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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unsere Feldflüchter



Hacky83
18.11.2012, 14:18
Hallo Leute
Im Mai war es endlich soweit 10 Feldflüchter zogen bei uns ein, sie kamen von Knut alis Tunk.
In den ersten 4 Wochen hatten sie nur ihren Schlag und Ihre Voliere zur Verfügung , was Ihnen aber erkennbar zu wenig war. Dazu kommt das sie nicht besonders menschenbezogen sind und sie bei jedem nähern durch die Voliere flogen.
Nach 4 Wochen öffnete ich voller Spannung den Ausflug, doch es passierte erstmal 4 Stunden nix, nachdem ich meine Futterrunde abgeschlossen hatte saßen einige auf dem Dach des Schlages, immerhin hatten sie den weg rausgefunden auch wenn ich erwartet hatte das sie sich gleich in die Lüfte schwingen um ihre neue Freiheit zu genießen, musste ich feststellen das sie außerhalb vom Schlag eher ruhig sind.
Es verging ca. 2 Wochen in dem sie immer mehr und vor allem länger unterwegs waren, in dieser zeit schraubten wir die Futtermenge runter, bis wir es ganz weck ließen, da sie sich wunderbar selbstversorgen.
Mitte August konnten wir dann auch die ersten Paarungen beobachten und es lagen die ersten Eier in den Nestern.
Damit hatten wir noch nicht gerechnet da es selber Jungtiere aus diesem Jahr sind , sie sind klasse Eltern und die kröpfe sind immer voll. Sie brüten auch jetzt noch und ich denke sie werden erst aufhören wenn das Nahrungsangebot weniger und die Temperaturen zu kalt werden.
Leider sind einige Tiere sagen wir mal im Feld geblieben aber das wird wohl nicht ausbleiben bei dauerndem Freiflug.
Ich kann nur hoffen das diese fantastischen Tauben bald noch mehr Freunde untern den Taubenhaltern und Züchtern finden !

Lupus
19.02.2014, 21:09
Viele Feldflüchterzüchter machen die Erfahrung, daß junge Feldflüchter
kurz nach dem Ausfliegen plötzlich verschwinden. Sicherlich fällt manche
unerfahrene Jungtaube Prädatoren zum Opfer, viele Jungtauben wandern aber wohl ab, besonders wenn der Schlag gut besetzt ist.
Am 04.09.13 fand ich in Radevormwald eine junge, beringte Hohltaube Columa oenas. Hohltauben sind sehr nahe mit den Felsentauben und somit
auch mit den Feldflüchtern verwandt. Die Hohltaube wurde am 06.08.13 als Nestling in Ostflandern beringt. Sie legte also kurz nach dem Ausfliegen 224 km zurück. U.U. haben die jungen Feldflüchter einen ähnlichen "Wandertrieb",
der ja bei vielen Vogelarten vorhanden ist.

Lupus
20.02.2014, 21:37
Alle Haustauben stammen von der Felsentaube Columba livia ab. Diese Wildtaube lebt an den Felsenküsten und in den Gebirgen von Mitteleuropa, Asien und Afrika.
Als die Menschen anfingen, Häuser aus Stein und Städte zu bauen, domestizierte sich die Felsentaube selbst und schloß sich dem Menschen an.
Die Städte bzw. die Häuser waren für diese Tauben (als Felsbrüter) ideale Brutbiotope aus zweiter Hand. Des weiteren tat sich der urbane Bereich für die Tauben als zusätzliche Futterquelle auf. Sie machten sich durch den Verzehr von Nahrungsresten nützlich und hielten durch diesen Nahrungswettbewerb auch die Vermehrung der Schadnager, wie Ratten und Mäuse, in Grenzen. Mittlerweile haben sich die Stadt-Tauben, im Gefolge der Menschen, über die gesamte Welt verbreitet.
Der Mensch sah seinerzeit auch die Vorteile dieses Zusammenlebens und es entwickelte sich eine Symbiose. Er bot auf den Gehöften den Tauben Brutmöglichkeit (bekannt sind z. B. die Taubentürme in Frankreich und über den gesamten Mittelmeerraum bis nach Arabien) und in Notzeiten (Winter mit hohen Schneelagen) etwas Futter.
Der Mensch nutzte die Tauben als Fleisch-, Eier- und Federlieferant, ebenso wurde der Taubenkot als erstklassiger Dünger eingesetzt.
Im nördlichen Verbreitungsgebiet der Felsentaube wurden auf den Höfen den Tauben „Nistkästen“ angeboten, ansonsten sich selbst überlassen. Da in den seltensten Fällen der Mensch züchterisch eingriff, unterlagen diese Tauben nur einer natürlichen Selektion durch Habicht, Sperber und Wanderfalke sowie dem Steinmarder.
Diese Tauben behielten im Phänotyp und im Genotyp - also im Aussehen und Verhalten - die Eigenschaften der Felsentaube. Diese Tauben wurden, zumal sie ihre Nahrung selbst auf den Feldern suchten, von den Rassetaubenzüchtern verächtlich "Feldflüchter" genannt.
Die verwandtschaftliche Nähe zur Felsentaube ist so eng, dass sich die Ornithologen häufig nicht sicher sind, ob es sich bei einer Taubenpopulation um Felsentauben oder um Feldflüchter handelt. So handelt es sich wahrscheinlich bei den Felsentauben der Insel Bornholm um wieder verwilderte Feldflüchter.
Bis in die 50-er Jahre des letzten Jahrhunderts waren die Feldflüchter neben den Pfauentauben und den Klätschern (eine ursprüngliche Kropftaube) eine beliebte und weit verbreitete Bauerntaube.
Mit der Modernisierung der Gehöfte verschwanden – mangels Nistgelegenheit und Interesse der Landwirte - auch die Feldflüchter-Tauben. Falls überhaupt noch Tauben gehalten wurden, waren es Brief- oder andere Rassetauben, wie Farb-, Formen- und Flugspieltauben. Durch die „Blutauffrischung“ entflogener Rassetauben, veränderten sich die dem Feldflüchter sehr ähnlichen Stadt- Tauben, zusehends zu einem bunten Rassegemisch.
Einige engagierte Züchter, die den Feldflüchter noch aus der Jugend kannten, bereisten ganz Deutschland und auch einige östliche Nachbarstaaten, um noch in den Besitz typischer Feldflüchter zu gelangen und um diese "Ur-Haustaube" zu erhalten und weiterzuzüchten.
Auch heute noch bieten die Feldflüchter ein schmackhaftes Süppchen und einen leckeren Braten. Man sollte den Slogan "erhalten durch aufessen" auch auf die Feldflüchter anwenden und auch durch diese Nutzung diese Rasse erhalten.

thoppie
20.02.2014, 22:02
Interessanter Beitrag.
Vielen Dank :).
Seitdem ich Hühner halte, sehe ich auch die Stadttauben mit einem anderen Blick..
ein Täubchen habeich noch nie gegessen......

ptrludwig
20.02.2014, 22:17
Interessanter Beitrag.
Vielen Dank :).
Seitdem ich Hühner halte, sehe ich auch die Stadttauben mit einem anderen Blick..
ein Täubchen habeich noch nie gegessen......
Das ist eine Bildungslücke.

Okina75
20.02.2014, 23:56
Die Buschhühner der Taubenwelt...
Mannomann, ich glaub', ich lecke gerade Blut, denn Tauben gefallen mir auch (bisher eher Coburger Lerchen oder Kupfergimpel). Habe nur Angst, mir damit den Habicht an den Hof zu ziehen, womit auch meine Hühner, die bislang völlig außerhalb seines Fokusses sind, in seinen selbigen geraten :(...

Gibt es eine Seite oder empfehlenswerte Literatur, Lupus, wo man sich eingehend über Feldflüchter und deren Haltung informieren kann?
"Von Rassetaubenzüchtern verächtlich Feldflüchter genannt"... Mann, ich liebe es ja so sehr, gegen den Strom zu schwimmen, bzw. unkonventionell zu sein :D!
Wenn ich eine gute Infoquelle finde und Strategien, wie ich den Marder vom Lebensbereich der Tauben fernhalten kann wie auch den Habicht nicht zu sehr an den Hof ziehe, werde ich auch Feldflüchterhalter, wenn eines Tages die Scheune mal wieder fit ist...

Was mich noch interessiert:
Hier um's Eck gibt es die nächsten Taubenhalter erst jeweils einige Kilometer entfernt, meistens Brieftauben, seltener Rassetauben, die auch quasi nie irgendwo beim Feldern zu sehen sind. Wenn ich also Feldflüchter habe und hier in der Gegend sind Tauben auf einem Feld, dann kann sich ja sicherlich jeder denken, dass das meine sind. Kann es da rechtliche Probleme geben, wenn die bei den Bauern feldern gehen und die frische Saat aus dem Acker holen oder vor der Ernte die Ähren ausfressen?

Gruß,
Andreas

Lupus
21.02.2014, 08:48
Hallo Andreas,
kontaktiere doch einmal Knut (tunk) , welche Erfahrungen er mit den Prädatoren in Bezug auf die
Feldflüchter und Buschhühner gemacht hat. tunk hat ja auch beide Arten und er hält die Feldflüchter
sehr natürlich, um die entsprechenden Eigenschaften zu erhalten.
Bezüglich des Felderns (Regreß, Haftung etc..) muß ich mich einmal sachkundig machen. In früheren
Zeiten gab es zu Zeiten der Aussaat Flugverbot für Haustauben. Wie die rechtliche Seite heute
aussieht, weiß ich (noch) nicht.
Viele Grüße
Dietmar

Lupus
27.02.2014, 17:14
Von Herrn Christian Reichenbach erhielt ich diese Information über weiße Feldflüchter der griechischen Insel Tinos:
"Anbei sende ich Ihnen zwei Fotos von den hier häufig anzutreffenden weißen Tauben aus den zahlreichen Taubenhäusern auf der Insel. Auf dem einen Bild sehen Sie Tiere aus der Umgebung auf dem Dach des Brunnenhäuschen gleich außerhalb meines Grundstückes, wohin sie zum Saufen kommen. Sie müssen sich ja ihr Futter selbst suchen, und das ist zumindest zeitweise schwierig. Daß die Tiere am Vorderkörper so gelblich aussehen, kommt von der Futtersuche in der Erde. Im Herbst nach der Mauser sehen sie wieder schön weiß aus, wie auf dem zweiten Foto"
Soweit Herr Reichenbach. Sollte sich so einem Schwarm eine blaue oder gehämmerte Taube anschliessen, wird sie sicherlich von Beutegreifern "herausselektiert", wie bei unseren Feldflüchtern eine weiße Taube.

Lupus
09.07.2016, 08:12
Die Hohltaube Columba oenas ist wesentlich kleiner als die bekannte Ringeltaube. Sie ähnelt einer schmutzig-blauen Stadttaube mit unterbrochenen Flügelbinden und glänzende grüne Flecken an den Halsseiten. Im Gegensatz zur Stadttaube bevorzugt die Hohltaube
Altholbestände mit Schwarzspechthöhlen. Durch menschliche Aktivitäten, z.B. Waldrodungen, Wandlung forstlicher Betriebsformen und
z.T. unbekannten Faktoren, wurden die Hohltaubenpopulationen stark beeinflußt.
Wo die Hohltaube kaum noch Bruthöhlen in alten Bäumen fand, zog sie auch als Untermieter in Fuchs- und Kaninchenbauten ein.
Junge Hohltauben ziehen weit umher, um geeignete Bruthabitate zu finden. Der RBN OV Radevormwald und die Radevormwalder Jägerschaft starteten in diesem Jahr ein Hilfsprojekt für die Hohltaube. 150 St. Holhtauben-Nistkästen wurden mit finanzieller Unterstützung des Oberbergischen Kreises durch eine soziale Einrichtung angefertigt und in gemeinsamer Aktion durch die Jägerschaft und RBN-Mitglieder
in geeigneten Laubwaldgebieten angebracht. Auch Dohlen,Eichhörnchen,Siebenschläfer und Baummarder könnten sich
für das neue Wohnungsangebot interessieren. 6 Hohltauben aus Pflegebeständen konnten am 08.03.2016 in Radevormwald ausgewildert werden.

Lupus
10.07.2016, 19:09
ch hatte das Glück, den Oktober in Andalusien an der Atlantikküste verbringen zu dürfen. Mich interessierte sehr die dortige Avifauna und besonders die berühmten weissen Tauben von Sevilla. In den Salzwiesen sah man Flamingos, Stelzenläufer, diverse Möwen- und Seeschwalbenarten, Kuhreiher, diverse Zugvögel und in einer Schlucht Waldrappen. In den Städten z.B. Cadiz und Ronda waren neben den Stadttauben Haussperlinge und Mönchsittiche https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6nchssittich häufig. Bereits in diesen beiden Städten sah ich in den Stadttauben-Schwärmen sehr schöne reinweisse Tauben. Die Mehrzahl der Tauben waren allerdings gehämmert oder blau mit Binden. Es fiel auf, daß bei den Stadttauben sich wohl nur wenige Haustauben eingebracht haben. Alle Schnäbel waren zart und nur ein "Hauch von Nasenwarzen" vorhanden.
Auch in Sevilla gab es Mönchsittiche aber die Mehrzahl der Stadtvögel waren dort Alexandersittiche https://de.wikipedia.org/wiki/Halsbandsittich und eben die weissen Tauben.
Anläßlich der dortigen Weltausstellung 1929 sollen die weissen Tauben als Sinnbild der Friedenstaube in Sevilla angesiedelt worden sein. Am Plaze de America dürfen die Tauben auch gefüttert werden, was in den anderen Städten verboten ist.
Angeblich gibt es auf dem Umland weisse Tauben, die ähnlich unserer Feldflüchter leben und deren Schwärme kaum andersfarbige Tauben aufweisen.
Interessant, daß sich das weisse Gefieder so rein erhält, man sieht dort kaum Schecken.

Lupus
25.06.2018, 18:28
Ich war jetzt 4 Wochen in Israel und werde in Kürze über die dortigen Tauben berichten. Einen interessanten Bericht über die frühe Haltung und Nutzung der Tauben fand ich auf den Seiten: "I LIKE ISRAEL":
Taubenmist düngte die Wüste
Byzantinischer Taubenmist begrünte den Negev. Archäologen der Universität von Haifa haben in den alten Siedlungen Shivta und Sa’adon sehr kleine und zierliche Taubenknochen ausgegraben. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Tauben hauptsächlich zur Produktion von Düngemitteln herangezogen wurden, um den landwirtschaftlichen Erfolg im trockenen Negev zu steigern. “Die Taubenknochen, die wir gefunden haben, sind viel kleiner als die von Tauben, die für die Fleischindustrie gezüchtet wurden”, schrieben die Forscher. “Die Rolle des Menschen beschränkte sich hauptsächlich auf den Schutz der Vögel.” Aufgrund ihrer geringeren Körpergröße lieferten die Vögel nicht nur weniger Fleisch, sondern hatten auch einen schnelleren Stoffwechsel, so dass mehr Kot im Verhältnis zur Futtermenge produziert wurde. Taubenkot spielte eine wichtige Rolle in der Negev, um “Lössboden” zu düngen – ein schluffiges Sediment, das durch die Ansammlung von durch Wind verwehtem Staub gebildet wird und somit für eine intensive Landwirtschaft geeigneter ist. Das Forschungsteam wurde von Nimrod Marom von der Universität Haifa und dem Tel Hai College in Zusammenarbeit mit Prof. Guy Bar-Oz und Yotam Tepper von der Universität Haifa und Baruch Rosen vom Volcani Agricultural Research Center in Rishon LeZion geleitet.

Lupus
27.06.2018, 08:49
Mein Standort in Israel war die Oase En Bokek am Toten Meer in der Wüste Judäa. Von dort aus unternahm ich diverse Exkursionen ins Landesinnere. Mein letzter Aufenthalt in Israel war 1994, Seitem hat sich die Avifauna aber auch das Verhalten einzelner Vogelarten stark verändert. Die Pflanzen in En Bokek sind zum größten Teil nicht einheimisch, bis auf die Schirmakazien, Tamarisken, Kapern und Sodomäpfel in dem Wadibereich. Die in dieser Oase lebenden Vertreter der Vogelwelt sind Tristramstar Onychognathus tristrami, Hirtenstar Acridotheres tristis, Gelbsteiß-Bülbül Pycnonotus xanthopygos, Palmtaube Streptopelia senegalensis, Felsentaube Columba livia, Nebelkrähe Corvus corone und Haussperlinge. Die 1994 noch in der Oase lebenden Sahara-Steinschmätzer Oenanthe leucopyga, Schwarzschwanz Cercomela melanura und Jerichonektarvogel Cinnyris osea konnte ich nur noch in der umliegenden Wüste beobachten.
Der bereits erwähnte Hirtenstar ist neu in En Bokek und verdrängt wohl auch den heimischen Tristramstar. Das Verhalten der Palmtaube hat sich seit den 90er Jahren auch sehr verändert. Wie bei uns die Ringeltaube ist dort die Palmtaube zu einem Kulturfolger geworden und nutzt den urbanen Bereich wie bei uns die Spatzen, ohne jegliche Scheu vor dem Menschen - es sei denn, man will sie fotografieren.
Einen ähnlichen Weg - von der Wildtaube zur Stadttaube - beschreitet auch die Felsentaube. Die Tauben werden nicht gefüttert, finden aber
am Strand immer wieder Essensreste. Einige Felsentauben haben ihren Naturfelsen verlassen und nutzen nun die riesigen Hotelgebäude als Kunstfelsen und brüten z.T. auch in den Arkaden der Hotels. Einige Felsentauben sind aber weiterhin ihrem ursprünglichen Lebensraum treu geblieben und brüten in den Wadis, in En Gedi z.B. unter dem Wasserfall. Leider habe ich in En Bokek einen sehr starken gehämmerten Täuber (mit Wamme) wahrscheinlich ein Mischling mit der Syrischen Wammentaube gesehen. Außerhalb der Ortschaften traf ich noch auf Turteltauben Streptopelia turtur. Leider ließen diese sich nicht aufs Bild bannen.
Jeder kennt wohl die Geschichte der Festung Massada (Masada) .
Natürlich besuchte ich auch diesen geschichtsträchtigen Ort (in Begleitung vieler Tristramstare Onychognathus tristramii ) Auf Massada sind die Reste von gleich 3 Columbarien zu finden. Direkt an einem Columbarium zeigten sich leider nur die Stare zur photo session.

Darwin
03.11.2018, 16:57
Vielen Dank, Lupus, ein interessanter Bericht. Hoffentlich kann ich auch bald mal eine Reise nach Israel machen. Auch Deine Berichte über die Feldflüchter habe ich immer gern gelesen. Ich hatte bisher das Problem, dass ich meine Tauben wegen der Greifvögel von Oktober bis Mai einsperren musste. Auch Krankheiten waren nicht gerade selten. Dann habe ich von einem Stadttaubenzüchter (!) südfranzösische Stadttauben (fast weiß) bekommen, seitdem sind sie ganzjährig im Freiflug und gesund. Selbst Wanderfalke und Habicht haben's sehr schwer, eine zu erwischen (nur eine musste dieses Jahr dran glauben, und das war ein Brieftaubenmischling). Den Sperber nehmen sie überhaupt nicht ernst, sondern spielen mit ihm Fangen. Der Schwarm bleibt im Flug dicht beisammen; oft fliegen sie "Walzerfiguren" wie Wiener Hochflieger. Sehr schade ist, dass sie überhaupt nicht feldern. Auch sind Jungvögel bisher nicht abgewandert.

Lupus
11.04.2021, 05:03
Im Jahr 2016 führten wir ein größeres Hohltaubenprojekt im Raum Radevormwald (mit kleineren "Grenzüberschreitungen" in geeignete Reviere in Remscheid und Wuppertal) durch. Meine Schwägerin konnte in den Wintermonaten gemischte Ringel- , Feldflüchter- und Hohltaubenschwärme in Radevormwald-Rochollsberg beobachten. Mein Freund und Tierfilmer Ralf Steinberg fotografierte gestern ein Paar Hohltauben im Bereich der Herbringhauser Talsperre. Evtl. trägt ja unser Projekt die ersten "Früchte" bzw. Hohltaubenbruten.