Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Moschusente vertreibt ihr eigenes Küken
Bohus-Dal
27.08.2013, 23:42
Meine Moschusente hat 7 Entenküken und ein Moschusentenküken ausgebrütet, die sind jetzt 6 Tage alt. Heute vormittag war noch alles normal, aber nachmittags hörte ich ein Entchen um Hilfe schreien und rannte hin. Die Mutter mobbte ihr eigenes Küken! Biß immer wieder nach ihm und trennte es von den übrigen. Ich habe den ganzen Nachmittag und Abend da "gecampt", weil ich mich nicht traute, sie alleine zu lassen. Wenn ich eingriff, ließ sie dann irgendwann von ihm ab. Wenn sie stillagen, war alles ok, aber wenn es lief und piepte, vertrieb sie es. Ich stellte den Kleinen eine Badewanne und Futter so hin, daß die Mutter nicht rankonnte, da badeten sie fröhlich. Das Moschusentchen scheint völlig normal, frißt, trinkt, badet, flitzt mit den anderen mit, putzt sich. Nach 2½ Stunden akzeptierte sie es plötzlich wieder eine Weile, dann ging es von vorne los. Zur Schlafenszeit war wieder alles in Ordnung, so daß ich es jetzt bei ihr ließ. Sonst hätte ich es in meiner Verzweiflung mit 1-2 Geschwistern reingenommen. Also morgen früh aufstehen und Enten überwachen! Ich habe richtig Angst, daß sie es umbringt. Was soll denn das? Warum macht sie sowas? Kann ich irgendwas tun?
Hallo,
verstehe ich das richtig: Sie hat 7 Entenküken und ein Arteigenes? Also hast Du ihr Hausenten oder so ähnlich zum Ausbrüten gegeben?
Falls ja, denke ich, dass sie das arteigene Küken aussortiert, weil es sich nicht wie die Mehrzahl "ihrer" Kinder verhält.
Ich würde fluggs in den Stall eilen und das Kleine retten, am Besten eben mit ein, zwei Geschwisterchen.
Sie kann das Küken auch nachts totbeissen, weil es sich als einzigstes nicht "normal" verhält.
Evtl. reicht da schon ein falsches Piepen.
hat es eine andere Farbe wie die 7 Entenküken, habe hier im Forum schon des öfteren gelesen das sie anderstfarbige Küken abstossen können?
Bohus-Dal
28.08.2013, 07:00
verstehe ich das richtig: Sie hat 7 Entenküken und ein Arteigenes?
Ja genau, ich brüte die Entenküken für eine Freundin aus, die das immer so macht, aber im Moment nicht genügend brütende Moschusenten hatte. Bei der Gelegenheit legte ich 3 eigene Moschusenteneier mit unter, aber es schlüpfte halt nur ein Küken. Sie hatte schon oft gemischte Gelege, und es ging immer gut, ich rief sie natürlich gleich an, aber sie hatte sowas noch nie. Ich fragte auch, ob es sein kann, weil es das einzige abweichende ist, aber sie glaubte das nicht. Es sind 3 schwarze (Cayuga) und 4 gelbe (Welsh Harlekin), und das Warzi ist auch gelb. Einmal hat sie wie "aus Versehen" ein anderes gelbes gebissen, sie guckt immer prüfend die 5 gelben an.
Heute sind sie eine Woche, bisher ging es doch gut, alles lief ruhig und normal. Wieso plötzlich gestern? Ich konnte jedenfalls nichts Neues an dem Kleinen erkennen, es hat doch vorher auch schon abweichend gepiept.
Danke für Eure Antworten, habe ich gestern nicht mehr gesehen, zum Glück ging alles gut. Heute früh war auch noch alles ruhig, obwohl sie schon draußen waren (hatte die Tür vom Entenhäuschen offen gelassen, das Gehege ist so raubtiersicher wie nur möglich), um 6.15 ging es dann wieder los. Jetzt sind sie in dem größeren Draußengehege, wo die Kleinen durch den Maschendraht passen, ich bin ganz nah und höre, wenn es weinen sollte. Ich habe mehrere Unterschlüpfe gebaut, wo es sich drunter verstecken kann, die es auch benutzt, und es flüchtet auch außerhalb des Geheges (was ich ja eigentlich nicht will, aber im Moment ist die eigene Mama eine größere Gefahr als meine Katzen).
Gibt es denn keine Chance, daß sie das Mobben wieder vergißt? Zwischendurch ging es ja gestern gut, aber ich kann ja nicht ununterbrochen danebenstehen. Kann ich sie denn nie mehr unbeaufsichtigt lassen? Ich muß aber aufs Klo...
Und die einzige Alternative ist, es der Mutter für immer wegzunehmen? :(
Es ist meine erste Entenbrut, alles ist so neu, und mit sowas hatte ich ja nun gar nicht gerechnet.
Bohus-Dal
28.08.2013, 07:08
Was würde denn passieren, wenn ich ihr die anderen wegnehme und nur das eine lasse? Dann wäre es ja nicht mehr abweichend. Es ist ja das für mich wichtigste, denn wenn es ein Weibchen ist, will ich es behalten.
Kann schon sein, das die Ente das Küken aussortiert, weil sie annimmt damit stimmt was nicht. Der Instinkt sagt ihr ja, das sie dann zum Schutz der restlichen ein eventuell krankes Tier "aussortieren" muß. Bei gemischteren Gruppen passiert das eigentlich nicht, also wenn´s 50:50 Warzenenten und andere Hausenten wären.
Ich könnte mir vorstellen, das die Ente sich um ihr echtes Küken kümmert, wenn sie nur noch dieses bei sich hat. Aber eine Garantie möcht ich jetzt trotzdem nicht geben.
Bohus-Dal
28.08.2013, 12:12
Auch dumm, alle wegzugeben, wenn es dann nicht funktionieren sollte :( Wenn es 3 geworden wären, wäre es vielleicht nicht so gekommen. Aber jetzt noch weitere Warzis dazuzuholen, ist wahrscheinlich auch blöd?
Aktueller Stand: Alles soweit unter Kontrolle. Damit die Kleinen nicht immer so weit weglaufen, wo es Katzen und Elstern gibt, habe ich die Ente in ein improvisiertes kleines Gehege innerhalb des großen gesperrt mit dem gleichen großmaschigen Draht, wo die Kinder durchpassen. Im Moment liegen sie alle bei ihr. Sie fand das Einsperren und Zaunpfahlfuchteln nicht so toll und flog einmal raus (obwohl ihr einer Flügel beschnitten ist), ich fing sie und sperrte sie wieder da rein, und seitdem ist die Stimmung irgendwie verändert, sie ist irgendwie etwas gestukt und erst mal zufrieden, alle bei sich zu haben. Ich habe jetzt auch noch ein Drahtdach draufgemacht, damit sie nicht mehr rauskann. Leider komme ich jetzt auch nicht mehr rein zu ihr :p und wie soll ich ihr jetzt Futter und Wasser geben? Sehr durchdacht... :D Naja, mal sehen, wie es funktioniert. Was ich heute abend machen soll, ist mir noch überhaupt nicht klar, vielleicht gehe ich das Risiko ein und lasse sie da draußen schlafen. Geht das? Die Nächte sind hier schon recht kalt, heute früh waren 3,8°C. Als ich gestern abend mit Taschenlampe im Entenhaus kontrollierte, lagen die Entchen auf einem Haufen neben der Mutter. Wäre das draußen dann zu kalt? Oder krabbeln sie da drunter, wenn sie frieren? Auch das Ausgestoßene? Oder soll ich es jeden Abend fangen und im Haus übernachten lassen?
Wenn völlig sicher wäre, daß es hoffnungslos ist, würde ich es ihr auch wegnehmen, aber so wie es im Moment ist, scheint es eigentlich recht streßfrei für das Kleine zu sein, es sucht die Nähe zu den Geschwistern und hat gelernt, der Mama auszuweichen. Wasser und Futter haben sie außerhalb, was zum Runterkrabbeln auch, wo sie sich verstecken können.
6 Tage alte Küken benötigen noch die Wärme der Mutter. Wenn es dazu etv. noch regnet oder windig ist....... Mit wäre das zu risikoreich.
LG Conny
Bohus-Dal
28.08.2013, 15:54
Ok. Hier ist z.Z. sonniges, trockenes Wetter, tags so 23°, nur halt kalte Nächte.
Ich würde sie nachts wieder in den Stall verfrachten.
LG Conny
Kann leicht möglich sein das die gute irritiert ist weil eins "anders" piepst als der Rest.Warzi-Küken unterscheiden sich schon stark in Lautgebung und Verhalten wie die restl. Enten.
Bohus-Dal
28.08.2013, 19:56
Ich würde sie nachts wieder in den Stall verfrachten.
LG Conny
Alle zusammen? Letzte Nacht ging es ja gut, aber da jemand schrieb, sie könne es auch nachts umbringen :-X
Sie wollen jetzt rein, aber ich warte lieber noch, bis es dunkler ist.
Da sie es ja nicht permanent anfällt, kann es schon sein, dass es mit Deiner Methode der Fluchtmöglichkeit klappt.
Bohus-Dal
29.08.2013, 11:47
Ja, im Moment klappt es richtig gut.
Bohus-Dal
29.08.2013, 11:51
...Sie kann das Küken auch nachts totbeissen, weil es sich als einzigstes nicht "normal" verhält.
Evtl. reicht da schon ein falsches Piepen.
Ist Dir das schon mal passiert? Meine Freundin meinte, wenn es nur dunkel ist, ist ihr das noch nie passiert. Nach genauer Beobachtung gestern abend ließ ich sie dann doch ins Häuschen, da sie ihm schon abends, wenn es dämmerig wird, nichts mehr tut. Frühmorgens mache ich mir da eher Sorge und ließ daher wieder die Tür offen.
Höckergans
29.08.2013, 22:01
Bei mir hatte eine Warzenente auch ihr eigenes Küken verstoßen. Allerdings waren alle Eier von ihr selber, doch alle Küken waren irgendwie bunt, nur das eine war ganz gelb. Nach etwas über einer Woche fing sie an es weg zu beißen. Es lief so ab wie bei dir. Ich hab es dann einfach der anderen Ente untergejubelt, deren Küken zwar erst wenige Tage alt waren, aber es hat geklappt. Sie hatte mehr gelbe Küken, die Größe hat sie nicht gestört. Im Auslauf ist das Küken am nächsten Tag wieder der eigentlichen Mutter hinterher gelaufen, als diese erneut nach ihm biss, suchte es bei der Ersatzmutter Schutz, und blieb auch da.
Hast du sonst eine andere Ente oder eine Glucke, dass du das mal so probierst?
Bohus-Dal
30.08.2013, 12:21
Ne, hab ich leider nicht. Meine Freundin hat eine Moschusente mit 5 Tage alten Moschusküken, da hätten wir es versuchen können, aber da das das einzige Entchen ist, was mir persönlich wichtig ist, will ich halt am liebsten, daß es hier bei mir aufwächst. Außerdem wohnt sie auch recht weit weg. Ich war gestern da und überlegte hin und her, ob ich es mitnehmen sollte. Wenn es ein Erpel ist, kann ich es sowieso nicht behalten, sie zeigte mir an einem ihrer Entchen, wie man das nachguckt, aber ganz alleine traue ich mir das noch nicht zu. Dann könnte ich es ja gleich weggeben. Aber ich hoffe natürlich, daß es ein Weibchen ist. Ich überlegte auch, ein paar von ihren Küken zu kidnappen, dann wäre meins ja nicht mehr das einzige abweichende, aber sie meinte, wenn das schiefgeht, nimmt die eigene Mutter sie dann u.U. nicht wieder an, das wäre ja auch blöd. Also habe ich jetzt einfach so weitergemacht wie bisher: Tags draußen mit der Ente in dem kükendurchlässigen kleinen Gehege eingesperrt, nachts im Stall mit offener Tür. Morgens habe ich jetzt immer einen Entchenwecker, wenn es anfängt zu weinen, stürze ich nach draußen und lasse sie raus. Mir scheint, als würde sie es jetzt etwas besser tolerieren. Es war auch mehrfach tagsüber bei ihr drin, ohne daß sie ihm was tat. Während ich gestern weg war, hat meine Nachbarin nach ihnen gesehen. So kann ich damit leben, das Restrisiko ist halt, daß sie die Kleinen nicht verteidigen kann, wenn eine Elster oder sowas kommt und sie weit weg sind. Schutz und Geborgenheit scheint es ausreichend bei den Geschwistern zu bekommen, es hat auch gelernt, wenn der Entchenhaufen in Reichweite der Mutter liegt, dahinzurennen und kopfüber in die Mitte zu tauchen, dann liegt es gleich ganz still und sie kann es nicht mehr unterscheiden.
Kamillentee
30.08.2013, 13:22
Na, schön ist das aber für das Entchen nicht...:(
Bohus-Dal
30.08.2013, 13:39
Nee, ist nicht optimal :( und fürs Frauchen auch nicht, ich hab richtig die Lust verloren. So süß die Babys sind, aber ich bereue, daß ich die Ente brüten ließ. Wenn Du konkrete Vorschläge hast, wie ich die Situation weiter verbessern kann, immer her damit.
Kamillentee
30.08.2013, 15:13
Ich kenne mich mit Enten nicht aus, daher weiß ich nicht, ob Aussicht besteht,
daß die Ente diese Aggression sein lässt.
Ich jedenfalls würde es mit einem von den anderen Kleinen extra tun.
Dann haben alle mehr Ruhe, und du auch!:)
Brauchst dann sicher ein Wärmelampe usw.,
aber wenn es sowieso nicht unter die Flügel darf.....
LG
Bohus-Dal
31.08.2013, 10:49
Ich kenne mich leider auch nicht so mit Moschusenten aus, wie ich das gerne hätte. Ich habe nicht mal ein Buch über sie, da ich bisher keins gefunden habe. Dies ist wie gesagt die 1. Brut.
Aber so einen gestreßten Eindruck machten sie mir nun nicht. So sah das die meiste Zeit aus:
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Bilder von gestern. Die liegen auf einem Haufen außerhalb und sehen zufrieden aus, die Mutter steht in ihrem Gehege und putzt sich und sieht entspannt aus.
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Die meiste Zeit waren sie ja sowieso außerhalb, ganz freiwillig.
Heute hat sie außerdem mit dem Mobbing aufgehört! Im Moment sind sie alle wieder zusammen, und es geht gut. Das war ja meine Hoffnung, und das ist doch trotz allem das beste fürs Entchen, wenn es mit Mutter und Geschwistern im grünen Gras aufwachsen kann statt irgendwo in einem Käfig zu hocken. Vielleicht hat sich die Mühe doch gelohnt, drückt mal die Daumen, daß es so weitergeht!
Bohus-Dal
03.09.2013, 10:59
So, ich melde mich nochmal, falls jemanden interessiert, wie es weitergegangen ist. Sie hat an dem Tag, an dem sie mit dem Mobben aufhörte, dann doch nochmal angefangen und kam wieder in ihren Käfig. Am nächsten Tag ging es wieder gut, und inzwischen scheint sie es wieder völlig zu akzeptieren! Gestern waren sie sogar fast den ganzen Tag in dem kleinen Drinnengehege wo das Entenhaus steht, weil es regnete.
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