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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wildvögel füttern



Famira
15.05.2013, 07:35
Es wird ja empfohlen die Wildvögel das ganze Jahr zu füttern. Und ich mache es sehr gerne. Weil es mich freut wenn sie zu Besuch kommen.

Seit ein paar Wochen finden sich auch immer mehr Grünfinken bei mir ein.

Wie haltet Ihr das mit der Fütterung? Durchgängig oder nicht?

Ich hatte auch Schwierigkeiten Vogelfutter zu bekommen.

Im Internet bin ich fündig geworden, zu einem tollen Preis. Nun steht hier ein 25-Kilo-Sack. Den hätte ich gerne schon im Winter gehabt.:) Nächstes Mal!

July-Plankton
15.05.2013, 07:54
Ich kenne es nur seit meiner Kindheit, dass man sagt Wildvögel nur im Winter füttern, da sie sich im Sommer ihr Futter selbst suchen sollten (müssen).
Im Sommer stehen genug Insekten und Kräuter zur Verfügung um sich den Ranzen artgerecht vollzuschlagen.

Mir fällt ausser in der Grossstadt kein trifftiger Grund ein, warum Wildvögel ab Frühling zugefüttert werden sollten.

Einstein
15.05.2013, 07:59
July,

Gerade in der Großstadt brauchen die Vögel nicht zugefüttert werden, denn dort ist die Flora mittlerweile besser aufgestellt als auf dem Land mit seinen Monokulturen und Langweiligen Gärten.

Der einzige Grund, warum Vögel im Sommer zugefüttert werden sollten ist der schnöde Mammon.

Freu Dich lieber, wenn Dich die Wildvögel besuchen, weil Dein Garten ein reichhaltiges Futterspektrum anbietet.


LG
Ulrike

axelqlb
15.05.2013, 08:09
Diese Empfehlung ist mir neu.
Ich weis das es Meisen wohl sehr viel Probleme bringt wenn diese über den Winter hinaus gefüttert werden. Nach der Brut füttern dann die Meiseneltern ihrer Jungen mit den Körnern des Winterfutter. Dieses Futter können die Kleinen nicht verdauen und verenden daran.
Auch wenn es schön ist diese Vögel zu füttern, in ihrem Interesse ist es nicht.

Gruß
Axel

July-Plankton
15.05.2013, 08:12
Um Vögel zu fotografieren ist leider meine Kamera zu schwach, aber diesen "Vogel" hatte ich vor 3 Tagen vor der Linse. ;)

http://img402.imageshack.us/img402/9885/img6346h.jpg

Einstein
15.05.2013, 08:26
Axel,


Über einige Ecken "kenne"ich einen Vogelfutterhersteller, der sehr glücklich ist, auf die Idee gekommen zu sein, dem Volk die Sommerfütterung der Armen Vögel nahe zu bringen..

Er reibt sich die Hände, seine Angestellten müssen sich sehr anstrengen, für kaum Geld, die Voglejungen verenden wegen falschem Füttern.

Wem nutzt das Ganze?



LG
Ulrike

Nopi
15.05.2013, 08:30
Moin,

mit der Aussaat von Wildblumenmischungen, Anlegen einer Wildwiese, Erhalt von Brennnesselecken für Schmetterlingslarven usw usw ist den Vögeln wesentlich besser geholfen als mit einer Zufütterung. Das ist praktizierter Naturschutz und dadurch bekommen nicht nur die Körnerfresser etwas ab sondern auch Insektenfresser.

Gruß
Stefan

Famira
15.05.2013, 08:50
http://www.wildvogelhilfe.org/winterfuetterung/ganzjahresfuetterung.html

Raichan
15.05.2013, 08:55
Sehe ich genau so. Vogefutterhändler/verkäufer freuen sich über das Geld, der, der füttert hat seinen Spaß und die Vögel müssen dafür büßen.

Famira
15.05.2013, 09:02
Den Link hast Du nicht gelesen? Oder wird er einfach ignoriert? Oder nicht verstanden? Zu viel Text?

Nopi
15.05.2013, 09:10
Den Link hast Du nicht gelesen? Oder wird er einfach ignoriert? Oder nicht verstanden? Zu viel Text?

Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Es gibt auch diverse Grautöne. Verstanden? Nicht?

Pauschalaussagen sind ätzend. Wir wohnen zb in einer Alleinlage mit Wald, Feldern mit wilden Grünstreifen als Umrandung, kleine Wildteiche in den Feldern, Brennnesselbereiche, hier ist die Natur noch relativ intakt. Allein auf unserem Hof nisten inzwischen sechs Schwalbenpaare, hier quacken nachts noch massig Frösche, hier nistet und latscht noch ein Kranichpaar, massig Bachstelzenpaare, ein Schafstelzenpaar usw usw.
Warum sollte ich hier ganzjährig füttern?!?

Raichan
15.05.2013, 09:26
Den Link hast Du nicht gelesen? Oder wird er einfach ignoriert? Oder nicht verstanden? Zu viel Text?

Bleib mal locker und vergreif dich nicht im Ton!

Den Link habe ich gesehen, nach dem ich meinen Beitrag abgeschickt habe. Manche erledigen neben dem schreiben hier auch andere Sachen.

Hat dein 25 kg Sack das artgerechte Futter? Mit Krabbelvieh uns co?

Ein Auszug aus deinem Link:
Da das Thema derart komplex und vor allem kompliziert ist, gibt es selbst innerhalb des Wildvogelhilfe-Teams mehrere verschiedene Meinungen zur Ganzjahresfütterung. Deshalb möchten wir betonen, dass wir an dieser Stelle keine Empfehlung aussprechen können, sondern dieses Kapitel als Aufklärung über einen aktuellen Diskussionsgegenstand unter Tierschützern und Ornithologen verstanden wissen.

hagen320
15.05.2013, 09:35
Moin,

mit der Aussaat von Wildblumenmischungen, Anlegen einer Wildwiese, Erhalt von Brennnesselecken für Schmetterlingslarven usw usw ist den Vögeln wesentlich besser geholfen als mit einer Zufütterung. Das ist praktizierter Naturschutz und dadurch bekommen nicht nur die Körnerfresser etwas ab sondern auch Insektenfresser.

Gruß
Stefan

Das sehe ich auch so.


Den Link hast Du nicht gelesen? Oder wird er einfach ignoriert? Oder nicht verstanden? Zu viel Text?

Da wird aber auch keine Empfehlung ausgesprochen....

Wenn der Mensch in der Natur rum pfuscht hat es immer Auswirkungen, meistens ungewollte die mehr Schaden anrichten als man vorher gedacht hätte. Es gibt leider immer wieder Menschen die meinen das man Wildtiere füttern muß, andere müssen sie dann wieder dezimieren....Tauben in der Stadt.....Wildschweine in Berlin....Waschbären in Kassel....
Ein Geflügelhalter der versucht den Wildvogelbestand in seiner Umgebung künstlich an zu heben hat auch nicht weit gedacht, mehr Wildvögel heißt auch mehr Krankheiten, mehr Ungeziefer und mehr Raubzeug.

Hoki
15.05.2013, 09:58
Wir füttern auch nur im Winter, haben aber zum Glück einen großen , naturnahen Garten mit vielen Vögeln , Eichhörnchen , Wildkaninchen usw...
Wenn ich aber täglich durch Feld und Wiesen laufe und sehe wie die Feldränder mit den Wildblumen immer schmaler werden , der Mais aus allen Ritzen schiesst frage ich mich auch oft , wie lange das die letzten Rebhühner usw. noch mitmachen....
Die Jäger füttern z. B. hier seit Jahren schon die Wildtiere das ganze Jahr, dabei haben wir hier Rehe ohne Ende....

Famira
15.05.2013, 10:01
Was ist los? Ich habe doch nicht gemeint das jeder ganzjährig Wildvögel füttern soll?:o Ich habe doch nur gefragt wie Ihr es haltet.

Deswegen muß man mich aber doch nicht als Tierquäler abstempeln. ".....und die Tiere müssen leiden".

Natürlich kommt es auf die Umstände an. Nopi, habe ich gesagt das Du ganjährig füttern sollst? Nö! :)

Ganzjährig zu füttern ist aber doch nicht gleich zu verteufeln. Was ich als Kind mal gelernt habe kann sich durch die Veränderung der Umwelt doch ändern.

Ich würde sagen jeder macht sich seine Gedanken dazu. Fütter durch oder auch nicht. Habe ja auch niemanden angegriffen der nicht durchfüttert. Wie käme ich dazu?:neee:

Nopi
15.05.2013, 10:06
Wenn ich aber täglich durch Feld und Wiesen laufe und sehe wie die Feldränder mit den Wildblumen immer schmaler werden [...]

Es ist schon krank, dass die von mir beschriebenen wilden Grünstreifen bei uns in der Ecke nur deshalb existieren, weil sie von der EU subventioniert werden. Würden die Bauern diese Ausgleichszahlung für die entgangene Ernte nicht erhalten würde der Acker auch hier wohl bis zur Grenze gehen.

Rikera
15.05.2013, 11:00
Wir füttern auch nur im Winter, aber wir haben auch echt viel Natur um uns herum.

Ich verstehe auch nicht, warum Famira hier so angegangen wird. Sie hat gefragt, wie wir das halten und wird sofort belehrt und angegriffen.
Man kann ja nachfragen, warum sie das so macht, aber doch in einem Ton, der angebracht ist (und teilweise ja auch verwendet wurde).

Nopi
15.05.2013, 11:03
Ich verstehe auch nicht, warum Famira hier so angegangen wird. Sie hat gefragt, wie wir das halten und wird sofort belehrt und angegriffen.
Man kann ja nachfragen, warum sie das so macht, aber doch in einem Ton, der angebracht ist (und teilweise ja auch verwendet wurde).

Ja, Nee, ist klar.... Wir sind die Pösen... Aber ich bin das ja gewohnt. :D


Den Link hast Du nicht gelesen? Oder wird er einfach ignoriert? Oder nicht verstanden? Zu viel Text?

Da kann sie gleich schreiben: Seid ihr nur doof?

hagen320
15.05.2013, 11:51
Es ist schon krank, dass die von mir beschriebenen wilden Grünstreifen bei uns in der Ecke nur deshalb existieren, weil sie von der EU subventioniert werden. Würden die Bauern diese Ausgleichszahlung für die entgangene Ernte nicht erhalten würde der Acker auch hier wohl bis zur Grenze gehen.

Was ist daran krank??? Endlich mal Steuergelder die gut angelegt sind. Wäre es nicht toll wenn jeder Landwirt Geld bekommt der etwas für unsere Kulturlandschaft tut? Zur Zeit werden Subventionen je HA gezahlt, da ist jeder Kleinbetrieb der kleine Flächen mit viel Knicks hat angemeiert. Wie würde es aussehen wenn es nur noch Subventionen für jeden Meter Knick, jeden Meter Gewässerrandstreifen oder Ackerrandstreifen gibt?
Krank finde ich das mit unseren Steuergeldern das Biogas dermaßen gefördert wird das wir so langsam nur noch Maiswüßten haben. Schlimm finde ich den Lärm, von Sonntag bis Sonntag, von 5 bis 24 Uhr und das über Wochen wenn die Biogasanlagen beliefert werden.

Nopi
15.05.2013, 12:00
Krank deshalb, weil Naturschutz fast nur noch gegen Entgelt praktiziert wird. Ich kann die Landwirte vollkommen verstehen, dass sie sich diese Grünstreifen "bezahlen" lassen, aber das System an sich ist krank.
Sicher sind diese Subventionen sinniger als die Subventionierung der Agrargasanlagen, die wie du schon schreibst zu einer Vermaisung führen. Biogasanlage ist für mich ein Unwort, was ich tunlichst vermeide...

Gruß
Stefan

Famira
15.05.2013, 12:46
Da kann sie gleich schreiben: Seid ihr nur doof?

Warum interpretierst Du mich denn so? Und wieso kennst Du das schon?

Wenn Du das so verstehst tut mir das leid. Ich wollte Dich weder angreifen noch Dich beleidigen.

Einstein
15.05.2013, 12:54
Noch mal zurück zum Thema....


In meiner Umgebung füttere ich auch nicht im Winter, dafür lasse ich die Stauden stehen.
Dort sammeln sich die Insekten zur Überwinterung, die Staudensamen sind ein gutes Zusatzfutter, mein Garten ist das,
Was man in meiner Lieblingsgärtnerei als "naturnah" bezeichnet.
Es bleibt so, wenn wir in unseren Gärten die Pflanzen naturnah setzen und nicht im Herbst alles runterschmeißen, dann können viel mehr Vögel ihr Auskommen haben.


In der Stadt ist es fast noch einfacher, da herrscht mittlerweile ein großer Artenreichtum.


Es braucht keine Ganzjahresfütterung, ehrlich.


LG
Ulrike

Hoki
15.05.2013, 13:09
@ Nopi,
bei uns sind die Feldwege eigentlich alle 9 m breit....da wo große Bäume stehen auf den Streifen geht es ja noch ...die Streifen wo Gras, Rainfarn usw. wuchs , waren früher mindestens 2m breit , durch den Maisanbau wurde jedes Jahr noch eine Reihe mehr angebaut, heute sind die Randstreifen , die eigentlich zu den Wegen gehören und auch nicht den Bauern zur Beackerung frei gegeben sind nur noch 20-30 cm ! Super oder? Tolle Sicht auch für Fahrzeuge in Kurven.....:(

Nopi
15.05.2013, 13:35
Das ist nicht nur beim Maisanbau so. Mit jedem Pflügen gehen die Landwirte hart an die Grenze und sehr oft eben jedes Jahr ein kleines Stückchen darüber... Auf die Jahre gesehen wird so aus einem breiten Grünstreifen dann der schmale.

Es hat schon seinen Grund, warum manche Grenzsteine nicht mehr auffindbar sind. :D

Gruß
Nopi

Tucke
15.05.2013, 14:40
Ich glaube, ich gehöre zu den Ganzjahresfütterern, allerdings unfreiwillig.
Ich werfe immer breit die Hühnermischung auf die Wiese, damit die Tucken was zu suchen haben. Klar landen da die Spatzentruppe und andere Vögel, auch Eltern und Eichelhäher...
Es sind zur Zeit aber viiiiel weniger Wildvögel dabei, ich glaube die Nutzen das natürliche Angebot, denn ihr Instinkt müsste Ihnen sagen, ob die Jungen Erdnüsse oder Würmer brauchen.
LG tucke

nutellabrot19
16.05.2013, 12:23
interessanter link

http://www.zza-online.de/artikel/070334.html


ich glaube die Nutzen das natürliche Angebot, denn ihr Instinkt müsste Ihnen sagen, ob die Jungen Erdnüsse oder Würmer brauchen.

Das haben Studien in Großbritannien, wo schon lange ganzjährig gefüttert wird und dieses auch wissenschaftlich begleitet wird, bewiesen.

Nopi
16.05.2013, 12:33
Moin,


In den USA ist man sogar noch einen Schritt weitergegangen und bietet auf einzelne Arten abgestimmtes Futter für Frühling, Sommer, Herbst und Winter an.

Aha, also verschiedene Schüsseln mit entsprechenden Hinweisschildern für die Vögel hinstellen. Klappt auch gut beim Hund, wenn man im Urlaub ist: Sieben Schüsseln hinstellen und jeweils mit Montag, Dienstag etc beschriften. Sonst frisst der alles auf einmal.

Gruß
Stefan

hühnerleiter
16.05.2013, 13:45
@ Nopi

Ich wollte auf Deinen ersten Post schon schreiben, dass ja alles i.O. wäre würden die Landwirte bis an die Grenzen ihrer Äcker wirtschaften.
Wie Du später aber geschrieben hast gehen sie leider weit darüber hinaus.
Abstände zu Vorflutern interessieren hier keinen Menschen. Zum Teil werden sogar Gemeinde(sand)wege mit umgepflügt. Wo sollen die Wildtiere hier noch Nahrung und Schutz finden???
Hier ist Mais die alles dominierende Pflanze, (Bio)gasanlage reiht sich an (Bio)gasanlage.
Für Natur ist hier schon lange kein Platz mehr!

Einstein
16.05.2013, 13:54
Hühnerleiter,

Die Frage ist ja, ob Vögel da überhaupt nisten und leben würden, denn da, wo kein guter Lebensraum besteht, da werden sie auch nicht sein.

Ein Wildtier lebt da, wo es seine Nahrung findet, wie schwer es auch sein mag.

Wo nichts für einen Vogel zu finden und zu leben gibt, da ist er auch nicht.

Eine künstliche Fütterung hilft da wenig sondern eine vernünftige Landwirtschaft.

Und, wie ich schon schrieb, eine gute Gartenlandschaft mit vogelfreundlichen Pflanzen.


Der NABU rät sogar, NUR in der härtesten Winterzeit die Vögel zu füttern, die aufgrund der Tageslänge wieder zu uns zurückkommen aber aufgrund von Kälte verhungern würden.

Vögel sind so speziell in ihrer Natur, da kann man kein Standardfutter geben.

Solch eine Fütterei hilft der Vogelpopulation nicht.


LG
Ulrike

hühnerleiter
16.05.2013, 14:19
@ Einstein

Es sollte nicht als Proargument zum Thema Fütterung aufgefasst werden.
Viele Arten können ohne geeigneten Lebensraum nicht überleben und hier gilt es anzusetzen.
Wie zuvor schön beschrieben über lebensraumverbessernde Maßnahmen im Kleinen oder über die politische Ebene im Größeren.
Ganzjährige Fütterungen können keine Lösung sein!

Bohus-Dal
16.05.2013, 14:40
Im "Taschenbuch für Vogelschutz" (Herausgegeben von Klaus Richarz, Einhard Bezzel und Martin Hormann) wird auch die Wildvogelfütterung diskutiert, und dort kommt man zu dem Schluß:


Der Nutzen der Fütterungen ist vor allem für seltene und bedrohte Arten äußerst gering. Fütterung ist weder eine Naturschutzleistung, noch eine nachhaltig wirkende Überlebenshilfe. Während der Brutzeit können Fütterungen sich sogar nachteilig auswirken, wenn Nestlinge dann nicht mit artgerechter Nahrung gefüttert werden und sich nicht optimal entwickeln können. Übertriebene und nachlässige Massenfütterung ist so gut wie immer mit nachteiligen Folgen verbunden.

Kaum 10% unserer Brutvogelarten kommen an unsere Fütterungen. Die einseitige Fütterung mit Sonnenblumenkernen verbessert nicht mal für diese Arten den Ernährungszustand oder die Überlebensrate. Die vegetarische Ernährung ist z.B. für Meisen im Winter nicht natürlich, sie erleiden Gewichtsverluste. Auch eiweißhaltiges Futter kann nicht die natürliche Nahrung ersetzen.

Die großen Mengen an Geld, die für die Vogelfütterung ausgegeben werden, könnten an anderer Stelle viel größeren Nutzen für die Vogelwelt bringen, z.B. Biotopschutz, Anlegen von Brachflächen oder Feldlerchenfenstern, Forschung... Ich sehe das Füttern als eine Art Betäubung des Gewissens an. Aber was hilft es den Wendehälsen, Rauchschwalben und Kiebitzen?!

Ich füttere auch gerne mal im Winter, inzwischen fast nur noch mit Meisenknödeln, aber ich bin mir bewußt, daß ich das für mich selber tue, weil ich es mag, die Vögel so dicht zu beobachten. Ich rette damit nicht die Welt, und die Vögel hier im Wald kämen auch ohne mich klar. Sommerfütterung lehne ich ab. Es ist mir bewußt, daß in England das ganze Jahr über gefüttert wird, aber da wird wohl zum größten Teil auch artgerechtes Futter gekauft, das getrocknete Insekten etc. enthält. Ist es nicht traurig, daß wir erst die Landschaft kaputtmachen, bis es kein Futter mehr für die Vögel gibt, und dann meinen, durch Füttern alles wieder gut machen zu können?

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Hygiene. Gerade gab es wieder ein Massensterben von Grünfinken durch Trichomonaden. Auch Salmonellen können zum Tod vieler Vögel an den Futterstellen führen. Man sollte die Futterplätze sauberhalten, und beim geringsten Anzeichen von kranken Vögeln sofort das Füttern einstellen!! NABU über Sommerfütterung (http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/news/11213.html) Das Problem existiert aber nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter!

Bibbibb
16.05.2013, 18:13
Bohus Dal,

hab grad überlegt was zum Thema zu schreiben, aber dein Zitat aus dem Taschenbuch sagt bereits alles.

Wir dürfen die Fütterung nicht als Naturschutz sehen. Gut an der Sache ist, dass man dadurch Kindern eventuell Natur doch näher bringen kann. Allerdings auch nur, wenn ein gewisses Grundinteresse besteht.

Zur vermaisten Landschaft: den Bauern wird von der EU vorgeschrieben, eine bestimmten Teil ihres Landes als ökologische Vorrangfläche auszuweisen (ich glaube es sind 3%). Debattiert wurde, ob die Flächen auf 7 % ausgeweitet werden. Merkel sei "Dank", sie wurden es natürlich nicht.
Wer braucht schon Biodiversität, wenn er mit Maismonokultur für "Bio"gasanlagen soviel verdienen kann. Nach mir die Sintflut! :mad::wall

Hoki
16.05.2013, 18:25
Wildvogelfütterung heisst ja nicht nur ne Handvoll Sonnenblumenkerne hinzuwerfen....Äpfel u.s.w. und Fettfutter wird auch von Insektenfressern wie das Rotkehlchen gerne genommen , Rindertalg ... da hängen auch schon mal Haubenmeisen dran und die habe ich hier sonst nicht....
und zum Glück bleiben immer mehr Rotkehlchen hier , dann werden sie wenigstens nicht abgeschossen auf dem Weg in den Süden, aus dem Grund bin ich für Wildvogelfütterung...


P.S. aus welchem Jahr ist das Zitat aus dem Taschenbuch?

Hoki
16.05.2013, 18:29
Habs gerade gefunden , das Buch ist von 2001...stimmts?

( Da sah hier die Welt noch anders aus)

hühnerleiter
16.05.2013, 22:41
@ Bibbibb

Das "schöne" daran ist, dass es auch hier Ausnahmen gibt.
So brauchen keine Flächen stillgelegt werden wenn sie der Produktion "regenerativer" Energie dienen.
Heisst die Biogasbauern brauchen nichts still zu legen.
Also noch mehr Mais.
Hier wird bereits jedes noch so kleine Fleckchen Land mit Mais bewirtschaftet.
Stilllegungsflächen gehören leider der Vergangenheit an, da hier nicht existent...

Bibbibb
17.05.2013, 17:55
@ hühnerleiter

:boese
:wall:wall:wall
:aerger:aerger:aerger
:heul:heul:heul


(mehr ärgern kann ich mich in einem Post net, sind nur zehn Smileys erlaubt)