PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Probleme mit Concurat-L



Josef-1972
29.06.2013, 10:58
Wir sind ganz neu in diesem Forum und möchten uns kurz vorstellen:
Wir haben seit Anfang Mai 21 Küken in unserem Haus großgezogen. Die Küken stammen von 3 verschiedenen Kleintierzüchtern (Kunstbrut): 6 Sundheimer-Maran-Araukaner-Mischlinge, 9 Sussex, 4 Australorps und 2 New Hampshire. Zwei Küken sind uns relativ schnell gestorben, zwei weitere Küken haben mit Hilfe von Baytril-Spritzen unserer Tierärztin überlebt. Die Küken hatten gehustet und nicht mehr gefressen. Unser Fehler war angeblich, dass wir von verschiedenen Züchtern die Küken bezogen haben (jedes Küken bringt andere Keime mit). Nachdem die Küken wieder gesund waren, haben wir die 6 bis 7 Wochen alten Küken vor zwei Wochen (als es so warm war) in unseren gepachteten Hühnerstall (sehr alt, aber renoviert und gekalkt) übergesiedelt. Nun haben wir vor einer Woche (nach einer Woche im Stall, bei der Wärme haben wir sie auch schon auf die Wiese gelassen) blutigen Kot entdeckt (orange-rote zähe Schleimfäden im Kot). Unsere Vermutung waren Kokzidien (obwohl wir reichlich Oregano gefüttert haben). Unsere Tierärztin meinte es wären wahrscheinlich Würmer, und das Mittel, was sie für uns herausgesucht hat, würde auch gegen Kokziedien helfen, nämlich: Concurat-L 10%. Leider haben wir das Mittel den Hühnern schon einmal gegeben, ein zweites Mal sollen wir nach einer Woche geben. Nach Internetrecherche (vor allem auch in diesem Forum) würden wir das Concurat nicht mehr geben, da ja das Mittel inzwischen für Legehennen verboten ist. Wir wollen nämlich nicht nur selber die Eier später essen, sondern auch überzählige verkaufen. Wir haben die Tierärztin auch extra gefragt, wegen den Eiern, sie meinte nach 14 Tagen könnte man die Eier wieder essen, und bei unseren Küken dauert es ja eh noch mindestens 10 Wochen bis zur Legereife. Was sollen wir nun machen, können wir die Eier essen oder nicht, und vor allem sollen wir jetzt nach einer Woche Concurat noch mal geben? oder besser Flubenol, 7 Tage lang? Im Forum haben wir gelesen, dass Rückstände „ewig“ in den Eiern nachweisbar sind. Gibt es dafür wissenschaftliche Belege?
Vielen Dank für Eure Hilfe

Hühnerjette
29.06.2013, 11:24
Mein TA wollte mir das auch andrehen, obwohl es eindeutig (und hier im Forum gibt es einen Link zu den Inhaltsstoffen bzw. deren Zulassung - ich weiß aber nicht mehr wo) NICHT für lebensmittelproduzierende Tiere zugelassen ist.
Ich habe solange darauf gedrängt, etwas mit dem Wirkstoff Flubendazol zu bekommen (dank dem Forum) und letztlich eine Riesenpackung Solubenol ergattert. Ich würde auch nichts anderes nehmen, man bekommt schon genug unerwünschte Rückstände in gekaufter Ware, da muss ich es nicht noch von den eigenen Hühnern haben ;)

Josef-1972
30.06.2013, 16:12
Vielen Dank für die (erste) Antwort.
Unser Problem ist nun: Sollen wir eine zweite Wurmbehandlung machen oder nicht? Sollen wir ggf. Flubendazol geben oder "nur" natürlich behandeln. Und das zweite Problem ist eben das Eieressen: Ab wann können wir die Eier wieder essen, irgendwann müssen doch auch in den Eierstöcken der Hennen die letzten Rückstände abgebaut sein? Gibt es über diese Dauer keine wissenschaftliche Untersuchungen, die öffentlich zugänglich sind? Oder weiß das nicht einmal Bayer selber?
Wir haben auf jeden Fall unserer Tierärztin per E-Mail mitgeteilt, dass Concurat-L für Hennen verboten ist. Wir sind gespannt wie sie drauf reagiert.

K1rin
30.06.2013, 16:39
Herzlich Willkommen hier im Forum.

Vielleicht hilft dir das weiter:

http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/57339-Concurat-Verbot-f%C3%BCr-Legehennen

K1rin
30.06.2013, 16:49
Aber nun mal eine Überlegung...

Warum nimmst nicht einfach ein wenig Kot und bringst das dem TA zum untersuchen? Dazu muss kein Tier dabei sein und im Kot kann man dann auch feststellen, ob da Kozidien oder Würmer in auffällig hoher Anzahl da sind. Dann kann man gezielt etwas den Kleinen geben. Einfach mal so ein rundum Mittelchen, weil es könnte ja sein und vielleicht ist es ja - das macht meiner Meinung nach keinen Sinn.

Ich tippe auf die Rote Kükenruhr.

http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/12845-Kokzidiose-%28Rote-K%C3%BCkenruhr%29?highlight=k%FCkenruhr

Edit hat Link dran gehängt.

Josef-1972
30.06.2013, 16:55
Vielen Dank für den Hinweis.
Leider belegt MonaLisa ihre Ausagen nicht. Woher weiß MonaLisa, dass Concurat "ewig" in den Eierstöcken bleibt? Woher weiß MonaLisa, dass das nicht mit der zu teueren Zulassung zu tun hat? Ich glaube es ja, aber ich hätte doch gerne für die Aussagen Belege.

Josef-1972
30.06.2013, 16:56
Wir werden der Tierärztin eine Kotprobe bringen.

colourfuls
30.06.2013, 17:38
Vielen Dank für den Hinweis.
Leider belegt MonaLisa ihre Ausagen nicht. Woher weiß MonaLisa, dass Concurat "ewig" in den Eierstöcken bleibt? Woher weiß MonaLisa, dass das nicht mit der zu teueren Zulassung zu tun hat? Ich glaube es ja, aber ich hätte doch gerne für die Aussagen Belege.

Hier nachzulesen :http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?tak/old/03000000/00034955.01?inhalt_c.htm

Josef-1972
30.06.2013, 19:36
Danke Martina,
interessant, in der Schweiz ist Concurat gar nicht mehr zugelassen. Leider gibt es in dem Link auch keine Angaben, wie lange die Rückstände in den Eiern sind, bis ans Lebensende der Hennen wäre halt schon krass.

Lino
30.06.2013, 19:58
Hallo Josef,

Concurat lässt sich wohl dauerhaft nachweisen, allerdings in extrem kleinen Mengen. Ich persönlich würde nach einer Wartezeit von ca. 3 Wochen die Eier wieder verzehren.
Dass die Tierärztin ohne Laborbefund Medikamente verschreibt, wundert mich. Gerade in dem von Dir geschilderten Fall hätte ich nicht als erstes an Würmer gedacht.
Insofern macht eine Laboruntersuchung schon Sinn. Aber diese orange-roten zähen Schleimfäden im Kot zeigen sich in geringen Mengen auch bei gesunden Küken.

Josef-1972
30.06.2013, 20:45
Hallo Lino,
wir haben heute Kot für die Tierärztin gesammelt. Es schaut irgenwie so aus: rote schleimige Fäden oder als ob die Hühner Paprika gefressen hätten (was sie aber nicht bekommen haben). Wir werden auf jeden Fall den Kot untersuchen lassen und dann schauen wir weiter. Baycox gegen Kokzidien wollen wir eigentlich auch nicht geben. Gerebelten Oregano geben wir die ganze Zeit schon, ab heute bekommen sie auch geriebene Karotten mit Knoblauch.

Lino
30.06.2013, 21:02
Hallo Josef,

wäre schön, wenn Du dann berichtest, was die Untersuchung ergeben hat.
Die Küken sind noch fit? Wässrigen Kot scheiden sie aber nicht aus?

K1rin
30.06.2013, 21:30
Dieses Oregano und Co. ist kein Mittel, das einen Befall ganz verhindern würde. Bestenfalls wird damit das Imunsystem unterstützt und ein Befall kann somit "gemildert" werden. Das ist auch überall nachzulesen.

Schaden tut Oregano also nicht, nur heilen kann es eben auch nicht - lediglich unterstützend einwirken. Von daher ist es eben sinnvoll, den Kot untersuchen zu lassen und gezielt Medikamente geben.

Josef-1972
12.07.2013, 23:43
So nun haben wir endlich das Ergebnis der Kotuntersuchung. Es wurden Eimeria-Oocyten (Kokzidien) und Campylobacter jejuni festgestellt. Unsere Tierärztin ist noch unschlüssig, welches Kokzidienmittel sie geben möchte. Von einem Antibiotikum gegen Campylobacter rät sie uns ab, es würde nicht viel bringen. Wir wollen auch lieber mit einem Probiotikum behandeln, nämlich mit Ecosana (einer Mischung aus Boden-Bakterien-Kulturen wie: Bacillus subtilis, Bacillus mesentericus, Geobacillus stearothermophilus, Azotobakter croococcum und Lactobacillus). Welche Kokzidienmittel sind zu empfehlen? Baycox, Eimeryl? Gar nicht behandeln wollen wir auch nicht, die Hühner haben nach wie vor blutigen Kot und fressen nicht so gut, teilweise ist der Kot auch wässrig. Sind eigentlich Kokzidien für den Menschen ansteckend? Campylobacter wahrscheinlich schon.

nutellabrot19
13.07.2013, 00:23
beides schadet euch nicht, geht nicht auf menschen.
nimm baycox,geht schneller,und du hast noch moeglichkeiten,spaeter,wenn sie legen,und das nochmal vorkommt, eimeryl zu geben. keine wartezeit auf eier bei eimeryl. Allerdings auch schon resistenzen,bei baycox allerdings auch.

Josef-1972
21.07.2013, 18:07
Wir haben nun am 17. und 18.07. Baycox gegeben. Unsere Tierärztin möchte, dass wir am 01.08. (nach zwei wochen) noch mal eine Kotprobe abgeben, um eventuell ein zweites Mal mit Baycox zu behandeln. Ich bin aber etwas skeptisch. Wenn wirklich nach wie vor viele Kokzidien nachweisbar sind, würde ich mit einem anderen Mittel behandeln. Aber schaun wir mal erst, was beim zweiten Mal rauskommt.

Lady Gaga
21.07.2013, 18:19
Hallo Josef,

regelmäßige Kotproben ist das A und O bei Freilandgeflügel.
Concurat ist einmalig in der Anwendung und deswegen zu empfehlen.
Flubenol muss meines Wissens nach 1 Woche lang gegeben werden.
Concurat hilft nicht gegen Kokzidien, diese müssen mit Baycox behandelt werden.
Eine einmalige Anwendung ist auch hier oftmals ausreichend.

Würmer und Kolzidien sind immer vorhanden, das ein gewisses Maß nicht überschritten wird, darauf kommt es an.
So sagt zumindest meine TAin. Ist das Maß überschritten, können Krankheitssymtome auftreten. Meistens bei den Jungtieren eben. Alttiere sind Dauerausscheider und ihnen macht das nicht mehr so viel aus.

Gruß
Silke

MonaLisa
22.07.2013, 10:36
Einschränkung Concurat: nur für Masttiere zugelassen, nicht für Legehennen..... reichert sich in den Eianlagen an und wird permanent wieder mit den Eiern abgegeben.
Flubenol wird üblicherweise 1 Woche lang gegeben, kann aber auch als Einmaldosis angewandt werden. Ob da die Erfolgsraten identisch sind, konnte ich nirgends finden.
Gruß Petra