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11.05.2006, 21:51
...meldet sich auch zu Wort:

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» Geflügel muss eilig in die Freiheit / Deutscher Tierschutzbund fordert Länder auf, unbürokratisch und einheitlich zu handeln

Deutscher Tierschutzbund e.V.
(Verbandspresse, 11.05.2006 15:07)


(Bonn) - Bundesminister Seehofer hat die neue „Verordnung zur Aufstallung des Geflügels zum Schutz vor der klassischen Geflügelpest“ in Kraft gesetzt. Nach der Verordnung können Geflügelhalter nun Ausnahmegenehmigungen für Freilandhaltung beantragen. Der Deutsche Tierschutzbund warnt vor bürokratischen Genehmigungsverfahren, die letztlich zu Lasten des Tier- und Verbraucherschutzes gehen. Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation fordert Langzeitstrategien für den Umgang mit der Geflügelpest zu entwickeln. Diese Strategien müssen auch dem Tierschutz voll Rechnung tragen. Kritik gibt es auch an der Entscheidung der Bundesregierung, die Käfighaltung von Legehennen über das Jahr 2007 hinaus zu verlängern.

„Die Tiere brauchen dringend ihre Freiheit zurück. Die Zustände in den Ställen werden immer dramatischer. Jetzt heißt es, schnell und aus Sicht des Tierschutzes angemessen und unbürokratisch zu handeln. Die Länder haben es nun in der Hand“, fordert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Die Forderung der Tierschützer: Die Länder sollen für ganze Gebiete Ausnahmegenehmigungen erteilen. Dann entfallen viele aufwändige Einzelanträge und eine weitestgehend einheitliche Regelung in den Ländern wird ermöglicht. Nur diese Verfahrensweise bietet für die betroffenen Geflügelhalter und besonders für die Tiere die Chance auf eine rasche Verbesserung der Lage.

Der Deutsche Tierschutzbund fordert zudem, endlich Langzeitstrategien zu entwickeln, wie mit der Geflügelpest umgegangen werden soll. Der zentrale Aspekt dabei ist, dass eine artgerechte Freilandhaltung auch zukünftig möglich bleiben muss. Die Parole lautet daher: Vorausplanen und nicht erst in der Krise reagieren. Denn nur dann können alle Aspekte des Tier- und Verbraucherschutzes einbezogen werden. Eine pauschale, unbefristete Aufstallpflicht bedeutet den Todesstoß für die artgerechte Geflügelhaltung.

In dem Zusammenhang kritisiert der Deutsche Tierschutzbund auch die Entscheidung des Bundesministers Seehofer, die Käfighaltung von Legehennen über 2007 hinaus weiter zuzulassen. Der Minister folgt damit einem Beschluss des Bundesrates. Die Käfigbefürworter haben in den vergangenen Monaten immer wieder die Geflügelpest als Argument missbraucht. „Neben dieser nun bald wohl gesetzlich weiter legalisierten Tierqual gibt es aber das Versprechen vom Bund und den Ländern, dass 50 Prozent der Hennen bis 2008 in alternativen Haltungssystemen unterzubringen sind. Wir geben uns nicht mit 49,9 Prozent zufrieden. Unser Kampf geht weiter und unser Ziel bleibt 100 Prozent Freiheit für die Hühner.“, stellt Apel klar.


Quelle/Kontaktadresse:
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