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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Richtiger Ansprechpartner im Schadensfall



Lupus
20.03.2006, 20:11
Hallo zusammen,
im Forum sind viele irrtümliche Meinungen vertreten, wer im Schadenfall um Abhilfe angesprochen werden kann. Grundsätzlich gilt, das Wild (auch wilde Beutegreifer wie Fuchs, Dachs, Waschbär, Marderhund, Marder, Iltis, Habicht, Sperber) ist herrenlos. Verursachen diese Tiere Schäden an Haustieren, kommt niemand dafür auf. Jeder Haustierbesitzer ist für seine Tiere selbst verantwortlich und sollte seine Tiere so halten, daß diese möglichst keinen Schaden nehmen.
Erst mit der Erlegung des Beutegreifers, geht dieser in das Eigentum des Jagdberechtigten über.
Der Pächter eines Jagdrevieres ist der Jagdberechtigte. Diesen oder dessen Jagdaufseher sollte man im Bedarfsfall ansprechen.
Der Förster ist in 99 % aller Fälle nicht der richtige Ansprechpartner. Der Förster ist für die Holzbewirtschaftung zuständig. Er betreut oft holzwirtschaftlich mehrere Reviere ohne dort das Jagdrecht auszuüben, es sei denn, er betreut ein städtisches Revier oder einen Staatsforst und übt dort auch das Jagdrecht aus.
Falls ein "Schad-Habicht" weggefangen werden soll, muß man einen begründeten Antrag an die Untere Jagdbehörde (zumeist Kreis- oder Stadtverwaltung) stellen. U.U. darf dann ein Falkner, wieder nach Absprache mit dem Jagdberechtigten, den Vogel einfangen und umsiedeln.
Die Adresse des zuständigen Jägers kann man über die Polizeidienststelle erfahren oder über den Hegering (Zusammenschluß aller Jäger einer Stadt). Die meisten Hegeringe haben mittlerweile eine Homepage mit Kontaktadressen.
Wird man selber nicht mit Ratten fertig, ist ein Schädlingsbekämpfer anzusprechen.
Ich bin mir nicht sicher, ob Versicherungen gegen "Wildschäden" abgeschlossen werden können? Vielleicht hat jemand damit Erfahrung?.....
Viele Grüße
Lupus

Flöckchen
20.03.2006, 21:07
Hallo,
also als wir auf das Grundstück von meiner Schwiegermutter zogen hatten wir bald ein rießiges Ratten- Problem. Die Gemeinde half uns drei tage lang. als wir nach drei Tagen nochmal kamen um Gift zubekommen, sagten sie uns : Da seid ihr jetzt selbst verantwortlich, sucht euch einen Schädlingsbekämpfer ! Gesagt getan und 250 Euro Ärmer !!! Es kommt niemand auf dem eigenen Grund und boden dafür auf wenn man Schädlinge hat ! O.K. bei uns hieß es alles auf räumen, und ordnung schaffen, weil bei alten Leuten einfach alles gesammelt wird. Und so sah es auch bei uns zu erst aus. Uns fiehl es erst auf als ein huhn fast auf gefressen war , über Nacht. Und drei Beutel Gifft von der Gemeinde über Nacht weg gefessen waren. Aber der einsatz hat sich gelohnt, jetzt ist Ruhe !

Liebe Grüße von Micha

Knubel
21.03.2006, 06:52
In Österreich ist das ein bisschen anders.
Wenn ein Greifvogel Federvieh holt oder tötet,zahlt der Jagdverband.

Knubel

Lupus
21.03.2006, 16:04
@ Flöckchen,
Du hast recht, wenn Rattenbaue auf öffentlichem Grund sind, kann man das Ordnungsamt benachrichtigen. Die bestellen und bezahlen dann den Schädlingsbekämpfer. Evtl. erledigen die einmal (aus Kulanzgründen) die Bekämpfung auf privatem Grund kostenlos mit, sonst muß man zahlen.

@Knubel,
das wäre schön, wenn es hier auch so wäre.
Ausnahmen bestehen hier nur, wenn Schäden durch echte Wildkatzen (nicht von verwilderten Hauskatzen!!!!), Luchsen oder Wölfen angerichtet werden. Da gibt es wohl einen "Topf" seitens des ehren- und hauptamtlichen Naturschutzes, da diese 3 Arten sehr bedroht sind und die Bevölkerung nicht gegen diese Tiere aufgebracht werden soll.
Aber diese 3 Arten gibt es nur in sehr wenigen Bundesländern.

Viele Grüße
Lupus