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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Export von Bruteiern



Annyintheforest
20.08.2013, 11:23
Moin, schreibe zum ersten mal hier im Hü-Fo. Wir suchen jemanden in Deutschland, der anerkannter Exporteur von Bruteiern ins Ausland ist. Wohnen in Norwegen, und die Regeln für die Einfuhr von Bruteiern sind streng, strenger als die allgemeinen EU-Richtlinien.

Suche vor allen Dingen Bruteier von Araucana, Barneveldern und Altsteirern, um unsere eigenen Blutlinien aufzufrischen. Im Moment sind wir vermutlich die einzigen in Norwegen, die Altsteirer haben.

Das Zuchtmaterial der Araucana ist in Norwegen sehr begrenzt, daher hätten wir gern "neues Blut". Es gibt auch andere Züchter, die an Araucanern interessiert sind. Wildfarben bevorzugt, aber andre Farben sind auch willkommen.

Kann uns jemand helfen?

Mit freundlichen Grüssen :)

Pudding
20.08.2013, 12:18
und die Regeln für die Einfuhr von Bruteiern sind streng, strenger als die allgemeinen EU-Richtlinien.
welche sind das wenn ich fragen darf (bin neugierig)?

kajosche
21.08.2013, 09:09
holdrio

ach das ist ja interesssant. ich habe 2011 altsteirer bruteier nach norwegen verschickt. einfach so. in einem ganz normalen unauffälligem paket. so wie ich alle meine bruteier verschicke.

grüße

Annyintheforest
01.09.2013, 16:17
Hallo Kajosche.. Wir haben Altsteirer von Dir, aber mein Mann hat die Eier bei einem Deutschland-Urlaub bei Dir persönlich abgeholt und wir haben sie "einfach so" mit hierhergenommen. Das darf man natürlich nicht an die grosse Glocke hängen. In Norwegen muss man als Importeur anerkannt sein, und der, der die Eier verschickt, muss als Exporteur anerkannt sein. Es gibt Leute hier, die aus England Eier bekommen haben, da mussten die Hennen ein halbes Jahr lang in "gefilterter, möglichst keimfreier" Luft leben, um die Eier exportieren zu dürfen. Manchmal ist das ein verrücktes Land. ;) Darf man fragen, an wen du die Eier verschickt hast (kannst evt pm schicken). Bis jetzt kennen wir niemanden, der diese Rasse hier in Norwegen hat - ausser denen natürlich, die von uns Bruteier bekommen haben. Wenn das so gut mit dem Verschicken geklappt hat, könnte es sein, dass wir uns nächstes Jahr wieder melden. Neues Blut ist immer gefragt. Ansonsten werden hier in Norwegen "händeringend" Araucana gesucht, da gibt es leider viel Inzucht und hohe Mortalität bei den Küken. Unser Gedanke war, evtl uns als Importeur anerkennen zu lassen und dann von hier aus verschiedene Bruteier weiterzugeben. Aber dafür muss man halt erstmal einen Exporteur finden.... LG A.

Gallo Blanco
01.09.2013, 16:32
holdrio

ach das ist ja interesssant. ich habe 2011 altsteirer bruteier nach norwegen verschickt. einfach so. in einem ganz normalen unauffälligem paket. so wie ich alle meine bruteier verschicke.

grüße

Und die Eier gehen nicht kaputt, bzw werden durch den Transport unbrauchbar, bzw unbrütbar?

Interessiert mich wirklich, denn wenn das geht, würde ich zu gegebener Zeit mich bei dir melden.
Oder ist das ein problem die nach Spanien zu versenden?

Gruß Stefan

Annyintheforest
01.09.2013, 16:44
Hallo Pudding, es ist etwas schwierig, das Beamten-Norwegisch zu übersetzen. Aber Bruteier dürfen nur von Elterntieren stammen, die sich seit mindestens 6 Wochen in einem anerkannten Betrieb aufgehalten haben. Die Zuchtherde darf entweder a) nicht gegen Newcasle disease geimpft sein, oder b) nur mit der inaktiven Variante geimpft sein oder c) es muss mindestens 30 Tage her sein, dass sie mit der aktiven Variante geimpft wurden.

Ansonsten muss die Herde, von der die Bruteier stammen, die letzten 72 Stunden vor Ausfuhr von einem amtlich eingesetzten Veterinär überprüft werden. Hier soll festgestellt werden, dass die Herde ohne klinische Symptome von Krankheiten ist oder es einen Grund für einen Anfangsverdacht auf Krankheit geben könnte oder
b) Der Betrieb wird monatlich von einem amtlichen Veterinär überprüft und die letzte Kontrolle war im Laufe der vorangegangenen 31 Tage. Dann kann der Veterinär 72 Stunden vor Versand der Eier die Dokumentationspapire des Exporteurs durchgehen und sich darüber versichern, dass es keinen Anfangsverdacht auf ansteckende Krankheiten gibt.

Die Eier müssen desinfiziert sein. Die Desinfektion muss durch einen amtlichen Veterinär gutgeheissen werden.
Und die Eier müssen nach einer bestimmten Verordnung gekennzeichnet sein.

Die Verpackung muss desinfiziert sein, es muss der ISO-Code des Landes und der Region aus der die Eier stammen, angegeben werden. Die Zertifizierungsnummer des Absenders muss angegeben sein sowie Anzahl der Eier und von welcher Rasse.

Es muss auch nachgewiesen werden, dass von der Herde, von denen die Eier stammen, ein serologischen Test auf Salmonella pullorum und Salmonella gallinarum mit negativem Ergebnis vorgenommen wurde.

Ich glaube, das sind so die Hauptbestandteile der Einfuhrverordnung.. LG A.

Gallo Blanco
01.09.2013, 17:18
ich sag immer:
Wo kein Kläger, da kein Richter!

Bestellt die Eier lasst, sie euch als neutrales Paket schicken und das Ganze deklariert als Geschenk oder Büchersendung und fertig ist die Laube!

Habe ich mit der bestellung von Medikamenten in deutschalnd auch immer so gemacht, denn normalerweise dürfen Medikamente auch nicht so einfach versendet werden!

Gruß Stefan

mEIn
01.09.2013, 17:41
einfach als Ostereier tarnen8)

Redcap
01.09.2013, 22:43
Wenn Du das auf legalem Wege machen willst musst Du etwa 4000 Euro investieren, inkl. aller Untersuchungen und dem überwachten Schlupf in Quarantäne. Mach lieber eine Urlaubsreise nach Deutschland!

Pixel
02.09.2013, 02:06
Päpstlicher als der Papst muss man ja auch nicht sein...
Gegen Unkostenerstattung fliege ich gerne auch mal nach Norwegen und bring Dir die gewünschten Bruteier im Handgepäck mit, lach....
Nee, mal Spass beiseite, da würd ich einfach mal ab und an Urlaub in Schland machen. ;-) Auf so einen übertriebenen Überwachungskram lässt sich doch kein kleiner Hobbyzüchter ein.

Rorindel
02.09.2013, 09:30
Hallo,
wie sind denn die Einfuhrbestimmungen bei Lebensmitteln ? :pfeif

Grüßle
Rorindel

K1rin
02.09.2013, 11:37
Es gibt doch auch die "Geflügel-Großhändler" Brunert und Großevollmer und bestimmt noch andere, die diese Auflagen hier in D eigentlich erfüllen sollten. Solche Großbetriebe haben doch andere Auflagen als jeder Hobbyzüchter. Vielleicht kannst mit denen ja mal Kontakt aufnehmen und dann wird es noch was mit dem Im- Export der Wunschrassen-Bruteier?

Annyintheforest
02.09.2013, 20:12
Vielen Dank für alle Antworten! :) Das Problem sind nicht die Eier, die wir selber ausbrüten. :) Ich hatte die Idee, eventuell Eier in "grösserem Stil" nach Norwegen einzuführen und sie hier weiter zu verkaufen. Es gibt einige Rassen, die sehr gefragt sind und die dringend "frisches Blut" bräuchten. (Die Züchterszene in N ist verhältnismässig klein.) Aber ohne "legalen" Import würde ich die Eier hier nicht loswerden, zu gross ist die Sorge der Hühnerhalter vor Krankheiten. Gruss, A.

Annyintheforest
02.09.2013, 20:15
Hallo Karin! Das werde ich tun, danke für den Tipp! :) (Mit einigen Grossbetrieben hatte ich schon Kontakt, aber die verschicken nicht ins Ausland.) Lg A.

Nicolina
02.09.2013, 22:27
Hallo,
in den Zollbestimmungen steht folgendes:
"In Ihrem persönlichen Gepäck und für Ihren persönlichen Verbrauch können Sie Fleisch und Fleischwaren, Milch und Milcherzeugnisse sowie Eier und andere Nahrungsmittel tierischer Herkunft aus einem EWR-Staat mitbringen."
(http://www.toll.no/templates_TAD/Article.aspx?id=176638&epslanguage=en)
Das selber Mitnehmen war somit rechtens ;)
Und davon ausgehend könntest du ja auch eve selber eine größere Anzahl der gefragten Hennen bei dir halten
und von dir direkt Bruteier an norwegische Hühnerhalter verschicken?

Redcap
03.09.2013, 09:20
Konkret gilt diese Verordnung RICHTLINIE 2009/158/EG (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2009:343:0074:0113:DE:PDF) , danach werden auch bei Einheiten unter 20 Stück der Nachweis der Impfung gegen Newcastle, Gesundheitsbescheinigungen und etvl. Quarantänen gefordert.

Artikel 14
(1)
Die Anforderungen der Artikel 5 bis 11 sowie des Artikels 18 sind auf den innergemeinschaftlichen Handel mit Geflügel und Bruteiern nicht anwendbar, wenn es sich um kleine Partien von weniger als 20 Einheiten handelt, vorausgesetzt, dass diese Partien den in Absatz 2 des vorliegenden Artikels enthaltenen Anforderungen entsprechen.
(2)
Das Geflügel und die Bruteier nach Absatz 1 müssen zum Zeitpunkt ihres Versands aus Herden stammen, die
a)
sich seit dem Schlupf oder seit mindestens drei Monaten in der Gemeinschaft befinden;
b)
zum Versandzeitpunkt von klinischen Symptomen ansteckender Geflügelkrankheiten frei sind;
c)
im Fall einer Impfung die Impfbedingungen nach Anhang III erfüllen;
d)
keinerlei tierseuchenrechtlichen Maßnahmen betreffend Geflügel unterworfen sind;
e)
sich nicht in einem Gebiet befinden, das aufgrund des Ausbruchs einer Krankheit, für die Geflügel empfänglich ist, tierseuchenrechtlichen Beschränkungsmaßnahmen gemäß den gemeinschaftlichen Rechtsvorschriften unterliegt.
Das gesamte Geflügel einer Sendung muss in dem Monat vor seinem Versand in serologischen Tests zur Feststellung von Antikörpern von Salmonella pullorum und Salmonella gallinarum gemäß Anhang II Kapitel III negativ reagiert haben. Bei Bruteiern oder Eintagsküken ist die Ursprungsherde innerhalb von drei Monaten vor dem Versand einem serologischen Test auf Salmonella pullorum und Salmonella gallinarum zu unterziehen, bei dem eine mögliche Infektion bei einer Infektionsprävalenz von 5 % mit einer Nachweissicherheit von 95 % festgestellt werden kann


Welche Krankheiten werden denn befürchtet? Die wenigsten werden vertikal über das Brutei weitergegeben und wenn dann sterben die Küken meist ab. Das Restrisiko (z.B. für EDS, Mycoplasmen und Salmonellen) lässt sich auch durch die Desinfektion der Eier minimieren.