PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ältere eiternde Wunde will nicht heilen - hat noch jemand einen Rat?



Alarich
15.10.2013, 23:06
Hallo liebe Hüfo's,

ich habe mal wieder einen Spezialpflegefall. Mein Asil-Hahn, ca. 4 Jahre alt, hat ein "Eitergeschwür" im Bereich der Kloake. Ich habe das Eitergeschwür im Juli entdeckt, da war es ca. Tischtennisballgroß und neben der Kloake. Unter dem käsigen Eitermaterial kommt immer rosiges, gut durchblutetes Fleisch. Erstbehandlungsversuch mit Betaisadona --> kein Erfolg. Inzwischen hat sich der entzündete Bereich leider vergrößert. Nun ist auch der Kloakenbereich direkt betroffen. ca.7 cm Durchmesser der Wunde. Beim Tierarzt kam nach Abstrich im Labor ein Befall mit Gallinarium Anatis raus. Wir haben mit einem nach dem Antibiogramm wirksamen Antibiotika behandelt (gespritzt), die Kruste entfernt, den Wundbereich gereinigt und mit einem Hydrogel, das gegen Multiresistente Keime wirkt lokal behandelt (2x tägl.). Es bildet sich immer sehr schnell eine Kruste, vor allem am Wundrand gibt es ein paar "Taschen". Unter der Kruste und in den Taschen wächst dann wieder das käsige Zeugs. Zwischendurch haben wir mit mediz. Honigsalbe versucht. Das machte die Wunde aber nur feucht und "schwammig". Also wieder zurück zum Hydrogel (Ich glaube der Wirkstoff ist Polihexanid?). Behandlungszeit beim Tierarzt inzwischen seit drei Wochen... Heute sind wir als Strategiewechsel umgestiegen auf Ichtyol-Salbe (eine Salbe, die man eigentlich bei Pferden bei Mauke anwendet; war ein Rat von einem weiteren Tierarzt).
Meine konkrete Frage an Euch (Piaf?): Die Wundheilung vom Wundrand her will einfach nicht einsetzen. Gibt es noch einen Ratschlag, was ich ausprobieren könnte?? Oder muss er getötet werden?
Der Hahn ist ein sehr lieber...ich habe ihn vor einem Jahr mit seiner Henne aus sehr schlechten Haltungsbedingungen gerettet. Er hat nach wie vor ein wunderschönes Gefieder und frisst mit gutem Appetit. Teilweise hat er aber wohl Schmerzen beim Kot absetzen... Ich bin schon ziemlich deprimiert deswegen. Bitte um Hilfe...
Viele Grüße
Bettina

hühnerling
15.10.2013, 23:17
Hallo,

bevor Du ihn erlöst, versuch es mal mit sauberem Kieselgur. Damit hatte ich vor Jahren sehr guten Erfolg bei einer Henne, die unter dem Flügel einen großen, taschenartigen und schon eitrigen Riß durch Hahnensporen hatte. Die große Wunde heilte recht schnell und problemlos ab.

http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/48557-Hoffnungslos?p=706736&viewfull=1#post706736

Hatschipuh
15.10.2013, 23:41
Braunol oder Betaisodona flüssig, damit vorerst täglich die Wunde spülen:
Die Wunde muß von innen nach außen heilen,alles andere ist absolut Sinn- und Zwecklos, da eierst Du noch ewig dran rum.

So,also Kruste muß runter,mach aber mit liebe,weil tut Aua :wacko
Braunol oder Beta aufziehen in die Spritze o.Nadel
In den Eingang des Geschwürs an-oder einsetzen , schau mal ob Du da reinkommst ein bischen zumindest

Dann vorsichtig Spritzeninhalt in die Tasche spritzen,so das es auch wieder raus laufen kann,um zu spülen.

Läuft nix raus, noch eine Portion hinterher, dann ist die Tasche groß und es paßt viel rein

Das ganze machst Du mindestens 1 Woche lang , die Tasche verkleinert sich von alleine von innen, Du mußt es nur durch das Spritzen offen halten,das ist wichtig

Nach der 1 Woche 1x täglich spülen und wenn Du den Eindruck hast,das es noch ein kleiner offener Kanal ist, machst Du folgendes:

Apotheke: Wasserstoffperoxyd 2%

Wieder Spritze,aber diesmal nicht reinspritzen,sondern über die noch offene Restwunde träufeln.

Das wird schäumen wie blöd,zeigt aber damit ,das es noch immer genug Bakterien dort gibt, auf die das Wasserstoffperoxyd reagiert , und die damit aus dem Verkehr geschäumt werden.

Das machst Du nochmal ca. 3 Tage 1x täglich

Und dann müßte er wieder on Top sein!

LG
Nicole

Laura
15.10.2013, 23:44
Hallo Bettina,
habt ihr schon eine Reinigung mit Wasserstoffperoxid versucht?
Ist in so einem Fall eigentlich besser, als Salbe. Es schäumt zwar sehr stark, aber brennt nicht.
Kann man in der Apotheke kaufen, die Lösung darf aber nur 3%ig sein.

Zur Abdeckung einer großen Wunde ist auch der Vorschlag von Hühnerling sehr gut. Die Kieselsäure bildet wie eine zweite Haut einen guten Schutz. Allerdings weiß ich nicht, wie tief sitzender Eiter damit reagiert.

Gruß, Laura

Alarich
15.10.2013, 23:51
Vielen Dank schon mal für die ersten wertvollen Tips. Ich werde alles versuchen, bevor ich ihn schlachten lasse. Mit Beta war mein erster Versuch (neben Notakehl und Vetokehl Muc). Meine Tierärztin meinte allerdings bei solch einer Wunde würde Jod eher die Wundheilung stören und das Gewebe an der Heilung hindern. Jod sagt sie, eher bei frischen Wunden/Verletzungen. Wasserstoffperoxyd traue ich mich bislang auch nicht. Die Honigsalbe sollte natürliches Wasserstoffperoxyd bilden. War aber nicht so erfolgreich wie erhofft. Kieselgur habe ich noch nicht probiert. Wird aber vor Schlachtung auf jeden Fall noch eine Variante sein! Ich versuche morgen Fotos von der Wunde zu machen. Wie gesagt: Im voraus schon mal ein ganz herzliches Dankeschön! Jetzt geh ich gleich schlafen für heute. Melde mich morgen wieder. Gute Nacht, Bettina

Laura
16.10.2013, 00:00
Wasserstoffperoxid schäumt, weil es in Sauerstoff und Wasser umgewandelt wird. Das hat nichts mit einer Bakterienanzeige zu tun. Es schäumt aber immer, wenn es auf oxidierbare Substanzen trifft oder solche, die seinen Abbau katalysieren.

Da das Geschwür in der Nähe der Kloake liegt, könnte es auch ein Abszess sein mit Verbindung zur Kloake. Hat dein Tierarzt darauf geprüft?

piaf
16.10.2013, 06:34
Bei solchen wirklich behandlungsresistenten Wunden, wie es ja auch gerne mal Liegegeschwüre bei Menschen sind, sollte auf jeden Fall das Gewebe angefrischt werden, d.h. großzügig Ränder entfernen, nicht nur gut reinigen.. Es ist schon richtig, die Jodsalbe fördert zwar die Wundgranulation, aber ab einem gewissen Stadium greift das nicht mehr und dann ist die Folge durch weitere Reizung negativer als der sonst so positive antibakt. Effekt. Die Richtung mit dem Hydrogel sehe ich schon als richtig, ich schaue nachher nochmal nach anderen Wegen zum Thema Ulcus. Mir käme ja noch der Gedanke mit diesen Fliegenmaden, die werden fest verpackt auf den Wundbereich verbracht. Ich weiss aber nicht ob das bezahlbar ist...

Kleener
16.10.2013, 08:55
Die Wunde gründlich Wasserstoffperoxid(gibt's in der Apotheke)spülen und die abgestorbenen Wundränder entfernen.
Wenn die Wunde tief ist und Taschen hat kannste Du eine enzymatische Wundbehandlung mit Leukasekegeln(gibt's auch in der Apotheke)starten.
Ansonsten gibts auch hydrokolloide Pflaster...
Nur so als Aregung wenn man den Aufwand wirklich betreiben will ;-)
Als Allererstes würd ich aber nach einem Fremdkörper Ausschau halten..

kniende Backmischung
16.10.2013, 09:04
Ja, so alte Wunden können zäh sein! Wasserstoffperoxid ist fantastisch zum Wunde säubern - dass schäumt alles raus, was an Eiter drin ist und kommt auch in die kleinsten Ritzen! Allerdings Vorsicht: Wenn die Wunde sauber ist und sichtbar zu heilen beginnt, ist es zu scharf! Es zerstört dann die sich neu bildenden Zellen.
Ich habe die gleiche Erfahrung, wie Piaf gemacht, dass so alte Wunden wieder einen "Anstoß" brauchen, sich richtig zu regenerieren. Das Gewebe muss wieder auf "Erneuerung" geeicht werden, indem man die (saubere!) Wunde wieder auffrischt.
Ich würde auf jeden Fall Traumeel geben - damit machst du nix verkehrt und es kurbelt im besten Fall die Selbstheilungskräfte wieder an.

Was mir an Betaisodona (oder auch Braunol) so gut gefällt, ist, dass es auch gegen Pilze wirkt. Passt aber nicht für alle Wunden. Hier gehen die Meinungen auch stark auseinander, von "hilft nix" bis "bloß nicht, schadet" ...
Ich mach infizierte Wunden, beim Pferd beispielsweise, gerne erst mit H²O² sauber und gebe danach Beta drauf. Wenn die Wunde beginnt abzuheilen, lasse ich das H²O² weg.
Im Zweifelsfall auch später das Beta...immer verbunden mit Traumeel-Gaben.

LG Silvia

Holzwurm
16.10.2013, 09:57
Was du auch versuchen kannst, sind Hydrocoll - Platten
Die Platten gibt es in verschiedenen Größen und die "kleben" selbst. Hab damit super Erfahrungen gemacht bei großen Wunden oder auch bei sehr tiefen ( z.T. bis zum Muskelgewebe runter)
Wenn du die Wunde gesäubert hast, schneidest du die Platten auf die richtige Größe zurecht, am Rand sollten sie maximal wenige mm überstehen. Dann auf die Wunde drauf. Die Platten sind atmunsaktiv und nehmen Eiter & Co in gewissem Maß auf. Von Außen kommt aber halt nix mehr an die Wunde dran. Unter den Platten bildet sich so eine milchige weiße Schicht, das ist nicht schlimm sondern erwünscht, da dann die Platten "arbeiten"

-------------

Hab da mal was raus gesucht:
Durch die Verwendung besonders hydroaktiver Kolloide hat Hydrocoll ein gutes Ansaugvermögen. Überschüssiges, keimbelastetes Sekret wird mit dem Quellvorgang rasch in die Gelstruktur aufgenommen und sicher eingeschlossen. In der Granulationsphase stimuliert das feuchte Wundmilieu unter Hydrocoll vor allem die Tätigkeit der Fibroblasten, die maßgeblich den Gewebeaufbau initiieren.

Dabei lässt sich mit Hydrocoll das feuchte Wundmilieu ohne die Gefahr eines Sekretstaus auch über längere Behandlungszeiträume problemlos aufrecht erhalten und ein Austrocknen der Granulation sicher vermeiden.

In der Epithelisierungsphase unterstützt Hydrocoll durch das feuchte Wundmilieu Zellteilung und Zellwanderung der Epithelien. Falls keine Komplikationen auftreten, kann Hydrocoll in dieser Phase bis zur abgeschlossenen Epithelisierung für mehrere Tage auf der Wunde verbleiben.

Durch die Gelschicht verklebt Hydrocoll nicht mit der Wunde. Der Verbandwechsel verläuft ohne Irritation des jungen Gewebes.

Hydrocoll verfügt über eine hohe sofortige Haftkraft, ist hochflexibel und dadurch anschmiegsam und leicht anzumodellieren. Die abgeflachten Ränder unterstützen zusätzlich den guten Sitz auch an Problemzonen.

Die keim- und wasserdichte Deckschicht wirkt als zuverlässige Barriere gegen Keime und schützt die Wunde vor Schmutz und Feuchtigkeit. Mobile Patienten können mit dem Verband duschen.

--------------------


Also ich bin begeistert von dem Zeug, hab da schon Pferde, Enten und Hühner wieder mit Fit bekommen.Als Beispiel, das letzte mal hab ichs bei einer meiner Laufis gebraucht. Da hatte der Habicht bis auf die Muskeln alles verletzt. Wunde war 5-6 cm groß im Durchmesser. Nach 2Wochen war alles verheilt und komplett ohne Probleme. Bei einer Stute die eine dicke Eitertasche hatte, war diese nach 3 Wochen komplett weg ( in die Tasche konnte man eine Faust rein stecken! )
Ist allerdings sehr teuer, da du es meist nur in großen Packungen bekommst. Könnte dir aber, bei Interesse, ein paar Platten abgeben. Wir bekommen sie eigentlich für meine Oma ;) & behandeln die offenen Stellen damit.

Aber egal wie du es machst, Viel Glück!!

MonaLisa
16.10.2013, 10:48
Ein Versuch wäre auch noch mit Pyolisin-Salbe zu behandeln. Die Salbe ist nicht teuer und einfach zu handhaben. Anwendungsgebiete für die Salbe sind alle hartnäckigen eitrigen Geschwüre und offenen Wunden. Die Salbe entweder mehrmals auftragen oder als Salbenverband (neben der Kloake sicher nicht gut machbar, oder?) anwenden. Wenn die Taschen sehr tief sind, kannst du auch Gaze mit der Salbe tränken und in die Taschen reinlegen. Dadurch bleiben sie offen und heilen von unten heraus ab.
Also erst gut mit Wasserstoffperoxid 3% spülen, abtrocknen lassen und dann die Salbe drauf.
Jod ist bei solch langwierigen Wunden nicht mehr zu empfehlen, da es (wie schon oben gesagt) die Granulation dann mehr stört als es hilft.

Die Hydrocollplatten finde ich auch gut. Nur eben teuer und nicht in kleinen Abpackungen zu bekommen.

Viel Erfolg
Petra

hein
16.10.2013, 11:46
Bitte Bitte hört auf!!

Wenn Gallinarium Anatis festgestellt wurde, denn sind es stäbchenförmige Bakterien der Familie Pasteurellaceae. Die Krankheit wurde früher auch Pasteurella anatis genannt.

So weit ich weiss, hilft da nur Amoxillín oder Amoxicillin-Trihydrat fürs Trinkwasser!

Aber bitte erst TA fragen! Ich habe das mal eben auf die Schnelle geschrieben - Termine jagen mich etwas!!

Nur das war mein erster Gedanke!!

Nachtrag!

WICHTIG - Und ganz wichtig: Stall desinfizieren - Bitte auch da erst TA nachfragen!!

Infos hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Pasteurella_anatis

Alarich
16.10.2013, 22:57
Hallo zusammen,
ich bin euch so dankbar für eure Anteilnahme! Ich muss gestehen, dass mir auch das Gefühl gut tut zu sehen, dass ich nicht die einzige bin die in solch einer Angelegenheit so "verrückt" ist (lt. meinen Vereinskollegen ;-)).
Nun folgen erst mal heute morgen geschossene Fotos: einmal von der schlimmen Wunde und einmal wie er in der Gesamterscheinung aussieht (ich hoffe das klappt mit den Fotos):
109011109012

Mein armer Asil... Heute Abend habe ich nach Rücksprache mit einer Freundin, die Arzthelferin ist und öfter mit chronischen Wunden bei Menschen zu tun, mit Ihrer Hilfe die Wunde und die Wundtaschen (es sind 4 Wundtaschen; eine unterhalb der Kloake, die bislang nicht entdeckt war ist am tiefsten (Daumentief...) mit kolloidalem Silber gespült und desinfiziert. Ebenso durfte er etwas davon trinken. Dasselbe folgt nun morgen früh und morgen Abend. Ihr erster Gedanke war auch Wasserstoffperoxid, doch sie meinte mit Silber hätte sie schon überragende Erfolge gehabt. Bitte drückt die Daumen, dass es voran geht! Hat jemand von euch Erfahrung mit kolloidalem Silber??

Maden wären auch interessant. Piaf, konntest Du dazu evtl noch was raus finden?
Auch die Hydrocollplatten und die Pyolisinsalbe wären auf jeden Fall noch einen Versuch wert. Doch, wie ist das, vielleicht muss die Wunde erst mal die hohe Keimbelastung los werden?
Nach Antibiogramm ist der Keim Gallibacterium anatis gegen jedes Antibiotika sensibel, bis auf Enrofloxacin (Baytril). Er hat nun über mehrere Wochen ein Cefalexin (Convenia) Intramuskulär gespritzt bekommen. Doch es scheint so, dass das Antibiotika über den Muskel nicht wirklich gut in der Wunde wirken kann... Es hat leider bislang keinen wirklichen Erfolg gezeigt. Ich weiß nicht ob es sinnvoll ist ihn weiter mit AB zu behandeln?

Weiterhin ganz herzlichen Dank für alle weiteren Ratschläge und Gedanken!!
Gute Nacht,
Bettina

Laura
17.10.2013, 00:13
"Gallibacterium anatis (früher als Pasteurella haemolytica-ähnlich bezeichnet) wird als normaler Bewohner des Genital-und Respirationstrakt von gesunden Hühnern angesehen, ist aber auch mit verschiedenen pathologischen Veränderungen assoziiert."
Zitat aus einer franz. Zeitung.

Außerdem kommt der Keim wohl bei Masttieren sehr oft vor.

Wie lange hat er diese Veränderungen schon ?

Gruß, Laura

Nicolina
17.10.2013, 00:43
@Hein.
Sie ist beim TA gewesen.
@Laura
Bettina schrieb im Eingangspost, dass sie es im Juli entdeckt habe.

@Bettina
Ich habe mit derartigen Wunden bei Hühnern ( glücklicherweise ) gar keine Erfahrung.
Ich würde jedoch den TA fragen, was er zu einer direkten Wundbehandlung von Socatyl hält.
Die Salbe ist antibiotisch und hat sich, obwohl ursprünglich für einen gänzlich anderen Bereich entwickelt,
bei vergleichbaren Wunden bewährt. Zum einen deckt die Salbe ab, zum anderen hemmt sie die Bildung von
"wildem Fleisch"/= Pseudo-Wundheilungsprozeß. Was, so wie ich das herausgelesen und bei dem wirklich erschreckendem Foto, mich mir so dargestellt hat, ein/das (?) Hauptproblem ist.
Ich wünsche dem Hahn jedenfalls, dass ihm noch geholfen werden kann!

Hatschipuh
17.10.2013, 07:32
Das ist ja weitaus heftiger , als ich es mir vorgestellt habe - nachdem ich nun die Fotos gesehen habe.

Diese nun zusätzlich entdeckte Tasche die Du entdeckt hast, scheint mir nun der Ausgang des Geschwüres zu sein (es gibt immer einen Ein- und Ausgang bei Geschwüren)

Womit jetzt eigentlich der weitere Verlauf nur besser werden kann , vorausgesetzt es kommt endlich einmal zu einer einsetzenden Wundheilung von innen nach außen.

Von Socatyl würde ich abstand nehmen, sicherlich für vielerlei oberflächliche Verletzungen geeignet, an die nichts mehr dran kommen sollte, aber diese verschließt die Wunde derart,das es darunter herrlich weiterbrodeln kann.

Vorallem ist die Konsistenz der Salbe so ungeeignet,das sie nach dem trocknen wie Beton wird.

Also wenn ich selbst nach diesem Foto handeln müßte , ich würde zuerst einmal seinen ganzen Popo in
Wasserstoffperoxyd setzen,um ersteinmal einen Grundstock zu haben, und Betaspülung ist glaube ich genau hier angebracht,alleine die fungizide und nachhaltige Wirkung ist bei dem Umgebungsmilieu (Kloake) angesagt.

Hydrogel ist toll,keine Frage, aber es verbleibt in den Taschen , und läft nicht ab mit dem ganzen Sekret was sich in der Wunde befindet.

Ich drücke die Daumen !!!

kniende Backmischung
17.10.2013, 07:48
Das sieht heftig aus. Am liebsten würde ich dir meine TÄ empfehlen .... leider ist sie zu weit weg :(
Da würdest du konkrete Hilfe bekommen, weil sie dir sagen würde, ob da eine Behandlung noch sinnvoll ist. Und wenn ja, dann wüsste sie sicher genau, was zu tun ist.
Vielleicht solltest du das (mit dem Befund, den du schon hast) mal nem anderen TA zeigen?

LG Silvia

Alarich
17.10.2013, 08:18
Ja ich weiß, es ist sehr schlimm. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie brav der Hahn sich versorgen lässt und wie gut er trotz dieser Wunde noch frisst und die Nachbarhähne herausfordert.

@Silvia: Leider weiß ich hier in der Gegend keine bessere Tierärztin als meine. Sie ist eigentlich schon recht gut und auch in diesem Forum empfohlen... Eine gute Tierheilpraktikerin mit Vogelerfahrung suche ich noch...
Ich bin regelmäßig in einem Nachbarort von Dir... Evtl. ziehe ich da mal hin. Dann wäre ich für einen guten Tierarztrat auf jeden Fall sehr dankbar!

Jetzt geh ich die Wunde versorgen und dann arbeiten. Bis heut Abend.
Nochmals die Frage von mir: ob jemand von euch schon mal eine Erfahrung mit kolloidalem Silber gemacht hat?
Heut Abend überlegen wir mit Kochsalzlösung oder evtl. Wasserstoffperoxid zu spülen...

Liebe Grüße
Bettina

kniende Backmischung
17.10.2013, 08:40
Bettina, wo bist du denn da? Ich meine, welcher Nachbarort ist das?
Eine meiner guten TÄ hat die Praxis in Bad Honnef, die andere in der Nähe von legapsi aus dem Forum, in der Nähe von Niederzissen.

LG Silvia

hein
17.10.2013, 09:36
@Hein.
Sie ist beim TA gewesen.

Genau! Und da wurde Gallinarium Anatis fest gestellt!

Und da sich die wenigsten TA mit Geflügel auskennen, habe ich Amoxillín oder Amoxillín-Trihydat empfohlen.

Eben weil das das einzigste Mittel dagegen ist. Ok vielleicht gibt es auch andere - die ich/wir nicht kennen!? Nur bei uns im Hühnerland Nds wird das so empfohlen und auch angewendet. Weil es doch des öfteren mal vor kommt. Und keiner hat eine Alternative zu diesem blöden Bazillus gefunden.

Nur wer mir nicht glauben will, der muss es lassen - mehr kann ich nicht dazu sagen. Schade nur, das sich das Tier dann noch länger damit quälen muss!!

Und genauso wie Laura auch schreibt, es ist fast an jedem Huhn zu finden und durch irgendwelche Umstände kann es zum Ausbruch kommen - leider sind die Gründe dafür noch unbekannt!

Auch richtig es sind überwiegend Mastbetriebe davon betroffen.

Und glaubt mir - auch hier im Hühnerland kennen viele TA diese Krankheit noch nicht! Also nicht dem TA vorwürfe machen! Vielleicht sollte jeder seinen TA mal fragen ob er Gallinarium Anatis kennt und ob er die Gegenmittel dafür auch kennt!

Ich hatte leider das "Vergnügen" schon 2-3 mal Ställe sehen zu dürfen, wo Tiere davon betroffen waren! Und glaubt mir auch, diese Ställe wurden mehr als einmal desinfiziert - eben um diesen Mist wieder los zu werden und auch um den Gedanken und den Ekel davor wieder etwas .........!

Und noch eine Bitte - benutzt bitte alle Salben und was es da noch gibt!! Nur benutzt es nicht zu lange und probiert nicht zu lange!! Es gibt sonst nix!! - Selbst THS-Hannover weiss keine alternativen und auch nichts besseres!

hein
17.10.2013, 09:44
........... Eine gute Tierheilpraktikerin mit Vogelerfahrung suche ich noch..............

Jetzt geh ich die Wunde versorgen und dann arbeiten. Bis heut Abend.
Nochmals die Frage von mir: ob jemand von euch schon mal eine Erfahrung mit kolloidalem Silber gemacht hat?
Heut Abend überlegen wir mit Kochsalzlösung oder evtl. Wasserstoffperoxid zu spülen...

Liebe Grüße
Bettina

Eine Tierheilpraktikerin wird kaum etwas ausrichten können. Denn die Bakterien sind so aggressiv da muss man sofort mit Kanonen....

Die Salbe ist für eine gute Hautpflege für empfindliche und strapazierte Haut empfehlenswert!

Dieses würde ich als Nachbehandlung empfehlen! Eben damit die Haut......

Aber erst muss der Bazzillus bekämpft werden!! Sonst bringt euch das nix! Denn was die Salbe heilt zerstört der Bazzillus sofort wieder! Und dann würde ich auch den ganzen Bestand behandeln - nicht das er sich neue Opfer sucht!? Denn wie gesagt, wie es zum Ausbruch kommt ist noch ungekann - man weiss nur, das er sehr sehr gefährlich ist und sein kann

hein
17.10.2013, 09:52
Das sieht heftig aus. Am liebsten würde ich dir meine TÄ empfehlen .... leider ist sie zu weit weg :(

LG Silvia
Denn frag deine TÄ doch mal, was Sie bei den Bakterien empfehlen würde! Da kann man doch telefonisch auch was machen! Denn der Befund steht doch fest!!

Da wird doch "nur" die richtige Medi gebraucht!

Lino
17.10.2013, 09:58
Hallo Bettina,

wenn das Tier nun seit Juli sich mit diesem Eitergeschwür plagt, dann sollte nun die Phase der Experimente an diesem Tier schleunigst abgeschlossen werden.

Meiner Meinung solltest Du nun unverzüglich das von hein genannte Mittel einsetzen oder dem Ganzen ein Ende setzen. Aber die Zeit für Versuche mit Salz, Silber, Gold und Weihrauch ist nun nach 3 Monaten vorbei!

hein
17.10.2013, 10:12
Hallo Bettina,

wenn das Tier nun seit Juli sich mit diesem Eitergeschwür plagt, dann sollte nun die Phase der Experimente an diesem Tier schleunigst abgeschlossen werden....
Da kann ich nur bepflichten!
Ich denke da nur an das Tier, welches sich seit Monaten damit quälen muss!! Darum reagiere ich auch etwas nervös auf dieses Thema!

Denn wer sich mal im Internet (dabei nicht nur in Foren lesen auch mal unter Pharma- oder Vet.-berichte suchen) etwas informiert hätte, der wüsste einiges mehr!!

phoenix27
17.10.2013, 11:23
Ich glaub auch , dass hier ein Symptom behandelt wird , und nicht der Auslöser.
Die erkannten Bazillen sind IM Huhn , und nicht nur in der Wunde.
Da kannst Du oben darauf schmieren , was Du willst , wenn die Bazillen von unten kommen , hast Du so keine Chance.

Wie Hein schon schrieb , Amoxicillin sollte helfen. Es ist auch gut verträglich , also lass bitte das Silberwasser etc. , und hol Dir die chemische Keule.

Bei diesen Bazillen kann es von Organveränderungen bis zur Septikämie kommen , willst Du so lange warten? Oder bis auch andere Tiere erkranken?

gesendet von nem Handy

Hatschipuh
17.10.2013, 11:56
Man sollte doch eigentlich davon ausgehen,das ein Tierarzt in einem solchen Fall sofort zu Anfang einer solchen Erkrankung ein AB verordnet,oder?

Mein Tierarzt hätte sich diesbezüglich mehr wie schlau gemacht,wenn er es nicht wüßte, oder keinen Erfolg sähe.

Und wenn man ja nun weis, um welchen Erreger es sich handelt,erst recht - verstehe da nun jetzt die Tierärztin nicht,
das daran so lange und ohne Erfolg dran rumgedoktert wird , anstatt mal ordentlich die Keule zu schwingen, manche Dinge lassen sich eben nicht (mehr) mit Heilsälbchen und Homöopathie behandeln , so ist das leider.

Aber ich würde bei dem armen Kerl jetzt mal Tacheles machen, und entweder bekomme ich bei meinem TA das entsprechende Medi bzw AB oder ich wechsle den TA.

Alles andere geht jetzt einfach nur noch zum Nachteil des Hahns, und der hat schon bemerkenswert lange damit durchgehalten !!

MonaLisa
17.10.2013, 12:26
Da laut TE zu Anfang ein Antibiogramm gemacht wurde und außer Baytril anscheinend alle anderen, also auch das jetzige gut gewirkt haben, sehe ich eine sofortige Umstellung auf das von Hein genannte AB genauso kritisch wie Hein alle bisherigen anderen Versuche.
Ein Keim kann lokal unterschiedlich in seinen Resistenzen vorliegen, besonders gut bei MRSA untersucht. Der Keim, der beim TE gefunden wurde, kann also durchaus andere Resistenzen als die in Heins Gegend vorkommenden haben.

Diese langwierigen Wunden können sich quasi verselbstständigen und sind nur manchmal tatsächlich nicht in den Griff zu kriegen (sofern ein gutes Wundmanagement durchgeführt wird). Ich würde jetzt ein neues Antibiogramm machen lassen und dabei das genannte Amoxicillin mit testen (sofern es nicht schon in der Standardvariante mit drin war/ist). Desweiteren können sich inzwischen weitere Keime in der Wunde festgesetzt haben (Kloakennähe...) mit Resistenezen.

Während das Antibiogramm in Arbeit ist, würde ich sehr wohl die Wunde weiter spülen (gut, über die Wirkung von kolloidalem Silber kenne ich keine wissenschaftlichen Studien, würde ich mich also nicht drauf einlassen, aber häufige Spülungen - fast schon egal womit, Hauptsache steril - werden auch in der Humanmedizin bei chronischen Wunden mit gutem Erfolg zur Keimverdünnung eingesetzt) und mit heilenden/keimfeindlichen Salben behandeln (bevorzuge persönlich in dem Fall Pyolisin). Diese Keimverdünnung lässt den Selbstheilungskräften wieder eine Chance, funktioniert sogar oft ohne AB-Unterstützung.
Der Keim kann durch die lange Behandlungs-Dauer inzwischen resistent gegen das gespritzte AB geworden sein. Das ist eine häufige Erscheinung bei solchen Wunden/Geschwüren. Somit könnte ein AB-Wechsel angezeigt sein bzw ein AB-Kombination könnte hier den Durchbruch bringen.

Sollte die Heilung aber auch dann keine Fortschritte zeigen, würde ich den Hahn erlösen.

Wären hier nicht die tiefen Taschen, würde ich sogar die austrocknende Kieselgur-Methode von Hühnerling bevorzugt anwenden, denn eine trockene Wunde beherbergt kaum Keime.

piaf
17.10.2013, 13:01
@Alarich

http://www.agiltera.de/fuer-tieraerzte/
http://www.agiltera.de/ueber-uns/

Alarich
17.10.2013, 22:40
Weiterhin herzlichen Dank für eure Gedanken. Bezüglich Antibiotikawechsel hatte ich mit meiner Tierärztin schon gesprochen und werde dies aber nochmals tun. Sie meinte allerdings, dass der Gockel so viel Antibiotika intus habe, dass der Keim eigentlich wirklich tot sein müsste. Problem: Kloakenbereich, daher nicht wirklich steril zu bekommen und Gallibacterium Anatis ist wie Coli ein "eh da"-Keim, der Probleme macht, wenn er zuviel wird, da irgendwas beim Tier aus dem Gleichgewicht gekommen ist (so oder so ähnlich hat sie es mir erklärt und das war auch einleuchtend). Jetzt sollte eben ein Strategiewechsel her... ABER: ich werde morgen mit ihr nochmals darüber sprechen und ihr eure Vorschläge (Amoxi) unterbreiten. Wobei ich mit weiteren Antibiotika schon vorsichtig sein möchte...

Die Wunde sah heute Abend jedenfalls schon etwas besser aus (Hurra!). Wir haben wieder gut mit kolloidalem Silber gespült... es scheint zu wirken. Die tiefste Tasche ist schon deutlich kleiner.
Bitte weiter Daumen drücken! Ich berichte weiter.
Und Piaf: danke sehr für den Madenlink. Total spannend! Ich hoffe dennoch, dass ich dieses mal nochmals drum herum komme :-)

LG
Bettina

piaf
18.10.2013, 05:18
das ist auch nur so ein Gedanke gewesen mit den Gästen, Bettina, sozusagen eine Verzweiflungstat wenn sonst nichts mehr passt. Das scheint auch recht teuer zu sein, aber wenn ein TA mehrere Patienten hat, z.B. Pferde mit extremen Hufproblemen, dann könnte er mit ein paar Maden aufrüsten und seine Beschäftigung damit vertiefen

Ach ja, zu der Wunde, ich habe ja mit einer langwierigen Hauptproblematik seit geraumer Zeit bei meinem Hund mit Schwefel Erfolg. Was ewig nicht heilte, juckte, offen war, schliesst sich plötzlich. Das wäre vielleicht ein Ansatz, wenn es doch wieder stagniert

hein
21.10.2013, 01:35
Was gibs neues??

Alarich
21.10.2013, 22:36
Entschuldigt bitte, ich hatte es die letzten Tage recht stressig... Bleibe aber brav an der Wundversorgung dran. Die Wunde verändert sich in ganz kleinen Schritten. Sie ist innerhalb der letzten Tage leicht besser geworden, aber noch keine durchschlagende Veränderung. So etwas braucht wahrscheinlich sehr viel Geduld. Will diese Woche nochmals ein Foto machen und diese dann vergleichen. Dann sehen wir weiter.
Aktuelle Behandlung erfolgt weiterhin mit kolloidalem Silber. Äusserlich und Innerlich...
Liebe Grüße, Bettina

hühnerling
03.11.2013, 16:02
Wie geht es dem geduldigen Patienten inzwischen?

kniende Backmischung
03.11.2013, 18:43
Würde mich auch interessieren!

LG Silvia

Alarich
03.11.2013, 21:32
Hallo zusammen,
der geduldige Patient lebt noch. Leider hat die Wunde noch immer keine spektakulären Fortschritte zum besseren gemacht. Ich bin weiter am Spülen und verarzten. Seine Therapie: Spülen mit kolloidalem Silber und effektiven Mikroorganismen, Calendula-Salbe um harten Schorf weicher zu machen, sowie innerlich eine speziell für ihn hergestellte Nosode, Pyrogenium comp. und Calendula C30 Globuli. Die Wunde ist nun zumindest so gut wie Eiterfrei und bleibt es hoffentlich auch mal... Es geht alles unglaublich langsam voran und die Stelle der Wunde ist halt echt ungeschickt. Ich habe die Hoffnung, dass wenn endlich der Heilungsprozess einsetzt es dann auch zügiger voran geht.
Also: bitte weiterhin Daumen drücken. Ich verspreche euch, dass ich Bescheid gebe, wenn sich was wesentliches (zum hoffentlich besseren) tut. Herzliche Grüße, Bettina

@Silvia: nächstes WE bin ich ziemlich sicher in Rhöndorf. Dann melde ich mich :-)

piaf
04.11.2013, 01:25
schön das Du Dich meldest. Lieber langsam als gar nicht, haltet mal beide schön durch:)
Was mir gerade einfällt, erhöhe doch mal den Proteinanteil im Futter und gib ihm auch Elektrolyte ins Trinkwasser. Über Wundsekret verliert ein Körper recht viel Protein, das sollte man dann ergänzen. Ganz wichtig ist auch dass er trinkt, notfalls Flüsigkeit über Nassfutter, also Joghurt etc., zuführen

kniende Backmischung
04.11.2013, 08:05
Es freut mich sehr, dass es sich zumindest nicht wieder zu verschlechtern scheint :)
Und ich bin überzeugt davon, dass, wenn der Körper erst mal auf "heilen" geschaltet ist, die Wunde zugeht. Auch, wenn sie an einer ungünstigen Stelle ist.
Würde mich freuen, wenn wir uns treffen könnten, so auf n Kaff - muss ja nicht lang sein ;)

LG Silvia

hein
04.11.2013, 09:23
Frage mich dennoch immer?

Wann wird die Ursache bekämpft und nicht nur die Wunde?

Denn erst wenn die Ursache bekämpft wurde kann auch die Wunde schneller heilen!

Alarich
04.11.2013, 11:15
Danke Piaf für Deine weiteren Tips. Er bekommt ca. jeden zweiten Tag gekochtes Ei, zudem Sprossen und es sind Garnelen und Soja im Futter. Meinst Du das reicht? Trinken tut er zum Glück gut. Elektrolyte sind jetzt auch mit im Wasser.
Und Hein: Wir bekämpfen die Ursache - doch eben nun auf eine andere Art. Das AB (lt. Antibiogram wirksam!) hatte seine Chance und hat null gegriffen. Ich will ihn nicht weiter damit zubomben. Er hatte es über drei Wochen erhalten - und es ging ihm nicht besser damit! Jetzt wollen wir sein Immunsystem so aktivieren, dass es selbst mit dem Infekt fertig wird. Zudem wirkt Silber wie Antibiotika - ohne Resistenzbildung. Wird in der humanen Wundheilung bei Problemwunden inzwischen an erster Stelle eingesetzt.
Ob das alles was bringt? - Keine Ahnung. Ich hoffe einfach weiter. Er ist ansonsten weiterhin relativ fit und hat recht guten Appetit.
Was sehr schlecht ist, ist dass heute seine Liebste im Sterben liegt. Die arme hatte Trichomonaden. Die Tierärztin hatte zuerst (vor ca. 3 Wochen) mit AB behandelt (da der erste Verdacht auf Atemwegsinfekt war). Nun vor 5 Tagen gab es das richtige Mittel, gegen die Trichomonaden (Spratrix). Ich hatte total den Eindruck, dass es ihr schon besser geht. Die Ablagerungen im Schnabel sind fast verschwunden und sie wirkte fitter. Dachte gestern noch: OK, sie ist über den Berg! - und nun heute morgen steht sie da mit hängenden Flügeln, teilnahmslos und ohne Appetit :-(. Ich fürchte sie wird den Tag nicht überstehen. Bin schockiert. Hockt jetzt unter der Wärmelampe und ist bei ihrem Liebsten...
Sollte sie wirklich sterben wird es für den Hahn sicherlich nicht einfacher mit seiner Wunde fertig zu werden.
Traurige Grüße
Bettina

hein
04.11.2013, 12:05
......
Und Hein: Wir bekämpfen die Ursache - doch eben nun auf eine andere Art. Das AB (lt. Antibiogram wirksam!) hatte seine Chance und hat null gegriffen....
Sehr seltsam, das Amoxillín oder Amoxillín-Trihydat auch nicht geholfen hat!?

Denn bis lang war es bei uns immer das einzigste Mittel, was IMMER schnell geholfen hat. Denn in der Massentierhaltung kommen diese Krankheiten auch schon mal des öfteren vor. Also keine Seltenheit oder Einzelfall wo mir das Mittel bekannt war oder ist - eben das es geholfen hat

Was von den Beiden habt ihr denn gegeben?

piaf
04.11.2013, 12:14
trichomonaden gehen zwar selten ans Huhn aber wenn, dann ist die Bekämpfung schwierig. Ich habe jetzt ein Hähnchen an einer Mischinfektion verloren, erkannt und behandelt war es recht schnell, aber trotzallem sehr zäh. Er ist zwar letztendlich an einer bakteriellen Sache am Knochen eingegangen, aber die trichos blieben ständig in Lauerstellung. Soweit ich weiss ist Spartrix in bestimmten Regionen nur noch sehr bedingt wirksam, wir haben das bei Tauben festgestellt. Da gibts schon Resistenzen. Vielleicht habt ihr ja doch noch Glück, aber oftmals lieft nicht nur die Schleimhautform sondern bereits ein Organbefall vor. Gib dem Hahn vorsichthalber 2 Spartrix und frag den TA nach Chevi-col von Chevita. Sollte das Hennchen es auch nicht schaffen, muss Du bei ihm in jedem Falle vorbeugen, er ist jetzt besonders anfällig

Der Eiweissbedarf bei schlecht heilenden Wunden verdoppelt sich, also Joghurt usw. noch zu dem Ei geben

Alarich
04.11.2013, 12:20
Liebe Piaf,
das mache ich. Wiederum Danke für die Ratschläge.
Wenn Organe bereits befallen waren bei dem Hennchen, gibt's dann überhaupt noch eine Chance?
LG
Bettina