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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gicht bei meinen Hühnern festgestellt



Dany :-)
12.12.2013, 18:23
Hallo,
ich bin langsam ratlos. Seit dem Sommer kämpfe ich um das Leben meiner Hühner. Nachdem ich in einer Woche 3 Hennen ganz plötzlich verloren hatte schickte ich ein Tier nach Gießen. Der Verdacht auf Marek oder Geflügelgrippe hat sich nicht bestätigt. Bis das Ergebnis kam wurden die Tiere mit Antibiotika behandelt.
Nach 4 Wochen gab es immer noch kein Ergebnis, aber wieder 3 tote Tiere. Endlich kam das Ergebnis und sagte das die Henne Gicht hatte. Futter sofort verändert. Soja flog raus und nur noch auf Gerste, Weizen, etwas Hafer und ein kleines bisschen Mais. Ging 6 Wochen gut. Dachte jetzt ist alles wieder im Lot. Vor einer Woche zwei Hennen entdeckt die trauernd auf der Wiese saßen und den Kopf hängen ließen. Eine 3. Henne ein Tag später. Alle 3 in Ausstellungskäfige als Notbehelf und mit Antibiotika versorgt. Diesmal ist keine gestorben. Inzwischen sind sie wieder so munter, dass sie Samstag zurück können. Nur langsam weiß ich keinen Rat mehr. Wie soll ich denn nun Füttern? Ich brauch Februar Eier für die Brut 2014 und momentan hab ich nur noch 13 Hennen und 2 Eier in der Woche wegen Magerfütterung.
Gibt es Gichtschübe?
Kann eine Nierenentzündung dieses sterben verursachen? Antibiotika (Baytril) schlägt an.
Ich kann doch nicht alle 6 Wochen mit Antibiotika die Hennen behandeln.
Gruß Dany

catrinbiastoch
12.12.2013, 19:35
Das bei Gicht, Antibiotika gegeben wird , habe ich noch nicht gehört . In meinem Naturheilkundebuch wird Eiweiß armes Futter und Wärme empfohlen . Des weiteren die Gabe von Berberis Urtinktur und Lycopodium C 30 . Willst Du mit diesen Tieren wirklich züchten? L.G. Catrin

catrinbiastoch
12.12.2013, 21:12
Übrigens.., beim Menschen wird Colchysat verabreicht . Ein pflanzlicher Auszug der Herbstzeitlosen . L.G. Catrin

Dany :-)
12.12.2013, 21:21
Ja, die Tiere wahren auf der Ausstellung und haben 95 - 97 Punkte gemacht. Warum Antibiotika anschlägt weiß ich nicht. Ich tippe auf eine Entzündung der Nieren. Ob das bei Gicht erkrankten Tieren schubweise auftritt? Mein Problem ist, wie fütter ich diese Tiere am sinnvollsten weiter. Wenn man die Hennen anschaut springen und flattern sie vergnügt auf der Wiese und am Nachmittag torkelt bzw. humpelt eine und läßt den Kopf hängen. Wenn ich sie nicht gleich seperiere und behandel ist sie ein Tag später schon Tot. Aber ausser Gicht ist nichts festgestellt worden.

catrinbiastoch
12.12.2013, 21:26
Was nützen denn Austellungspunkte , wenn die Tiere todkrank sind !? L.G. Catrin

Rosie
12.12.2013, 21:36
Ich habe nun nicht wirklich Ahnung von Gicht oder ähnlichem. Aber es können doch nicht alle bzw. mehrere Tiere gleichzeitig Gicht haben? Das ist doch nicht ansteckend, oder? Bzw. nicht jedes Individium bekommt bei gleicher Fütterung Gicht. Oder irre ich da?

Bei Deiner Beschreibung habe ich an Vergiftungssymptome gedacht.

catrinbiastoch
12.12.2013, 21:43
Ja.., dachte ich auch schon . Wenn aber AB so gut anschlägt , vielleicht auch was bakterielles , was immer wieder aufflammt im Bestand . Eventuell auch Schimmel oder Keime im Futter ? . L.G. Catrin

hühnerling
12.12.2013, 22:52
Bestimmte Mykoplasmenformen können auch Gelenksentzündungen auslösen. Das vorübergehende Ansprechen auf Antibiotika könnte ein Hinweis sein. Daß es immer wiederkommt, würde halt auch gut passen.
Da Mykoplasmen keine Zellwand besitzen, können nur solche Antibiotika wirksam sein, die einen anderen Ansatz haben.

Edit: http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/12085-Mykoplasmosen?p=273341#post273341

Dany :-)
13.12.2013, 07:52
Ich muß noch dazu sagen, dass die Hähne nie betroffen wahren, Die Hennen sind aus Februar 2013, deshalb der verdacht des TA auf Marek. Es sind insgesammt 4 Ställe mit Volieren und Wiesenstreifen. In 2 Ställen sind Lakenfelder, einer mit 13 Hennen und 2 Hähne (sind auch erst nach der Ausstellung dazugekommen, die werden bald getrennt) und einer mit 4 Hähnen. Die anderen zwei Stalle sind mit 25 Holländischen Zwergen Goldhalsig Hähne mit Hennen. Die Volieren sind getrennt voneinander, aber auf der Wiese ist nur ein Geflügelnetz/Stall, also auch Kontakt. Weder die Lakenfelder Hähne noch die Holländer haben das Problem. Nur die Laki Hennen. Man sieht es ihenn nicht an wenn man an die Volieren geht. Sie sind fit und munter. Der Tierarzt hatte ein Bestandsbesuch gemacht und wunderte sich selbst, da die Hennen Topfit rumsprangen. Kein Niesen, keine Pumpatmung. Myko wurde nicht festgestellt. Innereinen wahren in Gießen unauffällig. Die Einzeltiere erkranken innerhalb von einpaar Stunden. Die Tiere die ich gleich erwische und behandel erholen sich in einer Woche sehr gut und fallen in der Gruppe später auch nicht mehr auf. Nur alle 4-6 Wochen betrifft es 2-3 Hennen. Da Gicht etwas mit Fütterung zu tun hat möchte ich endlich so füttern dass sie keine Probleme mehr bekommen. Und da nur Gicht festgestellt worden ist, muß ich erstmal davon ausgehen.

Vogelbaron
13.12.2013, 10:02
Ich habe nun nicht wirklich Ahnung von Gicht oder ähnlichem. Aber es können doch nicht alle bzw. mehrere Tiere gleichzeitig Gicht haben? Das ist doch nicht ansteckend, oder? Bzw. nicht jedes Individium bekommt bei gleicher Fütterung Gicht. Oder irre ich da?

Bei Deiner Beschreibung habe ich an Vergiftungssymptome gedacht.

Da hast Du bedingt Recht.
Gicht entsteht zu zuviel Purin aus dem Eiweis(bevorzugt tierisches Eiweiß)
Ist übrigens lokal entzündlich, daher evtl. das AB
Menschen, die nicht an Kräuter glauben, nehmen lieber Allopurinol und da Gicht meistens HÖLLISCHE Schmerzen verursacht, probieren die wenigsten groß herum.
Will das aber auf keinen Fall herabwürdigen.
Was bei Hühnern hilft weiß ich zwar nicht, aber Gicht ist häufig anlagebedingt, zumindest bei Menschen(Disposition).
Das heißt konkret, Tiere von gleichen Eltern(oder einer davon) könnten theoretisch auch gleichzeitig bei gleichem Alter erkranken.
Theoretisch!:cool:

Wo steckt Mona Lisa bloß, wenn man sie braucht???
:D

Rosie
13.12.2013, 13:16
Danke für die Erklärung.

Dany :-)
13.12.2013, 17:36
Genetik kann ich außschließen, da ich zwar 180 Bruteier selbst hatte, aber 50 von zwei verschiedenen Züchtern. Es sind meine sowie die Tiere von den Zukaufseiern betroffen.

phoenix27
13.12.2013, 19:05
Kann es am Futter liegen? Hab mal irgendwo gelesen , dass auch Schimmelpilzsporen Gicht auslösen können....

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Dany :-)
13.12.2013, 19:33
Unser Getreide ist in Ordnung. Wir haben 2 Lastzüge an die Mühle geliefert und die Prüften erstmal. War Okay. Hab einpaarmal Mais bei der Raiffeisen geholt, da unser Mais noch am Halm stand.

Rosie
13.12.2013, 20:01
Ich zitiere mal aus dem Buch "Hühnerkrankheiten" von Dr. Lüthgen:

Gicht
Die Gicht kann als Eingeweidegicht oder als Gelenkgicht, aber auch als gemischte Form auftretn. Ursache ist eine Nierenschädigung (zum Beispiel als Folge eines Vitamin-A-Mangels), durch welche die harnpflichtigen Stoffe nicht mehr ausgeschieden werden, sondern im Blutkreislauf bleiben und auf verschiedenen Organen oder in den Gelenken abgelagert werden. Sie sind dort als weiße, mehltauähnliche Beläge erkennbar. Die Nieren selbst sowie die Harnleiter sind geschwollen und prall mit weißlichen Ablagerungen gefüllt.
Meist sind nur Einzeltiere betroffen, die ein gestörtes Allgemeinbefinden zeigen. Gicht kann bereits bei jungen Küken auftreten. Erst bei der Sektion kann auf Grund des typischen Befundes eine eindeutige Diagnose gestellt werden. Vorbeugend ist auf eine ausgewogene Fütterung sowie eine ausreichende Zufuhr von Vitamin A zu achten.

Dany :-)
14.12.2013, 05:46
Seit dem Besuch vom Tierarzt bekommen sie zusätzlich alle Vitaminpräparat A D3 E. Obwohl ich schon immer in ihre Futterration Brockmanns Zwergmarke rein mache. Das ist ebenfalls mit Vit A angereichert.
LG Dany

Mara1
14.12.2013, 07:25
Im zugekauften Mais könnten auch Schimmelsporen gewesen sein, da gab es doch erst mal Probleme damit, die durch die Presse gingen. Über schimmelbelasteten Mais im Tierfutter.

Wenn du alle Hühner gleich fütterst und nur die einen betroffen sind gibt es vielleicht doch eine gewisse Veranlagung. Weißt du ob die Bruteier von den anderen Züchtern vielleicht doch von verwandten Zuchtlinien kamen? Gibt es bei diesen anderen Züchtern auch Probleme mit Gicht, bzw. mit ähnlichen Krankheitsfällen, oder redet man unter Züchtern darüber nicht?

Willst du wirklich mit diesen Hühnern weiter züchten? Auch wenn sie auf Ausstellungen supergut bewertet wurden, was nutzt das wenn die Tiere krank sind!

Grüße
Mara

claudia61
14.12.2013, 07:53
es muss doch irgendwas mit veranlagung zu tun haben, denn sonst wären die anderen rassen ja ebenso betroffen. oder werden die hühner unterschiedlich gefüttert?

Rosie
14.12.2013, 08:01
Warum wurde eigentlich in Giessen erst nach vier Wochen Gicht festgestellt? Das erscheint mir seltsam. Normalerweise geht es doch viel schneller mit den Ergebnissen und Gicht ist doch recht offentsichtlich erkennbar.?
Ich weiß nicht, irgendwie komisch das Ganze.
Schreibe doch mal Piaf an, die hat bestimmt einen Tipp für Dich.

Chabo gelb.mw.Tupfen
14.12.2013, 09:17
Ich will das Ergebnis der Uni Giessen nicht abwerten aber das hört sich irgendwie nach Mykoplasmose an die in den Gelenken sitzt. Passt gut zusammen wenn die Tiere auf Baytril anschlagen sich dann wieder neu anstecken und alles geht von vorne los.
Bei Gicht kannst du nur eiweißarm füttern damit du das unter Kontrolle hast. Nur passt erblich bedingte gicht nicht ins Bild da lediglich deine hennen betroffen sind. Auch beim Futter bekomme ich das zweifeln weil alle Tiere dasselbe bekommen. Deshalb mein tip das es Gelenk-Mykoplasmose ist. Nur egal ob Gicht oder Befall mit Mykoplasmen, züchten würde ich damit nicht. Bei erblich bedingter Gicht hast du eine gute Chance das die Küken es auch haben und bei Mykoplasmenbefall geht der keim aufs ei über.

Dany :-)
14.12.2013, 10:34
Ich hatte auch schon an Genetik gedacht und hatte einen Züchter angerufen. Sie haben keine Tiere oder Bruteier untereinander verkauft. Meine Tiere sind ja auch betroffen. Aber warum nur die Hennen. Ob es was mit den Eierstöcken zu tun hat?? Zum Thema Mykoplasmen werde ich mich mit der Geflügelklinik in Gießen mal besprechen. Bis jetzt lief alles über das Veterinäramt, da hier in der Gegend vermehrt Marek aufgetreten ist. Das Vet wollte gleich auf Nummer sicher gehen, und hatt gleich eine tote Henne nach Gießen gebracht. Die Ergebnisse haben so lange gedauert, da noch nicht alle Petrischalen ablesbar wahren. Marek und Geflügelgrippe ist aber schon nach einer Woche ausgeschlossen gewesen.
Hat jemand eine Idee mit dem füttern, die Damen sind ganz schön schlank geworden. Wurmkur hatten sie vor 4 Wochen.

phoenix27
14.12.2013, 10:35
Ein Gockel frisst weniger.

gesendet von nem Handy