Enemy
20.07.2006, 22:19
http://www.ftd.de/forschung/98055.html
"Virenschleudern im Hinterhof"
von Christina Schott (Jakarta)
Indonesien bekommt die Vogelgrippe nicht in den Griff. Je länger der Kampf dauert, desto größer wird die Gefahr: Eine leicht übertragbare Mutation könnte sich entwickeln und Millionen Menschen töten - weltweit.
Die Tests der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lassen keinen Zweifel: Der 44-jährige Brathähnchenverkäufer, der vorige Woche verstarb, erlag dem Virus H5N1. Der Indonesier war das 42. Todesopfer der Vogelgrippe in dem südostasiatischen Land. Damit überholte Indonesien Vietnam, das bisher die Opferstatistik angeführt hatte.
Doch während Vietnam den Virus vorerst in den Griff bekommen hat, ist das Risiko in Indonesien weiter hoch - für das Land selbst, aber auch für den Rest der Welt. Denn je länger sich die Vogelgrippe in Indonesien hält, desto größer ist die Gefahr, dass ein mutierter Virus auftaucht, der sich leicht von Mensch zu Mensch überträgt.
"Die Vogelgrippe ist nicht allein ein Problem für Indonesien", sagt Bayu Krishnamurti, der Vorsitzende des Koordinationsausschusses, den Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono zur Bekämpfung der Vogelgrippe geschaffen hat. "Wenn wir erfolgreich sind, wird das ein erheblicher Beitrag zum weltweiten Kampf gegen die Vogelgrippe sein. Wenn wir scheitern, wird wahrscheinlich die ganze Welt ein Problem haben."
Drängendes Problem
Wie drängend das Problem ist, zeigte sich vor vier Wochen: Da bestätigte die WHO, dass in der Millionenstadt Medan sieben Mitglieder einer Familie durch Mensch-zu-Mensch-Übertragung an der Vogelgrippe starben. Die WHO bezeichnete diesen Fall als die "bedeutendste Entwicklung bei der Verbreitung des H5N1-Virus" seit dem Auftauchen der gefährlichen Virusvariante 2003. Gleichzeitig gab WHO-Sprecher Dick Thompson vorerst Entwarnung: "Der Virus hat sich nicht über die Familie hinaus übertragen, es war eine Sackgasse."
"Virenschleudern im Hinterhof"
von Christina Schott (Jakarta)
Indonesien bekommt die Vogelgrippe nicht in den Griff. Je länger der Kampf dauert, desto größer wird die Gefahr: Eine leicht übertragbare Mutation könnte sich entwickeln und Millionen Menschen töten - weltweit.
Die Tests der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lassen keinen Zweifel: Der 44-jährige Brathähnchenverkäufer, der vorige Woche verstarb, erlag dem Virus H5N1. Der Indonesier war das 42. Todesopfer der Vogelgrippe in dem südostasiatischen Land. Damit überholte Indonesien Vietnam, das bisher die Opferstatistik angeführt hatte.
Doch während Vietnam den Virus vorerst in den Griff bekommen hat, ist das Risiko in Indonesien weiter hoch - für das Land selbst, aber auch für den Rest der Welt. Denn je länger sich die Vogelgrippe in Indonesien hält, desto größer ist die Gefahr, dass ein mutierter Virus auftaucht, der sich leicht von Mensch zu Mensch überträgt.
"Die Vogelgrippe ist nicht allein ein Problem für Indonesien", sagt Bayu Krishnamurti, der Vorsitzende des Koordinationsausschusses, den Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono zur Bekämpfung der Vogelgrippe geschaffen hat. "Wenn wir erfolgreich sind, wird das ein erheblicher Beitrag zum weltweiten Kampf gegen die Vogelgrippe sein. Wenn wir scheitern, wird wahrscheinlich die ganze Welt ein Problem haben."
Drängendes Problem
Wie drängend das Problem ist, zeigte sich vor vier Wochen: Da bestätigte die WHO, dass in der Millionenstadt Medan sieben Mitglieder einer Familie durch Mensch-zu-Mensch-Übertragung an der Vogelgrippe starben. Die WHO bezeichnete diesen Fall als die "bedeutendste Entwicklung bei der Verbreitung des H5N1-Virus" seit dem Auftauchen der gefährlichen Virusvariante 2003. Gleichzeitig gab WHO-Sprecher Dick Thompson vorerst Entwarnung: "Der Virus hat sich nicht über die Familie hinaus übertragen, es war eine Sackgasse."