PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Küken schwächelt - was hat es?



Angie81
12.05.2013, 12:42
Hallo Ihr Lieben!

Ich würde mich über Ratschläge freuen.

Eines meiner 21 Kunstbrut-Küken schwächelt. Da 13 der Küken bunte Rasse-Mixe sind, habe ich mir über leichte Unterschiede in der Entwicklung bislang keine Gedanken gemacht.
Heute aber ist uns aufgefallen, dass dieses eine in der Entwicklung zurück liegt, d.h. kleiner und deutlich leichter ist, und außerdem viel piepst, es scheint also tatsächlich irgendetwas nicht in Ordnung zu sein.

Die Küken sind jetzt 9 Tage alt und alle übrigen gedeihen prächtig. Sie erhalten Kükenkorn, Oreganotee und diverse Leckereien aus der Küche (z.B. Apfel, Möhre, Banane), Keimfutter, täglich etwas Rührei mit Brennessel und Löwenzahn, Kräuter aus dem Garten. Sie stehen noch auf Handtüchern. Hatte es vorgestern schon mal mit Hobelspänen versucht, darin haben sie aber so viel rumgepickt, dass mir mulmig wurde, und ich sie wieder rausgeholt habe… nebenbei gefragt: Ab wann kann man denn gefahrlos Hobelspäne nehmen – hier erzählen ja einige von Kropfentzündungen dadurch?
Dass dieses eine Küken sich tatsächlich aufgrund der kurzen Hobelspan-Episode Verletzungen zugezogen hat, glaube ich eigentlich nicht, denn es ist wirklich deutlich kleiner und vor allem leichter als die anderen – quasi „Haut und Knochen“, also wird es schon länger "was haben".
Außerdem haben sie eine Schale mit Grassoden und eine mit Vogelsand im Kükenheim stehen.

Ich habe mir das Küken eben mal genau angeschaut und kann keinerlei andere Krankheitszeichen erkennen. Bei einem vorsichtigen Abtasten (auch des Kropfes, der allerdings ziemlich leer war) schien es keine Schmerzen zu haben. Auch macht es eigentlich einen fitten Eindruck, sitzt also jetzt nicht überdurchschnittlich viel unter der Wärmeplatte o.ä.
Es läuft halt rum, piepst herzzerreißend, und frisst nicht (trinken tut es).

Hat jemand Ideen, woran es liegen könnte, oder was ich machen könnte?

Danke und viele Grüße
Angie

Pudding
12.05.2013, 13:23
lös ihm Traubenzucker im Wasser auf das hilft erstmal ein bisschen zu stärken!

Angie81
12.05.2013, 13:35
Danke für die Antwort! Ich glaube aber, das ist gar nicht mehr notwendig...

Habe eben gesehen, dass es sich an der allgemeinen Schlacht ums Rührei sehr wohl beteiligt, und dieses auch frisst! Habe ihm noch mal eins separiert angeboten, so dass es sich mal satt fressen konnte. Siehe da, endlich mal ein voller Kropf, und piepsen tut´s grad auch nicht mehr.

Das Kükenkorn frisst es aber definitiv nicht, wir haben es den ganzen Vormittag versucht/beobachtet.
Kann es denn sein, dass ein Küken nach 9 Tage noch nicht "verstanden" hat, dass Kükenkorn Futter ist? Oder ist es möglich, dass es das aufgrund körperlicher Fehlbildungen nicht schlucken kann...?

Laura
12.05.2013, 14:46
Hallo Angie,

es gibt immer mal wieder Kümmerlinge bei den Küken. Bei einem richtigen Züchter hätten sie keine Chance, da sie nie die richtige Größe, Legeleistung usw. bekommen. Es wird wohl eine angeborene Stoffwechselstörung oder Mißbildung der Verdauungsorgane sein. Manchmal kompensieren sie diese Schwäche und machen sich doch noch. Aber man sieht immer den Entwicklungsunterschied zu den Geschwistern. Da dein Futter schon sehr abwechslungsreich ist, hast du von deiner Seite her alles getan. Du könntest einen Teil des Kükenkorns anfeuchten, dann ist es weicher. Aber ein Küken muß selbstständig fressen, sonst ist es nicht lebensfähig. Meine Küken bekommen auch jeden Tag ihre gekochten Eier oder Rühreier, es gibt nichts besseres .

Gruß, Laura

Mara1
12.05.2013, 16:51
Ich hatte/habe gerade ein ähnliches Problem mit einem Marans-Küken. Es ist anfangs einfach nicht mit den anderen mit gewachsen. Anfangs fiel das natürlich gar nicht auf, aber nach einer Woche war der Unterschied nicht mehr zu übersehen. Dann saß es plötzlich ziemlich schlapp herum und wirkte sehr müde. Ich habe es herausgetan und in eine Wanne unter eine Wärmelampe gesetzt. Aber Tee (Kamille/Fenchel) hat es viel getrunken, gefressen hat es auch. Ich habe ihm Kükenkorn gegeben und Eigelb von einem weichgekochten Ei mit etwas Traubenzucker vermischt, das hat ihm sehr geschmeckt. Ein paar Tage lang war das Küki extra, ich hatte auch Angst daß es womöglich etwas ansteckendes haben könnte. Ich habe es gewogen, es hatte mit einer Woche erst 46g, also etwa das Schlupfgewicht. Aber dann hat es sich plötzlich doch wieder berappelt, wurde von Tag zu Tag munterer und hat auch zugenommen. Mit 75g habe ich es wieder zu den anderen gesetzt, das war vor 3 Tagen. Ich hatte schon Bedenken, ob es das packt, aber ich kann es ja nicht auf Dauer als "Einzelkind" halten. Anfangs wirkte der Kleine ziemlich verwirrt in dem Getümmel, aber er hat sich zurecht gefunden. Er ist wieder putzmunter und wird auch von den anderen nicht gemobbt, so weit ich das sehe. Nur ist er halt nach wie vor viel kleiner als die anderen Küken. Aber so lange er so gut drauf ist finde ich, soll er seine Chance kriegen.

Was macht ihr in so einem Fall?

Grüße
Mara

Birli
12.05.2013, 17:00
Ich hatte auch mal so ein Küken bei meinen Orpis. Es hatte schon nach dem Schlupf Probleme, lag noch einen Tag länger im Brüter weil es immer auf den Rücken fiel, kam dann aber doch auf die Beine und entwickelte sich dann auch normal, blieb aber immer kleiner als die anderen.

Es ist auch heut noch die Kleinste, eine Henne, ich hab sie in die Legetruppe gegeben, sie legt schöne Eier. Für die Zucht würde ich aber so ein Tier nie einsetzen.

Wenn so ein Tierchen ansonsten gesund ist lasse ich es mitlaufen, im Falle einer Henne legt sie ihre Eier und als Hahn hätte es ohnehin das Ticket nach Sibirien ;)

LG Birli

Mara1
12.05.2013, 17:17
Wenn so ein Tierchen ansonsten gesund ist lasse ich es mitlaufen, im Falle einer Henne legt sie ihre Eier und als Hahn hätte es ohnehin das Ticket nach Sibirien ;)

LG Birli

Ja genau so habe ich mir das auch vorgestellt. Und natürlich nicht zur Zucht einsetzen. Beim Schlupf war mein Küken allerdings ganz unauffällig, ist geschlüpft wie alle anderen auch und ist auch in den ersten Tagen nicht aufgefallen. Erst so nach ein paar Tagen wurde dann der Größenunterschied zu den anderen immer deutlicher.

Angie81
12.05.2013, 21:00
Also ihr bestätigt alle das, was ich mir auch schon so ähnlich dachte. Der Bauplan der Natur ist halt immer fehlerhaft, mal mehr, mal weniger...
Hab eben mal gewogen, der Kümmerling hat 56g, die anderen mindestens 80g.

Der Tipp mit dem Einweichen war gut, natürlich war das bei allen der Renner. War schon eher Brei, und auch das kleine Sorgenkind hat´s gefressen.
Werde es also jetzt ein paar Tage päppeln, und dann mal weiter sehen. Wenn es sich berappelt, ist gut, wenn nicht, freuen sich die Katzen... Muss mir dann nur was überlegen, damit ich später ggf. keine Bruteier davon erwische, aber bis dahin ist noch fast ein Jahr Zeit...

Sind übrigens eben auf eine weitere Futteralternative gestoßen: Vorm Säubern des Futtertrogs hat mein Mann die Reste auf den Boden geschüttet. Das feine Mehl daraus hat der Kleine auch gefressen. Also fange ich noch mal von vorne an und mahle etwas Futter. Und versuche dann noch mal, die Körnergröße langsam zu steigern.

Laura
12.05.2013, 23:47
Bei einer Kunstbrut kann man so ein schwaches Küken ruhig mitlaufen lassen. Ich sehe das immer als Indikator für die ganze Gruppe. Wenn es die ersten Wochen überlebt, schaue ich immer, ob es ihm gut geht. Denn solange das schwächste Küken keinen Mangel zeigt, stimmt das Futter, das Umfeld usw.
Bei einer Naturbrut ist das schon gefährlicher. Diese Küken piepsen meistens sehr laut und wollen ständig gehudert werden. Die Glucke will aber den anderen Küken die Welt zeigen und nicht auf einem Küken sitzen. Also habe ich bei einem Freigang der Glucke ständig ein laut piepsendes Küken im Garten stehen. Dieses lockt damit sofort die Räuber in der Luft und am Boden an. Diesen Stress hält weder die Glucke noch ich lange aus.
@Angie, gib ihm noch feine Haferflocken, in der Hand zerrieben

Gruß, Laura

Angie81
13.05.2013, 13:23
Laura, sind den zerriebene Haferflocken als "Päppelfutter" noch besser als gemahlenes Kükenkorn (dieses frisst das Küken tatsächlich)?

Übrigens hab ich im Moment noch ein ganz anderes Problem: Ich dachte, ich tue ihnen was Gutes, und habe heute Hanfeinstreu geholt. Beim Auspacken zu hause stellte ich dann fest, dass diese ja noch mehr wie Futter aussieht als Hobelspäne. Hab die Hanfeinstreu dann trotzdem mal im Kükenheim verteilt. Und wie erwartet, sitzt jetzt die ganze Mannschaft da, scharrt wie verrückt, und schlägt sich den Bauch, also den Kropf, mit Hanf voll... Vergeht das wieder, wenn die erste Aufregung vorbei ist? "Merken" die Küken irgendwann, dass das kein gutes Futter ist? Kann ich einfach abwarten? Oder doch lieber Hanf wieder raus und mit Stroh oder Heu einstreuen? (Wenn ich schon wieder im Raiffeisen stehe und noch was anderes will, halten die mich doch für blöd...)

Laura
13.05.2013, 13:51
Hallo Angie,

Haferflocken und Ei bekommen meine Küken grundsätzlich die ersten Tage, danach wird erst anderes Futter zusätzlich angeboten.
Wenn deine Gruppe so gerne das Einstreu frisst, haben sie wohl Langeweile. Je früher sie mal auf Naturboden kommen, desto besser. Sie wollen scharren und das Freigescharrte auch fressen. Wenn sie noch in einem Innenraum sind, lasse sie stundenweise mal raus, z.B. in einem kleinen Außengehege. Meine laufen die ersten Tage auf Zeitungspapier. Mit einer Glucke hast du diese Probleme nicht. Die verbietet ihnen einfach das Streufressen und zeigt was gut ist.
Gruß, Laura

Angie81
13.05.2013, 15:27
Der Umzug in Stall und Auslauf geht leider erst am Wochenende. Aufgrund einer ungeplanten Dienstreise meines Mannes hat sich der Bau verzögert, eigentlich sollte alles fertig werden, solange die Eier noch beim Brüten waren. So müssen wir jetzt am Wochenende noch die Ritzen verspachteln, kalken und den Zaun ausbessern, quasi in letzter Minute.
Wenn es etwas schöner wäre, könnte ich die Bande in einen kleinen Kaninchenauslauf verfrachten, aber hier regnet´s grade.
Also hab ich es umgekehrt gemacht, und ihnen nochmal zwei große, frische Stücke Grassoden rein geholt. Das scheint tatsächlich was gebracht zu haben, jetzt balgen sie sich um trockene Blätter.
Irgendwie müssen wir da jetzt durch bis zum Wochenende...

LG, Angie

Laura
13.05.2013, 16:53
Mach das mal ein paar Jahre und du bist eine perfekte Kükenanimateurin.

Viel Spaß noch, Laura

Singerle
13.05.2013, 17:57
Nachdem wir vorgestern bereits eines unserer ehemals 27 Kunstbrut-Zwergseidenhuhn-Küken aufgrund
starker Schwäche verloren haben (trotz aller Bemühungen wollte oder konnte es nicht fressen und saufen),
stehen wir heute erneut vor einem stark schwächelnden Singerle.
Aber auch dieses will weder fressen noch saufen.

Wenn es morgen Früh wieder unter den anderen unter der Heizplatte liegt, werden wir es auch schweren
Herzens schlafen legen.
Wir hoffen zwar immer noch auf ein Wunder ... *buhuu*

Sterni2
13.05.2013, 20:45
Jemand hier gab den tipp, trockene Erde als Einstreu zu verwenden - hab ich diesmal probiert, kam gut !

Jussi
13.05.2013, 21:30
Mann, ich bin echt froh, dass es unser kleines Sorgenkind namens "Lucky" geschafft hat. Er ist ein Augsburger Küken und war anfangs auch deutlich kleiner als die anderen, hatte auch einen leichten Spreizfuß weshalb er nicht richtig stehen bleiben konnte. Nach Traubenzuckerlösung ging es ihm stündlich besser, die Beine wurden zwei Tage lang gewickelt und mittlerweile ist er 3,5 Wochen alt. Man merkt ihm (wobei ich fast glaube, dass es sogar eine "Sie" ist) fast nichts mehr an.

Singerle
14.05.2013, 09:04
Traurige Info als Nachtrag zu meinem gestrigen Posting:

Das zweite, schwache Singerle lag gestern Abend tot unter den anderen Kleinen. *heul*


@Jussi
Selbst Traubenzuckerlösung ging nicht, weil es dsa Saufen verweigerte, leider !

Jussi
14.05.2013, 09:08
Ach Mann, das tut mir leid. Aber manchmal können wir wohl einfach auch nicht helfen und müssen mit den traurigen Momenten dann auch irgendwie klar kommen. Wird schon. Kopf hoch und erfreu Dich an Deinen anderen Kleinen.

Mara1
14.05.2013, 09:29
Jemand hier gab den tipp, trockene Erde als Einstreu zu verwenden - hab ich diesmal probiert, kam gut !

Wieviele Küken hast du? Und hast du das schon über mehrere Tage ausprobiert? Wie machst du die Erde sauber, oder tauschst du sie komplett aus?

Ich frage, weil ich im Kükenheim mit Vogelsand eingestreut habe, das war einige Tage lang super, aber als die Küken etwas größer wurden, wurde es viel zu schnell naß und roch auch unangenehm. Obwohl ich täglich mindestens 1x alles nasse und die Köttel rausgesiebt habe und immer wieder Sand ausgetauscht und/oder nachgefüllt. Ich bin dann doch auf Hobelspäne umgestiegen, die ersten Tage stehen sie auf alten Handtüchern und ähnlichem, und dann auf Hobelspänen, die saugen halt doch besser, es ist trockener und die Luft im Kükenheim ist besser.

Mein schwächelndes Küken lebt, aber zwischen den viel größeren anderen wirkt es schon sehr verloren und winzig. Aber aufgeben mag das kleine auch nicht, obwohl ich mich jeden Morgen frage ob es noch rumläuft oder tot in einer Ecke liegt. Ich werde es heute mal wieder wiegen, ich habe den Eindruck seit es wieder bei den anderen ist nimmt es nichts mehr zu.

Grüße
Mara

Angie81
14.05.2013, 13:23
Mensch, tut mir leid mit euren Sorgenkindern. Aber manchmal ist das halt so.

Unserem geht´s wohl doch relativ gut. Seit ich immer auch eine kleine Menge Kükenkorn zermahlen anbiete, gibt es keine Probleme mehr. Es frisst davon und piepst nicht mehr.

Auch die Einstreu-Fresserei hat deutlich nachgelassen. Die meisten Küken konnte ich heute fast gar nicht mehr dabei beobachten, dass sie tatsächlich ein Körnchen geschluckt hätten, nur so 2-3 unverbesserliche schlucken noch etwas mehr. Bei den anderen Küken scheint die Streu "getestet" zu werden, und dann wird´s liegen gelassen, höchstens hier oder da mal eines. Ganz dumm sind sie also offensichtlich doch nicht.

Übrigens sollen meine Küken nächstes Jahr tatsächlich von einer Glucke "animiert" werden... Kunstbrut ist zwar auch nett, weil man näher an den Küken dran ist, aber eigentlich find ich es auch schöner, wenn sie "mit Mama" groß werden können. Hier im Haus wünschen wir uns als Nachwuchs außerdem eher noch mal unbefiederten zweibeinigen, da bleibt dann eh keine Zeit...

Viele Grüße und noch mal Danke!

Pudding
14.05.2013, 13:29
Der Tipp mit dem Einweichen war gut, natürlich war das bei allen der Renner. War schon eher Brei, und auch das kleine Sorgenkind hat´s gefressen.

Vorsicht zwei meiner Küken haben sich in dem Brei(gebe ich die ersten Tage) so paniert das sie rücklings im Kükenheim lagen, musste sie baden dann gings wieder!

Angie81
14.05.2013, 14:07
:ahhh Was es nicht alles gibt...

Sterni2
14.05.2013, 20:22
Wieviele Küken hast du? Und hast du das schon über mehrere Tage ausprobiert? Wie machst du die Erde sauber, oder tauschst du sie komplett aus?

Hallo Mara, habe 7 Küken mit 2 Mamis. Habe die Erde nur dünn eingestreut und nach 2-3 Tagen gewechselt. - Kompost freut sich.
Aber seit sie ca 1 Woche alt sind, sind sie tagsüber draußen im Gehege, sodaß sie drinnen nur nächtigen. Drum sind jetzt wieder Sägescharten drin. - Sie kennen außerdem das Futter schon, dass sie die Scharten nicht fressen.

LG Sterni