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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angriff Greifvogel



Caecilie
11.11.2013, 14:56
Ich brauche eure Hilfe. Gerade hat ein Greifvogel meine Hühner angegriffen bzw. meinen Hahn. Er lag geschockt da. Ich hab ihm versucht Rescue-Tropfen mit Wasser zu geben, hat er kaum geschluckt. Jetzt hab ich ihn erstmal in einen Hasenkäfig gesetzt mit Heu und Wasser im Haus (da ist es warm): Was kann ich noch tun gegen den Schock? ??

Der Greifer hat außerhalb des Auges rumgepickt und saß auf ihm drauf. Aber das Auge an sich ist wohl unverletzt.
Alle anderen Hühner bewegen sich auch nicht vom Fleck und sind geschockt.
Ich suche auch noch ein Huhn. Mal sehen ob ich das finde... :(

Holzwurm
11.11.2013, 15:03
Ich würd alle in den Stall setzen ( auch den Hahn sofern die Verletzungen das zulassen! ), Licht an, Türen dicht und ihnen erstmal Ruhe gönnen. Das wird paar Tage dauern bis die wieder "normal" sind
Versorg die Verletzungen und dann einfach Ruhe gönnen!

Wird schon!

Und am besten die nächsten Tage auch nicht raus lassen. Zum einen weil der wieder kommen wird, du hast ja "nur" gestört & zum anderen damit deine Truppe sich erstmal erholen kann!

LG

hühnerleiter
11.11.2013, 15:49
Vermutlich war ein Habicht der Angreifer.
Dieser ist ein Grifftöter und bestitzt lange, sehr spitze Krallen welche er in seine Beute bohrt.
Wenn der Habicht auf Deinem Hahn gesessen hat wird er mit sehr großer Wahrscheinlichkeit seine Krallen in den Hahn gestossen haben.
Untersuche den Hahn auf Verletzungen. Da diese sehr tief gehen sind sie zumeist tödlich.
Solltest Du derartige Verletzungen finden solltest Du ihn erlösen.

Penni
11.11.2013, 16:20
Hallo Caecilie!

Das tut mir Leid, mit deinem Hahn! Bei der vermissten Henne könnte ich mir vorstellen, das sie sich nur versteckt. Einsperren finde ich auch eine gute Idee, mein letzter Habicht Anfang September ist auch Sturm geflogen, allerdings hatte er auch erfolgreich ein Huhn geschlagen und teilweise gefressen ( ungestört ). Zwei Tage lang hat der Habicht ständig versucht, noch einmal zum Zug zu kommen, ich habe ihn immer wieder gesehen und beim Geburtstagskaffee ist es ihm nochmal gelungen ( da konnte/wollte ich nicht schon wieder rüberrennen) Er hat eine Junghenne schwer verletzt, einmal ein Loch in der Seite und mit der Kralle durch den Kopf das Auge verletzt! Diese Henne hat sich sehr gut erholt, mit Desinfektion der Rückenwunde, Vitamingabe und Augenspülungen mit Süßholzwurzeltee. Sie konnte auf dem Auge nicht mehr sehen, aber ansonsten war sie wieder fit. Ich würde den Hahn auch bei Verletzung nicht gleich aufgeben, weil mich das Selbstheilungsvermögen bei Hühnern immer wieder fasziniert...Allerdings habe ich normal große Hühner, bei Zwerghühnern kann der Schaden natürlich heftiger sein.
Bei mir war Ruhe vorm Habicht, als ich die großen Hühner umgestellt hatte, so das er sie nicht mehr sehen konnte und die Junghühner ein paar Tage im Stall blieben. Ich hoffe, der Hahn erholt sich wieder und der Habicht gibt bald auf.

Grüße! Penni

Caecilie
11.11.2013, 17:23
Also hab das letzte Huhn zum Glück auch noch gefunden. Es war im Dickicht, wo ich es nicht rausbekommen hätte. Aber zum Glück ist es selbst herausgekommen. Jetzt sind alle im Stall.
Der Hahn hat wohl eine Verstauchung am linken Bein, weil er immer umknickt. Hatte ihn ins Hühnerhaus auf Heu gesetzt. Der Schock wurde wieder besser, als er seine Hühner gesehen hat und mit ihnen kommunizierte. Er ist sogar trotz, dass er immer umknickt, auf die Stange gehüpft. Also nehm ich an, dass es kein Bruch ist. Morgen bleiben alle in der Voliere/Hühnerhaus. Das Gehege werde ich wieder verkleinern..
Mal sehen, wie es morgen aussieht, puh er hat viel Glück gehabt.
Danke an euch für euren Zuspruch.
Ich hab den Greifer nicht selbst gesehen aber er war groß und braun hab ich mir sagen lassen, denn zum Glück war meine Schwiegermutter da und hat ihn verjagt.
LG Caecilie

Lily of the Valley
11.11.2013, 17:30
Huhu Caecilie,
genau das Gleiche habe ich im letzten Jahr durchgemacht. Meine Hühner standen auch unter Schock. Und das Eine, dass er am Wickel hatte lag regungslos einfach nur so da. Und auch bei mir fehlte erst mal noch Eins.
Ich habe das gerupfte zu den Anderen in den Stall gesetzt. Ich glaube so hat es sich am ehesten wieder beruhigt.
Das was noch fehlte habe ich im ganzen Garten gesucht. Gefunden habe ich es dann schließlich mit Hilfe der Taschenlampe. Es saß gaaaanz weit hinten unter einer Palette auf der wir Kaminholz gestapelt hatten. Es konnte sich kaum aufrichten da drunter aber vor dem Habicht war es sicher. Ich war so froh, das ich es gefunden hatte denn es war mein Lieblingshuhn. Also suche ruhig auch an Stellen die Du für unmöglich hältst! Denn in der Not ist alles möglich. Ich drücke Dir jedenfalls fest die Daumen das bei Dir auch noch alles gut wird! :knuddel

Caecilie
11.11.2013, 17:36
Danke Lily. Bin so froh, dass alle da und glimpflich davongekommen sind.
Das war kein guter Tag, heut morgen musste ich einen Igel, der sich im Hühnerzaun verfangen und erdrosselt hatte, freischneiden, armer Kerl.. :(

Lily of the Valley
11.11.2013, 17:44
Ja, das glaube ich Dir. Aber jetzt wird alles wieder gut!:jaaaa:
Lass ihnen Zeit und dann wird das schon. Meine haben es auch gut überwunden. Ich weiß aber genau wie Du Dich fühlst!

laila10
11.11.2013, 20:28
Mensch da haben Deine Hühner aber ein riesiges Glück gehabt. Wenn Du nochmal Notfalltropfen anwenden musst, kannst Du es ihnen auch ins Gesicht oder im Nacken auf die Haut sprühen. Habe diese Tropfen im Sprayfläschchen von unserem Apotheker bekommen.
Gute Besserung Deinem Hahn.


Hlga

raregroem
11.11.2013, 22:35
Verständnisfrage: Was sind denn Notfalltropfen? Danke!

Caecilie
13.11.2013, 08:40
@ramoerger: Notfalltropfen oder auch Bachblüten ist ein homeopathisches Mittel.
..Und das war irgendwie das einzige was ich für so einen Schock parat hatte. Nicht mal Traubenzucker hatte ich da..

@ALL: Also ich bin echt froh, dem Hahn geht es schon wieder besser, er kann laufen, kippt wenn er den Kopf nach oben dreht aber immernoch um. Hab ihn heut morgen nochmal untersucht und hab keine weiteren Verletzungen weiter feststellen können.
Das Gehege hab ich gestern sehr verkleinert, so dass sie aber trotzdem noch viele Büsche und Bäume haben, aber keine große offene Wiese. Ich weiss, dass das einen Habicht evlt. auch nicht abhält, hoffe nur sie sind jetzt vorsichtiger und verstecken sich öfter. Außerdem kann ich sie nicht ihr ganzes Leben nur im Stall und in der Voliere halten, das wäre für mich keine Idealvorstellung vom Hühnerleben mehr.

LG Caecilie

Holzwurm
13.11.2013, 20:34
Zur Not geht auch einfach Zuckerwasser ( sehr viel Zucker, relativ wenig Wasser), leicht angewärmt

Freut mich das es ihm schon besser geht. Solange er aber noch leichte Probleme hat, würde ich ihn und die Hennen wirklich noch im Stall lassen. Klar sollen Hühner Freiheit haben, aber er ist jetzt gehandicapt und der Vorfall ist grad mal 1 Tag her. Rein zur Sicherheit bleiben meine nach so einem Zwischenfall 3-4 Tage drin ( 1x wegen dem Habicht selbst, denn der versucht es danach noch paar Tage, zum zweiten damit die Hühner sich komplett erholen können und zur Ruhe kommen)

Drück dir aber die Daumen das der Hahn schnell wieder fit ist!!

Caecilie
14.11.2013, 08:29
Aha ok. Danke!
Ich hoffe es auch, damit er wieder bald auf der Stange schlafen kann (anscheinend fällt er nachts immer runter von der Stange, weil er morgens unten sitzt und vollgekotet ist :(, dabei waren seine Federn nach der Mauser wieder so schön) und damit er seine Hühner wieder so beschützen kann, wie vor dem Angriff.

LG Caecilie

tim99
14.09.2014, 11:26
Wir betreiben ein Hühnermobil an der Ortsgrenze bzw. Waldrand auf verschiedenen Weideflächen. Dort hatten wir, seitdem wir drei mittelgroße Ziegen mit Glocken haben, von Feb bis vor 2 Wochen keinen einzigen Huhnverlust.

Zuhause auf 6.000m2 Fläche direkt am Hof, haben wir 120 Hühner. Dort hatten wir den letzen Winter 2 bis 3 Verluste, was bei Freilandhaltung ja normal ist. Sonst keine Greifvogelangriffe.

Seit ca. 1 bis 2 Wochen haben wir hier im/am Ort massiv Probleme mit Greifvögeln.
Am Hühnermobil alle 2 Tage und zuhause auch. Heute morgen hat er auf einem weissen Huhn gesessen. Als ich rausgerannt bin, ist er weggeflogen. Das Huhn ist bereits an einen Schock (ohne Verletzungen oder Federrupfen) gestorben. 1 Stunde später erneuter Angriff. Das gespärberte Huhn auf dem er gesessen hat, hat es zum Glück überlebt.

Andere Leute hier im Ort haben seit ca. 2 Wochen auch etliche Verluste zu beklagen. Teilweise sogar mit übernetzten Ausläufen.

So weit ich das in der Geschwindigkeit sehen konnte, war der Greifvogel bräunlich. Das Habichtweibchen (das am Hühnermobil täglich war bevor wir die Ziegen hatten und dann den Standort gewechselt haben), ist ja eher silberfarben und leicht zu unterscheiden vom Milan oder Mäusebussard. Hier sind sehr viele Milane (roter Milan vor allem), die gehen aber ja eigentlich nicht an Hühner. Dachte ich zumindest!

Warum geht das mit den angriffen jetzt schlagartig los und das bei so vielen Leuten hier??
Das Habichtweibchen ist doch normal nur bis Ende Juli im Nest oder?
Das Habichtweibchen wechselt auch die Farbe oder? Evtl. ist es ja auch ein Männchen, aber die schaffen Hühner normalerweise ja nicht.

Ich habe junge Milane oder Mäusebussarde in Vermutung die versuchen Beute zu schlagen und noch unerfahren sind. Das Habichtweibchen hat die Hühner richtig „zerlegt“ und gerupft, dass im Umkreis von 2 bis 3 Metern alles voll Federn war. In den jetzigen Fällen sind keine oder nur kaum Federn zu finden. Nicht vergleichbar mit dem Habicht im Dezember letzen Jahres am Hühnermobil (bevor wir die Ziegen hatten).

Erst hatte ich daher auch einen Fuchs oder Marder in Verdacht, aber jetzt habe ich einmal was am Hühnermobil angreifen sehen und hier zuhause schon dreimal. Also wohl definitiv Greifvögel. Ich schreibe extra Greifvögel, weil ich nicht weis welcher genau es ist.

Warum kommen die jetzt auf einmal wieder??
Im Januar hätte ich es verstanden, wenn sie keine andere Beute mehr finden…

Wir sind ratlos!!!
Auch die Ziegen helfen momentan nicht wirklich und die haben wir ja extra wegen den Greifvögeln angeschafft.

Sind das vielleicht junge Vögel die testen und ausprobieren?
Die Legehennen sind halt auch relativ „doof“ weil die so gezüchtet sind und nicht so aufmerksam. Unser Shamoo Kampfhahn ist ja auch eine Niete und versucht nicht mal zu verteidigen. Klar ein richtiger Habicht ist ja auch überlegen.

Wir hatten ja zwei Hühner gerettet (ihn verscheucht als er drauf saß) und das eine heute Morgen welches unverletzt an Schock starb.

Ein richtiger Habicht hat doch so scharfe Krallen, dass er es beim draufsetzen bereits tötet bzw. sehr schwer verletzt. Ist das evtl. ein Indiz auf eine andere Greifvogelart bzw. junge Mäusebussarde oder vor allem junge Milane?

Wir hoffen Sie können uns etwas helfen, warum das ausgerechnet jetzt losgeht und welche Vögel das sein könnten.

Kleener
14.09.2014, 12:11
Die Jungvögel sind jetzt flügge und haben Hunger,versuchen halt alles was möglich scheint!
Bei mir hat ein Junghabicht sogar versucht eine große Bronzeputenhenne zu schlagen und das Ganze etwa 5 Meter neben mir.
Milane z.B. gehen auch an Hühner,zumindest einige!
Wenn er sie nicht tödlich verletzt sorgen die Bakterienbehafteten Krallen schon dafür das das Huhn irgendwann an einer Infektion stirbt.
Und Ziegen habe ich auch dabei,WARUM sollten die gegen den Greifvogel was nützen?
Der Sinn erschließt sich mir nicht.Weder gehen die auf den Greifvogel noch stört er sich an ihnen wenn er sie erst mal kennt.
Wenn der Greifvogel DICH kennt und merkt da passiert nix schnappt der sich auch 2 Meter neben Dir nen Huhn,da kennt der garnix!
Was sehr gut hilft sind ne Horde Perlhühner,die schlagen sofort Alarm und laufen dem Raubvogel auch entgegen das er entnervt abzieht.
Ich hab um die 40 Perlhühner.3-4 schieben Wache während die anderen Futter suchen.
Gibts Alarm rennen die Hühner und Enten schnell weg und die Perlhühner geschlossen dem Störenfried entgegen!

Laura
14.09.2014, 12:18
Hallo Tim,
du kannst davon ausgehen,daß um diese Jahreszeit die jungen Habichte ihre Jagdübungen veranstalten.
Da die anderen heimischen Greifvögel schon als Alttiere keine normalen Hühner schlagen können, sind ihre Jungtiere auch nicht dazu fähig.
Auch hier haben meine Hähne die letzten Tage wegen eines Junghabichtes Alarm gemacht. Ich sehe ihn dann immer nur noch wegfliegen.
Auch Legehennen lernen die Gefahr zu erkennen. Sie brauchen aber auch dann eine geeignete Fluchtmöglichkeit. Bei so vielen Hennen wird ein kleiner Eingang immer zur Todesfalle werden.
Wieviel Hähne sind denn bei einer Gruppe?
Gruß, Laura

tim99
14.09.2014, 19:31
Bei allen Hühnermobilbetreiber in ganz Deutschland gibt es nur bei ca. 3 Betrieben massiv Problemen mit Greifvögeln. Ich bin der vierte. Einer der Betriebe hat jetzt Gänse bei den Hühnern und die beiden anderen 2 oder 3 Ziegen. Ein weiterer normaler Hühnerbetrieb der Probleme hatte, hat jetzt auch 2 Ziegen. Bei allen Betrieben sind die Angriffe bis auf Einzelfälle zurückgegangen. Warum auch immer!

Schafe bringen angeblich fast nix, weil die zu träge sind. Die Ziegen sind sehr neugierig usw.
Bei uns hat es ja auch Monate geholfen, bis jetzt. Aber jetzt haben hier halt sehr viele Leute Probleme, nicht nur wir.

Zuhause sind ca. 120 Hühner (1 Hahn weil am Hof) und am Hühnermobil ca. 225 Hühner (4 Hähne).

Perlhühner scheiden leider zuhause wegen der Nachbarn aus.

Unser Demeterbetrieb wo wir regelmäßig unsere langsam wachsende Hähnchen bekommen, hat Hütehunde. Da kommen angeblich die Hühner sogar nachts nicht in den Stall. Die haben nur Unterstände die von drei Seiten zu sind.

Also können es durchaus junge Habichte sein die jetzt probieren und sich irgendwann ein eigenes Revier suchen. Das große erfahrene Weibchen was uns im Dezember (vor den Ziegen) täglich ein Huhn geholt hat hat kurzen Prozess gemacht. Die Rückenverletzungen waren enorm! Heute hat er 30 bis 60 Sekunden drauf gesessen und die Hühner waren sozusagen unverletzt. Das wundert uns halt! Die Hühner sterben ja oft schnell an Schock! Heute ja auch eins!

Dort wo tote waren, dort lagen halt auch wenige Federn im Vergleich zu dem erfahrenen Habichtweibchen. Da sah das ganz anders aus! Die Kunden haben das Federmeer schon von weitem von der Strasse aus gesehen und uns dann angerufen „Der Habicht war wieder da!“

Der saß sogar schon 15 Min. vor öffnen der Auslaufklappen vorm Hühnermobil und hat auf sein Essen gewartet. Das war schlimm!! Die Hühnern haben sich dann panisch im Scharrraum totgedrückt! Manchmal 10 bis 15 tote pro Tag. Das war kein Spaß mehr!! Daher haben wir ziemlich alles versucht was so empfohlen wir (außer Perlhühner und Gänsen).

Mantes
14.09.2014, 19:57
Jetzt ist die Zeit wo Junghabichte von ihren Eltern nicht mehr versorgt werden und aus ihrem Revier vertrieben werden !
Sie sind bräunlich u auf der Brust längst gestreift- nicht quer-wie die Altvögel ! Gut für uns Hühnerhalter ist es, wenn sie bei der Jagd auf Hühner möglichst schlechte Erfahrungen machen ! LG Mantes

Knuffel
14.09.2014, 20:19
Wir haben hier auch relativ viele Greifvögel, habe aber keine Ahnung, welche das sind. Mein Hühnerauslauf ist nicht übernetzt, aber bis auf 2 kleine Wiesenflächen vollkommen zugewachsen durch Bäume und Büsche (also im Sommer). Bisher hatte ich keine Verluste (Hühner seit April anwesend). Wir haben wahrscheinlich auch durch Obstbäume und -Sträucher Unmengen an Krähen und Elstern. Halten diese die Greifvögel bisher von den Hühnern fern, oder liegt es an dem dichten Bewuchs des Auslaufs? Dann würde ich ja unter Umständen im Winter ein Problem bekommen, wenn alle Bäume kahl sind. Hat jemand eine Idee?

tim99
14.09.2014, 20:29
Ah ok, sehr gute Info!!!

Das geht halt so schnell wenn der wegfliegt. Ich kenne halt nur das Habichtweichen und das saß warten vor den Auslaufklappen. Das war eindeutig von einem Mäusebussard oder Milan zu unterscheiden. Alleine wie es mit einem halben Huhn in den dichten Wald flog. Das bekommt i. d. R. nur ein Habicht hin. Hatte ja auch deshalb schon mit mehreren Greifvogelexperten Kontakt. Die haben natürlich auch kein Patentrezept außer 100% (aber wirklich 100%) einzäunen. Das aber bei 6000m2 am Hof und 2000m2 am Hühnermobil die alle 3 bis 4 Wochen umziehen. Das ist nicht realisierbar!

Am Hühnermobil hatte er ja schon 3x Erfolg. Daher ist es auch nicht so zerrupft wie wenn es ein kräftiges selbstbewusstes Weibchen ist. Das rupft ja richtig die Beute.

Man muss halt auch sagen, dass die Legehennen nicht so aufmerksam sind, vor allem wenn schon Wochen oder Monate kein Angriff mehr stattgefunden hat. Jetzt sind die natürlich wachsamer!

Zuhause konnten wir insgesamt drei Angriffe abwehren. Das tote weiße Huhn hatte keine Verletzungen (an Schock gestorben) und das gesperberte auch nicht obwohl der Vogel schon eine Weile draufsaß. Da hatte er also wenigstens nicht wirklich Erfolg. Als er wegflog kamen auch gleich zwei Raben die ihn geärgert hat. Vielleicht sollte ich von denen noch welche anfüttern. Wird ja auch empfohlen…

Da mehrere Leute hier aktuell Probleme haben, würde das mit den Jungtieren auch passen. Für ein Einzeltier wären das wohl zu viele Angriffe an verschiedenen Orten.

Ein Nachbar hat erzählt, dass er schon drei Zwerghühnern geholt hätte. Das eine Huhn hätte noch in 20 Meter Höhe geschrieen. Sein Auslauf ist übernetzt, aber nicht zu 100 Prozent.
Gut, kleine Zwerghühner kann er ja auch leichter mitnehmen.

Wir haben halt auch angst, weil unsere 80 Vierwochen alte Hähnchen nächste Woche in den mobilen Hähnchenstall am Hof umziehen vom geschlossenen festen Stall. Die wären dann ja wortwörtlich ein gefundenes Fressen. Ich kann aber auch keine Freilandhähnchen verkaufen und die dann nicht rauslassen. Echt schwierig momentan!

Am Hühnermobil sind i. d. R. ca. 4bis5 Mäusebussarde am Himmel und dazu noch 3bis5 Milane. Da ist echt ein richtiges Greifvogelgebiet. Die waren bisher haber harmlos für die Hühner. Und zuhause sind auch oft 3bis4 von den beiden genannten Rassen am Himmel. Das ist also für uns nix neues. Das würde also auch dazu passen, dass es junge Habichte sind die seit September unterwegs sind und "üben" bzw. sich ernähren müssen.

Wir hoffen die jungen Habichte sind bald wieder weg in ihrem neuen Revier!

Mantes
14.09.2014, 20:31
Hat jemand eine Idee?
Es war einfach noch kein Habicht bei Dir ! Krähen, Elstern, Bäume mit u ohne Laub nichts außer übernetzen hält den Habicht ab ! LG Mantes

Knuffel
14.09.2014, 20:40
Das klingt ja schon mal gut: also kein Habicht in der Nähe. Gehen andere Greifvögel denn an meine dicken Orpi´s? Denn ich sehe schon immer welche (vielleicht muss ich die mal fotografieren und googlen) auf den Weidepfählen hocken.

tim99
14.09.2014, 21:04
Wie ich geschrieben hatte, sind bei uns zuhause und am Hühnermobil regelmäßig eingie (bis zu 10 Stück) Mäusebussarde und Milane (riesen Teile) unterwegs und sitzen auch in Bäumen bzw. auf Pfählen (dann meist Mäusebussard). Die machen den Hühnern nix!

Also können es eigentlich nur junge Habichte sein die aktuell kommen. Ein Weibchen hätte ich erkannt.
Die nette Begegnung hatte ich ja schon.

Gut dass wir drüber "geschrieben" haben!
Ich hoffe nur, dass die sich bald in ein eigenes Revier verdrücken welches weit weg ist von uns!!!

tim99
14.09.2014, 22:27
Hab eben die Antwort eines Greifvogelexperten bekommen die unsere Vermutung bestätigen:

"…für mich kommt, nachdem ich Ihren Bericht gelesen habe, eigentlich nur ein junger Habicht (vermutl. Weibchen) in frage.
Junge Habichte sind braun, sehen farblich also ganz anders aus als die Altvögel.
Junge Greife haben noch kaum Erfahrung beim töten ihrer Beute, packen sie halt irgendwie.
Die Ziegen bedeuten ihnen nichts, weil sie wegen ihrer Unerfahrenheit keine Gefahr erkennen (meine Vermutung).

Dass das "Theater" jetzt wieder begonnen hat kommt daher, dass die Jungen eben jetzt auf eigene Faust ihrem Beutefang nachgehen.
Bei uns ist auch seit etwa 3 Wochen ein junges Habichtweibchen unterwegs. Ich habe schon ein paar mal an Sie gedacht, wie es wohl bei Ihnen weiter gegangen ist mit den Habichten.

Einen wirklichen Rat habe ich leider auch nicht. Die jungen Habichte müssten in Verbindung mit Hühner jagen unbedingt eine sehr schlechte Erfahrung machen, damit sie sich mehr an Tauben, Krähen Eichhörnchen usw. halten.

Da Habichte sehr streng mit ihren Revieren sind werden die jungen Habichte früher oder später weg ziehen müssen. Das Problem mit "diesen" Habichten sollte sich also in 1-2 Monaten selber verbessern (es verlagert sich in Habichtfreie Gebiete - meine Vermutung).
Fremde Junghabichte haben vermutlich wegen der Revierhabichte in Ihrem Gebiet einen schweren Stand.

Viel mehr kann ich da leider auch nicht sagen. Im Prinzip müsste man den Junghabicht im Habichtskorb fangen und ihm einen gehörigen Schrecken einjagen - das wäre die Lektion.
Privat darf das aber nicht gemacht werden…"

Da der junge Habicht bzw. die Habichte sehr schäu sind, ist es schon schwierig ihn richtig zu erschrecken. Hhmm?

sandi03
14.09.2014, 22:29
Das kann ich jetzt so nicht stehen lassen....



Wenn er sie nicht tödlich verletzt sorgen die Bakterienbehafteten Krallen schon dafür das das Huhn irgendwann an einer Infektion stirbt.

KANN, muss aber nicht sein. Vor 4 Wochen und 1 1/2 Wochen war hier Frau Habicht zu Gast und meinte, sich an unseren Maransjunghähnen vergehen zu können. Beide Male wurde sie auf frischer Tat ertappt. Beim ersten Mal hatte sie schon zu Rupfen begonnen, beim zweitem Mal das Hähnen sogar ins Feld verschleppt (gut 30 m vom Tatort entfernt). Ersterer hatte nur ein paar Federn weniger, Schock und einige "Kraller", der ins Feld Verschleppte musste einige Tage extra gesetzt werden, Päppelfutter, Augentröpfchen und voilà... beiden geht es prächtigst. Der Verschleppte ist noch ziemlich ängstlich im Auslauf, aber ansonsten.... ;)

tim99
14.09.2014, 22:35
Wir hatten im Dezenber ein Huhn das war kam schwerverletzt aus dem Gebüsch!
Der Rücken großflächig aufgepickt bis zur Speiseröhre und Wirbelsäule. War alles sichtbar.
Wurde von uns desinfiziert und mehrfach Verband gewechselt. Es hat überlebt und ist so fitt wie alle anderen Hühner.
Nur ein Flügel hängt jetzt leicht runter, da hat er wohl schon Muskel/Sehnen o.ä. abgepickt. Daran kann ich es jetzt
gut erkennen.

Für das Huhn hat es nun den Vorteil, wer einmal den Habichtangriff in der Form überlebt hat,
hat nun auf unserem Hof ein lebenslanges Lebensrecht und wird nicht mehr zum Suppenhuhn.

War natürlich schon ein riesen Aufwand für ein Legehuhn, wir versuchen halt jedem Huhn eine Chance zu geben
wenn es denn machbar bzw. sinnvoll ist.

sandi03
14.09.2014, 22:59
War natürlich schon ein riesen Aufwand für ein Legehuhn, wir versuchen halt jedem Huhn eine Chance zu geben
wenn es denn machbar bzw. sinnvoll ist.

Der Satz klingt fast wie eine Rechtfertigung für etwas, wofür du dich nicht zu Rechtfertigen brauchst. Ist doch gut so, egal ob Lege- oder Sonstwashuhn :)

Laura
15.09.2014, 00:28
Hallo Tim,
manchmal hilft es, wenn man im Auslauf Veränderungen vornimmt. Das irritiert den Habicht für ein paar Tage. Stell was Großes in den Auslauf, vielleicht einen Anhänger, der immer mal verschoben wird. Bau kleinere Schutzhütten,wo die Hühner schnell drunter laufen können. Achte aber auf tote Ecken, da der Habicht auch gut zu Fuß ist und seine Beute auch gerne in die Enge treibt, wenn er sie nicht direkt schlagen kann.
Ganz wichtig ist in dieser gefährlichen Zeit öfter Präsenz zu zeigen. Der Habicht nimmt den Menschen zwar nur als Deko im Garten wahr, aber Mensch kann öfter mal Krach machen und seine Beobachtungen stören. Such die großen Bäume in der Nähe ab,dort sitzt er versteckt an. Achte auf die anderen Vögel, sie warnen meist schon bevor ein Hahn die Gefahr entdeckt hat. Ändere die Zeiten, an denen du üblicherweise zu den Hühnern gehst.
Das sind alles Sachen,die dem Habicht nicht gefallen, du störst ihn damit. Vielleicht sucht er sich dann ein ruhigeres Plätzchen zur Jagd.
Ich würde auch mehr Hähne zum Warnen holen.
Gruß,Laura

Caecilie
15.09.2014, 15:29
Hallo.

Ich hatte vor zwei Wochen auch wieder einen Angriff. Ich stand aber gerade regungslos im Garten und hab die Hühner beobachtet. Da kam er an und ich bin gleich hinter ihm her und hab ihn laut vertrieben. Vermutlich hat er mich nicht gesehen zwischen den Bäumen, auf jeden Fall war er wohl erschrocken und kam nicht wieder.

Aber deine Tipps finde ich sehr gut, danke Laura.

Mein Hahn hat den Angriff letztes Jahr überlebt und eine ehem. Henne von mir, wo der Greifer drauf saß, auch.

LG Caecilie

tim99
17.09.2014, 09:58
Eben war er wieder da der Greifvogel.
Hat auf einem Huhn gesessen bis der aufmerksame Nachbar ihn runtergejagt hat.
Das Huhn scheint unverletzt. Das schließt ja wieder auf junge Habichte die noch nicht so die Erfahrung haben. Am Hühnermobil war er (oder einer seiner Geschwister) gestern Abend auch als meine Frau die Eier geholt hat. Hier haben die Grähen und Hähne aber rechtzeitig gewarnt.

Seit heute sind die 80 Hähnchen im Hähnchenmobil und müssten eigentlich raus. Aber die sind ja perfekt (4-5 Wochen alt) für den Habicht. Und die meisten sind schon vorbestellt. So doof momentan!
Hier am Hof hatten wir bisher noch keine Probleme… aber jetzt!

Ich überlege nun den Hähnchenauslauf zu übernetzten.
Welche Netze waren dafür geeignet? Engel-netze.de wurde glaube ich mal empfohlen…
Maschenweite??

Ein Grenzzaun wo das Netz u. a. drangemacht werden müsste ist aus Maschendraht, kann da der Habicht durch?

Meine Frau überlegt nun hier am Hof Gänse zu halten oder irgendwas Größeres. Pferde, Rinder oder Ziegen zum Beispiel. Aber ob das was bringt?? Wir können keine 6.500m2 Wiese 100% dicht übernetzen! Perlhühner scheiden aus wegen den Nachbarn. Eigentlich wären die Gänse auch schon zu laut…

tim99
17.09.2014, 14:50
Sind 10x10cm Maschenweite bei einem profesionellen Fischernetz ausreichend?
Ich tendiere ja eher zu 8x8cm...

Habe jetzt ein paar Preise von Engel-Netz bekommen.

Das Problem bei der ganzen Sache ist halt die wenn der Habicht mal einen Weg reinfindet.
Dann ist er drin!

Wir überlegen aktuell evtl. noch 2 Hütehunde anzuschaffen, aber durch die verschiedenen abgezäunten Bereiche für Hähnchen und Hühner können die ja auch nicht überall hin. Oder wir müssten alle zusammen laufen lassen, was wieder schlecht wäre, weil die Hähnchen und die Legehennen unterschiedliches Futter bekommen und daher getrennt sind.

tim99
17.09.2014, 15:17
Ein Kollege (der Modellbauer ist) hatte eine ganz andere Idee!

In unregelmäßigen Abständen 3-5m hoch so ein Teil in die Luft steigen lassen.
Das ist GPS gesteuert und kehrt nach einer programmierten Zeit wieder zur Ladestation zurück.

http://www.ebay.de/itm/271590116651?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&fromMakeTrack=true#ht_1015wt_1025

Ob das einen Habicht abhält??
Mal ein ganz anderer Ansatzpunkt… :-)

Winterurlauber
17.09.2014, 18:50
In unregelmäßigen Abständen 3-5m hoch so ein Teil in die Luft steigen lassen.
Ob das einen Habicht abhält??


Wenn das Ding am Himmel rumgeistert könnte es sein, dass er vielleicht im Hinterhalt sitzen bleibt und doch wartet bis die Batterie alle ist.:p

Obwohl 850.-- Euronen als Habichtschreck für 5-10 Minuten am Tag :resp;)

Heike H.
17.09.2014, 20:28
Wir überlegen aktuell evtl. noch 2 Hütehunde anzuschaffen,

Hütehunde? Die sind zum HÜTEN. Also zum treiben, umtreiben, ect.

Du meinst Herdenschutzhunde.

DIe Schützen Herden. Dann müssen sie bei der Herde leben.

Meine HÜTEHUNDE....laufen auch mit den Hühner, aber die beschützen sie nicht.

Die HÜhner sind nicht immer bei den Hunden und umgekehrt.

tim99
17.09.2014, 20:34
Ja ok ich meine Herdenschutzhunde.

Unser Betrieb wo wir die Hähnchenküken herbekommen hat einige bei seinen Gänsen und Hähnchen laufen.
Die bleiben alle draußen auf der Wiese (in Schutzunterkünften) auch nachts, ohne das da was passiert (dank der Hunde).
Klar die leben dann bei den Hühnern usw.

Aber solche Hunde sind wohl nicht billig und außerdem wollte dann unser Labradormix ständig zu den Herdenschutzhunde in´s Hühnergehe. Und extra unseren Hund weggeben den wir seit Welpenzeit haben wollen wir
natürlich auch nicht. Vielleicht verdrücken sich die Junghabichte ja bald wieder. Das wäre das Beste!

Mantes
17.09.2014, 20:34
Hüten ist nicht treiben u nicht umtreiben ! Hüten ist Hüten u treiben ist treiben u beides braucht unterschiedliche Hunde !
Und mit dem Rest (Herdenschutzhund) hast Du Recht ! LG von einem Schäfer

Manu69
17.09.2014, 21:34
Sind 10x10cm Maschenweite bei einem profesionellen Fischernetz ausreichend?
Ich tendiere ja eher zu 8x8cm...
Hallo,

mir wurde hier im Forum die Maschenweite 8x8 cm empfohlen, da bei einigen Haltern der Habicht bei 10 cm Maschen wohl doch durchgekommen ist ;-)

Knuffel
17.09.2014, 21:59
Ein Herdenschutzhund ist übrigens nicht automatisch ein guter Hühnerhirte:laugh Wir haben einen Akbash-Mix(Herdenschutzhund) und für den wären die Huhni´s ein willkommenes Frühstück, wenn er drankommen würde. Haus und Hof sind allerdings sicher ;)