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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Güterabwägung



Cassandra
07.05.2006, 16:33
http://www.welt.de/data/2006/04/22/876898.html

Deutschlands Hühner müssen auf Dauer im Stall bleiben
Seehofer warnt vor anhaltender Vogelgrippe-Gefahr
von Claudia Ehrenstein

Berlin - Die Stallpflicht für Geflügel wird auf unbefristete Zeit verlängert. Das kündigte Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) am Freitag in Berlin an. Die aktuelle Risikoanalyse zur Vogelgrippe in Deutschland durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zwinge zu dieser Entscheidung, erklärte Seehofer. "Wir haben es bei der Vogelgrippe nach wie vor mit einem sehr ernsten und dynamischen Geschehen zu tun." Er habe noch keinen Tag erlebt, an dem nicht ein neuer Fall gemeldet wurde, sagte Seehofer. Bislang sind in Deutschland mehr als 320 Wildvögel, drei Katzen sowie ein Steinmarder positiv auf das hochansteckende Vogelgrippe-Virus vom Typ H5N1 Asia getestet worden - vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und in der Region am Bodensee. Nach Einschätzung der FLI-Experten auf der Ostseeinsel Riems bestehe nach wie vor eine große Gefahr, daß die Seuche über infizierte Wildvögel in Nutztierbestände eingeschleppt werden könnte. Das habe der Fall im sächsischen Mutzschen bei Leipzig eindrucksvoll bestätigt. "Daher kann zum jetzigen Zeitpunkt ein Abgehen von der Stallpflicht nicht empfohlen werden", heißt es in dem Bericht zur Risikolage.


Er werde den Ländern vorschlagen, dieser Empfehlung zu folgen, kündigte Seehofer an. Zugleich wolle er unter strengen Auflagen Ausnahmen von der Stallpflicht erlauben. "Wo es möglich ist, wollen wird die Freilandhaltung von Geflügel ermöglichen", versicherte Seehofer. In den bestehenden Vogelgrippe-Sperr- und -Beobachtungsbezirken werden solche Ausnahmen jedoch nicht möglich sein. Auch nicht in Risikogebieten, etwa in der Nähe von wasserreichen Rast- und Brutplätzen von Wildvögeln sowie in Regionen mit sehr hoher Dichte von Nutzgeflügel. Jede Ausnahmegenehmigung zur Freilandhaltung bedeute eine Erhöhung des Seuchenrisikos. "Das ist eine Güterabwägung", sagte Seehofer. Denn einige Bereiche der Geflügelwirtschaft sind auf Freilandhaltung angewiesen. Bei einer Verlängerung der Stallpflicht sei die heimische Gänsezucht in ihrer Existenz bedroht, warnte der Dachverband der Erzeuger ökologischer Agrarprodukte Bioland. Nach zehn Wochen im Stall müßten Gänse, Enten, Hühner und Puten endlich wieder ins Freie.


Im vergangenen Herbst hatte der damals noch amtierende Bundesverbraucherminister Jürgen Trittin (Grüne) das Freilandgeflügel zum Schutz vor der Vogelgrippe erstmals in die Ställe geschickt. Nach den ersten Vogelgrippe-Fällen in Deutschland hatte Seehofer Mitte Februar umgehend eine erneute Aufstallung des Freilandgeflügels angeordnet. Ursprünglich war diese Maßnahme bis Ende April befristet. In der kommenden Woche will Seehofer die Stallpflicht nun per Eilverordnung verlängern. Noch vor der Sommerpause soll der Bundesrat über eine entsprechende Dauerverordnung beraten. "Die Vogelgrippe wird uns noch Jahre begleiten", sagte Seehofer. Daher müsse jetzt auch intensiv nach Alternativen zur Stallpflicht gesucht werden, etwa nach einem wirksamen Impfstoff. Im Rahmen eines von der Bundesregierung aufgelegten Sofortprogramms würden zudem Ursachen und Verbreitung der Vogelgrippe erforscht. So sei bislang noch nicht zu erklären, warum sich das Seuchengeschehen derzeit vor allem auf Deutschland konzentriere. In Frankreich seien kaum mehr als 30, in Dänemark 18, in Österreich zehn und in Polen fünf Fälle von Vogelgrippe nachgewiesen worden.

hahni
07.05.2006, 16:40
Hallo,

oh nein :-X

schnulli
07.05.2006, 16:59
hallo
nun lässt sich unser minister wieder was neues einfallen, da er am letzten donnerstag doch wohl eine abfuhr von den ländern bekommen hat.
und das kann er ja jetzt nicht auf sich sitzen lassen, und daher muss nun schnell eine neue verordnung her damit er doch seinen lobbyisten willen durchsetzen kann. so wie ich das sehe werden unsere hühner dieses
und wahrscheinlich auch in nächster zeit das licht der welt nicht mehr wieder sehen solange dieser minister dafür verantwortlich ist.
es ist nämlich schon merkwürdig das in den letzten vierzehn tagen sogut wie nichts über die medien von der vogelgrippe zu hören war, und auch in den zeitungen war nichts zu lesen.
da muss ich mich doch fragen ob diese anstalten ein rede verbot erteilt bekommen haben, genauso die zeitungen nirgends ist etwas zu lesen über die vogelgrippe.
wer kein internet hat kann normaler weise garnichts von der letzten verordnung mitbekommen haben.
aber meiner meinung nach läuft alles darauf hinaus das die kleinen hühnerhalter und züchter auf der strecke bleiben sollen und das die grossen wieder
den dicken rahm abschöpfen können.
genauso ist es sehr merkwürdig das dieses jahr auf einmal so viele fälle bei wildvögel aufgetreten ist wie sonst nirgendwo in europa.
und bis jetzt auch nur mutmassungen und vielleicht gerede im gespräch ist
wer kann den die doch nun fast 350 fälle der vogelgrippe bestätigen ausser dem fli.
ich war der meinung das wenn ein fall von dem fli bestätigt wird dieses tier
nach england geschickt wird und dort genau untersucht wird und es dann auch bestätigen muss.
den auch bis heute ist noch nicht einmal bestätigt wo der virus in dem putenstall in sachsen herkommt, laut fli und unserem minister konnte vielleicht gemutmasst werden das es von wildvögeln kommt.
aber was genaues als vielleicht oder könnte sein hat bis heute noch keiner gesagt.
meiner meinung nach dürfen wir auf keinen fall jetzt locker lassen und müssen unseren unmut gegenüber diesem minister kunttun, so wie es andere länder auch tun würden siehe frankreich oder italien.
und der beste weg dafür wäre wie auch schon geschrieben die wm in unserem land.
da könnten die anderen leute doch gleich den richtigen eintrug von so einigen leuten in unserem land bekommen.
tschüss schnulli

tzoing
07.05.2006, 17:04
zum Glück ist der Artikel vom 22. April und (für Geflügel außerhalb von so genannten Risikogebieten) längst überholt ;)
... für vieles Geflügel stimmt es aber leider noch >:(

tzoing
07.05.2006, 17:12
Original von Cassandra
http://www.welt.de/data/2006/04/22/876898.html
So sei bislang noch nicht zu erklären, warum sich das Seuchengeschehen derzeit vor allem auf Deutschland konzentriere. In Frankreich seien kaum mehr als 30, in Dänemark 18, in Österreich zehn und in Polen fünf Fälle von Vogelgrippe nachgewiesen worden.

irgendwie kommt es mir vor, als sei unser armes Deutschland in den Augen von HS eine riesengroße Zielscheibe, auf die jeder H5N1-Vogel kamikazemäßig mitten ins Schwarze fliegt.

witte5
07.05.2006, 17:33
Original von tzoing

Original von Cassandra
http://www.welt.de/data/2006/04/22/876898.html
So sei bislang noch nicht zu erklären, warum sich das Seuchengeschehen derzeit vor allem auf Deutschland konzentriere. In Frankreich seien kaum mehr als 30, in Dänemark 18, in Österreich zehn und in Polen fünf Fälle von Vogelgrippe nachgewiesen worden.

irgendwie kommt es mir vor, als sei unser armes Deutschland in den Augen von HS eine riesengroße Zielscheibe, auf die jeder H5N1-Vogel kamikazemäßig mitten ins Schwarze fliegt.
So einen ähnlichen Gedanken hatte ich grade.

Der Spuch ist toll, den nagel ich mir an die Wand!

gaby
07.05.2006, 17:59
Hallo?! der Artikel ist vom 22.4, also überholt.
gg

berta
07.05.2006, 18:05
Und zwar durch diesen Artikel:

Seehofer beugt sich dem Willen der Länder
Vogelgrippe: Stallpflicht für Geflügel wird auf unbefristete Zeit verlängert - Außerhalb von Risikogebieten Freilandhaltung wieder möglich
von Claudia Ehrenstein

Berlin - Als Reaktion auf den Protest der Länder wird Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) die Stallpflicht für Geflügel künftig nur noch auf Vogelgrippe-Risikogebiete beschränken. Eine entsprechende Eilverordnung werde spätestens Ende kommender Woche in Kraft treten, teilte Seehofer in Berlin mit. Damit sei eine für alle Beteiligten tragbare Lösung gefunden worden. "Ich bin sicher daß wir mit dem jetzt gefundenen Kompromiß Akzeptanz finden", erklärte Seehofer.


Von Entwarnung könne jedoch keine Rede sein. Täglich würden noch infizierte Vögel gefunden. Das Risiko einer Verbreitung der Vogelgrippe in Deutschland sei nach wie vor hoch, warnte Seehofer. Es werde derzeit sogar deutlich höher eingeschätzt als bei der ersten Anordnung zur Aufstallung im vergangenen Herbst, die bis Mitte Dezember befristet war. Nach den ersten Fällen von Vogelgrippe bei Wildvögeln war das Freilandgeflügel Mitte Februar erneut für mehr als zwei Monate in die Ställe verbannt worden.


Im Anschluß daran hatte Seehofer die Stallpflicht ursprünglich bundesweit auf unbegrenzte Zeit verlängern wollen. Ausnahmen zur Freilandhaltung hätten nur in Einzelfällen möglich sein sollen. Dagegen aber hatten die Länder auf einer Sitzung des Nationalen Krisenstabs Ende April in Bonn Einspruch eingelegt. Sie befürchteten massive Probleme für Betreibe mit Freilandhaltung sowie für Biohöfe.


Der nun zwischen Bund und Ländern vereinbarte Kompromiß sieht vor, daß die Stallpflicht zwar vom 15. Mai an unbegrenzt verlängert wird. Außerhalb von Risikogebieten wie Sammelplätzen von Wildvögeln, Regionen mit hoher Geflügeldichte sowie Gebiete, in denen mit Vogelgrippe infizierte Wildvögel entdeckt wurden, soll die Freilandhaltung jedoch wieder möglich sein. Die Risikolage soll jeden Monat durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) für Tiergesundheit neu bewertet und die Stallpflicht überprüft werden.


Die Landkreise können in risikofreien Gebieten die Freilandhaltung erlauben. Die Geflügelhalter müssen nicht, wie zunächst geplant, jeweils einen gesonderten Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung stellen. Der nordrhein-westfälische Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg (CDU) begrüßte die "großzügigen Ausnahmegenehmigungen" und die damit verbundene Aufhebung der Stallpflicht in nicht gefährdeten Regionen. Dadurch könne der größte Teil der Hühner, Enten, Gänse und Puten in Nordrhein-Westfalen vom 16. Mai wieder ins Freie.


Auch Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) begrüßte die Einigung auf eine regional begrenzte Stallpflicht. Jetzt gebe es die Möglichkeit, regionale Bewertungen vorzunehmen, statt Betriebe einzeln zu prüfen, sagte Backhaus. "Damit ist ein Weg eröffnet, nach und nach zu einem dauerhaften Umgang mit der Seuche zu kommen." Noch kurz vor Bekanntwerden der Kompromißlösung hatten mehrere tausend Geflügelzüchter in Berlin gegen eine unbefristete bundesweite Stallpflicht demonstriert und für den Erhalt der Freilandhaltung gekämpft. Vor allem die Züchter von Enten und Gänsen hatten den finanziellen Ruin gefürchtet, weil sie ihre Tiere auf Dauer nur im Freien halten können. Allein bis Ende April hatten Geflügelzüchter bundesweit bereits Einbußen von rund sechs Millionen Euro zu verzeichnen. Die größten Verluste gebe es bei den Legehennenhaltern mit kleineren Tierbeständen, wie der Deutsche Bauernverband mitteilte. Und obwohl Gänse nur einen Bruchteil des Federviehs in Deutschland ausmachen, ist der Verlust mit rund einer Million Euro relativ hoch. Die Europäische Union hat inzwischen finanzielle Hilfen für Geflügelzüchter zugesagt, die von den Auswirkungen der Vogelgrippe betroffen sind. So sind EU-weit die Preise für Geflügelfleisch im Schnitt um 13 Prozent gesunken.

Unterdessen hat in sieben europäischen Ländern ein Test mit einem Vogelgrippe-Vorimpfstoff beim Menschen begonnen, wie die spanische Zeitung "El País" berichtete. Insgesamt sollen daran rund 5200 Freiwillige teilnehmen, darunter auch 1000 Deutsche. Es werden dabei die Nebenwirkungen eines Mittels untersucht, das bei einer weltweiten Grippewelle die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs beschleunigen soll.


Artikel erschienen am Fr, 5. Mai 2006

http://www.welt.de/data/2006/05/05/882512.html

witte5
07.05.2006, 18:26
Original von gaby
Hallo?! der Artikel ist vom 22.4, also überholt.
gg
Klar ist der alt, aber an den Zahlen hat sich doch nicht wirklich was geändert.
Oder hat Herr Seehofer inzwischen meinen "Böse-Brief" gelesen????
Wer weiß.....?

Cassandra
07.05.2006, 19:19
hallo

ups sorry..hatte ich überlesen das der alt is

grüsse

Tina

corinna
07.05.2006, 19:44
jedenfalls sollte jeder mal versuchen auszurechnen, unter welchen Bedingungen er rauslassen darf:
Die Bedingungen werden
1. Unbezahlbar
2. Kaum auf jemanden zutreffen.

http://indiez.de/p/rechtliches/060504GefluegelAufstallVO.php

so nun macht mal Mathematik.

LG Corinna

witte5
07.05.2006, 20:01
Ach nee - dann rechne ich lieber aus, wie viele schon frei sind ;D

sarah
07.05.2006, 21:43
kein geld der weld ersetzt mir diese strahlenden augen heute beim türaufmachen............ :roll hach........


seit lieb gegrüßt

Traversan
07.05.2006, 22:08
Hallo,

hab am Freitag mit meinem Vet.-Amt telefoniert.

Es hieß, ich würde keine Genemigung zur Freilandhaltung kriegen, und wenn schon, könnte ich es mir finanziell nicht leisten, das die Auflagen zu teuer sind.

Es hängt natürlich vom endgültigen Text der Verordnung ab, aber an den oben genannten Äußerungen wird sich nichts ändern.

Für mich wird das heißen, Geld sparen, Gehege vergrößern und weiter warten.

(Anfang July bekomme ich noch 14 Tiere aus einer aufgelösten Zucht. Sie sollten sonst auf den Hauklotz enden.)

Gruß

Alexander

Rumpelstilzchen
07.05.2006, 22:41
Wie unverschämt. >:(
Wenn die Massentierhalter nicht in der Lage sind, ihre Hallen wirklich so dicht zuzumachen, daß von außen das Virus nicht eindringen kann, sind sie sowieso niemals sicher vor dem Virus. Ob nun Wildvögel oder unsere Geflügel draußen rumrennt, ist doch unerheblich, reinkommen kann es ja ( siehe Sachsen) angeblich schon mit dem Luftzug oder schlicht durch menschliches Versagen.
Sowohl wir als auch unsere Hühner werden garantiert nicht in deren Hallen zu Besuch erscheinen, auch kaufen sie bei uns nicht ihre Tiere ein.
Wenn sie meinen, es muß besonderer Schutz her, dann sollen sie erstmal ihre Hallen hermetisch abriegeln, mit Luftfiltern usw.
Das wäre wesentlich effizienter, als Freilandgefügel einzuknasten , während die Wildvögel draußen fröhlich herumfliegen und das Virus über den Luftstrom "einreist".
Wenn sie's in Sachsen geschafft haben, in eine "absolut" sichere Putenmastanlage Viren einzuschleppen, haben sie schlichtweg versagt und sollten vielleicht an ihrer Technik arbeiten ?.
Aber das ist doch nicht unser Problem, sondern das der Massentierhalter.
Sollen die doch gefälligst in bessere Hallen investieren, was interessiert uns deren Profit.
Wir demonstrieren so lange, bis ALLE ihr Geflügel wieder rauslassen können. Und zwar legal.
8)

Larasta
07.05.2006, 22:57
;DJa genau!!! ;D

Larasta
08.05.2006, 09:23
telefonische Auskunft vom vet amt hannover land:
nichts genaues weiß man nicht... Ausnahmegenehmigung auf formlosen Antrag, bisherige Kosten 80!!!€ soll aber wohl kostenfrei werden, "das muss ja auch mal weniger werden" mit den Auflagen.
Jetzt Antrag stellen, damit er bis 15. bearbeitet ist.
Das mach ich jetzt gleich. Drückt mir die Daumen.