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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Broilermast in der L.P.G. Mehrow



fradyc
17.12.2013, 10:39
Beim stöbern im Netz gefunden. Ich hoffe das passt hier rein. Falls nicht, bitte verschieben.

Es geht um die Anfänge der DDR-Hähnchenmast.

Sicherlich nicht nur für mich informativ und unterhaltsam.

http://www.mehrow.de/Geschichte/Landwirtschaft/Broilermast.html

Ari
17.12.2013, 14:18
Das ist ja mal richtig interessant.

Ein detailierte Betriebszweigauswertung sieht heute echt anders aus und die Tierleistungen sind auch zu heutigen Maßstäben eher gering.

Danke für diesen Beitrag

MfG Albert

fradyc
17.12.2013, 15:50
Das ist ja mal richtig interessant.

... die Tierleistungen sind auch zu heutigen Maßstäben eher gering.

MfG Albert

Das möcht ich nicht sagen! Quantitativ mag das Stimmen, aber qualitativ sicher nicht. Ich kann mich noch gut an den Geschmack eines "Goldbroilers" erinnern, zu heutigen Mastküken vom Hähnchenstand kein Vergleich, bis auf die Knusperpelle schmeckt der Rest schlechter als das Brot dazu.

Mein Interesse gilt folgendem:

"Für Broilerküken eignen sich am besten die Kreuzung White Rocks [weibl.] mal Cornisch Game [männl.]."
"Mit 9 Wochen haben wir die ersten Broiler geliefert."

Mit 9 Wochen Ø 1,7 kg und das unter einfachsten Bedingungen, für jeden "Hobbymäster" leicht kopierbar!
Das ist doch beachtlich! Immerhin handelt es sich um eine einfache Kreuzung zweier bekannter Rassen.

Lieber ein 10 - 12 Wochen altes Hähnchen mit ein bisschen was auf den Rippen, als ein 4 Wochen altes "Cobb&co-Fettküken" mit krummen Beinen und ausgeleierten Gelenken.

Bin mir auch so ziemlich sicher, es müssen nicht unbedingt weiße Plymouth Rock sein. Ich könnte mir vorstellen auch andere schnell wachsende Hennen einsetzen zu können, z.Bsp. Amrock, New Hamphire oder auch Bresse.
Vielleicht möchte ja jemand aus seinem Nähkästchen plaudern?! :grueb

Cornish Game dürften Indische Kämpfer sein. (Suche 1.2 Indische Kämpfer, gern hoch im Stand, in Umgebung Cottbus)

Wäre für Tipps, Anregungen und Hinweise interessierter und kundiger Forie´s dankbar.

MfG

mucke
17.12.2013, 22:04
Dies war das erste Ergebnis zu cornish game bei google:
http://en.wikipedia.org/wiki/Cornish_game_hen

so wie ich das rauslese ist das eine Masthybride?

fradyc
17.12.2013, 22:26
Dies war das erste Ergebnis zu cornish game bei google:
http://en.wikipedia.org/wiki/Cornish_game_hen

so wie ich das rauslese ist das eine Masthybride?

Da steht Rock Cornish game ist Masthybride! Und ich hatte in englisch eine glatte 5 !

Entnommen von http://www.kampfhuehner.de
Namen: Indische Kämpfer, Cornish

Beschreibung: Tief- und breitstehender asilartiger Kampfhuhntyp; Hahn ca 40cm hoch. Dieser Ausstellungskämpfer stellt einen Zwischentyp dar zwischen asilartig-malaioid. Aus dieser Linie wurden in den USA und der DDR die schnellwüchsigen Masthähnchen gezüchtet, die sogenannten "Broiler".

Herkunft: England, USA und DDR-Deutschland. Sie entstanden durch Kombination und Selektion der frühen Malaien und Asilimporte in den Europäischen Raum Anfang des 20. Jahrhunderts, die ersten vorzeigbaren schon vor dem 1. Weltkrieg.

Besonderheiten: Der enorme Fleischansatz und der extrem breite Stand mit dicken Läufen. Das sehr glanzreiche knappe Gefieder im fasanenbraunen Farbenschlag

Gewicht: Hahn: 3,5kg bis 4,5kg im 2. Jahr.
Henne: 2kg bis 3,5kg im 2. Jahr.
Eigewicht: 50g

Autor: Werner Lamkemeyer

ptrludwig
17.12.2013, 22:56
Da steht Rock Cornish game ist Masthybride! Und ich hatte in englisch eine glatte 5 !

Entnommen von http://www.kampfhuehner.de
Namen: Indische Kämpfer, Cornish

Beschreibung: Tief- und breitstehender asilartiger Kampfhuhntyp; Hahn ca 40cm hoch. Dieser Ausstellungskämpfer stellt einen Zwischentyp dar zwischen asilartig-malaioid. Aus dieser Linie wurden in den USA und der DDR die schnellwüchsigen Masthähnchen gezüchtet, die sogenannten "Broiler".

Herkunft: England, USA und DDR-Deutschland. Sie entstanden durch Kombination und Selektion der frühen Malaien und Asilimporte in den Europäischen Raum Anfang des 20. Jahrhunderts, die ersten vorzeigbaren schon vor dem 1. Weltkrieg.

Besonderheiten: Der enorme Fleischansatz und der extrem breite Stand mit dicken Läufen. Das sehr glanzreiche knappe Gefieder im fasanenbraunen Farbenschlag

Gewicht: Hahn: 3,5kg bis 4,5kg im 2. Jahr.
Henne: 2kg bis 3,5kg im 2. Jahr.
Eigewicht: 50g

Autor: Werner Lamkemeyer
Ende der 60´ziger Jahre habe ich diese Elterntiere bei der LPG Dreez sehen können. Die Beschreibung passt genau, denke aber das man auch in der DDR später andere Elterntiere verwendete. Die späteren Masthybriden(?) waren Einfachkämmig.
Die langen Mastzeiten konnte man sich leisten, da die Landwirtschaft nur mit hoher staatlicher Förderung überlebte. Über den Geschmack kann ich nichts sagen, da ich meine eigenen Hähnchen gegessen habe. Wenn sie wirklich so toll geschmeckt hätten, hätte man sie mit Sicherheit in den Westen exportiert und die DDR Bürger hätten in den Mond geschaut.

Konich
18.12.2013, 06:40
Meine Frage dazu wäre:

Die DDR gibts ja nun seid 25 Jahren nicht mehr, wie sahen denn vor 30 Jahren die Masthähnchen in der BRD aus? Ich denke mal die brauchten auch länger als die 35 Tage heute bis zum Schlachten?

mucke
18.12.2013, 08:53
hallo fradyc, warum gleich so pampig?

Wenn wir uns jetzt an einem Wort aufhängen wollen, wo ist dann bei deinen cornish das game?
Übrigens habe ich ein altes Geflügelbuch aus der DDR, 1986, da steht als Mastkreuzung:
Cornish (da hast du also Recht) mit weißen Plymouth oder New Hampshire.
Liebe Grüße, Mucke.

borger
18.12.2013, 09:36
Mein Interesse gilt folgendem:

"Für Broilerküken eignen sich am besten die Kreuzung White Rocks [weibl.] mal Cornisch Game [männl.]."
"Mit 9 Wochen haben wir die ersten Broiler geliefert."

Mit 9 Wochen Ø 1,7 kg und das unter einfachsten Bedingungen, für jeden "Hobbymäster" leicht kopierbar!
Das ist doch beachtlich! Immerhin handelt es sich um eine einfache Kreuzung zweier bekannter Rassen.

Lieber ein 10 - 12 Wochen altes Hähnchen mit ein bisschen was auf den Rippen, als ein 4 Wochen altes "Cobb&co-Fettküken" mit krummen Beinen und ausgeleierten Gelenken.

Bin mir auch so ziemlich sicher, es müssen nicht unbedingt weiße Plymouth Rock sein. Ich könnte mir vorstellen auch andere schnell wachsende Hennen einsetzen zu können, z.Bsp. Amrock, New Hamphire oder auch Bresse.
Vielleicht möchte ja jemand aus seinem Nähkästchen plaudern?! :grueb

Cornish Game dürften Indische Kämpfer sein. (Suche 1.2 Indische Kämpfer, gern hoch im Stand, in Umgebung Cottbus)

Wäre für Tipps, Anregungen und Hinweise interessierter und kundiger Forie´s dankbar.

MfG


Ganz so einfach wird es damals nicht gelaufen sein und ganz so einfach läuft es auch heute nicht. Meines Wissens wurde das Zuchtmaterial damals über Bulgarien aus den USA beschafft.
Diesen Weg hätte man sicher nicht gewählt, wenn das gewünschte Ziel auch einfach mit der Paarung indischer Kämpfer x sozialistische Einheitshenne zu erreichen gewesen wäre.

Der indische Kämpfer wird als Vererber der breiten Brustpartie in allen Fleisch-Hybriden vertreten sein. Nur, diese Tiere wurden vorher über etliche Generationen auf entsprechende Leistungsmerkmale hochgezüchtet – da steckt sehr viel Arbeit drin.
Die enormen Gewichtszunahmen z.B. entstehen dadurch, dass diese Tiere buchstäblich bis zum umfallen fressen, weil ihnen das Sättigungsgefühl weggezüchtet wurde. Bei den Masttieren kein großes Problem, die werden eh nicht alt. Egal ob 3 oder 10 Wochen, vom Erwachsensein ist beides weit entfernt.
Problematischer dagegen ist die Haltung der nötigen Elterntiere, denn die müssen erwachsen sein um die Bruteier zu erzeugen. Sie werden entweder streng auf Diät gehalten oder das Futter mit Sand gestreckt. Also beides nicht so wirklich für Heimanwendung praktikabel.

Für haushaltsübliche Mengen holt man sich einfach Broilerküken und gönnt diesen Auslauf. Dann sinkt zwar die Futterverwertung wegen des zusätzlichen Energieverbrauchs durch rumlaufen, aber das Fleisch wird (meiner Meinung nach) besser. Oder man hält einfach fleischbetonte Rassen – wo man auch noch IK einkreuzen könnte. Aber eben selbstvermehrbar und nicht geteilt in 2 Elternlinien mit nachfolgenden F1-Mastgenerationen

fradyc
18.12.2013, 10:05
@ konich (game):laugh Ich denke mal das waren gleiche Tiere, wie borger schreibt: "Meines Wissens wurde das Zuchtmaterial damals über Bulgarien aus den USA beschafft."

@ mucke Pampig wollte ich auf keinen Fall klingen, da hatte meine Tastatur wohl schlechte Übersetzungsarbeit geleistet. Sicher häng ich mich an einem Wort auf, das steht ja nicht umsonst da. Cornish game ist eine Rasse und ROCK Cornish game die Kreuzung mit White ROCK. Um einen Heterosiseffekt zu erzielen brauchts nun mal reinrassige Tiere.

Zu dem "game" kann ich nicht viel sagen, da ja mein englisch so mies ist, aber ich glaube das ist die engl. Bezeichung für Kämpferrassen(?).

Also sorry wegen meiner pampigen Tastatur :sorry:dafuer:please

mucke
18.12.2013, 10:50
Entschuldigung angenommen! ;-)

Wobei das Rock cornish game eine seltsame Bezeichnung für eine Hyride ist, aber damit kenn ich mich nicht aus...

könnste recht haben. game (adj.) bedeutet mutig oder einsatzfreudig, klingt nach Kämpfer. Dann weiß ich das jetzt auch...

catrinbiastoch
18.12.2013, 13:38
Die DDR Broiler hatten oft einen sehr deutlichen Fischgeschmack . Wenn ich die Futtermischung im nach hinein sehe , kein Wunder ! L.G. Catrin

fradyc
04.02.2014, 20:43
...

mucke
04.02.2014, 20:58
Wow, das ist ja spannend!....?

brookhuhn
04.02.2014, 21:24
Meine Frage dazu wäre:

Die DDR gibts ja nun seid 25 Jahren nicht mehr, wie sahen denn vor 30 Jahren die Masthähnchen in der BRD aus? Ich denke mal die brauchten auch länger als die 35 Tage heute bis zum Schlachten?

45 Tage, vermuten wir. Gucken aber mal in den "Jungbauern" der 70-er Jahre und ich melde mich wieder, wenn ich genaueres weiss.

croquemaster
04.02.2014, 21:49
wo kriegt man eigtl white cornish her?
ich kann nirgends welche finden.:-(
und angeblich sind sie NICHT identisch mit indischen kämpfern sie stammen wohl nur davon ab.

fradyc
04.02.2014, 21:52
Ich hab auch schon im Netz gesucht, nichts zu finden. Wohl von den Konzernen geschluckt?!

brookhuhn
05.02.2014, 09:46
45 Tage, vermuten wir. Gucken aber mal in den "Jungbauern" der 70-er Jahre und ich melde mich wieder, wenn ich genaueres weiss.

Mein Mann hat nachgeschaut und Zahlen aus den 70er Jahren gefunden, als er selber Lehrling der Landwirtschaft in Schläfrig-Holstein war:
"Der Jungbauer" (Auflage 1976) spricht von 45 Tagen Mastdauer und die "Faustzahlen der Landwirtschaft" (auch 70er Jahre) geht von 6 - 7 Wochen aus.

Ernst
05.02.2014, 10:54
Hier könnt ihrmals sehen, dass nicht nur Ihr euch schwer tut herauszufinden, was white cornish sind. Da haben sich vor 50 Jahren schon die deutschen Behörden mit rumgeschlagen. Es ging sogar um die Frage, ob es sich um ein Haushuhn oder Wild handelt. Aus heutiger Sicht ist das schon lustig.

http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:61970CC0028:DE:PDF

MfG

Ernst Niemann

fradyc
05.02.2014, 11:51
Herausgefunden habe ich bisher: White Cornish sind hoch im Stand, wachsen nicht schneller wie IK, werden aber bis zu 20% schwerer. Als Broilermama kommen wohl sämtliche sehr schnell wachsenden Rassen in Frage.
Ich denke mal Bressehühner, New Hampshire, Amrock/Plymouth Rock wären nicht schlecht.

Zu den White Rock las ich, dass es sich um eine Weiterzüchtung der weißen Plymouth Rock handeln soll.

Weiter fand ich, Amrock x New Hampshire sollen gute Masteigenschaften besitzen. Werden wohl nicht so sehr schwer, dass aber äußerst schnell.

New Hampshire x White Rock sollen 300 Eier im ersten Legejahr bringen.

Alles unter Zuhilfenahme meiner kaum vorhandenen Englischkenntnisse und G**gle-Translater auf Ami-Seiten erkämpft.

croquemaster
06.02.2014, 18:02
bist du sicher, dass die nicht schneller wachsen?
dann würde es demnach für den eigenbedarf kaum einen unterschied machen, ob ich einen indischen kämpfer mit white rock kreuze, oder einen white cornish?
mal ne andere frage: kann man sich eigtl aus england bruteier schicken lassen, oder gibts da einfuhrbeschränkungen?

hein
06.02.2014, 18:34
Dat iss ja echt höchst interessant hier bei euch!

fradyc
06.02.2014, 18:36
Natürlich bin ich mir da nicht sicher. Ich meine es so verstanden zu haben.

Man soll von den IK die schwersten Kaliber einer Brut und bei den White Rock, die Hennen einer Brut nehmen, die am schnellsten gewachsen sind.

Weiter habe ich irgendwo im Netz gelesen; Hennen einer schweren Rasse (z.B. Mechelner, Jersey Giant, Cochin, Orprington) mit einem Malayen oder Brügger Kämpfer sollen ein paar ordentliche Oschies abgeben, die eine gute Fleischquallität haben.

Einfach mal G**gle.us und los gehts. Und dann ins HüFo damit!

croquemaster
06.02.2014, 18:57
hast du ne ahnung, wie schnell die white rock so wachsen?
in den us-seiten hab ich auch schon rumgesurft...da wird auch sehr oft die mastrasse cobb 700 empfohlen.
wenn man die nicht so rasant wachsen lässt, sollen die angeblich super geeignet sein zum halten und auch vermehren...die sollen angeblich sogar brüten.
nur...da gehts schon wieder los...hier bekommt man ja blos masthähnchen, keiner sagt einem, welcher typ genau da hinter steckt.

fradyc
06.02.2014, 19:06
Nein nix wissen. Habe erst letztes Jahr im Mai mit den Hühnern angefangen.

fradyc
06.02.2014, 19:14
http://www.feathersite.com/Poultry/CGA/Broil/BRKMeat.html

Bild 11 - Sowat mein ick mit Oschi

croquemaster
06.02.2014, 19:34
joar...sieht gut aus. :-)
sowas hätt ich auch gern. nur eben nicht vom geflügelwagen, sondern selbst gezogen.
ich will vom supermarkt-fleisch weg.
ich mag nicht gerne schlachten. deshalb sollte sich das auch "lohnen".
wenn ich einen flugenten-erpel schlachte und der hat 5kg küchenfertig, dann ist das in ordnung...dafür kann man ein tier schlachten. aber diese normalen fleischrassen oder zwiehühner, wo dann vielleicht 2kg übrig bleiben, das ist mir zu wenig. und 6 monate mästen ist auch zu lange und dann haben die auch noch wenig brustfleisch.