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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum bunte Ostereier?



conny
12.04.2006, 19:38
Lange bevor man das Geld als Zahlungsmittel erfand, kaufte man ein, indem man tauschte. Für ein Hasenfell bekam man vielleicht ein Huhn, für einen Korb voll Äpfel ein paar Fische, für eine scharfe Axt ein Pferd und so weiter

Auch Eier waren ein beliebtes Tauschobjekt. Man bekam nicht viel für ein Ei. Aber eine größere Anzahl von Eiern hatte schon ihren Wert.

Das wußten auch die Grundbesitzer, die ihr Land an arme Bauern verpachteten. Diese mußten dafür eine Art Mietgeld, den Pachtzins, zahlen, indem sie einen großen Teil ihrer Erträge auf dem Hof ihres Grundbesitzers ablieferten. Und dazu gehörten natürlich auch Eier

Wenn die Hühner gesund blieben, konnte die Bäuerin, die auf jedem Hof das Kleinvieh versorgte, die Zinseier gut zusammenbringen. Nur Ostern wurde es schwierig. In den langen Fastenwochen vor dem Fest durfte ja kein Ei gegessen werden, und es kamen natürlich viele zusammen. Aber ein großer Teil davon verdarb während der langen Lagerzeit, und faule Eier nahm kein Grundbesitzer als Zinszahlung an. Da war guter Rat teuer.

Endlich kam eine kluge Bäuerin auf eine Idee. Sie beschloß, die meisten Eier zu kochen und auf diese Weise haltbarer zu machen. Und sie wußte auch, wie sie die rohen von den gekochten Eiern unterscheiden konnte. Sie kochte sie einfach zusammen mit Pflanzen, die starke Säfte absonderten, und färbte die Eier damit bunt. Gelbe Eier färbte sie zum Beispiel mit Zwiebelschalen, grüne mit Spinat, rote mit dem Saft der Hagebutten oder roter Beete. Bald standen Körbe voll bunter Eier für den Grundbesitzer bereit. Ja, die Bäuerin konnte sogar noch einige davon auf dem Wochenmarkt verkaufen. "Es sind Ostereier", sagte die Bäuerin. "Sie bringen Glück."
Da wurde sie ihre Ware so schnell los wie nie zuvor. Jeder wollte die bunten Glückseier kaufen.

Seit dieser Zeit im Mittelalter gehören nicht nur weiße, sondern auch farbige Eier zu jedem Osterfest. Die Lieblingsfarbe aber ist rot. Rot, wie das Osterfeuer, rot wie das ewige Licht und rot wie das Blut des gekreuzigten, vom Tode auferstandenen Heilands.

Conrad
13.04.2006, 10:13
:D :)

gujaclea
13.04.2006, 10:22
Hallo Conny,

vielen Dank für diese schöne Geschichte

und frohe Ostern
Andrea

conny
13.04.2006, 12:17
Hab ich gerne gemacht :)

eitlerr
13.04.2006, 13:45
schöne "geschichte", aber:

"...
Schon bei den frommen Christen der Urkirche war es löblicher Brauch und sie sahen darin ein Sinnbild des Lebens und der Auferstehung. Als Beigabe legte man es dem Verstorbenen mit ins Grab, ein Hoffnungszeichen für das darin eingeschlossene Leben. In der Fastenzeit als Speise verboten, tauchte das Ei zum Osterfest aus den geheimen Vorratskammern wieder auf und wurde zum Symbol für Frühling und Wiedererweckung aller guten Geister. Als Fruchtbarkeitssymbol hat man es mit der germanischen Frühlingsgöttin Ostara in Verbindung gebracht, auf deren Namen man Ostern zurückführt, und als Zinsei war es auch im Rheingauischen Mittelalter bekannt. Kurzum, seit über zweihundert Jahren haben Historiker, Volkskundler und Ethnologen das historische Dunkel ums Ei ausgeleuchtet und damit seitenweise einschlägige Bücher und Lexika gefüllt
..."

"...
Nach interessanten Darlegungen zum ersten Auftauchen des Wortes Osterei in einem gedruckten Buch (1522) und zu unterschiedlichen regionalen Bräuchen kam Kluge zu dem Schluss, dass der wissenschaftliche Nachweis für farbige Ostereier erst für den Anfang des 18. Jahrhunderts zu führen sei. Der deutsche Reiseschriftsteller Olearius habe im Jahre 1663 zwar von „gefärbten Ostereiern bei den Russen“ berichtet, dies aber so beschrieben, als ob er selbst „keine gefärbten Ostereier kenne“ Auch im „Frauenzimmerlexikon“ von 1715 sei zwar „viel Wissenswertes über Eierspeisen und Zubereitung von Eiern“ zu lesen, allerdings „ohne der Ostereier zu gedenken. (...) Wenn das Färben der Ostereier um 1700 im Bereich der Weiblichkeit irgendeine Rolle gespielt hätte“, so seine Folgerung, “hätte das Frauenzimmerlexikon die Tatsache sicher erwähnt. Das Gegenteil ist der Fall.“Erst im Jahre 1741, so Kluge weiter, habe der Berliner Gymnasialrektor Johann Leonhard Frisch in seinem zweibändigen deutsch-lateinischen Wörterbuch das gefärbte Osterei aufgeführt: „Oster-Ey, ovum colore tinctum, welches man färbt.“ Damit, so der Autor, könne die These „aufrechterhalten werden, dass unsere bunt gefärbten Ostereier dem 16./17. Jahrhundert noch fremd waren.“
..."

Und da wir schon bei der Kleintierhaltung sind: der Hase ist eine eher junge Erscheinung im österlichen Brauchtum und eine „evangelische Erfindung“ dazu. Den christlichen Lehrern war er lange Zeit wegen seiner sexuellen Aktivität mehr als suspekt. Im Jahre 751 von Papst Zacharias noch für den Verzehr verboten, weil der Teufelsbraten für keusche Christen eine Gefahr darstellte, kam er als Gebildbrot – mit eingebackenem Ei an eindeutiger Stelle – erst spät im Elsass in Gebrauch.

conny
13.04.2006, 14:44
Ich wollte hier eigentlich keine wissenschaftliche Abhandlung einleiten. Es geht ja auch nur um die bunten Eier.

gaby
13.04.2006, 15:54
Die Geschicht von Conny ist viiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeel schöner! :-*
gg

eitlerr
13.04.2006, 16:10
habt ja eh beide recht,
wollt halt nur mal bisserl "background-info" beleuchten.

und interessant fand ichs allemal

Klausemann
16.04.2006, 13:32
Manchmal sind es wirklich nur komische Umstände oder banale Erklärungen.

Warum eigentlich Osterhase , wo doch das christliche Symbol ein Lamm ist? Ganz einfach, es war wahrscheinlich nur ein schlecht gezeichnetes Lamm 8) ........wahrscheinlich :roll

@Eitlerr, interessant, wie vor kurzem im ZDF recherchiert:
"der Fall Jesus Christus".

Bibel, Bilder und Symbole konfrontiert mit Orginal Schauplätzen.

Selbst das von http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Leonardo_da_Vinci_%281452-1519%29_-_The_Last_Supper_%281495-1498%29.jpg
Abendmal hat so nachweißlich nicht statt gefunden.

Heiner W.
18.04.2006, 15:17
Guten Tag, Herr Klausemann,

das mag an der christlichen Tradition liegen, dass man dem Menschen solche Dinge einsugeriert. Christen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Sie haben sich im Laufe der Evulution zu Menschen entwickelt, die brutal und rücksichtslos geworden sind.
Menschen wurden korupt
Menschen sind feige
Menschen dulden keine andere Meinung als nur die Ihre
Menschen benutzen nur noch ihre Ellenbogen

Menschen sind halt keine Christen mehrr
Nach außen hin ja, denn sie lieben die Traditionen, möchten nicht auffallen.

Warum ich das so niederschreibe? Weil ich täglich mit Menschen (potemkische Dörfer) zu tun habe.

Heiner W.

Scybalon
18.04.2006, 20:47
Gut, aber bitte jetzt keine Diskussion in diesem Thema über Christen.
Macht m Kontrovers-Bereich ein neues Thema auf, wenn es euch in den Fingern jucken sollte.

kraehe
18.04.2006, 23:16
Dazu wird sehr viel geschrieben:http://www.german-easter-holiday.com/osterbrauch/osterei-ostereier/index.html
http://www.ostereier.at/
http://www.opiola.de/
http://www.osterseiten.de/brauchtum/ostereier/home.html
http://www.ostereier-maerkte.de/
Da Klaus beim "Abendmahl" anwesend war, weiß er bescheid... :roll
- nur was is da mit bunten Eiern... ;D

Klausemann
19.04.2006, 06:27
@ Scybalon,
Jesus Christus, der Inbegriff für Nächstenliebe in den Kontroversen Bereich ? Ich bitte dich .

@ Krähe,
tut mir leid, den Abend war ich lnoch verhindert :P

Man kann aber solche neueren Erforschungen glauben, das Leonardi da Vinci der im 15 Jahrhundert herum das Abendmal erschaffen hat, das Bild aus seiner Fantasie malte , ohne Hintergrundwissen wie die armen Juden im ersten Jahrhundert tatsächlich gelebt und gefeiert haben.

Ist aber nicht so wichtig, lass uns weiter über Ostereier philosophieren 8)

Scybalon
19.04.2006, 09:16
Ich sehe den Kontrovers-Bereich doch nur als Ort an für Themen, die ansonsten hier im Forum fehl am Platze wären ;)

conny
19.04.2006, 09:37
Ich möchte euch bitten, das Thema im Cafe zu besprechen, da es hier nun wirklich nicht hergehört. Wir sind nun mal ein Hühner/Geflügelforum.

LG
Conny