PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Riesige Hühnerfarm geplant



Laura
08.11.2013, 10:19
Habe heute morgen in unserer Tageszeitung einen kleinen Artikel über eine geplante Hühnerfarm gelesen. Diese soll von zwei Niederländer in der Eifel bei Birresborn gebaut werden. Für 330000 Legehennen, in mehrstöckigen Volieren mit jeweils 18 Hennen pro Quadratmeter.
In ganz Rheinland-Pfalz gibt es zusammengerechnet lediglich 750000 Legehennen.
Ich weiß, daß die Käfighaltung verboten ist, aber läuft das dann unter die erlaubte Gruppenkäfighaltung ?

Gruß, Laura

Birli
08.11.2013, 10:29
Ich weiß, daß die Käfighaltung verboten ist, aber läuft das dann unter die erlaubte Gruppenkäfighaltung ?

Gruß, Laura

Das ist im Prinzip dasselbe bzw. dieselbe Qual für die Tiere. Nur klingt Gruppenhaltung etwas besser. Genau wie Bodenhaltung. Ist dieselbe Tierquälerei, klingt nur besser.

henima
08.11.2013, 14:08
vemutlich wäre es ratsamer die beide mal für 1 Jahr so unterzubringen das beste.:laugh
Grüße aus KA.

Bollenfeld
08.11.2013, 14:25
Ich finde es gut, daß die Farm in einer Region mit geringer Viehdichte gebaut werden soll. Normalerweise werden diese Ställe ja nur in Westfalen bis hoch nach Oldenburg gebaut.

Ratisbona
08.11.2013, 14:44
Nein, dass ist keine Gruppenkäfighaltung. Das Wort Käfig gilt als gestrichen, hört sich ja auch furchtbar an. Offiziell spricht man hier von Volierenhaltung, was sich schon einmal besser anhört. So eine Voliere ist auch mit einer Scharrmatte ausgestattet. So wirklich besser als die Käfighaltung ist die Volierenhaltung aber nicht. Nur stellt sich der Verbraucher hier weiß der weiß was vor. Eine Voliere schaut für uns ja ganz anders aus.

Laura
08.11.2013, 17:36
Nein, dass ist keine Gruppenkäfighaltung. Das Wort Käfig gilt als gestrichen, hört sich ja auch furchtbar an. Offiziell spricht man hier von Volierenhaltung, was sich schon einmal besser anhört.
Darum dürfen wahrscheinlich auch die Eier als "aus Bodenhaltung " verkauft werden.

Gruß, Laura

Einstein
08.11.2013, 17:40
Moin,


da D ja zum Exportweltmeister für Fleisch aufsteigen möchte und die Dichte in den genannten Regionen zu dicht ist, MUSS ausgewichen werden, Nun sind alle mal dran.


*Ironie aus*



LG Ulrike

Ratisbona
08.11.2013, 17:47
Der Stall ist noch nicht gebaut. Da kann es Bürgerbegehren geben und genügend Einsprüche. Für solche Bauvorhaben sind die Bewohner der betreffenden Region kaum zu begeistern. Ein Landwirt aus unserem Landkreis hat im Frühjahr 2013 bei seiner Gemeinde einen Bauantrag zum Bau eines Bio Hennen Stalles gestellt. Da geht es um etwa 3000 Legehennen mit Auslaufflächen. Da ist bis heute noch nicht passiert. Will keiner haben.

saile1000
08.11.2013, 20:53
Kleingruppenhaltung nennt sich der ersatz für die Käfighaltung. Der einzige Unterschied ist im wesentlichen, dass ein paar Trennwände fehlen. Volieren oder Bodenhaltung ist dasselbe, nur dass der Boden mitgenutzt wird. Wenn du sagst Volieren dann sind es auch Bodenhaltungs Eier. Kleingruppenhaltung wird als Käfighaltung weiter gekennzeichnet

aless
09.11.2013, 07:51
Hier (https://www.change.org/de/Petitionen/gemeinderat-birresborn-unterbindet-den-bau-der-eierfabrik-in-birresborn?utm_source=action_alert&utm_medium=email&utm_campaign=40062&alert_id=uCAVMKsgDZ_cTnOYxSnWB) läuft schon eine Petition dagegen.

Ratisbona
09.11.2013, 08:38
Ich weiß nicht, was sich da so manche Bürgermeister und Gemeinderäte von so einer großen Hühnerfarm erwarten. Es gibt doch bestimmt Alternativen für ein Gewerbegebiet, was für die Bevölkerung tragbarer ist und auch Gewerbesteuer in die Gemeindekasse spült.

Bollenfeld
09.11.2013, 08:59
Diese Eier werden nachgefragt, also werden sie produziert. Und mal ganz ehrlich, welche Firma siedelt sich freiwillig in einem Gewebnegebiet in der Eifel an?

ptrludwig
09.11.2013, 09:57
Keine Eierfabrik und auch kein krähen von Hähnen in der Nachbarschaft, aber bitte jeden Tag ein billiges Frühstücksei. Auf die Produkte in denen Eier verarbeitet sind möchte man natürlich auch nicht verzichten.

hein
09.11.2013, 10:17
Keine Eierfabrik und auch kein krähen von Hähnen in der Nachbarschaft, aber bitte jeden Tag ein billiges Frühstücksei. Auf die Produkte in denen Eier verarbeitet sind möchte man natürlich auch nicht verzichten.

Da sind wir wieder beim alten Thema: Alles will ich haben, nur nicht vor meiner Haustür


Ich weiß nicht, was sich da so manche Bürgermeister und Gemeinderäte von so einer großen Hühnerfarm erwarten. Es gibt doch bestimmt Alternativen für ein Gewerbegebiet, was für die Bevölkerung tragbarer ist und auch Gewerbesteuer in die Gemeindekasse spült.
Was sollen die denn erwarten??

Und wenn da ein Hühnerstall gebaut wird, denn ist das Gewerbegebiet oder ein landw. Betrieb bzw. Gebiet! Aber das reicht uns ja nicht

Wie Ratisbona (http://www.huehner-info.de/forum/member.php/16629-Ratisbona) schon schreibt -selbst kleine Ställe mit 3000 Tieren will man nicht!! Aber Billig-Eier müssen sein

brookhuhn
13.11.2013, 09:34
Ich finde es gut, daß die Farm in einer Region mit geringer Viehdichte gebaut werden soll. Normalerweise werden diese Ställe ja nur in Westfalen bis hoch nach Oldenburg gebaut.

Davon können wir hier auf dem Lande aber Opernarien singen. Bei uns wird alles angebaut, was die Städter brauchen, riesige Windräder ohne Ende, Megaschweineställe, Putenställe im Großformat überall. Gülleverklappung ist den Behörden egal, die machen alles mit, weil sie keine gesetzliche Handhabung haben oder weil sie mit den Verbrechern klüngeln. Ne, ne, das Landleben hat riesigen Nachteile, von wegen Idylle, schon lange nicht mehr.

hein
13.11.2013, 09:53
.......... Gülleverklappung ist den Behörden egal, die machen alles mit, weil sie keine gesetzliche Handhabung haben oder weil sie mit den Verbrechern klüngeln. Ne, ne, das Landleben hat riesigen Nachteile, von wegen Idylle, schon lange nicht mehr.
Das kannste ja wohl so auch nicht sagen!!

Bei uns werden regelmässig mind. 3 mal im Jahr Bodenproben genommen! Und nur kurz vor oder nach der Feldbestellung darf dort auch Gülle drauf. Ich glaube von November bis März ist komplettes Gülleverbot usw. usw.

Und die Nachteile?? Ok es riecht manchmal!! Aber der Güllegeruch ist mir lieber wie der Abgasgestang und der Krach in der Stadt! Und wo haben wir auf dem land keine Idylle?? Also ich könnte dir täglich Massen davon aufzählen! War gerade Draußen - hab die Sonne und die frische Herbstluft und die Ruhe im Hühnerhof genossen! Wenn ich denn an Gestern denke Hannover City - da war nix mit frische Luft und Ruhe.

Und wo sind hier auf dem land Verbrechen?? Ok ein paar schw. Schafe gibt es wohl überall!! Aber das ist kein Land- und auch kein Stadtproblem - das ist ein allgemeines Problem

Kalzifa
14.11.2013, 15:22
Selbst landwirtskind und finde auch das wir teilweise ein Gülleproblem haben. Nämlich da wo sich die Biogasanlagen stapeln und viel Rohmasse zugekauft wird. Bei uns Kaufen sie Massen aus Dänemark, die Gülle die daraus ensteht wird dann auf die eigenen Flächen gekippt. So das zum teil im herbst Flächen 6 mal mit Gülle zugekippt werden und das ist zu viel! Wenn sie eine Regelung einführen, das die Gülle auf eine ebenso große Fläche verteilt werden muss von der die Rohmasse kommt, wäre es wieder in Ordnung. Aber da wird bestimmt auch in der nächsten zeit etwas kommen. Aber hier stehen auch viele Biogasanlagen (in einem Artikel von 2011 stand mal was von 1 Anlage pro 1000 Bürger und es sind mehr geworden). Ich vermute in anderen regionen ist das nicht so das Problem.
Aber um erhlcih zu sein macht es das nicht unidylisch und ruhig ;) Und stark Riechen tut es auch nicht, zumindest nicht mehr wenn man ein paar Jahre da wohnt. ;)

Aber ansonsten finde ich das Landleben doch immer noch idylisch;)
ich wohne sogar überm Schweinestall und man merkt quasi gar nichts, wenn sie nicht gerade Verladen. (Oder die Gülle falsch umpummpen und sie einen halben Meter in der Scheune steht, also kein Riesenindoor auslauf für meine Zuchtstämme in der Bruteierzeit ;))

hein
14.11.2013, 18:06
Selbst landwirtskind und finde auch das wir teilweise ein Gülleproblem haben. Nämlich da wo sich die Biogasanlagen stapeln und viel Rohmasse zugekauft wird. Bei uns Kaufen sie Massen aus Dänemark, die Gülle die daraus ensteht wird dann auf die eigenen Flächen gekippt. So das zum teil im herbst Flächen 6 mal mit Gülle zugekippt werden und das ist zu viel!
Hmm und ich dachte, die Gülleverbote gibt es Bundesweit!?

Aber denn gibt es sie wohl nur in Niedersachsen - Hier ist das Gülle ausbringen streng geregelt!

Kalzifa
14.11.2013, 18:35
Das weis ich nicht genau. Aber das wird bei uns zumindest von ein paar gemacht. Mir wurd von einem Bauer aber mal erzählt dass das in Ordnung ist, aber vielleicht glaubte er das auch nur ;)

Bollenfeld
14.11.2013, 19:46
Davon können wir hier auf dem Lande aber Opernarien singen. Bei uns wird alles angebaut, was die Städter brauchen, riesige Windräder ohne Ende, Megaschweineställe, Putenställe im Großformat überall. Gülleverklappung ist den Behörden egal, die machen alles mit, weil sie keine gesetzliche Handhabung haben oder weil sie mit den Verbrechern klüngeln. Ne, ne, das Landleben hat riesigen Nachteile, von wegen Idylle, schon lange nicht mehr.

Selten soviel Unfug gelesen. Es gibt eine Düngeverordnung, die ganz klar regelt, wieviel Nährstoffe ausgebracht werden dürfen und wieviel davon aus organischen Düngern stammen darf. Die Nährstoffüberhänge werden dann in weiter entfernte Regionen transportiert und dort ausgebracht. Das ist eine riesen Umweltbelastung, aufgrund des hohen Energiebedarfs und Verkehrsbelastung. So ein großer Stall in der Eifel hat den Vorteil, daß dort wenig Viehbesatz ist und darum der Hühnermist in der Region verbleiben kann und Kunstdünger ersetzt.

brookhuhn
14.11.2013, 20:34
Das kannste ja wohl so auch nicht sagen!!

Bei uns werden regelmässig mind. 3 mal im Jahr Bodenproben genommen! Und nur kurz vor oder nach der Feldbestellung darf dort auch Gülle drauf. Ich glaube von November bis März ist komplettes Gülleverbot usw. usw.

Und die Nachteile?? Ok es riecht manchmal!! Aber der Güllegeruch ist mir lieber wie der Abgasgestang und der Krach in der Stadt! Und wo haben wir auf dem land keine Idylle?? Also ich könnte dir täglich Massen davon aufzählen! War gerade Draußen - hab die Sonne und die frische Herbstluft und die Ruhe im Hühnerhof genossen! Wenn ich denn an Gestern denke Hannover City - da war nix mit frische Luft und Ruhe.

Und wo sind hier auf dem land Verbrechen?? Ok ein paar schw. Schafe gibt es wohl überall!! Aber das ist kein Land- und auch kein Stadtproblem - das ist ein allgemeines Problem


Hier in Mecklenburg läuft das teilweise gaaaaanz anders. Ob etwas genehmigungsfähig ist entscheiden nicht die Behörden, sondern die Gerichte und das daaaauert. Strafrechtliche Vergehen ebenfalls, alles wird auf die chronisch unterbesetzten Gerichte gewälzt, da die Behörden korrupt und/ oder überfordert sind. Siehe das Beispiel der Ferkelaufzuchtanlage in Tellin, wo ein gewisser Adriaan Straathof 10.000 Sauen hält und seit Jahren machen kann, was er will. Die Behörden decken sein umweltschädliches und tierquälerisches Verhalten. Für uns unfassbar und es gibt eine ganz rührige BI, die seine Schweinereien dokumentiert und in die Presse bringt. Nichts passiert, keine Bodenproben. Ein Beispiel: unerlaubte Nutzung von Grundwasser, er beteuert, dass LKW's das Trinkwasser liefern. Die BI hat in tage- und nächtelanger Zählung der LKW's herausgefunden, dass die Anzahl der LKW bei weitem nicht ausreicht, die Masse der Tiere zu versorgen. Was passiert? Er hat die Baugenehmigung, die Anlage zu erweitern. Versteht das einer ?

Fleisch das so produziert wird, würde ich nie essen, und das braucht kein Mensch.Es ist einfach unfassbar, wie die Behörden so handeln dürfen, wer gebietet denen Einhalt? So was in Deutschland, unglaublich, aber wahr.

Kamillentee
21.11.2013, 13:07
Bei uns hier (Landkreis Görlitz) wollen hollandische Investoren ebenfalls eine "Hühnerfabrik",
mit 270.000 Tieren errichten.
Das ist doch wirklich auffällig, in Holland darf in solchen Dimensionen nicht mehr gebaut werden,
da kommen die jetzt mit ihren Projekten nach Deutschland...

zur Haltung des Gemeinderates
Zitat

02.10.2013
"„Hühnerfabrik“ in Prachenau für 270.000 Legehennen erhält erstes OK durch Gemeinderäte
In Prachenau haben die Gemeinderäte keine Einwände gegen den Bebauungsplan für die geplante Hennenanlage vorgebracht. Zwei Mitglieder enthielten sich der Stimme. In der ehemaligen Putenfarm von Paul Hoke sollen nun 270.000 Hühner Eier legen.
Bürgermeister Siegfried Lange begründet die Entscheidung des Königshainer Gemeinderates folgendermaßen: „Wir brauchen das Ganze als Gemeinde nicht politisch zu bewerten.“
???

http://www.alles-lausitz.de/startseite/goerlitz/9654573_Buergerprotest_gegen_Massentierhaltung.htm l

http://www.tierarztpraxis-vierkirchen.de/Buergerinitiative-keine-Huehnerfabrik

brookhuhn
21.11.2013, 13:21
Selten soviel Unfug gelesen. Es gibt eine Düngeverordnung, die ganz klar regelt, wieviel Nährstoffe ausgebracht werden dürfen und wieviel davon aus organischen Düngern stammen darf. Die Nährstoffüberhänge werden dann in weiter entfernte Regionen transportiert und dort ausgebracht. Das ist eine riesen Umweltbelastung, aufgrund des hohen Energiebedarfs und Verkehrsbelastung. So ein großer Stall in der Eifel hat den Vorteil, daß dort wenig Viehbesatz ist und darum der Hühnermist in der Region verbleiben kann und Kunstdünger ersetzt.

Träum weiter

AnnTye
21.11.2013, 13:24
Zu diesem Thema gibt es aktuell einen Artikel auf Zeit-Online - nicht speziell auf die geplante Hühnerfabrik bezogen:


Mutlos gegen Agrarfabriken
In Deutschland dominieren zunehmend die Großmastbetriebe in der Landwirtschaft. Der Protest der Bürger wächst. Doch Union und SPD kümmert das nicht.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-11/landwirtschaft-massentierhaltung
Interessant sind auch manche Kommentare.

Viele Grüsse Antje

Laura
21.11.2013, 14:36
Ein Betrieb kann eben nur so viel Gülle produzieren und ausbringen, wie er Fläche besitzt. Doch Union und SPD scheuen sich davor, die Flächenbindung deutschlandweit einzuführen und zur Pflicht zu machen.

Ein Zitat aus oben genannten Artikel von Antje.

Mit dieser flächengebundenen Nutztierhaltung könnte unsere Regierung unser Land schützen, auch gegen ausländische Investoren. Warum zögert sie?

Letztes Jahr gab es dazu passend einen Artikel über den Antrag von 2 Landwirten, die 390 Tonnen Geflügelgülle als Dünger auf ihre Felder ausbringen wollten. Da aber zur gleichen Zeit ,März 2012, die Vogelgrippe wieder in den Niederlanden ausgebrochen war, bat die Kreisverwaltung vom Westerwald das Umweltministerium in Mainz den Antrag nicht statt zu geben. Von diesem Mastbetrieb mit dem Vogelgrippefall sind mehrere Sendungen mit unbehandeltem Geflügelkot nach Rheinland-Pfalz gelangt. http://de.scribd.com/doc/87345660/Westerwald

Wohin wollen die Niederländer die Hühnergülle von der Eifel denn bringen, der größten Anlage von Deutschland ?

Gruß, Laura

Weyz
21.11.2013, 15:00
Selten soviel Unfug gelesen. Es gibt eine Düngeverordnung, die ganz klar regelt, wieviel Nährstoffe ausgebracht werden dürfen und wieviel davon aus organischen Düngern stammen darf. Die Nährstoffüberhänge werden dann in weiter entfernte Regionen transportiert und dort ausgebracht. Das ist eine riesen Umweltbelastung, aufgrund des hohen Energiebedarfs und Verkehrsbelastung. So ein großer Stall in der Eifel hat den Vorteil, daß dort wenig Viehbesatz ist und darum der Hühnermist in der Region verbleiben kann und Kunstdünger ersetzt.

Hihi, Da wird dann der Kunstdünger durch Antibiotikapampe ersetzt. Ideal für den Anbau von Hustensaft! :prost

ptrludwig
21.11.2013, 15:44
Zu diesem Thema gibt es aktuell einen Artikel auf Zeit-Online - nicht speziell auf die geplante Hühnerfabrik bezogen:


http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-11/landwirtschaft-massentierhaltung
Interessant sind auch manche Kommentare.

Viele Grüsse Antje
Anlage für 15000 Schweine üblich in der Gegend sind 2000 pro Anlage. Wollen die Gegner jetzt statt einer lieber acht Anlagen haben?
Wahrscheinlich schon, dann könnten sie gegen acht Anlagen demonstrieren und Bürgerbewegungen gründen. Aus diesem Grund werden vielleicht auch so große Betriebe gebaut, einmal Probleme.
Das nächste wäre, ob es die Schweine interessiert wie viele Tiere in einer Anlage gehalten werden? Man hält die Tiere eh in kleinen Gruppen.

Weyz
21.11.2013, 16:56
Joho, den Schweinen ist es wurst, wer sie frisst. Und ob sie davor in iner grosses Fabrik hausen - oder in 8 kleineren, das ist dann auch wurst.

Generell geht es eben eher darum, KZ-Haltung in Deutschland ganz abzuschaffen. Wir haben damit ja ohnehin nie gute Erfahrung gemacht. Muss es denn jeden Tag Fleisch sein? Kann man Schweine nicht auch natürlicher halten, eben auf vielen Höfen immer nur ein paar? Oder müssen 20 Menschen 10000 Schweine grossziehen und die armen anderen Menschenschweine dann arbeitslos zu dem nächsten Hartz4 Schalter pilgern.

Aber wir Menschen verhalten uns eben wie Schweine und daher ist es uns auch wurst, was wir essen. Und die in der Massenzucht reichlich verfütterten Betablocker sind ja auch eine schöne Vorbeugung gegen Herzinfarkt.

Also immer nur rein mit den Haxen und den fahlrosanen Bierschinkenscheiben im 10er Pack vom Discounter!

AnnTye
21.11.2013, 17:33
@ Weyz und ptrludwig

Soviel Polemik ist vermutlich kontraproduktiv und dem Anliegen abträglich. :(

ptrludwig
21.11.2013, 19:21
@Weyz, natürlich wurden Schweine im Mittelalter gehalten, da trieb man sie durch die Wälder. Die Kehrseite, es gab viele Hungersnöte. In der folgenden Zeit hielt man Schweine in kleinen Koben, Tiergerechter ist die Gruppenhaltung in der heutigen Mast.
Ja und die Haltung auf vielen Höfen geht wegen der Nachbarn nicht, die wollen den Geruch und den Lärm nicht.

thoppie
21.11.2013, 20:44
Es gibt auch ein Mittelding. Leider ist die Einzelschweinhaltung ja verboten,und die Auflagen für private Schweinehalter sind, glaube ich, schwer umzusetzen...

Das finde ich von der Idee her sehr interessant:
http://www.schweineleasing.de/adressen.html

hein
22.11.2013, 09:00
http://www.huehner-info.de/forum/images/misc/quote_icon.png Zitat von Bollenfeld http://www.huehner-info.de/forum/images/buttons/viewpost-right.png (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php?p=999649#post999649)
Selten soviel Unfug gelesen. Es gibt eine Düngeverordnung, die ganz klar regelt, wieviel Nährstoffe ausgebracht werden dürfen und wieviel davon aus organischen Düngern stammen darf. Die Nährstoffüberhänge werden dann in weiter entfernte Regionen transportiert und dort ausgebracht. Das ist eine riesen Umweltbelastung, aufgrund des hohen Energiebedarfs und Verkehrsbelastung. So ein großer Stall in der Eifel hat den Vorteil, daß dort wenig Viehbesatz ist und darum der Hühnermist in der Region verbleiben kann und Kunstdünger ersetzt.




Träum weiter
Ich kann Bollenfeld nur bestätigen!

Es gibt böse Ärger, wenn zu viel auf den Feldern ausgebracht wurde!

Darum boomt ja auch der Gülleexport so!!

Aber das ist ja klar, das will ja keiner hören - das das heute schon gesetzlich geregelt ist! Es lässt sich doch viel besser meckern.

Es ist ja auch klar, wenn der Landwirt heute mit der Spritze auf dem Feld ist, das dann nur Gifte verteilt werden! Das er aber überwiegend nur Flüssigdünger verteilt will ja auch keiner wissen. Und das dieser Dünger heute schon Computergesteuert und GPS gesteuert und dann auch nach den Werten der Bodenproben gesteuert ausgebracht wird, das will ja erst recht keiner mehr hören!

hein
22.11.2013, 09:04
Es gibt auch ein Mittelding. Leider ist die Einzelschweinhaltung ja verboten,und die Auflagen für private Schweinehalter sind, glaube ich, schwer umzusetzen...

Das finde ich von der Idee her sehr interessant:
http://www.schweineleasing.de/adressen.html
Was verstehst Du denn unter dem Mittelding?

Einzeltierhaltung ist garantiert nicht "Schweinegerecht" und wie groß soll denn nach deiner Meinung eine Gruppe sein

Oder wie auf deinem Link zu sehen! - Das möchte ich echt mal erleben, das wir diese Haltungsform mal echt durchsetzen würden! Boaa würde das Beschwerden hageln! Von wegen den Gestang! wenn da mal 200 Tiere auf einer großen Wiese........

thoppie
22.11.2013, 09:14
Unter dem Mittelding verstehe ich die Wiedereinführung eines Schweinehirten, der sich um die Dorfschweine kümmert. Dann kann jeder Privatmensch ein bis zwei Stück für den Eigenbedarf halten, und sie wachsen trotzdem tiergerecht auf :)

hein
22.11.2013, 09:40
Unter dem Mittelding verstehe ich die Wiedereinführung eines Schweinehirten, der sich um die Dorfschweine kümmert. Dann kann jeder Privatmensch ein bis zwei Stück für den Eigenbedarf halten, und sie wachsen trotzdem tiergerecht auf :)
Perfekt!
Wenn Du jetzt dem Hirten jeden Monat nen Tausender in die Hand drückst und dann noch mal ca. 500 an Steuern und Versicherungen berechnest, denn würde ich es vielleicht sogar machen!

Oder wovon soll der Leben bzw. Überleben?

Ausserdem - wohin soll er sie denn treiben? Dorfplatz ist zu 50% gepflastert! Oder in Nachbars Garten??

hein
22.11.2013, 09:45
......Dann kann jeder Privatmensch ein bis zwei Stück für den Eigenbedarf halten, und sie wachsen trotzdem tiergerecht auf :)
Stell mir das gerade so vor - eine Stadt, ok eine Kleine mit 5000 Einwohnern und dann zieht da jeden morgen jemand durch die Fußgängerzone und sammelt die Schweine ein! Und schon wären wir bei 5000 Einwohnern und die je 2 Schweine bei 10.000 Schweinen!

Also wieder Massentierhaltung mit Schweinehirten! Nur das diese jeden Abend wieder aufgeteilt in Einzeltierhaltung wird.

Welch ein Fortschritt!!

ptrludwig
22.11.2013, 09:50
Perfekt!
Wenn Du jetzt dem Hirten jeden Monat nen Tausender in die Hand drückst und dann noch mal ca. 500 an Steuern und Versicherungen berechnest, denn würde ich es vielleicht sogar machen!

Oder wovon soll der Leben bzw. Überleben?

Ausserdem - wohin soll er sie denn treiben? Dorfplatz ist zu 50% gepflastert! Oder in Nachbars Garten??
Und dann braucht es noch zwei weitere Personen die hinter den Schweinen den Kot aufsammeln.

borger
22.11.2013, 10:18
Zu diesem Thema gibt es aktuell einen Artikel auf Zeit-Online - nicht speziell auf die geplante Hühnerfabrik bezogen:


http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-11/landwirtschaft-massentierhaltung
Interessant sind auch manche Kommentare.

Viele Grüsse Antje

Anders als in der „Zeit“ behauptet ist die Nutztierhaltung in der Landwirtschaft sehr wohl flächengebunden - und zwar im §13 Einkommensteuergesetz. http://www.gesetze-im-internet.de/estg/__13.html Hier wird bäuerlichen Kleinbetrieben auf den ersten 20 ha ein Tierbestand von 10VE/ha erlaubt während es auf einem landwirtschaftlichen Großbetrieb mit 5000 ha nur noch 1,6VE/ha sind. Zuviel Gülle für ihr Land haben also zuerst mal die bäuerlichen Kleinbetriebe mit max. zulässigem Tierbestand und nicht die medial immer wieder angeprangerten Großbetriebe.
Zudem fallen die hier genannten Agrarfabriken ohne eigenes Ackerland unter „gewerbliche Nutztierhaltung“, sind also anders als die unter „Urproduktion“ fallende Landwirtschaft als Gewerbebetriebe eingestuft. Daraus ergibt sich kein Freibrief für Gülleverklappung sondern diese Großtierhaltungen müssen wie jeder andere Gewerbebetrieb auch die ordnungsgemäße Entsorgung ihrer Hinterlassenschaften nachweisen.
Anders als in den niedersächsischen Viehhochburgen ist diese Entsorgung in MV kein Problem. Eine to. Hühnerkot z.B. hat einen Düngerwert von ca. 50 Euro und hier sind noch genug viehlose Ackerbetriebe, die für diesen Dünger gut gebrauchen können –sie zahlen sogar dafür. Auch dafür sind regelmäßige Nährstoffberechnungen und Bodenuntersuchungen gesetzlich vorgeschrieben.
http://www.lms-beratung.de/upload/59/1363097613_2336_67350.pdf

Was diese Schweinefarm in Dargelütz betrifft: Die ist ungefähr 50 km von mir entfernt – und ich werde davon genau soviel riechen wie diese ca. 3 km entfernt wohnenden Protestierer. Gar nichts! Bei mir ist die nächste Schweinefarm gerad mal 500 m Luftlinie entfernt und auch die rieche ich nur, wenn ich mit dem Rad direkt dran vorbei fahre. Sie stammt im Übrigen noch aus DDR-Zeiten mit 15000 Mastplätzen – und sollte zu DDR-Zeiten noch erheblich vergrößert werden. Also 2000 Mastplätze waren zu DDR-Zeiten sicher keine übliche Größe.

Angesichts vieler Kommentare wundert es mich, dass Bio-Schweinefleisch nur einen Marktanteil von grad mal 0,2% hat. Naja, ist wohl auch besser so. Die heutigen Hybrid-Schweine sind für klimatisierte Ställe gezüchtet – „Bio-Haltung“ wäre da Tierquälerei. Und das Fleisch Bio-geeigneter Rassen dürfte bei den Fettfrei-Fetischisten nicht sonderlich gut ankommen.

thoppie
22.11.2013, 10:38
Stell mir das gerade so vor - eine Stadt, ok eine Kleine mit 5000 Einwohnern und dann zieht da jeden morgen jemand durch die Fußgängerzone und sammelt die Schweine ein! Und schon wären wir bei 5000 Einwohnern und die je 2 Schweine bei 10.000 Schweinen!
Die Städter halten sich Minipigs auf den Grünstreifen zwischen den Häuserblocks ;).
Okay ich gebe zu, das das keine Lösung für die Weltbevölkerung ist.
Aber wenn Schweine in den Dörfern häufiger anzutreffen wären, würden sie vielleicht wieder mehr akzeptiert.
Die Urdörfler bei uns stellen sich nicht so an.
Das sind immer die "Zugezogenen"

borger
22.11.2013, 11:26
Es gibt auch ein Mittelding. Leider ist die Einzelschweinhaltung ja verboten,und die Auflagen für private Schweinehalter sind, glaube ich, schwer umzusetzen...

Das finde ich von der Idee her sehr interessant:
http://www.schweineleasing.de/adressen.html

Diese Schweineleasing-Seite stammt von Brigitta, die hier wohl auch im alten Forum mal aktiv war. Es finden sich noch Beiträge zu Hühnerfutter auf der Startseite. Soweit ich weiß hält sie selbst keine Schweine mehr. Aber auch bei den anderen wird die Haltung fachlich ohne Beanstandungen sein. Nur, dass Fleisch von Woll- und anderen Fettschweinen ist eben gewöhnungsbedürftig – und andere eignen sich nicht für diese Art der Haltung.

Das Wildschwein hat ein dickes Fell und darunter noch eine dicke Fettschicht zum Schutz vor Hitze und Kälte. Den heutigen Hybridschweinen wurde beides rigoros weggezüchtet. Sie sind so Hitze wie Kälte schutzlos ausgeliefert, ihr optimaler Lebensraum ist der klimatisierte Stall. Sie in Freiland zu halten, weil sie ja vom Wildschwein abstammen ist ungefähr so geistreich wie die Idee, ein chinesisches Nackthündchen im Zwinger halten zu wollen, weil es ja vom Wolf abstammt.
Wer diese Art der Schweinehaltung will, der muss auch sehr fettreiches Fleisch mögen. Dann passt es mit den dafür geeigneten Rassen. Darum sehe ich den Markt für diese Haltungsform als sehr begrenzt an.
Es sei denn, man betreibt Etikettenschwindel - oder Tierquälerei mit Hybridschweinen.

Okina75
22.11.2013, 13:33
Hy!


Ich kann Bollenfeld nur bestätigen!

Es gibt böse Ärger, wenn zu viel auf den Feldern ausgebracht wurde!

Wie kommt's denn dann, dass quasi das gesamte Cloppenburger Land derart maßlos überdüngt ist, dass man da quasi kein brauchbares Trinkwasser mehr gewinnen kann, und selbst kleine Waldquellen nitratbelastet sind noch und nöcher?


das das heute schon gesetzlich geregelt ist!
Und was hat das in der Realität für eine Bedeutung?
Gesetzlich ist auch manches zum Tierschutz und Umgang mit Tieren geregelt, und trotzdem treten die Wiesenhofausstaller immer wieder die Viecher zu Klump, und fliegt krankes Geflügel noch lebend in die Biotonnen... Entschuldige bitte, aber bleib' mir bloß weg mit "gesetzlich"...
Die Äcker sind weit, und das Land abseits der Städte einsam. Was meinst Du, welcher Hahn in der Realität danach kräht, wenn der Bauer 10 Wagen Gülle mehr auf seinen Acker karrt... Und vor allem, wer das flächendeckend kontrollieren will...

Nee, Gesetze sehe ich immer wie so 'ne Art Schafzaun... Wenn der Strom stark und gleichmäßig fließt und der Zaun ganz ist, dann halten sich alle dran. Aber wehe, da findet irgendwo einer eine Lücke. Denn dauert's nicht lange, und die halbe Herde macht sich durch die Lücke durch...

hein
22.11.2013, 13:47
Hy!



Wie kommt's denn dann, dass quasi das gesamte Cloppenburger Land derart maßlos überdüngt ist, dass man da quasi kein brauchbares Trinkwasser mehr gewinnen kann, und selbst kleine Waldquellen nitratbelastet sind noch und nöcher?
Schon mal was von Altlasten gehört?

Oder glaubst Du, wenn Heute Gülle aufs Feld gebracht wird, das diese dann Morgen im Grundwasser ist? Das kann Jahre dauern - bis das alles wieder abgebaut ist!

kniende Backmischung
22.11.2013, 13:49
Nur, dass Fleisch von Woll- und anderen Fettschweinen ist eben gewöhnungsbedürftig – und andere eignen sich nicht für diese Art der Haltung.
Mir schmeckt das Fleisch der herkömmlichen Mastschweine schon seit längerem nicht mehr - es ist irgendwie fad.
Im Frühjahr hab ich dann das erste Mal Wollschwein gegessen und war überrascht, wie aromatisch dieses Fleisch ist - es hat mich spontan an den Geschmack von Schwein aus meiner Kindheit erinnert! Ich kann nur sagen: Lecker!!
Dafür esse ich von dem fettigen Fleisch dann einfach nicht so viel.

Wegen mir dürfte es viel mehr Freilandhaltung mit alten, dafür geeigneten Schweinerassen geben :bravo hier ist nämlich an so schmackhaftes Fleisch schwer ran zu kommen...

LG Silvia

Okina75
22.11.2013, 14:02
Hein, Du lebst im flachen Land, und weißt, wie hoch in den alten Moorniederungen das Grundwasser steht, jeder Wiesengraben gibt davon beschauliches Zeugnis. Was meinst Du wohl, wieviele Jahre die Gülle braucht, um in den durchlässigen Böden da etwa einen Meter tief zu kommen?

Borger:

Nur, dass Fleisch von Woll- und anderen Fettschweinen ist eben gewöhnungsbedürftig – und andere eignen sich nicht für diese Art der Haltung.
Ein so 'nen Traum von mir wäre es ja, dass Deutsche Weideschwein wieder zu erzüchten. Das sah farblich aus wie ein Sattelschwein, von der Form aber hochbeinig und stehohrig wie ein Wildschwein. Diese Rasse starb 1975 leider aus, im meinem Geburtsjahr.
Sicherlich ließe sich trefflich darüber streiten, welchen Sinn es wohl hätte, heutzutage ein weidegängiges Schwein zu rekreieren, wo alles Panik vor der Schweinepest hat, aber seinen Reiz hätte die Idee für mich trotzdem :).

Grüße,
Andreas

thoppie
22.11.2013, 16:43
Sicherlich ließe sich trefflich darüber streiten, welchen Sinn es wohl hätte, heutzutage ein weidegängiges Schwein zu rekreieren, wo alles Panik vor der Schweinepest hat, aber seinen Reiz hätte die Idee für mich trotzdem
Sag Bescheid, wenn Du das Projekt in Angriff nimmst. Ich würde gerne zwei Schweine bei Dir unterstellen:)

Wegen mir dürfte es viel mehr Freilandhaltung mit alten, dafür geeigneten Schweinerassen geben hier ist nämlich an so schmackhaftes Fleisch schwer ran zu kommen..
Voll zustimm...:bravo
Ich habe versucht, über Internetrecherche an einen Vertreiber dieses Fleisches ranzukommen. Das gestaltet sich als schwierig im Raum Eifel/Köln.
Daß der Trend zum mageren Fleisch geht, kann ich nicht unbedingt bestätigen. Ich selbst kaufe kein Schweinefleisch mehr, mein Freund leider ab und zu. Das magere Zeug ist mir nach dem Braten zu trocken.
Was ich sehr gerne mag, ist Schweinekrustenbraten. Aber da ich nicht weiß, wo ich Fleisch aus guter Haltung hier herbekommen soll, lasse ich es lieber ganz bleiben.

Kalzifa
24.11.2013, 11:04
http://www.meinekleinefarm.org/


Ich hab die Erfahrung gemacht das nicht die Tierhalter das Problem sind (Flächenbindung etc.) Sondern die Biogaser die massig zu kaufen.

hühnerleiter
24.11.2013, 11:49
Ich komme aus dem Oldenb. Münsterland.
Hier haben wir ein massives Gülleproblem.
Der Nitratwert im oberflächennahem Grundwasser ist vielmals vier mal höher als von der EU zugelassen.
Die MOMENTANE landwirtschaftliche Situation stimmt den örtlichen Wasserversorger nicht gerade glücklich.

Der Landrat des Kreises Vechta fordert schon seit längerer Zeit ein zentrales Güllekataster mit Kontrolle durch die Kreise. Momentan ist die Landwirtschaftskammer zuständig und diese kontrolliert nicht wirklich und ist ohnehin doch immer pro Landwirt. Sie kann oder will das bestehende Problem nicht angehen.

Wir sind hier eine sog. "Veredelungsregion" mit intensivster Massentierhaltung.
Das es hier ohnehin schon große Nährstoffüberschüsse gibt ist klar.
Und diese Region dann noch mit Biogasanlagen vollzupflastern ist schon ein "Geniestreich".
Diese verschärfen die Nährstoffproblematik dann natürlich noch.

@ Hein
Deine gesetzlichen Regelungen besagen auch, dass wenn eine Biogasanlage mit 70% Mais und 30% Gülle gefahren wird, bei der Ausbringung nur die 30% Gülle angerechnet werden.
Die 70% Mais zählen einfach nicht. Dies wird dann einfach auf den Feldern entsorgt und die Überschüsse schwemmen einfach ins Grundwasser oder direkt über die Gräben ab.
Die Gräben brauchst Du Dir doch einfach nur mal anzuschauen. Algen etc. ohne Ende. Da erkenne ich doch schon ohne Bodenproben das hier massiv überdüngt wird.
Super Rechnung und super gesetzliche Regelungen...

Kalzifa
24.11.2013, 12:58
@ Hein
Deine gesetzlichen Regelungen besagen auch, dass wenn eine Biogasanlage mit 70% Mais und 30% Gülle gefahren wird, bei der Ausbringung nur die 30% Gülle angerechnet werden.
Die 70% Mais zählen einfach nicht. Dies wird dann einfach auf den Feldern entsorgt und die Überschüsse schwemmen einfach ins Grundwasser oder direkt über die Gräben ab.
Die Gräben brauchst Du Dir doch einfach nur mal anzuschauen. Algen etc. ohne Ende. Da erkenne ich doch schon ohne Bodenproben das hier massiv überdüngt wird.
Super Rechnung und super gesetzliche Regelungen...

Ah! Wusste ja dass die Biogaser sehr motiviert sind beim draufkippen, und die großen Mengen vom zugekauften Mais kommen, aber wusste bisher noch nicht wo die Lücke im Gesetzt ist, nur das es wohl zulässig sein sollte. Danke!

borger
24.11.2013, 14:31
Deine gesetzlichen Regelungen besagen auch, dass wenn eine Biogasanlage mit 70% Mais und 30% Gülle gefahren wird, bei der Ausbringung nur die 30% Gülle angerechnet werden.
Die 70% Mais zählen einfach nicht. Dies wird dann einfach auf den Feldern entsorgt und die Überschüsse schwemmen einfach ins Grundwasser oder direkt über die Gräben ab.
Die Gräben brauchst Du Dir doch einfach nur mal anzuschauen. Algen etc. ohne Ende. Da erkenne ich doch schon ohne Bodenproben das hier massiv überdüngt wird.
Super Rechnung und super gesetzliche Regelungen...


Das wird so nicht richtig sein. Die Düngemittelverordnung enthält zwar eine Obergrenze für Wirtschaftdünger tierischer Herkunft – worunter Gärreste natürlich nicht fallen. Das bedeutet aber nicht, dass sie überhaupt nicht mitberechnet werden. Sämtliche Nährstoffe, die mit der Ernte entnommen werden – und sämtliche zugeführten Nährstoffe sind exakt zu erfassen.
Also vereinfacht: Viel Weizen gedroschen ist auch viel Nährstoffe entnommen. Wird das Stroh untergepflügt oder im eigenen Betrieb als Einstreu verwendet und später dem Boden wieder zugefügt – oder wird es verkauft und verlässt so den Betrieb? Das hat der Landwirt nach der Düngemittelverordnung alles für jeden einzelnen Schlag exakt zu erfassen.

Ich denke mal, die Probleme Deiner Region sind zuerst mal Altlasten aus Zeiten vor der gesetzlichen Regelung und dann die Betriebsstruktur. Zu viele kleine Betriebe, die die maximal erlaubte Tierzahl voll ausreizen. Wenn z.B. ein kleiner Hof von 20ha mit 10 000 Legehennen veredelt, dann bringt das für diese kleine Fläche einfach zuviel Mist.
Ein Hühnerbaron mit 1 Mio. Hühnern müsste pro 10 000 mehr als das doppelte an Fläche nachweisen. Trotzdem wird medial immer auf die „Großen“ gehetzt, es kommt halt immer gut an.
Die einzig brauchbare Lösung für diese Region – und das wird ja auch schon gemacht – sind Mistexporte in vieharme Regionen. Denn die Ställe und Schlachthöfe sind schon da, alles dicht am größten Verbraucherballungsraum des Landes.
Ansonsten würde man vielen dieser Betriebe die Existenzgrundlage entziehen und dafür entsprechend mehr Lebendvieh über weite Strecken transportieren.

Unabhängig davon halte ich die Biogaserei aus Mais für ein Umweltverbrechen und in einer eh schon hoch belasteten Gegend bringt sie das Fass zum überlaufen.

Bollenfeld
24.11.2013, 14:46
Hy!



Wie kommt's denn dann, dass quasi das gesamte Cloppenburger Land derart maßlos überdüngt ist, dass man da quasi kein brauchbares Trinkwasser mehr gewinnen kann, und selbst kleine Waldquellen nitratbelastet sind noch und nöcher?


Und was hat das in der Realität für eine Bedeutung?
Gesetzlich ist auch manches zum Tierschutz und Umgang mit Tieren geregelt, und trotzdem treten die Wiesenhofausstaller immer wieder die Viecher zu Klump, und fliegt krankes Geflügel noch lebend in die Biotonnen... Entschuldige bitte, aber bleib' mir bloß weg mit "gesetzlich"...
Die Äcker sind weit, und das Land abseits der Städte einsam. Was meinst Du, welcher Hahn in der Realität danach kräht, wenn der Bauer 10 Wagen Gülle mehr auf seinen Acker karrt... Und vor allem, wer das flächendeckend kontrollieren will...

Nee, Gesetze sehe ich immer wie so 'ne Art Schafzaun... Wenn der Strom stark und gleichmäßig fließt und der Zaun ganz ist, dann halten sich alle dran. Aber wehe, da findet irgendwo einer eine Lücke. Denn dauert's nicht lange, und die halbe Herde macht sich durch die Lücke durch...

Das ist schlichtweg und ergreifend Unsinn. Die Wasserproben verbessern sich seit Jahren. Außerdem werden seit ca. 20 Jahren die Schweinehalter in Südoldenburg sehr stark überwacht und seit dem gibt es keine schwarzen Bestände mehr wie früher. Für jedes Schwein muß der Gülleabsatz nachgewiesen werden. Jeder Betrieb ist dazu verpflichtet Nährstoffbilanzen zu führen. Diese Nährstoffbilanzen werden heute mittels Rechnungskontrollen bei den Schlachtvieh, Nutzvieh, Eiee, Milchverkauf und bei den Vieh, Futtermittel, Düngermitteleinkauf nachgehalten. Das Schummeln ist dermaßen schwierig geworden, das gibts gar nicht mehr.

hein
24.11.2013, 15:22
@ Hein
Deine gesetzlichen Regelungen besagen auch, dass wenn eine Biogasanlage mit 70% Mais und 30% Gülle gefahren wird, bei der Ausbringung nur die 30% Gülle angerechnet werden.
Die 70% Mais zählen einfach nicht....
Das ist nur zum Teil richtig!
30% der Menge wird als Gülle berechnet - weil diese Gülle-Menge auch begrenzt ist!

Aber insgesamt wird aus den Bodenproben der Dünge bzw. Nährstoffbedarf berechnet! Da spielt die Gülle wiederum Rolle sondern der gesamte Nährstoffbedarf oder Nährstoffgehalt eine Rolle

hein
24.11.2013, 15:36
Hein, Du lebst im flachen Land, und weißt, wie hoch in den alten Moorniederungen das Grundwasser steht, jeder Wiesengraben gibt davon beschauliches Zeugnis. Was meinst Du wohl, wieviele Jahre die Gülle braucht, um in den durchlässigen Böden da etwa einen Meter tief zu kommen?....

Grüße,
Andreas
Andreas, Du musst aber unterscheiden zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser!

Oberflächenwasser ist, z. B. in den Moorniederungen das Wasser was von den Wiesen in die Gräben fließt! Da braucht die Gülle nur einige Tage um darin zu versickern. Und genauso kurz ist auch die Zeit, in der dieses Wasser sich wieder reinigt bzw. regeneriert! Das Wasser ist z. B. im weitesten Sinne auch Bestandteil der Bodenproben! Und da braucht die Gülle einige Tage um etwa einen Meter tief zu kommen --- in Bezug auch deine Bemerkungen s. o.

Bei der Trinkwasserversorgung handelt es sich um Tiefenwasser bzw Grundwasser! Da braucht die Gülle bzw. das Nitrat oder was gefährlich für uns ist, das Nitrit Wochen wenn nicht sogar Monate oder Jahre bis das Nitrit diese Tiefen erreicht hat! Da kann auch z. B. die Gülle aus dem Vechtaer Raum z. B. erst über das Oberflächenwasser in Hannover ins Grundwasser gelangen - denn es gibt ja auch unterirdische Flüsse.

Und dieses Grundwasser ist auch unser Trinkwasserproblem! Da kann man jahrelang keine Gülle mehr ausbingen und im Grundwasser sind immer noch "Güllespuren" es braucht Jahrzehnte bis das wieder sauber ist!

Z. B. im Raum Vechta hat man schon Jahrzehnte lange die Gülle - ich sag jetzt mal übertrieben entsorgt! Und erst vor einigen Jahren wurden die Trinkwassernitrite extrem erhöht festgestellt! Also hat das da auch Jahrzehnte gedauert bis alles so weit unten ist!

Und so ist es auch jetzt auch! Man achtet seid einigen Jahren auf die Bodennährwerte und so sind jetzt die ERSTEN Erfolge im Oberflächenwasser messbar! Bis das jetzt aber ins Grundwasser messbar ist wird es noch Jahrzehnte dauern!

hein
24.11.2013, 15:44
Das ist schlichtweg und ergreifend Unsinn. Die Wasserproben verbessern sich seit Jahren. Außerdem werden seit ca. 20 Jahren die Schweinehalter in Südoldenburg sehr stark überwacht und seit dem gibt es keine schwarzen Bestände mehr wie früher. Für jedes Schwein muß der Gülleabsatz nachgewiesen werden. Jeder Betrieb ist dazu verpflichtet Nährstoffbilanzen zu führen. Diese Nährstoffbilanzen werden heute mittels Rechnungskontrollen bei den Schlachtvieh, Nutzvieh, Eiee, Milchverkauf und bei den Vieh, Futtermittel, Düngermitteleinkauf nachgehalten. Das Schummeln ist dermaßen schwierig geworden, das gibts gar nicht mehr.
Vollkommen richtig! Und das ist nicht nur da so! Auf jeden Fall ist das in ganz Nds. so!

kniende Backmischung
25.11.2013, 09:05
Und wie kommt es zu diesen Problemen?
Weil der Verbraucher zu jeder Zeit alles an Fleisch, was es so gibt, zur freien Auswahl haben möchte! Und am besten nur - im wahrsten Sinne des Wortes - die Filet-Stücke....:(

Es werden doch landesweit viel mehr Tiere getötet, als tatsächlich komplett verzehrt werden...
Wenn ich darüber nachdenke, dass, wenn man es auf die reine produzierte Fleischmenge umrechnet, etliche Tiere praktisch nur für die Tonne sterben....
Mann! Da könnt ich doch fast zum Vegetarier werden, weil ich daran einfach nicht schuld sein will!!


Ich habe versucht, über Internetrecherche an einen Vertreiber dieses Fleisches ranzukommen. Das gestaltet sich als schwierig im Raum Eifel/Köln.
Daß der Trend zum mageren Fleisch geht, kann ich nicht unbedingt bestätigen. Ich selbst kaufe kein Schweinefleisch mehr, mein Freund leider ab und zu. Das magere Zeug ist mir nach dem Braten zu trocken.
Was ich sehr gerne mag, ist Schweinekrustenbraten. Aber da ich nicht weiß, wo ich Fleisch aus guter Haltung hier herbekommen soll, lasse ich es lieber ganz bleiben.

Geht mir genau, wie dir. Ich hab das Glück, in meiner Nähe einen Arche-Hof zu haben, wo ich immer mal was Wollschwein abstauben kann, wenn der seine Tiere schlachtet - ein Hochgenuss! Dazwischen verzichte ich auf dieses geschmacklose, nahezu fettfreie Discounter-Massenware-Billig-Fleisch.

LG Silvia

hein
25.11.2013, 09:50
Und wie kommt es zu diesen Problemen?
Weil der Verbraucher zu jeder Zeit alles an Fleisch, was es so gibt, zur freien Auswahl haben möchte! Und am besten nur - im wahrsten Sinne des Wortes - die Filet-Stücke....:(

Es werden doch landesweit viel mehr Tiere getötet, als tatsächlich komplett verzehrt werden...
Wenn ich darüber nachdenke, dass, wenn man es auf die reine produzierte Fleischmenge umrechnet, etliche Tiere praktisch nur für die Tonne sterben....
Mann! Da könnt ich doch fast zum Vegetarier werden, weil ich daran einfach nicht schuld sein will!!....

LG Silvia
Da bringt dir der Vegetarier auch nichts! Denn auch da werden 50% der Nahrungsmittel in der Tonne entsorgt! Und selbst die Käufer von Bioware wollen 100%tige saubere und nach Norm geformte Ware!

Ich weiß - da läuft einiges falsch und das kann ich auch alles nicht nachvollziehen!!

111274

thoppie
04.12.2013, 10:43
.....ist gecancelt worden. Wurde gerade auf BigFM durchgegeben
http://www.birresborn.de/de/news.asp?ID_CATEGORY=2
Da viele Klagen erwartet wurden, sind die Verhandlungen beendet worden.

hein
04.12.2013, 11:00
.....ist gecancelt worden. Wurde gerade auf BigFM durchgegeben
http://www.birresborn.de/de/news.asp?ID_CATEGORY=2
Da viele Klagen erwartet wurden, sind die Verhandlungen beendet worden.
Na denni der Weg und der Aufbau im Ausland ja frei!

Ist ja auch ok, wenn die Hühner da noch mehr gequält werden - wir haben es denn ja nicht vor der Haustür und sehen es da denn ja auch nicht!!

Mal ehrlich! Ich verstehe so ein Verhalten echt nicht!!

ptrludwig
04.12.2013, 11:40
Und nun alle Gegner in den Großmarkt Eier kaufen, weil privat darf sich auch keiner Hühner halten, wegen dem Lärm und Gestank. Was bin ich froh in dem Land nicht mehr wohnen zu müssen.

hein
04.12.2013, 12:39
Und nun alle Gegner in den Großmarkt Eier kaufen, weil privat darf sich auch keiner Hühner halten, wegen dem Lärm und Gestank. Was bin ich froh in dem Land nicht mehr wohnen zu müssen.
Die haben aber auch den Vorteil, das sie super billig sind ;)

kniende Backmischung
04.12.2013, 21:40
Wie schön, dass ich nur in den Garten gehen muss, um Eierchen zu "ernten" :)
Ich wünschte, es würden noch mehr Menschen um unser Grundstück herum mit Hühnerhaltung beginnen...

LG Silvia