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Hobbyhuhn2013
25.01.2013, 21:43
Hallo liebe Leute mit Ahnung,

unsere Familie möchte gerne einen kleinen Trupp Hühner (5 Stück, kein Hahn) halten.

Ein ehemaliger, damals so genutzter Stall ist (integriert in die Garage, 2-2,5 qm) vorhanden und müsste noch renoviert/"modernisiert" werden - dahinter geht (leider nur nach Nordosten, tagsüber sehr schattig durch das Haus) hinaus ein (auch ehemals so genutzter) "Hühnergarten" mit altem Apfelbaum, hoher Tanne, Holunder, Weißdorn, Johannisbeerbüschen, Brennesselhecke, Brombeerhecke und Kompostplatz, es dürften etwa 100qm sein (bin aber schlecht im Schätzen, muss das noch genau ausmessen). Der Hühnergarten wird an zwei Seiten begrenzt durch Haus und Garage (dorthinein führt dann die Hühnerleiter), die anderen Seiten und die Fläche selbst sind bewachsen mit besagten Büschen etc.

Wir wollen nur Hühner zum Eierlegen und "pflegen", schlachten werden wir sie ohnehin nicht (drei kleine tierbegeisterte Kinder vorhanden!).

Die Tiere sollten somit folgende Kriterien erfüllen:
1) Legehühner, aber keine Hochleistungstiere -uns reichen ca. 15-20 Eier (insgesamt für die 5 Hühner) pro Woche, Überschuss würde dann eben (an freudige Abnehmer ;D) verschenkt; mal weniger ist auch kein Drama
2) robust, nicht krankheitsanfällig
3) "wetterfest", d.h. nach Möglichkeit das ganze Jahr (außer bei Frost natürlich) draußen, da der Stall meines Erachtens leider nicht besonders groß ist und auch nur ein Fenster Richtung Norden hat >:(
4) wenn möglich, nicht allzu scheu (wegen der Kinder, die helfen möchten)
5) möglichst nicht flugbegeistert: Zaun 1,8m hoch, drumherum noch weiterer Garten, Feldwege etc., also kein Beinbruch, wenn die Tiere mal abhauen, aber ich will sie auch nicht jeden Abend suchen müssen ;)

Aussehen, Zucht usw. sind uns völlig egal - wir wollen einfach ein paar gesunde Tiere halten, anständig mit ihnen umgehen und uns an ihren Eiern erfeuen! Ich habe schon ein bissel was gelesen, möchte aber lieber gründlich planen und mich vorab gut informieren, und v.a. die Hühner tiergerecht halten. Bisher dachte ich bzgl. der Rasse an Totleger, Kraienköppe oder Rheinländer, aber - wie gesagt - bin Anfängerin und für alle Infos dankbar!

Passen die ersten Rahmenbedingungen (Auslauf, Stall) zu meiner Planung von 5 Hühnern? Welche Rasse kommt in Betracht?

Vielen Dank für Eure Hilfe!! :)

Hobbyhuhn 2013

HähnchenHirte
25.01.2013, 22:08
Also die Bedingungen wie ihr die Hühner haben wollt gibt es glaube ich gar nicht mit dem nicht Flugaktiv würde ich Orpingtons Empfehlen aber die haben rund 160 Eier im Jahr und sie haben einen ausgeprägten Bruttrieb aber ich gebe dir mal einen Link von einem Geflügelhof der ist recht gut ist: http://www.xn--geflgelhofgentz-2vb.de/ musst aber schaun wann er wo liefert und such dir ne hübsche Rasse aus ;D Mit dem Eiern würde ich sagen Lohmänner es sind Hybriden kaum Bruttrieb und die Braunen Hennen woll auch nicht fliegen sie legen rund 260 Eier im Jahr ;D MfG HähnchenHirte

Sorteng
25.01.2013, 22:20
Hallo,

Ich antworte mal in stichpunkten.
- Der stall ist wirklich sehr klein, ein überdach damit die hühner auch bei regen draußen sein können würde ich da anraten.
- Mit diesem überdach wäre auch der winter kein problem da die tier nicht die ganze zeit im schnee stehen müssen, unsere hühner haben soein überdach und sind auch bei frost den ganzen tag draußen.
- die rassen die du ausgesucht hast sollten deinen eier-ansprüchen gerecht werden
- anfängerunfreundliche hühner gibt es im grunde nicht innerhalb der lege/zwienutzungsrassen und besonders wenn man nicht züchten will, in dem fall sind alle rassen anfängerfreundlich
- krankheitsanfällig sind die wenigsten rassen. ich würde dir zu kraienköppen raten schlicht weil ich sie schön finde ;)
- je leichter die rasse des so aufgeregter so als faustformel, um tiere zahm zu machen braucht es aber immer ruhe und beschäftigung.
- ein 1,8 m hoher zaun sollte für ausgewachsene hühner der meisten rassen reichen auch für kraienköppe

Und ein schlusswort meinerseits, züchten kannst du mit dem stall sowieso nicht angenommen du hast auch nur 10 küken, du kannst keine 16 tiere in sonen kleinen stall stopfen...das ist ja schon in unserem doppelt so großen stall immer eng.
Aber ich möchte trotzdem noch sagen das kinder kein grund gegen schlachten sein dürfen.
Diese welt ist pervers und zwiespältig, tiere zu töten wird in den medien angeprangert...es wird als unnormal und unmenschlich empfunden, aber trotzdem essen wir fleisch...Wie sollen kinder ein gesunden verhältnis zu fleisch entwickeln wenn sie nie lernen das dafür tiere sterben müssen und das fleisch nicht aus dem supermarkt kommt? Mit soeiner kaputten sozialisierung muss ein kind als erwachsener entweder in dem zwiespalt leben fleisch zu essen aber nicht mit dem tot von tieren klarzukommen oder aber vegetarier werden wenn es grips im hirn hat.
soweit meine meinung dazu. Aber jeder erzieht seine kinder wie er es für richtig hält, das ist jedermanns gutes recht und das möchte ich nicht kritisieren....es ist eher als ein denkanstoß gedacht. Man muss wissen was Nutztier bedeutet wenn man mit sich und den tieren die man verspeist im reinen seien will....sonst erzieht man kinder zu innerlich zerrissenen wesen.

Hobbyhuhn2013
25.01.2013, 23:16
Hallo Sorteng,

vielen Dank für die ausführliche Antwort! Ist ja toll, dass man hier so schnell Antwort bekommt!

Das mit dem Vordach hatte ich mir (wegen des kleinen Stalles) auch schon überlegt, würde dieses dann aber an der Westseite verkleiden, damit Regen und Wind abgehalten werden und das Sandbad immer trocken bleibt. Ok, oder?

Züchten will ich (jedenfalls die nächsten 10 Jahre) ohnehin nicht, meine Kids und der Beruf reichen erstmal, dennoch wurmt mich der kleine (und leider auch dunkle) Stall - das ist nicht optimal, und sowas nervt mich immer. Ich würde NIEMALS absichtlich zuviele Tiere halten wollen - deshalb frage ich ja auch, ob das mit den 5 Hühnern ok ist. Weniger stelle ich mir für die Tiere wegen der zu geringen Gruppengröße auch wieder schlecht vor.

Und zu Deinem Schlusswort: klar müssen Kinder lernen, dass der Tod zum Leben dazu gehört und Fleisch nicht aus der Folienpackung kommt. Aber muss das mit 3 und 1 Jahr schon sein?? Da kann man ja noch (fast) Nichts erklären bzw. verständlich machen - die Große mit 5 kommt damit schon klar und weiss auch Bescheid (da sie Wurst und Fleisch mag, hat sie momentan ein recht "abgeklärtes" Verhältnis dazu und guckt sich auch tote Tiere problemlos an). Hätte ich größere Kinder, würde ich Dir Recht geben, dass es irgendwie "dazu gehört", auch mal ein "bekanntes" Huhn sterben zu sehen - so finde ich aber, dass es später auch noch reicht.

Mir selbst sind einmal beim Nachhausekommen von der Schule Blut, Sehnenstücke, Fett und Hautfetzen einer hausgeschlachteten Kuh vom Bauernhof gegenüber die Straße hinunter entgegengeschwommen gekommen (Hof wurde mit Wasserschlauch gereinigt), der Kuhschädel lag mit verdrehten Augen wie ein Ausstellungsstück auf dem Hof herum und die Rinderhälften hingen triefend am Traktor - ich war tagelang fix und fertig, obwohl ich schon 11 Jahre alt war und auf dem Land aufgewachsen bin, so widerlich war das. Seither esse ich wesentlich bewußter und wenig Fleisch, das kann man sich denken (kein Fehler!) - meine Kinder sollen das einmal für sich selbst entscheiden. Ich denke, alles hat seine Zeit. Aber trotzdem Danke für Deinen Denkanstoß.

Kraienköppe finde ich übrigens auch super, sie sind definitiv unter meinen Favoriten ;)

Hobbyhuhn2013
25.01.2013, 23:25
Hallo Hähnchenhirte,

so übertrieben finde ich die Bedingungen gar nicht - was genau meinst Du denn überhaupt?? Die Legeleistung?? Wie gesagt, es reichen 15 Eier die Woche - bei 5 Hennen wären das nicht einmal ein halbes Ei am Tag - und weniger sind kein Drama! Also wo liegt das Problem?? Wie ich lese, gibt es etliche Rassen, bei denen pro Huhn und Tag 1-2 Eier anfallen??

Oder wo siehst Du das Problem / die Probleme? Ich bin ja hier und stelle Fragen, weil ich etwas lernen will - also bitte, erkläre mir, was Du gemeint hast! Danke vorab!

Susanne
26.01.2013, 08:35
Hallo,

eigentlich ist eine Legeleistung von ein-zwei Eiern am Tag nicht möglich. Selbst Hybriden legen in intensiver Haltung "nur" 320 Eier im Jahr. Aber in guten Zeiten, also im Frühjahr, schafft auch eine Rassehenne mal 6 Eier die Woche. Bei Legeleistung geht man aber immer von der Durchschnittsleistung aus und da wären Deine gewünschten Eier schon eine gute Leisung. Das alles hat man dann im ersten Jahr. Und da gibt es durchaus Hühner, die so legen.
Ich würde bei kleinen Kinder entweder tatsächlich irgendwelche netten Hybriden (zum Beispiel Sperberhybriden) empfehlen, denn die werden sehr schnell sehr zahm oder es würden auch relativ große Rassehennen gehen (da kann Kind nicht so schnell was kaputt machen und zudem sind die dann ruhiger). Da aber keine brütende Sorte nehmen, denn dann muss man dauernd entglucken (das Problem hat man bei Hybriden nicht). Und eigentlich wäre es ja auch schön, wenn die Kinder "ihr" Huhn erkennen würden, also wären mehrere Farben, Rassen oder bei Hybriden Sorten gut. Und wenn Du er unkompliziert willst und die Tiere einfach bekommen willst, spräche es auch wieder für Hybriden; da würde ich als zweite Sorte dann noch Königsberger empfehlen und der Eifarbe wegen noch eine Grünlegerin und eine Maran +. Die bekämst Du dann nach Bestellung alle an einem Tag und das erleichtert dann die Zusammenführung.
Grüße
Susanne

Bei Rasse würde ich Bielefelder und Austalorps empfehlen.

Raichan
26.01.2013, 08:49
Hallo Hobbyhuhn,

willkommen bei uns!

Es kommen natürlich sehr viele Rassen in Frage. Wir hatten mit New Hampshire und Sundheimer angefangen und möchten diese in unserer bunten Truppe nicht mehr missen. Unser Zaun ist auch 1,80 hoch, die einzigen die versucht hatten hoch zu fliegen (weil auf der anderen Seite neben dem Zaun eine tolle Jostabeerenhecke steht. waren die New Hampshire, waren aber dennoch nicht rüber geflogen.
Bei Kindern wären vielleicht auch bunte Eier interessant, also, weiße, hell braune, grüne, dunkel braune...

Was die Hühner bei Frost rauslassen angeht, keine Sorge, sie können das gut ab.

Ansonsten schließe ich mich Sorteng an. Falls das eigene Hühner schlachten (lassen) für dich in Frage kommt, brauchst du wegen deinen Kindern dir nicht so viele Sorgen zu machen. Sie müssen die Tötung des Huhns selber ja nicht mit ansehen. Das macht mein Kind (9) auch nicht, hilft aber mittlerweile beim rupfen.

henne jenya
26.01.2013, 09:05
Nur fünf Hühner und ein Hahn dann haben die Hühner zuviel stress, mit dem hahn ,besser den Hahn weglassen und ein huhn mehr kaufen ich würde Hybrieden empfhlen!!! verschiedene Farben ,meine legen gut und sind sehr zutraulich werden von meinen kindern rumgetragen. Und unser super Huhn BERTA die möchte jeden abend in den stall getragen werden,das geht so ich schicke die Hühner in den Stall und berta wartet bis sie getragen wird dann ist sie glücklich .

Moni72
26.01.2013, 09:53
Hallo,

also ich würde Euch ebenfalls zu Hybriden raten.

War vor gut 2 Jahren in der gleichen Situation wie Ihr.
Habe mir 7 Hybriden auf unserem Viehmarkt geholt. Von jeder Farbe eines oder zwei, auch Grünleger. Sogar von dem Händler, der weiter oben per Link genannt wird.

Die Tiere sind wirklich superzahm, absolut gesund, wetterfest und haben uns vor allem im ersten Jahr mit Eiern umgeworfen:).
Sie hatten noch NIE eine komplette Legepause, weder in der Mauser noch im tiefsten Winter bei Dauerfrost.
Ich habe übrigens auch nur einen Stall von knapp 2 qm, der meiner Meinung nach völlig ausreicht, weil die Tiere da wirklich nur zum Schlafen und Eierlegen rein gehen.

Natürlich mergelt so eine extreme Eierleistung das Huhn auch aus. Damit steht für uns fest, das wir die Hühner mit 3 Jahren schlachten werden.

Ich werde zwar jetzt im Frühjahr mit der Rassehuhnzucht anfangen (es kommt noch ein großer Stall hinzu), bin aber fest entschlossen mir je nach Eierleistung des Rassehuhns immer noch zusätzlich ein paar Hybriden mitlaufen zu lassen, um im Winter nicht ohne eigene Eier dazustehen. Das machen übrigens einige Leute in unserem Rassegflügelverein auch so.

Gruß
Moni

Hobbyhuhn2013
26.01.2013, 10:12
Hallo Susanne,

vielen Dank für Deine Antwort - Eure Antworten insgesamt bringen mich schon alle ins Grübeln.

Hybride oder nicht hatte ich mir bspw. noch gar nicht überlegt, und dass die Legeleistung mit 1-2 Eiern am Tag tatsächlich extrem ist (habe Bekannten mit solchen viellegenden Hühnern und ging daher (und vom Lesen verschiedener Quellen) immer davon aus, dass das "normal" sei. Hm, aber auslaugen tut das die Hühner damit natürlich schon - meine drei Schwangerschaften in vier Jahren waren ja auch anstrengend :laugh Eigentlich tun es ja auch weniger Eier - wie gesagt, ich ging davon aus, dass das normal sei :o

Die Idee, dass ich verschiedene Rassen/Sorten nehme, damit jedes Kind sein "eigenes" Huhn hat, finde ich super - aber macht das den Tieren nichts aus? Haben die dann dasselbe "Gruppengefühl" bzw. Sozialleben?? Und gibt es da welche, die sich sehr gut "vergesellschaften" lassen? Vermutlich sollte ich dann welche nehmen, die vom Gewicht und Aggressionsverhalten ähnlich sind, oder? Wäre das bei den von Dir genannten Sperberhybriden, Königsbergern, Grünlegern und Marans der Fall?

Dass man alle an einem Tag bekommen sollte, leuchtet natürlich ein; nicht umsonst heißt es ja "Hackordnung", da sind eben (fast) alle Tiere (und manche Menschen ;)) ähnlich.

Hobbyhuhn2013
26.01.2013, 10:19
Hallo Raichan,

Danke für das Willkommenheißen!

Der Tipp mit den bunten Eiern ist klasse - das wäre für die Kinder natürlich super, das ganze Jahr Ostern ;) Und natürlich lernen sie so noch, dass es nicht nur weisse und braune Supermarkteier gibt, und welchem Hühnchen sie aktuell ihr Frühstücksei verdanken - ich finde, der Wert der Nahrung kann so ganz anders vermittelt werden... Prima!

Hobbyhuhn2013
26.01.2013, 10:23
Hallo Henne jenya,

ihr habt ein irres Huhn - ist die Berta denn so ein Rameloher "Schmusehuhn"? Darüber bin ich gestern "gestolpert" und konnte es kaum glauben ;D

Das mit den verschiedenen Farben hat mir Raichan auch empfohlen, finde ich super - was hast Du denn für Hybriden ("kindergetestet" sind sie ja schon)?? Wieviele habt ihr?

Moni72
26.01.2013, 10:23
Ich weiß von Vereinsfreunden, das die im Winter gar keine Eier Ihrer Rassehühner haben. Die fangen erst ab Februar + wieder damit an.

Ich habe alles gleich alte Tiere genommen,braune, weiße Grünleger (von den grünen Eiern sind wir absolut begeistert), Königsberger, und Marans.

Es gibt natürlich eine Rangordnung. Die machen das aber unter sich aus. Größeres Hickhack gibt`s nur, wenn du nach einem Jahr oder so neue Junghühner dazu setzt. Die dürfen erstmal gar nix ;). Aber das gibt sich auch.

Achso, meine Eltern hatten sicher 20 Jahre lang Hybriden. Die haben sie auch nicht geschlachtet. Nach 4-5 Jahren war´s dann vorbei, und dann kamen wieder ein paar neue hinzu.....

Gruß
Moni

ollok
26.01.2013, 10:28
Hallo,

im Grunde ist aus meiner Sicht schon alles gesagt.
Mir geht es original so wie Moni. Ich habe mir auch im letzten Jahr Hybriden zugelegt. Die sind recht unkompliziert und vor allem hast Du zumindest am Anfang eher Erfolgserlebnisse anstatt Niederschläge. Darauf kann man dann, auch mit Hilfe dieses Forums, prima aufbauen.
Ich werde in diesem Jahr auch einen neuen, größeren Stall bauen und mir Rassetiere zulegen, höchstwahrscheinlich Deutsche Langschan. Das ist zumindest der Plan :). Mal sehen ob´s was wird.
Bezüglich Schlachtung bin ich übrigens absolut Sortengs Meinung.

Gruß
ollok

Hobbyhuhn2013
26.01.2013, 10:36
Hallo Moni72,

Danke auch für Deine Antwort - es beruhigt mich, dass bei Dir alles ähnlich verlaufen ist, wie es bei uns wohl auch sein wird: Auch, dass Dein Stall so klein ist, und Deine Hühner offensichtlich trotzdem gedeihen, nimmt mir ein wenig die Befürchtung, die Hühner könnten sonst "leiden". Dass sie viel Auslauf draußen haben sollen, ist mir ja sowieso wichtig - ich finde es ganz schlimm, Tiere leiden zu sehen, da bin zu sehr "Weichei" :laugh

Dass die Hühner dann nach drei Jahren geschlachtet werden (müssen), ist wohl unabdingbar - ich will es bloss nicht selbst oder sogar vor den Kindern machen, da muss dann einer ran, der sein Handwerk versteht. Hühner ohne "Gegenleistung" zu halten, ist eben auch nicht so mein Ding. Die Tiere sollen glücklich leben und schmerzlos sterben, das ist mir wichtig.

Wie alt müssen denn die Hühner eigentlich sein, damit sie "legereif" sind, oder bekommt man sie ohnehin nur so? Und wie "bestelle" ich denn Hühner - per Internet?? Und wie werden die dann verschickt?? Kann mir nicht vorstellen, dass die armen Viecher da nicht einen Herzinfarkt bekommen! Da ist es doch besser, ich kümmere mich hier vor Ort um Bezugsquellen, oder? Da kann ich die Gackerles dann wenigstens mit dem Auto abholen...

Raichan
26.01.2013, 10:43
Achso, meine Eltern hatten sicher 20 Jahre lang Hybriden. Die haben sie auch nicht geschlachtet. Nach 4-5 Jahren war´s dann vorbei, und dann kamen wieder ein paar neue hinzu.....



Das ist einer der Grüne, warum ich mir nie wieder Hybriden holen werde.

Ich weis zwar nicht was für Rassen deine Vereinskollegen haben, bzw wie deren Haltung ist, ich habe und hatte aber von meinen Hühnern (Sundheimer, New Hampshire, Deutsche Sperber und eine Araucana Mix) auch im Winter Eier. Natürlich nicht jeden Tag oder fast jeden Tag ein Ei pro Huhn aber schon mehrere pro Woche.

Susanne
26.01.2013, 10:51
Hallo,
also dass die Hühner mit 3 Jahren geschlachtet werden müssen, kann ich so nicht bestätigen. Ich halte schon seit nunmehr 14 Jahren Hühner und da ist noch nie eines geschlachtet worden. Natürlich hat man auch da Ausfälle, wir lassen Tier, die unheilbar krank sind, einschläfern und ab und an (eher selten) ist auch eines mal so verstorben. Ich habe Hybriden und Rassehühner und schon immer eine gemischte Truppe. Das geht sehr gut. Hybriden, die man an einem Tag erwirbt, haben das mit der Rangordnung ganz schnell geklärt und sind dann eine Gruppe. Man sollte nur vermeiden, dass man zum Beispiel 3 schwarze und eine weiße nimmt, da wird die weiße immer Außenseiterin bleiben. Aber von jeder Sorte zum Beispiel 2 ist immer gut. Wie gesagt, auch bei Hybriden gibt es Unterschiede, welche auch noch sehr schnell sehr zahm werden sind die braunen (nicht so sehr zahm werden weiße und schwarze). Aber mit Sperber, braunen, Grünlegern und Königsbergern macht man sicher nichts falsch.

Grüße
Susanne

Sorteng
26.01.2013, 11:03
Morgen,

Zu den hybriden sei gesagt das sie tatsächlich unheimlich gut legen und auch nicht komplizierter sind als rassehühner, ihre lebenserwartung ist tendenziell geringer. Ich hatte auch vergessen anzumerken das hühner jedes jahr weniger legen und dann irgendwann ganz damit aufhören. Dann hast du ohne schlachten 5 tiere aber keine eier.
Hühner legen keine 2 eier am tag, das ist nicht möglich, wenn sie es tuen dann ist das krankhaft und das zweite ei des tages hat meistens keine richtige schale weil es einfach nicht möglich ist so schnell eier zu produzieren. Auch hybriden legen maximal 1 ei am tag.

Mit der beschaffung ist das soeine sache, mir fällt grad kein vergleich ein....es ist einfach so, ein hybridhuhn kannst du bestellen und dann wird geliefert...das ist eine ganz lockere sache, völlig problemlos. Für ein rassehuhn musst du einen züchter finden und da züchter hobbyhalter sind machen sie nicht unbedingt werbung und sind nicht leicht zu finden, du musst suchen, du must telefonieren und du musst abholen...das ist alles viel teurer und aufwändger als hybriden zu halten.
Aber du hast dann eben rassehühner die tendenziell gesünder sind und ich weis nicht eben keine industrieerzeugnisse.

Tierversand ist im grunde relativ problemlos. Die sache ist eher das es sehr teuer ist. Die entscheidung ob du dir mühsam eine bunte truppe zusammenkaufen willst oder dir einfach eine bunte hybridtruppe bestellst musst du für dich treffen. Bei deiner hühnerhaltung spricht absolut nichts gegen das eine oder das andere. aber das hier ist ein forum das schon auf rassehühner ausgerichtet ist und ich würde dir daher eben solche ans herz legen ;)

Zu dem stall nochmal,
Der stall ist in ordnung von der größe man muss da immer unterscheiden ob man einen schlafstall hat oder einen in dem sich die tiere auch länger aufhalten sollen.
Und du hast eben einen schlafstall und mit einem kleinen überdach ist das dann wirklich kein problem, die tiere können dann immer hudern wie du schon sagst und sie können eben trocken, draußen stehen.

Mit drei kindern und vielleicht noch berufstätigkeit wirst du nicht unbedingt viel zeit haben deswegen kann ich dir für die einfache beschaffung von rassetieren hier noch eine adresse nennen, da suchst du auch einfach aus und bestellst wie mit hybriden.
Die tiere die ich da bekommen habe sind gesund gewesen auch wenn sie qualitatitv schlechter waren als die von irgendeinem züchter aber das ist ja nur eine schönheitsfrage, da kannst du dir dann auch eine wirklich bunte truppe zusammenstellen die auch bunte eier legt!
http://www.rassegefluegelzucht-linnenkamp.de/rassen.html

Okina75
26.01.2013, 13:54
Huhu!

Das Geheimnis am Schlachten ist eben, dass die Kinder es von kleinauf mitbekommen.
Macht man es erst mit 3, 4, 5 Jahren oder älter, mögen sie das geistig besser verstehen, aber in der Zeit legen sich schon wesentliche Aspekte der Prägung fest, eventuelle Vorurteile haben sich aufgebaut, während beim Beginn mit dem Kleinkind das Kind lernt, dass das eben dazu gehört, wenn man Nutztiere hat. Aufgrund des frühen Beginns wird es dem Kind quasi zum selbstverständlichen Zubehör, wie auch die ersten 2- 3 Jahre zu den maßgeblich prägenden überhaupt gehören.

Ich zB bin Jahrgang '75, und lebte mit meiner Mutter die ersten vier Jahre bei meiner Oma, die Kaninchen zur Ernährung der kopfstarken Familie züchtete (meine Großeltern hatten 9 Kinder, wie halt damals auf dem Lande so üblich), sowie einen großen Gemüsegarten und auch Hausschlachtungen mit Schweinen hatte.
Ich fand die Hasis natürlich supersüß und nett, "hatte" auch selbst einen, aber ebenso habe ich 1:1 mitbekommen, dass der Gang in die Küche beizeiten ganz selbstverständlich dazu gehört. Ich habe das Schlachten mitbekommen, habe beim Schwein "geholfen" ( mit meinem Onkel Blut rühren, Ohren abschneiden), und meiner Oma im Garten geholfen. Leider habe ich nur das Wursten nicht gelernt, was ich ziemlich doof finde :(...

Naja, und wie sieht es heute aus mit mir?
1982 waren wir mit meinem Stiefvater nach Berlin gezogen, wo ich für die folgenden 29 Jahre bleiben sollte.
Die Prägungen aus meiner Kindheit blieben aber erhalten. Im Zivildienst 1997- '98 in einem Ökoverein in der brandenburgischen Pampa war ich der einzige, der sich von den ganzen, auf dem Land aufgewachsenen und teils schon 50jährigen, Maulhelden getraut hat, zu schlachten (Hühner, Enten, Tauben selbst, bei den Schafen und Ziegen dem Nachbarn helfend)...
Und kaum war ich Anfang letzten Aprils hier nach Rheinland- Pfalz zu meiner Verlobten (jetzt Frau ^^) gezogen, hatten wir Hirsche, ab Juli dann Hühner, und sowie wir im März 2012 unser Häuschen und Grundstück hatten, habe ich mich dran gemacht, 'nen Nutzgarten aufzubauen...
Auch meine Hühner/ Hähne mache ich selber küchenfertig, ungern, weil es alle liebe, nette Tiere sind, aber die Notwendigkeit zumindest bei den Hähnen nun mal besteht *seufz*, und auch die Hirsche mache ich bis aufs Töten (was aber auch noch kommen soll) selbst.
Es ist schon einigermaßen unangenehm, weil ich nicht gerne töte, aber weil ich nun mal auch Fleisch mag, und das aus dem Laden großteils nur Wasser ist (wie auch das spanische Obst und Gemüse), kommt mir meine frühkindliche Prägung da sehr gelegen, anderenfalls wäre ich höchstwahrscheinlich auch Vegetarier...

Bunte Truppe ist im übrigen gut, ich würde auf jeden Fall noch eine Rheinländer- Henne dazu empfehlen, die ja auch in Deiner engeren Auswahl war.
Wir hatten in unserer Truppe auch eine Zwerg- Rheinländerin (starb leider im Herbst), und die war gleich nach der braunen Legehybride unsere beste Legerin. Um auch im Winter Eier zu haben, führt ohne großen technischen Aufwand zu betreiben, nicht sehr viel an einer Legehybride vorbei.
Unser braune hat, seit wir sie hatten, nie länger als 3 Tage pausiert, und quasi die 15 Monate bis zu ihrer ersten großen Mauser durchgelegt. Jetzt legt sie alle zwei Tage ein etwa 70 g- Ei, und hat halt lebenslanges Bleiberecht, denn wenn ich auch Hybriden habe, ist es nicht mein Ding, sie alle eineinhalb Jahre gegen eine neue zu ersetzen, weil die alte nur noch alle zwei Tage legt oder so...

Höre dich eventuell einmal hier im Forum um, ob nicht jemand privat auf Leistung züchtet, und einen Hühnerschlag hat, der ohne Lichtprogramm etc. auch im Winter angenehm legt... So könnte man sich die Hybriden ersparen, deren Krux es ja doch ist, dass sie wegen der horrenden Legeleistung nicht so alt werden und gerne zu Legedarmproblemchens neigen.

Küken1984
26.01.2013, 14:11
Ich muss Okina75 zustimmen, es ist für ein Kind eine Prägungs sache. Meine Tochter (6J.) Liebt Fleisch und weiß von klein auf dass es von Tieren kommt die dann mal getötet werden. Wir hatten Turopolje Schweine die wir selbst gezogen haben und dann geschlachtet, ebenso Enten und Gänse, ihre Lieblingstiere dürfen nur gebraten und verspeist werden wenn sie dabei ist. Sie beschäftigt sich mit den Tieren wenn sie leben und ist sehr liebevoll, aber hat auch gelern dass es dazugehört nachdem die Tiere ein schönes Leben hatten sie zu schlachten, sehe da nichts schlechtes dran. Ach und ihr Berufswunsch: Metzger ;) Aber das wird sich warscheinlich noch ändern .......
LG

Susanne
26.01.2013, 14:19
Ich sehe das ein bisschen anders mit dem Schlachten, denn für mich sind die Hühner keine Nutztiere, sonders sie sind eher wie Haustiere (und besonders geschickte dazu, denn welchem Haustier kann man trotz Berufstätigkeit so ideale Bedingungen bieten und muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn Mensch mal keine Zeit hat).
Diese Hühner aber werden dann auch geliebt, umsorgt und verhätschelt, sie haben Namen, sind zahm (also kommen freiwillig her, sitzen auf dem Schoß, genießen es, wenn ihnen unter dem Flügel gefrault wird etc.) Die Hühner haben vollstes Vertrauen zu uns und ich denke, dass auch Kinder vielleicht so eine Beziehung zu ihnen eingehen werden. Und dann ist Schlachten überhaupt nicht mehr möglich, das wäre meines Erachtens grausam (man schlachtet ja auch keine Hunde). Nichts desto trotz ist es wichtig, dass Kinder lernen, wo das Essen herkommt und dass zum Fleisch essen auch die Schlachtung dazu gehört. Aber doch nicht das eigene, geliebte Tier! Ich persönlich habe schon oft gesehen, wie geschlachtet wird (während meines Studiums habe ich ein halbes Jahr ein Praktikum im Schlachthof gemacht), ich helfe, wenn Nachbars Tauben geschlachtet werden, ich kann ausnehmen, rupfen etc. Aber meine eigenen Tiere kommen dafür nicht in Frage. Deswegen vermehre ich auch nicht, denn sonst kommt man nicht umhin.
Grüße
Susanne

Küken1984
26.01.2013, 14:26
Susanne, ich verstehe auch deinen Standpunkt, finde aber das eine (schönes Leben, zutraulich, kuscheln,...) schließt das andere nicht aus. Für mich sind alle meine Tiere Freunde, aber es besteht halt auch immer ein geben und ein nehmen. Auch ich muss für meinen Lebensunterhalt arbeiten, so ist es beim Hund, Katzte, Pferd,...... bei uns auch.
LG

Susanne
26.01.2013, 14:37
Aber jetzt mal ganz ehrlich, wenn doch nicht gezüchtet werden soll, dann würden doch eh nur alte Legehennen geschlachtet. Da kann man dann zwar Suppe draus kochen, aber das Fleisch an sich ist doch keine Qualität mehr! Also klar, man sollte es nutzen aus Respekt vor dem Tier, wenn man es eh schon tötet, aber wenn ich dann den Aufwand rechne mit Ausnehmen, Rupfen etc. kann ich eher was anderes arbeiten in dieser Zeit.
Und ganz abgesehen davon, auch ein älteres Tier gibt mir ganz viel, gerade wenn es lebt! Meine 10 jährige Lilly (braune Hybride) ist ein ganz besonderes Tier und sie hat Charakter. Wer sagt denn, dass man nur an jungen Tieren Freude hat? Ich selbst habe mich jahrelang nicht an Hühner rangetraut, da mir auch immer gesagt wurde, man müsse auf alle Fälle schlachten. Damit verschreckt man doch auch die Leute. Wenn man züchtet, okay, da geht es echt nicht anders, weil man nicht genauso viele Hähne wie Hennen behalten kann, aber bei Legehennen? Wo ist denn da das Problem?
Grüße
Susanne

Küken1984
26.01.2013, 14:48
Klar hast recht, es gibt immer wieder mal tiere die einen so ans Herz wachsen, die könnt ich dann auch nicht schlachten, aber wenn ich als Hobbyhalter Hühner für die Eierproduktion habe, kann ich nur im allerbesten Fall die alten behalten, ein gewisser Platz ist gegeben und wenn die Hühner alle ca. das selbe Alter haben, werde ich in einigen Jahren einen Stall voller älterer Hennen haben, aber keine Eier mehr. Ich finds super wenn man den Platz hat und die "pensionierten" Hühner ihre Rente genießen lassen kann. Warum auch nicht, aber leider ist in den meisten Fällen der Stall auf eine gewisse anzahl ausgelegt und Grund ist meist nicht unendlich.
LG

Okina75
26.01.2013, 14:55
Hy!

Kuscheln etc. wäre auch mir zu innig, aber Namen haben meine Viechers dennoch alle (bis auf die Hirsche, da heisst nur ein Spießer, der beizeiten den Platz seines Vaters einnehmen soll, da quasi zahm, was bei Sikawild aus Mutteraufzucht eine hochseltene Sache ist).
Ich löse das Dilemma mit den Hühnern für mich dahingehend, dass ich zuviele Junghähne erstmal zu vermitteln versuche. Da das aber meistens für die Katz' ist, weil auch viele andere Leute Hähne ausbrüten, die auch leben bleiben sollen, muss es eben mal sein...
Was die Hennen angeht, sieht die Sache ganz anders aus.
Wer sich für uns sozusagen den Hintern aufreißt, der hat auch Recht auf Pension. Ergo bleiben die Hennen, bis sie von selber den Hut nehmen.
Nebenbei ist eine gewisse Alterstruktur in der Herde auch nur natürlich und von großem Vorteil für die ganze Truppe.
Und sollte ich dieses Jahr (wider Erwarten...) zuviele Junghennen in der Nachzucht haben, dann werde ich die auf jeden Fall los, denn junge Hennen sind immer gefragt!
Es ist nunmal ein notwendiges Übel, und die Sache mit dem Hund:
Das ist für mich doch eine ganz klein wenig andere Geistesgegenwart und ein ganz anderes Verhältnis.

Moni72
26.01.2013, 16:36
Ich sehe das wirtschaftlich.

Wenn ich mir heute 7 junge Hühner hole und die bis zum natürlichen Tode lasse, hören die alle wahrscheinlich zeitgleich mit dem Legen auf. Dann hole ich mir 7 Neue, weil ich ja die Eier möchte. Und die 7 Alten fressen noch ein paar Jahre mit. Das ist einfach zu teuer.

Dann schlachte ich sie mit 3 Jahren, kann davon eine leckere Suppe kochen und weiß aber auch, daß sie ein tolles Leben hatten.

Selbst meine Kinder wollen seitdem kein gekauftes Brathähnchen/Suppenhuhn mehr essen. Sie sind aber schon älter und helfen auch beim Schlachten.
Sie haben allerdings als Kleinkinder schon miterlebt, wie unsere Kaninchen gehäutet und ausgenommen wurden. Das ist für sie einfach normal so.

henne jenya
26.01.2013, 20:55
gesamt 16 hühner 1 Hahn 2 Sperber 2Newhapsihre,4Weise Susex,2Schwarze Susex,1Sperber Hahn,1Blaue Königsberger,2Schwarze ,4Braune alle mit namen.berta ist eine braune .jeden tag 13-15 eier.

Okina75
26.01.2013, 23:57
Hy!

Was die Sache mit der Wirtschaftlichkeit angeht:
Andere Leute züchten zum Spaß irgendwelche Singvögel, und haben da teils über 40 Stück. Diese Hobbyisten haben davon aber den allernullsten wirtschaftlichen Nutzen, und mixen ihr Futter mindestens so speziell zusammen wie viele Hühnerleute. Die Hühner sind für meinereinen Hobby, Eierselbstversorgung, Erbauung, und gelegentlich Bratenlieferanten.
Ich will mal sagen, dass ist wirtschaftlicher, als wenn einer 20 erlesene Japankois im Teich hat, die der bestimmt niemals in den Räucherofen hängen wird, obwohl's unter dem bunten Äußeren auch nur Karpfen sind. Reine Einstellungssache, finde ich ;).

FliegenFly
27.01.2013, 11:26
*zum Thema zurückschwenke*

Ich weiss gar nicht warum hier alle zu Hybriden raten? Sonst ist doch der Rat immer "gegen Hybriden".

Als ich 2011 beschloss: wir brauchen Hühner, waren natürlich grade keine Rassen zu haben. Ich wollte eine bunte Truppe, mit dunklen, hellen und grünen Eiern.
Letztenendes bin ich dann bei Hybriden gelandet. Drei Stück sind es geworden.
Es sind wirklich sehr liebe Tiere - verfressen bis zum gehtnichtmehr, daher auch sehr zutraurlich ("mehr mehr mehr mehr!!!") und null distanzlos.
Aber...
... nach nicht allzulanger Zeit (gemessen an einem Hühnerleben) lag die erste Henne tot im Nest. Legenot,....man weiss es nicht.
Die zweite legt schon seit fast einem Jahr keine Eier mehr. Aus unerfindlichen Gründen. (stört uns jetzt weniger, unsere Frau Kieselknirsch (Avatar) darf trotztdem bleiben ;))
Und die dritte aus dem Anfängerbunde ist die einzige die noch legt - wenn sie im Sommer nicht gerade gluckt.

2011 tat sie dies auch gleich mal, und nachdem entglucken erfolglos verlief, und sie schon 4 Wochen saß, besorgte ich ihr zwei Küken. Hybriden. Braune. Andere gab es nicht in der Nähe.

Die beiden sind auch zu verfressenen, distanzlosen Wahnsinnigen herangewachsen. Und ich liebe sie abgöttisch.

Nun, was ich als "Optischen Mangel" erkenne...: Die "alten" mauserten entweder nach dem Führen der Küken...oder nie....(die gestorbene), oder (wie Frau Kieselknirsch) die vergangenen Wochen erst.
Wie ihr Federkleid aussah kanst du dir vorstellen. Die Flügelfedern runtergetreten, der Hinterkopf nackig...dank Hahn.

Die zwei "jungen", braunen mausern nicht. Die sind wahrscheinlich erst dieses Jahr im Herbst dran. Hoffe ich. Sie sehen schlimm aus. Auch bei den beiden sind die Federspitzen des Schwanzerls ausgefressen, die Kiele der Federn schauen durch....optisch wirklich traurig.
Aber wenn sie eben genetisch darauf programmiert sind Eier zu legen, bleibt keine Zeit zum mausern.

Allein aus diesen Gründen würde ich keine Hybriden mehr wollen.
Die zwei Alten sehen aus wie neu - die Farben wieder frisch, das Federkleid voll - es ist ein Traum!
Die zwei Jungen sehen einfach nur furchtbar aus.

Ich würde dir ehrlichgesagt zu etwas gemütlichem, wie Orpingtons, raten.
Hybriden sind immer auf der Suche, immer auf der Achse, etwas fressbares zu finden..auch füttern hilft nicht, sie suchen weiter. Deine 100qm werden sich in eine Staubwüste verwandeln ;)

Ausserdem würde ich dir raten erstmal 3 Hennen zu holen, wenn du nicht schlachten willst.
Dann hast du dieses Jahr 3 legereife Jungdamen, die dich die nächsten 1 oder 2 Jahre mit Eiern versorgen können. Wenn die Legeleistung abnimmst, holst du dir zwei Junge dazu. Bis die wieder 2 Jahre sind, sind die Alten schon 4 oder älter. Vielleicht ist auch eine schon verstorben oder oder...man weiss ja nie...so kannst du dir alle paar Jahre ein paar neue dazuholen.
So ist das Prinzip das wir verfolgen, und es läuft gut.
Klar fressen die Alten mit, aber das ist halt der Preis den man zahlen muss, wenn man ein Hühnerseniorenheim laufen hat ;)
Und ich mag meine "alten" Tucken, die - by the way, auch sehr wertvoll für die Jungen sind. Nur die alten kennen gefährliche Schatten, die echten Gefahren und wenn DIE laufen - laufen die Jungen auch.
Ist wie im echten Leben - die Jungen lernens von den Älteren.
Schon aus dem Grund würde ich die "Senioren" nicht hergeben wollen. Sie sind auch einfach nützlich.
(Bei mir hat der Habicht zB immer nur die Jungtiere erwischt - die Erfahreneren haben auf den Hahn gehört, oder die Augen nicht nur auf dem Boden gehabt..)

Und glaub mir - irgendwann weisst du nicht mehr wohin mit den Eiern. Selbst wenn du "nur" 3 Hennen hast.
Denn du brauchst ja nicht täglich welche - sie sammeln sich an...

Moni72
27.01.2013, 14:10
Und glaub mir - irgendwann weisst du nicht mehr wohin mit den Eiern. Selbst wenn du "nur" 3 Hennen hast.
Denn du brauchst ja nicht täglich welche - sie sammeln sich an...

Da stimme ich zu:), Aber den Überschuß bekommt man gut verkauft oder an liebe Leute verschenkt. Ist bei mir immer ein kleiner Obolus zum nächsten Futtersack.

henne jenya
28.01.2013, 09:14
Ich mache das so wenn meine Hybriden mit ca.18 monaten,aufhören oder weniger legen werden alle geschlachtet bis auf berta,silvia,lilly,Amy und natürlich luigi der hahn.dann hole ich mir wieder 15junge Hühner und die welt ist in ordnung, so habe ich immer genug eier und alte hühner die den jungen alles zeigen,die letzten 15 jahre bin ich mit diesem system gut gefahren. die berta ist ca.5 jahre,luigi 7 jahre und die anderen 3 sind 4 jahre.die Hühner sind mein Hobby finanzieren sich aber durch den eierverkauf selbst.

Moni72
28.01.2013, 12:39
ups... :unsicher mit 18 Monaten schon ?....

Meine sind jetzt 2,5 Jahre und legen immer noch ordentlich....

Ich wollte sie kommenden Herbst schlachten, mit 3 Jahren.
Dann müssten die Nachwuchshennen aus Kunstbrut legereif sein und können den jungen auch noch alles zeigen....

Okina75
28.01.2013, 21:22
Hy!

Naja, mit so ungefähr 18- 20 Monaten kommen die Hybriden in die erste große Mauser, und legen danach halt statt jedem Tag nur noch alle zwei Tage (Unverfrorenheit, sowas...). Hühner mögen Nutztiere sein, und Hybriden fast billiger als einmal bei McDoof essen gehen, aber ich persönlich finde es ein wenig undankbar, erst zu nutznießen, dass die sich da ohne Punkt und Komma für uns verausgaben, und dann, wenn es langsam in den natürlichen Rahmen pendelt, die Axt zu schwingen...
Kann natürlich jeder für sich halten, wie er will, aber wo ist denn da der ganz große Unterschied zur Industrie?

Ich für meinen Teil kann nur sagen: Die Eier meiner braunen Hybride mögen ja nach der ersten großen Mauser im Herbst weniger geworden sein, dafür aber sind sie auch viel besser!
Als sie noch jeden Tag ein Ei raushaute, war die Schale teils so dünn, dass ich mich wunderte, wie das den Druck beim Legen ausgehalten hat, wirklich haardünn... Auch hatte quasi jedes Ei ein kleines Loch am spitzen Pol, bedingt durch eine blutige Einlagerung auf der Eihaut, das von einem Kalkknubbel überkittet war.

Jetzt, wo sie nur noch alle zwei Tage legt, sind die Eier so gut wie durchgängig mit optimaler Schale, die verkitteten Löchleins sind nur noch sporadischer Natur, und mit bis 72 g hat man da auch ordentlich was in der Eierpappe... Ist mir persönlich ganz ehrlich lieber, als so papierdünn beschalte jeden Tag ;).
Einzig doof ist, dass sie nun oft die Luftkammer ans spitze Ende baut, was für die Bruteier, die ich von ihr gewinnen will, natürlich ein schlechtes Kriterium ist (das heutige war aber tiptop ^^)...

Caecilie
31.01.2013, 06:39
Hallo Hobbyhuhn.

Das perfekte Anfängerhuhn sehe ich im Hybriden, nicht im Rassehuhn.
Der Grund ist, sie dass sie einfach in der Haltung und robust sind, zutraulich werden können und den Eieranspruch erfüllen ohne übermäßig zu glucken wie bspw. Seidenhühner o.a. Rassen das tun.

LG Caecilie
P.S. Berichte doch mal,für welche Rasse du dich entschieden hast.

Sorteng
31.01.2013, 12:42
das ist doch wohl quatsch....nach unserer umstellung auf rassehühner haben wir an der haltung erst einmal absolut nichts geändert.
Und die rassehühner sind bei unserer pflege genauso wenig zahm geworden wie die hybriden, krank waren sie genauso wenig.

Wer sich vor dem kauf nicht über seine ansprüche und die gegebenheiten der rasse informiert ist schlicht und ergreifend zu dumm für diese welt.

Ignoranz ist kein anfängerfehler. Ein vermilbter stall, ein unsicherer stall, schlechtes futter usw. Das sind anfängerfehler und die verzeihen rassehuhn und hybrid gleichermaßen schlecht oder gut.

Natürlich gibt es immer dinge die man als anfänger nicht weiß....das ist völlig normal aber elementare eckdaten wie die zu erwartende legeleistung und die auseinandersetzung mit glucken gehören nicht dazu.

Ich möchte das jetzt direkt niemandem vorwerfen aber ich möchte mal in den raum stellen das eigene fehler nicht besser werden wenn man andere dazu bringt diese auch zu machen.

Raichan
31.01.2013, 14:18
Der Grund ist, sie dass sie einfach in der Haltung und robust sind, zutraulich werden können und den Eieranspruch erfüllen ohne übermäßig zu glucken wie bspw. Seidenhühner o.a. Rassen das tun.

LG Caecilie


Genau das kann man über sehr viele Rassen sagen.
Gut, kein Rassehuhn hat die gleiche Legeleistung wie Hybriden, aber, ist man als Normalverbraucher, Hobbyhalter auf so viele Eier angewiesen?

Wenn man sich als, sagen wir mal, 5 Köpfige Familie 6 Rassehennen hällt deren Legeleistung im Bereich 200 liegt, reicht das denke ich dicke.

Caecilie
31.01.2013, 16:31
Hallo Raichan,

also bei Zwerg-Wyandotten sagt man sie legen 160 Eier im Jahr. Weit gefehlt. Das haben meine (vllt. auch auf Grund vieler Guckerei) ganz und gar nicht gepackt. Und Zwerg-Wyandotten sind auch "Anfängerhühner".
Aber der Themenersteller "Hobbyhuhn" hätte ja gern wöchentlich 20 Eier!

LG Caecilie

PS. Es geht ja auch nicht darum, was ich allgemein als DAS Anfängerhuhn sehe, sondern was meiner Meinung nach für eine Anfängerrasse für "Hobbyhuhn" in frage kommen könnte.

Okina75
31.01.2013, 18:00
Hy!

Wie schon gesagt: Wenn zwei- drei Hybriden dabei sind, dann sind mindestens 15 Eier die Woche garantiert, auch im Winter.
Macht man die restlichen dann als Rassehuhn, hat man halt im Herbst und Winter von denen eher keine oder weniger Eier. Ab Mitte/ Ende Januar bis September/ Oktober sollte man aber auf alle Fälle auf seine Kosten kommen...

Raichan
31.01.2013, 18:09
Hallo Caecilie,

das Hobbyhuhn gerne pro Woche 15-20 Eier hätte, bei 5 Hennen, habe ich gelesen und halte es gar nicht für unmöglich.
Wenn er/sie sich Hennen holt, wie oben beschrieben, die ca 200-220 Eier im Jahr legen, können es gut 15-20 Eier in der Woche sein. Wenn es auch noch eine Rasse ist die auch im Winter akzeptabel legt...

Wir hatten mit New Hampshire und Sundheimer angefangen. Hatten auch im Winter genug Eier und auch im zweiten Legejahr der Hennen mehr Eier als wir (3) verbrauchen konnten. Also hatten wir fast täglich an Verwandte und Kollegen was abgegeben.
Von 8 Hennen, hatten wir täglich mind. 4 Eier, meist jedoch 6-7. Von diesen Hennen war eine Bovan, der Rest alles Rassehühner. Und wir füttern kein Legemehl bzw Pellets.

Ich denke, es gibt nur wenige Rassen die für einen Anfänger nicht geeignet wären. Bei so einem reichhaltigen Angebot an Hühnerrassen kann eigentlich jeder das Huhn für sich entdecken.
Wer lieber Hybriden mag, bitte schön.

Bubbel
01.02.2013, 06:50
Hallo Hobbyhuhn.
Hast du schon mal über Zwerghühner nachgedacht. Da ist der Platz den du hast für 5 Hennen ausreichend. Und zum Beispiel Zwerg-Welsumer haben eine sehr gute Legeleistung, legen schon grße Eier und werden auch zutraulich. Die Linien die ich kenne, sind auch relativ frei vom Bruttrieb. Hübsch sehen diese kleinen Racker auch aus. Ach und übrigens legen sie auch im Winter.

LG Bubbel

Caecilie
01.02.2013, 08:33
Hallo Raichan,

ich hab den Beitrag von Hobbyhuhn gelesen und mir fiel nur eines ein: Hybrid.
Klar sind auch andere Rassen einfach zu halten. Aber ich denke trotzdem, dass man mit Hybriden weniger Probleme mit der Gluckerei hat und dadurch auch mehr Eier.

LG Caecilie