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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nochmal krumme Zehen



LJB
02.08.2013, 15:38
Hallo Experten ;)

ein Phänomen was nur bei meine Junghähne auftritt (aus 2 komplett verschiedene Linien), die innere Zehen sind nach innen gekrümmt:

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Da es weder der Althahn noch die Junghennen/Hennen haben vermute ich das es sich um ein Mangelernährung handelt (Vit. D und K1?). Auch ein Junghahn der mit der Herde mitläuft hat diese Krümmung nicht.

Die Junghähne die diese Krümmung haben sind in ein separate Stzall/Auslauf und bekommen neben Körner und Weichfutter (mit Futterkalk und Bierhefe) noch Geflügelmastfutter. Auslauf sind ca. 250 m².

Was meint ihr dazu?

July-Plankton
02.08.2013, 15:41
Das könnte eine leichte Rachitis sein, und die wird meines Wissens nach tätsächlich von Vit. D3-Mangel ausgelöst. Teilweise schon durch einen Mangel bei den Elterntieren.
Von wann sind die Jungtiere?

LJB
02.08.2013, 15:45
Hi July,

die sind geschlüpft am 6 April, wurden 3 Wochen Indoor aufgezogen und hatten nachher immer Auslauf im Grünen.
Von Anfang an Kükenstarter, nach und nach mit Getreide (Hirse und Weizen) gestreckt. Dann mit ca. 8-10 Wochen umgestellt auf Getreide (Weizen, Mais und Gersten) Weichfutter und Geflügelmastfutter.

Vit. D3 ist dem Fertigfutter bereits zugesetzt.

Ps: die Hähne aus fremder Zucht sind am starksten betroffen. Beim Gehen sind sie jedoch nicht eingeschränkt.

July-Plankton
02.08.2013, 15:50
Dann wurden die Bruteier also Anfang März gesammelt, was meine Theorie evtl. bestätigen könnte.
Der Winter war sehr lang, kalt, dunkel und verschneit. Die Elterntiere hatten in der Phase der Bruteigewinnung zu wenig Sonne. Oder gar keine.
Die Küken kam also vielleicht schon mit einem Vit-D3-Defizit auf die Welt.

LJB
02.08.2013, 15:55
Ok, hört sich plausibel an! Mangel an Sonne ist gesehen die Witterungsbedingungen in diesem Zeitraum wahrscheinlich. Aber warum nur die Hahnen? Kann ich jetzt noch was dagegen unternehmen, zB. Nährungsergänzungsmitteln (D3, K1 und Calzium)?

Und nochmal Ps:

Auf einem Betrieb mit Sulmtaler konnte ich diese Krümmung bei den Junghahnen auch feststellen.

July-Plankton
02.08.2013, 16:59
Rasanter Wachstum, Vitaminmangel und genetische Dinge können da auch noch eine Rolle spielen.
Das heutige Haushuhn wächst viel schneller, als das in der Natur vorgesehen wäre.
Dort ist die Nahrungsaufnahme viel mühsiger, das Tier an sich kleiner, schlanker, zäher, die Bedingungen einfach ganz anders....

So würde ich mir das erklären. :)

Zwerg-seidis
08.08.2013, 10:37
Hey...LJB..tut mir Leid das ,dieses noch mal aufgetreten ist...
....
In diesem Trend wurde das mit der Vererbung ja auch gefragt-aber dort ist wirklich ein durcheinnander...
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/66771-Fehlstellung-Zehen

July-Plankton...woher hast du diese Informationen? Hast du das auf einer Homepage oder so gefunden? Wenn ja könntest du sie mir schicken?

hagen320
08.08.2013, 11:30
http://www.vhgw.de/fachinformationen/krummer_zeh_hq.pdf

LJB
08.08.2013, 18:04
Hallo Hagen,

diesem Artikel kenne ich bereits. Das Produkt Allgoval ist nicht mehr erhältlich (beim Hersteller angerufen). Nach einige Nachfragen in Apotheken usw. habe ich auch keine Quelle für Vitamine K1 gefunden. In meine Weichfutter Rezeptur gebe ich Bierhefe und Futterkalk mit Vitaminen. Auch kommt tierisches Eiweiß (Fleisch) und Muschelgritt dazu. Muschelgritt steht alle Tiere frei zu Verfügung. Die Tiere haben ab der 2. Lebenswoche Auslauf im Grünen. Sie bekommen Bio-Kükenstarter, Junghennenaufzuchtfutter, Mastgeflügelfutter, Weizen, Mais, Gersten, Hirse, und alles Bio. Ab und zu Karotten, Zwiebel, Knoblauch, Äpfel, Zuchinni....mehr kann ich auch nicht machen.
Mal schauen wie die Jungtiere nächstes Jahr ausschauen. Ich traue mich noch experimentieren, heuer ist das erste Jahr meiner Hühnerhaltung. Wenn ich nächstes Jahr zu dem Schluss komme das meine Tiere diese Zehen-Probleme vererben kann ich also nochmal ganz von Vorne anfangen....

July-Plankton
08.08.2013, 18:17
Mit dem Mastgeflügelfutter begünstigt man solche Sachen noch. Die Knochen kommen mit dem rasanten Wachstum nicht hinterher.

LJB
08.08.2013, 18:27
Hi July,

ja, ich verstehe! Das Futter haben die Hähne aber nie rein bekommen, immer gestreckt mit Getreide (50/50) und am Vormittag Weichfutter.

Aber ich werde das Mastgeflügelfutter nächstes Jahr nicht wieder verwenden, der Stall stinkt wenn ich zuviel davon gebe. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl das die extrem schnell gewachsen sind. Mit jetzt ca. 18 Wochen hat der schwerste Junghahn 2100 Gramm. Ich habe aber schon von Sulmtaler gehört die mit 20 Wochen 3 Kilo haben.....

Hmm, Erfahrung muss man sammeln, nächste Woche werde ich nach langem Überlegen Mitglied in einem Verein, hauptsächlich damit ich Beringen kann (nur für mich, ausstellen möchte ich nicht). Vielleicht bekomme ich da auch kompetente Hilfe bei dieses Problem.

July-Plankton
08.08.2013, 18:54
Na bei der rasanten Gewichtszunahme ist das ja kein Wunder, dass irgendwas auf der Strecke bleibt. :)
Das wäre so, als ob man ein Kind stark mästet. Da verformen sich irgendwann auch irgendwann die Knochen unter dem übermässigen Gewicht. :) (Denke da nur an X-Beine...)

piep600
08.08.2013, 19:47
was spricht eigentlich gegen "Vererbung"???, soviele mionen hühnerzüchter von jeder rasse gibts doch nu auch nicht in deutschland oder?

LJB
08.08.2013, 21:22
Hallo July,

ich verstehe nicht ganz, ich schrieb das ich die Gewichtszunahme nicht so rassant finde. Du hast doch Bresse G., die Hähne sollen nach 5 Monate doch auch 2,5 bis 3 Kilo wiegen? Für mich heißt es das meine Hähne sich etwas langsamer entwickeln wie sie "sollten". Habe damit gar kein Problem, in die nächste Jahre werde ich allerdings auf Gewicht selektieren da ich die Sulmtaler doch hauptsächlich fürs Fleisch habe ;)

Piep, wenn grobe Fehler vererbt werden (krumme Zehen zB.) spricht doch was dagegen?!

piep600
08.08.2013, 22:10
sorry ich hab mich oben falsch ausgedrückt,

ich meinte ob die zehen deiner hähne nicht vieleicht irgendwo vererbt sein könnten

LJB
08.08.2013, 22:27
Nun ja, das ist doch hier die Frage, ist das Problem genetisch bedingt oder ist es eine erworbene Eigenschaft also Futter oder Umwelt bedingt.

Da ich noch sehr unerfahren bin wollte ich nachfagen wie ich bei diese krumme Zehen vorgehen soll. Entweder ich besorge mich für die nächste Saison andere Hähne oder ich versuche mit diesen Hähne zu züchten und schau mal ob das Ergebnis nächstes Jahr besser ist.

Einstein
09.08.2013, 08:07
Hallo Leo,


mein Erfahrungshorizont reicht nicht über meine Nasenspitze hinaus, endet eigentlich schon vor ihr, ich meine aber mal gelesen zu haben, das krumme Zehen auch bei zu geringer Luftfeuchtigkeit im Brüter entstehen können.

Dann wäre es zumindest nicht vererbt sondern erworben und es können viele Züchter oder Brüter damit konfrontiert sein.


LG Ulrike

piep600
09.08.2013, 08:18
da es zu bestimmten jahreszeiten mehr als genug hähne gibt, würde ich mich für neue hähne entscheiden.

auf keinen fall würde ich mit diesen jungtieren weiterzüchten. denn wenn es wirklich genetisch ist, ist wieder die ganze brut umsonst

LJB
09.08.2013, 08:54
Ulrike, die brutparameter waren stets hervorragend!

Piep, ein brut war nie umsonst! Ich stelle nicht aus sondern haltenden Tiere ausschließlich für unser Eigenbedarf an Fleisch und Eier. Nichtsdestotrotz sollen die Tiere den Standard möglichst nahe kommen und Skelettfehler müssen natürlich ausselektiert werden. Ich habe aber momentan ein breiter genpool welche für einige Jahre ausreichen.
Da diese Fehler nur bei die hähne Auftreten und die hähne aus verschiedenen Linien stammen vermute ich das ich in der Fütterung Fehler gemacht habe. Aber mit Vermutungen kommt man u.U. Nicht weit!

chicken_wing
09.08.2013, 08:54
Moinsen,


...Nach einige Nachfragen in Apotheken usw. habe ich auch keine Quelle für Vitamine K1 gefunden. ...In meine Weichfutter Rezeptur gebe ich Bierhefe und Futterkalk mit Vitaminen. Auch kommt tierisches Eiweiß (Fleisch) und Muschelgritt dazu. Muschelgritt steht alle Tiere frei zu Verfügung. Die Tiere haben ab der 2. Lebenswoche Auslauf im Grünen. Sie bekommen Bio-Kükenstarter, Junghennenaufzuchtfutter, Mastgeflügelfutter, Weizen, Mais, Gersten, Hirse, und alles Bio. Ab und zu Karotten, Zwiebel, Knoblauch, Äpfel, Zuchinni....mehr kann ich auch nicht machen.

In dem gelinkten Artikel und auf Wikipedia steht, dass K1 viel in (gekochten) Eiern und Brennesslen enthalten ist. Diese sind jedoch nicht in deinem Futter, wenn du jetzt noch nen alten Sack Kükenstarter erwischt hast und diese beiden Sachen dann mit einer durchgehenden Infrarot-Wärmelampe kombinierst, dann sind die Voraussetzungen für krumme Zehen eigentlich schon gegeben.

Hast du die enthalten im Futter enthaltenen Menge K1schon mal berechnet?


Gruss,
chicken_wing

Einstein
09.08.2013, 09:13
chicken wing,


kannst Du da mal den Zusammenhang erklären?


LG Ulrike

chicken_wing
09.08.2013, 09:26
Moinsen,

der Zusammenhang ist in dem oben gelinkten Artikel erklärt. Grob gesagt sorgt das Infrarotlicht dafür, das die Küken auch nachts fressen und somit schneller zunehmen als sich das Knochengerüst anpassen kann. Wenn jetzt noch Vit. K1 in einer nicht ausreichenden Menge vorliegt kann es zu der Verkrümmung der Zehen kommen.

Ich muss aber auch dazu schreiben, dass mein Wissen bisher theoretisch ist, da ich seit Ewigkeiten wieder meine ersten (Kunstbrut-)Küken im Stall habe. Aber wir werden sehen wie es klappt. Bisher alles tip-top.


Gruss,
Thorsten

Einstein
09.08.2013, 11:26
Danke, Thorsten,

für diese Aufklärung, ich bin manchmal etwas faul, mir alle gelinkten Artikel auch anzuschauen.

"Grob" reicht mir.


LG Ulrike

LJB
09.08.2013, 13:25
Hi,

meine Küken bekommen ei und brennessel wie auch karotten und Auslauf. Natürlich achte ich darauf dass Futter nicht abgelaufen ist. Ich halte Küken aus kunstbrut unter eine heka Wärmeplatte. Auch lowenzahn und grünkohl erhalten vit. K1. Lowenzahn bekommen die Küken in die ersten Wochen auch und die Eltern im Winter grünkohl.

Der Artikel habe ich schon öfters gelesen, stimmt aber mit Erfahrungen von einige Züchter und mein Geflügeltierarzt nicht ganz überein. Selber muss ich erst Erfahrung sammeln.