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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Henne röchelt



Bienchen
16.05.2006, 22:25
Heute Abend haben wir festgestellt, daß eine unserer Hennen röchelt. Das übrige Verhalten ist m.E. völlig normal. Dann habe ich mein Hühnerbuch rausgeholt und nachgelesen. Die Anzeichen von ND sind dort Atemnot, grüner wässriger Stuhl und Fließeier. Mein Mann holt seit 2 Tagen immer ein Fließei morgens aus dem Stall. Und dünner Stuhl ist manchmal auch zu sehen. Ohne das Rosseln des Huhns Anzeichen, die immer mal auftreten und noch lange nicht ND bedeuten. Das Rosseln kann ja auch eine Erkältung sein. Da ja jetzt bald der Holunder wieder blüht warte ich schon regelrecht auf weniger Legeleistung.

Kann jemand was dazu sagen ?

Gruß

Bienchen

SetsukoAi
16.05.2006, 23:11
Mach dir erstmal keine Stress. Das es ND ist denke ich nicht. Glaube eher an eine Erkältung. Also nicht gleich den Teufel an die Wand malen.

Besorg dir beim TA ein Mittel gegen Schnupfen.

Claudia01
17.05.2006, 18:11
Hallo,

wieso sollte die Legeleistung runter gehen, weil der Holunder blüht??
Den Zusammenhang verstehe ich jetzt nicht. Kannst Du das bitte mal erklären?

Leider kann ich Dir sonst nicht behilflich sein, da ich als Anfänger mich mit Hühnerkrankheiten nicht so auskenne. Hoffe, dein Huhn wird bald wieder.

LG
Claudia

Scybalon
17.05.2006, 19:05
Ich denke mal, das mit dem Holunder soll ein Metapher dafür sein, dass nun Frühling ist und er somit mit brütenden Hühnern rechnet - welche ja keine Eier mehr legen ;)

Flöckchen
17.05.2006, 21:22
Hallo,
ich habe eine fast 80 jährige Schwiegermutter die sagt auch immer : Wenn der Hollunder blüt werden die Hühner müd !!!

Es stimmt , meine legen auch schlechter wie in einer anderen zeit....

LG Micha

Bienchen
17.05.2006, 21:34
Hallo SetsukoAi,

ich würde auch auf Erkältung tippen. Was gibt mir der TA denn dann für diese 1 Henne ? Ein Antibiotikum ? Ich glaube das möchte ich nicht. Dann hab ich das Zeug in den Eiern... Obwohl, aufgrund der Anzahl der Eier heute hat sie glaube ich gar nicht mal gelegt.
Ich hab sie heute mal beobachtet. Etwas behäbiger ist sie schon als die andern. Wäre ich auch wenn mir nicht wohl wäre. Ansonsten sieht man keine tränenden Augen oder Ausfluß aus der Nase. Vielleicht eine Bronchitis ? Ich habe hier irgendwo was von Obstessig ins Trinkwasser gelesen. Klingt gut aber was bewirkt das? Ich habe noch Vitamine fürs Trinkwasser im Kühlschrank gehabt, die hab ich mal gegeben. Und zum Rhabarberkuchen vom Wochenende noch ein paar Kräuter. Von Salbei hab ich auch was gelesen. Zudem scheint sie mit Ungeziefer zu kämpfen. Sie putzt sich ständig. Im Stall hatten wir am Wochenende kleine schwarze Tierchen, vielleicht Flöhe ? Den Stall haben wir desinfiziert und frisch gemacht. Aber die Tiere sind doch auch bestimmt im Gefieder !?

Gruß Bienchen

Claudja
17.05.2006, 22:22
Hallo Bienchen!

Lass es auf alle Fälle abklären, was Deinem Huhn fehlt. Ein röchelndes Huhn muss keinen Schnupfen haben. Es gibt soviele Krankheiten beim Huhn, die solche Symptome haben, da kannst Du raten und fragen wat dat Zeug hält und kommst trotzdem nicht weiter.
Wenn Deine Henne auch noch durch Parasiten geschwächt ist, kanns arg ausgehen.
Bischen schwierig die schwarzen Tierchen zu identifizieren, fehlt eine genaue Beschreibung. Wenn die nicht viel grösser als ein Stecknadelkopf sind und beim zerreiben blutig sind, tippe ich auf rote Vogelmilbe. Die sitzt nicht ständig am Tier, kann aber natürlich beim verlassen der Sitzstange immer noch auf der Haut sitzen. Permanent am Huhn sind die Federlinge, die sind aber eher durchscheinend und man sieht sie auf dem Körper rumflitzen.
Lass das Tier besser untersuchen, kann von harmlosem Schnupfen, Coli, bis IB usw alles sein. Du gefährdest damit ja auch den Rest Deines Bestandes.

Grüsserchen
Claudia

SetsukoAi
18.05.2006, 15:38
Original von Bienchen
Hallo SetsukoAi,

ich würde auch auf Erkältung tippen. Was gibt mir der TA denn dann für diese 1 Henne ? Ein Antibiotikum ? Ich glaube das möchte ich nicht. Dann hab ich das Zeug in den Eiern... Obwohl, aufgrund der Anzahl der Eier heute hat sie glaube ich gar nicht mal gelegt.
Ich hab sie heute mal beobachtet. Etwas behäbiger ist sie schon als die andern. Wäre ich auch wenn mir nicht wohl wäre. Ansonsten sieht man keine tränenden Augen oder Ausfluß aus der Nase. Vielleicht eine Bronchitis ? Ich habe hier irgendwo was von Obstessig ins Trinkwasser gelesen. Klingt gut aber was bewirkt das? Ich habe noch Vitamine fürs Trinkwasser im Kühlschrank gehabt, die hab ich mal gegeben. Und zum Rhabarberkuchen vom Wochenende noch ein paar Kräuter. Von Salbei hab ich auch was gelesen. Zudem scheint sie mit Ungeziefer zu kämpfen. Sie putzt sich ständig. Im Stall hatten wir am Wochenende kleine schwarze Tierchen, vielleicht Flöhe ? Den Stall haben wir desinfiziert und frisch gemacht. Aber die Tiere sind doch auch bestimmt im Gefieder !?

Gruß Bienchen

Mein TA hatte mir ein Pulver gegeben. Es gibt ein weißes und ein gelbes. Ich denke das ist eine Art Antibiotikum.

Das gibts man über das Trinkwasser. Ich würde mich auf jedenfall mal mit dem TA beraten (ich hoffe du hast einen der nicht gleich in Panik ausbricht). Dann würde ich diese eine Henne extra setzen und ihr jeden Tag das Pulver in Wasser aufgelöst in einer Spritze über den Schnabel verabreichen damit du sicher gehen kannst das diese Henne alles bekommen hat.
I.d.R. dauert das nicht länger als eine Woche bis es wenigstens eine Besserung gibt und dann musst du ca. 2-3 Wochen warten bis du die Eier wieder verwenden kannst.

Einzel setzten würde ich sie sowieso, nicht das sich andere anstecken.

Zu dem Ungeziefer. Es kann sein das deine Hühner mit der roten Vogelmilbe kämpfen. Die sind sehr häufig. Ich besprühe beim Ausmisten spätestens alle 2 Wochen den Kompletten Stall mit einem Antiparasitikum und es gibt ein Zeug das man verdünnt direkt auf die Hühner sprühen kann. Habe ich gerade vorhin einfach auf Verdacht auf meine Glucken gesprüht. Da das brüten ja doch sehr an den Kräften zerrt und das Ungeziefer ebenfalls schwächt.

Meine Nachbarin hatte auch solches Ungeziefer. Aber die tun nicht dagegen und sie hatten eine Glucke gehabt die scheinbar so genervt war das von der Brut nur noch ein Kücken über war.

Also diese Biester sollte man auf jedenfall bekämpfen. Diese saugen vor allem Nachts Blut von den Hühnern.

MonaLisa
18.05.2006, 16:00
Bei Ungeziefer ist Kieselgur im Stall und Verminex am Tier selbst das ungefährlichste für dich und auch deine Tiere. Das solltest du unabhängig von deiner röchelnden Henne wiederholt anwenden. Einmal Stall desinfizieren hilft hier leider nur ganz kurz, da musst du dran bleiben.
Die Henne solltest du dem TA vorstellen. Je nachdem ob Beläge oder Schleim im Rachen sind kommen andere Ursachen in Frage - Ferndiagnose ist hier nicht möglich. Sie kann die anderen auch anstecken und das solltest du möglichst vermeiden, also einzeln setzen. Obstessig und Vitamine sind eher vorbeugend, beim akuten Fall reicht das nicht aus.

Gruß Petra

Claudia01
18.05.2006, 18:18
Hallo

Danke für die Erklärung wg. des Holunders *schmunzel* !

LG
Claudia

Bienchen
06.06.2006, 11:08
Hallo!

Also morgen werden es nun 3 Wochen, seitdem meine Henne etwas verschleimt klingt. Sie frißt normal und das äußere Erscheinungsbild ist auch normal. Ich hatte mich gegen medikamentöse Behandlung entschieden und war mir sicher, daß das eine Erkältung ist, die entweder nach 10 Tagen vorbei ist oder das Huhn das nicht überlebt. Mittlerweile ist die Situation unverändert, die Henne steht tagsüber allerdings mitten auf der Wiese, den Kopf unter dem Flügel und schläft. Ansonsten ist sie auch recht langsam. Gestern kam eine Bekannte vorbei, die sofort meinte sie trauert vielleicht...Wir hatten nämlich 3 Tage vor Auftreten der Symptome unseren Hahn verloren (Vermute Schlaganfall, er war ohnehin körperlich behindert). Diese Variante hatte ich mir noch nicht überlegt, aber ich finde der Gedanke hat was. Hat jemand Erfahrung damit ?

Gruß Bienchen

Scybalon
06.06.2006, 19:10
Hmm...als bei mir ein Huhn getrauert hat, war es in der Tat lustlos herumgestanden, aber vom Anfang an. Verschleimt oder etwas in der Art war sie nicht und nach einiger Zeit (~4 Wochen) ging es dann auch wieder.

Vielleicht ist es ein zusätzlicher, aber garantiert nicht der einzige Faktor.

Bienchen
07.06.2006, 21:38
Hallo !

Sagt euch die Krankheit "Biepser" etwas ? Die älteren Leute bei uns nennen so eine Hornautbildung auf der Zunge. Die Hühner sterben daran, wenn man die Hornhaut nicht von der Zunge kriegt. Ich habe auch gehört, daß die Ursache dafür zuviel Weichfutter ist. Eine alte Dame bei uns im Ort macht den Hennen die Hornhaut angeblich immer von der Zunge. Ob das was mit Weichfuttergaben zu tun hat...vielleicht ja auch Veranlagung.
Unserer Henne geht es zunehmend schlechter, mittlerweile sondert sie sich hab und scheint Schluckbeschwerden zu haben. Morgen werde ich die alte Dame bitten, sich mein Huhn mal genauer anzuschauen. Wer weiß vielleicht hat sie auch was an der Zunge.

Grüße

Bienchen

Scybalon
07.06.2006, 22:25
Also ich persönlich habe noch nie etwas davon vernommen...und halte es für ziemlichen Blödsinn. ansonsten wäre es ein Anzeichen von extremer Inzucht, da auf dem Wege natürlicher Selektion ein derart unvorteilhaftes Merkmal niemals überlebt hätte.

Claudja
07.06.2006, 23:23
Original von Bienchen
Hallo !

Sagt euch die Krankheit "Biepser" etwas ?

Ja, sagt mir was. Kannst Du in etwas abgeänderter Form auch bei Werner Lüthgens "Hühnerkrankheiten" nachlesen. Was Deine "älteren Leute" dazu meinen ist reine Tierquälerei und völliger Unsinn.
Warum wartest Du 3 Wochen damit, das Huhn mal einem TA vorzustellen?
Drück Dir selbst mal die Daumen, dass sich der Rest noch nicht angesteckt hat.

Grüsserchen
Claudia

kraehe
08.06.2006, 00:27
Original von Scybalon
Also ich persönlich habe noch nie etwas davon vernommen...und halte es für ziemlichen Blödsinn. ansonsten wäre es ein Anzeichen von extremer Inzucht, da auf dem Wege natürlicher Selektion ein derart unvorteilhaftes Merkmal niemals überlebt hätte.

dito... :o

Dalmi
08.06.2006, 11:50
Hallo
Ich hab seit letztem Samstag auch ein Henne die röchelt und ganz apatisch war. Hab sie erst mal in einen anderen Stall gesetzt, da scheint am Tag die Sonne rein. Hab ihr in Trinkwasser Vitamine getan u. gekochtes Ei verfüttert. Am Montag war es nicht besser u. hab mir dann ein Medikament(14 Tage ins Trinkwasser) geben lassen.Heute ist sie schon wesentlich fitter trinkt und frießt wieder. Das dauert also lange bis sie wieder richtig gesund ist aber ich denke ohne Antibotikum hätt sie es nicht geschafft(die letzten Wochen war es ja kalt und verregnet).
GrußGruß Dalmi

Bienchen
10.06.2006, 16:34
Die alte Dame war bei mir und hat sich die Henne angeschaut. Sie hat der Henne in den Schnabel geschaut und bestätigt, daß sie Hornhaut auf der Zunge hätte. Und tatsächlich war ein dicker weißer Belag um die Zunge herum. Sie hat mit dem Fingernagel unter der Zunge geschabt bis sich die Hornhaut etwas gelöst hatte und dann an der Spitze der Zunge gezogen und die Hornhaut wie ein Hütchen von der Zunge gezogen. Sie hat gesagt daß das mit der Zeit alle Hühner bekommen und wenn die Hornhaut zu dick ist, wird die Zunge steif und sie kann nicht mehr fressen. Da viele ihre Hühner nach 2 Jahren schlachten, fällt das wahrscheinlich nicht so auf. Früher waren die Hühner bestimmt älter und meherere Tiere behaftet. Daß die Henne röchelt hat sie auch bemerkt und gesagt es sei irgendeine Krankheit, die ihre Hühner auch schon hatten, es ginge aber auch wieder weg.
Mittlerweile frißt sie nur noch wenig und sondert sich immer mehr ab. Von dem Gedanken zum TA zu gehen bin ich abgekommen, ich habe da eigene Ansichten: wenn sie es schaft ist gut, wenn nicht tut es mir Leid. Ansteckend scheint es nicht zu sein, die anderen Hennen sind putzmunter.

Gruß
Bienchen

SetsukoAi
10.06.2006, 16:56
Also das mit "Hornhaut auf der Zunge" habe ich noch nie gehört.

MonaLisa
12.06.2006, 10:46
Ich habe schon alte Hühner gehabt (über 10 Jahre) und keine davon hatte eine dicke Hornhaut auf der Zunge...
Deine Einstellung zum Röcheln deiner Henne ??? - kann ich nicht verstehen. Dann schlachte sie doch wenigstens, damit sie nicht unnötig leidet. Ich bin auch kein Freund von Medikamenten und TIere aufpäppeln, komme was da wolle, aber leiden lassen - nee, finde ich menschlich daneben.
Ich hoffe für deine anderen Tiere nur, es ist wirklich nicht ansteckend.
Vielleicht sollte deine alte Dame sich bei der Tierklinik bewerben. Die brauchen für die Feststellung einer solchen Krankheitsursache nämlich immer noch die alte Methode der Keimanzüchtung nach Abstrich- und Blutentnahme.

Petra

Auguste
13.06.2006, 13:07
Hallo,

ich bringe mal ein Zitat aus "Hühnerkrankheiten" von Dr Werner Lüthgen:

"Ansteckender Hühnerschnupfen

...Das vorhandene Exsudat (eiweißhaltige Flüssigkeit) verklebt die Nasenöffnungen, sodass die Tiere durch den Schnabel atmen müssen. Dabei können die Schleimhäute der Schnabelhöhle austrocknen, wobei insbesondere auf der Zungenoberfläche eine trocken-rissige Haut entsteht.
Die früher geübte Unart, diese trockene Haut als "Pips" abzuziehen, muss aber als grobe Tierquälerei angesehen werden. Viel wichtiger iet es, die Nasenöffnungen mit Hife eines Wattestäbchens vom Exsudat zu befreien, damit die Hühner wieder ungestört atmen können...."

Mach mit der Info was du willst, aber bitte keine Hühner mehr quälen!

Gruß
Annette

michelle
13.06.2006, 14:14
Wer Tiere hält, übernimmt auch Verantwortung. Wer Tiere einfach so dahin siechen lässt, mit suspekten, veralteten, tierquälerischen Methoden zu kurieren versucht und weder einen TA zuzieht noch Notschlachtet ist definitiv verantwortungslos...
Sowas kann ich echt nicht nachvollziehen. Man kann die Eier auch im Supermarkt kaufen oder beim Bauern...
???

Bienchen
14.06.2006, 16:14
Also nun muß ich mich auch noch verteidigen! Ich bin beim besten Willen kein Tierquäler! Aber für mich sind TA auch keine Halbgötter in weiß und manchmal zählt für mich die Aussage einer alten Dame, die schon vorm Krieg Hühner hatte mehr als das Vollstopfen mit Medikamenten vom TA.
1. Ist mein Huhn ein Nutztier und für die Kosten des TA bekomme ich mindestens 2 neue Hühner (je 8€)
2. Verenden in der Natur täglich wilde Tiere, die sich manchmal auch quälen und keiner rennt mit dem Antibiotikum hinterher.
3. Ich war diese Woche schon kurz davor sie schlachten zu lassen (weil bei uns das keiner fertig bringt). Ich bin aber hin und hergerissen, weil sie sich zwar zurückzieht, aber sie frißt und sie trinkt und ich habe das Gefühl jeden Tag etwas mehr. Die alte Dame behauptet steif und fest:"Die ist noch jung(20 Monate), die schafft das.
4. Sie hat bis heute nicht durch den Schnabel geatmet, die Nase ist frei; was die Behauptung widelegt, die Zunge wäre nur ausgetrocknet. Ich habe die Zunge gesehen und die hat ausgesehen wie die aufgeweichte Hornhaut an euren Fersen wenn ihr zu lange badet. Und diese "Hornhaut" auf ihrer Zunge war vorne spitz wie eine Nadel. Die Zunge untendrunter so, wie sie normal auch ist.

So kann ich mich nicht entscheiden, sie schlachten zu lassen, weil ich nicht fest davon überzeugt bin, daß sie es nicht schafft. Wenn sie es nicht schafft, wird sie im Herbst bei der Schlachtung nicht dabei sein, dann hat sie ihr Gnadenbrot. Geht es ihr schlechter, wird sie in Gottes Namen notgeschlachtet. Das Tier lebt doch auch gerne. Und man sieht, daß sie Lebenswille hat.

Gruß

Bienchen

hanneshuhn
25.05.2009, 08:48
Meine Hühner bekommen im Laufe ihres Hühnerlebens mehrfach einen Überzug auf/unter der Zunge. Selbst der "Hühnerspezialist" des Tierhygieneinstituts in Freiburg konnte mir nicht sagen, welche Ursachen das hat. Teilweise bekommen meine Tiere diese "Krankheit" schon innerhalb eines Jahres nach Kauf als Legehennen.
Symptome: Hühner sehren krank aus, hängende Flügel, Fressverhalten gestört.
Mein Rezept: Huhn in Tuch einwickeln, so dass nur noch Hals und Kopf heraussehen und dann rücklings zwischen die Beine "klemmen". Schnabel öffnen und Zunge zwischen die Finger nehmen und herausziehen. Die Übergangsstelle zwischen Hornhaut und Normalhaut am Zungengrund mit einer spitzen Nadel von der Mitte der Zunge her leicht einstechen (flach) und mit der Nadel hin- und herbewegen, bis sich die Hornhaut zu mindestens 2/3 abgelöst hat. Danach die abgelöste Hornhat über die Zunge abziehen - fertig.
Danach als schmerzlindernde Behandlung 1/2 Teel. Salatöl einträufeln und das Huhn fühlt sich "sauwohl". Die Hühner können unmittelbar danach wieder Körner picken. That´s all...

MonaLisa
25.05.2009, 10:45
Hierzu eine Aussage des Dozenten für Geflügelkrankheiten an der Berliner Uni:

Das Abziehen der Zungenhaut ist reine Tierquälerei und völliger Unsinn.

Dazu noch ein Zitat aus "Hühnerkrankheiten" von Dr Werner Lüthgen:

"Ansteckender Hühnerschnupfen

...Das vorhandene Exsudat (eiweißhaltige Flüssigkeit) verklebt die
Nasenöffnungen, sodass die Tiere durch den Schnabel atmen müssen. Dabei
können die Schleimhäute der Schnabelhöhle austrocknen, wobei
insbesondere auf der Zungenoberfläche eine trocken-rissige Haut entsteht.
Die früher geübte Unart, diese trockene Haut als "Pips" abzuziehen, muss
aber als grobe Tierquälerei angesehen werden. Viel wichtiger ist es, die
Nasenöffnungen mit Hilfe eines Wattestäbchens vom Exsudat zu befreien,
damit die Hühner wieder ungestört atmen können...."


Du solltest an deinen Haltungsbedingungen etwas verändern und/oder die Tiere impfen lassen.
Schnupfen (ansteckend) (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=18580)
Hühnerschnupfen kann auch in leichter Form, also ohne den berühmten Eulenkopf etc auftreten, aber mit der Zungenveränderung. Allerdings sehe ich auf dem angehängten Bild bei dem Huhn unten sehr deutlich und bei dem linken Huhn einen leichten Eulenkopf.

Gruß Petra

hanneshuhn
25.05.2009, 11:37
Die Hornhaut überzieht praktisch nur die Unterseite sowie Spitze der Zunge und wenn man nicht rechtzeitig diesen Überzug entfernt, dann geht das Huhn einfach ein, da es praktisch fast zu einer Verknöcherung des Überzugs kommen kann. Zunächst werde ich aber sicher deinen Rat befolgen und die Nase - sofern verstopft - mit einem Wattestäbchen freimachen.
Sicher irrt der zitierte Dozend, was die Tierquälerei betrifft und ich kann nur darauf hinweisen, dass die Vorgehensweise bei der Entfernung der Hornhaut
sehr behutsam gemacht werden muss, so daß das Huhn praktisch überhaupt
keine Reaktion zeigt. Sofern die "Nasenreinigung" nicht hilfreich ist, kann ich Dir ja einmal ein Bild, aufgenommen während der "OP" übermitteln...
Die Hühner sind übrigens geimpft !

MonaLisa
25.05.2009, 12:14
Hallo Hanneshuhn,

wenn sie gegen Hühnersschnupfen geimpft sind, so ist die Ursache für eine Verhornung in Vitaminmangel (meist Vit A) zu suchen, schlechten Haltungsbedingungen (Luft zu trocken) oder in einer speziellen Virusvariante. Um das festzustellen, ist eine komplette Blutuntersuchung zu machen. Die ist nicht gerade billig, da auf viele Ursachen zu testen ist (Viren, Bakterien, Vitamin-/Mineralmangel..)
Die Entfernung jedweder Hornhaut auf oder unter der Zunge ist unnötige Tierquälerei. Der Dozent ist gleichzeitig Prof und auch im internationalen Geflügelgremium tätig und lehrt an der Berliner Uni Geflügel in allen Varianten. Er hat ausführlich über diese früher übliche Methode informiert, um die Studenten darauf vorzubereiten.
Das ein Huhn kaum Reaktionen zeigt und man das leicht als "ist nicht oder nur wenig schmerzhaft" einstuft, liegt an der Herkunft des Huhns/Vogels. Sein einziger Schutz in der Natur war Schmerzreaktionen so gut es eben geht zu unterdrücken und so lange wie möglich gesund zu erscheinen. Du glaubst gar nicht, was ich da schon an Verletzungen gesehen habe, die man dem Tier auf den ersten Blick nicht angemerkt hat. Auch ich habe schon mal bei einem Huhn eine Not-Op durchführen müssen ohne Narkose, nur mit etwas Lokalanästesie. Es ist erstaunlich, was so ein Huhn in dem Moment nicht zeigt... Und trotzdem hatte es sicherlich heftige Schmerzen, aber das ist nur an winzigen Veränderungen im Ausdruck zu erkennen.

Auf jeden Fall würde ich deine Tiere auf den Schnupfenvirus testen lassen. Der Eulenkopf deiner Hennen auf dem Bild spricht nun mal dafür.


Gruß Petra

hanneshuhn
26.05.2009, 09:21
Hallo MonaLisa,

eine Untersuchung der Tiere wurde schon durch das Tierhygieneinstitut vorgenommen. Zur "Krankheit" selbst kann ich nur sagen, dass dieses Hornhautproblem mir schon seit meiner Kindheit bekannt ist und das ist schon
einige Jahre her.. Mein Vater hatte den Hühnern damals auch den "Pfipfis" entfernt, so heist das im Alemannischen Sprachraum. Die räumlichen Bedingungen sind optimal und lassen keine Wünsche offen. Für meine 6 Hühner gibt es 6qm "Wohnfläche" und 300qm Freilandfläche. Die Hühner selbst sind trotz der OP´s sehr zutraulich und kommen mir entgegen, und lassen sich gelegentlich auch ins Hühnerhaus tragen. Ich gehe davon aus, daß das Verhalten der Tiere ein Hinweis darauf ist, dass offensichtlich keine "Angst vor Tierquälerei" vorliegt. Ich bin kein Tierpsychologe, habe aber eine große Sensibilität für "Leiden" oder Wohlfühlen meiner Hühner.
Die Aussage unserer Bekannten, "bei euch möchte ich auch Huhn sein" ist wohl sehr zutreffend.

Gruß und Dank für die Tips Hannes

Phönix
26.05.2009, 09:58
Diesen Pfips hatte der TA bis jetzt nur einmal bei einem meiner Hühner diagnostiziert. Das hatte aber MICHTS mit einer Hornhaut uáuf der Zunge zu tun. Mein Huhn hatte etwas Spitzes gefressen, was ihr im Rachen stecken geblieben ist. Das kann schon eine Körnerhülse gewesen sein. Das ganze hat sich furchtbar entzündet! Ich bin sofort mit ihr zum TA. Eine langfristige Prozedur. STändig Rachenraum vom Eiter befreien, ausspülen, Weichfutter machen und sie hat es doch nicht gepackt. Ich bezweifle, dass das Pfips war. Für mich hört sich das auch, wie MonaLisa sagte, nach einem Mangel an, wie zB weiche Fingernägel bei Calciummangel.

Anders kann ich mir nicht erklären, warum gerade deiner Hühner das mindestens einmal bekommen, meine aber noch kein einziges Mal, obwohl ich schon 10 Jahre lang Hühner halte.

Gehe doch bitte zum Tierarzt. Wenn dir das Geld für die Qualen dieser einen Henne zu schade ist, dann sehe es zumindest als Investition für die nächsten Hühnergenerationen. Lass das Blut auf Mangelerscheinungen untersuchen und gut ist's.

Und bitte biete ihr ein bisschen Babybrei zum Fressen an. Das bekommt sie wenigstens hinter.

Gute Besserung dem armen Huhn.

LG Phönix

MonaLisa
26.05.2009, 09:59
Hallo Hannes,

das Pfipfis - auch oft als Pips benannt - geistert schon lange unter den älteren Hühnerhaltern rum. In etlichen Büchern neueren Datums wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Hornhautentfernung nicht die Ursache bekämpft... Auch wenn das Wissen einer Geflügeluniversität nicht Anspruch auf Allwissenheit hat, so sollte man es doch berücksichtigen.

Aber viel mehr interessiert mich Folgendes:
Was hat das Institut dann zu dem Eulenkopf gesagt? Muss ja eine Ursache haben diese Entzündung der Nebenhöhlen...
Wurde dein Bestand auf Mykoplasmen untersucht?

Gruß Petra