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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Henne unversehrt aber tot



Pockmann
08.03.2012, 11:04
Liebe Hühnerfreunde,

erst einmal guten Tag. Ich bin neu hier und habe da gleich eine Frage. Ich halte Hobbymäßig ein paar Hühner. Gestern fand ich eine Henne tot aber unversehrt bis auf ein paar
ausgerupfter Federn. Sie hatte etwas Blut am Schnabel. Ich konnte aber sonst keine
Verletzungen feststellen. Vor ca. 4 Wochen hörte ich aufgeregtes Gegacker, die Hühner flitzten an mir vorbei Richtung Stall. Als ich auf die Nachbarweide blickte, sah es aus als hätte Frau
Holle die Kissen ausgeschüttelt. Ich fand dann eine Henne im Stall die ebenfalls über dem
Schnabel blutete, ansonsten aber auch unversehrt war. Das war am spät nachmittag.
Wer macht sowas?
Der Habicht würde seine Beute doch vor Ort verputzen, oder nicht.
Marder? Dachte immer die wären Dämmerungsaktiv.
Ach ja. die Hühner laufen uneingezäunt herum. Bäume und Busch soweit das Auge reicht.
Es lockt aber immer die freie Fläche. Verstehe ich nicht.

LG Rita

hagen320
08.03.2012, 11:19
Vermutlich der Habicht, wenn er gestört wird haut er ab und läßt die Beute liegen. Bäume sind super, da kann er gut ansitzen. Ich würde die Henne mal rupfen, dann müßtest Du die Einstiche der Krallen sehen.

Pockmann
08.03.2012, 11:31
Danke für deine Antwort. Da is nix mehr mit rupfen.
Wir haben gestern Beerdigung gefeiert. Hieße das, dass das Blut am Schnabel durch innere
Verletzungen kommt?

hagen320
08.03.2012, 11:53
Genau und der Habicht kommt bestimmt wieder.

Pockmann
08.03.2012, 12:05
Ups. Nu is mir aber ganz schlecht. Wozu hab ich 3 Hähne?
Die sollen nicht Skat spielen, sondern aufpassen.

Pralinchen
08.03.2012, 13:42
Kannst Du die Hühner nicht für eine Weile umzäunen? Falls der Habicht nochmal kommen sollte, kann Dir so ein Teilstück hilfreich sein, da es auch übernetzt werden kann. Wenn der Räuber einmal leichte Beute entdeckt hat, kommt er wieder.

LG, Andrea

Pockmann
08.03.2012, 13:53
ich weiß nicht warum sie momentan immer auf diese offenen Weide laufen. Es ist nie etwas gewesen.
Einzäunen ist nicht möglich. Zu große Fläche. Die düsen gefühlt täglich Hamburg-Hannover und zurück.
Wir haben ein kleines Waldstück in dem sie gern Siesta machen. Dann laufen sie mit den Ziegen und dösen
auch gern mal in deren Stall herum. Sandbaden unter Schlehenhecken und so weiter. Das ist wahres Hühnerleben
finde ich. Ich glaub die würden ausrasten wenn ich sie einsperren würde. Das Grundstück ist auch so schön bebuscht, sag ich mal. Also mordsmäßig bewachsen, dass sie eigentlich hervorragende Deckung hätten. Wir
haben eine Thuja die unten 4 Meter Durchmesser hat. Da sitzen sie dann gern auf den Ästen.

sil
08.03.2012, 14:19
Kannst du Hundebesuch sicher ausschließen?
Ein Huhn, das vom Habicht gepackt wird, hat wenig Chancen, noch davonzurennen. Es sei denn es wär ein junger, der noch übt. Meist sind die Hühner so geschockt vom ersten Griff, dass sie sich tot stellen und nicht mehr wehren. Und Habichte sind darauf angewiesen, dass sie möglichst erfolgreich jagen, die tun nicht lang rum.
Hunde dagegen jagen oft aus purem Spaß an der Freud, oft genug nicht mal gezielt ein Huhn. Die schnappen hin und bleiben mit dem Maul voll Federn, die das Huhn im Schreck losläßt, erst mal zurück. Oder sie erwischen tatsächlich auch mehr, aber lassen dann wieder los. Nicht alle Hunde sind in dem Sinne erfolgreiche Jäger, dass sie tatsächlich auch Beute machen. Die mischen so eine Hühnerhorde bloß heftig auf, wenns flattert und kreischt und rennt, dann ist das schon Spaß genug.

Aber egal wer's nun war, ich würd den Hühnern erst mal eine Woche Stallarrest verordnen. Egal obs sie darüber nun glücklich sind oder nicht.War's ein wildlebender Räuber, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er sich derweil woanders nach Essen umsieht.
Ansonsten wird er wiederkommen, solange er Erfolg hat. Vielleicht lernen die Hennen und Hähne recht schnell mehr Wachsamkeit, vielleicht aber auch nicht. Und wenn es kein Habicht war, hilft vielleicht auch die Wachsamkeit nichts.

Pockmann
08.03.2012, 14:57
Ja. Hunde kann ich ganz sich ausschließen. Mein Mann meinte eventuell Katze. Glaub ich aber nicht.
Meine eigenen nehmen vor den Hühnern reißaus. Dafür haben die Hähne schon gesorgt.
Die Jungs sind eigentlich sehr pfiffig wenns ums aufpassen geht.
Die jiddeln schon los wenn da nur ne Taube fliegt. Naja, is ja auch richtig so. Könnte
ja auch was anderes sein.
Aber vielen Dank für deine Antwort.

securio
09.03.2012, 15:27
Aus den Schilderungen und Beschreibungen schließe ich den Habicht als Täter aus. Habichte sind Grifftöter, die ihre Beute im Flug greifen und halten. Am Boden wird sofort, ohne Umstände, mit dem Rupfen begonnen. Meistens in der Brustgegend. Deswegen hätten deutlich sichtbare Verletzungen am Rumpf erkennbar sein müssen. Falke und Sperber schließe ich aus, weil die Hühner wegen der Größe nicht unbedingt ins Beuteschema passen. Zudem sind Falken Bisstöter, die ihre Beute "in der Luft" schlagen und die abgetrudelte Beute am Boden mit einem Biss ins Genick töten.
Wahrscheinlich, wegen der Blutspuren am Schnabel ist ein Fuchs der Übeltäter. Genau weiss man es aber erst, wenn man den Angriff beobachten konnte. Der Fuchs greift zu und versucht, die Beute zu erwürgen. Der Marder beisst tief in den Körper und reisst sofort Stücke heraus.
Interessantes zum Thema Beutegreifer findet man auf www.saarlaendischer-jagdfalkenhof.de.

Gluckenheil
Sec.