01:21
In Holland scheint das kein so großes Geheimnis zu sein

http://www.ad.nl/rotterdam/article544939.ece

Claudja
23.08.2006, 01:24
Bitte um Übersetzung.

Grüsserchen
Claudia

Redcap
23.08.2006, 01:56
Kurzform (frei übersetzt):

Es besteht noch keine Sicherheit über die Ergebnisse.

Osterhaus sagte, dass noch Untersuchungen ausstehen, die noch eine Woche dauern würden.

In kippenmoord.nl schreiben sie allerdings schon ...


Doodsoorzaak uiltjes Blijdorp niet duidelijk maandag 21 augustus 2006
bron: ANP

De eerste onderzoeksresultaten naar het vogelgriepvirus bij twee overleden sperweruiltjes in Diergaarde Blijdorp in Rotterdam hebben niet kunnen aantonen dat zij zijn gestorven aan het vogelgriepvirus H5N1.

Dat heeft een woordvoerster van het ministerie van Landbouw vandaag bekendgemaakt.

De vogels hebben het virus mogelijk wel onder de leden gehad, maar het is volgens haar de onderzoekers niet gelukt het H5N1-virus te isoleren. "H5N1 dat zij mogelijk in hun lichamen hadden, leeft namelijk niet meer'', aldus de zegsvrouwe.

Waaraan de dieren wel zijn dood gegaan, is niet bekend. Vrijdag verwacht het ministerie de definitieve resultaten van het onderzoek naar de vogelgriep.

Todesursache bei den Eulen nicht eindeutig

Die ersten Untersuchungsergebnisse konnten nicht bestätigen, dass die beiden Sperbereulen an dem Vogelgrippevirus H5N1 gestorben sind.

Unter den Vögel war möglichweise das Virus H5N1, aber es konnte den Untersuchungen zufolge nicht isoliert werden.
"Das H5N1 das sie möglicherweise im Körper hatten lebt nämlich nicht mehr," nach der Pressedame.

Woran die Tiere letzlich gestorben sind ist nicht bekannt.
Freitag werden beim Ministerium die endgültigen Ergebnisse der Untersuchung erwartet.


*schmunzel* Die haben wohl zu schnell geschossen ....

Redcap
12.09.2006, 18:45
Ganz vergessen ...


Verdenking H5N1 Blijdorp opgeheven

vrijdag 25 augustus 2006
persbericht ministerie van LNV

Vandaag heeft minister Veerman van Landbouw, Natuur en Voedselkwaliteit besloten om de verdenking van het vogelgriepvirus bij Blijdorp op te heffen. Uit vervolgonderzoeken naar het vogelgriepvirus bij twee overleden sperweruiltjes in Diergaarde Blijdorp in Rotterdam kan niet met zekerheid worden afgeleid dat zij zijn gestorven aan het vogelgriepvirus H5N1. Vandaag zijn de definitieve uitslagen binnengekomen.

Begin augustus zijn in het kader van een routine onderzoek door het Wild Life Health Centre (Erasmus Universiteit/Universiteit van Utrecht) aanwijzingen gevonden voor een besmetting met het vogelgriepvirus H5N1. Vervolgonderzoek van het laboratorium in Lelystad (CIDC) bevestigde deze verdenking. Het is de onderzoekers echter niet gelukt het H5N1-virus te isoleren.

De Voedsel en Waren Autoriteit heeft diverse monsters van vogels in Blijdorp laten onderzoeken. Bij geen van de vogels, ook niet in de directe omgeving van de twee gestorven uiltjes, is vogelgriep vastgesteld.

H5N1-Verdacht in Blijdorp aufgehoben
Freitag den 25 August 2006
Pressebericht des Ministeriums für LNV

Heute hat der Minister für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität Veerman beschlossen, den Vogelgrippe-Verdacht in Blijdorp aufzuheben. Aus Nachuntersuchungen nach dem Vogelgrippevirus bei den zwei verstorbenen Sperbereulen im Tiergarten Blijdorp kann nicht geschlossen werden, dass sie an dem Vogelgrippevirus H5N1 gestorben sind. Heute sind die endgültigen Ergebnisse eingetroffen.

Anfang August wurden in der Gruppe bei einer Routineuntersuchung durch das Wild Life Health Centre (Erasmus Universität/Universität Utrecht) Indizien für eine Ansteckung mit dem Vogelgrippevirus H5N1 gefunden. Eine Folgeuntersuchung durch das Laboratorium in Lelystad (CIDC) bestätigte den Verdacht. Es ist den Untersuchern jedoch nicht gelungen das H5N1-Virus zu isolieren.

Die Lebensmittel und Warenbehörde hat mehrere Stichproben von den Vögeln in Blijdorp untersuchen lassen.
Bei keinem der Vögel, auch nicht in der direkten Umgebung der beiden gestorbenen Eulen wurde Vogelgrippe festgestellt.

Rumpelstilzchen
12.09.2006, 21:59
Eine Folgeuntersuchung durch das Laboratorium in Lelystad (CIDC) bestätigte den Verdacht. Es ist den Untersuchern jedoch nicht gelungen das H5N1-Virus zu isolieren.
...
Die Lebensmittel und Warenbehörde hat mehrere Stichproben von den Vögeln in Blijdorp untersuchen lassen. Bei keinem der Vögel, auch nicht in der direkten Umgebung der beiden gestorbenen Eulen wurde Vogelgrippe festgestellt.

Na, das ist ja wirklich ein höchst ansteckendes Virus, ich erzittere :o

:D