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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Hahn ist agressiv!



Sigridkira
02.07.2012, 17:16
Hallo ihr Hühnerexperten

Ich kenne mich mit den Hühnern noch nicht so gut aus, da ich erst 11 Jahre alt bin.Ich bin auch neu hier im Forum. Meine Oma wohnt neben uns und hat 27 hühner und einen Hahn. Davon gehören 2 Hühner mir.;D. Mit denen beschäftige ich mich sehr viel.
So nun zum thema:Der Hahn ist so agressiv. Fast seit er da war (1 Jahr) ist er zu jedem der das Hühnergelände betitt so. Zu mir, zu meiner schwester sowie zu meiner Oma und Opa und meinen Freundinen. Man darf schon bald keine Hühnis mehr hochnehmen. Auch zu ihnen ist er nicht sehr nett. Vorallem zu den beiden Iterlienern die doch die selbe Rasse sind wie er.
Meine Frage:
Woher kommt das?:-[. Sind eure Hähne auch so?:-[
Liebe Grüße
Laura

Rosie
02.07.2012, 17:20
Nun ja, mein Hahn ist eigentlich ein ganz Netter. Aber wenn ich seine Hühner hochnehmen will, findet er das schon ziemlich doof und überlegt, ob er da eingreift. Damit haben wohl fast alle Hähne Probleme!

Und dann kommt noch dazu, dass es Rassen gibt, wo die Hähne generell mehr Feuer haben und dazu gehören meiner Meinung nach auch die Italiener.

piaf
02.07.2012, 18:25
Hi Laura

wieviele Hühner habt ihr denn?
Hähne haben nun mal den Job auf ihre Hühner aufzupassen, es ist nicht selten dass ein Hahn es als Angriff oder Frauenraub ansieht, wenn ein Huhn auf den Arm genommen wird.

Gestresste Hähne lassen auch manchmal ihre Aggression an Hennen aus. beobachte doch mal aus der Ferne ob er das ständig macht oder nur wenn jemand näher kommt.

Kopfkrötemitnakenschenkel
02.07.2012, 18:30
Hallo, ich hab insgesammt 3 Hähne. 2 Gelbe Hybridhähne hab ich davon schon als Kücken gekauft und viel herumgetragen. Sie freßen alle aus der Hand. Mit einem Jahr kammen die Hähne dann so zu sagen in die Pupertät. Der schmalere ist immer auf meine Schulter geflüchtete und der kräftigere ist frech geworden. Er hat mich angebalzt und sich in meinen Händen und Beinen verbißen. Einmal als ich werlos mit Minirock und Kücken in der Hand war, auch über die Wiese gejagt....Ich hab dann hier im Forum den Tip bekommen, ihn mal ordentlich gegen den Zaun zu kicken. Erst hab ich mich nicht getraut, weil ich ihn nicht verletzen wollte, aber glaub mir:es wirkt.
Ich Chef, er nix.
Laßt Euch bitte nicht von einem Hahn dominieren. So habt Ihr keine Freude an den Hühnern. Versucht das mal, wenn er Euch wieder angreift und wehrt Euch. ich hoffe er lernt es dann Euch zu respektieren.
Liebe Grüße

birgit23
02.07.2012, 18:33
Hallo Laura,
ein Hahn der einmal bissig wird und seine Menschen angreift, lässt sich nicht mehr umerziehen.
Sei bitte ganz vorsichtig... so ein Hannenangriff kann schlimmstenfalls dein Auge treffen....Wenn ich dein Opa wäre, würde ich den Hahn an Leute verschenken, bei denen er nichts anrichten kann oder ihn (gemein gesagt) in den Topf stecken.
Es gibt viele liebe, ruhige Hähne, die ein neues zu Hause suchen.
Wir haben einen Sohn in deinem Alter und hatten auch mal so einen bissigen Freund. Den haben wir dann an Leute ohne Kinder verschenkt, weil er hinter unserem Sohn her ist und ihm durch die Hose ins Bein gebissen hat, das es blutete...Unsere jetzigen beiden Hähne sind uns gegenüber eher etwas schüchtern und zurückhaltend, aber lieb und wachsam zu ihren Hennen.

phoenix27
02.07.2012, 19:00
Hallo :)

Hähne mögen es gar nicht , wenn man
-seine Hennen betüdelt oder gar hochnimmt
-seinen Damen Futter anbietet
-Eier in Sichtweite des Hahnes aus dem Nest nimmt

Der Hahn hat nunmal die Aufgabe , seine Mädels zu betüdeln und ihnen Leckerlies zu suchen. Und dann kommt da so ein Mensch und nimmt ihm seine Arbeit weg - da wäre ich auch gefrustet.
Der Gockel bekommt die Leckerlies , nicht die Hennen - der Gockel verteilt die dann unter den Mädels. Hennen , die untersucht werden müssen , nachts von der Stange pflücken und ausserhalb des Stalles anschauen.

so hab ichs bisher immer gehalten , und meine 4 Hähne sind Null aggressiv , auch untereinander nicht.

Im Nachbardorf war auch eine Familie , die behauptet hat , ihr Hahn wäre aggressiv. Er ist dauernd am Zaun vom Gehege allen nachmarschiert , die vorbeigingen ( ohne Drohgebärden etc.) . Bei einem Besuch zeigte sich , dass jeden Tag Salat und Grünzeug in den Auslauf geworfen wurde , natürlich in Richtung der Hennen. Der Gockel stand blöd daneben.
ich fand den Gockel alles andere als aggressiv , übrigens ein hübscher Blausperberhahn. ich sagte denen dann , sie sollen den Salat dem Gockel hinwerfen... ja , und seitdem funktionierts. dieser Gockel wollte meinem Eindruck nach von den Vorbeigehenden Leckerlies erbetteln , damit er sich nicht ganz und gar unnütz vorkommt.

LG,
phoenix27

P.S.: Wie schon geschrieben wurde , neigen manche Rassen mehr zu Angriffen , und die Italiener gehören unbedingt dazu.

Sigridkira
02.07.2012, 19:44
Hallo,Danke für die Antworten.Verschenken können wir ihn nicht.Wir haben ihn Oma zum Geburtstag geschenkt, weil wir nicht wussten das er so wird. Meine Schwester wird immer böse wenn er angreift, ist das also richtig?Aber trotz-
dem höhrt er nicht auf.Im Gegenteil, er wird noch gemeiner.Allerdings fliegt er oft auf (auf Körperhöhe).Würde es was bingen wen man ihn die Flügel stutzt?Oma überlegt sowieso ob sie das tut, weil er immer übers Tor fliegt.:(

P.S.:Wir haben 27 Hühner und 1 Hahn.Eigentlich gehören mir nur 2 davon.

Kopfkrötemitnakenschenkel
02.07.2012, 19:51
Den Hahn vor zu füttern finde ich ne gute Idee.
Aber einen Einjährigen Hahn ohne Versuche gleich in den Topf zu stecken..? Ich kenne die Rasse zwar nicht, aber dann würd man sich das ganze zu einfach machen. Ich bin der Meinung, das man sich bei allen Tieren mit gewißen Problemen auseinandersetzen muß. Meinen Hahn mußte ich nur 2 mal gegen den Zaun treten. Seidher ist er lieb, respektvoll und schon 2 Jahre alt.
Sollte der Hahn im Moment arg gefährlich sein, solltest Du Laura das Gehäge nicht unbeaufsichtigt betreten
Liebe Grüße

Kopfkrötemitnakenschenkel
02.07.2012, 19:53
Also ich glaub ich würd das machen. Allein um ihn damit zu strafen...Auch wenn er die Ereignisse warscheinlich nicht verbinden kann....
Liebe Grüße

Sigridkira
02.07.2012, 20:07
Danke!:)
Ich probier es mal.Danke nochmal an alle.;D

Rosie
02.07.2012, 20:22
aber nur einen Flügel stutzen, sonst kann er immer noch fliegen

Okina75
02.07.2012, 21:00
Hy!

Beim Torschuß mit Hahn aber bitte nicht mit der Fußspitze voll abziehen, sondern mehr mit dem Fußrücken drunter und den Hahn so eher wegschleudern...
Danke für die Idee mit dem Zaun, alle Wassertricks inklusive Regenfaß- Tauchen halten bei meinem Aas auch nur um die 6 Tage vor, dann geht der Tanz wieder los... Problem ist nur, dass man zum Kicken nicht nahe genug dran kommt, weil die feige S.A.U. sich a) immer ganz schnell verdrückt oder b) bei Hennen und Küken Zuflucht sucht...

Gruß, Andreas

Kopfkrötemitnakenschenkel
02.07.2012, 21:42
Gacker, kringel, lach...

Andreas:Wenn er versucht hat anzugreifen, lock ihn doch mit Korn und dann ab zum "Fußhahnspiel"...grinz
Mal gucken, wer gewinnt....
Liebe Grüße

hein
02.07.2012, 23:12
Hallo Laura,
ein Hahn der einmal bissig wird und seine Menschen angreift, lässt sich nicht mehr umerziehen.
......................

Das dürfte aber ein grosser Irrtum sein!

Ich würde sagen, man kann jeden Hahn umerziehen! Man braucht nur den richtigen Besen oder so was ähnliches!

Ich liebe diese Hähne - sie verteidigen ihr Hühner in der Regel super gut!

Ich brauche das bei mir. Uund wenn es nur die Krähen bei mir sind! Die haben gerade Gestern bei mir mal wieder versucht eine Seramahenne zu........! Leider haben sie pech gehabt! Mein Hahn hat die Krähen etwas gerupft und dann waren die Krähen froh, das sie fliehen konnten! Mir und meinem Besen gegenüber verhältrich aber immer respektvoll!

Da reichte auch nur eine "gute" Erziehung mit dem Besen und schon habe ich Frieden!

Okina75
03.07.2012, 00:20
Hy!

Mit Korn locken wäre kontraproduktiv. Zum einen reagiert er da nicht drauf, und zum anderen würde ich ihm so abdressieren, mal ruhig zu mir zu kommen.

Wie lange halten denn Eure Methoden so vor? Ich kriege nicht mehr als 6 Tage am Stück hin, und das in die Regentonne stuken war schon eine ziemliche Überwindung für mich, da schon arg drastisch... Was ihn aber auch nicht lange beeindruckt...
Der einzige nachhaltige Effekt ist der, dass er mein Erscheinen oft hysterisch verbellt, als wäre ich eine Katze oder sonst ein Raubfeind, was die Hennen und Küken immer wieder auf's neue scheu macht... Dann aber wieder gibt es Phasen, in denen er sich um seine Sippe kümmert, und 1 m neben mir rummacht, ohne das geringste Stänkern... Am selben Tag aber, Stunden später, kommt er mir wie aus heiterem Himmel wieder doof. Glaube langsam, ich habe mir da 'nen shizophrenen Vollpsycho angelacht :/...

Kopfkrötemitnakenschenkel
03.07.2012, 08:15
Hmmm da bin ich dann auch überfragt. Mein Hahn ist dauerhaft brav geblieben...Nur in den Frühlingsgefühlen hat er mich ausversehen verwechselt und leiocht angebalzt. Ein Klaps und wieder gut. Null agro.
Katzen jagen Hühner? Meine Hühner jagen die Katzen....
Im Grunde bin ich auch der Meinung das man Hähne erziehen kann. Vielleicht ist Dein Hahn schon zu alt, Andreas?
Liebe Grüße

kniende Backmischung
03.07.2012, 08:27
Die Antwort von Phönix ist, finde ich, super einleuchtend.
Mein Gockel Lisa ist auch nur dann bös zu mir, wenn ich seine Hennen aufnehme und die dabei protestieren.
Dann kommt er und haut mit dem Schnabel nach mir.
Setze ich sie wieder ab, ist alles gut und er hüpft mir sogar auf den Schoß und lässt sich kraulen.

Lecker biete ich grundsätzlich immer erst dem Hahn an (der mitlerweile schon die Damen lockt, wenn er von Weitem sieht, dass ich was mitbringe :)).

LG Silvia

Gizzy
03.07.2012, 08:39
Hallo,
hatte dieses Problem mal mit meinem "Althahn". Er hatte mich zweimal angegriffen, jedesmal ist er an die Wade gegangen. Beim ersten Mal bekam er reflexartig die Futterschüssel übergezogen und beim zweiten Mal hatte ich sicherheitshalber einen Besen dabei, den er vor die Brust bekam.
Ich hab dann aber kapiert was sein Problem mit mir war.
Denn es passierte immer nur beim morgendlichen öffnen des Stalls.
Er konnte es nicht ab, wenn ich vor ihm gelaufen bin. Also hab ich ihn vorgelassen und gut war es.
Zwischen den Hühnern konnte ich mich immer komplett problemlos bewegen, das hat ihn gar nicht interessiert.
Leider hatte sein Sohn dann beschlossen ihn zu vertreiben. Er flüchtete dann tagsüber in die Nachbarschaft und traute sich erst in der Dämmerung zurück, bis er eines Tages gar nicht mehr kam.
Schade um den Kerl.

LG
Gizzy

hein
03.07.2012, 10:43
Hallo,
.......Ich hab dann aber kapiert was sein Problem mit mir war.
Denn es passierte immer nur beim morgendlichen öffnen des Stalls.
Er konnte es nicht ab, wenn ich vor ihm gelaufen bin. Also hab ich ihn vorgelassen und gut war es.
.......LG
Gizzy

So ist es aber sehr oft - man glaubt ..... und irgendwann findet man den Fehler bei sich selbst. Denn der Hahn verteidigt eigendlich nur seine Hühnerscharr. Was er ja auch soll und muss.

Ich selber halte es auch für sehr wichtig, das man auch immer etwas Respekt vor dem Hahn hat. Ich kann z. B. alle Hühner im Freilauf fangen und auf den Arm nehmen! Ich könnte es auch mit dem Hahn machen - aber ich habe das noch nie macht. Weil ich denke, der muss als "Respektsperson" geachtet und respektiert werden. Und so habe ich auch immer ein paar gute Worte für ihn, wenn ich einmal eine Henne von seiner Sippe auf den Arme nehme.

Und dennoch muss ich immer wieder feststellen, wenn ein Hahn älter wird, denn wird er auch erfahrener (griffiger)! Nicht nur mir gegenüber auch Krähen und co. oder unsere Katze hat dann immer mehr Respekt vor dem Herrn im Hühnerhof. Und irgendwann ist es dann wieder so weit, das der Besen mal wieder tanzen muss! Nur tanzen muss er sofort, wenn der Herr mich angreift! So lernt er sofort, ich bin der Herr im Hühnerhof und wenn der Mensch kommt, denn habe ich keine Chanse! Denn ist der Mensch eben noch etwas Ranghöher als der Hahn. So ist es ja auch mit seiner Alphahenne! Auch da muss der Herr Hahn laufen, wenn Frau Alphahenne das möchte. Und wenn er nicht läuft, denn gibt es auch da richtig Haue von der Henne.

So muss man auch daran denken, wenn Hennen ihre Rangordnung erkämpfen - auch da wird oft richtig gekämpft! Und so muss auch der Mensch macnchmal seine Rangordnung im Hühnerhof erkämpfen! Denn so ein Huhn kennt da keinen Unterschied! Der Ranghöhere wird geduldet und der Rest ist eben schwächer und hat zu hören!

miss marple
03.07.2012, 12:51
@ hein: ich liebe deine Erklärungen du diesem Thema. Du hast mir da schon so viel geholfen manchen Dinge zu verstehen und zu respektieren :jaaaa:
Mein ganzes Leben halte ich schon Tiere. Vorwiegend sind Hunde mein Fachgebiet. Bin dann sehr erstaunt über mich selbst, dass es mir nicht von Anfang an klar war, bei Hühnern ist es nichts anderes :laugh

Okina75
03.07.2012, 14:16
Hy!

Nö, mein Goggl ist erst ein Jahr alt =/...
Das mit dem "Ihn die Sachen den Mädels anbieten lassen" habe ich auch schon oft versucht, aber er kuckt nur doof, und meistens sind die Hennen schneller, so dass er erst gar nicht zum Futterlocken kommt... Ist 'ne blöde Situation, in der mir quasi nur bliebe, die leckeren Sachen irgendwo hinzustellen, ohne dass die Hennen es mitkriegen, er es dann quasi findet, und schön anpreisen kann.
Dann hat er's aber "nur gefunden", und weiß nicht, dass das Gute von mir kommt... Klassische Zwickmühle, isn't it?

Klar habe ich auch schon erwogen, per positiver Verstärkung zu arbeiten. Gestern zB schnippelte ich unsere Hecke an der Straße, und die Bande tummelte sich 1- 3 m neben mir, er völlig entspannt und beschäftigt mittendrin. Das war so richtig schön, entspannend und angenehm, da solche Szenen viel zu selten sind.
Eventuell versuche ich mal da anzusetzen, mit Erdnußbruch, oder was weiß ich...

Habt Ihr schon mal mit positiver Verstärkung was beim Hahn erreicht? Beim Hund löst sich ja vieles mit positiver Verstärkung wie von selbst...

kniende Backmischung
04.07.2012, 00:57
Ich hab so das Gefühl, dass da der Erfolg eher beschränkt ist.
So, wie ich das sehe, lernen Hähne nicht wie Hunde. Da muss man wohl eher mehr auf sein natürliches Verhalten eingehen.
Hein hat das meiner Meinung nach gut erkannt: Oft stellt sich heraus, das der Fehler beim Menschen liegt. Und kaum macht mans richtig - schon gehts!

LG Silvia

July-Plankton
04.07.2012, 07:18
alle Wassertricks inklusive Regenfaß- Tauchen halten bei meinem Aas auch nur um die 6 Tage vor


Solche "Tricks" möchte ich hier bitte nicht mehr lesen. :neenee:
Das ist schlichtweg Tierquälerei.
Einem stänkernden Hahn mal eins auf den Latz zu geben, ist zwar auch unfein, aber manchmal nötig.
Seinen Hahn zu ersäufen, allerdings nicht.

Okina75
04.07.2012, 08:29
Deine Rüge kannst Dir sparen, July...
Denkst Du, mir macht es Spaß, solche mittelalterlichen Methoden anzuwenden? Wenn mir aber am lebenden Hahn was liegt, ist das immer noch besser als gleich komplett den Kopf ab, was in der Drastischkeits- Skala für mich direkt danach kommt...
Glaub' mir, so ein Ar...gesicht von Hahn kann einem die Freude an den Hühnern äußerst nachhaltig verderben, und zwar so sehr, dass ich manchen Tag gar keinen Bock habe, die Hühner überhaupt erst rauszulassen, um mir den Schitt mit ihm zu ersparen...
Mir macht es absolut keinen Spaß, jeden Tag auf's neue immer mit einem schiefen Auge auf den Gockel rumzulaufen, ob es heute nicht wieder mal soweit ist, dass er wieder mal meint, er wäre der King...
Und ebenso wenig Spaß macht es, wenn der Hahn zwar eine große Fresse hat, aber wenn man die Herausforderung dann annimmt, er sich postwendend alarmgackernd verpieselt und bei den Hennen und Küken versteckt, die er mit seinem Geaffe natürlich gleich wieder mit scheu macht, kaum, dass man sie nach vier bis fünf Tagen wieder mal zutraulich hatte...
Und bei jedem Auftauchen auch auf 50 m wahlweise mit Bodenfeindalarm oder mit Alarmgegacker, als wäre ich ein böser Raubfeind, dem nicht zu trauen ist, bedacht zu werden (natürlich so, dass Hennen und Küken es fein mitkriegen, weil er mich dabei nicht aus den Augen lässt), ist ebenso unspaßig.
Und ganz toll ist es auch, dass ich mich dann möglichst nicht oder betont harmlos bewege, damit die Herde es nicht unmittelbar mit mir verknüpft, obwohl ich dem blöden Sack gerade mal wieder den Hals umdrehen könnte...
Ich habe echt Hemmungen, die zweite Javaneserglucke wieder zur Herde und in seine Obhut zu lassen, wenn die Küken in ein paar Wochen so weit sind. Vor dem Glucken ist man an die wegen seiner Affigkeiten auf keine 6 m rangekommen, ohne das sie hektisch wurde. Jetzt, wo sie Glucke ist, habe ich sie so zahm, dass ich auf anderthalb Meter vorbei kann, ohne dass sie sofort das Gefieder sträubt, und auch die Küken sind relativ zutraulich. Ein Küken, sicher ein Hahn, kann den Bodenfeindalarm mit seinen knapp 4 Wochen auch schon ganz vortrefflich, wenn ich unerwartet um die Ecke komme, und da graut es mir wirklich davor, die wieder unter die Obhut des Alten zu lassen...
Einmal Rumspinnerei von ihm, und der Drops mit deren Zahmheit dürfte gelutscht sein...

Aus oder mit Spaß habe ich das ganz gewiss nicht gemacht, ganz im Gegenteil war es der so ziemlich letzte, da drastischste, Strohhalm, an den ich mich geklammert habe. Auch das (natürlich nur sekundenkurze) Eintauchen hat nicht mehr als 6 Tage Effekt gebracht, und tja... Damit ist bei meinem speziellen Kameraden die Trickkiste ausgeschöpft, den ran kommt man an ihn nicht, er ist bedacht, immer mindestens einen Meter Abstand zu halten, also nix mit Besen, Kick oder sonstwas.
Und wenn er sich nicht zusammen reißt, ist die nächste Haltestelle unweigerlich a) Kopf ab, was ich aber so vorerst nicht will, weil die Junghähne einen Boss brauchen, und ich nicht weiß, ob mein Sebright- Althahn mit 600 Gramm einem Marans- Jüngling von später mal über 3000 Gramm so wirklich die Leviten lesen kann, vor allem, wenn die mal versuchen, das Zepter an sich zu reißen... Oder Variante b) die Javanesischen Zwerge weitab jeglichen häufigen Menschenkontakts auf's Pachtland zu unseren Hirschen, in die Voliere, aber dafür habe ich mir c) die Javaneser ehrlich gesagt nicht angeschafft, dass ich die möglichst wenig sehe...

Du kannst meinen vorliegenden Fall kaum kompetent beurteilen. Ich akzeptiere Deine persönliche Meinung, aber ohne Ahnung speziell von meiner Materie kann ich Dir nur raten: Habe erstmal selber so einen Psycho, bevor Du Dich erdreistest, mich zu maßregeln...

Gizzy
04.07.2012, 09:29
@Okina75

hmmmmm. Ich hatte den Besen auch erst nach dem ersten Angriff dabei und brauchte ihn nur einmal, bis ich verstanden habe was den Hahn stört. Bei allen anderen Hähnen hab ich nie irgendwas gebraucht.
Wenn ich mit Futter vor die Tür gehe, sind grundsätzlich die Hennen als erstes da, so das ich schon Probleme bekomme die Schüsseln überhaupt abstellen zu können. Der Hahn bekommt selten etwas ab. Dazu muss ich allerdings sagen das meine kein Gehege haben, sondern sich komplett frei auf dem Grundstück bewegen. Mein jetziger Chefhahn ist relativ zutraulich. Wenn ich abends nochmal Körner verteile, steht er immer vor mir und wartet auf seine Ration, das heisst eine handvoll Körner hinhalten und er bedient sich. Zumindest so lange, bis es eine der Weiber merkt und ihn verdrängt. auch die etwas jüngeren sind zumindest noch recht pflegeleicht. Wobei klar ist, das zwei noch weg müssen, da 4 eindeutig zu viele sind.
Was ich eigentlich sagen wollte, ist das ich einen wirklich aggressiven Hahn noch nicht erlebt habe. Außer eben diese zwei leichten Attacken von meinem damaligen Althahn. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück bisher, das kann ich nicht beurteilen. Ich würde aber auch nie drastische Methoden anwenden, denn ich denke die kommen irgendwann auch mal zurück. So ein Hahn ist nicht blöde und weiß wer was mit ihm gemacht hat. Wenn jetzt einer von den Jungs wirklich aggro werden sollte, dannversuch ich erstmal raus zu finden warum und wenn es nicht besser wird, dann muß er eben weg. Auch die Entscheidung kann manchmal falsch sein. Ich habe ja für meinen damaligen Althahn den "Täter" schlachten lassen, trotzdem kam Romeo nicht wieder. Er hatte es nicht kapiert, das der andere weg ist. Und um meinen gemobbten Vorwerkhahn zu schützen habe ich meinen damaligen Lieblingshahn weggegeben. Dann wurde er von einem anderen gemobbt und schlußendlich ist er doch an einem, denke Herzschlag, gestorben. Der zweite "Mobber" wurde danach abgegeben. Nu sind halt die Imposanten Hähne weg, der Vorwerk trotzdem tot und mein hübscher Niederrheiner spurlos verschwunden. Was auch immer passiert ist, ich weiß es nicht.

LG
Gizzy

heissnhof
04.07.2012, 09:47
Hallo Ihr,

also ich bin mit den Hähnen etwas resoluter.

Bei mir werden aggressive HÄhne ganz einfach geschlachtet.
Ich habe 2 Kinder und es sind immer auch mal fremde Kinder auf dem Grundstück. Meine Hähne kommen schnell auf 4-5 kg und können bei einem Angriff richtige Verletzungen erwirken.

Bei den ersten habe ich es auch noch mit Verstehen und Umerziehen versucht - hielt nie lange und dauerhaft vor und man musste, wenn man nicht auf sie achtete doch immer mal wieder mit einem Angriff rechnen.

Wenn einer meiner Hähne aggressiv wurde, kam er dann einfach mit auf die Schlachtliste. Wer regelmässig brütet hat über kurz oder lang eh zu überlegen, wo die HÄhne bleiben sollen, langfristig kommt da kaum einer ums Schlachten drumrum. Warum dann eine potentielle Gefahr bleiben lassen, wenn es genügend friedliche Hähne gibt, die überhaupt nie einen einzigen Angriff tätigen.

Für mich persönlich ist das auch für die Zucht ein Selektionskriterium. Aggressive machen hier keine Küken.

Okina75
04.07.2012, 10:31
wenn es genügend friedliche Hähne gibt, die überhaupt nie einen einzigen Angriff tätigen
Ich bin fast soweit, ungläubig zu fragen: Gibt's die wirklich? Ich kenne als Alphahähne bislang nur Knalltüten. Lieb/ unauffällig kenne ich bislang nur rangniedere(rerere) Hähne, wobei meiner beim Vorbesitzer mindestens nur die dritte Geige war, und da schon zum Frechwerden neigte, so wie bei mir aber nicht war, wahrscheinlich, weil er noch Hähne über sich hatte...

Meine können sich auch auf dem ganzen Grundstück frei bewegen. Eine Gefahr direkt ist mein Hahn nicht. Er wiegt nur etwa über 1 Kilo (Javanesischer Zwerg halt), und geht auch nie direkt an den Mann, sondern belässt es bei ca. einem Meter Abstand, aber dennoch: Es nervt, und daher eben...

heissnhof
04.07.2012, 10:37
Also ich hatte etliche wirklich friedliche Hähne, die ich ohne Angst frei im Garten neben den Kindern laufen lassen konnte. Ich weiss daher, dass es sie gibt.
Glaube aber, dass der Anteil der friedlichen rasse- oder zumindest schlagabhängig ist.
Meine Araucana und Araucanamixhähne waren immer ausgesprochen friedlich.
Bei meinen Sussexhähnen waren häufiger aggressive dabei und da die sehr gross sind, kamen die dann sehr zügig in den Topf oder die Tiefkühltruhe.
Die Zwergbrahma waren zwar antropomoph gesprochen "strohdumm", aber immer freundlich.

kniende Backmischung
04.07.2012, 13:12
Meiner Meinung nach vererbt sich der Charakter schon, weshalb ich gut finde, wenn man die Fechen keinen Nachwuchs bekommen lässt. Bin da ganz der Ansicht von heissnhof.

Ab und an mal ne kleine Meinungsverschiedenheit fällt bei uns nicht so ins Gewicht, weil keiner so ohne weiteres an die Hühner ran kann.

Und solange der Bursche noch zum Kraulen kommt, sehe ich das net so arg eng. Angst hab ich vor ihm keine. Im Gegenteil, ich liebe ihn sehr und finde ihn wunderschön, weshalb er es schon arg treiben müsste, bis der Leidensdruck so hoch wäre, dass er in die Suppe käme :).

76069Lisa

LG Silvia

sil
04.07.2012, 14:21
Ich bin fast soweit, ungläubig zu fragen: Gibt's die wirklich? Ich kenne als Alphahähne bislang nur Knalltüten. Lieb/ unauffällig kenne ich bislang nur rangniedere(rerere) Hähne, wobei meiner beim Vorbesitzer mindestens nur die dritte Geige war, und da schon zum Frechwerden neigte, so wie bei mir aber nicht war, wahrscheinlich, weil er noch Hähne über sich hatte...

Meine können sich auch auf dem ganzen Grundstück frei bewegen. Eine Gefahr direkt ist mein Hahn nicht. Er wiegt nur etwa über 1 Kilo (Javanesischer Zwerg halt), und geht auch nie direkt an den Mann, sondern belässt es bei ca. einem Meter Abstand, aber dennoch: Es nervt, und daher eben...

Ja, die gibt es zur Genüge. Ist aber vielleicht auch wirklich abhängig von der Rasse??
Meine Schweizer Sind durch die Bank ruhig, tolerant, haben vor Menschen einen angenehmen Respekt, ohne Hysterie, werden mit dem Alter immer souveräner und cooler. Die Zwergwyandotten sind etwas aufgeregter, aber ebenso tolerant. Würd mich ein Hahn so nerven, dass er mir die ganze Hühnerhaltung verleidet, dann käm er weg!
Mein "Käfigkind", der nie gelernt hat, gegenüber Menschen Abstand einzuhalten, hat im Frühjahr, als ihm mit dem
Aufblühen der Hormone so langsam dämmerte, dass er ein Hahn ist, mal so probeweise angefangen, Leute anzugehen. Er kam von hinten und attakierte die Wade. Nicht so richtig ersthaft, aber es war für mich Grund genug, ihn jedesmal solange über den Hof zu scheuchen, bis ich ihn hatte, und ihn dann zur Strafe unter den Arm geklemmt viertelstundenlang durch die Gegend zu tragen. Nach 4 Wochen war ihm die Konsequenz klar und bisher hält es noch an.

Es geht hier aber um ein 11 jähriges Kind, das von einem Italienerhahn gestellt wird, und da gäb es für mich eigentlich überhaupt keinen Spielraum. Alle Tipps zur "Umerziehung" des Hahnes können bei dieser Konstellation auch schwer ins Auge gehen. Entweder muß der Hahn gehen, oder das Kind sollte den Hühnerbereich nicht mehr betreten. Jedes Zeichen von Angst oder Unsicherheit, jedes Zögern des Kindes wird den Hahn nur noch mehr anstacheln und ihn in seinem Verhalten bestärken. Irgendwann fließt dann Blut.
Soweit würde ich es niemals kommen lassen.

Gizzy
04.07.2012, 14:31
hmmmmmm Sil,
es ging mir auch nie um umerziehen, denke das geht auch gar nicht. Mein Hahn hat nur mich attackiert und das auch nur zweimal. Ich hatte kapiert was ihn stört und das eben eingestellt. Zwischen den Huhns konnte ich machen was ich wollte, hat ihn nie interessiert. Das ganze war immer nur morgens beim rauslassen.
Natürlich ist das kein Vergleich zu dem Hahn um den es hier geht, sondern nur ein Erfahrungsaustausch.

Waldfrau2
04.07.2012, 16:30
Nach all diesen verschiedenen Schilderungen denke ich, daß wahrscheinlich die Hähne genauso unterschiedlich wie wir Menschen sind, und manche heilbar und andere nicht. Bei meinem scheiterten all diese Versuche schon daran, daß ich nie näher als 2m an ihn rangekommen bin, das war seine Fluchtdistanz. Naja, ich habe ihn sogar zu jemandem vermitteln können, die gerne einen etwas griffigeren Hahn haben wollte.

Meine anderen Hähne waren alle brav, aber selbst der Lachshahn Max hat ein bißchen komisch geguckt, wenn ich für ihn sichtbar Eier ausgenommen habe. Ich nehme nun immer eine Eierschachtel und tue die Eier so gleich weg, wenn ich es tagsüber machen muß, ich nehme auch keine Hennen hoch, das mögen Hähne wie schon gesagt nicht so besonders. Und Max habe ich immer die erste Handvoll Futter gereicht, er hat es dann genommen und seinen Damen weitergegeben. Das war so unser kleines Ritual. Dann habe ich die Damen gefüttert, da hatte er nichts dagegen. Schade, daß er nicht mehr lebt. Aber aus diesem Grunde finde ich es ganz schön, wenn der Hahn aus der Hand frißt, bzw. Futter raus nimmt und weitergibt.

Nichtdestotrotz würde ich Kinder nie alleine zum Hahn lassen, denn bei meinem aggro Hahn kam es sehr plötzlich, daß er mir ins Gesicht wollte. Davor schien alles in bester Ordnung. Und wenn ich eigene Kinder hätte, würde ich keine Experimente mit Umerziehen machen. Wenn ich nur selbst beteiligt bin und kann damit umgehen, dann schon eher. Aber ich muß sagen, es hat schon ein bißchen genervt, ständig hinten Augen haben zu müssen und die Hennen nicht mehr aus der Hand füttern zu dürfen.

Langer Rede, kurzer Sinn: Ich glaube nicht, daß es ein Patent-Rezept gibt. Es gibt offenbar ein paar kurierbare Hähne und etliche unkurierbare, und ob man damit klarkommt, muß jeder je nach Situation selbst entscheiden. Und einen Vermittlungsversuch ist durchaus sinnvoll, denn ab und zu findet sich doch jemand, der mit Absicht so einen Hahn möchte, z. B. weil er mit Raubtieren ein Problem hatte.

heissnhof
04.07.2012, 16:57
Also wenn ich wieder einen Aggrohahn habe, werde ich hier vorher ne Anzeige schalten, ob jemand genau so einen haben will;-)). Auf jeden Fall sind 5 kg gepäppelte Sussexmasse durchaus nem Bussard gewachsen. Von daher ist es vielleicht wirklich nicht so unwahrscheinlich, dass jemand mal sowas haben will.

Gizzy
04.07.2012, 16:57
Hallo Waldfrau2,
ich sag ja umerziehen war nicht. Er hatte nur beim Tür öffnen morgens mit mir das Problem. Sonst niemals. Und der jetzige fordert abends seine Portion für sich und das aus meiner Hand, da er sonst keine chance hat *gg*
Er ist zutraulich, wenn er mag hüpft er auf den Schoß, wenn nicht dann eben nicht. Hennen kann ich eh nur griefen, die sich greifen lassen und das stört ihn gar nicht. Ich kann mich frei bewegen zwischen den Huhns, da passiert gar nix.
Aber ich sagte auch, vielleicht habe ich einfach nur glück und recht friedliche Hähne. Bei mir kann sogar bedenkenlos ein kleinkind rumstolpern, das interessiert ihn null. Außer es hätte was eßbares in der Hand und da wären die Damen schneller*gg*. Zur Zeit habe ich ja noch 4 Hähne und kein einziger greift an, liegt vielleicht daran das alle meine Huhns gaga sind und ich sie eh abends alle rein tragen muss, auch die Hähne.Die sind da komischerweise die friedlicheren, von den Damen habe ich bereits mehrfach blaue Flecken von dem Flügel geschlage.
Ich weiss nicht woran das liegt das die Kerle so friedlich sind. Ich mache nix besonderes. Und Leckerlies stell ich eben einfach hin, ohne Kommentar.Wer zuerst kommt malt zuerst,ganz einfach.Freilaufend bekomm ich auch nur den Chef zum greifen, die anderen trauen sich ned. Obwohl einer mir wie ein Hund nachläuft. Und wenn ich einen Wurm finde und ihm reiche, tut er nen Teufel die Weiber anzulocken, den futtert er still und leise selbst.

sil
04.07.2012, 21:24
@ Gizzy
Ich habe mich eigentlich gar nicht auf dein post bezogen...
Sorry, wenn das so klang.
Ich wollte eigentlich nur ausdrücken, dass man bestimmte Macken eines Hahnes wohl tolerieren kann - aber welche und wie weit, das muß jeder für sich selbst entscheiden.
Im Grundsatz meine ich, dass es soviele Hähne gibt, mit denen man friedlich und ohne Stress auskommen kann, wenn man nicht will, braucht man sich bestimmt mit keinem "Wadlbeißer" rumärgern.
Es geht hier wohl auch weniger um ein lästiges Verhalten, als um ein gefährliches.
Die Ausgangsfrage stammte von einer 11jährigen, unter anderem steht da zu lesen, dass der Hahn sie anfliegt.
Sorry, aber da zu lesen, dass sie versuchen sollte, den Hahn wegzukicken oder ähnliches, das finde ich schon fragwürdig. So was kann man einem Erwachsenen vielleicht raten, immer vorausgesetzt, man ist sich sicher, dass da genügend Forschheit und Entschlossenheit vorhanden ist. Wie gesagt, jede Unsicherheit oder Angst bei einem "Gegenangriff", jedes Zögern oder gar Zurückweichen wird der Hahn erkennen. Er wird dann in seinem Verhalten eher bestärkt werden. Was mich zudem stört bei allen diesen threads zum Thema "agressiver Hahn", ist, dass hier Verhaltenstherapien angeboten werden für ein Verhalten, dessen Ursprung man nicht kennt, dessen Abläufe man nicht versteht, für ein Tier, dessen Sprache uns fast völlig unbekannt ist. In der Regel läuft es darauf hinaus, dass man Agression mit Gegenagression zu therapieren versucht. Ich bezweifle einfach sehr stark, dass so etwas erfolgversprechend ist (siehe auch Beispiel Okina). Man kann Positionen klarstellen, aber nicht, wenn man selber so unsicher ist oder soviel Angst vor seinem Hahn hat, dass man gar nicht weiß, wo man sich selbst hinstellen soll/möchte und wo den Hahn.

Okina75
04.07.2012, 22:25
Hy!

Oh, ich weiß das sehr genau, wo ich den Hahn hinstellen möchte, und wo mich...
Er kann gerne mit seinen Trullas und auf dem Grundstück rummachen, wie ihm lustig ist, von mir aus, bis er 20 Jahre alt ist... Wäre kein Thema.
Der Sack hat bloß nicht zu denken, dass er der Macker wäre, der alles vom Hoff scheuchen kann, was ihm nicht goutiert, denn me is wohning hier. Ich bin der Futter- und Obdachgeber, und das hat der zu akzeptieren, Punkt!
Unsicher bin ich ganz sicher nicht, höchstens unwillig auf jede Woche denselben Zurres. Und Angst habe ich ganz sicher auch keine, das wäre ja noch schöner...
Er kann in Ruhe sein Leben leben und alle Vorzüge des Hahnenlebens bei mir genießen, aber ich will, dass auch wir unser Leben leben können ;).

sil
04.07.2012, 22:45
Schon wieder mißverständlich ausgedrückt...
Sorry Okina. aber mein letzter Satz meinte nicht dich, sondern war ganz allgemein in den Raum gestellt, Ich hab dich und deinen Hahn nur als Beispiel mißbraucht für die mangelhafte bis ungenügende Wirkung von Agressionsbekämpfung durch Agression....

Okina75
04.07.2012, 23:23
Nein Nein, hast Dich nicht verdrückt ausgekehrt, äh, naja ^^...
Andererseits lösen die Hühner es doch auch durch Aggression, oder? Aggression ist auch schon das stumme Fixieren oder die leichte Breitseite... Und wenn es ganz und gar daneben ist, tanzt halt der Bär...
Sicher, wir sind die Tiere mit dem Daumen, geistig weit überlegen und so, aber ich denke, ein stundenlanger psychologischer Disput mit dem Hahn wird ebenso wenig bringen, außer vielleicht, dass man ihn totquatscht...
Versuche ich es mit Aggressionslosigkeit und ignoriere seine Faxen, dann meint er, ich zeige ihm 'ne Schwachstelle, weil ich mich ja nicht erwehre, und dann geht's erst recht los...
Irgendwie also gehoppt wie gesprungen :(... Birne abhauen ist mir zu simpel, und zum Teufel, dafür schaffe ich mir keinen bildschönen Hahn an, der instinkttechnisch seinen Frauen und (Zieh)kindern gegenüber mit vom Besten ist, was es nur geben kann...

sil
05.07.2012, 11:29
Ich weiß nicht, ob das hier der richtige thread ist, um das auszudiskutieren.
Und ok, ich kenn dein Problem nur von den Schilderungen hier und weder dich noch deinen Hahn persönlich. Ich bin auch nicht der große Verhaltenstherapeut und Hühnerflüsterer - ganz im Gegenteil.
Allerdings bin ich jemand, der nicht gerne streitet. Mit niemandem. Und meine Erfahrungen mit Pferden, Hunden, Katzen (und Kindern) haben mich gelehrt, dass es zwar nicht immer ohne Konfrontation und auch mal Agression geht, dass aber iirgendwo ein falsches Verhalten meinerseits vorliegen muß, wenn man so gar kein Miteinander findet. Ein Miteinander mit meinen Hühnern strebe ich nun zwar nicht unbedingt an, aber ein halbwegs friedliches Nebeneinander sollte es dann doch sein.
Ohne jetzt irgendetwas zu unterstellen frage ich mich bei deinen Schilderungen einfach, wo es hakt und woran. Man liest heraus, dass du gefrustet bist, dass alle deine Versuche, den Hahn zu "erziehen", nichts gebracht haben ausser noch mehr Frust (wahrscheinlich auf beiden Seiten), und deswegen habe ich mir die Freiheit genommen und dies als Beispiel für einen erfolglosen Versuch, Agression durch Gegenagression zu therapieren, aufzuzeigen.
Du empfindest einerseits zu große Distanzlosigkeit als Provokation und ärgerst dich andererseits, wenn der Hahn dann komplett auf Distanz geht.
Ich glaube ganz einfach, dass hier einer den anderen nicht versteht. Wie schwer ist es, sich mit jemandem zu unterhalten, dessen Sprache man nicht spricht. Wie schwer ist es, das Verhalten eines Menschen richtig einzuschätzen, dessen Kulturkreis und Mentalität einem fremd ist, Da ist doch nachvollziehbar, dass das Verstehen von Sprache und Verhalten einer anderen Spezies noch ungleich schwerer ist. Noch dazu, wenn diese Spezies gar nicht den Wunsch hat, sich uns verständlich zu machen oder wenigstens uns zu verstehen.
Der Hahn wahrscheinlich wird sein Verhalten immer nach deinem ausrichten, denn letztendlich bist du der mit der größeren Macht in dieser Beziehung. also mußt du dich meiner Meinung nach nicht fragen, wie du den Hahn umpolen kannst, sondern was du tun kannst, um dem Hahn die Chance zu geben, seine Reaktion auf dich zu ändern. Wenn mein "Käfighahn", der Menschen gegenüber extrem distanzlos auftritt, und bei dem man öfters das Gefühl hat, er überlegt, ob er zulassen darf, dass ich Eier aus dem Nest nehme oder ihn aus dem Weg schiebe, sich vor mir aufbaut und mir den Eindruck vermittelt: Hier steh ich und weiche nicht, dann kann ich das ignorieren oder als Drohung/Agression wahrnehmen und entweder zurückstecken oder mit Gegenagression entgegentreten. Ich finde, es reicht völlig, ihn zu ignorieren (solange er mir nicht am Bein hängt natürlich). Und mit Ignorieren meine ich tatsächlich völliges Ignorieren. Weder spreche ich ihn an, noch sehe ich ihn an, weder verhalte ich meinen Schritt noch weiche ich ihm aus. Ich gehe meinen Weg, und er geht zur Seite. Punkt. In dem Moment ist er derjenige, der nachgibt, ohne Streit, ohne Gezeter. Ich habe für dieses mal wieder klargestellt, wo er steht in meinem Weltbild und wo ich stehe.
Im Laufe eines Hahnenlebens kommen viele solcher Situationen zustande, und jede einzelne zeigt ihm, dass ich es nicht nötig habe, mich mit ihm zu streiten, weil er mir auszuweichen hat und nicht umgekehrt. Wenn er seine Machtspielchen (wenn es denn welche sind) unbedingt spielen will, muß ich in so einer Situation ja nicht mitspielen. Sollte ich aber sein Verhalten völlig mißdeutet haben und er will mir gar nicht drohen mit seinem sich Groß machen, mich fixieren, mir den Weg versperren, sondern er will vielleicht nur sicher gehen, dass er gleich zur Stelle ist, sollte ich etwas gutes zum Futtern dabeihaben, dann hätt ich ja gar nicht nötig gehabt, auf seine vermeintliche Drohung mit einer Gegendrohung zu antworten.
Was ich damit sagen will ist einfach: Manchmal kann weniger zu tun mehr wert sein. Vielleicht hast du bisher zu viel getan, hast dich zu schnell zu einer Gegenreaktion auf seine Aktion herausgefordert gefühlt. Vielleicht kann es ja mal helfen, den Ball einfach flach zu halten?? Besser für die Nerven dürfte es auf jeden Fall sein.

July-Plankton
05.07.2012, 11:37
:bravo
No comment

heissnhof
05.07.2012, 14:01
@sil: Mit sowas hast Du schneller ein paar dicke Löcher in der Wade, als Du überhaupt gemerkt hast, dass Dein Hahn Dich gerade nicht verstanden hat.
Und wenn Du mal von HÄhnen verursachte Löcher gesehen hast, dann wartest Du nicht wieder bis er Dir am Bein hängt.

suppenhahn
05.07.2012, 14:19
Ein Hahn - einmal gegen den Menschen, immer gegen Menschen! dieses Verhalten lässt sich nur über den Suppentopf beenden - schlecht für das Tier.

Die Ursache ist immer im Fehlverhalten des Menschen zu finden - "ER" will ja nur seine Hühnerschar erhalten.
Mein Fehler: ich fing zweimal eine "kränkelnde Henne" in seiner Gegenwart (die Gelegenheit des Zugriffs) und das duldet i. d. R. kein gesunder Hahn. Hennen nachts im abdunkelten Stall oder den Hahn beiseite sperren - kein Sichtkontakt, Gegacker allein deutet er nicht unbedingt als Angriff gegen sich!

"Meiner" steht sehr oft abseits seiner Hennen, beäugt mich und schlägt mit den Flügeln: heißt "er hat 'was vor" mit wir. Ich begegne dem, indem ich ihn mir von den Beinen halte (kleine Wassergaben); ich gehe niemals mehr ohne "Behälter" ins Gehege - er zieht von dannen, wenn er mich (mit dem Gefäß) kommen sieht (ist aber nicht scheu, sondern hält sich nur aus der Reichweite). Hoffentlich wird das zu seiner Gewohnheit.

miss marple
05.07.2012, 14:47
Hallo an Alle,
ich lese schon die ganze Zeit gespannt mit. Da ich mir in naher Zukunft auch einen Hahn zulegen werde ist es wirklich sehr lehrreich für mich. Ich habe hier jetz schon sehr viel mit bekommen, was ich vorher nicht wusste. Danke euch fleißigen Schreibern dafür :jaaaa:
Dadurch kann ich viele Fehler vermeiden. Wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich eine Henne nicht hochnehmen darf oder, dass man dem Hahn zuerst das Futter anbietet. Wenn ich jedoch mal überlege, ist das auch logisch.
Deshalb bin ich wirklich froh dieses Forum gefunden zu haben :danke

Kopfkrötemitnakenschenkel
05.07.2012, 15:01
Meine Hähne wißen das auch nicht...:) Die interesiert auch nicht ob ich da mit Eier rausgehe oder die Hühner füttere und knuddel...Die laßen sich ja selbst knuddeln...:)
Liebe Grüße

sil
05.07.2012, 15:34
@ heissnhof
Ich möchte das, was ich mit meinem Hahn mache, keineswegs verallgemeinern. Ich habe, wie ich glaube, auch schon mehrmals deutlich gemacht, dass ein agressiver Hahn nur solange Bleiberecht bei mir hat, wie sein Verhalten tolerierbar ist für mich und meine Umgebung, und hätte ich von diesem einen regelmäßig Löcher in meiner oder anderer Leute Waden zu befürchten, wär er weg. Ohne wenn und aber. Ich habe genügend Auswahl an friedlichen, coolen, vernünftigen Hähnen, die zwischen Menschen und tierischen Hühnerfeinden durchaus unterscheiden können. Ich nehme im allgemeinen auch keine Rücksicht auf irgendwelche Befindlichkeiten eines Hahnes. Will ich eine Henne hochnehmen, dann tu ich das, und der Hahn, der da was dagegen hat, soll ruhig kommen. Ich rede ja keineswegs von einem eideidei-Umgang oder ständiger Verzärtelung. Aber wenn ich lese, dass sich da jemand gezwungen fühlt, sich ständig und teilweise mit sehr fragwürdigen Methoden gegen einen federtragenden Derwisch zu verteidigen, wenn ihm dadurch die Freude an der Hühnerhaltung verleidet wird, wenn da für mich zwischen den Zeilen steht, dass man dem Hahn zeigen muß, wer der Chef ist, dann frage ich mich einfach, was da so komplett quer läuft. Ich muß doch gar nicht der Chef meines Hahnes sein, es reicht doch, wenn er mich als Teil seiner Umwelt akzeptiert, Und zwar als einen Teil, den er weder zu bekämpfen hat noch braucht.
Ich denke, agressives Verhalten von Hähnen gegen Menschen kommt nicht von heute auf morgen. Es gibt vor dem ersten ernsthaften Angriff wahrscheinlich schon lange gewisse Zeichen, die der Hahn gibt, die aber nicht oder falsch gedeutet werden. Und wenn es mal soweit ist, wird oft noch lange zugewartet, unbewußt und ungewollt der Hahn in seinem Verhalten bestärkt, und irgendwann ist es nicht mehr tolerierbar, aber auch nicht mehr umkehrbar. Vielleicht zu einem sehr frühen Zeitpunkt noch irgendwie so hinzubiegen, dass man als Mensch damit umgehen und leben kann, aber mir ging es um die offensichtlich nicht funktionierende Idee, Gewalt nur und ausschließlich über einen (viel zu?) langen Zeitraum mit Gegengewalt zu begegnen. Irgendwann muß doch klar werden, es geht nicht. Und dann bleiben einen nur drei Dinge zu tun: Mit dem durchgeknallten Hahn leben, egal wie, den agressiven Hahn aus meinem Umfeld entfernen, oder sein eigenes Verhalten zu reflektieren in der Hoffnung, doch noch einen Weg zu einem vernünftigen Nebeneinander zu finden.
So, und jetzt komme ich nochmal auf den Starter dieses threads zurück: Einem 11 jährigen Mädchen den Vorschlag zu machen, einen lt Beschreibung massiv angriffslustigen Hahn mittels Gegengewalt zu kurieren, halte ich für mehr als bedenklich. Es funktioniert schon in der Kombination erwachsener Mensch- Zwerghahn nicht, in der Kombination Kind - Italienerhahn ist es für das Kind einfach nur gefährlich.

suppenhahn
05.07.2012, 15:37
Meine Hähne .l Die laßen sich ja selbst knuddeln...

Wir werden's erwarten!

Okina75
05.07.2012, 17:14
Oh, bei meinem Sebright- Althahn hat's funktioniert ^^. Er ging, anders als der Javaneser, direkt an den Mann, was bei so einem Krümelchen eher niedlich wirkt, aber Prinzip ist Prinzip, er könnt' ebenso 'nen 5 Kilo- Jersey Giant sein, der einen dann grade mal von den Beinen boxt... Nun ja, zweimal richtig tanzen, einmal andeuten, und seit Monaten belässt er es bei einer informierenden Krähserie, wenn wir kommen. So ist es perfekt.
Allerdings ist er auch schon drei Jahre alt, und Javaneser erst eins. Eventuell kommt seine Weisheit ja mit dem Alter...
Ansonsten ist Verhaltenskunde eines meiner Steckenpferde. Ich weiß bis ins Detail, was Gänse sagen/ ausdrücken, bin auch bei Stockenten ganz firm, und kenne mich auch bei Hühnern relativ aus.
Ich mißverstehe ihn also sicher weniger. Naja, arbeiten wir weiter dran, kann nur besser werden ^^!

Grüße, Andreas

sil
05.07.2012, 18:02
Ansonsten ist Verhaltenskunde eines meiner Steckenpferde. Ich weiß bis ins Detail, was Gänse sagen/ ausdrücken, bin auch bei Stockenten ganz firm, und kenne mich auch bei Hühnern relativ aus.
Ich mißverstehe ihn also sicher weniger. Naja, arbeiten wir weiter dran, kann nur besser werden ^^!
Grüße, Andreas

Insofern hast du mir da einiges voraus, würd ich sagen, und ich muß mich entschuldigen, dass ich dir evtl unterstellt habe, die Sache zu unbedarft anzugehen. Sorry, aber das kommt davon, wenn man von sich auf andere schließt...
Ich wünsche dir und deinem Hahn jedenfalls eine Lösung, die für beide ein positives Ergebnis bringt, denn, nicht wahr, Hühner zu halten soll Freude machen, nicht Frust und Stress. Oder seh ich das falsch?

Okina75
05.07.2012, 19:44
Musst Dich nicht entschuldigen ^^! Und Freude sollet machen, richtig.
Ist schon eine Krux, wenn man es sich nicht so leicht machen will ^^!

Grüße, Andreas

Okina75
08.07.2012, 19:00
So, gestern hatte ich die Schnauze dann zu guter Letzt doch mal end- voll...
Zwei Tage nach dem letzten Tanz ging es wieder los, wieder chefhysterisch vor dem Herren und dabei doch stinkfrech, wieder alle Hennen und Küken am wirr machen, und da langte es vollends. Eine halbe Stunde später war er küchenfertig, und wird gleich schmecken... Mal sehen, wie Javanesischer Zwerghahn so schmeckt...
Und was da auf einmal für eine Ruhe herrschte in der Truppe... Kein Hysteriker mehr, der alle Nase lang seinen Kommentar abgeben muss, keine Hennen und Küken mehr, die einem auf Meter ausweichen, herrlich :). Und heute morgen im Stall: Alles wirkte entspannter, ausgeglichener... Wow!
Bin zwar nun schwach geworden, aber so wirklich leid tut's mir nicht. Küchenfertig hatte er 960 g, was für zwei Leute wunderbar reichen sollte ^^!

Ich fürchte, manche Hähne sind zum Leben als Alphahahn nicht geboren, und er gehörte dazu. Permanent überfordert, übertrug seine Hektik auf die Truppe, und obwohl er und eine Javaneserhenne aus der selben Zucht waren, charakterlich ein himmelweiter Unterschied...

Nun ja, gleich heißt's tafeln ^^...

heissnhof
08.07.2012, 21:53
Wir werden's erwarten!

....jau - das werden wir.

Beim ersten Hahn haben ja nun die Resozialisierungversuche nicht funktioniert. Offenbar brauchen wir eine andere Verhaltenstherapie für aggressive Hähne.

@Sil: Für mich ists einfach so, dass ich keinen Bock auf aggressive oder gefährlich Viecher im Garten habe. Da sind auch mal fremde Kinder unterwegs - die Mieter holen auch mal die Eier, wenn ich nicht da bin. Und immer bin ich auch nicht ganz wach, wenn ich mir Sonntag früh schnell noch ein paar frische Eier klauben will.
Ich tüddel meine HÜhner nicht - der Hahn soll seinen Job machen und auf die Hühner aufpassen. Ich will ihn weder dominieren, noch soll er bei Fuss gehen oder sich rücklings hinschmeissen, damit ich ihm den Bauch kraulen soll. Ich streichel lieber meinen Hund - oder meinen Freund oder meine Kids ;-))

nutellabrot19
08.07.2012, 22:21
*OFFTOPIC*


Ich tüddel meine HÜhner nicht - der Hahn soll seinen Job machen und auf die Hühner aufpassen. Ich will ihn weder dominieren, noch soll er bei Fuss gehen oder sich rücklings hinschmeissen, damit ich ihm den Bauch kraulen soll. Ich streichel lieber meinen Hund - oder meinen Freund oder meine Kids ;-))

Und genau das hat auch niemand , schon gar nicht sil, hier gemeint.
Manchmal sind es schon solche Verallgemeinerungen, die dazu führen, dass sich andere, die eigentlich etwas ganz Anderes gesagt haben, vielleicht auch angegriffen fühlen. Nicht sil jetzt vermutlich, ich sowieso nicht, weil ich hier gar nicht gepostet hab.
Aber ich beziehe mich auf den Streit thread und versuche, hier im Forum Beispiele zu finden, wie mancher Streit entsteht.
Ja, ich weiß, hier ist er noch nicht, ich wollte auch einfach nur mal drauf hinweisen.
Sils Reaktion auf Andreas z.B war auch sehr forenkompatibel, und Andreas´ Reaktion auch. So gehts doch auch, oder?

heissnhof
08.07.2012, 22:55
Mmmh - also ehrlich - ich wüsste jetzt nicht, warum sich sil oder irgendwer anders da angegriffen fühlen sollte - schliesslich hat Sil was die Hähne betrifft, praktisch den gleichen Standpunkt wie ich.
Ausserdem war bei dem Post der kleine Sarkasmusschalter auf "on" gestellt - ich dachte, das sei deutlich genug;-))

Und ... ich sag mal...ich hatte mir die MÜhe gemacht, mir die ganzen Verhaltenstherapievorschläge der letzten Seiten hier durchzulesen. Mach das mal - also lies sie chronologisch. Da kommt einem dann schon das Schmunzeln, wenn man sich all die Seiten und Theorien durchliest, und dann postet jemand, dass er "seine Nervensäge" nun gerade zu einem ledkeren Mal für 2 Personen herrichtet. Es zeigt einerseits den üblichen Ablauf eines vom Hahn genervten Halters und das häufige Ende. Es zeigt auch wie schnell man dann auf den Boden kommt. Und es zeigt auch, welche Welten hier aufeinandertreffen. Naja - und diesem Schmunzeln habe ich dann ein wenig Ausdruck verliehen.
Sorry - wer das liest und für diese Art von Humor keinen Sinn hat - am besten also weiterklicken;-))

Ich kann mich noch selber zu gut erinnern, wieviel Überwindung es mich kostete, den ersten Hahn zu schlachten. Als ich dann einen Winter 12 schreiende Hähne und auf eine tierfreundliche Vermittlung wartende Hähne im Garten brüllen hatte (die 4 anderen - tierfreundlich vermittelten - waren zu der Zeit alle schon im Kochtopf bzw. der Tiefkühltruhe - und nicht in meiner - ja - danach war auch ich kuriert;-))

Nichts für ungut- Sarkasmusschalter aus.

sil
08.07.2012, 23:45
@ okina
Na gut, das ist eine Lösung, von der doch wenigstens einer etwas hat. Lass ihn dir also schnmecken! (und das meine ich jetzt nicht sarkastisch!) :cool:

@ heissnhoff
Ich hab das schon sarkastisch verstanden und fühl mich auch nicht angegriffen. Ich dachte schon, herausgelesen zu haben dass wir beide das gleiche meinen. Es ist nur immer so schwer, richtig verstanden zu werden, und deshalb schiebe ich gern nochmal eine Erklärung hintennach. Aber ich bin ja auch schon groß und kann auch damit umgehen, wenn mich keiner versteht... ;)

Okina75
09.07.2012, 00:30
Hy!

Ich habe vor allem draus gelernt, dass ich mir niemals wieder a) einen Hahn aus Kunstbrut, bzw. genauer gesagt gluckenloser Aufzucht in den Stall hole, und mir b) möglichst auch, wenn ich nochmal 'nen Hahn "von außerhalb" nehme, nie wieder vorher unbesehen einen hole...
Klaro kann der Hahn auch in dem Falle später immer noch "voll nach hinten losgehen", aber mit Auswahl vor Ort kann man sicher schon einiges erleichtern und im späteren Zusammenleben ausschliessen, was auch im umgekehrten Falle des Themas gilt, etwa, dass ein Hahn womöglich der totale Weichspüli ist und vor den Hennen stiften geht. Soll es ja auch geben...

heissnhof, schmunzeln kannst Du gerne.
Ich habe nun zweitmals die Erfahrung machen dürfen, dass doofe Hähne nur durch eines zu kurieren sind, andererseits aber frage ich mich: Was sind zwei Mal?
Wenn mir der Hahn lohnenswert erscheint (und das erschien mir Erni), dann probiere ich erstmal alle anderen Möglichkeiten, denn wenn er erst mal einen Kopf kürzer ist, ist es zu spät, und ein gleichwertiger, "aber besserer" Ersatz muss erstmal gefunden werden...
Mir bleibt nun zu hoffen, dass sein reinrassiger Sohn, oder einer seiner reinrassigen Söhne (je nachdem, was von den vier Küken Hahn ist) aus Naturbrut um einiges besser auf mannigfaltige Umwelteindrücke sozialisiert sein wird, und mit den vielfältigen Umweltreizen hier besser umgehen kann, sowie auch Menschen gegenüber neutraler eingestellt sein wird. Ich bete drum, denn die beiden Hennen beweisen mir, dass Javanesische Zwerghühner nicht grundsätzlich solche Hysteriker/ "Angsthasen" sind...
Es wird sich zeigen müssen, letztendlich aber funktioniert so ja auch Zucht, oder? Meiner fiel leider der Auslese zum Opfer, und ich hoffe, dass es über das Wesen der Mutter nun bei den Küken rausgerissen wird. Sie ist zwar relativ reserviert, aber keineswegs hysterisch oder übertrieben scheu, oder menschenfeind...

Ansonsten vielen Dank, hat gut geschmeckt! Keulen waren zwar bereits zäh und sehnig (der "Nachteil" freilaufender Hühner ^^), aber mit angemessener Gier (war nach langer Hähnchen- Abstinenz vorhanden) eßbar, und auch sonst unvergleichlich lecker. Obwohl er mit 960 g für zwei Personen schon fast zu klein war (werde morgen nochmal die Knochen und Pelle wiegen, dann weiß ich die reine Fleischausbeute), was die Hennen der Javaneser wohl fast zu reinen Geschmacksgebern für die Suppe "degradiert", denn die wiegen bereits noch lebend etwa 960 Gramm...
Mal sehen, ob die Javaneser x Maransmixe da besser abschneiden werden, von denen ich wohl aus drei Küken drei Hähne habe. Einer davon bleibt, also bei den anderen beiden mal sehen...

sil
09.07.2012, 09:25
Ja, genauso funktioniert Zucht. Der Mensch entscheidet, was er an seinen Haustieren haben will und sorgt dafür, dass nur die Tiere mit den gewünschten Eigenschaften sich weitervermehren, und die mit den unerwünschten eigenschaften eben nicht. Wobei jeder Züchter für sich entscheiden und abwägen kann/muss, wie schwer er bestimmte erwünschte Eigenschaften gewichtet und wieviel an unerwünschter Eigenschaft er toleriert, um gewünschte zu erhalten oder zu festigen.
Okina, du hast einfach Pech gehabt mit deinem Hahn, zuviel an unerwünschtem, also keine Chance auf dauerhaftes Weitergeben seiner Gene. So hat Zucht schon immer funktioniert.

hein
09.07.2012, 09:57
....Okina, du hast einfach Pech gehabt mit deinem Hahn, zuviel an unerwünschtem, also keine Chance auf dauerhaftes Weitergeben seiner Gene. So hat Zucht schon immer funktioniert.

Oder Okina reagiert in einigen Fällen nicht so ganz richtig! Und ihr Hahn will nur seine Hühner schützen und verteidigen!

Denn das erlebe ich sehr oft bei einem Bekannten!

Dem sind die Hühner oft lästig, wenn sie zu zahm werden und so werden sie vom Besitzer mit dem Fuss zur Seite geschupst (nicht unbedingt heftig)! Aber jedes mal gaggert das Huhn natürlich kurz auf und das stört natürlich irgendwann dem Hahn und somit versucht es dann mit der Zeit seine Hennen zu schützen. Und greift den Besitzer an.

Es muss bei Okina nicht genauso sein! Es kann aber irgendwie schon so sein!? Eben das dem Hahn irgendetwas stört und er nur seine Hennen schützen will!

colourfuls
09.07.2012, 10:24
Aber nicht ein Hahn, nein, eine meiner Hennen!!:laugh
Ich hatte die Gelegenheit meine zwei 12 Wochen alten Hähne IB impfen zu lassen. Und Ringe bekamen sie auch( leider wohl zu spät, denn es ging nur mit Mühe und jetzt humpeln beide)>:(

Beim Einfangen der Hühner ging unsere Lotta dazwischen und griff mich direkt an! Sie wollte die Hühner eindeutig verteidigen.

Sie hat wohl die Herrschaft über die Hennen! Frag sich nur, was sie mit den Hähnen macht, wenn die soweit sind!!

Birli
09.07.2012, 10:34
Hy!

Ich habe vor allem draus gelernt, dass ich mir niemals wieder a) einen Hahn aus Kunstbrut, bzw. genauer gesagt gluckenloser Aufzucht in den Stall hole, und mir b) möglichst auch, wenn ich nochmal 'nen Hahn "von außerhalb" nehme, nie wieder vorher unbesehen einen hole...

So generell würde ich es nicht sehen. Mein Hahn ist auch aus Kunstbrut und ein toller Bursche. Es kommt auf den Züchter an. Wenn der Züchter die Küken nicht betüddelt und es bei Reinigen, Füttern und Wasser geben belässt werden die Küken auch nicht fehlgeprägt. So was passiert meistens, wenn nur ein paar Küken da sind und die werden dann von der ganzen Familie inklusive den Kindern verhätschelt.

Zu B) kann ich nur sagen, dass mir neue Tiere grundsätzlich nur über Bruteier in meinen Bestand kommen. Nur so habe ich es von anfang an in der Hand, was aus meinen Tieren wird.

LG Birli

Okina75
09.07.2012, 10:38
Hy Hein!

Och nö, das war es ganz bestimmt nicht!
Sicher wird er versucht haben, seine Weibsen zu schützen, aber nicht etwa wegen meinem Umgang mit denen...
Ich mag es ausgesprochen, wenn die Hühner vertraut sind, und ich in ihrer Mitte oder nahe bei ihnen rummachen kann (das schliesst die Hähne mit ein!), ist wirklich ausgesprochen friedvoll und beglückend. So beglückend, dass man schon die Idee haben könnte, gar niemals mehr Huhn zu essen, jedenfalls die vorhandenen nicht. So sind wir Menschen wohl ^^...
Der Trick dabei ist aber, dass die Hennen durch umsichtigen und geziemenden Umgang so vertraut werden sollen, extra Leckerchen, damit sie möglichst zahm werden, gibt es von mir nicht!
Erstmal, um den Hahn in seiner Rolle und Funktion nicht in Frage zu stellen, denn dann wäre es kein Wunder, wenn er 'nen Rochus auf mich hätte, und ich sollte mich lieber selber schlachten! Dann, weil nur futterzahme Viecher ausgesprochen "unbefriedigend" sind. Es ist ungeil, nur "akzeptiert" oder geduldet zu werden, weil man Freßbares dabei haben könnte, viel lieber bin ich gewohnter Teil der Umwelt, und werde freiwillig nahe akzeptiert, das erlaubt viel detailliertere und unverfälschtere Beobachtungen. Die Kanadagänse in Berlin habe ich auch niemals/ nicht regelmäßig/ nur zwei- dreimal im Jahr gefüttert, auch wenn ich so nie das beglückende Erlebnis hatte, dass des Winters 23 Gänse in Formation auf mich zuflogen, wenn sie mich nur von weitem sahen...

Jedenfalls, die Hennen haben mich überhaupt nicht interessiert, und er rannte mich auf 10 m an, und wenn ich mich umdrehte, weil ich's trampeln hörte, gab er mir dick die Breitseite, ja, der freche Sack hat sich's in seinen "unbekämpften" Zeiten ganz am Anfang sogar einmal erlaubt, mich anzustolpern, was das Fass dann voll machte und Konsequenzen nach sich zog... Angestolpert hat er mich nie wieder, aber spätestens nach sechs Tagen wieder den Lemmy gemacht. Die Zeiträume, die die Gegenmaßnahmen fruchteten, wurden auch immer kürzer, zuletzt nur zwei/ drei Tage, obwohl ich explizit drauf achtete, seine Hennen oder die Küken nicht zu jagen (weil ich deren freundliche Vertrautheit behalten wollte). Was den Hauptausschlag gab, war neben seinem Rivalengehabe auch dies, dass er außer einem Rivalen (was sein Verhalten zeigte) im fließenden Übergang auch einen schlimmen Raubfeind in mir sah, den er auf 50 m mit lang anhaltendem Alarmgegacker verbellte, und damit die Hennen und Küken regelmäßig wirr und scheu machte.
Er hat die Maßregelungen also schon auf sich bezogen, aber nicht in dem Sinne, dass seine Frechheit damit gemeint war, sondern als allgemeinen Angriff "auf seine Person", bzw. wirkte die Maßregelung seiner Anmaßungen nur sekundär, primär prägte er sich ein, ich wäre der böse Mensch...
Also könnte man sagen, er hat das eventuell nicht so ganz korrekt verknüpft, obwohl ich ihn in friedlichen Tagen (vielleicht mein Hauptfehler) nie jagte oder räsonierte. Ich dachte, wenn er merkt, dass bei friedlichem Verhalten seinerseits alles paletti ist, dass er das dann beibehält, aber nix da. Hat er mir wohl als Schwäche ausgelegt, wurde immer wieder frech, und hat sich nachhaltig nur gemerkt, ich bin böse und jage ihn ganz plötzlich grundlos...
Nun ja, langer Rede kurzer Sinn: Zum langfristigen nahen Zusammenleben mit Menschen leider nicht geeignet.
Als Buschhuhn wäre er sicher eine Granate gewesen, und es juckte mich auch, ihn mit ein/ zwei Hennen in den Wald zu pfeffern, damit er sein wesensgemäßes Leben leben kann, aber a) ist das verboten, b) kann ich freilebenden Hühnern langfristig keine Sommer und Winter wie die unmittelbar laufenden oder vergangenen antun, und c) als zahmes Pendant Javanesisches Zwerghuhn ist er damit leider relativ durchgefallen.

@Birli: Ja, gut, so geht die Aufzucht natürlich auch. Ich meine halt, "wenig genug" auf den Menschen geprägt, vielleicht trifft es das am besten.

Caecilie
09.07.2012, 14:02
Hallo allerseits,

möchte auch was dazu sagen. Ich habe ja auch so ein ähnliches Exemplar von Hahn.
Ich hab es aufgegeben, die Nähe zu seinen Hennen zu suchen. Und auch ihn halte ich mir immer auf Distanz. Auch wenn ich gern würde,aus der Hand gibt es nichts und auch kommt er bis auf etwa einen Meter nicht näher an mich. Ich erziehe ihn mehr oder weniger zur Distanz. Ich halte mich auch nicht Stunden im Gehege auf. Ich verrichte meine Arbeiten, rede auch mal kurz mit den Hühnern und Punkt. Abgesehen von den zwei neuen Junghennen, die aber noch nicht zu seiner Hennenherde gehören eben auf Grund des Alters (das nutze ich jetzt auch noch).
Immer wenn ich mich zu sehr auf den Hahn konzentriere, konzentriert er sich auch auf mich und will mich dann auch verdrängen. Es ist zwar nicht ganz vorbei, aber es ist besser geworden. Außerdem spürt jedes Huhn, die menschlichen Ängste, Unruhe etc. oder im günstigsten Fall, Gelassenheit ihnen gegenüber.

LG Caecilie

eierdieb65
09.07.2012, 14:13
Grüß euch

Was man bei allen liebgemeinten Versuchen (Ratschlägen) nicht vergessen sollte: Die Themenstarterin ist 11 Jahre alt. Da kann ein Versuch selbstbewusst und gelassen, dem Hahn gegenüber zu treten, auch mal "ins Auge gehen".

lg
Willi

Caecilie
09.07.2012, 15:04
Hallo Willi,

eigentlich war es eher allgemein zum Thema, was ich geschrieben hab, weil die Verfasserin (letzte Aktivität 3.7.12) bisher nichts mehr geschrieben hat.

LG Caecilie

swissli1291
30.08.2013, 07:17
Hallo

Wir oder besser gesagt unser Sohn 7 Jahre hat 8 Hühner und 1 Hahn. Seit einiger Zeit ist der Hahn agressiv geworden. Und es wird immer schlimmer. Mich lässt er im Moment in Ruhe, da ich ihm mal ein mit dem Besen übergezogen habe als er auf meine 19 Monatige Tochter losging.
Jetzt hat mein Sohn (7 Jahre) Angst vor dem Hahn.
Wir sind nah dran ihn wegzugeben.
Ich versuch meinem Sohn klarzumachen das der Hahn ja nur seinen Pflichten nachkommt.
Aber wenn er auf meine Kinder losgeht hört bei mir der Spass auf.
Denn meine Tochter hat ne riesen Freude an den Hühnern und will immer futtern helfen und so. Jetzt ist das Horror für sie wenn sie draussen bleiben muss.
Was für Ratschläge könnt ihr mir geben?

Gruss swissli

Raichan
30.08.2013, 08:32
Wir sind nah dran ihn wegzugeben.
...
Aber wenn er auf meine Kinder losgeht hört bei mir der Spass auf.

Gruss swissli


Hallo swissli,

genau das. Aggressiver Hahn und Kinder zusammen geht gar nicht. Wobei bei mir persönlich wird kein aggressiver Hahn vom Hof gehen, er landet in der Gefriertruhe. Denn ich möchte nicht Mitschuld daran tragen wenn jemand irgendwann durch ihn verletzt wird. Es gibt so viele Hähne die zwar ihren Pflichten nachkommen, ihre Menschen aber nicht angreifen.

Caecilie
30.08.2013, 08:36
Hallo Swissli,

hast du schonmal dort geschaut, da stehen Ratschläge:
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/64449-Hähne-und-Menschen-eine-quot-Anleitung-quot-zum-gutem-Miteinander
Ich finde es immer schwierig aus der Ferne zu einen Ratschlag zu geben, denn ich weiß ja nicht, wie ihr euch verhaltet, deswegen kann ich keinen Tipp geben. Aber auf jeden Fall nicht zu laut sein, langsam laufen und sich nicht zwischen den Hahn und seine Hennen stellen. Ansonsten gibt es unter der Suchfunktion sehr viel was du über das Thema finden kannst.

LG Caecilie

PS. Ich habe auch einen etwas aggressiveren Hahn, es macht halt bissl mehr Arbeit. Aber er macht trotzdem einen guten"Job".

magiciansgirl
30.08.2013, 08:49
Dieses Tier gehört eindeutig in den Topf. Ohne wenn und aber!

kniende Backmischung
30.08.2013, 08:56
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass du mit diesem Hahn und den noch sehr kleinen Kindern immer Probleme haben wirst! Wenn die Kinder mit zu den Hühnern gehen sollen, kannst du diesem Hahn nicht vertrauen - egal, welche Maßnahmen du ergreifst, um seine Aggressivität nicht zu wecken. Er hat beschlossen, dass er seine Hühner und sein Revier gegen "Eindringlinge" verteidigen muss und das wird er immer mal wieder tun.

Mir wäre dieses Lotteriespiel mit so kleinen Kindern zu gefährlich. Entweder gibst du dem Gockel eine Chance, wo er gefahrenfrei gehalten werden kann - sprich ohne Kinderkontakt - oder er gehört in die Truhe.
Das ist kein Hund, der das "Welpenalter" deines Kleinkindes respektiert. Er ist blitzschnell, wenn es drauf ankommt und du hast möglicherweise keine Zeit mehr zu reagieren!

Auch, wenn ich mit meinem eigenen, leider nicht sehr netten Hahn gut zurecht komme (auch ohne ihn mit dem Besen zu verhauen), würde ich ihn niemals behalten, wenn ich ihn nicht von meinen Kindern trennen könnte oder wollte.
Es ist einfach viel Erfahrung, Einfühlungsvermögen und Kenntnis seines Verhaltens nötig, um in, für beide, erträglicher Weise zusammen zu leben. Das können Kinder nicht leisten.

Ich hoffe für dich, dass du die richtige Entscheidung findest.

LG Silvia

swissli1291
30.08.2013, 09:02
Danke erstmals für eure Ratschläge. Mit weggeben meinte ich eigentlich nur Suppentopf oder Fuchsfutter. Hab mich etwas unglücklich ausgedrückt.
Hinzu kommt noch das ich das ganze Wochenende weg bin, und meine Frau auch Angst vorm Hahn hat.
Mal schauen was mein Sohn heute meint. Und Hühner kann man ja auch ohne Hahn halten.
Wir haben eh hintenrum vernommen das sich irgend ne Nachbarin am krähen stört. Aber eben hintenrum....

kniende Backmischung
30.08.2013, 09:13
Wenn sich ein Nachbar am Krähen stört, ist das ja zunächst nicht unbedingt ein Grund den Hahn wegzugeben ...
Aber, warum nur töten? Unter den richtigen Voraussetzungen kann er woanders noch gute Dienste als Hühnervorstand leisten. Nur eben nicht unter den Bedingungen, die er bei euch hat. Angst vor dem Gockel zu haben, ist natürlich auch nicht förderlich, für ein problemloses Zusammenleben ...

Und die Kinder sollten da erst mal nicht mit entscheiden! Also nicht bestimmen dürfen, dass er behalten wird, obwohl alles dagegen spricht. Das ist eine Sache, für die auch der siebenjährige noch zu klein ist. Ihr als Eltern solltet eine rationale Entscheidung treffen und sie den Kindern erklären.
Natürlich sollten Kinder grundsätzlich mit einbezogen werden! Aber im Falle von Tierhaltung und -verhalten können sie in dem Alter einfach noch nicht wirklich mitreden, weil ihnen die Erfahrung fehlt.
Es sei denn, der Kleine besteht darauf, dass der Hahn leben soll - dann würde ich schon versuchen, ihn zu vermitteln.

LG Silvia

Okina75
30.08.2013, 14:04
Wenn der Sohnemann will, dass er leben bleibt, könnte man drüber nachdenken, ihn wegzugeben. Andererseits ist das kaum chancenreich, und wenn, hätten die neuen Leute ihn an der Backe...

Ich persönlich würde den Kindern (nein, die sind nicht zu jung dazu), zeigen, wie man Brathahn herstellt (vorher natürlich mit ihnen drüber reden), bzw. den Hahn selber küchenfertig machen und dann als schönen Sonntagsbraten kredenzen.

Ich hatte auch so einen Hahn. Die beiden Jungs meiner Frau aus erster Ehe sind zwar schon größer (seinerzeit 11 und 13), aber als der Hahn dann dem Jüngeren gegenüber wirklich ausfällig wurde mit Kragen stellen und allem (uns kam er nur von hinten dumm, und ging gleich rennen, wenn man sein Tänzchen erwidern wollte), waren seine Tage gezählt. Er war zwar etwas klein, aber lecker...

Grüße,
Andreas

hein
30.08.2013, 14:47
Wenn der Sohnemann will, dass er leben bleibt, könnte man drüber nachdenken, ihn wegzugeben. Andererseits ist das kaum chancenreich, und wenn, hätten die neuen Leute ihn an der Backe...

Ich persönlich würde den Kindern (nein, die sind nicht zu jung dazu), zeigen, wie man Brathahn herstellt (vorher natürlich mit ihnen drüber reden), bzw. den Hahn selber küchenfertig machen und dann als schönen Sonntagsbraten kredenzen....

Grüße,
Andreas
Und sonst ist es jetzt die beste Gelegenheit, Sohnemann zu zeigen, das der Hahn gefährlich ist und er jetzt damit auch leben muss! Denn auch das muss oder sollte ein Kind lernen! - Nicht alle Tiere wollen gestreichelt und und .... werden.

So lernt er eben sehr schnell - ich will den Hahn behalten und muss mich damit auch abfinden, das er kein Kuschelhahn mehr ist!

Okina75
30.08.2013, 15:11
Klaro, Hein, und wenn er dem Kurzen oder dem nicht mal zweijährigen Mädchen dann mit Krallen im Gesicht hängt oder ihm mit den Sporen ein Auge raushaut oder aushackt, denn merkt er sich für's Leben, dass Hähne nunmal so sind und man damit leben muss ;)... Wir reden hier von Kindern!
In den ersten drei/ vier Jahren prägen sich die Grundzüge für's Leben bei einem Kind aus, und wenn die in der Zeit negative Erfahrungen mit Hähnen machen, verallgemeinern die das auf alle Hähne und Hühner, und kehren dem Hobby zeitlebens den Rücken.
Ist das die Sache wert, einen zu Kindern aggressiven (schreibe ich jetzt mit Absicht) Hahn am Leben zu lassen, nach dem Motto. Friß oder stirb?
Sorry, da gibt's gar keine Diskussion. Geht der an die Kinder, ist Ende Gelände! Die können das noch nicht reflektieren, dass nur dieser spezifische Hahn so ist, sondern projizieren dass auf alle Hühner...
Sicher ist das Leben kein Ponyhof, aber im Interesse der Lebensinteressen der Kinder sollte man schon bereit sein, diese Gefahrenquelle auszustellen. Irgendwann begreifen sie, dass nur einzelne Hähne so sind, aber keinesfalls alle Hühner. Und bis das Bewusstsein da ist, finde ich, sollte man die Verantwortung als Eltern übernehmen und die Erfahrungen etwas lenken.

hein
30.08.2013, 17:15
Klaro, Hein, und wenn er dem Kurzen oder dem nicht mal zweijährigen Mädchen dann mit Krallen im Gesicht hängt oder ihm mit den Sporen ein Auge raushaut oder aushackt, denn merkt er sich für's Leben,
Hööö Hööö ruhig Blut!

Hab ich davon etwas gesagt, das das Kind in den Hühnerhof soll??

Das ist doch wohl klar, das ein Kind dann nichts im Hühnerhof zu suchen hat!! So schlau ist ja wohl der Dümmste!

Aber man kann dem Kind schon erklären! Du möchtest den Hahn behalten und somit ist das zu gefährlich für dich und somit darfst Du den Hühnerhof nicht mehr betreten!

Das gibt es bei mir im Frühjahr auch!! Eben dann, wenn der Gänserich in Brutstimmung ist und alles vertreibt was ihm im Wege ist!! Und das wissen alle Großkinder von mir! Von 2 - 17 Jahren! Logo die Kinder (von 30-40 Jahren) natürlich auch ;)

arwen
30.08.2013, 19:23
Als unser großer Brahmahahn anfing auf mein Kind loszugehen, war mir das auch zu gefährlich.Wenn ich nur an seine Sporen denke! :unsicher
Uns hat er akzeptiert, aber eben nicht unser Kind (7 Jahre). Wir haben den Hahn noch eine Weile behalten - unser Sohn konnte aber nicht mehr ins Hühnergehege gehen. Der Hahn hat ihn regelrecht "erwartet" und attackiert.
Das wurde mir nach kurzer Zeit zu blöd und so hab ich den Hahn über ebay-Kleinanzeigen an einen Bauernhof eines älteren Ehepaares(ohne Kinder) vermittelt.Denen hatte ich unsere Situation auch geschildert-sie wollten den Hahn trotzdem haben.Bei denen war der alte Hahn verstorben. Dort lebt unser "Rolf" noch heute glücklich mit seiner neuen Hühnerschar-mein Mann hätte ihn wahrscheinlich in die Pfanne gehauen.

Grüße von Arwen

Okina75
30.08.2013, 19:26
Mein Blut ist so ruhig wie der Rhein in der Sommerhitze ^^!
Wenn das die Hühner des Sohnemanns sind, wie oben ja zu lesen steht, dann dürfte das für den ziemlich unerquicklich sein, wenn er auf einmal nicht mehr zu den Hühnern darf, weil der Hahn am rumspacken ist.
Glaubst Du, der hat noch Spaß am Hobby, wenn er das nicht mehr darf, sondern warten muss, bis er, sagen wir, 12- 14 ist? Da ist es doch das geringere Opfer, den dümmlichen Hahn wegzuhauen.
Wie schon x-mal gesagt wurde: Es gibt auch Hähne, die ihren Harem zusammen halten und auf ihr Revier achten, ohne dass sie jemals einem Menschen blöd kommen. DU magst solche "nur ihren Instinkt auslebenden" Hähne gut finden, aber darum muss das ja nicht jeder andere auch so sehen ;).
Ich persönlich würde lieber den betreffenden Hahn "abschaffen", bevor ich dem Kind das Hobby vergälle. Ist sicherlich selten genug, wenn heutzutage so junge Kinder ein nicht mit Computer, Wii oder Nintendo DS zu tun habendes Hobby verfolgen, da muss man das nicht wegen eines ausgetillten Hahnes torpedieren.

Klar kann man beim Kind Bewusstsein für die Sache schaffen, aber es sind ja die Hühner des Jungen, nicht die vom Papa, wo er mal eben mithelfen darf, wenn er mag ;).