Huhn will plötzlich nicht mehr in den Stall

[Vreni]

Hi,

ich habe 3 Sundheimer und eine meiner Hühnerdamen betreut seit 4 Wochen 4 Kücken.

Die Kücken sind inzwischen schon recht flott allein unterwegs, aber wenn die Mama ruft, folgt die Viererbande ohne Murren und gekuschelt wird natürlich nach wie vor daheim bei Mama. Abends geht die Mama mit den Vieren früh ins Bett, während die beiden Single-Damen noch bis zum Einsetzen der Dämmerung im Freien vergnügen und sich dann erst in den Stall begeben. Aber pünktlich zur Dämmerung waren immer alle Damen im Stall. Dann schließt sich die Stalltüre automatisch (per Lichtsensor). Das hat so ein Jahr lang klaglos funktioniert.

Seitdem ich den Stall - vor 4 Tagen - generalgereinigt habe, will die Anführerin meiner zwei Single-Damen nicht mehr in den Stall und weil sie den Ton angibt, schickt sich auch die Zweite an, im Freien zu übernacht - beide dicht aneinandergekuschelt, direkt NEBEN dem Hühnerhaus, statt IM Hühnerhaus.

Was ist nur in die Chefin gefahren ? Mag sie keinen generalgereinigten Stall ? Oder gehen ihr vielleicht die Kücken auf den Keks ? So dass sie genervt vom dem ständigen Gepiepse der Kleinen lieber draußen bei Marder und Fuchs übernachtet, als im sicheren Stall ?

Falls jemand von Euch eine Erklärung für die Stall-Verweigerung meiner Chefin hat, freue ich mich über eine Rückmeldung!

Liebe Grüße,
Vreni

[Laura]

Hallo Vreni,
riecht der Stall jetzt vielleicht anders? Oder kann es ihnen zu warm sein?
Gruß, Laura

[nutellabrot19]

Wenn keine Milben im Stall sind ( die hättest du wohl gesehen bei deiner Reinigung) fällt mir nur das Reinigungsmittel ein. was hast du genommen?

[Vreni]

Hallo Laura und Nutellabrot!

erstmal DANKE für eure schnellen Antworten.

Die Generalreinigung des Stalles habe ich ohne Reinigungsmittel durchgeführt, aber klar, die frische Einstreu riecht natürlich nicht so heimelig wie die 'alte' Streu.
Im Unterschied zur wöchentlichen Reinigung habe ich die Einstreu diesmal komplett ausgetauscht, während ich sonst nur Kothaufen entferne und - sichtbar - verschmutzte Streu. Dort, wo der Boden durchscheint, kommt neue Streu drauf und das wars dann.

Die Hühnerstange habe ich trocken gereinigt, also nur rundherum abgebürstet - es war an dem Tag schon spät und ich wollte keine feuchte Sitzstange im Stall haben. Merkwürdige Mitbewohner wie Milben oder anderes Getier habe ich während der Arbeiten keine entdeckt.

Als es gestern abend dämmerte, habe ich mich zu den Hühnern ins Gehege gesetzt, ganz nahe zum Stall, um sie genau zu beobachten. Ich habe versucht, sie mit leisen Worten und beruhigenden Gesten in den Stall zu locken. Es war wie ein Eiertanz. Das Oberhuhn ist immer wieder ganz nahe an die Einstiegsluke herangekommen und hat versucht, in den Stall hineinzuäugen. Hat den Kopf gedreht und geäugt und hatte dabei schon ein Bein ganz dicht an sich herangezogen, so wie kurz vor dem nächsten Schritt, aber getan - hat sie diesen Schritt eine Ewigkeit nicht. Ich dachte die automatische Stalltüre geht jeden Moment herunter. Die zweite Hühnerdame hat das Hin und Her der Chefin genau beobachtet. Als die Chefin dann tatsächlich im Stall war - zu meiner großen Erleichterung - hat ihr wuscheliges Hinterteil den ganzen Eingang verstopft. Ich habe ziemlich dicht an der Türe einen Futterbehälter mit Körnern stehen und den habe ich vorher mit kleinen Milchbrot-Brocken präpariert - als Belohnung - falls die Chefin den Stall betritt.

Als der Hühner-Popo endlich aus der Einstiegsluke verschwunden war, kam die zweite Henne sofort nach. Dann ging die Hühnertüre zu. Gutes timing. Aber irgendwie auch arschknapp. Ich hoffe, heute abend gehts schneller und weniger zickig.

Als ich einem Bekannten von dem Problem berichtet habe, sagte der: vielleicht ist es bei den Hühnern so wie bei den Menschen. Manche gehen einfach ungern in ein Restaurant essen, wenn da lauter lärmende kleine Kinder sind. - Ob es tatsächlich so sein könnte ?

Ich beobachte weiter.

Liebe Grüße,
Vreni

[eierdieb65]

Grüß dich.
Vielleicht hat die Tür mal unmittelbar vor den Hühnern geschlossen (evtl sogar leicht eingeklemmt) und sie erschreckt.
Stell doch mal die Schließzeit etwas später.

lg
Willi

[Vreni]

Hi Willi,

deine Idee haben wir gleich ausprobiert, aber die letzten beiden Abende hat die Chefin wieder den Stall verweigert. Ich mußte beide Hühner-Damen wieder händisch in den Stall setzen.

Gestern haben wir den Stall (wieder) auf Stelzen gestellt, weil die Küken jetzt schon 6 Wochen alt sind und problemlos über die Rampe hinauf in den Stall gehen. Unser Oberhuhn hat die Arbeiten am Stall genau beobachtet und hinterher ist die Chefin über die Rampe zur automatischen Türe gelaufen und hat hineingeäugt - aber den Stall nicht betreten. Mich hat dieses Verhalten zunächst darin bestärkt, dass diese leichte (und bereits bekannte) Veränderung am Stall eine Besserung bringt, aber mitnichten. Kaum hat die Dämmerung eingesetzt, hat sich das Oberhuhn an einer Stelze niedergelassen und das zweite Huhn hat sich freundlicherweise dazugekuschelt. Will heissen: Glucke samt Küken im Stall. Zwei Hühner draußen.

Inzwischen habe ich eine neue Theorie: in unserem Garten hat sich letzte WOche ein Marder-Drama abgespielt. Ein Marder hat einen Nistkasten aufgebrochen und die gesamte Brut gestohlen. Auch die automatische Türe zum Hühnerstall ist von außen gut sichtbar mit Kratzspuren bedeckt. Nachdem wir das Hühnerhaus für die Küken einen Stock tiefer gesetzt hatten - mehr oder weniger direkt auf die Erde - konnte der Marder bei den Hühnern praktisch zum Fenster reinschauen. Ob sie der Marder erschreckt hat ? Ob das der Grund sein kann, warum meine beiden Damen nicht mehr ins Hühnerhaus wollen ?? Die Glucke schläft mit ihren Küken im Legenest und kriegt deswegen nicht richtig mit, was im Hühnerhaus läuft.

Ich glaube, ich probiere ich es mal mit Bachblüten. Rescue-Tropfen ins Wasser. - Weiß hier jemand, wie man da richtig dosiert ?

Liebe Grüße,
Vreni

[Einstein]

Guten Morgen Vreni,

bei uns hat der Hahn auch beschlossen, nicht mehr pünktlich in den Stall zu gehen.
Seit wir ihn haben, war er immer der Erste, seine Mädels sind ihm dann gerne gefolgt, wenn ich die Schlafenszeit eingeläutet habe.

Seit drei Tagen weigert er sich aber, in den Stall zu gehen, OHNE dass ich eine Veränderung vorgenommen hätte.
Seine Mädels gehen nach wie vor gerne in den Stall, er will nicht mehr und nach ein paar Minuten sind sie auch wieder draussen. Dafür fehlt mir echt die Geduld also lasse ich sie solange draussen, bis sie von alleine hineingehen.
Drei Mädels ziehen es dann aber vor, vor dem Stall zu schlafen. Zum Glück gehen sie dann aber freiwillig rein, wenn ich komme, die Türe zu schliessen.

Im Prinzip ist das nicht weiter schlimm, ich habe nur ein bisschen Respekt vor dem Raubzeug.

Will sagen, vllt ist es nur ein Spleen und entbehrt einer Grundlage

LG Ulrike

[Vreni]

Hi Ulrike,

vielleicht ist es wirklich ein Spleen. Immerhin sind die Frühsommerabende schön und lau und das kriegen auch die Hühner mit. Nur die Glucke verschwindet mit ihren Küken immer pünktlich um 18 Uhr in den Stall, während meine beiden Single-Damen um diese Zeit noch eifrig picken und scharren.

Heute regnet es und da sitzen die Hühner unterm Baumhaus vom Sohnemann. Zwischen den Stelzen vom Baumhaus habe ich einen langen Ast aufgehängt und wenn es regnet oder schneit - sitzen die Hühner immer auf diesem Ast und sind vor Wind und Wetter gut geschützt. Geschlafen wird dort aber nicht, nur gedöst. Mal sehen, wie sie heute reagieren, wenn es wegen der dichten Bewölkung etwas früher dunkel wird und noch dazu ungemütlich nass draussen ist. Da werden sich meine beiden Stall-Verweigerinnen wohl kaum im strömenden Regen NEBEN den Hühnerstall setzen - so wie bisher.

Rescue-Tropfen ins Trink-Wasser reinträufeln, bringt bei Regen wohl auch nicht viel. Es regnet da ja ständig ins Trinkwasser rein.

Ich werde mir heute die Sitzstange im Stall nochmals ganz genau ansehen. Vielleicht gibt es ja doch Schädlinge, die ich bisher übersehen habe. In der Hinsicht mangelt es mir nämlich an Erfahrung. Ich hab mein Federvieh erst seit letztem Herbst und bisher waren alle Hühner gesund und munter, bei jedem Wetter im Freien und abends pünktlich im Stall.


Vreni

[hühnerling]

Hallo Vreni,

derzeit amüsieren sich die Hühner derart lange im Freilauf, daß sie kurz vor Dunkelheit in einen bereits richtig dunklen Stall gehen müssen, was einigen Tieren Angst macht, so daß sie lieber draussen bleiben. Versuch es mal abends mit Licht im Stall, meist sind sie dann sofort drin. ;)

LG Hühnerling

[Vreni]

Hallo Hühnerling,

netter nick, interessante Idee! Das werde ich heute abend sofort probieren, mit der Solarcampinglampe vom Sohn. Ich hoffe, das Licht reicht aus.


Danke,
Vreni

[Vreni]

Hi,

die Solaracampinglampe habe ich gestern gegen 18 Uhr im Stall aufgehängt und abgewartet. Kurz nach 18 Uhr, war die Glucke samt Anhang verschwunden. Um 21 Uhr hat es gedämmert, aber beide Open-air-Hühner waren noch im Freien unterwegs. Später lagerten sie dicht aneinandergekuschelt an einer Stelze vor dem Hühnerhaus, dann - als ich im Gehege war - standen beide dicht bei mir, mich neugierig an-äugend, was ich diesmal wohl für Leckereien dabei haben würde. Zuerst habe ich wieder ein paar Milchbrot-Krümmel auf die Rampe gelegt und dann - gut sichtbar für meine beiden Damen - ein paar größere Brocken hinein in den Stall. Kaum war alles präpariert haben die Hühner wie am unsichtbaren Schnürchen gezogen alle Brotkrummen aufgepickt und zwar genau bis zur Stalltüre. Dann haben sie umgedreht. Es war ganz offensichtlich: in diesen Stall wollen wir nicht. Okay, habe ich mir gedacht, aber heute lasse ich mich deswegen nicht verrückt machen, sondern beobachte einfach weiter. Ich bin ins Haus gegangen und war dort, als unser kleiner Kater plötzlich mit einem Affentempo durch die Katzenklappe im Küchenfenstern hereingepoltert kam - begleitet vom wilden Gekleffe einer kleinen Hundedame, die zu unseren Nachbarn zwei Häuser weiter gehört, aber nur selten hier ist. Das Kleffen hat sich bald triumphierend angehört - welcher winzige Sheltie-Dame gelingt es sonst einen nahezu ausgewachsenen Kater vor sich herzutreiben - und ich habe unseren bebenden Kater beruhigt (er hat Panik vor Hunden, seitdem ihn als Kätzchen ein Schäferhund am Bein verletzt hat). Als ich dann aus dem Fenster sehe, um die Lage zu checken, fällt mir sofort auf: die Hühner sind im Stall! Alle beiden Damen sind nicht mehr zu sehen !!

Also nochmals raus in den Garten, ganz genau nachsehen. Und tatsächlich: die Hühner waren im Stall. Alle!!

Triumpf.
Vreni