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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stall aus Porenbeton - Ytong



madm
16.02.2005, 14:12
........hat schon mal jemand einen Stall aus Porenbeton gemauert? :o
Was spricht dagegen? :-/

katja
16.02.2005, 14:29
Original von madm
........hat schon mal jemand einen Stall aus Porenbeton gemauert? :o
Was spricht dagegen? :-/

Diese Überlegung hatten wir bei der Planung des nächsten Stalles auch schon.
Porenbeton oder Ytong gibt an sich ein tolles Raumklima da die Wände vernünftig "atmen" können.
Von aussen muss so ein Mauerwerk mit gutem Aussenputz bearbeitet werden, sonst zieht die Wand den ganzen Regen ein *schlürf*

Bei einem Hühnerstall müssten dann aber auch noch die Innenwände quasi versiegelt werden da die Steine mit ihren Poren ein Paradies für Milben sein dürften. Also auch wieder Putz, der dann entweder mit wasserabweisender Farbe gestrichen wird, oder verfliest wird, oder...

Fazit: die Wand wird von Aussen und von Innen dichtgemacht und schon ist das tolle Klima futsch.

Dazu kommt, das Du erst ein richtiges Fundament errichten musst, also alles in allem eine aufwendige und vor allem teure Angelegenheit.

Wenn du allerdings einen Stall haben willst, der die nächsten 100 Jahre stehen soll, wäre zumindest der Aufwand gerechtfertigt. Aber die Kosten bleiben.


LG
Katja

ostraqwert
07.03.2005, 21:02
Hallo MADM,

als erstes sollten Sie wissen warum es ein Stall aus einem massiven Baustoff sein soll. Soll dieser im Winter beheizt werden können kann das natürlich auch mit einem Stall aus Holz erreicht werden. Es kommt immer nur auf den Aufbau der Wandschale an.
Bei der Wand aus Porenbeton muss ausserdem beachtet werden, dass die Wand frostsicher gegründet (Fundament) wird. Diese Gründung sollte mindestens 60 cm betragen und muss umlaufend sein. Es ist allerdings auch möglich ein Fachwerk mit Porenbeton auszumauern und man kann dabei die Vorteile beider Baustoffe nutzen. Bei Fachwerk reichen entsprechende Punktgründungen, die ebenfalls frostsicher ausgeführt werden müssen.
Soll der Stall im Winter beheizt werden, um eventuelle Wasserleitungen oder Tränken vor Frostschäden oder einfrieren zu schützen, sollte die Aussenwand aus einem 24 cm starken Porenbetonstein (YTONG) erstellt werden. Diese Mauerstärke ist meiner Meinung nach die ideale Dicke, um im Winter auch bei starker Kälte einen frostfreien Stall mit vertretbaren Heizkosten herzustellen. Beim Aussuchen der Steine ist darauf zu achten, dass es der PPW 2/040 ist. Der teurere PPW 2/035 muss es nicht sein, da dieser meiner Meinung nicht im Verhältnis des Einsatzgebietes zu den Mehrkosten steht. Diesen Stein wird man nur im Fachhandel finden und nicht im Baumarkt. Im Baumarkt werden in der Regel nur Steine mit höherer Rohdichte verkauft, zwecks Dachausbau und dem angeblich besseren Schallschutz.
Die Aussenwand muss mit einem Putz, der für Aussenbereiche geeignet ist verputzt werden, nicht wegen der landläufigen Meinung, dass diese sich vollsaugt wie ein Schwamm, sondern weil nach Jahren der Witterungseinflüsse eher Frostschäden auftreten. Dies wird allerdings in der Regel erst nach 5 bis 7 Jahren passieren. Der Aussenputz hat ausserdem keine Einwirkung auf das Klima im Stallinneren. Es muss kein spezieller Aussenputz für Porenbetonsteine sein. Es kann auch jeder andere handelsübliche Aussenputz sein. Eine Grundierung auf der Fläche des Aussenputzes kann muss aber nicht sein. Den Laien ist dies zu empfehlen, da hier die Saugfähigkeit des Steines vermindert wird und der Putz leichter zu verarbeiten ist. Der geübtere Handwerker wird dies mit einer Dusche durch den Gartenschlauch erledigen und entsprechend schnell den Putz aufbringen.
Im Innenbereich wird in der Regel genauso verfahren mit dem verputzen der Wandflächen wie beim Aussenputz. Aufgrund dessen, dass mit YTONG Steinen durch das vermauern auch vom nicht geübten Handwerker relativ gerade Mauerwerksflächen hergestellt werden können, kann man diese auch sofort verfliesen. Kommt natürlich der späteren Reinigung zugute. Wenn man sich dazu entschliesst, den Stall zu verfliesen, sollte man die Wand vorbereiten. Dies macht man indem man diese mit einem Wandhobel (Holzreibebrett mit starkem Sandpapier) abhobelt, (kreisförmige Bewegungen) um möglichst alle Unebenheiten in der Wandfläche zu entfernen. Anschliessend Wand abkehren und mit einem Gartenschlach schlussreinigen. Diesmal die Wand auf jeden Fall mit einem speziellem Grundierungsmittel bearbeiten und dann eben verfliesen. Das Klima wird jetzt ebenfalls nicht zerstört, da dies nur durch Heizen und Belüften entsteht, sowie durch die Ausdünstungen der beherbergten Tiere. Aber warm werden Sie es aufgrund des Baustoffes haben und einfrieren sollte, wenn der Stall mit einem Frostwächter versehen ist, der jetzt natürlich mit viel weniger Energie auskommt als in einem herkömmlichen Stall, auch nichts mehr. Wasserfeste Farbe oder Beschichtungen anderer Art als Fliesen würde ich bei einem YTONG Stall nicht vornehmen, da der Stein aufgrund seiner Dämmeigenschaften sehr weich ist und die Hühner dies nach kurzer Zeit herausgefunden haben, dass man auch das eigene Haus Essen kann.

katja
08.03.2005, 08:21
Original von ostraqwert
Die Aussenwand muss mit einem Putz, der für Aussenbereiche geeignet ist verputzt werden, nicht wegen der landläufigen Meinung, dass diese sich vollsaugt wie ein Schwamm, sondern weil nach Jahren der Witterungseinflüsse eher Frostschäden auftreten. Dies wird allerdings in der Regel erst nach 5 bis 7 Jahren passieren.

Warum treten denn Frostschäden auf. Natürlich weil die Steine erhebliche Mengen an Wasser aufnehmen und relativ lange speichern.



Der Aussenputz hat ausserdem keine Einwirkung auf das Klima im Stallinneren. Es muss kein spezieller Aussenputz für Porenbetonsteine sein. Es kann auch jeder andere handelsübliche Aussenputz sein.

Nöö, bei Porenbeton wird kein Hersteller einen normalen Zementputz empfehlen da dieser zuviel Feuchte an das Mauerwerk lässt.



Eine Grundierung auf der Fläche des Aussenputzes kann muss aber nicht sein. Den Laien ist dies zu empfehlen, da hier die Saugfähigkeit des Steines vermindert wird und der Putz leichter zu verarbeiten ist.
Der geübtere Handwerker wird dies mit einer Dusche durch den Gartenschlauch erledigen und entsprechend schnell den Putz aufbringen.

Ach nee, also doch saugfähig!?



Im Innenbereich wird in der Regel genauso verfahren mit dem verputzen der Wandflächen wie beim Aussenputz. Aufgrund dessen, dass mit YTONG Steinen durch das vermauern auch vom nicht geübten Handwerker relativ gerade Mauerwerksflächen hergestellt werden können, kann man diese auch sofort verfliesen. Kommt natürlich der späteren Reinigung zugute. Wenn man sich dazu entschliesst, den Stall zu verfliesen, sollte man die Wand vorbereiten. Dies macht man indem man diese mit einem Wandhobel (Holzreibebrett mit starkem Sandpapier) abhobelt, (kreisförmige Bewegungen) um möglichst alle Unebenheiten in der Wandfläche zu entfernen. Anschliessend Wand abkehren und mit einem Gartenschlach schlussreinigen. Diesmal die Wand auf jeden Fall mit einem speziellem Grundierungsmittel bearbeiten und dann eben verfliesen. Das Klima wird jetzt ebenfalls nicht zerstört, da dies nur durch Heizen und Belüften entsteht, sowie durch die Ausdünstungen der beherbergten Tiere. Aber warm werden Sie es aufgrund des Baustoffes haben und einfrieren sollte, wenn der Stall mit einem Frostwächter versehen ist, der jetzt natürlich mit viel weniger Energie auskommt als in einem herkömmlichen Stall, auch nichts mehr. Wasserfeste Farbe oder Beschichtungen anderer Art als Fliesen würde ich bei einem YTONG Stall nicht vornehmen, da der Stein aufgrund seiner Dämmeigenschaften sehr weich ist und die Hühner dies nach kurzer Zeit herausgefunden haben, dass man auch das eigene Haus Essen kann.


Eben um die Ausdünstungen der Tiere geht es doch. Wenn ich den Stall innen verfliese und keine ausreichende Lüftung habe, wird mir das Wasser an den Wänden herunterlaufen. Wäre die Wand nicht verfliest, könnte die Feuchte durch die Wand diffundieren.
Es ist ja gerade einer der Vorteile von Porenbeton, dass die Wand atmen kann.
Dies kann aber nur funktionieren, wenn die Wand nicht mit Fliesen o.ä. versiegelt wird. Eine Fliese hat nun mal eine glasierte Fläche (um kein Wasser aufzunehmen) und dann bleiben nur die Fugen als Diffusionsbrücken. Es sei denn ich nehme unglasierte Fliesen und dann ist der Hygieneeffekt futsch.

Somit würde sich für die Innenseite der Wände bei einem Stall nur ein Zementputz empfehlen lassen, welcher fest genug ist den Schnäbeln der Stallbewohner zu widerstehen.


LG
Katja

Klausemann
08.03.2005, 08:37
zitat:
Warum treten denn Frostschäden auf. Natürlich weil die Steine erhebliche Mengen an Wasser aufnehmen und relativ lange speichern.

Hallo Katja,

ganz einfach, das Volumen des Wassers vergrössert sich um 10 % , wenn es seinen Zustand von flüssig auf gefrohren verändert.
Beispiel: eine Flasche gefüllt mit Wasser würde im Forster ( äh Froster,danke Katja :) )aufplatzen, weil eben diese 10% Volumenerweiterung die Flasche aufsprengen.

Und so ist es auch mit den brösseligen Beton oder Putz, der sich mit Wasser voll saugt und durch die Volumenerweiterung aufgesprengt wird.

Gruss Klaus :)

katja
08.03.2005, 08:47
Original von Klausemann
zitat:
Warum treten denn Frostschäden auf. Natürlich weil die Steine erhebliche Mengen an Wasser aufnehmen und relativ lange speichern.

Hallo Katja,

ganz einfach, das Volumen des Wassers vergrössert sich um 10 % , wenn es seinen Zustand von flüssig auf gefrohren verändert.
Beispiel: eine Flasche gefüllt mit Wasser würde im Forster aufplatzen, weil eben diese 10% Volumenerweiterung die Flasche aufsprengen.

Und so ist es auch mit den brösseligen Beton oder Putz, der sich mit Wasser voll saugt und durch die Volumenerweiterung aufgesprengt wird.

Gruss Klaus :)

Ja Kläuschen,
Du weist doch, ich bin Blond ;D

Wenn ich mit vernünftigem Putz verhindere das Wasser in meine Wand kommt, kann es sich ausdehnen wieviel es will, meiner Wand macht das nichts :P

LG
Katja

PS.: Was bitte schön ist ein Forster?

Klausemann
08.03.2005, 09:02
Ja Kläuschen,du weist doch, ich bin Blond

das mußt du aber" jetzt " nicht so sehen ;)


Wenn ich mit vernünftigem Putz verhindere das Wasser in meine Wand kommt, kann es sich ausdehnen wieviel es will, meiner Wand macht das nichts :P

so kann man das auch sehen

PS.: Was bitte schön ist ein Forster?

gute Frage ;D

ostraqwert
08.03.2005, 10:15
zu 1.
erhebliche Mengen ist relativ. Ein Schwamm saugt sich innerhalb kürzester Zeit auch bei geringen Wassermengen voll. Also wenn man ihn (den Schwamm) im freien bei Regen liegen lässt, ist dieser auch sehr schnell vollgesaugt. Bei einem Porenbetonstein wird dies nicht passieren. Sollte der nach einem starken Regen mehr als 2 cm Wasser gesaugt haben ist das schon viel.

zu 2.
Zementputz wird nicht als Aussenputz empfohlen. Nur in dem Bereich der Spritzwasser gefährdet ist. Also im Sockelbereich, auf den Wasser direkt Einfluss nehmen kann. Zement ist ein hydraulisches Bindemittel, welches Wasser sperrt. Das heisst, kein Wasser wird durch den Zementputz an das Mauerwerk gelangen. Aussenputze sind immer Mischungen aus Kalk und Zement zusammen mit anderen Zuschlagstoffen. Kalk muss hier mitverwendet werden um dem Aussenputz ein gewisse Elastizität zu geben. Es treten sonst Spannungen an der Putzoberfläche auf, die Risse verursachen und durch die kann später wieder Oberflächenwasser durch Schlagregen eindringen, die wiederum zu Frostschäden führen können.

zu 3.
Natürlich saugfähig wie jeder mineralische Baustoff. An der Oberfläche, nicht wie ein Schwamm.

zu 4.
Eine funktionierende Belüftung gehört in jeden Raum, in dem sich Lebewesen aufhalten.
Keine Lüftung, Wasser an der Wand. Bei allen Wandbeschichtungen, egal ob Fliese, Zement, Kalkputz oder kein Putz.
Den Vorteil, das eine Wand, auch wenn diese aus Porenbeton besteht atmen kann, kenne ich nicht. Atmen können nur Lebewesen, da diese Lungen besitzen. Steine haben keine Lunge. Was im allgemeinen als Atmen bezeichnet wird ist die Fähigkeit das Wasser aus der Luft, sollte die Luftfeuchtigkeit zu hoch, was aber nicht passiert bei einer funktionierenden Belüftung, kurzzeitig zu speichern und anschliessend wieder abzugeben. Aber auch in diesem Fall würde die Luftfeuchtigkeit nur maximal 0,5 bis 1,2 cm in die Wand einziehen. Dies würde dann also vom Putz reguliert werden, da dieser mindestens 0,8 cm aufzubringen ist. Der Putz kann diese Aufgabe aber nur übenehmen wenn es sich um keinen Zementputz handelt. Dieser würde mit dem Wasser aus der Luftfeuchte sein Abbinden fortsetzen und nur noch höhere Festigkeit und Sperreigenschaften entwickeln.
Unglasierte Fliesen könnten ebenfalls als Wandbeschichtung verwendet werden, da diese sich auf jedenfall leichter reinigen lassen als Putzflächen.

Gruß
JD

Anton
08.03.2005, 17:26
Wie weiter oben schon gesagt wurde, wird ein handelsüblicher 24er Porenbetonstein, im verarbeitetem Zustand, niemals soviel Wasser aufnehmen, daß er völlig durchnäßt. Wieviele Häuser stehen in der Gegend herum, an denen der komplette Außenputz fehlt, weil dem Häuslebauer die Kohle ausgegangen ist. Beim genaueren hinsehen wird man feststellen, daß selbst nach mehreren Jahren keine Durchfeuchtung des Mauerwerks stattfindet. Um feuchtigkeitsbedingte Bauschäden zu verhindern, steht an erster Stelle, daß der Frosttaupunkt möglichst in die Mitte des Mauerwerks bzw. möglichst weit nach aussen verlagert wird. Unter dem Frosttaupunkt versteht man das Zusammentreffen von warmen Luftmassen aus dem inneren des Gebäudes und kalten Luftmassen von aussen. Dort wo die Luftmassen aufeinandertreffen entsteht Feuchtigkeit, die unter normalen Umständen wieder abtrocknet. Der Putz soll neben seiner optischen Funktion, das Mauerwerk vor der Verwitterung zu schützen oder aber eine zusätzliche Wärmeisolierung bringen, bei entsprechenden Zuschlagstoffen. Um zu Vermeiden, daß jegliche Art von Feuchtigkeit ins Mauerwerk gelangt, müßte zwischen Putz und Mauerwerk, eine Dampfsperre in Form von einer speziellen PE-Folie, oder aber einer Aluminiumfolie eingebaut werden, aber das wäre nun wirklicher vollkommener Blödsinn. Auch unglasierte Fliesen und deren Mörtelfugen sind durchaus dampfdurchläßig, wenn auch nicht in dem Maße wie zum Beispiel verputzte Untergründe. Eine funktionierende gut durchdachte Be- und Entlüftung der Räumlichkeiten, ist ein muß für jeden Hausbau oder von mir aus auch Stallbau.
So und nu hoffe ich, daß ich damals in Bauphysik auf der Meisterschule gut aufgepaßt hatte und dat alles so stimmt. Übrigens, stelle ich auf den Baustellen immer häufiger fest, daß in den Fensteranlagen zusätzlich Zwangslüftungen eingebaut werden um eine bessere Luftzirkulation im Gebäude zu erreichen. Fenster und Isolierung des Aussenmauerwerks sind mittlerweile so dicht, daß man wieder zu solchen Maßnahmen greifen muß. Man kann sein Haus auch "kaputt isolieren".

Gruß Stefan