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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hühner werden verschenkt



kanarien3
29.03.2012, 09:37
In Frankreich werden Hühner verschenkt, um auf die steigende Eierpreise zu reagieren. Ich halte das für ausgemachten Schwachsinn!
www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Dorf-verschenkt-Legehennen-an-Einwohner-id19403996.html

Pralinchen
29.03.2012, 11:50
Ach herrje! Ich finde es zwar nett, wenn jeder ländliche Haushalt wieder Geflügel hält, aber unter dem Gesichtspunkt der Abfallvertilgung nicht. Hühner sind doch keine Mülleimer.
Schade daß nichts genaueres aus dem Bericht hervorgeht. Auf dem Bild das ist doch eine Legehybride. Frankreich hat doch tolle Hühnerrassen, dieser Gesichtspunkt wäre nett. Der Erhalt alter Rassen + Eier + bessere Nachbarschaft. Was mit den Tieren passiert wenn die Legeleistung nachläßt wäre auch noch zu klären.

Erinnert jetzt doch etwas an ein kleines gallisches Dorf.... :laugh

LG, Andrea

Redcap
29.03.2012, 12:22
Da wäre es doch sinnvoller Minipigs zu verteilen, oder?

Konich
29.03.2012, 12:39
Naja, hat schon was so teilweise, wer weis wie "ländlich" es dort ist.

In nem "normalen" Wohnort sicher nicht möglich, wer will schon Hühner heutzutage?

Kamillentee
29.03.2012, 18:11
Ich finde das eine sehr gute Idee.
Selbst wenn man davon ausgeht, daß die Hühner nicht optimal ernährt werden, haben sie es doch viel besser als in so einer Legebatterie!
Sie haben frische Luft und Sonne. Auch lernen die Halter mit der Zeit sicher dazu....

Und ja, Abfälle kriegen sie bei mir auch! (Ausser stark Gesalzenes)
Das gehört zu meinem Umweltbewusstsein dazu, nach Möglichkeit nichts wegzuschmeissen.
Und "Abfälle" ist ja auch ein weiter Begriff, da gehören ja auch Gartenabfälle, Gemüseabfälle usw. dazu.
Mir ist dabei noch kein Huhn gestorben, die werden anscheinend älter als meinem Mann lieb ist...;)

Viele Grüsse

raspi
29.03.2012, 20:44
Finde die Idee super. In der cz gibt es im Augenblick kaum Hühner zu bekommen. Wenn dann sind sie krank oder alt. Die Leute rüsten auf, weil sie befürchten das sie bald hungern müssen, da alles entweder zu teuer oder nicht zu genießen ist. (probiert mal die sogenannte Butter,>:( nein Danke) Die Eier kamen aus Polen und man wusste nicht was sie fraßen. Oft hatte man so einen feinen Fischgeruch in der Nase beim Braten. Bis dahin glaubten alle das die Tiere nur das beste Futter von allen bekommen. Da lobe ich mir meine Schnecken fressenden Monster.

Denke das sie sich über verschenkten Hühner freuen würden.

Prost auf die Hühner;D

LG Magdalena

acer
29.03.2012, 21:57
Ich finde die Idee auch Klasse. Aber...gab es das Thema nicht schon einmal hier?

Lexx
30.03.2012, 07:32
Eben, war sowas nicht im Pott irgendwo geplant? Quasi als Wiedererweckung der Hinterhofkleinhaltungen mit Ökocharakter? Ist aber bestimmt schon 3 oder mehr Jahre her, aber da war was, bin mir ganz sicher.

sil
30.03.2012, 08:16
Ich dachte, das wär letztes Jahr mal zur Debatte gestanden. auch in Frankreich??
Weiß nicht mehr.
Aber warum nicht.
Auf jeden Fall wird das Bewußtsein dafür, wo eigentlich die Eier herkommen, mal ein bißchen aufgerührt.

Pralinchen
30.03.2012, 08:33
Wenn man das auf unser Dorf hier anwenden würde, ginge sicher vom Platz her. Sind nur Bauernhöfe und Einfamilienhäuser, keine Mehrfamilienhäuser. Dann kommt aber dazu, daß man doch erst wenigstens das Nötigste über Hühner wissen sollte, bevor man 2 geschenkt bekommt. Am Ende baden die Tiere das Unwissen ihrer Halter aus. Hybriden als Abfallentsorger geht sowieso in die Hose. Ohne das benötigte hochwertige Futter wird das nichts. Ich denke eher, wenn das Interesse da ist, dann schaffen sich die Leute Hühner, Schafe und Ziegen an. Alles was mit weniger Platz auskommt und relativ einfach zu halten ist.
Da wäre doch die Idee eines Bauern wie "Rent-A-Hen" nett oder man hält eine Herde Hühner kollektiv und teilt sich Arbeit und Kosten.

Wenn man das wiederhaben möchte was noch vor 50-60 Jahren ganz normal war, gehört mehr dazu. Wenn ich mir in Erinnerung rufe wie mein letzter Wohnort vor 150 Jahren entstanden ist, rund um eine Fabrik. Die Arbeiter bekamen ein Stück Land mit kleinem Häuschen, nicht unter 2.000-3.000 qm, damit sie sich Hühner und 1-2 Ziegen + Gemüsengarten anlegen konnten. Diente der Selbstversorgung. Heute stehen in den ehemals großen Gärten noch weitere 1-2 Häuser. Die Grundstücke sind geschrumpft und das aus gutem Grund. Wer den ganzen Tag arbeiten geht, dem reicht etwas Grün zum entspannen. Nicht jeder empfindet Gartenarbeit als Ausgleich.

Wenn ich mir vorstelle ich würde im Rahmen so einer Initiative zu etwas gezwungen was ich im Grunde nicht will - armes Tier. Ist ja kein Fahrrad das man bei nicht gefallen in eine Ecke stellen kann.

LG, Andrea

sil
30.03.2012, 09:06
Also, dem Link weiter oben entnehme ich, dass es die Hühner nur auf Antrag gibt - also da wird nicht einfach jedem Dorfbewohner eine Kiste mit zwei Hühnern vor die Tür gestellt, ob er nun will oder nicht.
Es ist auch nicht dfie Rede davon, dass die Hennen ausschließlich Abfälle vorgeworfen bekommen. Für mich ist diese Verwertung von ansonstem zu entsorgendem Grünzeug nur ein Aspekt, der zur Rechtfertigung dieser Idee genannt wird.
Außerdem: Wieviele Leute hier im Forum würden gegenüber einigen etepetete-Nachbarn gegenüber wesentlich bessere Argumente für ihre Hühnerhaltung haben, wenn diese von der Gemeindeseite her ausdrücklich gefördert würde! Irgendwie hat man anscheinend vergessen, dass Hühner, Enten, Gänse ganz selbstverständlich ein Teil einer Dorfkultur sein dürfen.
Dass das Bild zum Artikel eine Hybride zeigt, sagt ja nur aus, dass im im Archiv anscheinend kein anderes Hühnerbild passend schien. Gut, es ist wahrscheinlich, dass man die Idee zunächst mit Hybridhennen starten wird, aber wieviele Hühnerhalter allein hier aus dem Forum haben mit Hybriden angefangen, sind über diese hineingewachsen in eine anfangs noch ungewohnte Form der Verantwortung, haben dazugelernt und weitergedacht - und lernen immer noch dazu und denken weiter.
Man muß einfach mal anfangen.

Ich werde nie vergessen, wie vor vielen Jahren einmal ein Besucher vorm Haus unter der Linde saß, den Hühnern zuguckte, wie sie im Gras pickten und sich ein Staubbad zurechtscharrten, sich breit in die Sonne legten und ihnen die Augen zuvielen. "Die genießen das ja richtig." stellte er fest. Und sein nächster Satz war: "Ich werde keine Käfigeier mehr essen können."
Das auch Tiere, die wir als Nutztiere deklarieren, ein lebenswertes Leben genießen und erwarten dürfen, das ist noch in viel zu wenigen Köpfen angekommen. Weil die industriell aufgezogene Tierhaltung viel zu weit weg ist vom Verbraucher. Weil der industriell arbeitende Tierhalter viel zu weit weg ist vom Tier.

Die Aktion dieser Gemeinde ist in meinen Augen immerhin ein Ansatz, wieder mehr Bewußtsein für die Zusammenhänge zu schaffen. Nicht mehr. Aber eben auch nicht weniger.

Redcap
30.03.2012, 09:27
Das war in Belgien
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/32399-H%C3%BChner-gegen-Biom%C3%BCll-in-Belgien

Pralinchen
30.03.2012, 09:45
Mir stößt einfach sauer auf, daß lebende Tiere verschenkt werden. Antrag hin oder her. Hühner sind i.d.R. günstig und wer welche will, kann sich diese selber anschaffen und schätzt sie dann hoffentlich um so mehr.

Gut fände ich eine allgemeine Aufklärungsaktion und den Rat hin zur Eigenversorgung grade bei Eiern und Gemüse/Obst.

LG, Andrea

gizmo
30.03.2012, 12:26
Ich finde das verschenken von Lebenden Tieren auch nicht so Toll, aber so kommen vielleicht noch ein paar mehr auf den gedanken Hühner zu halten.
Wenn so eine Aktion, dann richtig, würde das als Paket machen drei Hühner kleiner Sack Futter und eine Beschreibung wie man Hühner hält.
Ganz ehrlich lieber wollte ich verschenkt werden an jemánd mit etwas Grün im Garten und wenig oder keiner Erfahrung, als verkauft zu werden an einen Konzern der mich dann einpfercht und ich beim Legen den Hintern einer Anderen im Gesicht habe.

piaf
31.03.2012, 22:36
oh, wir bearbeiten das gleiche Thema ja auf 2 verschiedenen (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/50957-Hennen-statt-M%FCllm%E4nner?p=737233#post737233) Etagen.....