Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lautes Huhn - Fuchs angelockt oder Fuchswarnung missverstanden?
MarcelH.
26.12.2013, 17:34
Hi,
ich habe ein Problem:
Wir hatten seit Juli vier Zwerghühner, die sich frei in unserem eingezäunten Garten bewegt haben. Wir wohnen in Ortsrandlage, angrenzend sind nur Obstbaumfelder und etwa 800 m entfernt den Berg rauf beginnt der Wald.
Nachdem die Hühner ein paar Mal aufgrund schlecht gestutzter Federn und Lücken im Zaun ausgebüchst waren, haben wir sie fünf Wochen lang in einem 25m Geflügelzaun gehalten. Da sind sie zwar auch manchmal ausgebüchst, aber sind immer in der Nähe geblieben. Da das Ganze aber selbst bei nur vier Zwerghühnern eine Matschwüste geworden ist, haben wir die Löcher im Zaun gesucht und seit 5 Tagen durften sie wieder frei laufen.
Am 23.12. haben wir dann einen Hahn und eine Henne (Zwergseidenhühner) dazugesetzt. Eins unserer eingesessenen Hühnern hat hier sehr zu schreien angefangen, mehrfach am Tag.
Heute sind wir leider nicht zu Hause und ich habe grade einen Anruf bekommen, dass eins unserer Hühner tot und angefressen (am Hals) wurde. Heute morgen waren sie alle vollzählig, das muss also tagsüber gewesen sein. Ein Huhn und der Hahn waren verschwunden, der Hahn ist aber zwischenzeitlich wieder aufgetaucht.
Wir sind jetzt ziemlich durch den Wind, da dies der erste Übergriff auf unsere Hühner war. Über 7 Monate unfallfrei und jetzt das.
Haben wir das Schreien des Huhns falsch interpretiert? Hat es eine Fuchswarnung ausgestoßen? Oder hat es durch das Geschrei evtl. den Fuchs sogar angelockt?
Wir haben jetzt einfach Angst, dass er jetzt weiß, wo es Hühner gibt uns regelmäßig wieder kommt. Wir haben keine gescheite Möglichkeit, das gesamte Grundstück mit einem stromführenden Zaun einzuzäunen. Mit einem mobilen Zaun wäre es möglich, dann wäre es aber halt wieder sehr schnell ein Matschfeld.
Und wir halten die Hühner ja, weil es grade so viel Spaß macht, wenn sie sich frei im Garten bewegen können und wir ihnen dabei zusehen können.
Was sollen wir nun tun? Wir wissen grade nicht, wie wir weitermachen sollen.
Die Hühner bleiben jetzt erstmal im sicheren Stall, aber der ist mit 2 m² Grundfläche für 4 Zwerghühner als Zwischenlösung sicherlich für ein paar Tage ausreichend, für mehr aber auch nicht...
Gruß,
Marcel
Tut mir leid für dein Huhn.
Bist du sicher, daß es ein Fuchs war? Hat ihn jemand gesehen? Vielleicht war es ein Habicht. Ein hungriger Fuchs frißt bestimmt mehr von dem Huhn, als nur den Hals anzufressen, oder er schleppt es komplett weg. Blöd ist es auf jeden Fall, weil der Räuber - wer auch immer es war - jetzt weiß wo es leichte Beute gibt.
Grüße
Mara
Also, erst mal durchatmen.....
Ganz sicher ist es am Besten, die Hühner jetzt erst mal im Stall zu lassen - sofern der wirklich Räubersicher ist - und wenn ihr dann wieder zuhause seid, in Ruhe nach Lösungen suchen. Bis dahin ist der Laden für den, der sich da bedient hat, halt erst mal geschlossen, mit Glück sucht er sich dann für kürzer oder länger ergiebigere Jagdgründe.
Ein Fuchs würde ein Zwerghuhn eher nicht an Ort und Stelle anfressen, sondern es im Ganzen erst mal wegbringen. auch ein Habicht kann ein Zwerghuhn locker wegtragen, er kann aber auch, wenn er ungestört bleibt, gleich zum Essen bleiben. In Frage kommen z.B. auch Marder, Ratte, Hund, Katze.
Vielleicht wäre es eine Option, eineb nobilen Stronmzaun aufzustellen - für die Gelegenheiten, bei denen niemand zuhause ist, oder gleich eine sichere Voliere zu bauen, und die Hühner nur unter Aufsicht in den ganzen Garten zu lassen.
Eine tausendprozentige Sicherheit vor Räubern für Eure Hühner wird es nie geben, vielleicht, wenn sie stets und ständig hinter Mauern und unter Dach wären, aber für mich wäre das keine akzeptable Hühnerhaltung.
MarcelH.
26.12.2013, 18:43
Danke für eure Antworten:
Das mit dem "der Fuchs weiss jetzt, wo es leichte Beute gibt" war auch meine Angst. Deshalb bleiben sie erstmal drin. Wobei mir das natürlich auch leid tut.
Ob es ein Fuchs war, kann ich nicht sicher sagen. Der örtliche Jäger meinte aber, dass es hier Füchse gibt. An Marder dachte ich auch, bloß ich dachte, dass der dann alle anderen auch kaputt gemacht hätte? Und Füße waren zum Beispiel nicht angefressen.
Katze bin ich mir nicht sicher. Wir selbst haben zwar zwei Katzen, aber die haben Respekt vor unseren Hühnern und werden von diesen immer weggejagt. Andere Katzen sind aus Reviergründen bei uns nicht, unser Kater ist sehr dominant. Hund kann ich auf jeden Fall ausschließen, da kommt keiner bei uns rein.
Momentan die Lösung für uns:
Stall umstellen, feste Voliere bauen (ich schätze mal, wir könnten so 40 m² einfrieden) und die Hühner immer frei laufen lassen, wenn wir zu Hause und/oder draußen sind.
Danke nochmal!
Wenn ein Hund bei dir nicht rein kommt, würde es ein Fuchs wahrscheinlich auch nicht schaffen.
Daß ein Marder alle Hühner tötet passiert wenn er nachts in einen Stall eindringt. Weil die Hühner da nicht flüchten können und auch im Dunkeln nichts sehen. Tagsüber im Auslauf wird ein Marder kaum alle erwischen.
Deine momentane Lösung hört sich doch gut an, auch wenn es bestimmt reichlich Arbeit macht.
LG
Mara
MarcelH.
27.12.2013, 16:33
Hallo,
so, die Situation hat sich teilweise geändert und jetzt bin ich erst recht ratlos.
Als wir grade heimgekommen sind, ist unser verschwundenes Huhn auf unserem Kompost gewesen. Etwas verstört und hungrig, sonst aber unverletzt. Es hat wohl den ganzen Tag versucht in den (jetzt) verschlossenen Stall zu kommen, da war Kot und auch ein kaputtes Ei am Windfang bzw. an der Hühnerleiter.
Sprich: Wir haben ein tödlich verletztes Huhn mit Halsverletzungen (muss meinen Vater nochmal fragen, wie genau das aussah, ob man Frassspuren oder ähnliches sah) und sonst nichts. Das Huhn wurde weder aufgefressen noch wurde ein anderes Huhn getötet oder weggetragen.
Damit scheiden für mich Fuchs und Marder erstmal aus. Greifvögel glaube ich auch nicht. Das Huhn wurde direkt an unserer Hauswand getötet neben großen, spiegelnden Fenstern. Ich weiß nicht.
Damit bleiben für mich doch erstmal Katzen und/oder Hund. Wenn ein Hund entwischt, könnte er über zwei Nachbargrundstücke über eine kleinere Mauer schon in unser Grundstück gelangen. Das hab ich aber bisher noch nicht erlebt und ich habe auch noch keine Leute gesehen, die ihren Hund in unserer Nähe überhaupt ausführen.
Dann bleiben eben Katzen. Wir selbst haben zwei, einen großen Kater (knapp 6 kg) und eine zweijährige Katze (etwa 4 kg). Der große macht immer einen großen Bogen um die Hühner. Diese jagen ihn auch regelmäßig mal durch den Garten. Mit der kleinen Katze müssen wir gestehen, haben wir noch keine direkte Interaktion beobachtet. Als diese jedoch grad dazukam, als wir das verloren geglaubte Huhn fangen wollten, hat dies sich sehr erschrocken. Ob das ein Schuldindiz ist, weiß ich natürlich nicht.
Beide Katzen sind ums Maul herum sauber und haben auch keine Schnabel- oder Krallenverletzungen im Gesicht.
Das getötete Huhn war auch ganz unten in der Rangliste (abgesehen von den neuen Hühnern, die grade mal zwei Tage bei uns waren) aber gesund und munter. Dennoch möchte ich auch einen Übergriff der anderen Hühner nicht komplett ausschließen.
Habt ihr noch Ideen? Was wäre am wahrscheinlichsten als Hühner-Killer?
Wir werden die Hühner morgen jetzt nochmal komplett im Stall lassen und ab übermorgen dann immer ab Nachmittags unter Aufsicht in den Garten lassen. So können wir beobachten was sie machen und sie haben noch 2-3 Stunden Auslauf im freien, bevor es wieder dunkel wird. Ich denke, das wäre am sinnvollsten, bevor wir uns weiter Gedanken über eine komplette Umgestaltung des Gartens machen!
Danke für eure Tipps und Hilfe!
Gruß,
Marcel
Ist das Huhn mit den tödlichen Halsverletzungen entsorgt worden? Sonst guck Dir das doch nochmal an.
Ich kann mir vorstellen, daß ein Marder das Huhn gekillt hat, die zwei anderen geflüchtet sind,und der Marder dann von irgendwas gestört wurde und sich davongeschlichen hat.
Deine Katzen waren es bestimmt nicht, wenn sie sonst vor den Hühnern flüchten.
Meistens jagen nur ausgehungerte, verwilderte Katzen nach Hühnern. Nicht die satten Hauskatzen mit einem warmen Zuhause.
Wenn Deine anderen Hühner die Henne gekillt haben, haben sie noch Blut im Gesicht.
Aber da zwei Deiner Hühner offensichtlich geflüchtet sind, glaube ich nicht an diese Theorie.
Mehr fällt mir nicht ein. Ich würde diie Hühner auch nur noch unter Aufsicht rauslassen.
Viele Grüße,
Tanja
Ich würde mal sagen, die anderen Hühner waren es nicht. Dagegen spricht, daß eine Henne geflüchtet war und der Hahn auch. Warum hätten die sich verstecken sollen, wenn die Hühner auf eine rangniedrige Henne losgegangen sind hätten die anderen sich sicher nicht versteckt, sondern eher "mitgeholfen". Und daß die Verletzungen bei der Henne am Hals waren spricht für mich auch eher für ein Raubtier und nicht für andere Hühner.
Der Kater war es vermutlich auch nicht, wenn der sonst immer Angst vor den Hühnern zeigt. Bei der kleineren Katze mußt du halt mal beobachten, wie sie sich benimmt gegenüber den Hühnern. Wir haben auch zwei Katzen am Stall, denen würde ich durchaus zutrauen, daß sie auf ein Zwerghuhn losgehen. Vielleicht war es auch irgend eine Nachbarskatze oder eine Streuerkatze?
Gegen Fuchsangriff spricht, daß nur ein Huhn am Hals angefressen wurde. Ein Fuchs hätte wahrscheinlich mehr oder alles gefressen, oder das Huhn gleich mitgenommen.
Ein Marder könnte es durchaus gewesen sein, auch wenn die normalerweise nachtaktiv sind. Oder Ratten, die würden auch in den Hals beißen. Und einen Raubvogel kann man meiner Meinung nach auch nicht ausschließen, auch wenn es direkt neben dem Stall passiert ist. Ich hab hier schon gelesen, daß ein Habicht sogar in das Hühnerhaus rein ist und dort die Hühner angegriffen hat. Spiegelnde Fenster werden ihn nicht abschrecken. Bei uns kommt im Winter am Vogelfutterplatz immer mal ein Sperber und jagt die Vögel. Der setzt sich sogar in aller Ruhe in die Äste, 2m vom Haus weg, und hofft darauf, daß ein unvorsichtiger Vogel kommt. Spiegelnde Scheiben stören den überhaupt nicht.
Also meine Hauptverdächtigen wären Raubvogel - Marder - Ratte, in dieser Reihenfolge. Hilft dir aber letztlich auch nicht weiter, wenn du nichts riskieren willst kannst du nur erst mal die Hühner drin lassen, wenn du nicht daheim bist, und im Auslauf beobachten. 100%igen Schutz für Hühner kriegt man nur mit wirklich viel Aufwand hin, wenn überhaupt.
Grüße
Mara
MarcelH.
27.12.2013, 18:51
Hi,
danke für eure Meinungen.
Das Huhn wurde bereits von meinem Vater weggebracht. Er meinte, es wäre bis zu den Schultern abgefressen gewesen. Als sie hier bei uns waren, haben sie von innen draußen die Federn fliegen sehen, sonst wären sie gar nicht darauf aufmerksam geworden. Frühestens dann beim nachzählen. Es könnte also sein, dass der Killer nur deshalb nicht aufgefressen hat und andere Hühner mitgenommen?
Wie gesagt, werden wir die Hühner erstmal drin lassen. Ich bilde mir ein, ich hätte hier mal auch tagsüber einen Marder gesehen, den halte ich auch für wahrscheinlich. Wir wohnen auch 50 m von der Tauber weg, Ratte wäre auch nicht auszuschließen.
Ich halte alles mal unter Beobachtung und werde mich weiter melden, wenn es was neues gibt!
Hallo,
da die Hühner jetzt eh drinnen bleiben,würde ich dir das aufstellen einer Fotofalle empfehlen...
Zumindest wenn der"Täter"ein Säuger war wird er mit Sicherheit öfters mal vorbeischauen!
Ich habe schon so manchen Besuch damit identfizieren können....
Gruß Hornet
dehöhner
28.12.2013, 08:23
Ich halte den Marder am wahrscheinslichsten. Die kommen auch schon mal Tagsüber und vor allem wenn es morgens noch nicht so lange hell ist. Da hast du viel Glück gehabt, wenn das erst veschwundene Huhn unversehrt wieder gekommen ist.
Ich würde sie auch erst mal im Stall lassen, wenn du nicht im Garten bist. Und die Idee mit der Voliere ist doch die beste Lösung.
dehöhner
federchen
28.12.2013, 11:18
Ich tippe auf eine fremde Katze, meine eigenen sind auch liebe, brave Engerl, die von den Hühnern gescheucht werden, aber dieses Frühjahr hatte ich leider 2 Todesfälle. Eine Watermaalsche Bartzwergin war verschwunden und einen Malaienjunghahn haben wir in der Gartenhütte gefunden. Kopf und Hals bis zu den Schultern abgefressen. Wir haben eine Lebendfalle mit den Überresten der Leiche aufgestellt, 2 Stunden später war ein recht stattlicher, fremder, roter Kater in der Falle. Unkastriert! Ab in die Ordi, Kater kastriert, wieder freigelasssen und wurde nie wieder gesehen.Offensichtlich hab ich ihm die Besuche ordentlich vergrämt!:teuf1
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