PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Greifvogel holt meine Hühner weg



Colle26
08.10.2012, 15:11
Hallo zusammen,

ich habe ein riesiges Problem:
Seit mit August hat mir ein oder mehrere Greifvögel 16 Hühner und Hähne
geschlagen und getötet!

Ich habe einen ca. 450m2 großen Auslauf mit drei Stellen, vielen hohen Bäumen und vielen
Büschen zum Verstecken. Seit zwei Jahren leben bzw. lebten dort meine Hühner ohne Probleme
und nun das!
Zuerst dachte ich an einen Marder, Waschbären oder Fuchs, aber erstens passierte
es immer tagsüber, zweitens blieben die toten Tiere immer liegen und drittens sind meine Ställe
nachts dicht.
Inzwischen habe ich den Greifvogel (was genau kann ich leider nicht sagen) aber zwei Mal
erwischt und gesehen wie er vorgeht. Ich dachte immer, dass diese Greifvögel die Beute im Sturzflug
angreifen und dann schlagen, aber der nicht. Er landet im Gehege und jagd ein Huhn bis er es hat, deshalb
helfen auch die Verstecke und Unterstände nichts... Am Montag stand ich ca. 20m danaeben und hatte sogar Radio laufen und er hat versucht ein Huhn zu schlagen.
Inzwischen habe ich kreuz und quer über das Gehege 500m rot-weißes Flatterband gespannt aber auch
das stört das Vieh nicht.
Für ein komplettes Netz ist mein Gehege zu groß und die hohen Bäume stören total, außerdem
ist es mir ganz ehrlich zu teuer. Habe es mal durchkalkuliert, würde mit allem drum und dran
locker 1.000 € dafür bezahlen.

Hat irgendjemand einen Tipp oder weiß Hilfe für mich?

Seit heute morgen habe ich die Hühner in den Ställen gelassen, damit mir
wenigstens noch ein paar bleiben, aber das kann ich auch nur maximal
ein paar Tage machen!

Traurige Zuchtgrüße!
Jan

eierdieb65
08.10.2012, 15:35
Blöde aber ernstgemeinte Antwort: Luftdruckgewehr.
Das darfst du auf deinem Grund und Boden und du wirst das freche Tier los.

(Ich habe 2 Hunde, brauche daher das Gewehr nicht)

lg
Willi

Colle26
08.10.2012, 15:39
leider stehen diese "netten" Vögel aber unter Naturschutz...
Und außerdem glaube ich kaum, dass ich den mit nem Lufgewehr doll erschrecken kann, oder?

eierdieb65
08.10.2012, 15:45
Du sagst es !
Da du ihn damit nicht tötest, aber vergrämst, ist der Schutz erfüllt. (Auch der Naturschutz, da du ja nicht tötest)
Wenn er bei 5 von 5 Versuchen eine über den Pelz kriegt, kommt er nicht wieder.
lg
Willi

P.s. Es gibt aber Stellen (wie z.B. Nacken, Kopf) wo du nie treffen solltest, da das Tier dann Tot ist und du dich strafbar gemacht hast)

Laura
08.10.2012, 15:45
Hallo Jan,
ich gehe mal davon aus, daß dein Räuber ein Habichtweibchen ist. Da es bei dir gelernt hat, wie leicht man gute Beute schlagen kann, hast du wirklich ein Problem. Für einfache Abwehrmaßnahmen ist es nach so vielen erfolgreichen Beuteschlagen zu spät. Ich würde dir dringend empfehlen deine Hühner mit einem Netz zu schützen, solange bis der Habicht gelernt hat, daß es auch noch andere Beutetiere gibt. Du brauchst nicht deinen ganzen Auslauf abzudecken, ein paar Meter rund um die Ställe reicht doch erst mal. Aber es darf keine Lücke frei bleiben, da er bei dir ja auch schon am Boden gejagt hat. Ich denke er sitzt bei dir in den hohen Bäumen und wartet auf eine günstige Gelegenheit, beobachte mal das Verhalten der anderen Vögel. Raben oder auch Amseln verraten ihn immer sehr schnell. Darauf reagieren auch die Hühner mit Flucht und verstecken, aber wenn der Habicht den ganzen Tag bei euch in den Bäumen verbringt, haben sie keine Chance. Ich würde sie einige Wochen so schützen, bevor sie wieder den ganzen Auslauf benutzen können. Die Netzabdeckung vor den Ställen verhindert auch den direkten Einflug dorthin, bzw. das Greifen eines Huhnes direkt vor dem Eingang. Deine Hühner wollen ja flüchten, also achte auf tote Winkel, da treibt es sie gerne hin.
Gruß, Laura

Gina2
08.10.2012, 19:21
Vielleicht kannst du ja einen Teil des Auslauf begrenzen und dann übernetzen. So haben wir das gemacht. unser Netz ist ein billigeres, das man eigentlich über Obstbäume legt. Die Maschenweite ist zwar nicht optimal,weil der Schnee drauf liegen bleibt, aber es hält jetzt schon 3 Jahre. Unsere Hühner sind vormittags im kleinen übernetzten Auslauf, nachmittags dürfen sie auf die große Wiese. Ich hatte in diesem Jahr noch keinen Verlust.( auf Holz klopf!)

Sterni2
08.10.2012, 20:33
So wie Gina hab ichs auch ungefähr gemacht nach dem ersten Habichtsangriff: Bin ich daheim, sind sie im übernetzten Auslauf, bin ich draußen, dürfen sie auch ganz raus. Bin ich ganzen Tag nicht da, sind sie im ganz sicheren Gehege.
Und: manchmal sitzen auch alle im Gehege, obwohl sie Freigang hätten. Folglich kanns ihnen so schlecht dort nicht gehn.
LG und hoffe, Du kannst Deine übrigen Hühner noch beschützen!
Sterni

Hühner-Mädel
16.10.2012, 16:36
@eierdieb: Zumindest unser Luftgewehr ist mir Bleikugeln gefüllt... Das ist dann eigl. schön "mord" auch wenn man den Vogel nur verletzt. Und ganz ehrlich, eine Bleivergiftung wünsche ich nicht mal einem Greif der meine Hühner holt...
Ich hab das Problem derzeit auch - ich werde - wenn Flatterband ect. nix bringt den Förster kontaktieren und darum bitten eine Lebenfalle aufzu stellen.

sil
16.10.2012, 17:43
Ich würde in so einem Fall immer(!!!) beim ersten Verdacht schon, meine Hühner für mindestens eine Woche im Stall lassen. Wenn so ein Räuber erst mal weiß, wo er leicht und billig an sichere Beute kommt, warum soll er dann wegbleiben?
Wir haben auch immer mal wieder Habichtbesuch, aber spätestens wenn mir abends eine Henne fehlt, gibts Stallarrest für alle, egal wie leid sie mir tun.
Meist genügt eine Woche, um dem ungebetenen Besucher dazu zu bringen, sich anderswo umzusehen. Mehr als 1 - höchstens 3 Habichtopfer habe ich nie pro Jahr, und das, obwohl wir brütende Habichte fast in Sichtweite von unserem Hof haben.
Aber je öfter ein Räuber Erfolg hatte, desto hartnäckiger wird er wiederkommen.
In so einem Fall wie dem zuerst beschriebenen wird wohl nichts anderes mehr helfen, als für etliche Monate die Hühnerbar für den Habicht komplett zu schließen, also Stallhaft für die Hennen oder Bau einer Voliere.