celica3
25.07.2006, 12:54
Hallo,
hier also nun mein Bericht über unsere erste Kunstbrut mit einem Bruja Flächenbrüter. Wie der genaue Maschinentyp ist, weiß ich nicht. Das Ding ist aus Styropor hat zwei Sichtfenster und einen Heizregel, für 45 Hühnereier und einem halbautomatischen Wendesystem (mit Schnürchen).
Mein Bruder wollte gerne eine alte Hühnerrasse, so habe ich im Internet geforscht und auf der Homepage des Vereins zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen http://vegh.at jemanden gefunden, der mir Sulmtaler Bruteier zuschickte, um 70 Cent pro Stück. Wir zahlten also € 14,70 inkl. Porto. Die 15 Eier sind in einem äußerlich tadellosen Zustand angekommen. Sie wurden über den normalen Postversand geschickt und waren innerhalb eines Tages bei uns. Wir haben die Eier zwei Tage ruhen lassen und in der Zeit die Brutmaschine vorbereitet und die Temperatur auf 38,3 eingependelt, also auf die Markierung des mitgelieferten Thermometers. Aufstellungsort war erst in der Küche unseres alten Bauernhauses, dort wurde aber nie gekocht oder geheizt und ab ungefähr 9. Tag in einem eher feuchten Kellerraum.
Am 29. Juni haben wir die 15 Sulmtaler Eier eingelegt und noch 30 Eier von unseren Hühnern. Wir haben uns dafür entschieden die Gebrauchsanweisung zu befolgen inwieweit uns dies sinnvoll erschien. Die Eier wurden also die ersten drei Tage nicht gedreht und nicht belüftet. Danach wurden sie bis zum 18 Tag 3-5mal täglich gedreht über eine halbautomatische Rollwendung, wo schon das erste Problem auftauchte. Es drehten sich nicht alle Eier mit, so musste man händisch die nicht gedrehten Eier drehen. Außerdem haben wir 2mal täglich gelüftet für 5-10 min. Ab dem 10. Tag haben wir die erste Wasserrinne gefüllt mit lauwarmem Wasser. Von da an begann die Temperatur zu schwanken. Leider waren die Temperaturen auch mal kurzfristig um die 40 Grad. Wir waren ständig am kontrollieren und ein Nachstellen war notwendig, da sonst die Temperatur nicht wieder runter ging. Am 18. Tag haben wir dann die kleine und die mittlere Wasserrinne gefüllt und am 19. Tag die Rollhorde herausgenommen und die Eier nicht mehr gedreht, gelüftet haben wir weiterhin.
Am Abend des 21. Tages 19.7.06 war das erste Ei angepickt und es schlüpfte am nächsten Tag 10 Uhr. Die letzten zwei Küken schlüpften am Samstag 24. Tag. Wir haben die Küken meist nach einiger Zeit nach dem Schlüpfen herausgenommen – haben uns dabei beeilt, Eier ein bisschen besprüht und schnell wieder zu - weil sie alle anderen Eier über den Haufen getreten haben und wir Angst hatten, dass sie sich auf diesem Gitterrost verletzen. Sie schienen sich auch nicht sonderlich wohl zu fühlen im Brutofenklima. Wir haben sie Anfangs in einen Pappkarton gegeben, wo ein Handtuch drinnen lag und eine Wärmelampe drüber gehängt. Dort haben sie sich rasch beruhigt und sind erschöpft eingeschlafen. Am Samstag haben wir die Küken in einen Meerschweinchenkäfig übersiedelt, weil sie deutlich mehr Platz brauchten zum „Herumwuseln“. Die zuletzt geschlüpften Küken mussten wir dann schon separieren, weil die älteren Küken recht unsanft mit den Kleinen umgingen.
Endergebnis: Von den 15 Sulmtaler Eiern waren 8 befruchtet davon haben es 4 Küken geschafft zu schlüpfen, 4 sind schon in einem früheren Stadium abgestorben. 2 Küken sind nach einem Tag gestorben. Das Schlüpfen dauerte immer sehr lange und schien sehr anstrengend.
Von unseren 30 Eiern waren 18 befruchtet. Wir hatten mit noch weniger gerechnet, weil unsere Glucken heuer nur zwei bzw. nur ein Küken ausbrüteten. 9 Küken sind geschlüpft und bis jetzt gesund. 3 Küken haben es nicht geschafft zu schlüpfen. Die restlichen waren schon zu einem frühren Zeitpunkt abgestorben. Dürfte wohl mit den Temperaturschwankungen zusammenhängen. Unsere Küken schlüpften meist schnell und waren sehr fit.
Wir haben also 11 Küken von 26 befruchteten Eiern. Die Verluste überwiegen doch. :(
Wir werden diese Brutmaschine nicht mehr verwenden, da sie uns einfach zu unsicher erscheint und mit Leben spielt man nicht. Ich würde diesen Flächenbrüter niemandem empfehlen. Sie sind meiner Meinung nach auch ihren Preis nicht wert.
Natürlich sind wir aber trotzdem froh zumindest 11 Kükis zu haben, leider nur zwei Sulmtaler. Eine Bruthenne zum unterschieben, haben wir wahrscheinlich auch. Dann können die Küken noch den Sommer im Freien genießen und müssen nicht unter der unnatürlichen Rotlichtlampe sitzen, wo sie auch ziemlich aggressiv sind, wie ich finde.
Also abschließend möchte ich noch sagen, für mich war das Ganze sehr emotional bewegend vor allem die toten Küken. Das letzte Küken vom Samstag, ein ganz kleines Küken, konnte erst nicht einmal stehen, nehme an Spreizfüße. Am Sonntag konnte es dann aber schon - wenn auch wackelig -herumlaufen und hat sogar gefressen und getrunken. Am Montag ging es dann bergab, es hatte auch einen verklebten Po, denn ich mit Kamillentee gereinigt hatte, dann konnte es auch wieder kacken. Ich musste es separieren, weil es nur mehr umgetreten wurde. Es erholte sich leider nicht mehr und war heute Morgen tot. Es tat mir so leid, weil es doch so gekämpft hatte. :-/ Für eine Kunstbrut braucht man wirklich starke Nerven.
Hier erste Bilder aus dem Kükenheim:
http://service.gmx.net/mc/BbCtlyMsmle9RYzpwynbKEZXzSL20J
LG
Tina
hier also nun mein Bericht über unsere erste Kunstbrut mit einem Bruja Flächenbrüter. Wie der genaue Maschinentyp ist, weiß ich nicht. Das Ding ist aus Styropor hat zwei Sichtfenster und einen Heizregel, für 45 Hühnereier und einem halbautomatischen Wendesystem (mit Schnürchen).
Mein Bruder wollte gerne eine alte Hühnerrasse, so habe ich im Internet geforscht und auf der Homepage des Vereins zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen http://vegh.at jemanden gefunden, der mir Sulmtaler Bruteier zuschickte, um 70 Cent pro Stück. Wir zahlten also € 14,70 inkl. Porto. Die 15 Eier sind in einem äußerlich tadellosen Zustand angekommen. Sie wurden über den normalen Postversand geschickt und waren innerhalb eines Tages bei uns. Wir haben die Eier zwei Tage ruhen lassen und in der Zeit die Brutmaschine vorbereitet und die Temperatur auf 38,3 eingependelt, also auf die Markierung des mitgelieferten Thermometers. Aufstellungsort war erst in der Küche unseres alten Bauernhauses, dort wurde aber nie gekocht oder geheizt und ab ungefähr 9. Tag in einem eher feuchten Kellerraum.
Am 29. Juni haben wir die 15 Sulmtaler Eier eingelegt und noch 30 Eier von unseren Hühnern. Wir haben uns dafür entschieden die Gebrauchsanweisung zu befolgen inwieweit uns dies sinnvoll erschien. Die Eier wurden also die ersten drei Tage nicht gedreht und nicht belüftet. Danach wurden sie bis zum 18 Tag 3-5mal täglich gedreht über eine halbautomatische Rollwendung, wo schon das erste Problem auftauchte. Es drehten sich nicht alle Eier mit, so musste man händisch die nicht gedrehten Eier drehen. Außerdem haben wir 2mal täglich gelüftet für 5-10 min. Ab dem 10. Tag haben wir die erste Wasserrinne gefüllt mit lauwarmem Wasser. Von da an begann die Temperatur zu schwanken. Leider waren die Temperaturen auch mal kurzfristig um die 40 Grad. Wir waren ständig am kontrollieren und ein Nachstellen war notwendig, da sonst die Temperatur nicht wieder runter ging. Am 18. Tag haben wir dann die kleine und die mittlere Wasserrinne gefüllt und am 19. Tag die Rollhorde herausgenommen und die Eier nicht mehr gedreht, gelüftet haben wir weiterhin.
Am Abend des 21. Tages 19.7.06 war das erste Ei angepickt und es schlüpfte am nächsten Tag 10 Uhr. Die letzten zwei Küken schlüpften am Samstag 24. Tag. Wir haben die Küken meist nach einiger Zeit nach dem Schlüpfen herausgenommen – haben uns dabei beeilt, Eier ein bisschen besprüht und schnell wieder zu - weil sie alle anderen Eier über den Haufen getreten haben und wir Angst hatten, dass sie sich auf diesem Gitterrost verletzen. Sie schienen sich auch nicht sonderlich wohl zu fühlen im Brutofenklima. Wir haben sie Anfangs in einen Pappkarton gegeben, wo ein Handtuch drinnen lag und eine Wärmelampe drüber gehängt. Dort haben sie sich rasch beruhigt und sind erschöpft eingeschlafen. Am Samstag haben wir die Küken in einen Meerschweinchenkäfig übersiedelt, weil sie deutlich mehr Platz brauchten zum „Herumwuseln“. Die zuletzt geschlüpften Küken mussten wir dann schon separieren, weil die älteren Küken recht unsanft mit den Kleinen umgingen.
Endergebnis: Von den 15 Sulmtaler Eiern waren 8 befruchtet davon haben es 4 Küken geschafft zu schlüpfen, 4 sind schon in einem früheren Stadium abgestorben. 2 Küken sind nach einem Tag gestorben. Das Schlüpfen dauerte immer sehr lange und schien sehr anstrengend.
Von unseren 30 Eiern waren 18 befruchtet. Wir hatten mit noch weniger gerechnet, weil unsere Glucken heuer nur zwei bzw. nur ein Küken ausbrüteten. 9 Küken sind geschlüpft und bis jetzt gesund. 3 Küken haben es nicht geschafft zu schlüpfen. Die restlichen waren schon zu einem frühren Zeitpunkt abgestorben. Dürfte wohl mit den Temperaturschwankungen zusammenhängen. Unsere Küken schlüpften meist schnell und waren sehr fit.
Wir haben also 11 Küken von 26 befruchteten Eiern. Die Verluste überwiegen doch. :(
Wir werden diese Brutmaschine nicht mehr verwenden, da sie uns einfach zu unsicher erscheint und mit Leben spielt man nicht. Ich würde diesen Flächenbrüter niemandem empfehlen. Sie sind meiner Meinung nach auch ihren Preis nicht wert.
Natürlich sind wir aber trotzdem froh zumindest 11 Kükis zu haben, leider nur zwei Sulmtaler. Eine Bruthenne zum unterschieben, haben wir wahrscheinlich auch. Dann können die Küken noch den Sommer im Freien genießen und müssen nicht unter der unnatürlichen Rotlichtlampe sitzen, wo sie auch ziemlich aggressiv sind, wie ich finde.
Also abschließend möchte ich noch sagen, für mich war das Ganze sehr emotional bewegend vor allem die toten Küken. Das letzte Küken vom Samstag, ein ganz kleines Küken, konnte erst nicht einmal stehen, nehme an Spreizfüße. Am Sonntag konnte es dann aber schon - wenn auch wackelig -herumlaufen und hat sogar gefressen und getrunken. Am Montag ging es dann bergab, es hatte auch einen verklebten Po, denn ich mit Kamillentee gereinigt hatte, dann konnte es auch wieder kacken. Ich musste es separieren, weil es nur mehr umgetreten wurde. Es erholte sich leider nicht mehr und war heute Morgen tot. Es tat mir so leid, weil es doch so gekämpft hatte. :-/ Für eine Kunstbrut braucht man wirklich starke Nerven.
Hier erste Bilder aus dem Kükenheim:
http://service.gmx.net/mc/BbCtlyMsmle9RYzpwynbKEZXzSL20J
LG
Tina