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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wird das Küken es schaffen? Bitte Daumen drücken!



susaloh
21.08.2012, 18:21
Ja, bitte Daumen drücken!

Wem und Warum? Hier die Geschichte: Ich habe von einer Bekannten 4 "übriggebliebene", weil eine woche vor Schlupf von anderen Hennen dazu gelegte Eier übernommen und meiner Glucke untergeschoben, die bis dahin auf Phantomeiern saß. Nun, 12 Tage später, sind innerhalb von 24 Stunden immerhin drei Küken geschlüpft. Das letzte gestern Nacht. Nun komme ich eben, 17:30, nach Hause und sehe - weniger als 12 Stunden später ist die Glucke schon aufgestanden! (Sicher weil die Küken wegen der Wärme schon sehr früh herumliefen). Im Nest daneben: das letzte Ei - angepickt! Und total erkaltet. Als ich es in die Hand nahm ertönte aber plötzlich ein lautes, kraftvolles Piepen!!! Ich dachte nur, puuh - aber, oh weh, was mach ich bloß, ins Haus nehmen, versuchen, es selber fertig zu brüten? Aber die Luftfeuchtigkeit, das krieg ich doch nicht hin, da stirbt es einen qualvollen Tod!! Aber da hatte ich eine bessere Idee: die Glucke wird "gezwungen"! Ich rannte ins Haus und holte schnell eine dunkle, dicke Wolldecke. Und dann habe ich für Jette frühzeitig die Nacht eingeläutet. Wie man's bei Wellensittichen macht. Decke über den Gluckenstall und schon war's zappenduster. Angesichts des lauten Piepsens war Jette sowieso ins Nest zurück gekehrt, ich ließ ihr solange etwas Licht, bis die Küken auch drin waren und jetzt herrscht Ruhe!

So, nun hat das Küken doch eine reele Chance, was meint Ihr? Oder meint ihr, das Ei war zwischendurch bereits zu trocken? Das feuchte Schlupfklima produziert die Glucke doch automatisch, oder? Übrigens, Frischluft hat sie jedenfalls genug, bei uns ist es auch nicht gar so heiß wie sonst inDeutschland, das mit der Decke geht wohl. Also, seid so nett, und drückt dem Küki und mir die Daumen!

Alfredo
21.08.2012, 19:20
Ich drücke ganz fest die Daumen!!!!
Finde es toll wenn sich jemand so kümmert.:jaaaa:

Rosie
21.08.2012, 20:05
Es hat durchaus eine Chance.

Ich habe was ähnliches mit einer unfähigen Glucke erlebt. Diese ist einfach am Schlupftag aufgestanden und hat die schlüpfenden Küken mißachtet. Ich habe es leider erst bemerkt als ein frisch geschlüpftes schon tot war. Ein weiteres hat schon halb das Ei aufgesäbelt und ein drittes erst angepickt. Alles war arschkalt.
Ich habe dann in aller Eile den Brüter angeschmissen und die Eier so lange über eine Schale heißes Wasser reingelegt. Es hat natürlich eine ganze Weile gedauert bis der Brüter Temperatur hatte. Das halb geschlüpfte Küken ist dann bald draußen gewesen und das angepickte Ei verzögerte sich noch bs zu 24 Stunden durch die Störung.

Die drei Küken habe ich dann einer anderen Glucke untergejubelt, diese führte bereits drei Tage alte Küken.

K1rin
21.08.2012, 20:48
Ich drück dem Küki auch die Daumen.

Alle Achtung vor dir. Die Idee mit dem Abdunkeln war super. Nicht jeder wäre so schnell darauf gekommen, sondern hätte das Kleine aus dem Ei gepellt - was klar fast immer eine Katastophe ist. Das hast mal richtig gut gemacht.

susaloh
22.08.2012, 11:48
Also, danke fürs Daumendrücken! Das Küken hat es geschafft, aber sowas von knapp! Und wegen der knappen Zeit habe ich einige Schlupfregeln gebrochen, mit schlechtem Gewissen! Hier die Ereignisse, chronologisch:

22:30, Gestern: stelle fest, dass die Glucke das Ei noch immer vor der Brust hat, nicht unter sich geschoben. Ei ist halbwegs warm aber kommt mir sehr, sehr trocken vor. Ins Haus genommen und Ei mit warmem Wasser gut durchfeuchtet, dann UNTER Glucke geschoben, Glucke ruckelt es brav zurecht.

7:30, heute Morgen. Fühle unter der Glucke, Ei noch da, Loch gleich groß (ca. 1,5 oder 2 cm) . Normalerweise so ja in Ordnung, aber dieses Küken hat keine Zeit mehr, denn spätestens gegen Mittag ist für die Glucke sicher kein Halten mehr! Ei wieder ins Haus geholt. Küken noch in exakt derselben Lage - kann es sich überhaupt bewegen? Piept eher schwach und erscheint mir immer noch sehr trocken. Vorsichtig mit Pinzette Membran getestet, klebt! Daraufhin mit Hilfe von in warmes Wasser getunkten Haushalttüchern vorsichtig etwas mehr Schale im Bereich der angetrockneten Membran gelöst, ging gut. Der Bereich ist ca 2 quadratcm gross, dann wieder feucht unter Schale. Gut durchgefeuchtetes Ei wieder unter Glucke geschoben. Den übrigen Küken beim Fressen und Trinken zugesehen, danach wieder verdunkelt, noch etwas Zeit schinden, aber wenig Hoffnung... Ab dann jede Stunde nachgesehen, ob Glucke noch sitzt!

10:30 Uhr, höre Glucke schon von weitem, sie steht, aber noch auf dem Fleck! Bin genau im richtigen Moment gekommen. Glucke macht einen Schritt, da liegt es, geschlüpft aber noch total nass, und protestiert lauthals, aber die Glucke hört es nicht, sie hat 6!! Wochen gesessen und will einfach nicht mehr! Schnell mit Küken ins Haus und Wärmelampe angeknipst, die zum Glück noch in der Küche hängt von der Handaufzucht im Frühjahr. Küken angesehen, ist völlig ok, kein Dottersack draußen, das war meine größte Befürchtung, weil ich den Schlupf ja beschleunigt habe. Zwischen Hals und Schulter ein Fleck geronnenen Bluts, wie Schürfwunde, da hat es wohl auch geklebt? Ist nicht mal besonders müde und richtet sich schon auf!

Puhh! Wenn man bedenkt, dass ich wegen dieser Geschichte heute bei der Arbeit Zeitausgleich genommen habe, sollte man meinen, ich spinne, oder? Aber man fühlt sich halt verantwortlich für das kleine Leben. Schließlich habe ich ja die verschieden weiten Eier untergelegt. Nun hoffe ich, dass ich der Jette das Kleine heute Nacht schon unterschieben kann.....

Ich habe mir übrigens gut überlegt, ob ich wirklich nachhelfen sollte. Im Internet liest man, manche sagen ja, manche sagen nein. Und ganz erfahrene Leute sagen, nein, außer, das Küken klebt wegen Dehydration im Ei. Das wollte ich wegen der Dreiviertelstunde gestern bei angepicktem Ei nicht ausschließen, daher habe ich es gewagt. Den letzten, entscheidenden Teil hat es dann noch grade rechtzeitig selbst geschafft. Ich weiß, es hätte total schief gehen können, ich hätte mit dem schlechten Gewissen leben müssen. So haben Küken und ich Glück gehabt.

susaloh
22.08.2012, 14:18
Hallo, ich habe es schon zur Glucke gesetzt! Das habe ich mich getraut, obwohl es noch sehr wackelig auf den Beinen war. Ich habe die Glucke nämlich jetzt auch im Haus zwischengeparkt, in einer großen Holzkiste, da ich meine drei kleinen Ställe rotieren muss um Glucke und Küken unterzubringen, und vorher saubermachen, natürlich.
Eben, 1 Std später, kam das Kleine schon mal rausgekrabbelt und setzte sich in den Futternapf, erst jetzt richtig trocken und irgendwie doppelt so groß! Gar kein sooo großer Unterschied zu den älteren! Wie schnell das geht, irre. Es ist auch allein wieder drunter gekrabbelt, also kann ich mich wohl entspannen...

susaloh
22.08.2012, 14:26
Es handelt sich übrigens um Zwerghühner - die Glucke ist Zw.-Cochin, die Küken sind je 1/4 zw.wyandotte und Federfuß, die andere Hälfte Zw-barnevelder.

K1rin
22.08.2012, 20:36
Bekommen wir fürs Daumendrücken auch ein Bild von dem Küki zu sehen?

mad chicken
22.08.2012, 20:57
was für ein Krimi! Ich bin froh das es gut gegangen ist.

nutellabrot19
22.08.2012, 22:14
Hej, was für ein Glück, dass es gut gegangen ist. Ich bin auch so jemand, der sich für einen solchen Akt frei nimmt, das muss dann einfach sein!!!;) Fotos!!
was machen deine kleinen Tenöre?

bellapaula
22.08.2012, 22:16
Das war ja echt spannend,-und es ging gut aus, Glückwunsch!!!

susaloh
23.08.2012, 22:10
Ihr wollte Bilder? Na gut.....;-)

Es ist das hellste von den drei Hellen. Sie haben die gleiche Mutter, das schwarze eine andere Henne, schwarz, eine wilde Mischung mit Bart. Ich wollte eigentlich so ein typisches "Portraitbild" machen, Nahaufnahme vom Küken auf der Hand, aber das hat überhaupt nicht geklappt, weil es, kaum auf der warmen Hand, schlagartig einschlief. Das ging so schnell, dass es nicht mal nach seiner Mutter piepte! Denn eigentlich war der hochaktive Rythmus seiner 2 Tage älteren Geschwister noch ein bischen zu viel für es. Es war so müde, torkelte herum, fraß und alles, und hat durchgehalten. Ist ja auch eine Frage des Überlebens - die Natur weiß ja nicht, dass nebenan eine betriebsbereite Wärmelampe hängt....

susaloh
23.08.2012, 22:41
Ach ja Nutellabrot,
stimmt ja, die drei Tenöre, das war noch was....
Ich habe ja noch eine "passende" kleine Henne dazu bekommen, ebenfalls Bantammischling, direktes Geschwisterchen, bischen älter, vielleicht 14 Wochen... Damit hoffte ich die Vermittlungschancen für wenigstens einen der drei zu erhöhen.... Nun sprangen also vier solche ziemlich unscheinbaren Winzlinge bei mir rum. War ich begeistert von der süßen kleinen Henne! Bis sie sich vor mir auf dem Gartentisch aufbaute und ....knarrend und knirschend ... ein allererstes Krähen hervor brachte!!!! Nun hatte ich also vier kleine Tenöre bzw. grau-schwarze Hähne.... (und ein bischen die Nase voll.... ich habe seit 2008 11 Hähne und nur vier Hennen ausgebrütet, die letzte Henne war 2009!)

Zum Glück ergab sich aber schon 2 Tage später die Möglichkeit, drei davon unserem "Hahnabnehmer" mitzugeben. Der hat eine riesige, abgelegene Wiese, in der unzählige Hähne und Hühner ein - nun, ziemlich naturnahes Leben führen. Essen tut er sie angeblich nicht. Das besorgen schon die wilden Tiere. Aber das ist ja vielleicht ein kurzes aber schönes Leben für die Hähne - was soll ich sonst machen! Einen der vier habe ich behalten, ein unglaublich apartes Kerlchen, 10 Wochen alt. Ich versuch es mal ihn trotz Krähen zu behalten, wenn nicht vermittel ich ihn locker.... Morgen mach ich mal ein Foto....

nutellabrot19
23.08.2012, 23:47
Hmm, auch eine Lösung. Was soll man sonst machen außer selber schlachten...?;)
Sehr gemein, die Hähnchenmassen...>:(
Aber ich hatte seit 2009 die gleiche Zahl. Exakt: 11 Hähne und 4 Hennen:)

susaloh
24.08.2012, 07:35
Nutellabrot,
Was für ein Zufall! Aber rein statistisch muss es dann doch irgendwen geben, der 11 Hennen und 4 Hähne hatte in der Zeit oder? Also, ich kenn niemand. Das höchste der Gefühle ist fifty fifty....

Der Hahnabnehmer hat übrigens auch einen Stall, aber er sagt, er mache ihn abends nicht zu! Also stelle ich mir sowas wie eine alte Scheune vor, wo sich die Hühner irgendwie hoch hinsetzen können und dadurch relativ sicher sind. Denn sonst würde ja wohl keines überleben auf die Dauer!! Aber meine Freundin und ich stellen lieber nicht zu viele Fregen...