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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eigröße bei Junghennen



Andvari
16.09.2013, 14:30
Hallo,

ich habe zwei Sulmtalerhennen, Schlupf Anfang April 2013, die mich damit erfreut haben, dass sie schon seit Mitte August legen. Sie fingen mit winzigen 40g-Eierchen an, aber das ist ja anscheinend normal, dass die ersten Eier so klein sind. Nun, einen Monat später, sind die Eier aber immer noch nicht deutlich größer geworden, sondern liegen bei 46-48g. Das Mindestgewicht für Bruteier bei Sulmtalern liegt bei 55g, und meine anderen Sulmtalerhennen legen zwischen 58-63g schwere Eier.

Die Junghennen sind aus "normal großen" Sulmtaler-Bruteiern geschlüpft. Ist das normal, dass Junghennen so lange brauchen, bis sie das "richtige" Eigewicht erreichen? Hat das vielleicht mit dem für Sulmtaler extrem frühen Legebeginn meiner Junghennen zu tun, dass das Eigewicht noch so niedrig ist?

Viele Grüße

July-Plankton
16.09.2013, 14:32
Was fütterst du denn? Und wieviel? :)

Sabine68
16.09.2013, 15:01
Finde auch, dass deine Sulmtaler-Junghennen relativ früh angefangen haben zu legen. Ich hab welche im gleichen Alter, rechne aber erst so Mitte Oktober mit den ersten Eiern. Normalerweise fangen sie vor der 30 Woche nicht an. Meine vom letzten Jahr haben mit 32/33 Wochen angefangen und eigentlich von Anfang an waren alle Eier über 50g.
Ich denke mal, da sie so früh dran sind, dass sie deshalb noch kleine Eier legen.

Deine Fütterung würde mich auch interessieren.

Andvari
16.09.2013, 15:05
Ich füttere Legepellets (Alleinfutter für Legehennen von Meika, "Legekorn L1", genaue Inhaltsstoffe müsste ich raussuchen) zur freien Verfügung. Wie viel sie davon genau fressen, kann ich nicht kontrollieren, aber vom Futterverbrauch (6kg im Futterautomaten reichen meist eine Woche) kommt es hin, dass sie ca. 100-120g pro Tier und Tag fressen.

Dazu haben sie Auslauf (Wald und stundenweise Rasen bzw. Komposthaufen) und bekommen jeden Tag eine Handvoll Weizenkörner und ein paar Mehlwürmer.

@Sabine68: Ja, dieser frühe Legebeginn hat mich auch total überrascht, ich hatte auch erst deutlich später mit den ersten Eiern gerechnet. Vielleicht habe ich sie unbeabsichtigt da auch im Futter zu sehr "gepusht", denn ich habe sie mit ca. 8 Wochen in die Legetruppe gesetzt, und da gibt es eben die oben genannte Fütterung. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, sie noch ein paar Monate länger getrennt zu halten und mit proteinärmerem Junghennenfutterzu füttern?

Sabine68
16.09.2013, 15:17
Komisch, ich kann mir fast nicht vorstellen, dass es an der Fütterung liegt. Meine Junghennen laufen auch, seit sie zehn bzw. acht (der zweite Schlupf) Wochen alt sind, mit den Legehennen mit und ich füttere kaum anders als du.
Entschuldige die Frage, aber bist du sicher, dass es reinrassige Sulmtaler sind? Aber wenn nicht, müssten die Eier ja inzwischen trotzdem größer sein... "grübel"

Andvari
16.09.2013, 15:44
Ich habe die Bruteier von einem Züchter bekommen, und sie dort auch selbst abgeholt. Seine Hennen sahen für mich auch nach reinrassigen Sulmtalern aus. Er beringt seine Hennen nicht und betreibt keine Abstammungskontrolle, aber soweit ich das erkennen konnte, wurden die Sulmtaler komplett getrennt von seinen anderen Hühnerrassen gehalten.

Meine Junghennen sind zwar für ideale Sulmtaler vielleicht einen Tick zu schmal, aber sehen ansonsten zumindest für mein Auge ziemlich "reinrassig" aus.

Birli
16.09.2013, 15:55
Er beringt seine Hennen nicht und betreibt keine Abstammungskontrolle

Das erklärt doch schon so einiges.
Wenn er keine Abstammungskontrolle betreibt, wie will er dann selektieren? Er legt dann wohl keinen Wert auf die Eigewichte. Wenn Du Pech hast werden die Hennen eben kleine Eier legen und nur knapp das BE-Mindestgewicht - wenn überhaupt - erreichen. Eine Abstammungskontrolle ist das A und O einer ordentlichen Zucht, alles andere führt zu keinem nachvollziehbaren Ergebnis.

Sabine68
16.09.2013, 16:08
Das erklärt doch schon so einiges.
Wenn er keine Abstammungskontrolle betreibt, wie will er dann selektieren? Er legt dann wohl keinen Wert auf die Eigewichte. Wenn Du Pech hast werden die Hennen eben kleine Eier legen und nur knapp das BE-Mindestgewicht - wenn überhaupt - erreichen. Eine Abstammungskontrolle ist das A und O einer ordentlichen Zucht, alles andere führt zu keinem nachvollziehbaren Ergebnis.

Da mag was dran sein, trotzdem frag ich mich, warum sie schon so früh zu legen begonnen haben?

Andvari
16.09.2013, 16:55
Zur Erhaltung alter (Wirtschafts-)Rassen in ihrer genetischen Vielfalt finde ich es auch sinnvoll, dass es eben Züchter gibt, die "einfach vor sich hinzüchten" und dabei ohne genaue Abstammungskontrolle jeweils die robustesten, vitalsten und leistungsstärksten Tiere jedes Jahrgangs in den Zuchtstamm nehmen. Es ist zwar nicht das züchterische Ziel, das ich selbst verfolgen würde, aber ich möchte nicht, dass hier jetzt der Züchter, der mir IMO durchaus gute Bruteier verkauft hat, schlecht gemacht wird.

Ich habe nochmal nachgerechnet: meine beiden Junghennen haben mit 20 Wochen zu legen begonnen. Das spricht für mich erstmal für die Leistung dieser Hennen. Auch ihre Brüder waren schon recht früh gut entwickelt und hatten mit 21 Wochen ein Schlachtgewicht (ausgenommen, küchenfertig) von 1800 bzw. 1950g. Da fände ich es wirklich schade, wenn so frohwüchsige Tiere jetzt tatsächlich dauerhaft nur kleine Eier legen würden und damit als Basis meines allerersten eigenen Zuchtstamms nicht geeignet wären.

Oder sollte mich dieser extrem frühe Legebeginn eher misstrauisch machen? Ich habe jetzt nochmal hier im Forum nachgelesen, und da scheinen 30 Wochen bzw. 8 Monate tatsächlich eher als normaler Legebeginn für Sulmtaler zu gelten. Kann es das geben, dass Hennen "zu früh" anfangen zu legen, und dann erst (deutlich) später ihr "eigentliches" Eigewicht erreichen?

Birli
16.09.2013, 17:05
Zur Erhaltung alter (Wirtschafts-)Rassen in ihrer genetischen Vielfalt finde ich es auch sinnvoll, dass es eben Züchter gibt, die "einfach vor sich hinzüchten" und dabei ohne genaue Abstammungskontrolle jeweils die robustesten, vitalsten und leistungsstärksten Tiere jedes Jahrgangs in den Zuchtstamm nehmen. Es ist zwar nicht das züchterische Ziel, das ich selbst verfolgen würde, aber ich möchte nicht, dass hier jetzt der Züchter, der mir IMO durchaus gute Bruteier verkauft hat, schlecht gemacht wird.

Es war nicht meine Absicht, jemanden schlecht zu machen, sorry, falls das so verstanden wurde. Aber wenn Du selber schreibst:



Da fände ich es wirklich schade, wenn so frohwüchsige Tiere jetzt tatsächlich dauerhaft nur kleine Eier legen würden und damit als Basis meines allerersten eigenen Zuchtstamms nicht geeignet wären.

dann ist das für mein Verständnis ein Widerspruch. Warum sollen dann diese Tiere - wenn sie doch vital, robust und leistungsstark - wie oben erwähnt - sind, nicht als Zuchtbasis geeignet sein? Nur wegen der etwas kleineren Eier?
Du kannst sie trotzdem in die Zucht nehmen und dann selber an einem besseren Eigewicht arbeiten. Allerdings würde ich als Ausgangtiere für eine Zucht immer nur Tiere nehmen, die auch ausgestellt werden können, schon um mal zu wissen, ob sie denn überhaupt dem Rassestandard entsprechen und worauf ich evtl. bei der Auswahl der Zuchttiere achten muss. Der Standard ist nicht alles, aber ich würde mich schon daran orientieren.

Die Tiere werden sicher noch ihr eigentliches Eigewicht erreichen, das ist genetisch festgelegt. Warum sie so früh mit Legen angefangen haben ist schwer zu sagen. Es kann an vielem liegen, vielleicht am Futter, vielleicht am Umfeld (Auslauf etc.), sind Hähne bei der Gruppe oder werden die Hennen allein gehalten usw.

Wenn Hähne mitlaufen kann es sein, das Hennen durch das Treiben der Hähne früher mit Legen anfangen (wurde mir jedenfalls mal so erklärt).

LG Birli

hühnerling
16.09.2013, 17:48
Vielleicht habe ich sie unbeabsichtigt da auch im Futter zu sehr "gepusht", denn ich habe sie mit ca. 8 Wochen in die Legetruppe gesetzt, und da gibt es eben die oben genannte Fütterung. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, sie noch ein paar Monate länger getrennt zu halten und mit proteinärmerem Junghennenfutterzu füttern?

Wahrscheinlich wird es genau daran liegen, denn solchermaßen getriebene Junghennen fangen zwar früh mit dem Legen an, jedoch sind die Eier aufgrund des noch nicht ausgereiften Legeapparates zu klein. Diese Tiere gehen dann nach wenigen Legewochen meist in eine verlängerte Winterpause.

Andvari
16.09.2013, 17:56
Warum sollen dann diese Tiere - wenn sie doch vital, robust und leistungsstark - wie oben erwähnt - sind, nicht als Zuchtbasis geeignet sein? Nur wegen der etwas kleineren Eier?

Ich denke eben, dass die Vorgaben eines Bruteimindestgewichts keine reine Wunschvorstellung sind, sondern auch im Hinblick auf die Entwicklung des Kükenembryos sinnvoll sind. Wenn sich ein Sulmtalerküken in einem mind. 55g schweren Brutei optimal entwickelt, was passiert dann in einem 46g-Ei? Gibt es dann einfach "nur" kleinere Küken, die das Wachstum nach dem Schlupf wieder aufholen, oder werden die Küken ihr Leben lang unter der schlechteren Versorgung im zu kleinen Ei leiden? Das möchte ich nicht unbedingt ausprobieren, sondern ich möchte meinen Küken lieber von Anfang einen möglichst guten Start geben, im ausreichend großen Brutei. (Bei z.B. 53g-Eiern hätte ich weniger Sorgen, aber die Eier meiner Junghennen sind auch schon optisch wirklich "winzig" verglichen mit normalgroßen Sulmtaler-Eiern.)


Du kannst sie trotzdem in die Zucht nehmen und dann selber an einem besseren Eigewicht arbeiten. Allerdings würde ich als Ausgangtiere für eine Zucht immer nur Tiere nehmen, die auch ausgestellt werden können, schon um mal zu wissen, ob sie denn überhaupt dem Rassestandard entsprechen und worauf ich evtl. bei der Auswahl der Zuchttiere achten muss. Der Standard ist nicht alles, aber ich würde mich schon daran orientieren.

Ausstellen möchte ich die beiden auch (im November), denn wenn ich mit ihnen züchten möchte, will ich mich da auch am Standard orientieren und einfach auch mein eigenes Auge schulen. (Ich habe mir schon eine Meinung zu den beiden anhand des Standards gebildet, aber gerade deswegen möchte ich da nochmal das Urteil eines Richters sehen, vielleicht habe ich ja etwas Wichtiges komplett übersehen.) Nur wenn sie eben keine Brutei-tauglichen Eier legen, hilft es mir ja nichts, wenn sie die schönsten Ausstellungschampions wären.


Wenn Hähne mitlaufen kann es sein, das Hennen durch das Treiben der Hähne früher mit Legen anfangen (wurde mir jedenfalls mal so erklärt).


Danke, das ist eine mögliche Erklärung (die Junghennen waren in einer Gruppe mit einem Althahn und zwei Junghähnen, die dann irgendwann separiert wurden, um sie noch etwas gezielter mästen zu können - der Althahn stellte nämlich sicher, dass die Junghähne immer erst nach allen Hennen zum Futtertrog durften). Allerdings laufen andere Sulmtaler-Junghennen ja auch in gemischten Gruppen und legen erst deutlich später...

Andvari
16.09.2013, 18:21
Wahrscheinlich wird es genau daran liegen, denn solchermaßen getriebene Junghennen fangen zwar früh mit dem Legen an, jedoch sind die Eier aufgrund des noch nicht ausgereiften Legeapparates zu klein. Diese Tiere gehen dann nach wenigen Legewochen meist in eine verlängerte Winterpause.

Danke, das klingt auch plausibel. Dann wäre es für die Zukunft also sinnvoller, die Junghennen länger (wie lange?) getrennt zu halten und mit speziellem Junghennenfutter zu füttern?

Birli
16.09.2013, 19:33
Danke, das klingt auch plausibel. Dann wäre es für die Zukunft also sinnvoller, die Junghennen länger (wie lange?) getrennt zu halten und mit speziellem Junghennenfutter zu füttern?

Ich würde die Hennen von der 10. bis zur 20. Lebenswoche mit Junghennenfutter ernähren, dann werden sie nicht zu früh reif. Ab der 20. Woche, bei spätreifen Rassen auch länger - bis zur 24. Woche - kann man dann mit Legekorn oder Legemehl anfangen. Es gibt spezielles Legemehl für die Phase 1 kurz vor Legebeginn und dann nochmal eine Sorte wenn sie anfangen mit Legen, dass ist dann das normale Legemehl (oder Korn, je nach Geschmack).

Wg. BE-Mindestgewicht: Wenn 55 g das Mindestgewicht sind, dann würde ich an Deiner Stelle auch keine Eier mit 46 g nehmen, das ist definitiv zu klein. Wg. 2-3 g würde ich mir keinen Kopf machen, aber 10 g ist nicht mehr tragbar.
Ich bin aber sicher, das die Eier noch größer werden.

LG Birli

hühnerling
16.09.2013, 19:55
Die Junghennen sind aus "normal großen" Sulmtaler-Bruteiern geschlüpft.

Da diese Junghennen aus normal großen Bruteiern geschlüpft sind, würde ich erstmal davon ausgehen, daß sie auch die genetische Veranlagung für ebensolche mitbringen und die derzeit gelegten "Murmeleier" tatsächlich nur der falschen Fütterung zuzuschreiben sind (zu früher Legebeginn).

Es sei denn, der befruchtende Hahn stammte aus einem viel zu kleinen Ei, aber das läßt sich im Nachhinein bei Fremdeiern aus der beschriebenen Haltungsform ohne entsprechende Aufzeichnungen ohnehin nicht mehr feststellen.