Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Viele Fragen - hoffe auf Antworten
Renate Rosenberger
17.09.2013, 13:08
Hallo - ich bin neu hier und hoffe die richtige Stelle für meine vielen Fragen gewählt zu haben
Also ich bin in Österreich zu hause und habe, Summthaler und Sussex Hühner und einen Summthaler Hahn, auch bereits eine Nachzucht vom vorigen Jahr - heuer hatten wir leider kein Glück (das Wiesel hat alle meine Küken geholt).
Im Vorjahr habe ich alle Nachzuchthähne im Herbst geschlachtet (geschlüpft sind sie ca im April) bis auf einen den hab ich nicht erwischt :)
Frage 1: meine Hühner waren nicht sehr "fleischig" aber sehr lecker - jedoch ist mir das Fleisch sehr fest vorgekommen - man könnte fast sagen muskulös. Im Geschmack nicht mit dem gekauften Hühnerfleisch zu vergleichen - gar nicht? Aber es hat sehr gut geschmeckt nur sehr ungewohnt.
Ist das normal????
Frage 2: den Vorjahres "Junghahn" habe ich jetzt geschlachtet - er war schon ein sehr großes Tier - jedoch das Fleisch von den Keulen war so fest das es nur mit einem Steakmesser zum schneiden war? Er hat auch sehr lecker geschmeckt - aber ist das so bei Freilandhühnern?
Entschuldigt meine naiven Fragen - aber ich hatte noch nie Hühner habe dann mit Legehybriden begonnen wegen der Eier. Dann habe ich mir einen Brutautomat gekauft als die ersten Rassehühner eingezogen sind - dann habe ich mich bei einem Bauern beim Schlachten anlernen lassen - jetzt bin ich sehr unsicher ob ich vielleicht beim Schlachten etwas falsch mache - aber ich mache es genauso wie, es auch im Forum beschrieben wird. Odere ob ich einfach Hühner hab die man gar nicht essen sollte??
Ich würde mich über einige Antworten sehr freuen lg Renate
eierdieb65
17.09.2013, 13:17
Grüß dich Renate
erstmal: Willkommen im Forum.
Die Summtaler sind wahrscheinlich Sulmtaler?
Die Hühner sind fester im Fleisch. Lasse sie vor dem Verzehr im Kühlschrank nachreifen.
Noch besser: Einfrieren. Dadurch wird das Kollagen abgebaut (oder so ähnlich).
Und zum Braten: langsam auf niedriger Temperatur, damit das Kollagen zerfliessen kann. Dann wird das Fleisch schön zart. Am Schluß mit dem Grill drüber, für knusprige Haut und MAHLZEIT.
lg
Willi
Masthähnchen, also die, die küchenfertig im Supermarkt zu kaufen sind oder als Grillhendl vom Wagen verkauft werden, sind Masthybriden, also Kreuzungen aus verschiedenen Rassen, die so durchkalkuliert sind, dass das Endprodukt Masthybride sehr uniform in aussehen und Mastleistung ist. Solche Masthybriden werden üblicherweise zu tausenden in großen, temperierten Hallen gehalten, wo Futter und Wasser so angeboten werden, dass die Tiere keine weiten Wege haben, sich also so wenig wie möglich bewegen müssen. Das können sie irgenwann auch gar nicht mehr, weil sie viel zu schnell wachsen. Masthybriden in der industriellen Mast sind nach 6 bis 8 Wochen schlachtreif. Sie haben dann küchenfertig ein Gewicht von ca. 2 kg.
Jetzt kannst du selber mal vergleichen, wie schwer deine Junghähne in der 7. bis 9. Lebenswoche sind, wie lange sie brauchen, um 2 kg schwer zu werden, wie sie im Gegensatz zu den Masthühnern aufwachsen, wieviel sie sich bewegen und ob ihr Futter ihnen direkt vorm Schnabel angeboten wird und so zusammengesetzt ist, dass eine schnellstmögliche Gewichtszunahme erfolgt, oder ob sie aus dem was ihnen angeboten wird, sehen müssen, wie sie satt werden.
Es ist doch, wenn man sich dies vor Augen hält, eigentlich nachvollziehbar, dass Tiere, die langsamer wachsen und sich viel bewegen, ganz anderes Muskelfleisch haben als schnell hochgeputsche Industriehähnchen.
hagen320
17.09.2013, 13:27
Frage 2: den Vorjahres "Junghahn" habe ich jetzt geschlachtet - er war schon ein sehr großes Tier - jedoch das Fleisch von den Keulen war so fest das es nur mit einem Steakmesser zum schneiden war? Er hat auch sehr lecker geschmeckt - aber ist das so bei Freilandhühnern?
Das Fleisch ist fester und Muskulöser, die Tiere laufen ja auch wesentlich mehr und länger rum als die Masthybriden. Klar das es dann auch anders schmeckt.
Den Gockel vom letzten Jahr hättest Du kochen müssen und als Suppenhuhn verarbeiten. Hähne werden bei mir ca 20 Wochen alt und werden dann als Brathähnchen verarbeitet. Ab 10...12 Monaten taugen sie nur noch als Suppenhuhn.
Renate Rosenberger
17.09.2013, 13:42
Danke für eure Antworten - jetzt kann ich beruhigt sein. Ja es sind Sulmtaler - sorry ich habe überhaupt erst lernen müssen das es Hybriden und Rassehühner gibt :cool:. Danke auch für die Anregung sie im Kühlschrank reifen zu lassen - naja ich bin erst am lernen - obwohl einige waren eingefroren - aber stimmt die waren auch nicht mehr so "muskelig". Oh das mit dem Hahn - das der schon in die Suppe gehört hätte, hätte ich mir nicht gedacht - ich meinte erst mit 4 Jahren sind sie nurmehr als Suppenhuhn zu gebrauchen.
War schon gut - sich in einem Forum anzumelden - wo Fachleute sind, ich werde jetzt mal alles lesen und dann noch weitere "blöde" Fragen stellen - vielleicht kenn ich mich dann auch mal mit Hühnern gut aus (ich komm aus einer ganz anderen "Tierecke"):laugh. Derzeit bin ich ganz an der Kükenaufzucht interessiert - weil nächstes Jahr versuche ich das mit der Brut, darüber habe ich mich bis jetzt noch nicht getraut - aber ihr habt tolle Tipps. Danke
hagen320
17.09.2013, 14:15
- ich meinte erst mit 4 Jahren sind sie nurmehr als Suppenhuhn zu gebrauchen.
Wenn erst 4 Jährige Hennen als Suppenhuhn zu gebrauchen wären, dann gäbe es keine Suppenhühner im Supermarkt. In der Geflügelindustrie werden die hennen keine zwei Jahre alt. Als Suppenhuhn kann man auch Junghähne nehmen, wären mir aber zu schade dafür.
Renate Rosenberger
17.09.2013, 14:25
na da siehst das ich keine Ahnung hab - sorry! Ja in der "Industrie" war mir schon klar - das da kein Huhn lange lebt - ist für sie vermutlich auch besser so bei den Umständen wie sie gehalten werden. Ich habe da einige Beiträge gesehen - da kommt einem ja das Grausen. Das war ja der Grund warum ich überhaupt mit Hühnern angefangen habe - weil ich keine gekauften Eier mehr essen wollte (heute bringe ich sie gar nicht mehr runter). Dann war ich aber mit der Lebensdauer der Hybriden nicht zufrieden. Bei mir im Ort gibt es eine "alte" Nachbarin die hat mir dann geraten Rassehühner zu nehmen und sie gibt mir auch immer wieder Tipps. Leider bin ich eine ex Städterin und nur meine Oma hatte mal Hühner - also kaum Erfahrung!!!. Nach 4 Jahren Hühnerhaltung nur wegen der Eier - haben mein Mann und ich beschlossen auch mal Hühner zum Essen zu züchten. Wie man aber die Hennen zum brüten bringt und so weiter - na da war auch die Nachbarin keine wirkliche Hilfe. Daher kam der Brutautomat - hat dann im Vorjahr ganz gut geklappt. Heuer leider nicht - Küken gabs schon aber leider kam die Wieselfamilie und weg waren sie die 21 Küken. Nächstes Jahr versuch ich es mit einer Bruthenne - schaun wir mal. Wenn ich so alt bin wie die Nachbarin kann ich es hoffentlich auch alles. lg Renate
Hallo Renate,
eine Henne zum Brüten "bringen" geht eigentlich gar nicht. Entweder sie tut es oder sie tut es nicht. Und oft tun sie es genau dann, wenn es dem Halter aus irgendwelchen Gründen nicht in den Zeitplan passt. Oder es fangen so viele auf einmal zu brüten an, dass man gar nicht mehr weiß wohin mit den ganzen Glucken :laugh Sulmtaler sind nicht gerade bekannt dafür, dass sie einen großen Bruttrieb haben, in vielen Beständen wurde/wird gegen den Bruttrieb selektiert (Ausnahmen gibt es natürlich auch genügend).
Ich habe auch noch nicht so lange Hühner, bin auch von der Stadt auf's Land gezogen und muss(te) auch vieles lernen. Schlachten kann ich bis heute nicht, aber für was hab ich einen Bauern und Metzger als Freund. Wenn man sich nebenzu etwas informiert lernt man schnell dazu :jaaaa: Auf jeden Fall hast du mit den Sulmtalern einen guten Griff getan wenn du Eier und Fleisch möchtest. Standen für uns neben Sussex und Marans auch in der engeren Auswahl aber eben wegen dem kaum vorhandenen Bruttrieb haben wir uns Altsteirer zugelegt. Vielleicht hast du ja Glück und nächstes Jahr fängt eine mit dem Brüten an (ansonsten leih ich dir eine von meinen :biggrin:). War auch ziemlich verdattert, als ich das erste Mal einen eigenen Junghahn verspeist habe, ich dachte mir, ich esse Wildfleisch bzw. hab was ganz falsch gemacht beim Braten. Allerdings kann ich seitdem kein gekauftes Huhn mehr essen, geschmacklich um Welten besser. Heuer wird wahrscheinlich mein Althahn dran glauben müssen, mit dann ca. 2 1/2 Jahren wird der wohl eine Herausforderung für die Beisserchen werden. Ich habe mal gehört, dass man ältere Semester vorkochen kann und erst anschließend braten bzw. in den Grill, damit sie nicht so zäh werden. Ich werde das auf jeden Fall probieren, da von uns keiner Hühnersuppe leiden kann.
LG von Ö nach Ö
Sandi, unser früherer 2 jähriger Hah hatte uns vorgekocht und mit Zwiebeln in der Pfanne angebraten ausgezeichnet geschmeckt ;).
Renate Rosenberger
18.09.2013, 10:00
Hallo sandi03 herzlichen Dank für deine liebe Antwort, aber auch an alle ihr seit wirklich sehr nett hier. Wir hatten heuer sowohl Sulmtaler welche brüten wollten, als auch die Sussex - doch ich habe mich nicht getraut. Ich wußte noch von meiner Oma so dunkel, das sie die Hühner separiert hat zum brüten - das habe ich auch versucht aber sobald ich die Henne umgesetzt habe ist sie weg gewesen von den Eiern. Jetzt habe ich die Vorgehensweise hier gelesen und nächstes Jahr versuche ich es einfach nochmal - geht es nicht kommt wieder der Brutautomat zum Einsatz. Doch heuer hatten wir dann mit den Küken Pech - ich habe sie in einem seperaten Stall mit Auslauf gesetzt als sie 5 Wochen alt waren - und wollte sie wie im Vorjahr nach ca 4 Wochen mit den "Alten" zusammen tun, das hat voriges Jahr super geklappt. Obwohl der Kükenstall rundrum mit Hasenzaun zu war - sind mir die Wiesel hineingekommen und haben alle gekillt. Ich denke halt wenn ich die Henne habe - kann sie die Küken ja am Abend mit in den großen Stall nehmen - der ist fest verschlossen - ich habe erst im Vorjahr einen Stall mit 20m² , Sitzstangen, Eierkästen - genau aus dem Lehrbuch errichten lassen - also ist der auf jeden Fall einbruchsicher. Da haben Räuber eigentlich keine Chance. Ich habe mir auch bereits einige Hühnerbücher gekauft, jedoch waren mir die nur bedingt eine Hilfe - zum Thema brüten gab es darin gar nichts wirklich hilfreiches.
Ja ich hab auch gestaunt - beim ersten Essen meiner Hühner und so wie du gedacht - irgendwas hab ich falsch gemacht, obwohl ich eine leidenschaftliche und auch gute Köchin bin :)
liebe Grüße nach Kitzbühl - aber auch an Deutschland hier sind wirklich sehr nette Leute - das kenn ich von anderen Foren ganz anders Renate
Ach, das mit dem Brüten wirst du auch hinkriegen. Naturbrut ist etwas herrliches, ich kann mich an Glucken mit Küken gar nicht satt sehen. Und bei Problemen bekommt du hier im Forum solange Ratschläge, bis sie gelöst sind. :D
Renate Rosenberger
18.09.2013, 12:01
danke
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