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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stockenten sollen bei Vogelgrippe-Forschung helfen



Redcap
08.08.2006, 15:55
*schmunzel*

http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=1451330/x92m57/

Friedrichshafen
Stockenten sollen bei Vogelgrippe-Forschung helfen

Am Bodensee wollen Wissenschaftler der Vogelwarte Radolfzell und des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Ostsee-Insel Riems zehn Stockenten mit Vogelgrippe-infizierten Wildvögeln in Kontakt bringen. Dafür wird ab September ein Gehege eingerichtet.

Das Gehege wird nach oben hin offen sein. So sollen die Zuchtenten mit eventuell infizierten Wildvögeln in Kontakt kommen. Ziel ist die Übertragungswege des Virus herauszufinden. Wo genau das Gehege ist, bleibt geheim.

Das Projekt, das der Bund finanziert, ist auf drei Jahre angelegt. Deutschlandweit soll es vier solcher Gehege geben.

In der Schweiz sollen ab September die Wasservögel am Bodensee systematisch überwacht werden. Auch lebende Vögel sollen auf Antikörper gegen die Vogelgrippe getestet werden. Dazu werden entlang des Schweizer Bodenseeufers Fallen aufgestellt. nach der Untersuchung werden die Vögel mit einem Ring gekennzeichnet und wieder frei gelassen.

Seit dem vergangenen Winter wurden am deutschen Bodenseeufer 23 Fälle des aggressiven Asia-Typs des Vogelgrippe-Virus entdeckt. In der Schweiz wurden acht Wildvögel positiv getestet.

Rumpelstilzchen
08.08.2006, 16:00
Warum Wildenten für diesen Versuch ? Man sollte mal Hybridhühner verwenden. Und einige alte Hühnerrassen. Und das dann objektiv überwachen lassen. Das hier stinkt doch schon wieder nach einem Versuch, zu zeigen, wie gefährlich Freilandhaltung ist, denn 100% "finden" sie dann was.

Redcap
08.08.2006, 16:11
Die hängen an der Zugvogeltheorie, aber vom drüberfliegen werden die bestimmt nicht krank. Die müssen mit infiziertem Kot in Kontakt kommen ...

Rumpelstilzchen
08.08.2006, 16:19
Original von Redcap
Die hängen an der Zugvogeltheorie, aber vom drüberfliegen werden die bestimmt nicht krank. Die müssen mit infiziertem Kot in Kontakt kommen ...

...und dann muß auch noch die richtige Dosis Virusmenge direkt in das Tier kommen. ;)

Redcap
08.08.2006, 16:45
Die nötigen Virusmengen werden hier beschrieben (Schätzungen zufolge etwa 6-7 log10 EID50*/ml)
http://www.influenza.be/de/Medische_teksten_DE/DE_advies_vogelgriep_en_water.pdf
http://www.vetpathology.org/cgi/content/full/38/2/149

* EID50 = 50 % der EmbryoInfectedDose

Redcap
09.08.2006, 16:17
http://www.shn.ch/pages/artikel.cfm?id=165668

Professur für Vogelgrippe
Die Universität Konstanz richtet zusammen mit der Max-Planck-Gesellschaft eine entsprechende Dozentur ein.

von frank von bebber
Konstanz Der Zug der Vögel vom und an den Bodensee war bis Februar ein Naturschauspiel für Vogelforscher und Liebhaber. Dann wurde am Bodensee Vogelgrippe-Alarm ausgelöst. Von einer Minute zur anderen wurde die niedliche Wissenschaft über Piepmatz-Reisen Teil eines internationalen Krisenszenarios. Nun reagieren Politik und Wissenschaft darauf, dass Fragen um Epidemien und Vögel ins Scheinwerferlicht geraten sind.
Die Universität Konstanz richtet eine Professur zur Erforschung der Vogelgrippe ein. Der Dozent oder die Dozentin übernimmt zusätzlich die Leitung einer Abteilung des renommierten Max-Planck-Instituts für Ornithologie. Dieser wird die Vogelwarte des Max-Planck-Instituts im Radolfzeller Schloss Möggingen zugeordnet.
Uni-Rektor Gerhart von Graevenitz freut sich über das neue Forschungsgebiet, zumal die Angst vor der Tierseuche Geld beim Land lockergemacht hat. Baden-Württemberg zahlt die Professur über Ausbreitung, Erbgut und Entwicklung von Krankheitserregern wie der Vogelgrippe. Die Universität stellt Mitarbeiter und Räume. Das Max-Planck-Institut stockt den Etat für Stellen und Geräte auf. Herbert Jäckle, Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft, sieht die Vogelwarte durch die Kooperation mit der Universität gestärkt. Die Radolfzeller Experten können Wildvögel einfangen und untersuchen, um die Arbeit der Forscher in der Praxis zu überprüfen. Die Vogelzugrouten seien zwar gut bekannt, heisst es. Für Universität, Land und Max-Planck-Gesellschaft bearbeite der neue Professor ein «Feld mit grosser Relevanz für die Gesellschaft». Ob er schon beim nächsten Ausbruch der Seuche Antworten geben kann, ist aber offen. Universität und Max-Planck-Gesellschaft wollen den Forscher für die neue Stelle gemeinsam aussuchen - das kann erfahrungsgemäss Monate dauern.