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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hybriden aus Großbetrieb übernehmen?



Moni72
25.09.2013, 12:39
Hallo,

habe gestern erfahren, das hier ziemlich in der Nähe ein "Bio-Eier Betrieb" - Bodenhaltung :-X
einmal jährlich den kompletten Bestand wechselt.

Die Tiere werden dann mit gut einem Jahr geschlachtet für´s Hundefutter. Diese Hennen werden kurz vorher für 2,50/Stck. verkauft, wenn jemand Interesse hat.

Ich überlege fünf Stck. zu nehmen, habe aber doch etwas Angst, mir damit vielleicht eine Krankheit einzuschleppen. Die Tiere sind halt teilweise auch wirklich zerrupft - so wurde mir gesagt. So viel zur Bodenhaltung....

Platz zum Separieren habe ich nicht. Was meint Ihr? Kann man sich das trauen? Oder kann ich, gerade weil die Hühner aus einem Großbetrieb kommen, davon ausgehen, das sie zumindest nichts Ansteckendes mitbringen?

Kleener
25.09.2013, 12:55
Die Hennen sind gegen alles was möglich ist geimpft.
Das ist ja bei solchen Betrieben Pflicht.
Ds sie nach einer Legeperiode ausgetauscht werden ist üblich,da sie dann unrentabel werden.
Bodenhaltung ist unhygienischer als Käfighaltung,das sollte Jedem klar sein.
Das sie zerrupft aussehen ist auch klar,es handelt sich um Hybriden die auf Eierleistung gezogen sind
und daher keine Zeit und Energie für Federwechsel verschwenden.
Natürlich musst Du davon ausgehen das die Hennen dann bei Dir erstmal wenig bis garnicht legen...

diane
25.09.2013, 13:00
ich würde es nicht machen. denn du unterstützt damit den großbetrieb! der bauer kassiert 2,50 € von dir, wenn er die tiere schlachten lässt, bekommt er nur ein paar cent, wenn überhaupt. viele sind froh, dass sie kostenlos abgeholt werden. ich habe selbst jahrelang bei einem geflügelbetrieb mit 10.000 freilandhennen gearbeitet. der bauer reibt sich die hände, wenn tierretter kommen und die armen hennen freikaufen. so bitter das ist, aber die nächste generation steht sowieso schon in den startlöchern :(

schips
25.09.2013, 13:08
ein Bekannter von mir holt sich auch jedes Jahr ca. 5 Stück.
Wenn Sie ankommen sehen die Hennen tatsächlich ziemlich armseelig aus.
Aber nach 2 Monaten sind die meisten Federn wieder da und legen würden Sie auch Prima.

Die wenigen Hennen, die nach einem Jahr in der Fabrik ein schönes zu Hause finden können sich echt glücklich schätzen. Die Tiere hätten das auf jeden Fall verdient.

Über Krankheiten würde ich mir beim Kauf von Hennen von Privat mehr Gedanken machen.

Edda25
25.09.2013, 13:15
Das ist gang und gäbe. Normalerweise lassen sich die Hennen gut eingliedern und wenn Du eine "nackige" erwischst bekommt die auch wieder Federn. Wenn Du noch einige Eier willst spricht nichts gegen eine Aufnahme einiger solcher Hennen. 2,50 ist relativ teuer, bei uns verkaufen die sie teilweise für 1,00 Euro. Krankheiten kannst Du Dir auf jedem Geflügelmarkt holen, dort ist die Gefahr wahrscheinlich noch deutlich höher, da die Tiere die dort zusammentreffen aus vielen verschiedenen Betrieben kommen.
Klar kann man jetzt eine Grundsatzdiskussion anfangen - will ich aber nicht. Die neuen Hennen wird der Bauer holen, egal ob Du ein paar alte mitnimmst oder nicht. Mein Nachbar stockt jedes Jahr auf diese Weise seinen Bestand auf. Ich finde das ok - und Du bietest noch ein paar Hennen ein schönes Leben. Ich bin auch Bäurin - und ich freue mich wenn ich eine Kuh für die Zucht oder auch als Mutterkuh hergeben kann, weil sie vielleicht nicht so viel Milch gibt oder aus irgendeinem Grund in unserer Herde nicht klarkommt. Wenn wir wirtschaftlich arbeiten wollen, müssen eben auch die Tiere ihre Leistung bringen, und der Hennenhalter muß seine Hennen tauschen, wenn er von den Eiern leben will. Du mußt das nicht und kannst deswegen auch mit den wenigeren Eiern der 2. Legeperiode leben!
LG

Bonchito
25.09.2013, 13:17
Ich würds auch tun- wie schon gesagt wurde: die nächsten Hennen stehen schon in den Startlöchern, das Schicksal der "alten" steht fest. Wenn du du nun 5 Hennen holst haben sie wenigstens noch ein schönes leben, klar gehen die anderen tausend in die Dosen... Und klar sind 2,5€ zuviel... Aber es sind 5 Seelen ;)

hagen320
25.09.2013, 13:38
ich würde es nicht machen. denn du unterstützt damit den großbetrieb! der bauer kassiert 2,50 € von dir, wenn er die tiere schlachten lässt, bekommt er nur ein paar cent, wenn überhaupt. viele sind froh, dass sie kostenlos abgeholt werden. ich habe selbst jahrelang bei einem geflügelbetrieb mit 10.000 freilandhennen gearbeitet. der bauer reibt sich die hände, wenn tierretter kommen und die armen hennen freikaufen. so bitter das ist, aber die nächste generation steht sowieso schon in den startlöchern :(

Das sehe ich auch so und dann solltest Du daran denken das nach einer Legeperiode die Gebrechen anfangen (Eileiter, Bauchwasser etc). Wenn Du 5 brauchst dann solltest Du 10 holen. Wenn schon Hybriden dann junge legereife, denen erspart man dann wenigstens das erste Jahr in so einem Massenbetrieb.

Bollenfeld
25.09.2013, 14:01
Wenn schon Hybriden dann junge legereife, denen erspart man dann wenigstens das erste Jahr in so einem Massenbetrieb.

Auf den Punkt gebracht!

sil
25.09.2013, 14:21
Das sehe ich auch so und dann solltest Du daran denken das nach einer Legeperiode die Gebrechen anfangen (Eileiter, Bauchwasser etc). Wenn Du 5 brauchst dann solltest Du 10 holen. Wenn schon Hybriden dann junge legereife, denen erspart man dann wenigstens das erste Jahr in so einem Massenbetrieb.

Aber wer junge, legereife kauft, zahlt direkt an die Hühnerindustrie. Wer ein paar direkt vom Legebetrieb "rettet" unterstützt wenigstens einen regionalen Betrieb.

Probleme wegen der Turbolegerei kommen meist erst nach dem 2. Legejahr. Nach dem 1. Legejahr gibt es häufig sehr große und auch relativ oft Doppeldotter- Eier.
Im 2. Jahr mausern die Legehybriden auch meist (im ersten tun sie es oft nicht), dann sehen sie auch wieder aus wie Hühner.

hagen320
25.09.2013, 15:18
Aber wer junge, legereife kauft, zahlt direkt an die Hühnerindustrie. Wer ein paar direkt vom Legebetrieb "rettet" unterstützt wenigstens einen regionalen Betrieb.

Probleme wegen der Turbolegerei kommen meist erst nach dem 2. Legejahr. Nach dem 1. Legejahr gibt es häufig sehr große und auch relativ oft Doppeldotter- Eier.
Im 2. Jahr mausern die Legehybriden auch meist (im ersten tun sie es oft nicht), dann sehen sie auch wieder aus wie Hühner.

???
Der "regionale" Betrieb gehört genau so zur Hühnerindustrie wie jede Brüterei und jeder Aufzuchtbetrieb.
Meine Hybriden hole ich im Nachbarort aus einem Familienbetrieb der Elterntiere hat und selber brütet, ist das dann Hühnerindustrie oder regional? Klar verdient die Hühnerindustrie auch da über Lizenzen mit, aber die verdient über Lizenzen und Verträge immer mit.

Ich habe vor einem Jahr 15 (braune und weiße) Hybriden geholt, jetzt habe ich noch 13 die in die Suppe können und wenn ich noch länger warte werden es noch weniger sein.
Was habe ich davon wenn die mausern und dann besser aussehen? Durch die Rieseneier geht der Legedarm kaputt und dann bringt das aussehen auch nichts.

Bollenfeld
25.09.2013, 18:04
Natürlich gehen von den Hybriden ein paar tot, nur bei den Rassehühnern ist das doch auch nicht besser. Ich halte es aus gesundheitlich/verhaltenstechnisch für durchaus sinnvoller, legereife Hybriden zu holen, anstatt ausgediente Hühner aus Bodenhaltung. Moralisch/ethisch macht es keinen Unterschied.

ptrludwig
25.09.2013, 18:25
Natürlich gehen von den Hybriden ein paar tot, nur bei den Rassehühnern ist das doch auch nicht besser. Ich halte es aus gesundheitlich/verhaltenstechnisch für durchaus sinnvoller, legereife Hybriden zu holen, anstatt ausgediente Hühner aus Bodenhaltung. Moralisch/ethisch macht es keinen Unterschied.
Es macht eben doch einen Unterschied, die jungen legereifen werden extra gezüchtet, der dazu gehörende Hahn getötet, wärend die anderen schon da sind und der Hahn schon tot ist. Das eine Jahr unter schlechten Bedingungen haben die Hühner schon hinter sich, warum soll man ihnen nicht noch zwei schöne Jahre gönnen.
Hybriden werden auch nicht gerade Hühnerfreundlich aufgezogen, das liegt dann ebenfalls noch in der Verantwortung des Käufers.

hagen320
25.09.2013, 18:49
Wenn ich legereife Hennen hole sind die auch schon da und die Hähne sind auch schon tod. Warum sollen die erstmal ein Jahr unter schlechten Bedingungen leben? Dann doch ganz konsequent und lieber keine Hybriden.
Das da viele bei sind die noch volle zwei Jahre durch halten glaube ich nicht.

ptrludwig
25.09.2013, 19:00
Wenn ich legereife Hennen hole sind die auch schon da und die Hähne sind auch schon tod. Warum sollen die erstmal ein Jahr unter schlechten Bedingungen leben? Dann doch ganz konsequent und lieber keine Hybriden.
Das da viele bei sind die noch volle zwei Jahre durch halten glaube ich nicht.
Wenn du legereife Hennen holst, dann sind die zwar da, aber nur weil du einen Bedarf erzeugst. Auf der Gegenseite werden die einjährigen Hennen dann geschlachtet, obwohl sie bei dir ohne weiteres den Bedarf decken könnten.
Ja und wenn nicht alle zwei Jahre durchhalten, dann kannst du den Bestand wieder mit einjährigen Tieren ergänzen.

legaspi96
25.09.2013, 19:06
Es macht eben doch einen Unterschied, die jungen legereifen werden extra gezüchtet, der dazu gehörende Hahn getötet, wärend die anderen schon da sind und der Hahn schon tot ist. Das eine Jahr unter schlechten Bedingungen haben die Hühner schon hinter sich, warum soll man ihnen nicht noch zwei schöne Jahre gönnen.
Hybriden werden auch nicht gerade Hühnerfreundlich aufgezogen, das liegt dann ebenfalls noch in der Verantwortung des Käufers.


Wenn ich legereife Hennen hole sind die auch schon da und die Hähne sind auch schon tod. Warum sollen die erstmal ein Jahr unter schlechten Bedingungen leben? Dann doch ganz konsequent und lieber keine Hybriden.
Das da viele bei sind die noch volle zwei Jahre durch halten glaube ich nicht.

Ist ja alles richtig. Aber ich frage mich immer wieder, ob die "geretteten" Hybriden überhaupt ein beseres Leben haben. Oder sind sie in der Freiheit verängstigt und füllen sich unwohl? Sie kennen doch nichts anderes als den "Knast" und das Eierlegen.
Grüße
Monika

eierdieb65
25.09.2013, 19:08
Grüß euch
Ich habe voriges Jahr 5 Hybriden vor dem Suppenwürfelschicksal "gerettet".
2 leben noch. Die anderen 3 sind jeweils beim Legen verreckt.
Diese ausgemusterten Hybriden legen im 2. Jahr weiter, wie die Weltmeister. Bis sie eben so große Eier legen, dass sie dran sterben.
2,50€ ist sehr teuer. Mehr als 1€ zahlt hier niemand für 14 Monate alte Hybriden.

Ich "rette" keine Hybriden mehr. Lieber schnell gestorben für das Hundefutter mit Huhn, als stundenlang beim Legen verreckt.

Zu Ethik und Moral:
Ein ethischer Mann weiß, das es falsch ist, seine Frau zu betrügen.
Ein Mann mit Moral betrügt seine Frau nicht.

lg
Willi

Moni72
25.09.2013, 19:33
Meine ersten Hybriden, die ich damals auf einem Viehmarkt ab LKW gekauft habe, sind 3 Jahre alt geworden. Zwei starben von selber, ich vermute Legedarmentzündung, nachdem sie mehrfach Windeier legten. Ich dachte mir dann auch schon, das sie wahrscheinlich "verbraucht" sind durch die viele Legerrei. Um Ihnen weiteres Leid zu ersparen, haben wir dann die Übrigen nach Sibirien geschickt.

Sie sollen hier auch nicht ewig leben. Sollen halt Eier bringen und 1,5 glückliche Jahre später gehen sie auch in die Suppe. Ich finde das jetzt nicht so tragisch.

Dieses Jahr habe ich wieder 5 Hybriden beim Markthändler zugekauft. Die waren beim kauf noch so jung, das es auch noch 8 Wochen gedauert hat, bis sie das erste Ei gelegt haben. Man erklärte mir auf Nachfrage, das gerade die Grünleger so rasant abverkauft würden, das man sie gar nicht legereif bekommen würde. Deshalb finde ich das eigentlich besser, daß die Hennen von dem Hof schon 1 Jahr alt sein sollen.

Ich möchte halt permanent mit Eiern versorgt werden und sehe es nicht so ganz ein bei meinen 20 Rassehühnern wochenlang durch die Legepausen kein Ei zu haben. Dies wurde ja auch hier im Forum, in einem Beitrag, und auch von einigen meiner Vereinsfreunden schon beklagt.

Mir war halt nur wichtig zu wissen, das ich mir da keine schlimmere Erkrankung in den Stall hole.

eierdieb65
25.09.2013, 19:41
Krankheiten holst du dir sicher nicht mit ausgedienten Hybriden. (14 Monate alt)

Ca 1 Woche vor dem Hundefutter- (oder Suppenwürfel-) Hersteller kommt der Amtsveterinär.
Der kontrolliert den Bestand auf Krankheiten. Ohne Bescheinigung des Amtsvet gibts weder Hundefutter, noch Suppenwürfel, sondern nur Keulung.

lg
Willi

hagen320
25.09.2013, 19:58
Wenn du legereife Hennen holst, dann sind die zwar da, aber nur weil du einen Bedarf erzeugst. Auf der Gegenseite werden die einjährigen Hennen dann geschlachtet, obwohl sie bei dir ohne weiteres den Bedarf decken könnten.
Ja und wenn nicht alle zwei Jahre durchhalten, dann kannst du den Bestand wieder mit einjährigen Tieren ergänzen.

Meinen Bedarf decken ausgediente Hybriden nicht. Im zweiten Legejahr legen die nicht mehr als meine Rassetiere und dann könnte ich Rassetiere halten. Ich hole sie nur wenn ich zu webnig Eierleger habe und dann werden die nach einer Legeperiode geschlachtet.



Ist ja alles richtig. Aber ich frage mich immer wieder, ob die "geretteten" Hybriden überhaupt ein beseres Leben haben. Oder sind sie in der Freiheit verängstigt und füllen sich unwohl? Sie kennen doch nichts anderes als den "Knast" und das Eierlegen.
Grüße
Monika

Die Freiheit bekommt denen schon, allerdings sind die körperlich hin und das schlachten ist eher Segen als Fluch.

ptrludwig
25.09.2013, 20:12
Die Frage die ich mir nun stelle, wenn man die einjährigen Hybriden meiden soll weil sie hin sind, dann sind ja die, welche man sich legereif kauft nach einem Jahr auch hin. Werden die dann auch geschlachtet, oder nimmt man es da nicht so genau, quälen die sich nicht so wenn die Eier so groß werden. Es gibt hier an anderer Stelle gerade einen Beitrag wo man der Halterin einer lahmen Hybridhenne empfiehlt sie einer langwierigen Behandlung zu unterziehen, obwohl der Tierarzt das Schlachten anrät. Was soll das denn, wenn die in Kürze eh hin ist.

legaspi96
25.09.2013, 20:22
Die Freiheit bekommt denen schon,

das macht die Massentierhaltung umso schlimmer!


allerdings sind die körperlich hin und das schlachten ist eher Segen als Fluch.

ja, das kann ich mir gut vorstellen.
Grüße
Monika

Bollenfeld
25.09.2013, 20:51
1. Die Frage die ich mir nun stelle, wenn man die einjährigen Hybriden meiden soll weil sie hin sind, dann sind ja die, welche man sich legereif kauft nach einem Jahr auch hin. Werden die dann auch geschlachtet, oder nimmt man es da nicht so genau, quälen die sich nicht so wenn die Eier so groß werden.
2. Es gibt hier an anderer Stelle gerade einen Beitrag wo man der Halterin einer lahmen Hybridhenne empfiehlt sie einer langwierigen Behandlung zu unterziehen, obwohl der Tierarzt das Schlachten anrät. Was soll das denn, wenn die in Kürze eh hin ist.

zu 1. 2 Legeperioden kann man Hybridhühner guten Gewissens legen lassen und dann gehören sie in die Truhe!
zu 2. Kein vernünftiger Mensch empfielt eine langwierige tierärztliche Behandlung eines Huhnes, egal ob Rasse oder Hybridhuhn! So etwas tut nur die Kuschelhuhnfraktion, aber für die ist ein Huhn auch kein Huhn mehr.

Bonchito
25.09.2013, 21:57
Vielleicht vertust du dich da: die "kuschelhuhnhalter" sind doch die, die das Huhn als Huhn sehen, als Tier wofür man bis zum Lebensende (hoffentlich) sorgt, und es nicht entsorgt, wenn's 2 Jahre auf der Uhr hat...solche Dinge wie "Wirtschaftlichkeit", das sind die (aus)"nutztierhalter". Da gibt's keine Chance für Kranke Tiere, weg. Zu wenig Eier? Weg. Zu oft am glucken? Weg. Ist für solche ein Huhn noch ein Huhn- oder ein etwas das für uns funktionieren muss?
Ich finde es ganz toll wenn Menschen für ihre Tiere stehen. Und ganz viele nutztierhalter sollten mal sich selbst überdenken...

HähnchenHirte
25.09.2013, 22:16
Hey,
wenn du es tust hab ich hier mal etwas:
http://www.huehner-info.de/infos/hs_batterie_huehner3.php
Bei uns in der nähe soll eine neuer Mastbetriebt für Hähnchen entstehen.
LG Moritz

ptrludwig
25.09.2013, 22:26
Hey,
wenn du es tust hab ich hier mal etwas:
http://www.huehner-info.de/infos/hs_batterie_huehner3.php
Bei uns in der nähe soll eine neuer Mastbetriebt für Hähnchen entstehen.
LG Moritz
Das ist die Meinung von Eckhard, könnte man jetzt auch auseinander pflücken. Sonst habe ich noch nichts von ihm gelesen, ist ja auch ein uralter Beitrag.

eierdieb65
25.09.2013, 23:20
Grüß euch
Noch eine Meinung mehr gefällig?
Was macht ein Kuschelhuhnhalter mit einer an Legenot verreckten Henne? Essen? Wohl kaum. Sie starb ja im Seelenfrieden.
Also wird sie zu aller Wohl in die Biotonne ...

Ich liebe jedes meiner Tiere und esse jedes, sofern es kein Hund ist. Auch, wenn es an Legenot verendet ist.

lg
Willi

Rodebielesumer
25.09.2013, 23:25
Ein Hühnerhalter aus unsere Umgebung hat junge Hybriden,4 Stück im Frühjahr gekauft. In der Zeit von einem Monat sind 3 gestorben. Die geimpfte. Für meine Nachbarin konnte ich im Sommer nicht viel Hennen von uns geben. Einfach Pech-von 18 Araukana sind nur 6 hennen,von 7 Italiener nur 2. Ich habe für sie ein Vorschlag gemacht,Hybriden kaufen. Sie hat gekauft,junge Tiere,auch unzufrieden. Am Sonntag hat Hühnerhalterin aus Luxemburg erzählt,wie sie mit Salbe,Tee,Antibiotikum alte Hybriden jetzt behandelt(hat von Betrieb gekauft),wie viel Geld kostet es und sie kann jetzt nicht Eier verkaufen. Ich bin kein Pessimist,denke nur Zufall,aber über was gutes habe ich wirklich nicht gehört.
Impfungen... Wie lange wirkt Impfung gegen Mykoplasmose? Wird das überhaupt gemacht oder durch Antibiotikum runter gedrückt. Vor einem Monat(ungefähr) haben in fernsehen erzählt,wie muss man Suppenhuhn kochen. Erste Brühe soll man weggiessen,damit Antibiotikum auch weg gehen und in zweite Wasser weiter kochen. Schmeckt?

Bollenfeld
25.09.2013, 23:46
Vielleicht vertust du dich da: die "kuschelhuhnhalter" sind doch die, die das Huhn als Huhn sehen, als Tier wofür man bis zum Lebensende (hoffentlich) sorgt, und es nicht entsorgt, wenn's 2 Jahre auf der Uhr hat...solche Dinge wie "Wirtschaftlichkeit", das sind die (aus)"nutztierhalter". Da gibt's keine Chance für Kranke Tiere, weg. Zu wenig Eier? Weg. Zu oft am glucken? Weg. Ist für solche ein Huhn noch ein Huhn- oder ein etwas das für uns funktionieren muss?
Ich finde es ganz toll wenn Menschen für ihre Tiere stehen. Und ganz viele nutztierhalter sollten mal sich selbst überdenken...

Wer das Huhn wirklich als Huhn sieht, der wird mit Sicherheit keines dieser Tiere bis an ein weit entferntes natürliches Lebensende halten und dann entsorgen.

Ein normal gepolter Mensch wird seine Hühner zur Eier, Kükenproduktion, Ausstellungszwecken nutzen und dann später ordnungsgemäß der Suppe zuführen.

Okina75
26.09.2013, 00:11
'Tschuldige, Michael, aber Dein Post klingt für mich gerade so wie die Auffassung anderer, vor allem südlicher Europäer zum Umgang mit ihren Windhunden...

1:1 könnten Deine Sätze in einem zb spanischen, italienischen oder englischen Forum heißen:


Wer einen Hund wirklich als Hund (mit aller abfälligen Geringschätzung, die man in das Wort hinein legen kann) sieht, der wird mit Sicherheit keines dieser Tiere bis an sein weit entferntes (noch viel weiter als bei Hühnern, wenn man "Pech" hat) Lebensende halten.

Ein normal gepolter Mensch wird seine Hunde nur zum Rennen, zur Welpenproduktion und zum Geldverdienen nutzen, und ihn dann später (wenn er zu alt ist, zu wenig gewinnt etc.) möglichst schnell loswerden (wie zB an der Leine im Wald aufknüpfen und gleich hängen lassen, totschlagen, in eine Schlucht schmeißen etc.).

Das Aussetzen eines solchen Hundes, weil der Besitzer "zu weichherzig" ist und der Hund so wenigstens die Chance auf noch eine Weile Leben hat, käme dabei dann faktisch und auffassungsgemäß dem Freikaufen von Legehybriden gleich (womit ich nicht das Aussetzen befürworte!).
Die Hunde leiden ja nach Jahren der Ausnutzung auf der Rennbahn meistens an irgendwas oder sind sonstwie minderwertig, also täte man ihnen 'nen Gefallen damit, sie gleich hinter's Haus zu führen und ihnen mit 'nem dicken Stein den Schädel einzuschlagen?

Sind Deiner Auffassung zu Nutztieren zufolge dann alle Deutschen völlig pillepalle, weil die ja ihre Hunde in der Regel bis zum natürlichen Tod behalten (sogar Züchter und andere, für die der Hund mehr Nutztier ist), und die nicht mal in den Tierheimen einschläfern, sondern bei Überbelegung lieber Pflegestellen suchen etc.?

Ich bin auch ein durchaus pragmatischer Mensch, und stelle nach den Erfahrungen mit meiner ca. 3 Jahre alt gewordenen braunen Legehybride einiges in Frage, aber irgendwo sollte man doch mal 'nen Punkt machen :-[!

Merkst Du, dass Du gerade einen ganz gewaltigen Haufen Leute, die in ihren Hühnern durchaus auch erhaltenswerte Lebewesen sehen, mächtig beleidigst, von wegen "normal gepolte Leute würden..."?
Ich erlöse meine Hühner sofort, wenn ich sehe, dass es keinen Zweck mehr hat, bin mir auf der anderen Seite aber auch nicht zu fein, ein Tier, dass mir individuell wertvoll ist, aufwändiger zu versorgen, wenn ich denke, dass es noch Zweck hat...
Was bin ich nun: Normal gepolt, oder so ein grenzdebiler Kuschelhuhnhalter?

ptrludwig
26.09.2013, 00:35
Vielleicht vertust du dich da: die "kuschelhuhnhalter" sind doch die, die das Huhn als Huhn sehen, als Tier wofür man bis zum Lebensende (hoffentlich) sorgt, und es nicht entsorgt, wenn's 2 Jahre auf der Uhr hat...solche Dinge wie "Wirtschaftlichkeit", das sind die (aus)"nutztierhalter". Da gibt's keine Chance für Kranke Tiere, weg. Zu wenig Eier? Weg. Zu oft am glucken? Weg. Ist für solche ein Huhn noch ein Huhn- oder ein etwas das für uns funktionieren muss?
Ich finde es ganz toll wenn Menschen für ihre Tiere stehen. Und ganz viele nutztierhalter sollten mal sich selbst überdenken...
Und mit Sicherheit wirst du auch keine Hühner haben die fast 200 Eier im Jahr legen, denn das haben brutale Züchter aus ihnen gemacht, die totale Ausbeutung. Du hast bestimmt irgend welche Wild- oder Zierhühner, die nur ein paar Eier legen und ausbrüten.
Ja und was ist wohl die schmerzärmste Behandlung für ein krankes Huhn? Genau Kopf ab. Das Aufsuchen eines Tierarztes oder mehrerer dient nur dem Besitzer weil er sich nicht von dem Tier trennen kann und das Fehldenken hat er hilft dem Tier und zeigt Verantwortung. Für mich ist das Egoismus und Besitzanspruch.

ptrludwig
26.09.2013, 00:49
Okina, Hunde auf der Rennbahn laufen mit totaler Begeisterung, man sollte da nicht von Ausnutzung sprechen. Schlimm für sie wäre ihnen das Hetzen/Rennen vor zu enthalten.

Bonchito
26.09.2013, 06:11
Natürlich sind Krankheiten blöde, egal ob für Mensch Hund Huhn Katze, aber es geht doch weiter, was ist denn mit den vielen glücklichen Jahren nach einer Krankheit?
Ich weiß mit eingefleischten nutz-Haltern wie dir braucht man gar nicht versuchen zu diskutieren- aber ich kann's auch nicht stehen lassen das man so geringschätzig über leben redet... Wenn man Tiere nutzt sollte man mit höchstem Respekt und Dankbarkeit den Tieren entgegentreten, die für unseren Zweck sterben müssen.

phoenix27
26.09.2013, 07:51
Hallo Bollenfeld ,
es kommt selten vor , aber ich schieb jetzt grad so nen Hals , das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.

Mir stellt sich grad die Frage , wie ethisch es ist , ein Huhn ein ganzes Wochenende in einen stressigen Ausstellungskäfig zu pferchen , wo sich das Tier auch noch mit allem möglichen anstecken kann? Dazu die Ausstellungsvorbereitung - Trainingskäfig , waschen , föhnen , falsche Federn ausreissen etc.) Ob das dem Huhn gefällt? Ist das ein glückliches Huhn? Die tun mir genauso leid wie Batteriehühner.

Für den "richtig gepolten" Hühnerhalter , Deiner Meinung nach , ist das Huhn nichts anderes als ein Gebrauchsgegenstand - man benutzt es und entsorgt bzw. isst es , wenn es dann nutzlos geworden ist.
Und Du sprichst von Ethik....
Damit bist Du nicht besser als die Geflügelbarone. Immer auf den größtmöglichen Nutzen bedacht , mit einem Minimum an Kosten.
Eine Hybridhenne legt übrigens problemlos 4-5 Jahre , sofern sie gesund bleibt. Auch die aus der kommerziellen Haltung übernommenen.

Ausserdem:
Warum sollte ich z.B. ein gut legendes Huhn schlachten , nur weils nen Fussballenabszess oder leichten Schnupfen hat?
Okay , ein Zuchttier disqualifiziert sich damit. Aber es kann mit passender Behandlung ohne weiteres noch lange in der "normalen" Legetruppe mitlaufen.
Auch ein Huhn ist ein Lebewesen mit Bedürfnissen. Und es mag bestimmt auch leben.
Und ich maße mir nicht an , einem gesunden Tier das Leben nehmen zu dürfen. Das soll der tun , der es erschaffen hat. (Ich bin katholisch aufgewachsen ;) )

Vielleicht sollte man ja auch drüber nachdenken , dem Menschen die Rübe abzuhauen , oder von der Vermehrung auszuschließen , wenn er Durchfall hat?
Oder das Rentenalter erreicht ist?
Soll ich meine Katze auch schlachten , weil sie keinen "Nutzen" hat? Und sie dann natürlich auch aufessen? Damit sie wenigstens als Braten Nutzen bringt?
Die Meerschweinchen der Tochter?
In anderen Ländern ist Meerschwein ein Nutztier und wird gegessen.

Bei mir stehen Katze und Huhn ( wie alle anderen Tiere ) auf derselben Rangstufe , und beides wird so artgerecht wie möglich gehalten. Wenn eines davon unpässlich ist , kommts zum TA. Ist beim Huhn keine Genesung zu erwarten , bekommt es eine gute Freundin zum Schlachten, falls noch verwertbar. ( Mein LG mag kein Geflügel ausser Ente )
Ernsthaft kranke Hühner gehen nicht zum TA , sondern gleich auf den Hackstock.
Leiden lassen muss nicht sein.

Ich hab übrigens viele Hühner im Alter zwischen 5 und 8 Jahren (Rasse und auch Hybriden) , die sich des Lebens freuen und nie krank waren . Und ich erfreu mich an glücklichen Hühnern.

Achso - wo bin ich denn nun einzustufen?
Meine Hühner machen den ganzen Tag was sie wollen , ich misch mich da gar nicht ein. Sie sehen mich ausser zur Fütterung und zum Ausmisten nicht viel.
Ich züchte übrigens - Antwerpener Bartzwerge , Westfälische Totleger und Brabanconnes.
Und meine Tiere scharren im Garten und nicht in einem Ausstellungskäfig. Sie dürfen auch brüten , wann immer sie wollen , was sie auch ausgiebig tun - obwohl Totleger und Brabanconnes eigentlich Nichtbrüter sind.
Wenn jemand meine Hühner sehen möchte , der kann gerne vorbeischauen. Ich muss sie dazu nicht auf Ausstellungen präsentieren.

LG,
phoenix27

P.S.:
Ich mag Hühner , die Eier sind mir nicht soo wichtig. Ich hätte auch welche , wenn deren Eier nur zur Fortpflanzung reichen würden.
Und zum Egoismus: Ist es nicht genauso egoistisch , sich auf Kosten der Tiere zu profilieren ( Ausstellungen ) ?



gesendet von nem Handy

Lady Gaga
26.09.2013, 08:49
Hallo,

habe da vor geraumer Zeit einen Beitrag im Fernsehen gesehen.
Bei Hund, Katze, Maus war das. Mit dem netten Mann aus dem Hamburger Tierheim.
Da gibt es Aktivisten die haben eine Internetseite, Rettet das Huhn oder so und die
vermitteln gerade solche Legehennen aus Käfighaltung oder auch massenhafter Bodenhaltung.
Auf der Internetseite kann man schauen wann es wo wieder Tiere gibt.
In ganz Deutschland haben die Ihre Menschen die ihnen helfen die armen Hühner gut unterzubringen.
Es war wirlich rührend, wie armseelig die Tiere anfangs aussahen und wie prima die sich nach einiger
Zeit im neuen, artgerechten Zuhause entwickelt haben.
Zum Teil haben sie eben auch irgendein Handycap. Trotzdem war es schön anzusehen und es war auch
toll, wieviele Menschen sich diesen Tieren annehmen.
Ich muss gestehen, dass ich auch sofort auf der Internetseite mich informiert habe und ich auch sehr gerne
einmal solchen armen geschundenen Kreaturen ein schönes Zuhause geben will.

Ich finde das Klasse.

Gruß
Silke

Edda25
26.09.2013, 08:57
Bei diesem Thema gibt es wohl immer zwei Meinungen! Ich finde es nur sehr schade dass man hier den Nutztierhaltern jeglichen Respekt vor den Tieren abspricht. Es gibt immer negative Beispiele, und ich weiss dass es im Geflügelsektor wirklich zum Teil schlimm zugeht, aber das sind ein paar "Grosse" die das fest in der Hand haben. Und Otto-Normal-Verbraucher unterstützt dies mit dem Hang zum Billigkauf, sei es bei Eiern oder am Hähnchenwagen. Wir leben auch von den Kühen, und wer unsere Tierarztrechnungen sieht (und da handelt es sich nicht um Präventivmaßnahmen, sondern um Einzelbehandlungen kranker Tiere) wird uns kaum mangelndes Kümmern vorwerfen können. Wir stellen wochenlang kranke Tiere wieder auf, obwohl das oft hoffnungslos ist, und laufen auch den einzelnen Problemtieren nach. Wir haben einen extra Strohbereich für kränkelnde Tiere, und unsere Omas die nicht mehr soo gut zu Fuß sind bleiben da auch immer drin, obwohl das alles extra Aufwand bedeutet.
Aber sind wir ehrlich - wenn mal eine TA-Rechnung für eine Henne 200 Euro und mehr kostet, dann muß man sich den Sinn doch überlegen, zumal da ja auch gerne im Dunkeln gestochert wird. Und dass die normale Lebenserwartung nicht 10 Jahre beträgt ist eben auch so.
Ich hole mir vielleicht auch mal ein paar "ausgediente" Hennen!

Bonchito
26.09.2013, 09:22
Hallo Edda!
So meinte ich das nicht, und möchte mich entschuldigen das es so rüberkam. Es gibt halt nicht nur 2 Schubladen "kuschel" und "Nutztier", sondern auch jede Menge Zwischendinge davon. Ich finde es gibt nutztierhalter, und ausnutz Halter. Die einen, die halt schauen und abwägen, und die, die sofort und ohne Bedenken für ihr eigenes wohl entscheiden. Und bei sowas kann ich nicht den Mund halten!
Ich esse doch meine Hähne auch, und auch werd ich irgendwann Hennen tauschen, aber dann redet man doch nicht so über diese Tiere als wären sie eine Ware, ein Lebensmittel das nur eine Laufzeit hat und kompromisslos zum eigenen menschlichen Wohle dient.

Kleener
26.09.2013, 09:43
Für mich ist ein Huhn ein Nutztier und mit Sicherheit gehe ich mit keinem Huhn zu einem TA.
Wenn irgendetwas sein sollte guck ich mir das allerhöchstens 2 Tage an(je nachdem) und sollte
keine Besserung eintreten dann Kopf ab und als Frikassee auf den Teller.
Bei mir wird kein Huhn älter als 3 Jahre.

Bollenfeld
26.09.2013, 10:28
Hühner sind Hühner. Hunde sind Hunde und Menschen sind Menschen. Leider geht diese Einstellung immer mehr verloren und stattdessen werden alle möglichen Tiere mitttlerweile zum Sozialpartner oder gar Kindersatz. Natürlich müssen Hühner entsprechend versorgt und auch im Rahmen tierärztlich behandelt werden. Aber eben im Rahmen und nicht völlig aus dem Verhältnis. Wer bei einer ausgedienten Hybride Tierarztkosten im dreistelligen Bereich verursacht, der ist nicht mehr ganz frisch. Dieses Huhn hätte man besser früh genug aufessen sollen, bevor es krank geworden ist. Ich behaupte mal, meine Hühner haben es saugut, gutes Futter, freien Auslauf in einer Obstwiese, einen geräumigen Stall und bei Bedarf tierärztliche Versorgung. Und wenn sie dann 2 Legeperioden gelegt haben, dann dürfen sie meine Bekannten und Familie bei Tisch erfreuen. Es muß alles irgendwo im Rahmen bleiben.

Edda25
26.09.2013, 10:43
Hallo Edda!
So meinte ich das nicht, und möchte mich entschuldigen das es so rüberkam. Es gibt halt nicht nur 2 Schubladen "kuschel" und "Nutztier", sondern auch jede Menge Zwischendinge davon. Ich finde es gibt nutztierhalter, und ausnutz Halter. Die einen, die halt schauen und abwägen, und die, die sofort und ohne Bedenken für ihr eigenes wohl entscheiden. Und bei sowas kann ich nicht den Mund halten!
Ich esse doch meine Hähne auch, und auch werd ich irgendwann Hennen tauschen, aber dann redet man doch nicht so über diese Tiere als wären sie eine Ware, ein Lebensmittel das nur eine Laufzeit hat und kompromisslos zum eigenen menschlichen Wohle dient.
Hallo Bonchito,
ich habe mich von Dir nicht angegriffen gefühlt! Ich sehe diese Unterschiede in Betrieben durchaus selber. Es wird nur einfach gerne über einen Kamm geschert. Und ich wollte sagen, dass ich meine Tiere auch mag, obwohl ich damit Geld verdiene!
LG

hagen320
26.09.2013, 10:46
Hallo Bollenfeld ,
es kommt selten vor , aber ich schieb jetzt grad so nen Hals , das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.




Den bekomme ich auch gerade, selten sowas Weltfremdes gelesen.

Wenn jemand von sich behauptet das er züchtet dann muß er ausstellen um seine Tiere bewerten zu lassen und zu sehen wo er mit seiner Zucht steht. Da ist es egal ob es sich um Hunde, Hühner oder Pferde handelt. Ein Huhn findet es bestimmt nicht schön in einem Ausstellungskäfig aber es mit einer Käfighaltung zu vergleichen ist wohl etwas sehr hoch gegriffen. Jemand der Ausstellungen verteufelt und in seinem Garten Hühner vermehrt kann nicht von sich behaupten das er züchtet. Zum züchten brauche ich außerdem Jungtiere, ein 5 oder 8 Jähriges Huhn legt zu wenig um davon nach zu ziehen.

So wie Du schreibst mußt Du Vegan leben, alles andere würde nicht passen. Man kann ja schlecht so schreiben und dann Fleisch und Tierproduckte aus dem Supermarkt kaufen, es sei denn das man einen Pinn im Kopf hat. Den hat man aber auch wenn man Tiere und Menschen in einen Topf schmeißt.

Das Hybridhuhn das 4-5 Jahre gut legt gibt es nicht, schon im zweiten Legejahr leide ich mit den Hennen wenn sie diese Rieseneier legen. Ich spreche hier von Leistungshybriden (braune und weiße), bei den Anderen (den bunten) mag es anders sein aber da ist die Legeleistung ja auch geringer. Klar kommen jetzt wieder die Einsprüche "meine Henne legt jeden Tag ein Ei", das ist aber vollkommen uninteressant, es zählen die Eier in einer Legeperiode.

Ich frage mich womit sich die anders gepolten Hühnerhalter brüsten und warum ihre Haltung besser sein soll. Das die Tiere alt werden? Das man mit ihnen zum Dok geht und sie mit Medikamenten voll pumpt? Über die Hühnerindustrie schimpft man wenn die es tun. Oder das man ein Huhn lange dahinsiechen läßt? Man liest es hier ja laufend, dem Huhn geht es nicht gut, es wird alles mögliche versucht und dann liegt es morgens tod im Stall. Das schlimmste daran ist das von den Tieren kaum eins zu Tisch gebeten wird und nutzlos in der Biotonne bzw im Garten landet. Klar kann man dann behaupten das es den eigenen 10 Hühnern richtig gut geht, aber was ist mit den Millionen in der Hühnerindustrie?
Jedes Ei das in Hobbyhaltung prodoziert wird braucht nicht in der Hühnerindustrie prodoziert werden, das bringt aber nur was mit Tieren die Jung sind und gut legen. Genau so ist es mit Suppenhühnern und Hähnchen, jedes Tier aus Hobbyhaltung erspart einer Kreatur das Leben in der Hühnerindustrie.
Ich maße mir an ein gesundes Tier zu schlachten, kranke und uralte Tiere möchte ich weder essen noch verkaufen. Darauf das "der sie erschaffen hat" mich satt macht kann ich wohl lange warten.........natürlich kann man auch den eigenen Bestand vertüteln und sich dann scheinheilig im Supermarkt bedienen, das ist mir allerdings zu verlogen.

Edda25
26.09.2013, 10:49
Hühner sind Hühner. Hunde sind Hunde und Menschen sind Menschen. Leider geht diese Einstellung immer mehr verloren und stattdessen werden alle möglichen Tiere mitttlerweile zum Sozialpartner oder gar Kindersatz. Natürlich müssen Hühner entsprechend versorgt und auch im Rahmen tierärztlich behandelt werden. Aber eben im Rahmen und nicht völlig aus dem Verhältnis. Wer bei einer ausgedienten Hybride Tierarztkosten im dreistelligen Bereich verursacht, der ist nicht mehr ganz frisch. Dieses Huhn hätte man besser früh genug aufessen sollen, bevor es krank geworden ist. Ich behaupte mal, meine Hühner haben es saugut, gutes Futter, freien Auslauf in einer Obstwiese, einen geräumigen Stall und bei Bedarf tierärztliche Versorgung. Und wenn sie dann 2 Legeperioden gelegt haben, dann dürfen sie meine Bekannten und Familie bei Tisch erfreuen. Es muß alles irgendwo im Rahmen bleiben.

Ich finde ein normaler Tierarzt sollte da auch die Notbremse ziehen. Unserer sagt ehrlich, dass er da keine dubiosen Symptome bei Geflügel behandelt. Verletzungen sind was anderes, da kann man ja abwägen, ob eine Besserung möglich ist oder nicht! Wenn einer mit ner Henne in eine Kleintierpraxis wandert, weiß der normale TA doch sowieso nicht, was er da machen soll. Also wird halt mal für viel Geld irgendwas "therapiert". Das finde ich auch bedenklich! Und nachher können die Leute die Rechnungen nicht mehr bezahlen. Auch eine private Tierhaltung steht nicht immer für das Wohl der Tiere. Ich erinnere mich mit Schaudern an ertränkte und erschlagene Hunde, Wohnungen voller Katzen (tot und lebendig) und die Liste ließe sich beliebig erweitern. Und ich kenne Tierärzte, die bei gewissen Leuten nur noch gegen Vorkasse handeln, außer vielleicht im äußersten Notfall!

Vogelbaron
26.09.2013, 10:51
Hühner sind Hühner. Hunde sind Hunde und Menschen sind Menschen. Leider geht diese Einstellung immer mehr verloren und stattdessen werden alle möglichen Tiere mitttlerweile zum Sozialpartner oder gar Kindersatz. Natürlich müssen Hühner entsprechend versorgt und auch im Rahmen tierärztlich behandelt werden. Aber eben im Rahmen und nicht völlig aus dem Verhältnis. Wer bei einer ausgedienten Hybride Tierarztkosten im dreistelligen Bereich verursacht, der ist nicht mehr ganz frisch. Dieses Huhn hätte man besser früh genug aufessen sollen, bevor es krank geworden ist. Ich behaupte mal, meine Hühner haben es saugut, gutes Futter, freien Auslauf in einer Obstwiese, einen geräumigen Stall und bei Bedarf tierärztliche Versorgung. Und wenn sie dann 2 Legeperioden gelegt haben, dann dürfen sie meine Bekannten und Familie bei Tisch erfreuen. Es muß alles irgendwo im Rahmen bleiben.

Als Ernährer einer 5-6 Köpfigen Familie, muß ich Dir da völlig recht geben.
Ich sehe das bereits bei Diagnostik so. Wenn es sich nicht nur nicht rechnet, sondern mich wirtschaftlich fast schon gefährdet, dann.........
Kann aber ruhig jeder machen, wie er mag, ist auch okay.

Schräg, aber okay!

Rorindel
26.09.2013, 10:58
Ahoj,
wenn ihr Legehybriden ein Heim gebt denkt auch daran das im Kükenalter rechnerisch für jede Henne ein Hahnenküken geschreddert wurde. Bei selbst gezogenen Rasse und auch Nutzhühnern werden überzählige Hähne zwar auch getötet, aber immerhin haben sie dann als Braten einen Nutzen und man kauft kein Brathuhn aus Massenhaltung dann dafür.

So könnte man sehen das für die Rettung eines ausgedienten Hybridhuhnes drei Tiere leiden müssen.

Rorindel

hagen320
26.09.2013, 11:16
Hallo,

habe da vor geraumer Zeit einen Beitrag im Fernsehen gesehen.
Bei Hund, Katze, Maus war das. Mit dem netten Mann aus dem Hamburger Tierheim.
Da gibt es Aktivisten die haben eine Internetseite, Rettet das Huhn oder so und die
vermitteln gerade solche Legehennen aus Käfighaltung oder auch massenhafter Bodenhaltung.
Auf der Internetseite kann man schauen wann es wo wieder Tiere gibt.
In ganz Deutschland haben die Ihre Menschen die ihnen helfen die armen Hühner gut unterzubringen.
Es war wirlich rührend, wie armseelig die Tiere anfangs aussahen und wie prima die sich nach einiger
Zeit im neuen, artgerechten Zuhause entwickelt haben.
Zum Teil haben sie eben auch irgendein Handycap. Trotzdem war es schön anzusehen und es war auch
toll, wieviele Menschen sich diesen Tieren annehmen.
Ich muss gestehen, dass ich auch sofort auf der Internetseite mich informiert habe und ich auch sehr gerne
einmal solchen armen geschundenen Kreaturen ein schönes Zuhause geben will.

Ich finde das Klasse.

Gruß
Silke

Das Tierheim Hamburg verkauft auch alte Hybriden, das Stück für 5€. Die lachen sich bei dem Preis ins Fäustchen.

Bonchito
26.09.2013, 11:48
Was hat es den euch /andere zu interessieren wer wieviel für den Ta bezahlt? Ob ich nu n Sky tv Abo hab oder jeden Sonntag ins Freibad Fahr, 2x im Jahr in den Urlaub oder eben die gleiche Summe für meine Tiere ausgebe... Das soll doch jedem seine eigene Angelegenheit sein ohne das jemand darüber die Nase rümpft...

Tiere haben nunmal kein Preisschild um. Sowas hat auch nix mit schräg sein Zutun.

Bollenfeld
26.09.2013, 12:04
Was hat es den euch /andere zu interessieren wer wieviel für den Ta bezahlt? Ob ich nu n Sky tv Abo hab oder jeden Sonntag ins Freibad Fahr, 2x im Jahr in den Urlaub oder eben die gleiche Summe für meine Tiere ausgebe... Das soll doch jedem seine eigene Angelegenheit sein ohne das jemand darüber die Nase rümpft...

Tiere haben nunmal kein Preisschild um. Sowas hat auch nix mit schräg sein Zutun.

Weil das deine Einstellung zum Tier offenbart. Wer für ein stinknormales Huhn ohne Sinn und Verstand viel geld zum Tierarzt trägt, der darf das gerne tun. Man darf sich aber nicht wundern, wenn man dafür als nicht ganz frisch angesehen wird.

Vogelbaron
26.09.2013, 12:10
Nein, nicht die Leute sind schräg. Solltest Du da evlt meinen Post meinen.
Es ging mir da mehr um die bizarre Situation, unmengen an Geld(im Verhältnis)für ein Tier ausgeben zu
"müssen oder zu wollen", wenn man evlt. für deutlich wichtigere Lebewesen die Verantwortung trägt.
Jedes mal, wenn ich wegen unserer Pferde oder Katzen oder oder, ein paar Hundert Eurone hinblättere,
und darum der Geburtstag eines meiner Lieben etwas magerer ausfällt, denke ich genau das.
Aber, wie bereits gepostet, muß das jeder selbst wissen. Ich mache es ja bei Hund, Katz, Pferd auch. aber....
Bei "Nutztieren"(für mich) hört es jedoch(für mich) auf.

Bonchito
26.09.2013, 12:12
@Bollen Das verstehe ich trotzdem nicht. Warum soll es nicht "ganz frisch" sein wenn ich meine Tiere behandeln lasse?

phoenix27
26.09.2013, 12:23
@ Hagen:
Vielleicht solltest Du die Beiträge lesen , und nicht nur überfliegen.
Dann wüsstest Du , dass ich neben den Zuchtstämmen noch eine Legetruppe habe. Und wie alt die Tiere in der Legetruppe sind , ist mir wurscht. Mit denen wird ja auch nicht gezüchtet. Hauptsache , die sind gesund.
Ausstellung zum Tiere bewerten? Klar , da krieg ich sicher ne aussagekräftige Bewertung - von einem Preisrichter , der noch nie ein Brabanconne gesehen hat.
Ich tausche mich zur Bewertung und Besprechung der Zuchtziele ( aktuell: zu dunkler Hals bei der wachtelfarbigen Henne , fehlende Binden in den Flügeln beim Hahn , beide Farbschläge ) mit den anderen 6 Züchtern dieser Rasse aus. Es werden auch Tiere getauscht.
Und da Du Dich ja so gut mit Züchten auskennst- das Brabanconne ist ein Formentier. Da ist es nicht so tragisch , wenn eine Feder falsch liegt oder die Säumung etwas undeutlicher ist. Hier kommt es auf Rassemerkmale , Form und Vitalität an. Es fällt deshalb bei weitem nicht so viel "Ausschuss" an wie bei den Schaurassen.

Halt Dich also ein wenig mit Deinen aus der Luft gegriffenen Anschuldigungen zurück.

Vegetarier bin ich keiner , allerdings essen wir viel Fisch , da mein LG begeisterter Angler ist.
Mein Fleisch hole ich im Klostergut Plankstetten. Das ist ein Biohof mit Offenstall und Freilauf.

Dass Hybriden mit 5 Jahren noch GUT legen , hab ich nicht behauptet. Lediglich , dass sie noch legen. Und da ist es vollkommen wurscht , ob Braune , weisse , schwarze oder bunte.







gesendet von nem Handy

Mara1
26.09.2013, 15:15
@Phoenix
du schreibst daß du kein gesundes Tier töten willst, das kann ich durchaus verstehen. Aber du züchtest. Wie machst du das, rein praktisch, was machst du mit den überzähligen Hähnen?

Ich finde es überhaupt nicht "gaga" ,wenn jemand Geld für Tierarzt ausgibt, für welches Tier auch immer. Tiere haben für mich kein Preisschild. Und ein Huhn ist genauso ein Tier wie Hund Katze Pferd..... Ist doch die Entscheidung jedes einzelnen, wofür er sein Geld ausgibt. Einer fliegt nach sonstwohin in den Urlaub, ein anderer fährt ein teures Auto, einer leistet sich ein Pferd, einer raucht, ein anderer sammelt weißgottwas, oder gibt Geld für irgendwelchen Designerfummel aus. Es gibt 1000 Möglichkeiten, Geld auszugeben für etwas, was nicht lebensnotwendig ist, was aber dem einen Spaß macht und was einem anderen unnötig vorkommt. Das muß doch jeder für sich selber entscheiden. So lange durch die Tierarztrechnung nur ein Geburtstag magerer ausfällt sehe ich da kein Problem. Nur existenzbedrohend sollte es nicht werden. Wenn die Familie nichts zu essen hat oder man die Miete nicht mehr zahlen kann, weil Huhni beim Tierarzt hunderte Euronen kostet, das ginge mir dann auch zu weit.

Für uns ist Nutztierhaltung etwas ganz neues, bisher hatten wir nur "Kuscheltiere". Die Hühner werden aber bei uns auch geschlachtet und gegessen. Schön finde ich es nicht, wenn sie geschlachtet werden. Andererseits sage ich mir, wenn ich zum Metzger gehe und ein Hähnchen kaufe, das hat genauso gern gelebt und ist nicht freiwillig in die Kühltheke gesprungen. Bei unseren Hühnern weiß ich wenigstens, wie sie gelebt haben, und daß sie es gut hatten.

Ob es für ein Huhn ein "natürlicher Tod" ist, wenn es an Altersschwäche stirbt? In der Natur sterben die wenigsten Beutetiere an Altersschwäche. Ein Großteil stirbt sogar schon, bevor sie überhaupt erwachsen werden. Insofern passiert mit den Hühnern, die man mit ein paar Monaten schlachtet, auch nichts anderes, als ihnen im Normalfall in der Natur passieren würde.

Gruß
Mara

Karo
26.09.2013, 15:18
Nur zur Information: Wer "ausgediente" Legehennen über RETTET DAS HUHN - http://rettetdashuhn.de - übernimmt, unterstützt keineswegs die Hybridhühner-Produktion, sondern nur die Tiere. RDH zahlt den Betrieben nämlich nicht mehr als den üblichen Schlachtpreis, und über den können keine Profite lukriert werden. Übliche Schlachtpreise: Bei einer Ausstallung von unter 1000 Legehennen € 0,00.- Bei über 1000 Hennen je nach Zustand und Gewicht der Tiere 9 - 30 Cents pro Huhn.

Ob gerettete Hybridhühner noch so gesund sind, dass sie ihr Leben geniessen können, ist individuell sehr unterschiedlich. Es gibt durchaus Hybriden, die ein hohes Alter erreichen und quasi gesund sterben. Natürlich muss man hochgezüchtete Turbohühner gut beobachten und rechtzeitig einschreiten, bevor eines qualvoll stirbt.

Ob Menschen das Recht haben, andere Spezies in "Nutzwesen" und "Liebesobjekte" einzuteilen, lasse ich jetzt mal dahingestellt. Zum Glück leben wir ja in einer pluralistischen Gesellschaft mit Meinungs- und Lebensstil-Freiheit.

LG,
Karo

Kleener
26.09.2013, 15:27
Es gibt durchaus Hybriden, die ein hohes Alter erreichen und quasi gesund sterben.

DAS ist die geilste Aussage die ich in diesem Forum bisher je gelesen habe!!!

legaspi96
26.09.2013, 17:39
http://www.huehner-info.de/forum/images/misc/quote_icon.png Zitat von Karo http://www.huehner-info.de/forum/images/buttons/viewpost-right.png (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php?p=980837#post980837)

Es gibt durchaus Hybriden, die ein hohes Alter erreichen und quasi gesund sterben.



DAS ist die geilste Aussage die ich in diesem Forum bisher je gelesen habe!!!

In 2012 habe ich eine Hybride geschlachtet, die war mind. 6 Jahre alt und meiner Meinung nach gesund. Das einzige, das mir aufgefallen ist, war das sie schlecht gesehen hat und/oder zeitweise verwirrt war. Als ich sie dann mal bei den neuen Nachbarn im Garten einkassiert hatte, war Ende.
Grüße
Monika

sil
27.09.2013, 09:44
???
Der "regionale" Betrieb gehört genau so zur Hühnerindustrie wie jede Brüterei und jeder Aufzuchtbetrieb.
Meine Hybriden hole ich im Nachbarort aus einem Familienbetrieb der Elterntiere hat und selber brütet, ist das dann Hühnerindustrie oder regional? Klar verdient die Hühnerindustrie auch da über Lizenzen mit, aber die verdient über Lizenzen und Verträge immer mit.

Ich habe vor einem Jahr 15 (braune und weiße) Hybriden geholt, jetzt habe ich noch 13 die in die Suppe können und wenn ich noch länger warte werden es noch weniger sein.
Was habe ich davon wenn die mausern und dann besser aussehen? Durch die Rieseneier geht der Legedarm kaputt und dann bringt das aussehen auch nichts.

Sorry, hab das gestern erst gelesen, und eigentich wollte ich mich ja zu diesem Thema gar nicht mehr zu Wort melden, weil bei Diskussionen ums Hybridhuhn jeder seine eigene Meinung vertritt und verteidigt und irgendwie dabei aufs Lesen und Überdenken der anderen Meinungen vergisst. Ist jetzt nicht als Kritik zu werten, nur als Feststellung.
Was ich eigentlich sagen will ist das: Natürlich verdient die Hühnerindustrie immer mit. Aber ich persönlich würde, im Falle, dass ich Hybriden kaufen wollte, lieber "ausgediente" aus einem regionalen Betrieb holen. Zum einen, weil diese Hühner tatsächlich noch wenigstens 1 Jahr lang gut legen. Dass der Verschleiß dabei hoch ist und es mit zunehmendem Alter mehr Ausfälle geben wird, damit muß ich natürlich rechnen, aber sorry, bei einem "Einkaufspreis" von 1 - 2 Euro je ausgestallte Hybride hat sie sich ja mit 10 gelegten Eiern schon abbezahlt. Viel teures Futter hat sie bis zu diesen 10 Eiern in der Regel auch noch nicht gerbraucht. Und so bin ich auch einfach nicht gestrickt, dass ich für minimalen Einsatz aus einem Lebewesen maximalen Gewinn rausholen möchte. Es hängt auch meine Existenz nicht von einem einzelnen Huhn mehr oder weniger ab. Ich und meine Familie werden sicher nicht verhungern, wenn ein Huhn statt 200 nur 150 Eier legt, und wenns dann ins Gras beißt, ehe ich es in die Suppe tun konnte, dann essen wir halt was anderes.

Ein Betrieb, der mit den Legehennen sein Geld verdient, muß da anders rechnen.
Hier bei uns sind es oft kleine, landwirtschaftliche Betriebe, die auf Legehennenhaltung umgestellt haben. Für eine halbwegs rentable Eierproduktion braucht man mindestens eine 4-stellige Zahl an Hennen. (Ich hab von irgendwoher 3000 im Kopf, weiß aber nicht, obs so stimmt). Klar sind diese Betriebe eingebunden in das ganze perverse System der Hühnerindustrie, aber ich sehe es so, dass es sehr viel Mut, Durchhaltevermögen, Engagement und Fantasie bräuchte, um an der Hühnerindustrie vorbei mit anderen Hühnern als Hybriden sein Brot zu verdienen. Ob genügend Verbraucher dann da wären, um das zu honorieren?
Abgesehen davon profitiere auch ich von dem perversen System, denn ich kaufe auch mal fertige Nudeln, wenn ich keine Zeit oder Lust habe, welche aus den eigenen Eiern selber zu machen. Ich kaufe Kekse und Eis und was weiß ich nicht noch alles, was dank der billigen Erzeugerpreise auch für die darin enthaltenen Eier zum Teil billiger ist, als wenn ich es selber herstellen würde - wenn ich denn wollte.
Insofern sehe ich kein Problem darin, einen regionalen kleinen Legehennenbetrieb zu unterstützen, indem ich ihm ie für ausgestallte Hennen 1 - 2 Euro bezahle.

Mara1
27.09.2013, 15:23
Das Tierheim Hamburg verkauft auch alte Hybriden, das Stück für 5€. Die lachen sich bei dem Preis ins Fäustchen.

Wenn ich alte Hybriden kaufen wollte (was ich nicht will), würde mich der Preis von 5 € das Stück in dem Fall nicht stören. Das wäre halt dann für mich eine Spende an das Tierheim. Aus Tierschutzsicht ist es sinnvoll und sogar notwendig, daß man für die Hühner MINDESTENS den Suppenhuhnpreis verlangt, oder noch ein bißchen mehr. Zum einen, um zu verhindern, daß das gerettete Huhn gleich nach Übergabe Verwendung als kostenloses Suppenhuhn findet. Zum anderen auch, weil leider für viele Menschen nur das etwas wert ist, was auch etwas kostet. Wenn man ein Huhn also "für nix" kriegt, ist es für viele dann auch nichts wert. Ich würde KEIN Tier, an dem mir etwas liegt, kostenlos abgeben, außer an jemanden, den ich wirklich sehr sehr gut kenne und weiß, daß ich dem Vertrauen kann.

Schon so mancher hat z.B. sein Pferd kostenlos abgegeben, "guter Platz ist mir wichtiger als der Kaufpreis". Um dann hinterher festzustellen, daß der Hotte den nächsten LKW Richtung Italien bestiegen hat, und das nicht freiwillig und nicht um Urlaub zu machen. Nicht mal ein Schutzvertrag kann das sicher verhindern. Ich wäre fast selber mal auf so eine Nummer hereingefallen. Und deshalb finde ich einen Preis von 5 Euro für ein Hybridhuhn gar nicht so unverschämt, wenn die 5 Euro an den Tierschutz gehen.

Ob man ein Hybridhuhn nimmt oder nicht, und ob ein junges oder ein "ausgedientes", sollte meiner Meinung nach jeder nach seinen persönlichen Vorstellungen entscheiden. Angesichts von Millionen Hühnern, die Jahr für Jahr produziert und (aus)genutzt werden - an der Hühnerindustrie wird sich nichts ändern dadurch. Nur für die paar Hennen ändert sich etwas, die bekommen eine Chance, noch eine Zeit lang ein schönes Leben zu haben. Wenn jemand daran Freude hat, dann finde ich das völlig in Ordnung. Nur sollte man vor allem das Wohl der Tiere im Auge behalten. Wenn ein Huhn krank ist, darf man es nicht leiden lassen, schon gar nicht wenn man doch eigentlich dem Tier etwas gutes tun will. Tierarztbehandlung ja, wenn es im überschaubaren Rahmen bleibt und gute Aussichten auf Erfolg hat. Nicht wenn man mit unklarer Prognose wochenlang herumkuriert und das Huhn dann doch eingeht.

Meine Überlegungen, wenn ich solche Hühner "retten" wollte, wären deshalb vor allem:
1. Könnte ich mir damit ansteckende Krankheiten in den Stall holen, so daß ich damit meine anderen Hühner gefährde?
2. Ist so ein Huhn überhaupt noch gesund genug, um noch eine Zeit lang sein Leben genießen zu können?

Schräg finde ich es durchaus nicht, wenn jemand Hühner rettet.
Ob es sinnvoll ist, Hühner zu retten? Na für die paar Hühner, die auf diese Weise noch ein schönes Leben haben, ist es schon sinnvoll. Wirtschaftlichen Sinn hat es nicht. Aber den hat es doch eigentlich nie, wenn man etwas gutes tut, oder? Ich bin immer noch ein kleines bißchen Idealist, und das will ich auch bleiben. Und deshalb denke ich, es ist nie ganz falsch, wenn man etwas gutes tut. Ob für ein Tier oder einen Menschen. Auch wenn man die Welt dadurch nicht wirklich ändert. Ein ganz ganz kleines Stück besser wird sie dadurch. Vielleicht. Ein ganz winzig kleines Stückchen.

Grüße
Mara

Einstein
27.09.2013, 15:29
Gut gebrüllt, Mara


LG Ulrike

Edda25
27.09.2013, 15:34
Schon so mancher hat z.B. sein Pferd kostenlos abgegeben, "guter Platz ist mir wichtiger als der Kaufpreis". Um dann hinterher festzustellen, daß der Hotte den nächsten LKW Richtung Italien bestiegen hat, und das nicht freiwillig und nicht um Urlaub zu machen. Nicht mal ein Schutzvertrag kann das sicher verhindern. Ich wäre fast selber mal auf so eine Nummer hereingefallen. Und deshalb finde ich einen Preis von 5 Euro für ein Hybridhuhn gar nicht so unverschämt, wenn die 5 Euro an den Tierschutz gehen.

Und jeder der sein Pferd irgendjemand aufs Auge drückt weil er selber dafür nicht mehr aufkommen will ist selber schuld. Es ist meine verdammte Pflicht und Schuldigkeit, die Verantwortung für das Tier zu behalten wenn es nicht mehr geritten werden kann oder sonstige Probleme hat. Und wenn ich es mir dann wirklich nicht mehr leisten kann oder vor allem will, muss ich eben in den sauren Apfel der "Endlösung" beißen. Entweder ich entscheide mich selber für die Tötung, dann muss ich damit leben. Oder ich verzichte auf ein junges, reitbares Pferd und finanziere weiterhin mein Altes. Ist doch logisch, dass niemand aus reiner Nächstenliebe die Kosten für so ein altes Tier tragen will! Entweder er reitet es noch ein bisschen platter oder er verkauft es gleich weiter. Bei mir bleiben alle meine Pferde ihr Leben lang, oder ich verkaufe sie eben jung und gesund. Und ich selber würde auch niemandem einen Schutzvertrag unterschreiben. Vorkaufsrecht ist kein Problem, aber alles andere entscheide ich selber, wenn ich auch alle Kosten zu tragen habe! Heutzutage gibt es Pferde in allen Preislagen, die gesund und reitbar sind. Da hänge ich mir sicher keinen super teuren Rentner an, jeder weiß doch was ihn da an TA-Kosten und so weiter blüht! Ich weiss dass es hart klingt aber wenn man sich sein Pferd eigentlich nicht leisten kann dann sollte man sich auch keines anschaffen.

Mara1
27.09.2013, 16:46
@Edda
da stimme ich dir schon zu. Nur, so ein Pferd wird 20, 25, vielleicht sogar 30 Jahre alt. Wenn jemand sich heute einen 3jährigen kauft, meinst du nicht, daß im Lauf von so vielen Jahren durchaus irgend etwas passieren kann, warum man sein Pferd abgeben muss? Ich kenne etliche Leute, die schon vor dieser Entscheidung standen, aus den verschiedensten Gründen. Und die Pferde waren in den meisten Fällen keine altersschwachen Pflegefälle, sondern durchaus noch reitbar.

Ich habe selber mal ein Pferd geschenkt bekommen, das war 14jährig, lief noch erfolgreich Turniere bis Klasse M. Sein Besitzer wollte es aber "in Rente schicken", weil er gemerkt hat, daß der Turniersport seinem Pferd allmählich an die Substanz ging. Er hat sogar Kaufangebote bekommen, Leute die das Pferd "als Lehrpferd" für ihren Nachwuchs wollten. Das hat er abgelehnt, weil er wußte was dem Tier dann blüht. Ich konnte das Pferd noch einige Jahre lang reiten (freizeitmäßig) und habe es noch ein paar weitere Jahre lang bei guter Gesundheit auf die Weide geschickt. Tierarztkosten: 1x jährlich impfen und Wurmkuren. Nicht jedes Pferd, das einer an einen guten Platz verschenkt, ist ein unbrauchbarer Dauerpatient. Nur es gibt halt auch Leute, die das ausnutzen.

Ich wollte auch einmal ein Pferd abgeben. Das Pferd war weder alt noch krank. Nur reiterlich kam ich nicht zurecht mit ihm, und mit "nur Weide" war das Pferd unzufrieden. Ich habe mir wirklich gedacht, ich könnte mit etwas Glück jemanden finden, der einfach "besser paßt" für dieses Pferd. Der entweder gut genug reitet, um mit ihm klar zu kommen, oder der wirklich nur ein Gesellschaftspferd sucht. Der Kaufpreis war mir dabei völlig egal, ich wollte nur einen guten Platz für mein Pferd. Es kam auch bald ein nettes junges Paar, sie erzählten mir eine rührseelige Geschichte, daß eins ihrer Pferde gestorben ist und nun stände die Stute alleine, die würde schon ganz trübsinnig werden und bräuchte Gesellschaft, usw. blabla. Mein Pferd gefiel ihnen angeblich gut, und sie taten ganz glücklich, daß sie ein gesundes, umgängliches Pferd angeboten bekamen. In ein paar Tagen würden sie ihn abholen. Es schienen mir wirklich nette und vernünftige Leute zu sein. Zum Glück hat mich unsere Stallbesitzerin bearbeitet, daß ich mein Pferd auf keinen Fall unter dem Schlachtpreis hergeben darf. So habe ich dann den Schlachtpreis verlangt und gesagt, ich wollte mir den Platz vorher anschauen, wo das Pferd hin kommt. Und siehe da, die Leute haben sich nie wieder gemeldet. Ich habe dann später herausgefunden, daß die ganze schöne Geschichte erstunken und erlogen war. Sie hatten zwar wirklich ein eigenes Pferd, aber das stand nicht alleine und trübsinnig bei ihnen zu Hause, sondern in einer Reitanlage mit 20 anderen Pferden. Keine Ahnung, was die wirklich mit meinem Pferd vor hatten, aber ich denke ich liege nicht falsch, wenn ich das schlechteste annehme. Übrigens ist das Pferd auch heute noch bei mir, inzwischen 23 Jahre alt. Tierarztkosten keine, außer den üblichen Sachen wie impfen und entwurmen. Und mir war das ganze eine Lehre, ich würde KEIN Tier mehr unter seinem "Materialwert" hergeben, weder Pferd noch Huhn noch irgendwas.

Grüße
Mara

Edda25
27.09.2013, 17:17
Doch, ich denke auch dass man nicht 25 Jahre vorausschauen kann. Ich habe auch kein Problem damit, wenn jemand sein Pferd abgeben will, und solange es nicht uralt und in ordentlichem Zustand ist kann man es ja auch verkaufen, ob teuer oder günstig. Ich denke nur auch, wenn ich es dann abgebe, dann gebe ich auch alle Rechte mit dem Tier ab, und der neue Besitzer darf entscheiden was er macht. Ich habe einen dreijährigen verschenkt (allerdings an eine Freundin, zum 18. Geburtstag) und ihr nur die Auflage gemacht - wenn sie ihn hergeben will, muss sie ihn mir zurückgeben. Das schien mir fair - gesundes Pferd abgegeben, ohne Verpflichtung, sozusagen Dauerleihgabe. Sie hat ihn immer noch, er ist mittlerweile 17 Jahre alt. Klappt natürlich sicher nicht bei jedem.
Aber man kann auch zu Lebzeiten Aiderbichl-Mitglied werden (also ich verfechte das jetzt nicht aber es ist eine Option die jeder selber entscheiden kann) und die nehmen dann im Notfall Dein Pferd oder sonstiges Tier (sicher auch Hühner) auf. Damit erübrigt sich die Suche nach einem neuen Zuhause.
Mein alter Wallach ist 2008 übrigens mit 34 gestorben!

Okina75
27.09.2013, 21:36
Hy!

Mein erster Gedanke, als ich mit der RETTET DAS HUHN- Seite durch war, war: Die sollen mal lieber die Füße stillhalten und nicht so ein Brimborium mit ihren Abgabebedingungen abziehen, von wegen Haltungskontrolle. unangekündigten Besuchen und penibler Auswahl der Bewerber und hast Du nicht gesehen, und sollen lieber froh sein, dass ihnen einer diese ausgenudelten Viecher überhaupt abnimmt. Ich finde die Einstellung von den Leuten da zwar lobenswert, aber auch unheimlich arrogant.
Denn von den kleinen Haltern, die solche Hennen aufnehmen und ihnen noch was schönes Leben verschaffen wollen, werden Anforderungen gestellt, dass sich mir echt die Zehennägel kräuseln, während sie auf der anderen Seite mit ihrer Freikauferei genau die gegenteilge Haltungsform fortwährend am Laufen halten.

Sicher, der Industrie ist's egal, ob da 100 Hennen freigekauft werden oder nicht, es kommen trotzdem neue, aber anstatt dass sie erstmal da anfangen wo es wirklich pressiert, mal große Forderungen zu stellen, gebärden sie sich dem kleinen Hobbyhalter gegenüber wie King Kacke...

Inzwischen haben sich die Abgabebedingungen ja anscheinend etwas entschärft, aber wie, bitte (dieser unsinnige Paragraph besteht immer noch) wollen die denn überprüfen, dass genau DIE Hennen, die die abgegeben haben, auch noch rumlaufen? Wenn die wieder Federn haben oder sich erholt haben, erkennen die die doch nie im Leben wieder...
Darum immer noch: Kann ich nicht konform gehen, mit dieser Art :(...

Grüße,
Andreas

Mara1
27.09.2013, 22:09
Diese Seite habe ich mir nicht angeschaut, aber ich kenne das von vielen Tierschützern und Tierheimen, daß die Abgabebedingungen teilweise völlig überzogen sind. Aber hier ging es ja ganz grundsätzlich um den Kauf von ein paar Hybridhennen. Ob man es sich antun muß, die über so eine Organisation zu kaufen, muß jeder Interessent selber wissen.

Die meisten unserer Tiere sind Tierschutzfälle (die Hühner nicht), aber die haben sich uns selber aufgedrängt, ganz ohne Tierheim und Tierschutzvereine.

Grüße
Mara

Kleener
28.09.2013, 15:09
Ich würd mir auch keine ausgenudelten Hühner holen,schon garnicht aus diesem Verein...
Hab mir heute 5 neue Braune vom Geflügelwagen geholt,der kommt hier alle 2 Wochen ins Dorf
und die Tiere sind alle Top in Ordnung,ich kaufe da schon seit Jahren.
Meine alten Hybriden werden immer so nach 1,5 Jahren kurz bevor ich neue hole geschlachtet.

Cerstin74
29.09.2013, 21:02
Hallo Moni,
wir haben letztes Jahr im August von einem Biohof braune und weiße Hybriden übernommen, gerettet :-), zwei haben wir noch davon, nimm nur die Hühner die gesund aussehen. Wir hatten zwei weiße, die krank aussahen und wir dachten (als Laien) wir kriegen das hin.
Die zwei die wir noch haben, sind gesund und munter und legen fast jeden Tag ein Ei. Ich bin immer froh wenn ich die beiden sehe!
Probier es aus! Wir überlegen unseren Bestand (8 Stück) auch noch aufzustocken. Wir hatten im Februar dieses Jahres von einem Züchter Hybriden gekauft, auch sehr gesund, Betrieb machte einen guten Eindruck.
Ist eine Herzensfrage denke ich.

Kamillentee
29.09.2013, 21:52
Ein Bekannter hat schon zweimal ausgemusterte (jeweils 15 Stück) Legehennen für wenig Euro geholt.
Die sehen ja wirklich am Anfang erbärmlich aus, trauen sich tagelang nicht raus und stellen auch erst mal das Legen ein.
Was vielleicht ganz gut ist, damit sie erst mal die Energie ins neue Federkleid stecken können.
Das erste Mal hatte er Glück, die Hühner haben sich schnell erholt, nach kurzer Zeit sahen sie wie neu aus und suchten sich draussen auf dem riesigen Grundstück das Futter,
legten reichlich, und brüteten sogar.
Aber beim zweiten Mal, die waren schon arg ramponiert die Armen, und sind auch irgendwie eine andere Sorte, nicht so kräftig.
Da hatten wir Bedenken, ob sie durchkommen, obwohl er sogar extra gegen seine sonstige Überzeugung Legemehl gekauft hat.;)
Die sind immer noch nicht richtig fit, es kommt also sehr auf die Sorte an.....

Cerstin74
29.09.2013, 22:16
ja und auf den Betrieb natürlich! unsere waren immer draußen unter freiem Himmel, in einem "Gatter" ca. 500 Stück und nachts im Stall, BIOLAND Betrieb. Man muss sich vor Ort umschauen. Wir durften sie auch selbst fangen.

Lisbet85
29.09.2013, 22:58
Andere Frage:
Würdet ihr solche ausrangierten Tiere auch als Suppenhuhn verwerten, oder sind die zu vollgepumpt mit Medikamenten?

diane
29.09.2013, 23:02
wenn du sonst dein fleisch und wurst auch normal im supermarkt abgepackt oder an der theke kaufst, kannst du DIE genauso essen, das macht keinen unterschied.

Lisbet85
29.09.2013, 23:12
Da hast du wohl recht @diane.

Nicolina
30.09.2013, 00:24
Kaum mehr als "quergelesen" muss man wohl einen Unterschied machen, zwischen jenen,
die Großbetriebs-Hennen als "Rettungsmaßnahme" übernehmen und jenen, die sich dabei einen "Gewinn" versprechen...
(Weil die "ausgedienten" ab/ zu 1nem Euro erhältlich sind.)

Moni72
30.09.2013, 10:01
Ich hätte gerne welche übernommen. Habe aber dann doch den direkten Weg zur Kontakaufnahme mit dem Geflügelhof genommen, anstatt auf einen Anruf der Frau zu warten, die mir den Tipp gab.

Die Ställe sind alle komplett neu bestückt. Also nix mit November. Ich wurde zwar sehr freundlich am Telefon behandelt, aber es wurde mir auch nicht gesagt, daß ich mich dann und dann nochmal melden solle.

So viel also zu der Aussage der Frau, daß die da ja soooo froh sind, wenn sie noch Tiere vermitteln können.
Ich hab dann auch nicht weiter nachgefragt. Ich verstehe nicht wie immer solche falschen Angaben in Umlauf gesetzt werden können, ich hatte mich da jetzt ein bischen drauf eingerichtet.

Ärgert mich irgendwie, aber wer weiß wofür es gut ist....

Kleener
30.09.2013, 14:09
Andere Frage:
Würdet ihr solche ausrangierten Tiere auch als Suppenhuhn verwerten, oder sind die zu vollgepumpt mit Medikamenten?

Naja die Suppenhühner im Supermarkt sind auch ausgediente Legehennen.

acer
30.09.2013, 21:52
Naja die Suppenhühner im Supermarkt sind auch ausgediente Legehennen. Das war einmal. Heute bekommst du im Supermarkt als Suppenhuhn extra zu diesem Zweck gezüchtete Riesenviecher.

hühnerleiter
30.09.2013, 22:21
Suppenhühner SIND ausgediente Legehennen.
Ein Suppenhuhn muss ein bestimmtes Alter haben um eine geschmackvolle Brühe abzugeben.
Koche mal aus einem Hähnchen eine Hühnersuppe.
Keiner würde ein Masthuhn 1,5 Jahre aufziehen und füttern.
Dann wäre das Suppenhuhn auch wesentlich teurer.

Es gibt zwar auch fleischigere "Hühner" für Frikassee, ein SUPPENHUHN ist allerdings ein ausgedientes Legehuhn!

Okina75
30.09.2013, 23:05
Hy!


Ein Suppenhuhn muss ein bestimmtes Alter haben um eine geschmackvolle Brühe abzugeben
Wie alt muss denn ein Huhn sein, bzw. ab welchem Alter gibt denn eine Henne eine vernünftige Suppenhenne ab?

Ich frage das, weil ich das wohl bestätigen kann...
Erst vor kürzerer Zeit habe ich eine einjährige Grünlegerhenne aus meiner Zucht gemeuchelt. Sie war mein erstes Suppenhuhn nach 15 Jahren selbst gewählter Abstinenz. Und davon abgesehen, dass ich sie "abbalgen" musste aufgrund doch recht vieler abgebrochener Federkiele, und dass sie ohnehin kaum Fett aufwies, war ich echt ein bisschen enttäuscht vom Geschmack der Suppe...
Die für den fünfzehnjährigen Verzicht ausschlaggebende Suppenhenne war nämlich eine ca. dreijährige Blausperberhenne, die aber mal richtig dicke Fett aufgewiesen hatte, 2 cm waren das sicher am Bauch, und die Suppe aus der hat mich geschmacklich derart von den Socken gehauen, ja, dass ich's eben die nächsten 15 Jahre mit nur Gelegenheit auf Suppenhuhn aus dem Laden, habe sein gelassen...

Welches Alter kann man also als Grenze setzen, wann es sich lohnt, eine Henne in die Suppe zu stecken? Anderthalb Jahre? Wobei die Laden- Suppenhühner in dem Alter ja quasi auch nicht schmecken... Zwei Jahre?

Bonchito
01.10.2013, 05:56
Naja, hängt das nicht auch irgendwie mit dem fett zusammen, als geschmacksträger? Habe letztens meine nur 7 Monate alten Hähne zur Suppe (Karkassen) verarbeitet und einer davon hatte viel fett im am um bauchraum. Die Suppe war dermaßen lecker , sowas kann man echt nicht kaufen!
Hab aber noch keine Henne geschlachtet und das wär alles reine Theorie.

Lino
01.10.2013, 09:08
... Und davon abgesehen, dass ich sie "abbalgen" musste aufgrund doch recht vieler abgebrochener Federkiele, und dass sie ohnehin kaum Fett aufwies, war ich echt ein bisschen enttäuscht vom Geschmack der Suppe...

Das "Abbalgen" ist wohl der Grund, weshalb Dir die Suppe nicht gemundet hat - gerade unter der Haut befindet sich auch das Fett, was der Suppe den besonderen Geschmack verleiht.

Okina75
01.10.2013, 19:53
Hy!

Ja, das wird's wohl gewesen sein, Lino und Bonchito... Zusammen mit der schlanken Linie der Henne, die auch schon mit noch Haut dran kaum Fett aufwies. Wohl "leider" ein Erbe ihrer väterlichen Seite, des Javanesischen Zwerghuhns, die als Quasi- Wildhuhn (sind ja eigentlich nichts anderes als vom BDRG anerkannte, auswahlgezüchtete Buschhühner) ja sicher kaum nennenswert Fett ansetzen :(.

hühnerleiter
02.10.2013, 09:29
Hallo, natürlich braucht es für eine gute Suppe Fett.
Aber auch das Alter ist ein wichtiges Kriterium.
Der Geschmack wird mit dem Alter wesentlich intensiver.
Koche mal aus einem 30 Tage alten Hähnchen aus dem Supermarkt eine Suppe.
Ein Huhn sollte meiner Meinung nach schon mindestens eine Legeperiode mitgemacht haben.
Mit dem Alter wird der Geschmack der Suppe immer besser und intensiver.
Die Brühe einer drei Jahre alten Henne ist besser als die einer 1,5 Jährigen.
Da unter der Haut viel Fett sitzt war das Abbalgen natürlich auch nicht förderlich.

legaspi96
02.10.2013, 17:19
hühnerleiter, da geb ich Dir vollkommen recht!!!
Das beste Beispiel habe ich selbst erlebt. Als Kind habe ich Hühnersuppe geliebt. Als ich ausgezogen bin, habe ich mir ein Huhn gekauft und Hühnersuppe gemacht. Die hat nach nichts geschmeckt. Also meine Mutter gefragt, wie sie es gemacht hat. Sie hat es mir erklärt, aber so hatte ich es auch gemacht. Dann haben wir ohne Ergebnis gerätselt, bis mein Vater wieder Hühner geschlachtet hatte und ich ein Huhn bekommen habe. Das war eine 1,5 Jahre alte Hybride mit schön Fett und MEINE Hühnersuppe hatte endlich geschmeckt :)
Aber das gilt nicht nur für die Hühner, auch andere Tiere schmecken erst richtig gut, wenn sie "erwachsen" sind und etwas Fett angesetzt haben.
Grüße
Monika

hardy123
23.10.2014, 14:19
Hallo zusammen,

auch, wenn das Thema vom letzten Jahr ist, passt es doch so wunderbar zu meiner Frage und ich wollte, der Übersicht halber, beim alten Thread bleiben.

Ich habe, wie schon einige von euch, nun auch überlegt, im nächsten Jahr 3-5 "ausgediente" Legehybriden zu "kaufen".

Die Seite "Rettet das Huhn" habe ich mir ebenfalls angeschaut und war angetan, habe das ganze aber auch misstrauisch hinterfragt:

- Die Hühner werden von "Rettet das Huhn" dem Geflügelhöfen zum Schlachtpreis abgekauft?
- Wenn ja, warum macht der Geflügelhof das? Ist es für ihn nicht leichter (organisatorisch), die Tiere an die
gewohnten Abnehmer (Schlachthöfe) zu veräußern (zum gleichen Schlachtpreis, der ihnen von "Rettet das Huhn"
geboten wird)?
Ich unterstelle den Geflügelhöfen aus Käfig- und Bodenhaltung mal, dass sie vorrangig auf den Profit schauen (sonst
würden die Tiere ja anders gehalten werden)?
- Wenn "Rettet das Huhn" nun mehr zahlt als der Schlachthof, um die Tiere für sich zu gewinnen, ist es doch nicht
sinnvoll, "ausgediente" Legehybriden aus Käfig- und/oder Bodenhaltung zu "erwerben", weil dadurch diese Branche
unterstützt wird?
- Deshalb nur (FALLS) „ausgediente“ Hennen aus Freiland- oder Biohaltung kaufen, um nur diese Betriebe zu
unterstützen?

Ich meine gelesen zu haben (war es in diesem Thread?), dass der Schlachtpreis eines solchen Huhnes bei 9-30 Cent liegt. Kann das jemand bestätigen? Ich konnte leider keine weitere Quelle finden.

Über eure Antworten freue ich mich :jaaaa:

Pudding
23.10.2014, 15:00
die Geflügelhöfe sind froh wenn sie für die Hennen noch ein paar Euros bekommen ansonsten müssten sie noch Geld dafür bezahlen sie loszubekommen!

Unterstützen tust du diese Maschinerie natürlich wenn du von dort ausrangierte Legehybriden kaufst wenn auch nur minimal 3-5 Stück fallen bei den Massen garnicht auf!
Auch bei Biohaltung sind es eben Hybriden nur haben sie mehr oder wenig Auslauf!

Ich unterstelle den Geflügelhöfen aus Käfig- und Bodenhaltung mal, dass sie vorrangig auf den Profit schauen
Wir sprechen bei diesen Höfen von Industrieller Nutztierhaltung da ist alles auf Profit ausgelegt nicht auf artgerechte Haltung und glückliche Hühner!

Zu diesem Thema gibt es hier schon so etliche Beiträge lies dich einfach mal durch da hast du die nächten paar Tage was zu tun!

Karo
23.10.2014, 15:06
Hi Hardy!

Also ich bin von Rettet das Huhn Österreich, deshalb kann es sein, dass die Verhältnisse in Deutschland anders sind. In Ö ist der Schlachtpreis tatsächlich 9 - 30 Cents pro Huhn, wobei ein Eierbauer für ein wunderschönes Biohuhn auch mal 50 Cents kriegt.

Dass der Schachttransport für den Eierbetrieb weniger Arbeit bedeutet als eine Abgabe an RDH stimmt natürlich. Aber viele Eierbauern finden es selber schade dass sie ihre Hühner schlachten lassen müssen. In Ö bemühne sich viele kleinere Betriebe (= Betriebe bis 6000 Hühner) sogar selber um einen Verkauf der Hühner an Privatleute (i.d.R um 50 Cents bis € 1.50.-), auch wenn das wesentlich mehr Arbeit bedeutet.

LG,
Karo

hardy123
23.10.2014, 16:02
Hallo Pudding,

ich lese schon tagelang, wochenlang ;-) Bis vor kurzem, ich gebe es zu, habe ich nur still vor mich hingelesen, aber so richtig "rund" ist das in meinem Kopf noch nicht. Ich bin kein Mensch, den ein Gedanke anspringt, um ihn dann gleich umzusetzen. Ich würde mich als euphorisch beschreiben, aber nicht als voreilig. Deshalb frage ich hier :)

Ich habe mir erhofft, hier jemanden zu finden, der vielleicht schon einmal in einem Schlachthof gearbeitet hat und Fakten nennen kann (oder habe ich das jetzt doch überlesen? :-[).
Der eine sagt, die Hühner werden schlichtweg getötet und entsorgt, der andere sagt, sie enden als Suppenhühner in Supermarktketten. Ich finde Meinungen durchaus wichtig, aber Vermutungen helfen mir in diesem Fall nicht weiter. Woher hast du deine Info pudding?

3-5 Hühner sind nicht viel, ich weiß :jaaaa: Ich kaufe auch keine 10 Bodenhaltungseier, nur weil es "nur" 10 Stück sind. Mir gehts ums Prinzip, deshalb die Fragerei.

Dass die Tiere in Freiland- und Biohaltung Hybriden sind, ist mir durchaus bewusst und dass Tiere dementsprechend ausgebeutet werden auch. Auch die meisten Rassehühner legen wohl eindeutig mehr Eier als das Urhuhn. Ab wann dann genau von Ausbeutung gesprochen wird, ist ja an sich Auslegungssache. Viele Rassehühner, die privat gehalten werden, legen inzwischen auch weit über 200 Eier/Jahr/Huhn. Dass die Hybriden vor allem ab der 2. Legeperiode an vielen "typischen" Hybriderkrankungen sterben können, ist mir auch bewusst. Ein schnelles Erlösen wird dann nicht umgangen.

Mir ging es hauptsächlich um die Frage, ob "Rettet das Huhn" nur den Schlachtpreis zahlt (9-30 Cent), den die Schlachthöfe auch zahlen, oder eben eine deutliche Summe mehr. Oder ob sie eben die Hühner geschenkt bekommen, wenn diese, wie du schon sagst pudding, nur getötet und entsorgt werden. Verstehst du, was ich meine?

Und ja, NOCH unterstütze ich die Freiland- und Biohaltung. Auch wenn diese auf keinen Fall optimal ist, so entscheide ich mich lieber für diese Produkte, als für Produkte aus Käfig- und Bodenhaltung (Nudeln, Kuchen,...mit eingeschlossen!). Milch und Fleisch bekomme ich vom "Hof nebenan", von dem ich weiß, wie die Tiere gehalten werden.
Ich kenne etliche private Halter, deren Hühnern/Tiere absolut schlechter geht, als den Tieren auf dem industriellen (angemeldeten!) Biohof bei uns um die Ecke...

Vielleicht habe ich (noch) den falschen Gedanken, aber seht ihr eine Zukunft ohne Biohaltung (bei Hühnern auch Freiland), die nur auf privater (kleiner) Tierzucht beruht? (Das ist jetzt nur eine generelle Frage).

hardy123
23.10.2014, 16:10
Hallo Karo,

vielen lieben Dank für deine Antwort :-) Diese Antwort hilft mir wirklich schon sehr!

Wenn es kleine Betriebe sind, die Freiland- oder Biohühner halten, warum sollte man diese nicht unterstützen? Jaaaaa, die Haltung geht IMMER besser, aber das ist doch schon einmal eine Basis, oder?

Pudding
23.10.2014, 16:31
Ich habe mir erhofft, hier jemanden zu finden, der vielleicht schon einmal in einem Schlachthof gearbeitet hat und Fakten nennen kann (oder habe ich das jetzt doch überlesen? ).
Der eine sagt, die Hühner werden schlichtweg getötet und entsorgt, der andere sagt, sie enden als Suppenhühner in Supermarktketten. Ich finde Meinungen durchaus wichtig, aber Vermutungen helfen mir in diesem Fall nicht weiter. Woher hast du deine Info pudding?
Glaube nicht das die Hühnchen getötet und weggeschmissen werden die entsorgungskosten wären zu hoch sondern es gibt Suppenhühner und Hunde/Katzenfutter!


3-5 Hühner sind nicht viel, ich weiß Ich kaufe auch keine 10 Bodenhaltungseier, nur weil es "nur" 10 Stück sind. Mir gehts ums Prinzip, deshalb die Fragerei.
Mir ging es nur um die "Unterstützung" dieser Maschinereie die du ansprachst und da fallen die paar Euros für 5-10 ausgestallten Hybriden nicht groß auf die du bezahlen würdest! Da müssten es schon andere Mengen sein!

Ab wann dann genau von Ausbeutung gesprochen wird, ist ja an sich Auslegungssache. Viele Rassehühner, die privat gehalten werden, legen inzwischen auch weit über 200 Eier/Jahr/Huhn.
Rassehühner leben normalerweise länger als eine Legeperiode und werden nicht nach einem Jahr "Höchstleistung" ausgetauscht nur weil nicht mehr die Max. Eierleistung gelegt wird!

Ich kenne etliche private Halter, deren Hühnern/Tiere absolut schlechter geht, als den Tieren auf dem industriellen (angemeldeten!) Biohof bei uns um die Ecke...
Es geht ja nicht nur um die Haltung sondern auch um die "Herstellung" dieser Hybriden ( schreddern der nicht gewollten Küken)!

Mara1
23.10.2014, 17:11
Vielleicht habe ich (noch) den falschen Gedanken, aber seht ihr eine Zukunft ohne Biohaltung (bei Hühnern auch Freiland), die nur auf privater (kleiner) Tierzucht beruht? (Das ist jetzt nur eine generelle Frage).

Ich verstehe deine Frage nicht ganz, meinst du ob man mit privaten kleinen Hühnerhaltungen die Massenhühnerhaltung ablösen könnte? Das ginge sicher nicht, einfach aufgrund dieser wahnsinnigen Stückzahlen von Eiern, die da produziert werden.

Wenn bei dir um die Ecke ein Biohof ist, warum schaust du nicht, ob du dort einige Hennen kaufen kannst? Auch auf einem Biohof werden die Legehennen meines wissens nach einer Legeperiode ausgestallt.

Wenn du Hennen aus irgend einer Massenhaltung übernimmst weißt du nicht, wie verhaltensgestört die Tiere sind und ob du denen überhaupt einen Gefallen damit tust. Es gibt sicher Hennen, die sich auf das neue Leben einstellen und sich dann auch wohl fühlen. Es gibt aber auch genug andere Beispiele. Bei Hennen vom Biohof hättest du (und hätten die Hühner) den Vorteil, daß diese Hühner das Freiland schon kennen. Außerdem hätten diese Hennen auch keinen weiten Transportweg.

Ehrlich gesagt würden mich auch die Auflagen, die rettet-das-Huhn macht, davon abhalten, von dort Hühner zu kaufen. Ich verstehe natürlich, daß sie Auflagen machen, es soll den geretteten Hühnern schließlich gut gehen. Ich möchte aber schon selber entscheiden dürfen, ob ich z.B. im Krankheitsfall ein Huhn zum Tierarzt bringe oder besser gleich erlöse.

Ausgestallte Legehennen landen heutzutage meistens nicht im Supermarktregal, weil es dafür keinen Markt mehr gibt. Es werden viel mehr Legehennen geschlachtet, als in Deutschland gekauft werden.

LG
Mara

hardy123
23.10.2014, 17:11
Glaube nicht das die Hühnchen getötet und weggeschmissen werden die entsorgungskosten wären zu hoch sondern es gibt Suppenhühner und Hunde/Katzenfutter!

Naja, dann werden sie immerhin noch weiter verwertet...

Mir ging es nur um die "Unterstützung" dieser Maschinereie die du ansprachst und da fallen die paar Euros für 5-10 ausgestallten Hybriden nicht groß auf die du bezahlen würdest! Da müssten es schon andere Mengen sein!

Jetzt habe ich deine Aussage auch verstanden :-) Aber das ist das gleiche Prinzip wie mit dem Kauf der Erzeugnisse aus Käfig- und Bodenhaltung. Damit unterstützt man die Produktion auch. Wenn jeder sagt, ich bin der einzige, der das macht, dann wirds in Summe doch wieder viel.
Im Umkehrschluss: Wenn 10 Leute 5-10 Tiere kaufen, dann sind das schon 50-100 Tiere (aber eben aus der besten Haltung, die es in der Industrie gibt),...


Rassehühner leben normalerweise länger als eine Legeperiode und werden nicht nach einem Jahr "Höchstleistung" ausgetauscht nur weil nicht mehr die Max. Eierleistung gelegt wird!

Ja, stimmt, die Züchter in unserem Umkreis lassen ihre Tiere zwei Jahre legen, danach kommen sie in den Topf (ich kenne keinen, der das nicht so macht, außer, die Tiere werden wirklich mehr oder weniger als "Haustier" betrachtet oder als "Brutmaschine"). Ich finde ja, dass die Eier der Legehybriden im 2. Jahr noch ausgenutzt werden sollten.

Es geht ja nicht nur um die Haltung sondern auch um die "Herstellung" dieser Hybriden ( schreddern der nicht gewollten Küken)!

Du bist also generell gegen eine Hybridzucht? Wie stellst du dir denn eine Wirtschaft ohne diese Tiere vor? Traditionell wie bei Oma oder Uroma vor 60-100 Jahren? Ich finde das auch sch***, dass die Tiere so ausgebeutet werden. ICH selbst könnte mich auch problemlos mit Eiern versorgen. Auch mein Umfeld von vielleicht 10 Leuten (aber ohne Brot, Nudeln,...). Das wären also noch ca. 2-3 Familien. Muss also jede 3.-4. Familie Hühner, Schweine, Ziegen,...halten, damit das aufgeht? Vergessen sollte man nicht die Ballungsgebiete, Studenten, Fernkraftfahrer, Piloten,...die das generell nicht bzw. schlecht. Wie stellst du dir das vor? Oder es leben alle anderen vegan...

Ich bin wirklich offen für eine plausible Antwort. Ich habe sie jedoch noch nicht gefunden...

Es gibt inzwischen übrigens Betriebe, die sich auf die Aufzucht dieser geschredderten Küken spezialisiert. Ich habe darüber mal eine Doku gesehen und war selbst erstaunt, dass es so etwas gibt.

Pudding
23.10.2014, 17:22
hardy warum raunst du mich so an?

Wie stellst du dir denn eine Wirtschaft ohne diese Tiere vor? Traditionell wie bei Oma oder Uroma vor 60-100 Jahren?
DU hast doch gefragt zwecks AUSBEUTUNG oder weisst du nicht mehr was du schreibst?

Du bist also generell gegen eine Hybridzucht?
Und ja ich für mich lehne Hybriden ab und halte lieber Rassetiere oder Rassemixe warum auch nicht, jeder wie er will!


Ich bin wirklich offen für eine plausible Antwort. Ich habe sie jedoch noch nicht gefunden...
Was willst du höhren die Lösung aller Probleme bei Industrieller Tierhaltung? Sorry aber die gibts noch nicht!!!

hardy123
23.10.2014, 17:26
Ohje...das mit dem Zitieren muss ich noch üben...da ist was schief gelaufen.

@ Mara: ja genau, das meine ich ;-) Utopisch finde ich das auch, aber wie soll dann eine Produktion ohne Hybriden (jetzt noch) gehen?
Der Biohof um die Ecke hat insgesamt ca. 100-150 Legehennen. Es ist ein kleiner, aber gut bestückter Hofladen. Nach ausgedienten Legehennen habe ich schon einmal gefragt, aber leider haben die schon ihre 15-20 Leute, die ihnen die Tiere regelmäßig abnehmen...:-/

Wie reagieren Hennen aus Freiland und Biohaltung auf ihr neues Heim? Ich weiß, pauschalisieren kann man das nicht. Aber die Tiere kennen ja schon etwas mehr...

Pudding
23.10.2014, 17:31
zu deiner Frage was passiert mit den ausgestallen Legehennen hier nur mal ein Beispiel:
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/gemeinde/Wie-Huehner-ins-Stromnetz-kommen/story/14042477

Ladenhüter Suppenhuhn

Bis vor kurzem sah die Verwertungskette so aus: Die Schlachtbetriebe von Micarna (Migros) und Bell (Coop) übernahmen die Schlachtung aller Althennen und verkauften 10 bis 20 Prozent davon als Suppenhühner. Da diese in der modernen Küche aber immer weniger Absatz fanden, endete ein immer grösserer Teil der Schlachtkörper bei der Verwertungsgesellschaft Centravo. Dort wurden sie zu Tiermehl oder Tierfett verarbeitet und verbrannt. Für die Eierproduzenten entstanden Entsorgungskosten von 85 Rappen pro Huhn.

hardy123
23.10.2014, 17:50
zu deiner Frage was passiert mit den ausgestallen Legehennen hier nur mal ein Beispiel:
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/gemeinde/Wie-Huehner-ins-Stromnetz-kommen/story/14042477

Ok, das hilft mir auch schon ein Stück weiter, danke :-)

Aber ich raunze dich nicht an. Es tut mir Leid, wenn das so rüber kommt, aber die Betonung fehlt hier leider. Das waren lediglich Fragen. Ein Ausrufezeichen empfinde ich jetzt auch nicht als höflich, aber ich reite da nicht gleich drauf rum (in diesem Zusammenhang muss ich es dann aber doch loswerden...).

Ich weiß, was ich schreibe ;-)

Ich wollte lediglich wissen, wie aus deiner Sicht die optimale Lösung ohne Legehybriden aussieht ;-)

Wum
23.10.2014, 17:54
Moin zusammen,

ich glaube eine generelle Selbstversorgung ist nur für einzelne Personen/ Familien mit entsprechend Grundstück, Zeit und Geld und natürlich Wissen möglich. Selbst dann hätten es einige Tiere in Massenhaltung wahrscheinlich besser als die am Pflock mit 1m Leine angekettete Ziege im Hinterhof. Außerdem wäre es eine Rückentwicklung unserer Zivilisation, soweit sind wir noch nicht....mit Manufakturen usw. fing es ja an, jeder hat sich auf das spezialisiert, was er konnte...Handwerker, Bauern, Banker usw....so viel dazu.

Ich persönlich fände es nicht schlimm, sich von einem Legebetrieb "ausgemusterte" Hennen zu holen. Wenn ich den Bedarf an Hennen hätte, würde ich es auch machen, denn die kleinen tun mir irgendwie auch immer Leid und ich glaub schon, dass sie sich ans "Landleben" mit Auslauf gewöhnen könnten und dass ihnen das sogar gefallen würde. Die sind ja nicht alle völlig banane in der Birne oder hoffnungslos verhaltensgestört.
Das Argument, dass man damit ja diese komerzielle Industriemassenhaltung fördert halte ich für übertrieben. Die Industrie orientiert sich an der Nachfrage. Wenn ein Betrieb auf Eierproduktion ausgelegt ist, dann kalkuliert er nicht mit der Entsorgung jedes einzelnen Huhns nach der Legeperiode.

D.h. die Anzahl der Legehennen, die nachbeschafft werden, ergibt sich aus der kalkulierten Nachfrage/ dem kalkulierten Absatz an Eiern und nicht an der günstigsten Entsorgungsart. Das Konsumverhalten der Verbraucher bzgl. des Bedarfs an Eiern ist im Endeffekt ausschlaggebend für die Menge der gehaltenen Hennen und nicht die Nachfrage einzelner "Hobbyhühnerhalter" an abzugebenen Hennen bei der Ausstallung.

Pudding
23.10.2014, 17:54
Ich wollte lediglich wissen, wie aus deiner Sicht die optimale Lösung ohne Legehybriden aussieht ;-)
Die gibt es leider nicht!

Wum
23.10.2014, 17:58
...Ich wollte lediglich wissen, wie aus deiner Sicht die optimale Lösung ohne Legehybriden aussieht ;-)

Gibt es eine optimale Lösung? Wenn es die allgemeine Profitgier nicht mehr gäbe und die Verbraucher bereit wären (bzw. es sich leisten könnten), mehr Geld für Eier auszugeben sowie ihr Konsumverhalten auf das Nötigste zu beschränken ohne die Hälfte wegwerfen zu müssen, dann könnte man auf Legehybriden verzichten und nur noch Bio-Rassehühner auf riesigen grünen Auen halten.

hardy123
23.10.2014, 18:21
Hm. Oder wenn die Menschheit sich weniger vermehrt...Der Platz wird ja nicht mehr.
Kühe, Ziegen und Co, Obst und Gemüse darf man ja auch nicht vergessen.
Nun gut, vielen dank für eure Beiträge :-) Nun hab ich wieder was dazu gelernt :)

Karo
23.10.2014, 21:14
Hallo Hardy!

Ich kann wieder nur von Österreich sprechen, in Deutschland kann es natürlich anders sein. In Ö gibt es einen Schlachthof, der 80% aller in Ö "anfallenden" ausgedienten Legehennen schlachtet, die Suppenhennen-AG in Weistrach. Die Hennen werden zu Chicken Nuggets, Tierfutter und Geschmacksessenz für Instantgerichte verarbeitet. Vor der Erfindung der Chicken Nuggets war es jedoch so dass die meisten toten Hennen von der Tierkörpererwertung entsorgt werden mussten, was die Eiererzeuger bezahlen mussten. Die kleineren Eierbauern mit Schlachtbeständen unter 1000 Hühnern müssen sogar heute noch für die Abholung bezahlen, weil Geld gibts erst wenn der Schlachthof mindestens 1000 Hühner kriegt.

LG,
Karo

Durchschnittshuhn
24.10.2014, 07:14
Wie reagieren Hennen aus Freiland und Biohaltung auf ihr neues Heim? Ich weiß, pauschalisieren kann man das nicht. Aber die Tiere kennen ja schon etwas mehr...

Meine vier braunen Legehybriden kommen aus einer Freilandhaltung. Sie waren beim "Ausstallen" 39 Wochen alt und sahen blendend aus. Sie waren jüngst in die erste Mauser gekommen.
Die Hühner kannten nur das Freiland und Getreide vom eigenen Hof. Das fressen sie hier auch am liebsten, aber ich versuche Legekorn zu füttern, damit sie genug Nährstoffe für sich und das neue Gefieder bekommen, und natürlich für die Eier, die sie legen.
Meine Hühner sind ruhig und zutraulich, sie laufen mir von Anfang an über die Füße. Ich habe sie am Samstagmittag geholt und am Sonntag das erste Mal in den Garten gelassen, abends gingen sie selbstverständlich in den Stall. Ich habe sie am 12.September geholt.

Wum
24.10.2014, 11:43
Moin,

jetzt hab ich mal eine Frage und mich würde Eure Meinung interessieren:

Dieses Jahr hab' ich ja erst angefangen mit der Hühnerhaltung und zwar mit drei Sundheimer (stehen auf der roten Liste) Hennen, weil ich gerne eine bedrohte Art unterstützen wollte und mir das "Datenblatt" dieser Rasse gut gefällt.
Nun bekam ich vor ein paar Wochen noch zwei Hybriden dazu und ich muss sagen, dass ich von diesen auch sehr begeistert bin bisher. Sie haben ein extrem angenehmes Wesen, sind aufgeschlossener und aktiver (weil ja auch kleiner und nicht so schwer) als die Sundheimer (die ich natürlich auch "heiss und innig" liebe).

Wir werden aus Rücksicht auf unsere Nachbarn, mit denen wir ein sehr gutes Verhältnis haben und meiner besseren Hälfte wahrscheinlich niemals einen Hahn haben. Macht es dann eigentlich Sinn, Hennen einer bedrohten Rasse zu halten, denn die pflanzen sich ja niemals fort bei uns?! Ich könnte mir nämlich auch gut vorstellen, nur noch Hybriden zu halten, wenn die Sundheimer nicht mehr sind, auch weil die leichter zu bekommen sind als Rassehennen.

Wenn's allerdings hilft, die bedrohte Art zu erhalten, auch wenn man keinen Hahn hat (evtl. weil durch die Nachfrage die Züchter dann mehr Nachwuchs "produzieren"), dann würde ich auch weiterhin Sundheimer halten.

PS.: Ich halte Hühner als Nutztiere nur wegen der Eier und weil ich Hühner generell einfach liebe...

Mara1
24.10.2014, 12:10
@Wum

Ob es Sinn macht, ich würde mal sagen: "Jein". Für den Erhalt der Rasse tut man halt nur wirklich etwas, wenn man auch tatsächlich züchtet. Andererseits ist es natürlich eine Unterstützung für den Züchter, wenn du ihm Hennen abkaufst. Insofern tust du schon etwas für die Rasse. Allerdings würde ich mal sagen, wenn du 3 Hennen kaufst und das vermutlich nur alle paar Jahre, ist es halt nur eine kleine Hilfe für die Rasse. Und von daher ist es für die Rasse wohl ziemlich egal. Was allerdings FÜR Rassehühner spricht ist, daß man damit halt nicht diese Hühnermassenproduktion unterstützt, aus der die Hybriden nun mal stammen.

Ich habe da meinen Kompromiß gefunden, meine Hybridmixe habe ich selber aufgezogen aus Eiern vom Nachbarn. Ich denke damit habe ich die Hybridhühnerindustrie nicht wirklich unterstützt, denn wenn ich die Eier nicht in den Brutschrank gelegt hätte wären sie halt in der Küche verwendet worden. Vom Wesen her sind meine Hybridmixe wirklich sehr nette Hühner, sehr zutraulich und auch nicht schreckhaft und fliegen so gut wie garnicht. Sie legen sicher ein paar Eier weniger als richtige Hybriden, aber immer noch reichlich, so um die 5 Eier pro Woche. Im Winter etwas weniger, aber das ist ja auch in Ordnung. Hybridmixe werden wir sicher wieder einmal großziehen.

LG
Mara

eierdieb65
24.10.2014, 12:38
Grüß euch
Die auszustallenden Hybriden gibts um 1€, kurz vor der Ausstallung.
Die meisten Betriebe haben Verträge mit Abnehmern. Der Betreiber muss am xx.xx.2014, 23400 Hühner abliefern.
Der Vertrag besteht z.B. mit einem namhaften Suppenwürfelhersteller.
Der holt sie ab (in Ö halt der oben angeführte Schlachtbetrieb), und der Betreiber kriegt seine paar Cent.
Wenn er z.B. 3 Tage (eine Woche vor dem Lkw kommt der Veterinär und bescheinigt die Gesundheit des Bestands)
mehr als die 23400 Hühner hat, verkauft er diesen Überstand gerne um 1€. Da ist auch das Fangen schon inklusive.
Unter die Vertragszahl darf er aber nie kommen. Diese Verträge enthalten Konventionalstrafen, die sich gewaschen haben.
Dafür brauchts kein "rettet das Huhn." Das könnt ihr alles relativ gratis selber haben. Einfach den Betreiber einer Legefabrik anrufen und fragen, ob er Hühner übrig hat und wann er ausstallt.
Diese Leuts sind keine Monster. Sie sind idR froh, wenn sich jemand für das Weiterleben ihrer Hühner interessiert.

Und ihr dürft diese Hühner dann irgendwann auch essen. Wenn ihr das wollt. Ihr müsst aber nicht. Und Schutzgebühr gibts auch nicht. Wie gesagt: 50Cent-2€ sind derzeit aktuell.
Den geretteten Hühnern ist egal, ob ihr Schutzvertrag (Schutzgeld?) bezahlt habt, oder nur das Huhn gekauft habt.

lg
Willi