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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anfänger: Welche Rassen soll ich nehmen?



Carmen1990
03.05.2012, 21:07
Hallo ich bin ganz neu hier, bzw. mitgelesen hab ich schon lange ganz heimlich ;)

Die Eltern von meinem Freund haben einen Milchviehbetrieb und haben dort auch einen Hühnerstall. Um die Hühner kümmert sich jedoch der Großvater. Da dieser langsam aus gesundheitlichen Gründen dies nicht mehr tun kann, war die Überlegung ob die Hühner aufgegeben werden.
Nun hab ich mich dafür eingesetzt, dass die Hühner bleiben dürfen. Meiner Meinung nach gehört zu einem Bauernhof auch ein Hühnerstall.
Da der alte Stall (ca. 20 Jahre alt) nicht mehr der Schönste ist, wird er jetzt abgerissen und ein Neuer gebaut.
Seit ein paar Tagen sind die übrigen Hühner in einem Übergangsstall und in den nächsten Wochen wird was richtig schönes großes gebaut.

Geplant haben wir für max. 70 Hennen.
20 Hennen sind es im Moment, davon sind 12 Hennen erst vor ein paar Wochen jung, aber bereits am legen, gekauft worden.
Sobald der Stall fertig ist, werden wir nochmal 20 Hennen kaufen. Somit ist unserer Soll noch nicht erfüllt, und wir können im nächsten Jahr dann "voll" machen.

Nur "normale" Legehennen finde ich doof. Wenn man den Platz schon hat, dann bietet es sich ja auch an, mal die ein oder andere Henne brüten zu lassen.
Dazu hätte ich dann ganz gern eine etwas größere Rasse, da ich die jungen Hähne und evtl. auch zuvielen Hennen schlachten will.

Ich hab mich jetzt lange informiert und würde jetzt gerne noch wissen, was ihr von folgender Idee haltet.
Also ich würde gern einen New Hampshire Hahn und 3-4 Orpington Hennen in die Gruppe der Legehennen.
Den Hampshire, weil die Hähne einfach solch schöne "Bilderbuchhähne" sind und die Orpingtons weil sie so gute Brüter sind. Beide Rassen sollen ja sehr zutraulich sein.

Klappt diese Vergesllschaftung?
Wann soll ich die Hühner am besten kaufen?
Schon jetzt, erst im Herbst, oder sogar erst nächstes Jahr im Frühjahr?
Soll ich vielleicht schon erwachsenen Tiere kaufen, oder lieber ganz junge?

LG
Carmen

kh045322
03.05.2012, 22:56
Hallo Carmen,

also so ganz kann ich dem Gedanken nicht folgen New Hampshire mit Orpington zu kreuzen, nur weil der Hahn gut ausschaut u. die orpis gut brüten.
Das Ergebniss is ein ungewisser mix.
Also wenn ich Dich recht verstehe hättest Du Platz für 50 Tiere.
Das ist doch was und kann man doch versuchen etwas besonderes zu machen wie z.B.:

1. Den Erhalt alter Geflügelrassen. Siehe link. Da gäbe es diverse schöne Rassen incl. Ansprechpartner die zur Zucht unterstützen.

http://www.g-e-h.de/geh/index.php/home

2. oder alternativ sich dem Konzept der Zwiehuhnrasse anzuschliessen .. siehe das projekt der Hermannsdorfer Landwerkstätten.
Kontakt hier wäre Angelika Gsellmann, die sicher auch beraten u. unterstützen könnte .. denk ich, hoffe ich .
Hier der Link.

http://www.herrmannsdorfer.de/content.php?mid=03&sid=08

Viel Glück zum Start

Carmen1990
04.05.2012, 08:27
Ich glaube du hast mich nicht richtig verstanden.

Ich will nicht einfach zwei Rassen kreuzen, sondern ich will nur für den Eigenverbrauch Hühnernachwuchs, wo sich das Schlachten lohnt.
Die 50 "normalen" Legehennen kommen so oder so, da kann mich keiner davon abbringen, da wir die letzten Jahre bei bis zu 30 Hennen immer zu wenig Eier hatten.

Ich werde ganz sicher nicht gezielt eine Rasse züchten, da es nie zum Verkauf der Jungtiere kommen wird.
Ich würde auch Tiere nehmen, die z.B. eine Fehlfarbe (wenn es sowas bei Hühner gibt) oder einen sonstigen zuchtausschließenden Fehler haben.
Ich will einfach ein paar große ruhige Hennen, die ab und zu mal brüten und ein paar Küken großziehen.
Nur einen schönen "Bilderbuchhahn" hätte ich halt gerne :)

Ich hätte schon lieber Tiere einer Rasse gewählt, aber bei den New Hampshires brüten die Hennen ja nicht bzw. nicht so gut, und bei den Orpingtons sind die Hähne, meiner Meinung nach, nicht so schön.
Wenn ihr mir eine andere Rasse vorschlagen könnt, wo ich diese Eigenschaften alle drin habe, dann lass ich mich auch gerne davon überzeugen.

KerK
04.05.2012, 08:44
Moin!

Bedenke bitte, dass der eine Hahn nicht nur die Orpingtons treten wird, sondern auch alle anderen Hennen. Somit dürfte es bei der von dir genannten Zahl an Tieren zu einer mehr als dürftigen Befruchtung kommen.
Über 50 Hennen schafft auch der aktivste Hahn nicht. ;)

Grüße

Andvari
04.05.2012, 09:30
Ich möchte auch noch mal in die Kerbe "Zwiehuhn" schlagen - zumindest meiner Laienmeinung nach wäre so ein Setting wie Deins doch ideal dafür geeignet, irgend eine tolle, alte Zwiehuhnrasse oder eine der neueren Gebrauchskreuzungen, wie die Bresse-Sulmtaler bei den Hermannsdorfern, oder das Projekt "Kolbecksmoor-Huhn", wirklich für das zu halten und zu züchten, wofür die Rasse mal gedacht war. Also eben gerade keine Ausstellungszucht auf die perfekte Kammform und was weiß ich, sondern wirklich Selektion auf Legeleistung, Fleischansatz, Robustheit usw. und wirtschaftliche Nutzung.

Wenn Du Legehybriden kaufst, hängst Du Dich ja damit langfristig an den "Tropf" von Lohmann - Du musst jährlich neue Legehennen kaufen, ohne den Hauch einer Chance, Dir eigene Nachzucht mit der gleichen Legeleistung heranzuziehen. Mit einer Zwiehuhnrasse kannst Du dagegen eine eigene, unabhängige Zucht aufziehen, von den besten Legerinnen Nachwuchs ziehen, und somit Dir völlig autark Deine eigene Legetruppe selber heranziehen.

Klar haben die Zwiehühner dann pro Henne eine geringere Legeleistung als die Hybriden, aber Du hast ja den Platz, dann eben ein paar Hühner mehr zu halten, damit die Eierzahl wieder passt. Außerdem kannst Du Eier mit Zwiehuhn-Rassenerhaltungs-Hintergrundstory auch deutlich teurer verkaufen als "normale" Bio-Eier - die Hermannsdorfer nehmen 50ct pro Ei, und die Zwiehuhn-Eier sind im Hofladen dort regelmäßig schon mittags ausverkauft. (Und das Fleisch von solchen Zwiehühnern lässt sich auch gut verkaufen, schau' Dir mal an, was für geschlachtete Bresse gezahlt wird.)

Nur mal so als Idee (von einer, die von genau so etwas + Milchziegen als Nebenerwerbs-Landwirtschaft träumt, aber derzeit noch im Hamsterrad erstmal das Startkapital dazu erwirtschaften muss).

mad chicken
04.05.2012, 14:50
Welsumer

Carmen1990
04.05.2012, 21:03
Vielen Dank für eure Antworten.

@ KerK: An die Befruchtung habe ich gar nicht gedacht. Gut dass du es erwähnt hast. Also kann ich so meine bisherige Planung gleich wieder verwerfen, da es sehr unwahrscheinlich klappen wird.

@ Advari: Ich hab mir jetzt ein paar Rassebeschreibungen von den Zwiehühnern durchgelesen, und glaube nicht, dass es das ist was ich will. Eine eigene Zucht anlegen, ist nicht das was ich will. Eine Idee wäre es, sie statt New Hampshire und Orpington zu nehmen. Aber das Problem mit der Befruchtung bleibt.

@ mad chicken: Die Welsumer sind tatsächlich auch sehr schöne Hühner und haben auch in etwa das gleiche Gewicht wie die New Hampshires. Ich habe allerdings nirgends gefunden, ob Welsumer noch selbst brüten. Ich weiß schon, dass man das nicht so pauschal sagen kann, aber von den Orpingtons sagt man ja, dass sie super Glucken sind.

Ich werde am Pfingstsonntag mal zum Geflügelmarkt bei uns in der Nähe fahren. Dort kann ich ja mit Züchtern vor Ort sprechen, und mir die verschienden Rassen einfach mal in Natura anschauen.

Hühnermamma
04.05.2012, 22:24
Meine 6jährige Welsumerin hat nicht einmal gegluckt, aber dafür die Bielefelderin alle Nase lang. Meine New Hampshire hat auch keine Anstalten gemacht, zu glucken.