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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nach welchen Kriterien wählt ihr aus



hühnermami1304
30.10.2013, 08:50
Aus gegebenen Anlass muss ich mich nun für einen meiner Hähne entscheiden.

Konstantin ist ca. 1,5 Jahre alt und macht einen super Job als Hahn. Seit dem Frühjahr wurde er uns gegenüber teilweise schon richtig aggressiv, so dass sich die Schwiegermutter nur noch mit einem Besen in den Hühnerstall traut. Seit ca. 3 - 4 Wochen ist er aber wieder wie umgewandelt und total lieb.

Schoschi ist ein nachgezogener Hahn, der heuer im Mai geschlüpft ist. Von der Figur her ist er nicht ganz so stämmig wie Konstantin, also ehr ziehrlicher.

Ich habe die beiden total ins Herz geschlossen und vom Aussehen her sind sie wohl grund verschieden aber sie gefallen mir beide total gut.

Nachdem die beiden nicht wirklich miteinander können, muss ich mich von einen der beiden trennen... Entweder dieses oder nächstes Wochenende kommt jemand, der Hennen abholt und auch einen Hahn möchte... nur von welchen trenne ich mich???

Konstantin (also der ältere Hahn) hat heuer fast nur Hennen gezeugt. (von 15 Küken war 1 Hahn dabei) Vielleicht ist dies ja gentechnisch bedingt und Konstantin bringt nur selten Hähne zusammen?? :-)

Nach welchen Gesichtspunkten wählt ihr den Hahn aus, den ihr behaltet oder her gebt???
Vielen Dank für euere Antworten.

Birli
30.10.2013, 08:59
Hallo Petra, ich versuche Dir mal zu antworten:)

Aggression gegen Menschen geht gar nicht, ein solcher Hahn kommt immer in den Topf, egal wie schön er ist. So was vererbt sich und das kann ich nicht brauchen.


Seit dem Frühjahr wurde er uns gegenüber teilweise schon richtig aggressiv, so dass sich die Schwiegermutter nur noch mit einem Besen in den Hühnerstall traut. Seit ca. 3 - 4 Wochen ist er aber wieder wie umgewandelt und total lieb.

Ich fürchte nur, das er spätestens im nächsten Frühjahr wieder genaus so aggressiv werden wird, wenn nicht sogar noch schlimmer. Dann schießen den Hähnen die Hormone ins Blut und dann geht's erst richtig los. Momentan sind sie hormonell eher in der Ruhephase. Sie krähen jetzt auch weniger und sind insgesamt ruhiger. Aber das bleibt nicht so.



Konstantin (also der ältere Hahn) hat heuer fast nur Hennen gezeugt. (von 15 Küken war 1 Hahn dabei) Vielleicht ist dies ja gentechnisch bedingt und Konstantin bringt nur selten Hähne zusammen?? :-)

Das Geschlecht der Küken wird von der Henne bestimmt, nicht vom Hahn, das ist also kein Kriterium.

Ich würde den jüngeren Hahn behalten.
Es haben sicher andere noch Antworten, warte mal ab.

LG Birli

hagen320
30.10.2013, 09:14
Das sehe ich auch so, bei mir wären schon beide Hähne zu Tisch gebeten worden.

Wenn ich bei Dir Hühner holen würde, würde ich den Jüngeren oder keinen mit nehmen. Der Ältere ist im Frühjahr dann schon zwei Jahre alt und die Befruchtungsrate wird von Jahr zu Jahr schlechter. Ich würde auch keinen agressieven Hahn abgeben, sowas macht man nicht.

Hatschipuh
30.10.2013, 09:37
Guten Morgen,

also so einen Konstantin habe ich Sonntag nach Sibirien gepackt , er war der Hahn meine Hybriden die ich neben den Brahmas habe , zuerst hat er angefangen die Brahma Hennen zu traktieren - was zu ganz großen Auseinandersetzungen mit meinen beiden Brahmahähnen und somit großer Unruhe geführt hat.
Nachdem er dann die ganze Woche von den Jungs die Hucke voll bekommen hat , meinte er den Kater (Maine Coon 12KG) anzugreifen,der ihn dann mal kurz gedeckelt hat - und Sonntag morgen hat er es dann bei mir versucht....

Hallo? Das geht garnicht! Also direkter Transport nach Sibirien , da kenne ich kein Erbarmen und keine Diskussion , auch nicht wenn er ja dann mal wieder "lieb" ist , das steckt drin und kommt immer wieder durch und irgendwann mußt Du dann fragen ob Du überhaupt noch zu den Hühnern darfst,weil solch ein Herr Dich dann nämlich schon "erwartet"....

Deinen zweiten Hahn würde ich dann an die Hennenkäufer abgeben , wenn er zierlicher ist, vererbt er das auch,
und um ehrlich zu sein.... ich würde mir einen "mir zusagenden" Hahn an anderer Stelle kaufen, den ich zu meinen Hennen setze , und mit dem ich dann weiterzüchte , egal ob nun Hobby oder Ausstellungsorientiert.

FliegenFly
30.10.2013, 10:01
Dem Hennenkäufer würde ich der Fairness halber den jungen Hahn mitgeben.

Dass einmalig auftretende Aggression nicht mehr besser, sondern nur schlimmer wird, habe ich bei meinem letzten Hahn gesehen.
Ich habe ihn dann (die Leute wussten aber von seiner Aggression!) weggegeben, in der Hoffnung dass er mit 30 Hennen ausgelastet ist.
Pustekuchen. Irgendwann ist er der Mutter dort so nah ans Gesicht gesprungen....zwei Tage später war der Kopf dann ab.

Probiere es aus, ob dein Konstantin im Frühjahr so ruhig bleibt, wenn du magst.
Ansonsten würde ich auch nicht mehr lange fackeln und einen Hahn der mich einmal angegangnen hat sofort schlachten lassen.
Im Frühjahr wirst du zwar auch noch Hähne bekommen, aber lange nicht die Auswahl haben wie jetzt. Aktuell werden dir die Buben ja hinterhergeworfen.

Kommt ganz drauf an wie sehr du an deinem Konstantin hängst.


Ich stehe jetzt dann auch bald vor der Frage, welcher meiner drei Hähne von diesem Jahr bleiben darf. Ob überhaupt einer bleibt.
Ich werde danach wählen, welcher sich besser in die Gruppe einfügt, welchen die Hennen besser akzeptieren..Wer Rabatz macht, fliegt. Aber noch sind die Jungs nicht "soweit", und aktuell könnte ich nur nach der Optik gehen.

hühnermami1304
30.10.2013, 10:11
Vielen Dank für Euere Antworten. Die haben mir sehr geholfen.

Mein erster Gedanke war eben, dass ich den Konstantin hergebe. Dann aber dachte ich mir, dass es vielleicht nicht wirklich toll ist wenn ich ihn an jemanden anderes weitergebe, weil ich ja nicht weis, ob er vielleicht doch wieder mal aggressiv wird.

Dass sich das dann auch noch weiter vererbt habe ich nicht gewusst und auch nicht vermutet... auch nicht, dass das Geschlecht von den Hennen bestimmt wird.. Da sieht man wieder dass man nie auslernt. :-)

Nun werde ich mal meine Gedanken in anderen Richtungen lenken.
Vielleicht behalte ich den jüngeren vorerst noch und schau mal wie er sich bis zum Frühjahr gibt.
Sollte es sich dann wie beim Vater entwickeln, dann wird auch hier der Kochtopf rufen.

FliegenFly
30.10.2013, 11:46
Ich glaube nicht, dass sich Aggressivität 1:1 vererbt. Nur weil der Vater vielleicht (durch Menschenhand) vermurkst wurde, also zu Aggression neigt, dass Nachwuchshähne ebensolche Anlagen mitbekommen.
Es spielen zu den inneren Umständen auch die äusseren eine grosse Rolle.

Was ich allerdings schon vermute ist, dass es über Generationen hinweg einfach zu aggresiverem Verhalten neigende Rassen gibt.
Auffällig finde ich dass im Zusammenhang mit Aggression oft Marans und Araucana auftauchen. Mag Zufall sein...

Gerade las ich irgendwo dass Zwergwyandotten solch ruhige liebenswerte Hähne seien.
Das hätte mal jemand meinem Bert (Ruhe er in Frieden) erzählen müssen.
Da vermute ich einfach, dass die äusseren Umstände dazu geführt haben dass er solches Verhalten gezeigt hat.
Vielleicht auch, weil bei solch extremer Farbzucht (goldblaugesäumt) auf nichts anderes mehr Wert gelegt werden kann, als auf den perfekten Sitz und Farbe jeder Feder.

Viel Glück bei deiner Entscheidung.

Okina75
30.10.2013, 21:15
Hallo!

Bin da bei Fliegenfly, man kann das nicht 1:1 sehen, oder alles dem Hahn anlasten.

Mein Althahn ist ein Mix aus Marans, Araucana und Javanesischem Zwerg. Ihn habe ich aus 11 letztjährigen Junghähnen ausgewählt, weil er so der scheueste und vorsichtigste war, einem bemüht nie zu nahe kam. Und so ist er heute noch.
Dies Jahr schließlich ist er Papa von 7 meiner ursprünglich 12 Junghähne geworden. Nur einer fällt aus der Reihe der eher Abstand wahrenden Jungs, und zwar bezeichnenderweise der Sohn (leider der einzige Nachkomme) meiner braunen Legehybride (Ruhe sie in Frieden)...
Sie war wie viele Hybriden eine unbekümmerte Seele, immer druff', oft ans aufdringliche grenzend, naja... Und die Lohmann Braun- Hähne sind leider ebenso oft echte Misthunde, die es nie lernen und einem doch immer wieder an die Hose gehen...
Und jener Sohnemann hatte eine an sich nette Mutter, einen soften Papa, aber ist trotzdem ein Früchtchen sondergleichen...

Schon im Alter von drei Wochen hatte der einen dicken rosa Kamm wie sonst fünf-/ sechswöchige, und sprang im selben Alter schon trillernd mit beiden Füßen nach meiner Schuhspitze oder hackte danach... Späterhin fiel er dadurch auf, dass er nicht aus dem Weg ging, wenn man an ihm vorbei wollte, sondern höchstens noch so einen leichten Glanz in den Augen hatte und dabei imponierend den Hals steif oben behielt, nach dem Motto "Komm doch her, Alter!"... Das macht er auch jetzt noch, und auch wenn er der einzige Nachkomme unserer süßen Berta ist, wird er darum leider nicht der Vize seines Vaters werden, sondern alsbald den Weg nach Alaska antreten, weil er heute (mit viereinhalb Monaten!) auch erstmals gekräht hat und mit den Hormonen sicher auch seine offensivere Seite stärker zutage kommt.