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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Junghuhn erst Durchfall, dann tot...



Funkenmariechen
02.12.2013, 11:02
Guten Morgen,

ich weiss nicht, ob ihr das auch kennt:

Seit 3 Jahren habe ich 6-10 Hühner. Da jährlich ein bis zwei versterben (Bussard etc.), hole ich mir ab und zu neue vom Züchter. Nun passiert es mir bisher jedes Jahr, dass so nach 7-10 Monaten ein bis zwei der Junghühner sterben. Das letzte sass Donnerstagabend nicht auf der Stange, sonder noch draussen in der Voliere und war sehr schwach. Ich habs mit einem Futterbrei "zwangsgefüttert" und in ein Nest gesetzt, damit es die Nacht nicht im Kalten verbringt. Freitagfrüh sass es munter fressend am Napf. Abends habe ich es dann immer mit reingenommen und zwischendurch mit einem Sojaschrot-Körner-Quark-Brei mit Oregano gefüttert. Gefressen hat es sonst auch gut, eher sogar sehr häufig war aber erschreckend leicht. Kropf war nicht verstopft.Durchfall wurde auch besser. Gestern Abend begannen die anderen Hühner dann es zu hacken und es war wieder schwächer. Darum kam es nachts in einen kleinen Extrakäfig im Hühnerstall. Heute früh war es leider tot. Milben habe ich keine, Parasiten auch nicht. Kotuntersuchung ist grad vor 10 Tagen gemacht.

Nun ist es so, dass mir bisher in jedem Jahr ein Huhn vom Züchter in den ersten Monaten verstirbt. Die, die die Umstellung dann auf "Freiland" bis Spätherbst überlebt haben, bleiben bisher auf Dauer quietschfidel. Daher müsst der Sommer für eine Aklimatisation doch eigentlich reichen?!

Habt ihr einen Tipp? Meine Tierärztin hat selbst Hühner, aber wenn ich ihr das Tote zur Obduktion bringe, zeigt die mir einen Vogel... :-X

Liebe Grüße
FM

Sterni2
02.12.2013, 17:35
Hallo Mariechen,
das ist nicht so einfach aus der Ferne zu beurteilen.
Obduktion würde schon Aufklärung bringen.
Auch Stuhlproben könnten gemacht werden, sobald Durchfall anfängt.
Es gibt recht viele Gründe/Erreger für Durchfall.
Kann Dir leider nichts Gescheiteres dazu sagen.

LG Sterni

Susanne
02.12.2013, 17:51
Hallo FM,

warum sollte Dir die TÄ den Vogel zeigen, wenn Du ein Huhn zur Obduktion bringst? Nur so kann perfekt abgeklärt werden, was Huhn hatte. Es gibt nämlich auch schlimme Krankheiten, die mit Durchfall und Abmagerung einhergehen. Mir fällt da spontan Geflügeltuberkulose ein. Dort hat man leider auch oft einen schleichenden Verlauf und immer wieder verstirbt ein Tier. Und dann wäre es ja gut zu wissen, ob man das im Bestand hat, damit man angemessen reagieren kann. Es nutzt ja nichts, wenn Du das Tier selbst obduzierst und dann mit dem, was Du siehst, nichts anfangen kann.

Liebe Grüße
Susanne

(und es muss nichts Schlimmes sein, die TBC war einfach mal ein Beispiel, aber nur durch eine Untersuchung kannst Du Infos bekommen)

Funkenmariechen
02.12.2013, 18:27
Hallo und DANKE für eure Antworten!

Bisher war es leider so, dass der Besuch beim Tierarzt mir nichts gebracht hat. Das erste Huhn hatte wohl eine Entzündung des Legeapparats. Ich habs mit Antibiotika versorgt und separiert. Es wurde dann - nachdem ich es wieder zu den anderen Hühner zurückgegeben habe - über Wochen gehackt, hat nie wieder Eier gelegt, war dann das rangniederste Huhn - vorher Hahns Lieblingshuhn- und ist dann eines Tages nach ca. 1/2 Jahr doch gestorben. Tierarzt 80,oo €.


Das zweite Huhn - ein Amrock- wurde so groß (nicht dick), dass es sich eines Tages beim Sprung von der Stange ein Bein gebrochen, bzw. das Gelenk zertrümmert hat. Auch da - TA sagt, "das packt das. So ein schönes großes Huhn". Ich hab es "ruhiggestellt", gefüttert, etc. Nach ein paar Tagen ist es gestorben. Schmerzmittel, Entzündungshemmer, 60€.

Nun dieses Huhn. Keine Infektion feststellbar, Kotprobe war ohne Befund (die habe ich machen lassen). So langsam komme ich halt zu der Erkenntnis(?), dass es zwar wichtig ist zu klären, ob man eine Infektion oder Parasiten im Bestand hat, ein erkranktes Huhn zu heilen, scheint mir hingegen vergebliche Liebesmüh. Und ich schau sie mir schon jeden Tag an, so dass ich Veränderungen relativ frühzeitig sehen müsste. Schön, wenn ihr andere Erfahrungen macht/gemacht habt!

Wir haben noch Schafe, Pferd und Hunde. Da war ich bisher -gottseidank!!-erfolgreicher..

Würde mich freuen, von euren "Hühnerheilungserfolgsgeschichten" zu lesen

Lieben Gruß
Marie

MonaLisa
02.12.2013, 18:40
Dann schicke das tote Tier direkt zur Pathologie, das kann jeder machen, nicht nur der TA. Ruf vorher in einer Uniklinik oder bei einer Patho an und frage nach den Bedingungen und den Kosten. Ich habe für ein Huhn 20,- € gezahlt, mit Antibiogramm war es dann etwas teurer. Dann hast du in der Regel eine fundierte Diagnose.
Ohne das, ist es hier nur ein Rumraten und Handlesen, da es bisher zu wenig und zu allgemeine Symptome sind.

Gruß Petra

Susanne
02.12.2013, 18:42
Hallo Marie,

ich hatte teilweise wirklich schon Hühnerheilungserfolgsgeschichten und diese, aber auch gegenteilige schon oft gepostet. Mir ging es aber eigentlich nicht darum, unbedingt heilen zu wollen (das geht bei der Diagnose TBC eh nicht), aber ich denke, wenn man weiß, dass man das im Bestand hat, kauft man erst mal keine neuen Tiere zu, lässt die Alten auslaufen und achtet auf Hygiene (wäre ja ggf. auf Menschen übertragbar). Ich würde das wissen wollen

Zu den von Dir aufgezählten Preisen: Du kommst wie ich aus dem PLZ 76. Da kann ich Dir dringend den Dr. Götz in Rastatt Wintersdorf empfehlen. Erstens hat er Ahnung, zweitens rechnet der Nutztierpreise, selbst wenn er Dir mal ein Medikament verschreibt, das nur nach Umwidmung gegeben werden darf. Bei Deiner Henne mit Legedarminfektion hätte der Dir gesagt, dass man zwar heilen kann, dann aber die Legetätigkeit verhindern muss (zumindestens zeitweise oder ggf. ganz). Da gibt es dann verschiedene Möglichkeiten und man kann abwägen, ob es das einem wert ist. Bei einer alleinigen Infektion ohne Bauchwassersucht oder Legedarmdurchbruch bzw- Verwachsung hätte man ggf. sogar noch weitere Eier erhalten können, müsste aber darauf achten, dass Henne genügend Kalzium und D3 aufnehmen kann (was bei diesen Hennen häufig nicht gegeben ist). Auch das kann man mit Medikamenten (hier ein Kombipräperat aus der Humanmedizin hinbekommen), aber auch da muss man draunbleiben.

Viele Krankheiten zeigen sich erst bei Obduktion, nicht alles lässt sich im Kot nachweisen.

Liebe Grüße
Susanne

Susanne
02.12.2013, 18:43
Zu dem, was Mona Lisa schreibt: Hier in KA kannst Du sie direkt in der Veterinäruntersuchungsanstalt abgeben.

Funkenmariechen
02.12.2013, 18:49
Danke, damit bekomme ich dann wenigstens ein fundiertes Ergebnis! Und das ist schon viel mehr, als ich grad hab.

nutellabrot19
03.12.2013, 01:23
Und außerdem ist noch abzuklären, ob deine Kotprobe aussagekräftig war? wie hast du den Kot gesammelt?

Funkenmariechen
03.12.2013, 07:21
Direkt von dem Huhn genommen, ins Kapernglas und ab zum TA. Wieso?

Kleener
03.12.2013, 08:43
Oft ist es so das viele Züchter gegen ALLES und JEDES impfen....
Wenn die Tiere dann den Besitzer wechseln der sowas nicht tut und die Durchgeimpften dann mit fremder
Keimbelastung zu tun bekommen und schon vorher ein nicht stabiles Immunsystem haben fallen sie dann um.
Hab ich auch immer wieder mal.
Das nehm ïch in Kauf,schließlich will ich nicht gerne mit Medikamenten vollgepumpte Tiere bzw deren Produkte später essen...
Bei mir darf auch mal ein Huhn plötzlich versterben,gehört halt auch dazu.

nutellabrot19
03.12.2013, 09:34
Da hast du natürlich recht.
Was ich mit der Kotprobe meinte: Ein einzelner Kot ist nicht aussagekräftig. Huhn kann verwurmt sein oder Kokzidien haben, die es aber nicht mit jedem Kot ausscheidet. daher nimmt man Sammelkotproben, über 1-3 Tagen von dem Tier.