Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gemeinschaftsanlage mit unklarem Problem
Chabo gelb.mw.Tupfen
25.01.2013, 08:33
Hallo,
seit geraumer Zeit (April 2012) hat unsere Gemeinschaftsanlage eine großes Sterben von Hühnern erlebt. Wir sind 14 Parzellen a`500 qm und 12 Züchter. Nun fing das Sterben letztes Jahr im April an. Bei sämtlichen Züchtern, ausgenommen 1 der nur noch hält, sind sämtliche Küken und Junghühner verendet. Symptome waren bzw. sind Futterverweigerung, gesträubtes Gefieder, Abmagern, rötliche und grünliche Durchfälle, teilweise laufen die Tiere wie "Zinnsoldaten" oder Lähmungen des Halses und bekommen ihn nicht mehr hoch, blau angelaufene Kämme.
Nun haben drei Züchter von uns reagiert und haben verendete Tiere eingeschickt zum Vet-Amt. Dort konnte nicht viel auffälliges festgestellt werden bis auf ein erhöhter Wert E-Coli, was aber nur Begleiterscheinung der eigentlichen Krankheit sei und nicht die Ursache.
November und Dezember war soweit erstmal Ruhe. Jetzt fangen diese Krankheitsfälle wieder von vorne an. Beim Nachbarn ist der Hahn verstorben, der letztendlich so in den Beinen gelähmt war, das er nur noch auf dem Bauch robbte und auch andere Züchter sind wieder betroffen.
Nun frag ich euch mal was das sein könnte. Das Veterinäramt hat uns nicht wirklich weitergeholfen.
Gruß Grit
Hallo,
Sind eure Tiere gegen Marek geimpft? Die erhöhten E-Coli Bakterien könnten nur eine Nebeninfektion wegen dem geschwächten Imunsystem sein.
Schau mal hier http://de.wikipedia.org/wiki/Marek-Krankheit und http://www.huehner-info.de/infos/krank_marek2.htm
Chabo gelb.mw.Tupfen
25.01.2013, 11:36
hallo,
wir vermuten ebenfalls Marek. Unser Verein hat seit Jahren nicht mehr gegen Marek geeimpft weil es keine Fälle gab. Nun hatte ich für meine jetzigen Küken Impfstoff bestellt und es ist nichts zu bekommen, nerv.
Das Interessante ist aber an der Sache das das Vet-Amt keine Marek feststellen konnte oder wollte?
Die Amtstierärztin meinte ebenfalls das E-Coli nur die Nebeninfektion gewesen ist. Nun habe ich noch einmal mit meinem TA gesprochen, der der Amtstierärztin gestern in einer Gesprächsrunde noch mal auf den Zahn fühlen wollte.
Wir sind hier ziemlich ratlos und wissen auch nicht genau was wir noch tun sollen.
Mariechen
25.01.2013, 12:27
Ich kenne das auch von einer Anlage in unserer Region. Wenn man nichts unternimmt, wird die Seuche alle Tiere wegraffen. Dort waren es Kokzidien.
Man muß eben die ganzen Tiere wegbringen, soweit sie noch nicht krank sind. Die kranken Tiere würde ich beseitigen. Dann müssen alle Stallungen, Geräte, und Flächen gereinigt und desinfiziert werden und am besten eine Zeitlang brach liegen. Bodendesinfektion geschieht mit Branntkalk.
Das ist schade, wenn man so was eingeschleppt hat, weil die wertvollen Rassetierbestände dann alle hinüber sind. Das ist ein ziemlich großer Schaden.
Wenn man nichts unternimmt, steckt sich ein Bestand durch den Zaun hindurch beim Nachbarn an.
Nehme doch mal Kontakt zu Dr. Werner Lüthgen auf.
Dieser hatte mal zu mir gasagt, dass ein Fachmann Marek ganz einfach am (bzw. im) toten Tier erkennen kann.
Auch hat Dr. Lüthgen wirklich viel Fachwissen in Sachen Geflügelkrankheiten und er ist sehr hilfsbereit. Vielleicht kann er Dir weiterhelfen.
w* (werner.luethgen@t-online.de)***
http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_L%C3%BCthgen
Oder schaut mal hier :
Vogelklinik Gießen
http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb10/institute_klinikum/klinikum/kvraf
Lg Birgit
@AnnTye. Ist ja grundsätzlich richtig, die Sache mit dem Datenschutz. Nur dachte ich, da Dr. Lüthgens email-Adresse in mehreren Katalogen bzw. Beiträgen in Geflügelzeitschriften usw. veröffentlicht ist, es wäre ok.
Aber wie heißt es so schön: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!
Grundsätzlich kann Grit ihn ja auch telefonisch kontaktieren, seine Telefonnummer findet man überall im Netz.
Chabo gelb.mw.Tupfen
25.01.2013, 20:56
Hi,
Danke ich werde mal den Dr. Lütgen kontaktieren. Denn irgendwas muss es ja sein was die Anlage durchseucht. Hab allein letztes Jahr gut 30 Tiere verloren. Da hat der Gang zum stall kein Spaß mehr gemacht. Meine alte Gertrud ist mir auch vor einer Woche verstorben und ein Hahn hab ich auch noch, wo nicht so recht weiss. Der läuft auch von einem auf den anderen Tag im parademarsch rum. Hab letztes Jahr alles durch, spezialdesinfektion, wiesen abkalken und Besuch vom vetamt. Die sind nur oberflächlich durchgelaufen und das wars.
Ist ja schlimm, wenn man so hilflos zusehen muß, wie alles den Bach runtergeht.
Ich glaube, ich würde verzweifeln!
Rufe den Doktor ruhig an. Kannst Dich auf die "Heike vom Bauernlädchen" berufen. :peace
Ich drücke Dir in jedem Fall die Daumen, dass Euch geholfen werden kann.
Chabo gelb.mw.Tupfen
25.01.2013, 21:02
Hallo zusammen,
Das hilft mir ungemein weiter. Ich kontaktiere mal den Herrn Dr. Lütgen. Ich habe allein letztes Jahr gut 30 Tiere dran verloren. Vor ein paar Tagen musste meine alte Gertrud dran glauben. Auch die anderen haben reihenweise verendete Tiere gehabt. Ich hab im Moment noch ein Hahn wo ich nicht ganz weiß woran ich da bin. Sonst sieht er gut aus bis auf das Gangbild. Der läuft wie im parademarsch und fing von einem auf den anderen Tag damit an.
Ich hab natürlich letztes großflächig desinfierzt mit einer desinfektion gegen Viren und Bakterien, hab alle wiesen abgekalkt . Hab auch niemanden mehr in meine Anlage gelassen, Ausnahme mit Schuhdesi. Das schlimme ist das einige nicht mitziehen und auch noch behaupten gesunde Tiere zu haben und verscharren aber haufenweise kadaver in der Anlage . Ich weiß nicht, kann man denen irgendwie beikommen?
Vom finanziellen Schäden mal abgesehen, der idielle Wert der Tiere ist mir genauso wichtig. Ich hab letztes Jahr im Stall gestanden und musste jeden Tag zusehen wie mehr Tiere starben und fing dann an zu heulen. Hab schiß das sich
Hallo,
das hört sich ja schlimm an. Wie lange gibt es den die Anlage schon ? Wäre es möglich, daß es etwas im Boden ist oder in enueren eingesetzten Baustoffen wie z.B. alte Eisenbahnschwellen - wäre ja vielleicht auch noch eine Möglichkeit.
LG aria
Hühnerfuchs
26.01.2013, 01:01
Hallo,
seit geraumer Zeit (April 2012) hat unsere Gemeinschaftsanlage eine großes Sterben von Hühnern erlebt. Wir sind 14 Parzellen a`500 qm und 12 Züchter. Nun fing das Sterben letztes Jahr im April an. Bei sämtlichen Züchtern, ausgenommen 1 der nur noch hält, sind sämtliche Küken und Junghühner verendet. Symptome waren bzw. sind Futterverweigerung, gesträubtes Gefieder, Abmagern, rötliche und grünliche Durchfälle, teilweise laufen die Tiere wie "Zinnsoldaten" oder Lähmungen des Halses und bekommen ihn nicht mehr hoch, blau angelaufene Kämme.
Nun haben drei Züchter von uns reagiert und haben verendete Tiere eingeschickt zum Vet-Amt. Dort konnte nicht viel auffälliges festgestellt werden bis auf ein erhöhter Wert E-Coli, was aber nur Begleiterscheinung der eigentlichen Krankheit sei und nicht die Ursache.
November und Dezember war soweit erstmal Ruhe. Jetzt fangen diese Krankheitsfälle wieder von vorne an. Beim Nachbarn ist der Hahn verstorben, der letztendlich so in den Beinen gelähmt war, das er nur noch auf dem Bauch robbte und auch andere Züchter sind wieder betroffen.
Nun frag ich euch mal was das sein könnte. Das Veterinäramt hat uns nicht wirklich weitergeholfen.
Gruß Grit
Tut mir leid das so schreiben zu müssen, aber wenn das Problem seit April 2012 besteht frage ich mich schon warum das alles ist was ihr unternommen habt - oder besser gesagt ein paar von euch.
Wenn 12 Züchter das Problem haben sollten sich doch ALLE an der Aufklärung beteiligen,und jeder sollte seine Tiere bei einem anderen Arzt bzw. Institut untersuchen lassen,es nutzt wenig wenn ich alle 3 wie in diesem Fall ins gleiche Institut schicke,wenn sie bei einem nichts finden werden sie bei den anderen auch nichts finden.
Sich Ferndiagnosen von hier zu erwarten ist eher zu viel verlangt,aber namhafte Spezialisten wie schon gesehen können vielleicht weiterhelfen,aber eben auch nur mit der Untersuchung eines Tieres und eventuell der ganzen Anlage.
Chabo gelb.mw.Tupfen
26.01.2013, 09:10
@hühnerfuchs, sicherlich ist das ne sauerei das nicht alle mitmachen und lieber alles unter den Tisch kehren. Nur wie kann man solchen Leuten beikommen? Überhaupt nicht! Das ansäßige veterinäramt war in dem Fall das Mittel der Wahl. Aber auch die haben schlichtweg kaum reagiert. Das nächste verendete Tier werde ich sicherlich in ein anderes Institut schicken
Tanja 0173
26.01.2013, 09:16
Wieso werden die verendeten Tiere in der Anlage verscharrt ????
Was ist das denn für ein Blödsinn.
Ich hoffe für Dich, dass Deine Mitzüchter
anfangen zu denken - ansonsten würde ich Dir evtl. raten die Anlage
zu wechseln wenn Dir das möglich ist. Es bringt nichts wenn einer den
Kampf aufnimmt und der Rest ignoriert das ganze - so werde Ihr das
nie los werden ...
Chabo gelb.mw.Tupfen
26.01.2013, 09:22
Hi Tanja , so sieht's aus. Allein zieh ich mich tot und es bringt absolut nichts. Wir haben ebenfalls aushänge gemacht ,wo eindeutige Maßnahmen beschrieben waren, wie auch die entsorgung der verendeten Tiere durch einen Fachmann. Gestern ist wohl das nächste Tier verendet, eine Henne mit etwa 8 Monaten von einen auf den anderen Tag.
Tanja 0173
26.01.2013, 10:04
... und dann wundern sich die Leute, warum Züchter aufhören ... wenn man das Gefühl hat, gegen Windmühlen kämpfen zu müssen ...
Ich weiß von einigen Züchtern, die seit Jahren nicht gegen Marek impfen und bisher Glück hatten - das finde ich zwar super, aber - man ist nie davor sicher, dass sowas nicht doch wieder ausbricht !!! Ich war froh, dass in allen drei hiesigen Vereinen ordentlich geimpft wird. Teilweise werden sogar Impfungen durchgeführt und übernommen, die nicht zu den Pflichtimpfungen gehören.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen!!! Wie viele Tiere hast Du noch im Bestand?
Mariechen
26.01.2013, 10:35
Tut mir leid das so schreiben zu müssen, aber wenn das Problem seit April 2012 besteht frage ich mich schon warum das alles ist was ihr unternommen habt - oder besser gesagt ein paar von euch.
Wenn 12 Züchter das Problem haben sollten sich doch ALLE an der Aufklärung beteiligen,und jeder sollte seine Tiere bei einem anderen Arzt bzw. Institut untersuchen lassen,es nutzt wenig wenn ich alle 3 wie in diesem Fall ins gleiche Institut schicke,wenn sie bei einem nichts finden werden sie bei den anderen auch nichts finden.
Sich Ferndiagnosen von hier zu erwarten ist eher zu viel verlangt,aber namhafte Spezialisten wie schon gesehen können vielleicht weiterhelfen,aber eben auch nur mit der Untersuchung eines Tieres und eventuell der ganzen Anlage.
So sehe ich das auch.
@ Chabo, da es sich vermutlich um einen Kleintierzuchtverein handelt, gibt es auch Wege das Problem ganz offiziell anzupacken. Der Verein hat eine Satzung, da steht ja vielleicht auch drin, wie man im Seuchenfall vorgeht. Es gibt einen Vorsitzenden, der Verantwortung trägt und Anordnungen treffen kann. Vielleicht oder wahrscheinlich gibt es sogar für die Anlage Nutzungsvorschriften. Du mußt dich also nicht einfach so mit dem Zustand abfinden, wie er gerade ist.
Als erstes würde ich mich mal schlau machen, die Vereinssatzung und die Satzung der Anlage durchstudieren und dann natürlich fundierte Gespräche mit den Verantwortlichen suchen. Wenn sich da gar nichs tut, würde ich die Mitgliedschaft aufkündigen und die Parzelle zurückgeben. Es hat ja keinen Sinn unter solchen Umständen Zucht betreiben zu wollen.
Mit dem Veterinäramt kann man doch auch nochmal das Gespräch suchen. Natürlich nur über einen persönlichen Besuch in der Behörde (Termin vereinbaren oder schauen wann sie Sprechzeiten haben).
Chabo gelb.mw.Tupfen
26.01.2013, 13:00
@mariechen, du wirst lachen. Ich bin die stellvertretende Vorsitzende. Mir ist unsere Satzung und Gemeinschaftsordnung bekannt und leider steht so ein Passus nirgends drin. Ich habe unseren vorherigen Vorsitzenden gedrängt aber der Mann ist 80 Jahre und hat die Hände übern Kopf zusammen geschlagen. Seit gestern haben wir einen neuen und hoffen das der was bewegt kriegt.I
Ich habe einen Bestand von momentan von 13 Tieren und 21 Küken für die es absolut kein Impfstoff gibt. Hatte rechtzeitig gemeldet aber ein Tag vorher rief der Hersteller an das nichts lieferbar ist.
Wenn das Marek ist, was ich mache ich dann mit meinen alttieren, töten?
Mir vergeht echt die Lust dabei.
LG. Grit
Mariechen
26.01.2013, 13:07
Wenn du sogar stv. Vorsitzende bist, kannst du ja mit den anderen zusammen sofort eine Generalversammlung anberaumen, und einen Experten dazuladen und entsprechende nötige Schritte veranlassen.
Ich bin kein Experte für Hühnerseuchen, habe nur gesehen was in der Anlage hier in der Region passierte. Es sind dann die ganzen Bestände gefährdet, bzw. sterben. Wenn ich eine solche Parzelle hätte (auch ohne Seuche), würde ich schon die Küken impfen. Es geht immerhin um Hunderte oder vielleicht Tausende von Rassentieren, die ganze Zuchtarbeit von vielen Leuten.
Mein Bekannter, der diese Parzelle hat, wo dasselbe passiert ist, hat einen Schrank voller Impfstoffe und Medikamente vorrätig. Eigentlich würde ich das von einem Verein erwarten, daß sie das nicht erst dann kaufen, wenn die Seuche schon ausgebrochen ist.
Chabo gelb.mw.Tupfen
26.01.2013, 17:45
@ mariechen, das war immer mein Reden nur der Rest des Vorstands war da nicht meiner Meinung . Erst wo sprichwörtlich die kacke am dampfen war, wurde ansatzweise reagiert. Gestern wurde auf der Versammlung beschlossen Marek als Pflicht Impfung im Verein durchzusetzen.
LG. Grit
Ach ja und mit Experten war auch sone Sache. Haben mehrmals versucht, die dafür zuständige veterinärin einzuladen ohne Erfolg.
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