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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie lange darf das Nest ohne Glucke sein?



Nicolina
31.07.2013, 22:40
Hallo..
Ich habe heute, denke ich, einiges falsch gemacht :(
Da sich die Glucke auf dem Legenest dass sich auf einem Tisch stehend befand niedergelassen hat,
habe ich sie dort zunächst raus gehoben, damit sie draußen etwas fressen und trinken konnte
( was sie auch tat ) und in der Zwischenzeit unter dem Tisch, wo ich sie, wenn nötig, auch separieren könnte, ein neues Nest ( in dem Legenest befand sich ein kaputtes Ei, die anderen Eier sind aber sauber geblieben ) hingestellt.
Als ich sie alleine wieder in den Stall ließ ( das "alte" Legenest hatte ich abgedeckt) schimpfte sie zunächst, ließ sich dann aber nach ca. 15 Minuten auf den Eiern nieder.
Worauf hin ich die Abdeckung von dem "alten Nest" genommen habe..
Als ich nach gut 1,5 Stunden noch mal kontrolliert habe, saß sie dort..und die Eier im Nest waren kalt.
Nach dem wieder Umsetzen blieb sie dort.
Denke ich richtig, dass die Zeit zu lange war?
Und wenn ja, wie gehe ich weiter vor?
Sie jetzt zu "entglucken" wird wahrscheinlich schon schwieriger werden, da sie ja nun schon
den 3. Tag gluckig ist und fest seit gestern auf Eiern sitzt, oder?
Oder die Eier entnehmen und neue bebrüten lassen?
Doch ich bin mir nicht sicher, ob ich der Henne durch die zusätzlichen Tage, die sie dann
"sitzt", zu viel zumute?

Moritz83
31.07.2013, 22:55
Hallo,

das ist überhaupt kein Problem. 1,5 h sind völlig im Rahmen bei unseren derzeitigen Temperaturen. Du solltest aber eine Lösung finden, dass so etwas nicht wieder vorkommen, sprich separieren. Wer weiß, wie lange das Malheur beim nächsten Mal unentdeckt bleibt. Und ein Hinweis noch: jetzt im Sommer ist bei Glucken die Vorsorge gegen Parasiten ganz, ganz besonders wichtig!

Wenn man Bruteier per Versand bestellt, dauert es manchmal eine Woche bis sie da sind. Also vier Wochen brüten wäre kein Problem, wenn die Henne gut versorgt ist und kein Ungeziefer hat.

Entglucken ist auch noch problemlos möglich sein, falls gewünscht.

JanaMarie
31.07.2013, 23:03
Gar nicht schlimm :neee:

Manche Glucken (gott sei dank die wenigsten :laugh) gehen ja auch mal 1,5 Stunden spazieren bevor sie sich wieder aufs Nest begeben - wenn die das öfter machen, verzögert sich meist der Schlupf n bißchen, ansonsten passiert da nix... kannst es vl damit vergleichen, dass auch Kunstbrut nicht scheitert, nur weil mal der Strom ausfällt ;) Zudem wars ja erst der dritte Tag, nciht schon der 21. - dann wärs dramatischer, v.a. wenn die Küken schon am schlüpfen wären...

Dennoch ein Auge drauf halten, dass sie auch zurück zu ihren EIern findet wenn sie vom Tagesgeschäft zurück kehrt - und v.a. sollten die anderen Henne keine Eier dazulegen können (wenn das nicht mgl ist, musst du diese jeden Abend entfernen!!!)

Also: Geduld haben, Glucke machen lassen und viel Spaß beim "mit-schwanger-sein" :bravo Ich hatte dieses Jahr schon 6 Naturbruten - es ist und bleibt spannend, wie die Sache verläuft :)

Nicolina
31.07.2013, 23:07
Danke Moritz für deine Antwort!
Wie treffe ich am besten Vorsorge?
Das Mittel (Chrysantemed ) was ich im Stall bislang sehr erfolgreich angewandt habe,
möchte ich nicht im Brutnest anwenden.
Kieselgur als Pulver habe ich auch, das habe ich aber bis auf zum Untermischen im Sandbad noch nie verwendet.

pladdibau
31.07.2013, 23:08
Hallo wirklich kein Problem!

Vor einigen Wochen hatte sich bei mir eine Laufente in einer Ecke im Garten gesetzt. Sie brütete hinter einem Brett. Etwa 1 Woche nach Brutbeginn war der Fuchs bei uns. Er hat morgens um 4.30 Uhr zugeschlagen und 2 Laufenten geholt. Dummerweise merkte ich erst abends nach 21.00 Uhr, dass er auch die brütende Ente geschlagen hatte. Ich war mir den Tag über sicher, dass sie auf ihren Eiern sitzt und wollte sie nicht stören. Als ich abends die 8 Eier völlig ausgekühlt gesehen habe, wollte ich sie zuerst entsorgen. Doch dann nahm ich sie und legte sie in den Brüter. Nach einigen Tagen stellte ich fest, dass sich in den Eiern wieder etwas regt. Nach einer etwas verlängerten Brutzeit sind aus den 8 Eiern 7 putzmuntere Kücken geschlüpft. Die Küken sind jetzt ca 3 Wochen alt und leben noch alle.

Nicolina
31.07.2013, 23:12
Also: Geduld haben, Glucke machen lassen und viel Spaß beim "mit-schwanger-sein" :bravo Ich hatte dieses Jahr schon 6 Naturbruten - es ist und bleibt spannend, wie die Sache verläuft :)
Dank dir!
Und du hast mich "ertappt"..ich bin ganz schön gespannt, wie sich das alles entwickeln wird :)

Auch dir "Pladdibau" danke..ich werde zuversichtlicher.

Nicolina
31.07.2013, 23:35
Da July gerade in einem anderen Thread schrieb, dass es jahreszeitlich bereits grenzwertig ist,
kommen mir wieder Bedenken..
Nun kommt hier in ND der Winter ja meist erst im Januar wirklich an.

Moritz83
31.07.2013, 23:37
Wie treffe ich am besten Vorsorge?


Du kannst schon Kieselgur ins Nest tun. Wenn die Henne draußen ist, Eier kurz rausnehmen und die Unterlage kräftig einstäuben. Die Nesteinstreu während der Brut auch ruhig mal komplett austauschen. Und am wichtigsten: die Glucke muß Zugang zum Sandbad haben!

JanaMarie
31.07.2013, 23:43
Ich finds jahreszeitlich nicht so bedenklich wie sich z.B. am Heiligabend 2012 fürs Glucken zu entscheiden :roll die Schwester setzte sich 17 Tage später - durfte auch brüten... und alle geschlüpften Küken sind groß, gesund u fit aufgewachsen - obwohl die Mamis mit denen sogar in den Schnee sind obwohl doch noch nichtmal voll befiedert waren :o

aber, wie das so ist - den eigenen Ratschlag beherzigt u die Glucken machen lassen :jaaaa:

alles gut, entspann dich -brauchst deine Nerven noch für die nächsten Wochen, v.a. am Tag 21 ;) :prost

Nicolina
31.07.2013, 23:54
Danke Jana..ich versuche die Nerven zu schonen ;)

Du kannst schon Kieselgur ins Nest tun. Wenn die Henne draußen ist, Eier kurz rausnehmen und die Unterlage kräftig einstäuben. Die Nesteinstreu während der Brut auch ruhig mal komplett austauschen. Und am wichtigsten: die Glucke muß Zugang zum Sandbad haben!
OK,Danke! erstes ist kein Problem, werde ich so machen.
Im Sommer habe ich aber kein "richtiges" Sand/Staubbad stehen, die Hühner haben unter dem Stall trockenen
aufgeschütteten Sand, den sie zum Baden nutzen, jedoch ohne Kieselgur ( einfach weil ich noch keine Probleme mit Milben hatte). Der Bereich ist der Henne aber zugänglich, wenn ich sie zum Fressen und Trinken nach draußen schicke. Ausreichend?

Snörson
02.08.2013, 09:13
Guten morgen, wie schaut's denn eigentlich Bei der Glucke mit der Luftfeuchtigkeit im Sommer aus? Also wegen ihrem Nest? Bzw den Eiern? Muss man da was beachten??

*Angela*
02.08.2013, 09:51
Hi,
nach den Erfahrungen die ich kürzlich gemacht habe, kann ich sagen, dass anscheinend selbst wenn es kurz vor dem Schlupf gewesen wäre, das Abkühlen des Geleges (zumindest bei milden Außentemperaturen) nicht unbedingt schädlich sein muß.

In meinem Fall hat die Glucke in der Nacht des 20. Bruttages das Nest verlassen. Als ich das morgens um 8.30 bemerkte fühlten die Eier sich schon deutlich kalt an. Wieder gewärmt wurden die Eier erst gegen Mittag (per Rotlicht) und es sind ja praktisch alle Küken geschlüpft und gesund.

Die Eier haben also womöglich 5 Stunden, oder länger, unbebrütet herumgelegen:o.

Wahrscheinlich hat die Natur da schon so ein Notfallprogramm vorrätig für Fälle wo die Henne mal länger verhindert ist. Vielleicht würde in der Natur sogar eine andere Henne die Bruteier übernehmen falls die eigentliche Henne vom Fuchs erwischt wurde oder ähnliches? Naja, sind nur so Gedanken. In diesem Fall war ich die andere Henne.:laugh

Mir würde sogar logisch erscheinen, dass die Eier sobald die Küken darin voll entwickelt sind unsensibler gegen Temperaturschwankungen sind als zu Zeiten wo die Entwicklung des Embryos voll im Gange ist. Ausserdem hab ich immer das Gefühl, auch bei Kunstbrut, dass Abkühlen nicht so schlimm ist wie Überhitzen. Ist nur meine Annahme, denn ich hab natürlich keine Ahnung:cool:

sandi03
02.08.2013, 13:57
Meine Glucke hat letztens das Nest während des Schlupfes verlassen, ca. 1 - 1 1/2 h. Ich hab ihr damals nach ein paar Tagen glucken fast fertig gebrütete Eier untergeschoben, damit nicht schon wieder eine von neuem losgluckt, das war ihr wohl zuviel. Als ich dahinterkam, hab ich das angepickte Ei, aus dem schwache Pieksgeräusche kamen, kurzerhand einer anderen Glucke untergeschoben, die wie in Beton gemeißelt saß und auch gerade angepickste Eier hatte. Sieben Stunden später kam der kleine Maran quietschfidel zur Welt. Aber in den paar Stunden war ich ein Nervenbündel :laugh