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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Veggie-Hühnerhalter-wo seid ihr?



LinaNo
18.12.2012, 19:41
Hallo zusammen,

in diesem Forum hier lese ich sehr viel, kann mir stundenlang die Hühnerfotos ansehen und mich an ihnen erfreuen. Oft aber stehen mir auch die Tränen in den Augen wenn ich lese mit welcher Geringschätzung oder gar Gleichgültigkeit mit diesen Tieren umgegangen wird. Ich möchte auf keinen Fall wieder eine Vegetarierdebatte entzünden sondern nur gerne wissen, bei wem ich es mit "Gleichgesinnten" zu tun habe. Praktisch so wie bei Fußballfans oder Musikvorlieben.

Liebe Grüße, Lisa

gaby
18.12.2012, 19:48
In diesem Forum wird eben Toleranz geübt.
Ich bemühe mich meine Tiere lange zu halten und alt werden zu lassen. Aber ich will auch Küken, was für mich heißt das ich regelmässig einen Hahnüberschuss habe. Leider kann man die nicht alle vermitteln, weil andere Hühnerhalter dasselbe Problem haben. Also lasse ich sie schlachten und das ist m. E. auch in Ordnung. Selber esse ich sie nicht.

Wir haben hier Züchter, denen es nur auf die Schönheit ankommt. Halter die Hühner zur Nahrungsgewinnung haben und eben Menschen die sich an den Tieren nur erfreuen wollen. Jeder hat andere Motive Hühner zu halten, manche essen Fleisch, andere nicht. Wie im wahren Leben eben.
Das Gleichgesinnte ist dass wir alle Hühner haben/mögen.

gg

LinaNo
18.12.2012, 20:04
Hallo Gaby,

da habe ich mich vielleicht nicht richtig ausgedrückt, Toleranz übe ich ebenfalls, es geht nicht um Wertung , Verurteilung oder ähnliches. Das steht mir nur für mich selber zu. Was ich meine ist, dass Züchter sich gerne mit anderen Züchtern austauschen, Neulinge mit Erfahrenen usw. Die Liste könnte sehr lang sein. Dann ist doch nichts negatives dabei wenn ich auch "meinesgleiche" suche, wie du schon sagst, Menschen die sich nur an den Hühnern erfreuen.

LG Lisa

gaby
18.12.2012, 20:11
:) ich wollte Dir eigtl. nur mitteilen das man trotz der Unterschiede sowieso unter *Gleichgesinnten* ist. Keinesfalls wollte ich Dir was negatives unterstellen. Dafür ist das Forum doch da, das man Menschen findet die ähnlich ticken wie man selbst.

gg

Trini
18.12.2012, 22:36
Huuuhuuu...

Veggie-Hühnerhalterin...hier bin ich :laugh:yau:jump:mukkies:dance

frieda-cochin
18.12.2012, 23:30
:dance:peace:peaceJau,schließe mich euch an..ich esse kein fleisch mehr, seit dem ich meine huhnis habe..

July-Plankton
18.12.2012, 23:51
Huhu Lisa!
Ich esse zwar Fleisch, wollte nur vielleicht zwischen den Parteien vermitteln. :)
Lieber esse ich 2 Monate gar kein Fleisch, um dann ordentliches zu bekommen, als den Supermarkt-Fraß zu mir zu nehmen.

Ich liebe meine Hühner, und ich versuche lieber einen Hahn zu vermitteln, als ihn in den Ofen zu stecken.
Aber wenn es nicht anders geht, dann freue ich mich daran, dass mein Hühnchen ein super Leben mit Saus und Braus hatte, bis es auf dem Teller landet. :jaaaa:

Wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber noch mehr glückliche Hühner ziehen, als den Mist aus dem Laden essen zu müssen. :-/

Liebe Grüsse Juli

Gaya
19.12.2012, 09:21
Ich kann mich da nur July anschließen.

Für mich ist jedes meiner Tiere kostbar und das nicht im wirtschaftlichen Sinne gemeint. Ich liebe jedes einzelne und freue mich jeden Tag sie vom Fenster aus zu beobachten oder bei ihnen im Stall zu sitzen.

Also würde ich sagen: Ich bin ein nicht-vegetarischer-Kuschelhuhnhalter. ;)

Aber was mich interessieren würde: Wart ihr schon vor Euren Hühnern Vegetarier oder erst DURCH Eure Hühner? Bei mir hat eindeutig das letzte Wochenende (Alaska-Tag) dazu beigetragen. Hätte ich das nicht geschafft, wäre ich wohl absolute Vegetarierin geworden.
Achja, ich will auch keine Veggi-Diskussionen. Es interessiert mich wirklich :)

Meine Mum (nicht Veggi) wehrt sich mit HändundFüß meine Hähnchen zu essen. Ich kann sie einfach nicht verstehen :unsicher

LinaNo
19.12.2012, 12:17
Ist das herrlich!:daumenhoch

Zu deiner Frage Gaya: vor fast 25 Jahren ( heute 50) liebte ich schon Hühner und war auch im RGZ. Meine Zwerghühner waren einfach toll, ich allerdings blöd und schlecht vorbereitet. Meine Küken wurden größer und auch bei mir kam die Hähneproblematik. Vereinskollegen wussten, was zu tun ist und es kam zum schlachten. Die Tiere, die ich hab aufwachsen sehen, die meinen Garten mit wunderschönen "Bällen" schmückten , um die ich mich sorgte und auch ab und an den Tierarzt holte, die ich stundenlang betrachtete,diese Wesen wurden wegen MIR getötet. Meinem Mann standen die Tränen in den Augen, ich selber fühle mich bis heute schuldig und kann mein schlechtes Gewissen mit nichts entlasten. Seitdem bin ich Vegetarier und kann nur für mich sagen, ein Hobby welches man aus Spass und Freude macht, das aber den Tod anderer Lebewesen bedeutet, ist nichts für mich. Meine Familie bekommt zuhause kein Fleisch mehr, in den Schulessen ist das natürlich anders.
Die Schwiegereltern meiner Tochter sind Metzger, ich bin immer nett, freundlich und hilfsbereit, also aüßerst tolerant.Nur wenn sie versuchen, mich zu Braten und Wurst zu überreden, mache ich mich schnell aus dem Staub. Für mich kommt halt einiges nicht in Frage,auch wenn "man" das so macht.
Du hast gefragt, das ist die Antwort.

Gruß, Lisa

pyraja
19.12.2012, 12:25
:dance:peace:peaceJau,schließe mich euch an..ich esse kein fleisch mehr, seit dem ich meine huhnis habe..

dito. Wenn ich Tiere aus artgerechter Haltung nicht essen mag, kann ich auch keine anderen essen.
Übrige Hähne - weils bisher immer eine Glucke geschaft hat, mich zu "überreden" - kann ich aber zubereiten und servieren. Allerdings auch nicht selbst schlachten.

P.S. Braucht jemand einen hübschen jungen Welsumer Hahn? ;)

Gaya
19.12.2012, 12:53
Danke Lisa für Deine ehrliche Antwort.
Das kann ich verstehen, ist mir letzte Woche auch erst schwer gefallen, aber mit meiner Vorbereitung war dann alles in Ordnung.

frieda-cochin
19.12.2012, 13:57
Nee,also ich habe mich so in die huhnis verliebt,das ich nicht möchte das nochmal eins für mich sterben muss..aber es hat sich absolut alles geändert seit dem wir haus und Garten haben..seit etwa zwei Jahren..früher hatte ich Wasserstoff blonde lange haare,Hohe Schuhe getragen,keine Party ausgelassen und war wirklich so eine typische tussi aus der Stadt,,..nun ist es genau das gegenteil:ich lebe wie ein Bauer,esse kein Fleisch mehr,schminke mich kaum noch und ich bin so mega glücklich damit,das ist unglaublich.meine Tiere geben mir so viel,das möchte ich nicht mehr missen.

Sterni2
19.12.2012, 17:11
Weiß nicht was ein Veggie sein soll. - Veganer, Eieresser, Fischesser ?
Jedenfalls hab ich in den letzten 17 Jahren ein einziges Mal Fleisch gegessen. - Und das hat sich drei Tage lang im Magen umgedreht. Seither weiß ich, dass ich sobald keins mehr brauche.
Lange Zeit kam ich auch mit 6 Eiern einen Monat lang aus. Und heute esse ich hin und wieder auch Fisch.
- Was Körper grad braucht, kriegt er.
Ich fände es grundsätzlich in Ordnung Fleisch zu essen - dazu sind Raubtiere nun mal gemacht.
Würd ich kein Wesen mehr töten wollen, so wärs günstig zu lernen, wie man von Luft und Liebe lebt. - Aber spätestens wenn man drei Schritte auf der Straße macht, hat man vermutlich einige Wesen umgebracht.

So aber sind wir Teil der Natur - Futtern und gefuttert werden.
Es kann auch passiern, dass mir die Karotte leid tut, wenn ich sie so barsch aus der Erde ziehe. Auch hab ich schon mal nasse Augen bekommen, als ich einen überdimensionierten Mähdrescher gesehn hab, der 200 schöne Maispflanzen augenblicklich zu Brösel verhäckselt hat.
Aber eigentlich möchte ich nicht so rührselig sein. Das bekommt mir nicht gut.
Besser ist Frieden mit der Schöpfung - mit der Natur - mit dem Fressen und Gefressenwerden. Egal wer wen.

Vegetarier geworden bin ich, weil ich mit 14 von der Schule aus eine Fleischhauerei besichtigen musste.
Nur das Zuschauen beim Erschießen hat man uns erspart. Alles andere nicht. Das war ein Schock.
Und den Geruch von frisch getötem Schwein hab ich heut noch in der Nase.

Jetzt geht's mir aber auch wie so manchen hier: Was tun, wenn Hähne übrigbleiben?
Keine Lösung jedenfalls kann es sein, immer neue Hennen zu kaufen. - Weil auch sie hatten Brüder ...

Auch frag ich mich oft - was will man schlimmer beurteilen: Keine Hühner ins Leben zu rufen - oder es doch tun und manche davon vor ihrem natürlichen Ende zu töten? - andersrum: Wenn das Töten so schlecht ist - ist es besser, Leben erst gar nicht zuzulassen?? Ich glaube nicht.
Seit wir Menschen so überzählig geworden sind haben wir nun auch die Verantwortung für viele Tiere übernommen.
Um keines mehr töten zu müssen, dürften wir keines mehr ins Leben rufen.

Ich sehe es als meine Verantwortung, es den Tieren hier so schön wie möglich zu machen. Mit allen Konsequenzen.

LG Sterni

Halla
19.12.2012, 17:34
hallöchen,
hier ist noch ein veggi-hühenrhalter ;)
ich hab schon vor der hühnerhaltung mit dem fleischessen aufgehört.

ich hab auch lange mit mir gerungen biss ich einen hahn schlachten lassen hab, aber irgendwie gehört sowas auch dazu wenn man hühner hat und sie brüten lässt. ist bei meiner mama in die kühltruhe gewandert. ;)

und wenn sich im nächsten jahr (wenn nicht übermorgen doch die welt untergeht :hheiss) wieder eine henne überlegt zu glucken wenden es bestimmt wieder nicht nur hennen und dann geht es von vorn los, denn ist der hahn nicht von einer besonders kostbaren rasse oder war zufällig der fuchs bei einem bekannten wird man sie auch dann wieder behalten müssen und entscheiden was man macht.

aber wie july schon sagte, ich kann mir dann sagen dass sie es gut hatten, immer genügend essen da war sie in der weide laufen und scharren konnten.

LG Halla

Iesha
23.12.2012, 21:27
Ich bin seit einem Jahr Vegetarier, also schon länger, als dass ich Hühner habe: Ich esse kein Fleisch und keinen Fisch und versuche so gut es geht, keine eierhaltigen Produkte zu essen (außer natürlich die mit Eiern meiner Hühner oder von Bekannten) und Milchprodukte möglichst nur bio.

Ich lehne Fleischkonsum in erster Linie wegen der Massentierhaltung und deren Folgen ab, an sich fände ich es okay, z.B. eigene Tiere aus guter Haltung in moderater Menge zu schlachten und zu essen. Momentan verzichte ich aber komplett, weil das einfacher ist. In den nächsten Jahren werden wir bestimmt mal Küken haben und die Hähne (wenn wir sie nicht abgeben können) schlachten lassen müssen. Das ist für mich okay. Wahrscheinlich würde ich diese Hähnchen nicht essen können, aber das hat dann eher emotionale als ethische Gründe.

Mit den Leuten hier im Forum, die ihre Hühner schlachten, habe ich also gar kein Problem, sie sind mir deutlich lieber, als die, die ihre Zwergpudel zum Homöopathen schleppen und danach ein Wiesenhof-Putenschnitzel kaufen...

nutellabrot19
23.12.2012, 23:26
Yupp. Kann so viele Meinungen hier teilen.
So richtig konsequent bin ich erst, seit ich Hühner hab, seit 3,5 Jahren.Fleisch ( kein Hühnerfleisch) nur äußerst selten und wenn, dann nur daher, wo ich weiß, wie es lebte und geschlachtet wurde (Freilandhaltung und Hofschlachtung bei einem Bauern hier ) aber eigentlich brauche ich gar keins mehr.
Mir sind die Tiere, die keine Lobby haben und als Nutztiere bezeichnet werden, zu meinem größten Interesse geworden.
Bin der Albert Schweitzer- Stiftung beigetreten und lese mit Inbrunst philosophische Abhandlungen zum Thema Vegetarismus und Veganem Leben, weil ich mich auch noch finden muss.
Und ja, ich liebe meine Hühner.
Sehr.

piaf
24.12.2012, 00:54
da schliesse ich mich doch gleich mal an, 15 Jahre gänzlich vegetarisch und saisonal vegan. Auslöser für ein Ausschleichen aus der Fleischessära waren vor über 20 Jahren massive Gelenkprobleme im Sinne einer rheumatischen Arthritis, die hat mir zunächst den Appetit auf Fleisch vergällt, sodass ich es nur noch hin und wieder im Restaurant gegessen habe. Je weniger ich Fleisch ass, um so unangenehmener wurde mir der Gedanke überhaupt noch Fleisch zu essen. Die Gelenkprobleme traten auch merklich in Zusammenhang mit Fleischernährung auf, irgendwann hatte ich dann die Nase endgültig voll und habe seitdem, also seit Mitte/Ende der 90er Jahre, kein Fleisch und keinen Fisch mehr angerührt. Kurz drauf kam ich in der Forschung mit Nutztierverhalten in Kontakt, nach 2 Jahren war ich von der Tierhaltung derart bedient, dass ich schon um die Fleischtheken einen Bogen machen musste, zum gesundheitlichen Grund kam also dann der emotionale Aspekt mit entsprechender Vehemenz. Mit Soja habe ich übrigens nahezu die gleichen Gelenkprobleme wie mit Fleisch, einer völlig veganen Ernährung stehe ich etwas skeptisch gegenüber, aber phasenweise ist mir einfach danach.

Fleischesser verdamme ich keineswegs, über die Herkunft der Nahrungsmittel nachdenken sollten alle, egal welche sie nun bevorzugen. Essen ist Leben, Essen wegwerfen geht gar nicht....

Roy
24.12.2012, 08:37
Ich esse auch seit jetzt ca. 4 Jahren kein Fleisch mehr. Da ich aber auch Küken habe und es dort nunmal Hähne gibt, muss der ein oder andere gehen. Entweder er zieht um oder er wird geschlachtet. Den dürfen dann meine Eltern essen. Ich weiß nur das die Leute immer wissen wollen wie man es schafft kein Fleisch zu essen. Ich z.b ekel mich davor das zu essen:(:(


Lg

Okina75
27.12.2012, 01:46
Hallo...

Gestern habe ich eine für mich neue und sehr ungewohnte Empfindung gehabt!
Wir hatten jetzt quasi eine Woche Fleisch am Stück...
20.12.: Zu unserer Hochzeit hatte ich Keule und Medaillons vom eigenen Sikawild gemacht, war ein Gedicht...
23.12.: Spontaner Hahn aus eigener Aufzucht, war auch sehr lecker
24.12.: Das übliche Heiligabendsessen, Kartoffelsalat mit Bockwurst
25.12.: Sauerbraten bei der Familie
26.12.: Kaninchen vom Arbeitskollegen meiner Frau aus Freiauslaufhaltung

Und heute beim Kaninchen spürte ich dann eine früher nie gekannte Unlust in mir, so von wegen "Boah, nun reicht es aber langsam wieder"...
Als Kind und Jugendlicher gab es sehr oft Fleisch (aus dem Laden), als junger Erwachsener war das aufgrund geistiger Entwicklung dann schon viel seltener, als Erwachsener konnte ich's mir oft nicht leisten (nein, Singles führen kein Leben in Saus und Braus!), erst jetzt als im Leben angekommener reifender Mann gibt es wieder relativ öfter, haben eigene Hirsche und Hühner etc. ...
Und ich dachte, es wäre bei mir nur eine Frage der Herkunft des Fleisches; wäre die geklärt, könnte ich wieder so "schlemmen" wie in meiner Kindheit. Aber Irrtum!
Trotzdem wir dreimal Fleisch von super gehaltenen Tieren hatten (unser Hirsch und Hahn, das Karnickel), hatte ich es heute wirklich satt mit dem Fleisch! Eine total einschüchternde Erfahrung für mich, war ich doch bisher der Meinung, von guter Herkunft würde ich es nicht so schnell satt bekommen.

Somit habe ich gestern wieder einen ziemlich wesentlichen Erkenntnisschritt gemacht. Nein, der Mensch braucht wirklich kein Fleisch! Jedenfalls nicht am laufenden Band, Tag für Tag hintereinander! Das waren jetzt nur fünf Tage vergleichsweise exzessiven Fleischkonsums, und satt hatte ich's...
Bin total platt ob dieser Erfahrung und kann nur sagen, dass ich einige "Veggie"- Ansichten nun einen Schritt besser verstehe, und beginne nun zu glauben, dass man sich Fleischkonsum wirklich abgewöhnen kann...
Brauchen wir Menschen gar nur als Kinder und Heranwachsende regelmäßig Fleisch, damit wir gut heranwachsen, während Erwachsene es von Natur aus viel, viel seltener brauchen?
Ich beginne zu begreifen, warum die täglichen Schnitzel- und anderes Fleisch futternden als besondere Risikogruppe in medizinischer Hinsicht gelten.
Was, wenn Erwachsene keinesfalls drauf ausgelegt sind, jeden Tag Fleisch zu essen? Es aber dennoch tun, worauf der Körper sich sagt: "Hey Alder, so haben wir aber nicht gewettet...!"; und prompt Gegenmaßnahmen in Form von diversen Krankheiten ergreift?

Zutiefst angerührt und nachdenklich,
Andreas

Trini
27.12.2012, 09:45
Bin total platt ob dieser Erfahrung und kann nur sagen, dass ich einige "Veggie"- Ansichten nun einen Schritt besser verstehe, und beginne nun zu glauben, dass man sich Fleischkonsum wirklich abgewöhnen kann...

Andreas, es leben die Grünkern-Bratlinge!! :laugh:bravo

nutellabrot19
27.12.2012, 10:20
schoener text, Andreas!:)

Kundry
27.12.2012, 11:23
mir geht es ähnlich wie Andreas, ich bin kein Vegetarier, aber ich esse Fleisch nur gelegentlich, auf Milch und Eier möchte ich nicht verzichten, aber Fleisch brauche ich nicht mehr oft, ich koche es, wenn Besuch kommt, aber für mich normalerweise 1-2 mal pro Woche; und dann meist ziemlich "verdünnt", d.h. in viel Gemüse oder als Eintopf. Esse ich mehr, bekomme ich einen Widerwillen gegen Fleisch.Dadurch kann ich fast mein ganzes Fleisch selber erzeugen oder da kaufen, wo die Tiere ein gutes Leben und gutes Futter hatten. Ich glaube, wenn man eine gute Qualität der Lebensmittel hat, (natürlich auch bei Brot, Gemüse etc.) ist Fleisch nicht so wichtig, da man alles an Nährstoffen, die ein gesunder Erwachsener braucht, auch aus überwiegend pflanzlicher Kost bekommen kann.
Und wenn man den ganzen Sommer seine Tiere gehegt und gefüttert hat, dann geht man mit deren Fleisch auch viel bewußter um, als mit einem anonymen Stück Fleisch, das im Supermarkt billig gekauft wurde.

Kundry

bellapaula
27.12.2012, 12:25
Wir haben schon immer Fleisch gegessen und genießen das auch! Milch und Eier essen wir auch, Joghurt mache ich ab und zu selber.

Allerdings kaufe ich das Fleisch nur unserem kleinen Metzger, der,- ich hoffe auf seine Ehrlichkeit,- nur von Bauern der Umgebung das Fleisch bezieht. Und der kleine Unterschied schlägt sich natürlich im Preis nieder, den ich aber gerne zahle.

Niemals würde ich Fleisch aus dem Discounter kaufen, auch aus keinem Supermarkt,... und auch nicht ausnahmsweise. Und über Geflügel aus diesen Läden brauchen wir ja nicht zu reden :(

Unsere Hühnies werden nicht geschlachtet, ich liebe jedes einzelne, und sitze oft im Garten oder im Auslauf um ihnen zuzusehen. Sie haben bei uns ein schönes Leben, und wenn sie dann wieder glucken, bekommen sie Bruteier. Und .......da freue ich mich schon wieder drauf :roll Und wenn die Hähne dann ein schönes Leben bei uns hatten, gebe ich sie ab, und andere können dieses Essen dann genießen, wir möchten das eben nicht.

An das Geschrei von den Hennen, wenn unser Calimero sie beglückt, da muß ich mich erst noch dran gewöhnen! Ich bin ja schon froh, daß ich keine Henne bin :laugh Er hält sie mit seinem Schnabel im Genick fest, und dann,......:o machmal tun sie mir direkt leid :roll Aber so sind sie eben, die wilden Jungs.

Allerdings überlegen wir, da wir in einem Wohngebiet wohnen, den Hahn abzugeben, denn mit den Nachbarn möchten wir auch in Frieden leben. Dann hätten wir wieder ein Frauenkloster,- allerdings gehört ein Hahn eben dazu,- allerdings,..... ich weiß es noch nicht :( Hilfeeee, was tun???

Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, daß die Tiere artgerecht gehalten werden, gutes Futter bekommen und wir ihnen im Rahmen unserer Möglichkeiten ein schönes Leben ermöglichen.
Auch sollte man Achtung vor seinen Tieren haben, sie geben uns ja auch ein großes Stück Freude und Glück zurück.


Liebe Grüße, bellapaula

Sorteng
27.12.2012, 15:43
Ich möchte mal Sternis beitrag hier würdigen, der gedanke das nutztiere maßgeblich wegen ihrer nutzung leben sollte nicht vergessen werden.

Vegetarier sein ist nicht für jeden menschen eine möglichkeit. Ich hab einen ehemaligen vereinskollegen der fast nur fleisch essen kann weil er von den meisten anderen lebensmitteln auschlag/exem wie auch immer bekommt.

Und ich für meinen teil, ich weis nicht ich empfinde mitleid mit tieren und ich bemühe mich sie gut zu halten und gut zu töten aber mehr...
Ich baue keine wirkliche emotionale bindung zu tieren auf, kann ich nicht, ob nun hund, katze oder huhn. Ich mag sie und beobachte sie gerne, wie sie aufwachsen/sich entwickeln, sich verhalten aber das war es. Von daher finde ich in mir keine emotionle begründung für völligen fleischverzicht und logische gründe für völligen fleischverzicht gibt es auch nicht.

nutellabrot19
27.12.2012, 18:20
Sorteng, das ist ein wichtiger Aspekt und ein interessanter Standpunkt,auch ich bin ja noch dabei, mich in dieser für mich so wichtig gewordenen Lebensfrage zu finden. Dieser Artikel

www.schweisfurth.de/fileadmin/dateien_mensch_u_tier/Tiere-fuer-Nahrungszwecke.pdf (http://www.schweisfurth.de/fileadmin/dateien_mensch_u_tier/Tiere-fuer-Nahrungszwecke.pdf)

ist auch sehr interessant.
Falls das mit dem Verlinken nicht geht, versuche ich es anders.

Okina75
27.12.2012, 18:23
Hy!


Ich glaube, wenn man eine gute Qualität der Lebensmittel hat, (natürlich auch bei Brot, Gemüse etc.) ist Fleisch nicht so wichtig, da man alles an Nährstoffen, die ein gesunder Erwachsener braucht, auch aus überwiegend pflanzlicher Kost bekommen kann.

Mal etwas variiert gedacht:
Was, wenn man eine gute Qualität des Fleischs hat, die einem mit wenigen Malen Essen im Monat völlig den Bedarf an Mineralien, Eiweißen etc. deckt, so dass man bei super gezogenem Fleisch gar nicht mehr das körperliche Bedürfnis auf mehr hat?
Im Gegensatz zum Discounterfleisch, wo man wahrscheinlich futtern und futtern kann, und ist dennoch nicht auf seinem Soll an Mineralien etc. (wofür ja der stetig steigende Konsum hinzuweisen scheint)?
Woher sollen die im Discounterfleisch auch kommen. Aus dem EU- zertifizierten Mastfutter sicher nicht...
Gescheiter Gedankengang, glaube ich...

Vom Bedürfnis nach Fleisch weiß ich wohl zu berichten: Den armen Resten des Spanferkels, die uns im Zivi eine Hochzeitsgesellschaft dagelassen hatte, war ein grausames und schnelles Ende beschert, als die letzten Leute von Hof fuhren, und mein Kollege und ich nach Wochen des Asketentums drüber herfielen wie die Hyänen... Da hatten wir uns vorher wochenlang zur Hauptsache vom "Wald- und Wiesenteller" unseres Chefs ernährt, sowie von selbst angebautem und dem, was der veganische Koch des Vereins uns so alles aus Tofu "zauberte. Fleisch war auf jeden Fall totale Mangelware. Da merkte ich: Man braucht's, auch wenn man ohne klar kommt...
Gestern merkte ich: Man braucht es sicher, aber nicht häufig.

Absolut nach Bedarf, ist Fleisch eine feine Ergänzung und tolle Sache, aber seit gestern bin ich auch in dem Punkte bekehrt, von wegen Menschen brauchen, geht nicht ohne, muss regelmäßig sein... Diesbezüglich bin ich nun schlauer: Klar, brauchen wir, aber es geht auch mit viel weniger, und regelmäßig muss es gleich gar nicht sein... Bei Bedarf gut gezogenes, und gut ist...
Mit Bratlingen und anderen vegetarischen Erzeugnissen, sorry, kann man mich noch immer jagen, da haben mein Zivildienst und die Erfahrungen da einfach zuviel unangenehm berührt in mir, aber ich werde meinem Nutzgarten, den ich nächstes Jahr erstmals richtig in Nutzung nehme, sicherlich nun umso mehr Aufmerksamkeit widmen, zumal ich dann auch noch die Verantwortung für unseren Sohn habe, der im März kommt.
Im Herbst kann er sicher schon mal bissel Gemüse etc. kosten, und da wäre der Start mit selbst gebautem ideal :).

Sterni2
27.12.2012, 18:28
Gratuliere Andreas-Papi :)
Bestimmt will Dein Kleiner bald kein Fleisch mehr essen ... was wetten?
LG Sterni

nutellabrot19
27.12.2012, 18:31
hmm, nur mal so erwähnt- die Sojateile bei vantastic sind der in meinen Augen perfekte Fleischersatz. Man kann ein geniales Gyros daraus machen ( bei youtube zu sehen), echt sehr lecker!!!, wir haben sogar schon mit dem Soja gegrillt, haben die Teile 3 Tage mariniert, die Konsistenz ist sehr ähnlich...Auch asiatische Gerichte kann man hervorragend damit machen... Tom Ka Soja statt Tom Ka Gai:)

Sorteng
27.12.2012, 18:52
das vegetarische gyros ist selbst in der mensa essen...das will was heißen^^

danke für denk link, schau ich mir an.

dann kann man dir ja bald zur vaterschaft gratulieren okina :D

Sorteng
27.12.2012, 20:41
@Nutellabrot: ich weis nicht....ich will es nicht als pn schreiben...denn hier sind auch andere deren meinung mich interessiert. anderer seits gehört es nicht zum thema...also mach ich die schrift weiß, zum lesen markieren...das sollte es allen anderen leichter machen den text zu ignorieren.


Nochmal danke, der artikel ist wirklich interessant und weist weitreichende gedanken auf die man sonst nicht so oft berücksichtigt findet.
Allerdings muss man sich teilweise doch wieder an den kopf fassen, was menschen die sich hauptberuflich mit denken beschäftigen sich immer wieder leisten....

- Erst tut er so als würde der vegetarier sich rechtfertigen müssen. Doch in wirklichkeit zwingt der vegetarier durch seine abweichung von dem allgemeinen verhaltensmuster den rest der menschen zur rechtfertigung und ist oft die angreifende partei. Er sagt auch das fleisch esser sich nicht rechtfertigen könnten...das finde ich paradox und nicht gerade gut.

- Sein nächster großer punkt ist die Aporie zwischen hegen und töten. Das dieses problem, kein wirkliches generelles problem ist wäre durch menschen wie mich und viele andere hier wohl bewiesen. Er vergisst dabei auch das die entscheidung keineswegs aus ethischen gründen motiviert sein muss. Der ethische grund für den verzehr von selbst produzierten "glücklichen" tieren wird zwar immer genannt aber der schlichte qualitätsgrund wird IMMER mindestens genauso betont.
Das man diese entscheidung auch in reinem bezug auf die produktqualität treffen kann vergisst er völlig. Ich muss einem tier nichtmal mehr wert als einem gegenstand zubilligen um den unterschied in der fleischqualität zu würdigen.

- Der gedanke mit dem "höher bewerten des leidens des tieres als des lebens des tieres" ist allerdings gut und interessant.

- Seine stammtischtheorie ist wieder seltsam. Erst sagt er, wenn man davon ausgeht das der mensch mehr wert ist als ein tier. (Das ist für mich damit gleich zu setzen das man den menschen auf eine höhere stufe stellt.) Dann muss man töten von tieren nicht rechtfertigen.
Im nächsten moment kritisiert er das menschen sagen, wir können tiere töten weil tiere das auch tun. UND er kritisiert es desswegen weil man den menschen dann ja mit dem tier auf eine stufe stellen würde. Ein paar sätze vorher wollte er das nicht, nun will er es scheinbar doch. Also muss man das töten von tieren wohl doch nicht rechtfertigen? :D ne....
Ich für meinen teil bin nicht der meinung das menschen mehr wert sind als tiere.

Es ist zwar primitiv aber er hat scheinbar vergessen das es durchaus auch allesfresser gibt die kein fleisch fressen müssen und es trotzdem tuen...wie schweine zum beispiel. Finde ich auch ein wenig enttäuschend das das was er als stammtischdenken abtut mit soeinem schwachen spruch wiederlegen will.

Ich hab ehrlich gesagt das gefühl der mann hat erst eine dumme wissenschaftliche rechtfertigung genommen diese als leicht von der hand zu weisen dargestellt um dann das in wirklichkeit beste argument auch wenn es von einigen dumpfnasen verwendet wird als noch lächerlicher darzustellen.

- Der gedanke das wir dünger brauchen ist hochgradig lobenswert. Dann allerdings verharmlost er diesen gedanken gleich wieder indem er ihn in einem atemzug mit so lächerlichen nichtigkeiten wie landschaftsästhetik nennt.

- ethische puristen....menschen die 100% der überzeugung sind recht zu haben und er ist auch der meinung das sein lager alleiniger besitzer des steines der weisen ist. Dabei vergisst er das die richtigkeit von argumenten auch von der persönlichen meinung abhängt und das obwohl er das selbst vorher noch erwähnt hat.

- Das jeder der in ein schlachthaus geht das gefühl hat da würde ungerechtigkeit geschehen ist völlig falsch....das ist eine frage der sozialisierung und erziehung.

- Und so ist meiner meinung nach auch dieser text wieder ein selbstzufriedenes, populistisches vegetarischen pamphlet das so tut philosophisch zu sein.
Irgendwie mangelt es vegetariern an der nötigen objektivität um über das thema zu reden das sie sich zu eigen gemacht haben.

nutellabrot19
27.12.2012, 20:50
das muss ich ganz in Ruhe lesen, Dank aber schonmal vorab für die diffferenzierte Sichtweise, neue Gedankenansätze und die Idee, es in weiß zu schreiben- mit der Idee hätte sich hier schon mancher Streit vermeiden lassen.
Guter Kompromiss zwischen pn und ungewollter "Provokation".( mir fiel grad auf die Schnelle kein besserer Begriff ein)

katia
27.12.2012, 21:43
Hallo

Also ich esse gerne fleisch und gehört auch mit dazu finde ich wir haben selbst Landwirtschaft und Viele Nutztiere die wir selbst schlachten und essen das gehört für mich einfach dazu.
Es ist aber nicht so das wir jeden Tag fleisch essen das ist dann ungesund aber z.b auf den Sonntagsbraten möchte ich nicht verzichten das brauch ich.
Und an Feiertagen wie jetzt da hat man dann genug fleisch gegessen und hat geschlemmt und da freut man sich dann auch mal wieder auf eine Mehlspeise so wie heute hab ich Pfannkuchen gemacht und das war sehr gut aber 1-2 mal in der Woche brauch ich schon fleisch spätestens nach 2 Tagen ohne fleisch freut man sich dann auch wieder auf ein stück fleisch.
Wenn man ein bischen auf seinen Körper hört sagt er einem wann es zuviel fleisch ist und wann er wieder ein stück fleisch braucht ganz ohne fleisch finde ich ungesund und man tut sich nichts gutes damit genauso wie zuviel fleisch ungesund ist die menge machts.
So eine faustregel sagt ja 70%vegetarisch essen und 30% Fleisch um sich ausgewogen zu ernähren.
Bei den ganzen feiertagen hat man zuviel fleisch gegessen gar keine frage aber es ist ja nicht jede Woche so eine Normale Woche ist bei uns das Mittwoch und Sonntags fleisch gegessen wird und die anderen Tage Fast Vegetarisch Abends zur Brotzeit isst man halt doch ein Wurstbrot.

Gruß

Katia

Simone73
27.12.2012, 22:18
Hallo.
Ich esse seit ca. 14 Jahren kein Fleisch/Fisch und Fleischprodukte mehr. Davor habe ich es auch nur eher unwillig und selten zu mir genommen, weil "man es ja braucht". Nach vieler Literatur habe ich für mich beschlossen, was mir nicht schmeckt, werde ich nicht mehr essen. Und so halte ich es auch. Ich brauche daher auch keinen Fleischersatz in Form von Soja oder so. Ich mag ja dem Geschmack nicht.

Für meine Familie (die männlichen Angehörigen lieben dem Geschmack) achte ich auf Qualität. Ich bereite auch das Essen zu (koste aber nicht!).

Unsere Kaninchen gehören mir, solange sie noch munter herum hoppeln und wenn ich sie frei gebe, werden sie für den Eigenbedarf geschlachtet. Mein Mann liebt Kaninchenfleisch und so wissen wir, dass die Langohren es gut hatten und wissen, wie und mit was sie ernährt wurden.

Vor der Frage Hühnchen schlachen oder nicht standen wir noch nicht. Noch haben wir keine aktiven Glucken gehabt. Aber irgendwann werden auch wir kleine Hähnchen groß füttern und da wird sicher der ein oder andere im Topf landen. Die Männer wird es freuen und ich habe kein Problem damit!

Eier, Milchprodukte (in Maßen, der Geschmack von Milch ist auch nicht mein Fall) und Honig nehme ich auch zu mir.

Ich liebe frisches Obst und Gemüse und finde es auch toll, z.B. zur Kirschenzeit alle Mahlzeiten mit diesen kleinen roten Früchtchen zu füllen :)

Liebe Grüße
Simone

LinaNo
28.12.2012, 06:38
Hallo zusammen,

nun ist zwar doch wieder eine Vegetarier-Diskussion rausgekommen, hat allerdings auch viel Gutes gebracht. Ich glaube wirklich, man kann weder alle Fleischesser noch Vegetarier über einen Kamm scheren. Hier im Forum sind die Sichtweisen anders, als in meinem Umfeld. Ein stellvertretendes Beispiel: wir sind im Fortbildungskreis sozialpädagogischer Förderung essen. Ich bestelle kein Fleisch und bestätige auf Nachfragen, Vegetarier zu sein. MEHR sage ich nicht dazu. Nun kommt aber mehrfach die Frage, warum und schon ist eine Diskussion im Gange die ICH nicht gewollt habe. Man versucht mich mit Argumenten aller Wissenschaftsrichtungen zu überzeugen. Dann hole ich mein Smartphone raus, sage hier, unter anderem deswegen und zeige ein kleines Filmchen über abartige, grausame Massentierhaltung. Das Ergebnis ist : ein Kollege schmeisst sein Besteck weg mit den Worten, danke, dass du mir den Appetit versaut hast, die Heilpädagogin neben mir kommentiert nur, Hauptsache es schmeckt.Und genau das sind die Reaktionen, die mir am meisten begegnen. Fleischesser ohne Gewissen, die nichts sehen wollen nach dem Motto, was ich nicht weiss macht auch kein schlechtes Gewissen und dann jene, denen mal lapidar ausgedrückt, das Gen für Respekt vor Lebewesen fehlt. In meinem Bekanntenkreis sind viele Menschen ohne Tiere, kaum einer kann nachempfinden wie schmerzhaft für mich der Verlust eines Hundes ist, geschweige denn der eines Hühnchens.
Mein Opa hatte früher auch Schweine, mit Namen, mit Auslauf und glücklichem Leben bis zum Schlachten. Völlig ok.
Aber was heute mit den Tieren gemacht wird wissen wir alle. Und es nimmt an Grausamkeiten zu, was in Deutschland verboten werden soll, wird einfach ins kostengünstigere Ausland verlegt und später als Billigfleisch wieder eingeführt weil der Großteil der Menschen nicht wie hier im Tread zwei bis dreimal die Woche Fleisch essen möchte, sondern dreimal am Tag in Form von Wurst, Braten und Abendaufschnitt.Da lohnt sich dann finanziell die Errichtung einer Großmastanlage mit 90000 Schweinen in Polen.
Und es kommen immer mehr Tiere dazu, die plötzlich Nutztiere werden. Delfine zur Therapie, Versuchstiere, neue "Braten" usw.
Es kümmert kaum jemanden, das ist so schlimm daran. Alleine der wirtschaftliche Faktor zählt.
Und wenn ich hier nach veg. Hühnerhaltern frage, dann nur , weil ich wie jeder andere Mensch manchmal ein tröstendes Wort brauche von jemandem, der die Zuneigung, Trauer und Tränen zu einem Nutztier, einem einfachen Hühnchen nachvollziehen und verstehen kann. Das habe ich nun hier gefunden und kann sicher sein, dass ich nicht die Antwort unseres Nachbarn bekomme, geh nach Aldi hol dir ein gefrorenes, macht weniger Arbeit.

Manchmal denke ich auch, die Menschen hier in der Stadt, ich lebe am Rande des Ruhrgebiets, haben vor lauter Karrieresucht und Geldscheffeltrieb den Sinn für die Natur, das Einfache und die Schöpfung verloren. Ja, ich merke schon, jetzt wirds philosophisch.

Euch allen einen schönen Tag und danke für den Austausch, Lisa

Iesha
28.12.2012, 08:12
@Lisa: :bravo Ich kann mich dir komplett anschließen, auch was die "Vegetarierdiskussion" am Anfang deines Beitrags angeht: Ich sage auch nicht mehr dazu, wenn wir kochen oder Essen bestellen, aber jeder muss nachbohren und fragen usw. und wenn man dann begründet und sagt was man denkt, ist jeder pikiert - man will ja nur bekehren und so genau will man das doch nicht wissen, da dürfte man ja heutzutage gar nichts mehr essen... :roll

Trini
28.12.2012, 08:20
Manchmal denke ich auch, die Menschen hier in der Stadt, ich lebe am Rande des Ruhrgebiets, haben vor lauter Karrieresucht und Geldscheffeltrieb den Sinn für die Natur, das Einfache und die Schöpfung verloren. Ja, ich merke schon, jetzt wirds philosophisch.


Leider nicht nur in der Stadt, auch auf dem Land merkt man so etwas. Die ganze Menschheit scheint den Sinn für die Natur verloren zu haben.

Und es gibt auch einfach Menschen, die keinen Sinn für Tiere haben, geschweige Feingefühl. Letztens wurde ich noch von einer...sagen wir "Bekannten" dumm angemacht, weil ich gefragt hab (es war ein Spontanbesuch und die Idee meines Freundes) ob ich meinen Hund aus dem kalten Auto ins neue Haus holen könnte: "bääääääääää, niemals, ich will so ein abartiges, riesiges sabberndes Vieh nicht hier in meinem Haus (für das sie KEIN Finger krumm gemacht hat) haben"... Man muss sich damit abfinden, dass es Menschen gibt, sie keine Gefühle für Tiere entwickeln können und sich stattdessen die Hucke vollsaufen. Leider

nutellabrot19
28.12.2012, 08:26
:laugh
der Typ, der sein Besteck hinschmeißt, hat ja wohl komplett den Schuss nicht gehört!:)
Aber, das ist in der Tat wichtig, bevor das hier wieder ausartet:
Ich denke, jedem hier in diesem thread, selbst den Gerne-Fleisch-Essern, ist es wichtig, WOHER das Tier kommt. Und damit haben wir einen Konsens.
Keiner hier unterstützt die Massentierhaltung, zumindest hoffe ich das. (Was nicht bedeutet, dass hier im Forum nicht Leute immer noch in den Supermarkt gehen.)

Das Filmchen auf dem Smartphone werde ich mir auch zulegen. Guter Tipp.

Strandhuhn
28.12.2012, 09:33
Soo jetzt ist es mir auch ein bedürfniss zu antworten *hihi*

und das als 'liebend-Gerne-Fleisch-Esser'

Natürlich verbindet alle hier im Thread und viele im Forum die abneigung von Massentierhaltung. Diese wird sich aber auf dauer nicht dadurch verhindern lassen. Egal ob man nun gar kein Fleisch oder nur 'selbst gezogenes' isst.
Problem ist doch, dass die Menscheit nach immer mehr verlangt für immer weniger Geld. Dafür aber am besten noch alle höchste Qualität erwartet. Am 'Wiesenhofhühnchen' verdient der Discounter, der Zwischenhändler, der Betrieb und weiß ich wer noch alles. Ganz unten steht das Ausgangsprodukt 'Tier' und das leidet.
Die paar Verbraucher die kein Fleisch essen aus welchem Grund auch immer und mit ihrer Meinung weshalb sie kein Fleisch essen, hinterm Berg halten, werden dies nicht ändern.
Auch die Leute die aus 'Selbstversorgung' bzw. direkt vom Bauern beziehen und ihre Überzeugung nicht weiter tragen, verändern dort gar nichts.

Unserer Gesellschaft fehlt die Wertschätzung am Lebewesen. Sei es nun ein Nutz- oder auch ein Heimtier. Da müsste man gegen steuern... sei es in der Schule, als Eltern oder eben einfach nur in dem man den 'Schnute' in Gegenwind hält und anderen Leuten (solche Besteckschmeißer) seine Überzeugung nahe bringt. Unangenehm sind alle 3 Wege...

Hatte letztens auch wieder sowas.. wir haben Schlachtkaninchen und keinen Bauernhof.. ich muss alles was sie brauchen dazu kaufen, sammeln, erbetteln ;o) und das in möglichst hoher Qualität. Zum Winter inseriere ich dann meist in der Zeitung, wenn ich was übrig habe und zwar ohne Preis.
Sonntag späten Abend klingelte das Telefon (Frechheit!) eine Dame war dran und horchte mich über Haltungsbedingungen, Futter und co aus. Ich hab ihr alles erzählt und sie war begeistert. Dann fragte sie nach dem Kilopreis und war entsetzt 'Wie SO viel für Kaninchen?!" ja wir sind genau 3€ Teurer als die anderen hier im Umkreis.... tja sie wollte also verhandeln... :o
Mein einziger Kommentar war 'Nein, entweder ein Lebewesen welches glücklich aufgezogen wurde ist iIhnen so viel wert, oder eben nicht - dafür ist es mir zu schade.' Tja da hat sie beleidigt aufgelegt....
Sowas macht mich manchmal wirklich wütend.

Andererseits bein ich mit meinem Mann auch grade erst dabei entsprechende Lösungen zu finden. Wir wohnen hier in einer Touristenhochburg. Hühnerhaltung ist hier extrem streng geregelt, auch die Kaninchen sind zur Zeit nur geduldet. Sollte der Nachbar mal sterben (er ist schon 92) und dort die neuen besitzer des Hauses einziehen, müssen die Kaninchen umziehen... die werden das nicht akzeptieren... Genau so sieht es mit anderem Fleisch vom Bauern aus, Rind ist noch machbar mit entsprechenden Kontakten.. Schwein ist sehr schwierig. Seit neustem haben wir deswegen recht viel Wild auf dem Teller, denn Jäger gibts hier im Umkreis genug =)
Verzichten möchten wir nicht grundsätzlich, dafür essen wir beide zu gerne Fleisch. Aber ich habe auch gemerkt, dass sich der Appetit auf Fleisch merklich zurück schraubt seitdem ich mehr darauf achte woher ich etwas kaufe.
Problematisch sind nur Wurst und Käse... selbst machen klappt selten und auch nur ganz einfache sachen. Die Metzger hier in der Umgebung haben auch nur das, was sie im Großmarkt einkaufen...woher das kommt... reden wir nicht drüber.

Bio kaufe ich aus Überzeugung nicht... wir haben hier einige Landwirte die sich mit den Biorichtlinien sehr gut auskennen.... da wird einem ganz anders was sich alles Bio Nennen darf... o.O

gruß
Sarah

katia
28.12.2012, 21:30
Hallo

Wie ich ja schon sagte wir essen gerne fleisch und schlachten unsere Tiere auch selbst nachdem sie ein gutes Leben bei uns hatten und das ist mir auch wichtig das ich weis wo das fleisch herkommt.
Bei uns gibt es2-3 mal in der Woche fleisch und das finde ich auch in Ordnung so und da freut man sich dann auch drauf den fleisch soll schon was besonderes sein was nicht selbstverständlich ist sondern froh sein das man welches hat zum essen.
Fleischkauf muss Vertrauenssache sein denke ich wo ich weis woher es kommt wenn wir was kaufen kauf ich es bei unseren Metzger da weis ich wo die Tiere herkommen da sind auch unsere mit dabei und von anderen Bauern die ich kenne wo er sein Schlachtvieh bezieht und noch selbst schlachtet da lege ich wert drauf auch wenn es etwas teuerer ist aber sich trozdem jeder leisten kann wenn man nur 2-3 mal die Woche fleisch isst.

Die meisten Leute in der Stadt und auch auf dem Land haben den Bezug zu Tieren Verloren und es ist ihnen egal woher ihr Schnitzel kommt und das ist traurig früher war es so das auch in der Stadt sich viele ein paar Kaninchen oder so gehalten haben um sie zu schlachten für den Sonntagsbraten oder so aber das ist leider verloren gegangen und damit auch der bezug zu Tieren und Lebensmittel allgemein den im Supermarkt gibt es ja immer alles frisch jeden Tag und man muss sich keine Gedanken mehr machen was alles dahinter steckt.
Das ist ein problem unserer Wohlstandsgesellschaft das man wahrscheinlich nicht mehr ändern kann.

Bei Massentierhaltung bin ich immer hin und her gerissen man darf das nicht so verteufeln wir haben selbst einen Bauernhof und müssen davon Leben und da braucht es eine gewisse Anzahl von Tieren die man Verkaufen kann um davon zu überleben um sein auskommen zu haben.
Und da muss man wirtschaftlich rechnen sprich Stall futterkosten ect. und bei den Preisen was man kriegt funktioniert es halt nicht das man die Schweine z.b drausen hält sprich Artgerecht sondern man braucht einen wirtschaftlichen Stall der den Tieren angepasst ist um darin zu leben bis sie schlachtreif sind.
Es ist mit Sicherheit keine Artgerechte haltung aber sie ist auch nicht so schlecht wie sie oft gemacht wird in einen modernen Schweinestall wird sehr auf den Tierschutz geachtet und es geht Hygienischer zu als in so manchen Krankenhaus.
An einen Schwein hat der Bauer ca 7 Euro Gewinn und muss es 4 Monate Füttern sprich bei 1000 Schweinen hat er 7000 Euro nach 4 Monaten und davon muss er leben und die Familie und hat kein Wochenende oder Urlaub man muss immer da sein und ein Landwirt muss mehr unterhalten wie jemand der in Miete wohnt.
Denkt mal drüber nach wie schwer es ein Landwirt hat und sparen muss um überhaupt über die Runden zu kommen und das bei einen Knallharten Knochenjob wo die meisten mit 60 fertig sind sprich zusammengearbeitet sind.

Gruß

Katia

Okina75
29.12.2012, 00:14
Hy!

Ist klar, dass man heute Massen an Tieren braucht, um finanziell was über zu haben.
Aber leider ist es eben so, dass auf Wunsch des Massenverbrauchers auch billig produziert werden muss, mit möglichst minimalem Schnickschnack, um die Gewinnmarge nicht noch zusätzlich zu verringern...

Ein interessierte Frage allerdings hätte ich denn doch, die mich umwälzt, seit ich hier in Rheinland- Pfalz wohne...
Und zwar ist mir aufgefallen, dass Fleisch, haargenau dasselbe wie in Berlin, hier aasteuer ist.
Kosten in Berlin 500 g Hackfleisch 1,99 € im Discounter, so kostet das gleiche hier mindestens 2,39 €, aber auch gerne mal 2,59 €. Und auch anderes Schweine- Sachen sind im gleichen Verhältnis teurer...
Ich lebe ja nun bald zwei Jahre hier und bin daher nicht mehr ganz Up to Date, und möchte daher gerne fragen: Ist der Preis für Schwein in den letzten zwei Jahren allgemein so stark gestiegen, oder war das in Berlin nur darum so günstig, weil die Großhändler dort mehr Nachfrage haben und daher den Preis niedriger kalkulieren können?

Ich geb's zu, Schwein hole ich nur im Laden, als einzige und große Ausnahme von meiner sonstigen Industriehaltungsverweigerung. Hat den einfachen Grund, dass außer Minischweinen hie und da heute kein Mensch mehr Schweine hat (wie es noch in den 70ern gang und gäbe war), und es hier auch keinerlei Biohof mit Schweinen gibt...
Verstehe ich auch gut, denn ein Kollege meiner Frau (derselbe, von dem wir die Freiauslaufkarnickel kriegen, übrigens 10 €/ kg) hat sich im Frühjahr '12 zwei Ferkel geholt, die in zwei Wochen dran sind... Er hat erzählt, was er da für Behördenrennerei hatte, und da verstehe ich es echt gut, dass sich das quasi keiner mehr antut.
Er hält die zwei Schweine im Freiauslauf, und mein Herz sprang wirklich 20 m hoch vor Glück, als ich das sah; die beiden Wutze da im Schlamm am wühlen. Das habe ich so vor über 30 Jahren das letzte Mal gesehen (!), das war wirklich wie ein Sprung zurück in meine Kindheit, und am liebsten hätte ich mir auf der Stelle auch zwei Schweine angeschafft... Würde mit Kußhand was von den beiden nehmen, nur schätze ich, werden die beiden schon bis auf die letzte Borste ausverkauft sein...

Naja, jedenfalls verstehe ich die Massentierhalter durchaus, keine Frage, finde aber dennoch die kleine Viehhaltung nach wie vor am erstrebenswertesten. Klar, macht Dreck, macht Arbeit, man sieht die Tiere nicht mehr nur verfremdet als Kuschelbutzis, aber wiederum der schon angesprochene Kollege meiner Frau zeigt, dass man auch mit Liebe zum Tier die Tiere nutzen kann...
Der hat nämlich nicht nur die Schlachtkarnickel, sondern auch noch so ein paar Lieblinge, die alt werden dürfen, wie er auch zwei Hängebauchschweine hat, die nicht für die Küche bestimmt sind... Ein Mann mit dem Herz genau am rechten Fleck, und so sollte es wieder mehr werden ^^!

LinaNo
29.12.2012, 08:34
Gesellschaftliche oder politische Veränderungen entschuldigen kein Unrecht-nie !

Strandhuhn
29.12.2012, 08:59
Lina... mh.. das statement ist zwar richtig.. ich versteh den Zusammenhang nicht.... ^^

Klar, die Bauern, die das Fleisch zu produzieren haben, leiden unter dem Preisdruck genau wie die Tiere... die haben von dem 'ganzen' Geld was im Endeffekt an so einem Schlachttier verdient wird wohl den kleinsten Anteil.

Okina liebe zum Tier und trotzdem Essen ist eine Einstellungsfrage, zumindest für mich. Meine Hoppers sind alle Handzahm, einige so schmusig, dass sie aus den Boxen auf den Arm hüpfen (mit satten 4-5kg *uff*) und sich ihre Streicheleinheiten einfordern... bei meinem opa wars früher so, dass man die Kaninchen nur mit dicken Lederhandschuhen anfassen :( ich find das dann auch beim schlachten einfacher, die Kaninchen sind das Anfassen und hochheben gewöhnt und völlig Entspannt bevor 'das Licht ausgeht'.. hab das schon ganz anders erlebt mit Wildem herumgezappel bevo sie völlig ausser Atem endlich still gehalten haben...
Wir nehmen übrigens 12€/kg ich find das okay... obs kostenddecken ist, hab ich nie ausgerechnet... wohl eher nicht *smile*

LinaNo
29.12.2012, 09:12
Hier kostet das Kilo Fleisch aus guter, aber wohl schlechterer Haltung als bei dir, Strandhuhn, im Durchschnitt 16 €. Das wird auch bezahlt und halte ich durchaus für angemessen. Man darf die Relationen zu anderen Preisen nicht vergessen, Zigaretten, Tanken , Freizeit und Reisen. Und dabei geht es nicht um Lebewesen.

LinaNo
29.12.2012, 09:25
Ach ja, der Zusammenhang besteht darin, dass man sein Handeln nicht mit den Rahmenbedingungen rechtfertigen kann. Dem Landwirt geht es nicht schlechter als dem Einzelhandel, jugendlichen Schulabgängern oder Konjunkturarbeitslosen. Unrecht kann man damit nicht rechtfertigen.

Kundry
29.12.2012, 11:13
Meinst du damit, alle Bauern mit Viehhaltung sollten ihren Betrieb aufgeben/ stilllegen?
Das wäre nicht mal möglich, da fast alle Bauern Kredite bedienen müssen und selbst ein stillgelegter Betrieb noch Kosten verursacht.

piaf
29.12.2012, 11:53
so geht es nahezu allen Selbständigen, es bleibt dann eine Einzelfallentscheidung, wie
ein Betroffener sich noch organisieren kann oder nicht. Nur kann man schlechte Tierhaltung nicht über Marktprobleme rechtfertigen, auch wenn sie eine Folge dessen ist /sein mag. Aber das System ist ein Zahnrad, an dem jeder beteiligt ist. Ich muss als Verbraucher kein Massenprodukt kaufen weil es Massenprodukte gibt. Diese Warterei bis andere etwas tun ist zum Volkssport geworden. Was willste machen, das klingt mir täglich in den Ohren, ich kanns schon nicht mehr hören. Habe ich nur wenig Geld zur Verfügung gibt es trotz allem noch ausreichend Ansatzmöglichkeiten, im kleinsten Kreis auszubrechen ohne in asketischen Idealismus zu verfallen. Anfangen muss man und das bei sich selber, auch als Kleinproduzent, Selbständiger, Freiberufler. Ich weiss ausreichend um die Widrigkeiten, bin es selber, aber Konsequenz kann nur vor meiner Haustür beginnen, egal was die Nachbarn A und B machen. Unrecht bleibt Unrecht, auch wenn es tausende begehen und scheinbar schlüssige Entschuldigungen dafür anführen.

gaby
29.12.2012, 12:56
Irgendwie habe ich hier den richtigen Zeitpunkt verpasst. War das nicht mal so dass dies eine Art Suchanzeige für verganische Hühnerhalter war? Dieser Thread ist wirklich schwierig zu trennen. Könntet Ihr vllt. einen neuen Thread *mal wieder vegan vs Fleisch* eröffnen und dort weiterdis?

gg

Kundry
29.12.2012, 13:33
ich gebe dir recht, soweit es die industrielle Landwirtschaft betrifft, die jetzt gen Osten wandert und dort riesige Betriebe gründet und Tierschutzbestimmungen umgeht, und dort wo die Betriebe aufgegeben werden nur vergiftetes Land hinterläßt.
Aber das trifft nicht auf den bäuerlichen Familienbetrieb zu. Den gründet man nicht, den bekommt man überschrieben, mit allen Belastungen und mit der Verpflichtung auch noch für die ausscheidende Generation. Da sind die Weichen für die Art des Betriebes schon gestellt und für die heutige Generation ist nur allmählich möglich sich anders zu orientieren.
Der Milchviehbetrieb, bei dem ich meine Milch hole, da hat mir der Bauer fast heulend erzählt, wenn er eines seiner Tiere erlösen muß, dann wird das mit Narkosespritze erledigt, er kann keines erschiessen lassen, das bringt er nicht übers Herz. Natürlich wird auch da nach betriebswirtschaftlichen Bedürfnissen gewirtschaftet. Aber sie hängen an Ihren Tieren und tun viel, damit die sich einigermaßen wohlfühlen.

Kundry

piaf
29.12.2012, 16:11
Kundry, dieser Bauer hat den Schritt aus dem Sog der Massen bereits vollzogen, keine Frage!
yep, Ausgangspunkt war glaube ich eher die Hobbyhaltung, man müsste vielleicht die im Link vorgeführte Denkweise gesondert betrachten, sonst rutschen wir bleibend off topic, stimmt schon, gaby.

Also zurück zum Privatgeflügel...
ich freue mich wie jedes Jahr ungemein auf den Silvestermorgen, an dem meine Gänse lauthals verkünden, dass sie es wiedermal lebendig durch die Feierlichkeiten geschafft haben ;)

katia
31.12.2012, 13:37
Hallo

Wenn man von der Vollerwerbslandwirtschaft Leben muss ist es nochmal was ganz anderes als im Nebenerwerb.
Da muss man absolut wirtschaftlich denken und da geht es nicht ohne Massentierhaltung wenn man den Hof unterhalten will und muss den einen Bauernhof gibt man nicht einfach auf wie eine Fabrik und selbst wenn man aufhören würde bringt es ja auch nichts den den Hof die ganzen Gebäude muss man auch unterhalten wo soll das Geld den herkommen für den ganzen unterhalt soviel verdient man dann bei uns in der Gegend auch nicht wenn man auf die Arbeit geht.
Und vorallem auf welche Arbeit soll man gehen wenn man Landwirtschaft gelernt hat da hat man auch eine 4 Jährige Lehre gemacht.
Und jeder hängt an seinen Eigentum und man zieht nicht einfach um wie wenn man in Miete ist jeder will sein besitz erhalten und glücklich sein und sein Leben lieben und dafür muss man mitziehen und wirtschaftlich produzieren.
Und so schlimm wie die Mastanlagen gemacht werden in der Öfentlichkeit ist es wirklich nicht die Tiere werden schon anständig gehalten und nach dem Tierschutzgesetz.
Aber ich will auch nichts beschönigen es ist natürlich keine artgerechte haltung aber es geht nicht anders wenn man von der Landwirtschaft lebt.
Und alles andere mit Artgerechter haltung ect sind Nebenerwerbslandwirte die noch einer anderen Arbeit nachgehen.
Für den Landwirt ist das auch nicht einfach aber wir haben einen Weltmarkt wo man mitziehen muss sonst geht bei uns alles den Bach runter.
Ohne die Subventionen gäbe es in Deutschland keine Landwirtschaft mehr bei den Preisen aber Landwirtschaft brauchen wir sonst verwildert alles.
Den Schwarzen Peter hat irgendwie immer der Landwirt in der Öffentlichkeit ist er der Tierquäler und sonst was und in der Politik ist er genauso schlecht weil er zuviele Subventionen kriegt von allen seiten ist man der Dumme irgendwie und kann nichts dafür.
Und absahnen tun die anderen.

Gruß

Katia

ayumi
16.01.2013, 13:00
Hallo Lisa,

ich bin so eine Gleichgesinnte :jaaaa:

Meine Tiere haben Namen und werden nicht geschlachtet, weil nicht nur seeeehr Tierlieb sondern auch deshalb Veggie.