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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich hab's getan-es war kein Spaß



thoppie
19.06.2013, 18:57
Eben habe ich meinen ersten Hahn geschlachtet. Und mußte feststellen, daß trotz langer Vorbereitung trotzdem noch was schief gehen kann.
Vor dem Schlachten hatte ich mich gut eingelesen, wie der Hahn betäubt, getötet und ausgenommen wird.
Nur leider war das Hähnchen nicht direkt beim ersten Schlag betäubt. Der Rest war dann nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Die Routinierten unter Euch: Nehmt Ihr alle einen Holzknüppel zum Betäuben? Oder gibt es sicherere Möglichkeiten?
Es ist der Bruder einer Legehenne, 13 Wochen alt, und wog vor den Rupfen 1600 Gramm. Ist das Gewicht im Rahmen? Und was für ein Gewicht kann ich noch erwarten?
Ich bin gespannt, wie das Hähnchen schmeckt. Bin noch voll mit Adrenalin und hoffe, das war die Sache wert.

Viele Grüße,
Tanja

Kleener
19.06.2013, 19:07
Ich nehm zum Betäuben immer die Axt mit der ich auch anschließend den Kopf abhacke.
Ob das Gewicht so in Ordnung ist u d was Du noch erwarten kannst kommt auf die Rasse,bzw die Rassemischung an und kann Dir pauschal niemand beantworten.

hagen320
19.06.2013, 19:08
Das war die Sache wert.
Ich friere die Tiere am liebsten ein wenn ich selber geschlachtet habe, danach habe ich etwas Abstand und kann besser genießen.
Was war nicht so wie Du es Dir vorgestellt hast?
Ich nehme auch einen Holzknüppel, so in der dicke eines Schaufelstiels ca 40cm lang und dann mache ich einen Ohrscheibenstich. Wenn man es ein paar mal gemacht hat weiß man wie stark man zuschlagen muß. Die Brüder der Legehybriden schaffen ca 2,5 bis 3 Kg

fritzian
19.06.2013, 19:26
Hallo Tanja,

dazu gehört richtig Mut. ich finde am Anfang kann immer etwas schief gehen, ging mir genauso. Aber du willst die ,

Tiere ja nicht absichtlich quälen
hier mal ein Link zu youtube. die Dame macht das sehr gut wie ich finde
http://www.youtube.com/watch?v=5_S3P0eU0lE (http://www.youtube.com/watch?v=5_S3P0eU0lE)
Grüße
Fritzian

thoppie
19.06.2013, 19:55
Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten.

@fritzian: Das Video habe ich mir schon mal ohne Ton angeguckt.
Es sieht alles sehr ruhig aus, aber eigentlich nennt man das schächten, oder?
Ich bin mir nicht so sicher, ob ich dafür genug Ruhe ausstrahle. Mir wäre es lieber, wenn das Töten schnell geht.
@Hagen: Ich hatte gedacht und gehofft, daß der Betäubungsschlag beim ersten Mal funktioniert. Der Hahn hat aber gegackert und sich gewehrt, sodaß ich irgendwann mit der Axt zugeschlagen habe.
Das Töten selbst macht mir nicht viel aus. Aber ich habe ein großes Problem damit, wenn sich die Tiere quälen.
@Kleener: Gute Idee mit der Axt.

Grüße,
Tanja

K1rin
19.06.2013, 20:58
Versuch es mit einem Stiel eines Hammers - bekommst du im Baumarkt. Da hast du dann gleich einen Griff und wenn du bischen mehr Schwung gibst, dann ist es auch gleich vorbei.

Mir wurde mal geraten, ich soll eine Tennissocke mit Sand füllen und diese hoch halten. Dann die Schläge üben um ein Gefühl für die Stärke und die Richtung zu bekommen. Vielleicht hilft dir das ja auch...

Windfried
19.06.2013, 21:35
Hallo. Hammerstiel wäre mir zu kurz. Ich nehme einen Beilstiel, der liegt noch besser in der Hand und kann auch noch verschieden genutzt werden z.B. Breitseite für Hühner, Flache Rückseite gezielt für Gänse u. Puten oder die spitze Vorderseite für Kaninchen. Was besser klappt muss jede(r) für sich herausfinden. Fast alle denen ichs gezeigt habe sind auch dabeigeblieben. Ich töte übrigends durch Halsstich im Trichter. Gruß Windfried

hagen320
19.06.2013, 21:41
@Hagen: Ich hatte gedacht und gehofft, daß der Betäubungsschlag beim ersten Mal funktioniert. Der Hahn hat aber gegackert und sich gewehrt, sodaß ich irgendwann mit der Axt zugeschlagen habe.

Tanja

Dann war der Schlag nicht fest genug, beim nächsten mal klappt es bestimmt besser. Wenn der Schlag richtig sitzt wird da Tier sofort steif und man kann den Ohrscheibenstich ganz leicht setzen.

Ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und solange es einem auch nicht leicht fällt ist der nötige Respeckt vor dem Tier auch da.

July-Plankton
19.06.2013, 23:38
Schließe mich bei Windfried an.
Die "Keule" muss schon etwas mitbringen, damit sie das Tier auch ausreichend betäubt. Ein kleines Hölzchen, wie ein normalen Hammerstiel, reicht da nicht.

Ich habe mir einen dicken Besenstiel auf Maß gesägt. Der liegt gut in der Hand und ich verfehle nie. ;)
Trotzdem habe ich es mir angewöhnt nicht nur 1x beherzt zu betäuben, sondern je nach Größe 2-3x in schneller Aufeinanderfolge das Tier in den Tiefschlaf zu schicken. Da kann dann gerne mal einer nicht perfekt sitzen. Der andere kam oder kommt so schnell, dass man so auf der sicheren Seite ist!

thoppie
20.06.2013, 07:46
Vielen Dank für die Tips, Ihr habt mir sehr weitergeholfen.
Für das nächste Mal werde ich mir auch ein größeres Holz besorgen.
Wahrscheinlich war der Stock zu kurz und hatte deswegen zu wenig bums.
Das Hähnchen hat übrigens gut geschmeckt.
War wenig dran, aber der viele Auslauf hat sich im Geschmack bemerkbar gemacht.

hagen320
20.06.2013, 07:52
War wenig dran, aber der viele Auslauf hat sich im Geschmack bemerkbar gemacht.

Die wachsen halt nicht so schnell, genau so wie Rassetiere. Ich würde sie mindestens 20 Wochen laufen lassen.

Kükenmutti
20.06.2013, 08:05
Wir haben am Wochenende auch das erste mal geschlachtet, 5 Masthähnchen. Oh Gott, war ich nervös! Ich hab die halbe Nacht nicht mehr geschlafen ...
Nein, schön ist es nicht. Aber wir sind froh, dass es eigentlich recht flott und "sauber" über die Bühne gegangen ist. Wir haben versucht so schnell wie möglich zu betäuben und zu stechen. Wir haben auch einen Holzstecken zum Betäuben benutzt. Aber auch bei uns lief das nicht so toll. Hab mir vorgenommen, das nächste mal vll. das Huhn mit Kopf nach unten zu halten vor dem Schlag, vll. gehts dann besser. Wir waren nicht sicher, ob das Huhn betäubt war. Aber um nicht zu lange rumzufackeln haben wir es schnell in den Schlachttrichter gesteckt und den Halsstich gesetzt. Dann war es in ein spätestens 30 Sekunden vorbei. Den Schlachttrichter mit großem Kübel drunter kann ich sehr empfehlen!! Fühlte mich besser, weil ich das Tier nicht direkt in der Hand halten musste ...

thoppie
20.06.2013, 08:09
Mit wie viel Gramm haben die mit 20 Wochen ungefähr?
Der Hahn hat fast rund um die Uhr gekräht.
Jetzt ist wieder mehr Ruhe im Stall.

fritzian
20.06.2013, 08:14
Hallo Tanja,

viel Erfolg beim nächsten Mal.
wichtig ist, dass man ruhig an die Sache rangeht. Welche Methode man dann verwendet ist egal. Im vordergrund sollte immer möglichst wenig Stress für das Tier stehen.

thoppie
20.06.2013, 08:14
@Kükenmutti:
Den Tip mit den Probeschlägen auf eine mit Sand gefüllte Socke fand ich gut und werde ihn auch beherzigen.
Ich besitze keinen Schlachttrichter und fand die Koordination mit Halten und (beherzt) Schlagen schwierig.
Das ist eindeutig eine Sache der Übung.
Auf Hilfe kann ich leider nicht hoffen. Mein Freund findet es nicht gut, daß ich selber schlachte. Er hat das Hähnchen aber immerhin probiert.

Lino
20.06.2013, 08:41
Wenn Ihr beim Betäuben unsicher seid, wäre es auch eine Überlegung ohne Betäubung zu schlachten. Dies ist zulässig und, wenn man zu Zweit ist, ganz einfach:
Der Helfer hält den Hahn am Rumpf, der 'Schlachter' (wenn er Rechtshänder ist) nimmt den Kopf in die linke Hand und streckt den Hals leicht über dem Hackklotz. Dann wird der mit einem schweren Beil (800 g) mit einem Schlag der Kopf vom Rumpf abgetrennt. Der Helfer hält dann den Rumpf nach unten in einen Eimer.
Mit dieser Methode besteht das Schlachten aus nur einem Schritt. Also kann auch weniger schief gehen. Ich habe schon oft so geschlachtet, immer ohne Probleme.
Wenn ich alleine bin, betäube ich zuvor. Da kann es ganz selten mal vorkommen, dass das Huhn unmittelbar vor Ausführung des Betäubungsschlages den Kopf

Aber zur Überschrift: Schlachten macht nie Spaß, auch wenn alles gut geht!

Einstein
20.06.2013, 08:43
Guten Morgen und Hut ab!


Ein Bekannter kam beim ersten Mal vorbei. Er nahm und nimmt immer eine alte Holzwasserwaage, um die Hühner zu betäuben. Nun ist er Profi, da viele Hühner bei ihm leben und sterben und leider hat er auch kaum Zeit, so das er uns das zeigte.

Er hielt die Hühner an den Schwungfedern, den Schwanzfedern und den Füßen nach unten. So "hielten" sie ihm den Kopf schon entgegen, sodaß der Schlag schnell und sicher saß.

Zum Ausbluten hielt er sie dann nur noch über das Gefäß. Da war kein Zucken und kein Flattern, auch die Kinder, die in Massen drumherum standen, in allen Altersklassen, waren nicht schockiert.

Es lief so ruhig ab, das mein Liebster es selber mit dem zweiten Hühnchen versuchen wollte. Da kamen dann viele Fehler in's Spiel, aber der Griff hat auch da für mehr Ruhe als Dramatik gesorgt.


Ich für mich suche noch nach Jemandem, der das für mich erledigt, auch wenn es dazu gehört, zu schlachten oder zu erlösen...


Also, ich bewundere Deinen Mut, Du wirst aber sicher Routine entwickeln und immer besser werden, während ich noch suche...


LG Ulrike