Gluckenabteil: was alles ist zu beachten ?

[Hühner-Rookie]

Möchte mir nächstes Frühjahr eine Glucke zulegen und Ihr Bruteier unterschieben.
Was alles ist dabei zu beachten ?

Ich dachte mir, einen Teil des Stalles (ca. 180 x 70 cm) abzuteilen. - Zu klein, zu groß ???

Sollte die Glucke (schon während des Brütens) dort dann eingesperrt sein, oder auch heraus zu den anderen Hühner können und sich eben nur dort hin zurückziehen. D.h. es könnten ja dann die anderen Hühner auch dort hinein....???

Wie siehts aus, wenn dann die Küken da sind. ? Dann sollten wohl die anderen keinen Zutritt mehr haben.

Soll ich der Glucke + Küken dann auch einen Extra-Freilauf einrichten ?

Ab wann darf die Glucke mit Küken erstmals zu den anderen Hühnern ?

Ist ja noch einiges an Zeit hin, aber ich plane halt sehr gerne etwas herum, damit es dann möglichst perfekt wird.

Danke euch jetzt schon für eure Antworten.

Grüsse H-R

[JanaMarie]

Guckst du hier: http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/22884-Anleitung-Was-mache-ich-wenn-ich-eine-Glucke-habe

Es scheiden sich die Geister in der Frage, ob die Glucke von Beginn ab mit der Gruppe laufen kann/soll oder nicht - meine lass ich laufen, meist gehen sie ab dem 3.Tag auf kleine Ausflüge, nach einer Woche laufen die Mamis von A nach B, so wie die Glucke das für richtig hält... meine Truppe ist aber auch sehr tolerant mit Kükis, von daher trenn ich nicht ab...
allerdings wirst du dem Thread auch entnehmen können, das während der Brut das Separieren durchaus Sinn macht - zum einen werden keine neuen Eier von andern Hennen dazugelegt, zum andern will die Glucke durchaus ihre Ruhe haben... Ich lasse meine einmal am Tag raus, damit sie ihre Geschäfte erledigen können - theoretisch haben sie aber auch die Mglkeit, ohne mich zu trinken, fressen u k***, da alles in der Box mit drin steht... fürs Sandbad reicht der Platz aber nicht, daher gehen sie immer raus (so bleiben sie auch mit der Gruppe im Kontakt u die merken, dass die Henne "auf einem anderen Level" ist :laugh

Lies dir den o.g. Thread mal in ruhe durch, sofern dann noch Fragen aufkommen, einfach raus damit ;) (ich denke aber, die kommen erst, wenn du eine Glucke sitzen hast...)

Achso: was meinst du damit, dir eine Glucke zulegen zu wollen? Ne Glucke an sich gibts nicht - sind erstmal alles Hennen, die mal brüten und mal nicht... ich hab hier welche, die wollen andauernd, andere haben noch nie den Ansatz gezeigt - also es ist jetzt keine Garantie, dass eine Henne gluckt, nur weil sie zu einer brutfreudigen Rasse gehört... nur so am Rande :)

[Lisbet85]

Achso: was meinst du damit, dir eine Glucke zulegen zu wollen? Ne Glucke an sich gibts nicht - sind erstmal alles Hennen, die mal brüten und mal nicht... ich hab hier welche, die wollen andauernd, andere haben noch nie den Ansatz gezeigt - also es ist jetzt keine Garantie, dass eine Henne gluckt, nur weil sie zu einer brutfreudigen Rasse gehört... nur so am Rande :)

Man kann schon auch "fertige" Glucken kaufen, ich hab mir auch heuer eine führende Glucke gekauft.
Ich kenne jmd. aus dem Forum, der immer wieder Glucken abgibt (bei Interesse PN)

[JanaMarie]

Man kann schon auch "fertige" Glucken kaufen, ich hab mir auch heuer eine führende Glucke gekauft.

Das schon - wollt nur drauf hinweisen, da es ja auch schon Leute gegeben hat, die dachten, dass ein Huhn sich auf einem Nest niederlässt wenn man es vor ein "vorbereitetes Nest" setzt :) Ich hab dieses JAhr auch ne Glucke gekauft, die mitsamt ihren Eiern einzog - nur hatte H-R geschrieben "Möchte mir nächstes Frühjahr eine Glucke zulegen und Ihr Bruteier unterschieben.", daher wollt ichs nur kurz ansprechen :)

[Hühner-Rookie]

Mit "Glucke zulegen" meinte ich, dass ich mir ein Huhn einer Rasse kaufe, welche eine gewissen Neigung hat eher zu Brüten als andere Rassen, oder event. gleich eine Henne die schon mal erfolgreich gebrütet und junge geführt hat.

Denk jedenfalls für den link, da habe ich ja jetzt einiges zu lesen.

[leotrulla]

Hallo Rookie,
wenn Du eine brutwillige Hühnerrasse suchst, dann kann ich Dir nur die Anschaffung von zwei Orpington-Hennen anempfehlen, diese glucken dermaßen, dass es schon wieder lästig wird. Darüber hinaus animieren diese gleich andere Rassen zum mitglucken. In meinem Fall hatte dieses zur Folge, dass neben den Orpingtons gleich noch eine Sussex und zwei Bielefelderinnen mitgluckten.:heul
Wie auch immer, die Orpingtons sind erstklassige, fürsorgliche und gegenüber den anderen Hennen sehr robuste Kükenführerinnen. Wer da vom Hühnervolk der Brut zu nahe kommt und sei es nur aus Neugierde, der hat ein gut 3,5 kg schweres Problem.
Soviel vorausgeschickt.
Ich separiere meine Glucken spätestens nach 48 Std., damit diese nicht durch andere Hennen gestört werden und keine weiteren Eier ins Gelege gelangen. Deine Idee des Abteilens im Stall finde ich gut, ich handhabe das genauso. Das Nest befindet sich an einer relativ dunklen Stelle im Stall. Achte darauf, dass Du den Kot leicht absammeln kannst und Weizen/ Wasser ohne große Störung der Glucke ergänzt werden können. Ich stelle Futter/Wasser soweit als möglich weg vom Gelege, was m.M.n. zur Folge hat, dass der Kotabsatz nicht in Gelegenähe erfolgt. Ein kleines Sandbad (~40 x 40, Quarzsand, staubtrockene Erde, Kieselgur) befindet sich auch im Gluckenabteil.
Tägliche Nestkontrolle ist obligatorisch, dazu besteche ich die Glucke mit einem Wurm oder eine Made und fahre mit dem Handrücken an ihrem Brustbein entlang unter ihren Bauch und ertaste, ob alle Eier intakt sind.
Auf die gleiche Weise hole ich mir auch die Eier zum Schieren und makiere diese danach mit Bleistift, damit ich nicht immer wieder das gleiche Ei vor die Lampe halte.
Nach dem Schlupf, der nach 48 Std. abgeschlossen sein sollte, und wenn die ganze Bessatzung das Nest mal verlassen hat, erneuere ich das Nest, indem ich die Brutkiste (Holz, ~40 x 30 cm) gegen eine gleichgroße austausche, deren vorderer Rand aber ausgesägt ist, sodass die Küken leicht 'rein und raus können. Als Einstreu hat sich Hanfstreu mit leichten Kieselguranteilen bewährt.
Nach drei Tagen gibt's den ersten Freigang, sofern das Wetter dieses zulässt. Nach einer Woche ziehen Glucke und Brut mit der "Wohnkiste" in einen Außenstall, der nur nachts geschlossen ist. Dort treffen die Küken auch erstmalig auf die adulten Mitbewohner, wenn auch durch den Maschendrahtzaun.
Nacht rd. acht Wochen kommen Glucke und Brut dann zu den anderen Hühnern, was bisher keine Probleme mit sich brachte.

So handhabe ich den Hühnernachwuchs, es gibt aber ganz sicher noch ganz andere Herangehensweisen.

Übrigens, Du kannst einer frustrierten Dauerbrüterin auch Tagesküken unterschieben, das geht genauso und Du hast 100 % Bruterfolg.:pfeif

Viel Erfolg!

Thomas

[Birli]

Hallo Rookie,
wenn Du eine brutwillige Hühnerrasse suchst, dann kann ich Dir nur die Anschaffung von zwei Orpington-Hennen anempfehlen, diese glucken dermaßen, dass es schon wieder lästig wird.

Das kann man nicht pauschal sagen. Meine Orpis haben so gut wie nie gegluckt. Ich hatte in der Zeit gerade mal zwei Glucken, und die haben meistens im nächsten Jahr dann nicht mehr gegluckt. Man kann sich also auch nicht drauf verlassen.

Ich glaube, da sind die Seidis doch zuverlässiger.

[leotrulla]

Das kann man nicht pauschal sagen. Meine Orpis haben so gut wie nie gegluckt. Ich hatte in der Zeit gerade mal zwei Glucken, und die haben meistens im nächsten Jahr dann nicht mehr gegluckt. Man kann sich also auch nicht drauf verlassen..
Da kannst Du mal sehen, welch einen Unterschied regelmäßige Futtergaben zur Folge haben können!:pfeif


Ich glaube, da sind die Seidis doch zuverlässiger.
Das sind sie bestimmt, doch möchte ich solche leichtgewichtigen, explodierten Sofakissen nicht im Stall haben.

T'schuldigung!

Thomas

[Hühner-Rookie]

Danke euch für die Tipps !

@leotrulla

Dass Bielefelder glucken hätte ich jetzt nicht gedacht.

Mein favourisierten "Gluckenrassen" wären Wyandotten, Altsteier, Sussex oder ev. Australorps gewesen.

Speziellen Dank noch für deine ausführliche Erklärung.

[leotrulla]

Dass Bielefelder glucken hätte ich jetzt nicht gedacht.
Glaube mir, niemand hat dämlicher aus der Wäsche geguckt als ich!:blink


Mein favourisierten "Gluckenrassen" wären Wyandotten, Altsteier, Sussex oder ev. Australorps gewesen.
Wenn ich Dir einen Tipp geben darf, dann nimm die Sussex, die sind sehr rasch unglaublich zutraulich, haben eine sehr gute Legeleistung und erstklassiges Fleisch. So Du kannst und Dir das Brüten ganz wichtig ist, dann nimm noch zwei Orpis dazu, deren Eier sind zwar zwergenhaft, doch ist ihr Fleisch erstklassig und sie sind mindestens so zutraulich wie die Sussex.

Wie auch immer, gutes Gelingen!

Gruß

Thomas

[Hühner-Rookie]

Danke für die Info. Sussex waren eh ganz oben auf der Liste.
Aber auch die Altsteirer sollen ja viele Eier legen und gut brüten und v.a. wäre es eine alte österreichische Hühnerrasse....

Mal sehen was es dann wird, .....

[leotrulla]

Aber auch die Altsteirer sollen ja viele Eier legen und gut brüten und v.a. wäre es eine alte österreichische Hühnerrasse....

Und, sie stehen auf der roten Liste der bedrohten Haustierrassen. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie die Altsteirer vom Wesen her sind. Aufgrund ihres Gwichtes, sie sind gut ein kg leichter als die Sussex, möchte ich annehmen, dass sie etwas lebhafter als die schweren Rassen sin.

Wie auch immer, ich wünsch' Dir eine gute Wahl und viel Freude mit deinem Federvieh.

Gruß

Thomas

[Hühner-Rookie]

Habe heute Altsteirer auf einer Ausstellung gesehen. Die schauen echt klasse aus.

Habe auch mit dem Züchter gesprochen. Er meint sie glucken extrem und beginnen auch schon bald im Jahr damit, er bekommt dadurch meistens zu wenig Eier.

Vom Wesen her sind sie angeblich ruhiger als die Sulmtaler (die hatte er davor).

Sie fliegen allerdings auch sehr gut und gerne und bäumen hoch auf, man muss die dann manchmal in den Stall holen.

Ich finde sie optisch jedenfalls sehr sehr schön.

[mairi]

Ich bin ganz verrückt nach Wyandotten und die würde ich wärmstens empfehlen. Bei mir hat diesjahr JEDE der 7 Hennen wie es sich gehört einmal gebrütet. Und das mit vollem Erfolg :) . Und fürs Auge findest Du bestimmt auch etwas. Ich glaube keine andere Rasse hat so viele Farbschläge. :jaaaa: Viele große Eier und gutes Fleich gibts obendrauf.

[Hühner-Rookie]

Wyandotten sind auch sehr schön. Mal sehen ob es bei uns auch irgendwo die Großen gibt. Zwergwyandotten hätte ich schon viele gesehen.

@mairi

Haben dein bald im Jahr gebrütet ?

Auf der gestrigen Ausstellung hat mir ein Züchter erklärt, dass manche Rassen (wie eben die Altsteirer) fast das ganze Jahr brüten wollen und auch schon sehr bald im Jahr damit anfangen, andere Rassen die nicht so einen ausgeprägten Bruttrieb haben (wie zB die Australorps), brüten zwar auch aber dann meist erst im Sommer.
Wie ist das bei den Wyandotten, oder zb. bei Sussex ?



Noch was:

Was ich so gelesen habe, soll man ja nie ein einzelnes Huhn zu den bestehenden dazugeben, sondern immer zumindest 2 neue anschaffen. Sollten die auch von der selben Rassen sein, oder macht das nichts aus wenn das versch. Rassen sind ??

[mairi]

Ich habe die Hennen Anfang April gekauft, mit dem Brüten hat die erste Anfang Mai angefangen, letzte führt gerade 2 Wochen alte Küken. Möglicherweise haben die aber doch vorher schon einmal beim Vorbesitzer geglückt...

[Angie81]

Sie fliegen allerdings auch sehr gut und gerne und bäumen hoch auf, man muss die dann manchmal in den Stall holen.

Ich finde sie optisch jedenfalls sehr sehr schön.

Kann ich (beides) absolut bestätigen. Meine muss ich nachmittags in den kleinen, übernetzten Auslauf sperren, damit sie im Stall und nicht im Baum schlafen, jedenfalls die Hennen.
Zum Vergleich mit Sulmtalern kann ich nichts sagen, da ich diese nicht kenne, aber ich finde die Altsteirer im Vergleich zu meinen Mixen auf sympathische Art eigenwillig, freiheitsliebend, aktiv, intelligent. Sind keine Kuschelhühner, aber wenn sie was von einem wollen, springen sie auf einmal doch auf den Schoß... Einfach tolle Hühner.
Ob meine glucken, weiß ich noch nicht, habe sie erst seit diesem Jahr.

[Waldfrau2]

Mit der einzelnen Henne dazu kann es durchaus gut gehen. Ich hatte das zwei Mal mit jeweils einer Marans, die sich auf der Stelle eingefügt und wohlgefühlt haben. Sogar ohne große Hackereien. Dagegen habe ich nun meine Zwerg-Orpi nach einigen Monaten als Glucke in der Fremde wieder zu Hause, und sie hat noch keinen rechten Anschluß. Sie ist viel im Stall und für sich alleine, allerdings habe ich momentan auch viele Junghähne, und sie scheint auf Hähne immer recht interessant zu wirken, was sie dann auch nervt..... ich schätze/hoffe, daß sich das erledigt, sobald die großen Junghähne weg sind.

[julia.h]

Bei mir läuft der Gluckenkram folgendermaßen ab:

Wenn ich sehe, dass eine Henne gluckig ist, entscheide ich mich, ob ich sie brüten lassen möchte oder eben nicht. Dann setze ich die Henne in eine 170*80cm Box in meinem Gartenhaus. Recht dunkel, aber das macht ja nichts. Futter und Wasser zur freien Verfügung, das "Nest" an sich, ist ein ehemaliges Katzenklo mit Sägespänen als Unterfütterung und Heu obendrauf. Stroh kann ich nicht empfehlen, da vermehren sich die Parasiten drin.
Der Vorteil an den Toneiern ist, dass du in der Zeit dann BE bestellen kannst - falls die Henne dann doch aufsteht haste aber keine angebrüteten Eier.
Die Henne brütet dann ihre 21 Tage und wenn die Küken geschlüpft sind, kommt bei mir eine Glühbirne in die Box, die gedimmt rund um die Uhr leuchtet. Wenn ich weiß, dass alle Küken geschlüpft sind, dann öffne ich die Box und die Glucke kann mit dem Küken im Gartenhaus rumrennen. Das ist etwa ne zusätzliche Fläche von 2m².
Wenn die Küken alt und groß genug sind (etwa 2 Wochen), dann lasse ich sie auch nach draußen in die Voliere (1,50m*3m). Über Nacht kommen sie wieder ins Gartenhaus und bei schlechtem Wetter bleiben sie auch drinnen.