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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mal wieder : Verweildauer der geschlüpften Küken im Brüter



sanseban
30.03.2013, 16:02
Hallo!
Ich habe bei jedem Brutgang dieselbe bange Frage, ohne bisher eine wirklich befriedigende Antwort bekommen zu haben.
In meinem Bruja schlüpft ein Küken nach dem anderen; seit gestern 21 Uhr. Wie lange können die Kleinen nun da drinnen bleiben?

Im letzten Jahr hat hier ein Züchter geschrieben, dass sie sogar 72 Stunden aushalten, in der einschläg Lit. lese ich nur, dass sie dort maximal 24 Stunden bleiben können.
Im letzten Jahrhabe ich nach 36 Stunden aufgehört. Ein Frischling war noch schwach und ist mir später eingegangen..... Das will ich nun unbedingt verhindern.

Wer weiß hier weiter?

Viele Grüße und Danke!
Tim

StefanieRA
30.03.2013, 16:23
Ich nehme sie nach ca 24 Stunden schnell raus, hebe den Deckel nur so weit wie unbedingt
notwendig hoch und schließe ihn dann schnell wieder. Ich nehme dann aber nur die
raus, die auch wirklich ganz trocken sind. Noch feuchte lasse ich drin. Bis jetzt sind die anderen dann
problemlos weitergeschlüpft.

sanseban
30.03.2013, 17:28
...und das hat geklappt? Mit einem Bruja?
Ich habe bisher immer gelesen, dass dann das Brutklima sofort zusammenbricht und die noch nicht geschlüpften Küken im Brüter absterben. Bei Motorbrütern soll das wohl anders sein.....

Gaya
30.03.2013, 17:36
Mein zweiter Brüter ist ein alter Bruja 2000. Ich habe gestern, also 3 Tage vorher, die Eier von den Rollhorden genommen, da Sonntag Schlupf sein sollte. Jetzt ist eins aber schon letzte Nacht geschlüpft, das zweite heute Nachmittag und ein drittes steht noch aus. Sind also trotz längerem Öffnen nicht abgestorben.

Absichtlich hätte ich das sicherlich nicht gemacht. Ich warte noch bis morgen Mittag oder so, dann hol ich die beiden mal raus und schau mal, ob das dritte schon angepickt ist.

Jussi
30.03.2013, 17:37
Hallo sanseban,
also wir haben auch die ersten 14 trockenen Küken nach knapp 24 h schnell raus geholt (gebrütet im Bruja 3000d). Dabei hat einer den Deckel waagerecht kurz angehoben, damit die Luft da nicht ganz raus geht, schnell Küken und Schalen raus, kurz gesprüht, wieder zu. Nach 5 Minuten waren alle Parameter wieder wie gehabt gut. Dann blieb der Brüter wieder zu bis der ganze Rest draußen war. 2 h später sind problemlos nochmal 2 Küken geschlüpft und 8 h und 13 h später nochmal zwei. Aus 21 Eiern hatten wir dann 18 Küken. Die verbliebenen Eier waren nichtmal angepickt und wir haben sie am 24. Tag aufgemacht. 1 war schon ein paar Tage zuvor abgestorben und 2 haben es wohl garnicht erst in die Luftblase geschafft. Ich glaube und hoffe also, dass das nichts mit unserem schnellen Öffnen zu tun hatte.

Wontolla
30.03.2013, 18:24
Als Leistungszüchter muss ich die Küken direkt nach dem Schlupf kennzeichnen. Das geht nicht ohne den Brüter zu öffnen und die Küken zu entnehmen. In dem Moment passiert dann was, was den schlüpfenden Küken mehr wert ist als das stickige Brutklima. Sie bekommen einen Schwall frische Luft und ein wenig Abkühlung. Beides entlastet ihren Kreislauf.



Ich nehme dann aber nur die raus, die auch wirklich ganz trocken sind. Noch feuchte lasse ich drin. Bis jetzt sind die anderen dann problemlos weitergeschlüpft.

Wenn ich die Küken aus dem Brüter entnehme, sehen sie sehr nass aus, sind es aber nicht. Ihr Flaum kann sich nicht sofort entfalten, weil er in feinen Hülsen steckt, die erst abplatzen müssen. Mit den Hülsen sehen die Küken nass aus und die Hülsen platzen im Kükenheim viel schneller als im Brüter.



Im letzten Jahr hat hier ein Züchter geschrieben, dass sie sogar 72 Stunden aushalten, in der einschläg Lit. lese ich nur, dass sie dort maximal 24 Stunden bleiben können.

72 Stunden ist die Zeit, in der Küken nicht unbedingt Nahrung brauchen, weil sie noch vom eingezogenen Dottersack zehren können. In der Brutmaschine halten sie das aber nicht so lange aus.
24 Stunden nach dem Schlupf im Brüter ist verdammt lang. Die meisten Küken halten das auch aus. Allerdings nur mit Qualen.
Ich mag ja Hybriden überhaupt nicht, aber deren Hersteller haben es einfach drauf. Die würden Küken niemals 24 Stunden im Brüter lassen, schon weil sie großen Wert auf vitale Küken legen. Die haben herausgefunden, dass Küken sich am besten entwickeln, je früher sie Zugang zu Wasser haben und Futter aufnehmen können.
Ganz am Anfang lies ich meine Küken auch 24 Stunden im Brüter, selbst wenn sie ganz erbärmlich gepiept haben. Weil das alle so sagen und weil man das schon immer so gemacht hat. Bis mir dann die ersten Küken eingegangen sind und ich die Vermutung hegte, dass ich das hätte verhindern können.
Inzwischen sind mir die überkommenen Ansichten egal. Sind ein paar Küken geschlüpft und beringt, kommen sie ins Kükenheim unter die Lampe auf den Lappen über dem warmen Sand. Da steht dann auch schon Wasser daneben, liegen kleine Steinchen und Futter herum. Manchen ist das egal und manche müssen gleich alles probieren. Ich mische mich da nicht mehr ein. Wenn sie dann piepen hört sich das nicht erbärmlich an sondern nach Wohlgefühl. Das Licht bleibt, bis auf 2 Stunden in der Nacht, an bis alle Küken abends einen vollen Kropf haben.

StefanieRA
30.03.2013, 20:01
Sonntag und Montag sind unsere Küken unter der Glucke aus Naturbrut geschlüpft.
Die Ersten sind schon am Sonntag geschlüpft und das Letzte erst am Montag.
Ich habe die Glucke längere Zeit beobachtet und sie hat sich immer mal wieder
kurz angehoben und die Federn frisch geplustert. Also denke ich, daß sie den Küken auch etwas
frische Luft zukommen läßt.
Wenn man also den Brüter ganz schnell wieder schließt kann das nicht so schlimm sein.
Man sollte ihn vllt nicht ständig für jedes Küken einzeln öffnen. Und wie gesagt, selbst in
einem einfache Flächenbrüter von Bruja sterben die ungeschlüpften Küken dadurch nicht.
Wieso auch? Die Eihaut wird ja nicht sofort von einer Sekunde zur Anderen zu Leder.

Kleener
30.03.2013, 20:29
Als Leistungszüchter muss ich die Küken direkt nach dem Schlupf kennzeichnen. Das geht nicht ohne den Brüter zu öffnen und die Küken zu entnehmen. In dem Moment passiert dann was, was den schlüpfenden Küken mehr wert ist als das stickige Brutklima. Sie bekommen einen Schwall frische Luft und ein wenig Abkühlung. Beides entlastet ihren Kreislauf.
Wenn ich die Küken aus dem Brüter entnehme, sehen sie sehr nass aus, sind es aber nicht. Ihr Flaum kann sich nicht sofort entfalten, weil er in feinen Hülsen steckt, die erst abplatzen müssen. Mit den Hülsen sehen die Küken nass aus und die Hülsen platzen im Kükenheim viel schneller als im Brüter.




72 Stunden ist die Zeit, in der Küken nicht unbedingt Nahrung brauchen, weil sie noch vom eingezogenen Dottersack zehren können. In der Brutmaschine halten sie das aber nicht so lange aus.
24 Stunden nach dem Schlupf im Brüter ist verdammt lang. Die meisten Küken halten das auch aus. Allerdings nur mit Qualen.
Ich mag ja Hybriden überhaupt nicht, aber deren Hersteller haben es einfach drauf. Die würden Küken niemals 24 Stunden im Brüter lassen, schon weil sie großen Wert auf vitale Küken legen. Die haben herausgefunden, dass Küken sich am besten entwickeln, je früher sie Zugang zu Wasser haben und Futter aufnehmen können.
Ganz am Anfang lies ich meine Küken auch 24 Stunden im Brüter, selbst wenn sie ganz erbärmlich gepiept haben. Weil das alle so sagen und weil man das schon immer so gemacht hat. Bis mir dann die ersten Küken eingegangen sind und ich die Vermutung hegte, dass ich das hätte verhindern können.
Inzwischen sind mir die überkommenen Ansichten egal. Sind ein paar Küken geschlüpft und beringt, kommen sie ins Kükenheim unter die Lampe auf den Lappen über dem warmen Sand. Da steht dann auch schon Wasser daneben, liegen kleine Steinchen und Futter herum. Manchen ist das egal und manche müssen gleich alles probieren. Ich mische mich da nicht mehr ein. Wenn sie dann piepen hört sich das nicht erbärmlich an sondern nach Wohlgefühl. Das Licht bleibt, bis auf 2 Stunden in der Nacht, an bis alle Küken abends einen vollen Kropf haben.
Danke,die Erfahrungen hab ich auch gemacht.
Frischluftzufuhr ist wichtiger als das angebliche Brutklima,die Glucke erhebt sich während des Schlupfes auch öfter.
Etwas schwächere Küken erholen sich in normalem Raumklima deutlich schneller.
Nur"weil es immer so war"heißt das nicht das"es immer richtig"ist.
Man sollte doch auch mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen und seinen (eventuellen)Verstand auch benutzen.

SusiSorglos2
30.03.2013, 22:18
Ich mach es ebenso wie Wontolla und kann seine Erfahrungen auch nur bestätigen.;)

Liebe Grüße
Susanne

hagen320
30.03.2013, 22:34
In einer ordentlichen Brutmaschine schlüpfen die Küken auch innerhalb weniger Stunden und was dann nicht geschlüpft ist kommt in der Hybridzucht in den Eimer.
Ich habe mir neulich mal eine Brutmaschine für 19000 Eier bei einem Geflügelhof angeschaut und erklären lassen. Die Eier werden wie in einer Hobbyzucht am 18. Tag in einen Schlupfbrüter umgelegt, kurz vor dem schlupf wird Sauerstoffmagel erzeugt und das 2-3 mal. Die Küken schlüpfen dadurch auf einen schlag und werden danach gesext. Alles was nicht innerhalb kurzer Zeit geschlüpft ist gilt als nicht lebensfähig und zu arbeitsintensief und wird getötet.

Gerd II
30.03.2013, 22:58
Ich kann das auch nur bestätigen,was Wontolla schreibt.
Nach 6-8 Std entnehme ich die ersten Kücken und um das Brutklima wieder schneller zu erzeugen,besprühe ich die Eier mit warmem Wasser. Ich nehme die Kücken früher raus,weil ich es auch nicht mag ,wenn die Kücken mit den angepickten Eiern Fußball spielen. Ist eben der Nachteil des Flächenbrüters, das sich der Schlupf unter Umständen sehr lange hinzieht. Und beobachten sollte man mal, wie schnell sich die Küken im Kükenheim entwickeln,während
die im Brüter verbliebenen Kücken immer noch wie begossene Pudel aussehen.

Gruß Gerd

sanseban
31.03.2013, 14:21
Also: Ich habe die Küken nach ca. 40 Stunden aus dem Bruja geholt. Sie waren alle putzmunter... Ich dachte, dass sie sich sofort auf Wasser und Futter stürzen würden, aber dem war nicht so.
Am Interessantest ist aber, dass - nachdem ich die 16 Tiere aus dem Apparat geholt habe - bis jetzt noch drei weitere geschlüpft sind; diese waren beim Öffnen noch nicht angepickt. Eigentlich wollte ich den App. sogar abstellen. Da aber zwei Küken noch feucht waren, habe ich ihn angelassen - und siehe da.....
Man liest immer, dass beim Öffnen das Brutklima zusammenbreche und dann alles abstirbt. Das scheint aber nicht grundsätzlich zu stimmen......
Jetzt freue ich mich über jede Menge Osterküken!!!!

weigela
01.04.2013, 17:34
Die Erfahrungen zeigen, dass nicht alles, was in der Literatur zu lesen war, auch immer stimmen muss. Es schreiben eben zu viele ab und so kann eine falsche Behauptung oder andere Auffassung sich über Jahre halten. Mit dem weitergeben eigener Erfahrungen in Verbindung mit der Beobachtung bei Naturbruten können Erkenntnisse auch dem breiten Leserkreis zur Verfügung gestellt werden. Dafür Danke ich und werde hier einiges anders machen.
Th.

sanseban
02.04.2013, 00:01
offenbar ist das so. Die Küken schlüpfen übrigens immer noch. Die ersten schlüpften am Freitag, heute ist Montag. Zwischendurch habe ich den Brutkasten mehrfach - auch länger - geöfnet, um die Kleinen herauszugholen.
Bisher haben sich alle prima entwickelt.
Ich frage mich nur, weshalb manche Küken so lange brauchen.....
Tim

Hühnerbruno
02.04.2013, 07:34
Es stimmt nicht, dass beim öffnen alles abstirbt. Durch das öffnen verliert man das feucht Warme Klima , sollten Eier schon angepickt sein trocknet die Eihaut und wird wie Leder. Dann kommen sie Küken schlecht raus, bleiben stecken...