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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Artikel Augabe 19, 2. Leserbrief an den Spiegel



Puit
20.05.2006, 23:29
Liebe Freunde,
aufgrund des im Spiegel, Ausgabe 19. (Die Virenjäger) erschienenen Artikels zur Vogelgrippe hab' ich mich mal wieder genötigt gefühlt zu reagieren. Anbei...

Sehr geehrter Herr Fichtner, sehr geehrter Herr Kneip, sehr geehrter Herr Traufetter,
ein weiteres Mal enttäuschte mich die wenig differenzierte, dafür um so reißerische Berichterstattung zum Thema Vogelgrippe sehr.
Die in Ihrem Artikel in Szene gesetzte Gefahr für die Menschheit sieht im Vergleich zu wirklich gefährlichen und realen Krankheiten lächerlich aus. Für Europäer ist die Gefahr, bei einem Verkehrunfall im Urlaub umzukommen deutlich größer als diejenige an der Vogelgrippe zu erkranken.
Sie sollten sich einmal klar machen, dass Sie mit dieser Art Berichterstattung lediglich erreichen, dass zukünfig in Deutschland keine artgerechte Haltung von Federvieh mehr möglich sein wird. Dies ist eine von mehreren sich abzeichnenden Bestrebungen zur wirtschaftlichen Vernichtung klein- und mittelständischer bäuerlicher Erwerbsstrukturen. Das Kippen des Käfighaltungsverbotes, sowie die Förderung des Anbaus gentechnisch veränderter Nahrungsmittel (Mosanto läßt grüßen) haben dasselbe Ziel.

Im Anhang werde ich Ihnen noch eine Linkliste zur Verfügung stellen, die das Thema Vogelgrippe aus einer anderen Warte beleuchtet. Ich betrachte es als eine Aufgabe von Journalismus nach Objektivität zu streben, doch in allen Artikeln - ich bin immerhin Abbonentin und verpasse daher nur selten etwas - kommen leider ausschließlich die Stimmen zu Wort die ein wirtschaftliches Interesse zu vertreten haben. Dazu zähle ich auch die erwähnten Experten der WHO, mit Ihren neu ausgestatteten modernen Büros, deren Arbeitsplätze auf Jahre durch Beobachtung des Vogelgrippeszenarions gesichert sind (auch wenn Freilandhaltung schon lange auf ewig verboten sein wird) und das FLI, welches seine kräftige Finanzspritze von Herrn Seehofer ja bereits erhalten hat.

Hier ein winzig kleiner (eine einzige Google Suche) Auszug von definitiv nicht hypothetischen Ursachen für ein "Massensterben" von Menschen.
HIV
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNAIDS, das gemeinsame HIV/Aids-Bekämpfungsprogramm der Vereinten Nationen (UN), schätzen laut ihrem am 21. November 2005 veröffentlichten Jahresbericht »Aids Epidemic Update 2005«, dass 2005 rund 40,3 Millionen Menschen (darunter 2,3 Millionen Kinder unter 15 Jahren) weltweit mit dem HI-Virus infiziert sind, so viele wie nie zuvor. 2003 lebten rund 37,5 Millionen Menschen mit der Krankheit.

Marburg
Das tödliche Marburg-Virus breitet sich in Angola immer schneller aus. Besonders betroffen ist die Region Uige im Nord-osten des Landes, wo von 235 infizierten Menschen bereits 215 gestorben sind. Drei Viertel der Todesopfer sind Kinder.

Strahlenkrankheit
Auch 20 Jahre nach der verheerenden Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind sich Experten uneins über die Auswirkungen des Unglücks. Dies wurde bei einer öffentlichen Sitzung des Umweltausschusses am 5. April deutlich. Während Wolfgang-Ulrich Müller vom Institut für Medizinische Strahlenbiologie in Essen und Melissa Flemming, Sprecherin der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien, von 4.000 Toten aufgrund der Bestrahlung sprachen, verwies Angelika Claußen, Vorsitzende der Deutschen Sektion von "Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges" auf Quellen, die von 8.000 bis 22.000 Toten ausgehen. Der IAEO warf Claußen vor, in ihrem Bericht, den sie gemeinsam mit anderen Organisationen erstellt hat, "viele Daten manipuliert" zu haben und damit "keine redliche Wissenschaft" zu betreiben. Aus Originalquellen, die auch der IAEO zugänglich gewesen seien, gehe hervor, dass von den 600.000 bis eine Million Aufräumarbeitern, die nach dem Unglück vom 26. April 1986 eingesetzt wurden, 90 Prozent schwer erkrankt seien. Dabei handele es sich nicht nur um Krebserkrankungen, sondern auch um hirnorganische Erkrankungen, Schädigungen der Sinnesorgane, der Atemwege und Verdauungsorgane sowie psychische Krankheiten.

Japanische EnzephalitisI
m nordindischen Uttar Pradesh starben bisher 131 Menschen, meist Kinder, an den Folgen der Japanischen Enzephalitis. Mehr als 180 Personen befinden sich in stationärer Behandlung. Die Japanische Enzephalitis ist in dieser Region während der Regenzeit durchaus bekannt, doch die Zahlen sind gegenüber dem Vorjahr alarmierend. Im Jahr 2004 wurden insgesamt 50 Todesopfer beklagt.

Tetanus, Polio, Masern
1999 gab es noch 873'000 Todesfälle aufgrund von Masern, im Jahr 2003 waren es noch 530'000 und das Ziel, die Zahl der Todesfälle bis 2005 um die Hälfte zu senken, rückt in erreichbare Nähe. Anders sieht es hingegen bei Tetanus aus: Das Ziel der Ausrottung von Tetanus bis Ende 2005 dürfte nicht erreicht werden. Nach wie vor sterben jährlich 257'000 Kinder und 30'000 Frauen an dieser Krankheit. Tetanus wird als „silent killer“ bezeichnet, da der Tod oft unmittelbar nach der Geburt eintritt und die Ursache deshalb häufig nicht diagnostiziert wird.

Malaria: hervorgerufen von einzelligen Parasiten der Gattung Plasmodium; an der Tropenkrankheit erkranken laut WHO jährlich 300 bis 500 Millionen Menschen, 90 Prozent davon leben in Afrika; 1,5 bis 2,7 Millionen sterben, etwa 50 Prozent Kinder unter fünf Jahren.

Tuberkulose: durch Bakterien hervorgerufen; jedes Jahr sterben zwei bis drei Millionen Menschen; die Krankheit ist in Afrika neben AIDS die häufigste Todesursache; in den letzten Jahren zeichnet sich eine dramatische Entwicklung in Osteuropa ab

Leishmaniose
Letzte Woche präsentierten Wissenschaftler des kalifornischen Institute for OneWorld Health in Palermo auf dem Third World Congress on Leishmaniasis ihre Forschungsergebnisse hinsichtlich der Bekämpfung der Tropenkrankheit Leishmaniasis. Diese Krankheit befällt jährlich 1, 5 Millionen Menschen weltweit und fordert 200.000 Todesopfer.

Passivrauchen
Auch sei Passivrauchen mitverantwortlich für die Entwicklung zahlreicher nicht tödlicher Fälle von koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall und chronisch- obstruktiven Lungenerkrankungen. Angesichts der geschätzten über 3 300 Todesopfer jährlich und ungezählten Kranken aufgrund des Passivrauchens ist es nach Worten Keils und Bechers dringend geboten, ein Bundesgesetz zum umfassenden Nichtraucherschutz in öffentlichen Räumen zu erlassen, das auch die Gastronomie erfasst.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weiterhin die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Fast jeder zweite der 818.271 Todesfälle im Jahr 2004 sei von einer Erkrankung des Kreislaufsystems ausgelöst worden, berichtete das Statistische Bundesamt.

Tollwut
Zwischen 40 000 und 70 000 Menschen sterben jährlich an Tollwut, die meisten in Osteuropa, Asien (80 % lt. Ärzte-Zeitung vom 30. April 2003) und Afrika, wo Tollwut endemisch ist. Die Hälfte der Todesfälle weltweit betrifft Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren (Quelle: Ärzte-Zeitung vom 30. April 2003).

Zeckenbisse
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch Zecken übertragene meldepflichtige Virusinfektion. Das Risiko durch einen Zeckenstich mit FSME infiziert zu werden, ist jedoch in den endemischen Gebieten in Deutschland unterschiedlich hoch. Aktuell unterscheidet man Endemie-, Risiko- und Hochrisikogebiete. Im Jahr 2005 wurden insgesamt 432 FSME-Erkrankungsfälle übermittelt, die der gültigen Falldefinition (Referenzdefinition) des RKI entsprachen (zum Vergleich: 2004: 274 FSME-Fälle

Hepatits B
Trotz Verfügbarkeit hochwirksamer Impfstoffe ist die Hepatitis B weltweit weiterhin eine Infektionskrankheit von erheblicher medizinischer Bedeutung. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation haben etwa 2 Milliarden Menschen eine Hepatitis B durchgemacht und 5 bis 7% der Weltbevölkerungen sind chronisch mit dem Virus infiziert. Man geht von weltweit etwa 1 Million Hepatitis-B-assoziierter Todesfälle pro Jahr aus.

Lepra
Die Lepra (synonym: Hansen-Erkrankung) hat die Menschheit durch alle Epochen begleitet. Erste Aufzeichnungen über Erkrankungen an Lepra lassen sich bis 600 v. Chr. in Indien belegen. Bis heute ist die Erkrankung jedoch nicht ausgerottet. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind derzeit mehr als 2 Millionen Menschen an Lepra erkrankt.

Linkliste

http://www.steiof.blogspot.com/

http://www.huehner-info.de/vogelgrippe/vogelgrippe-GRAIN-feb2006.html

http://www.gegenpropaganda.org/html/h5n1_info.php

http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/AfA_naturkost/10048.php

http://www.drmartinwilliams.com/component/option,com_simpleboard/Itemid,137/func,view/id,443/catid,7/

http://www.szon.de/lokales/laupheim/region/200605170564.html



Mit freundlichen Grüße

Larasta
20.05.2006, 23:48
:resp :gross :danke

Rumpelstilzchen
21.05.2006, 00:38
Prima :) !