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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Barbarisch oder nicht?



Kayli
23.02.2012, 21:41
Hallo.
Ich habe eine Frage und bin mir nicht einmal wirklich sicher, ob es eine Frage ist, über die man überhaupt nachdenken darf ...

Zuerst: Ich habe überhaupt keine Ahnung von der Haltung von Hühnern, Enten o.ä., dieses Forum bei meiner Suche im Internet nach der Antwort auf meine Frage entdeckt und hoffe, dass ich die Antwort hier vielleicht bekomme.

In unserer Nähe ist ein Teich, an dem ich eigentlich jeden Tag mindestens einmal vorbeilaufe. Seit Jahren tauchen dort im Fürhling immer Enten mit ihren Jungtieren auf. Mal sind es zwei Mütter (tut mir leid, wenn ich die richtigen Fachbezeichnunen nicht kenne :rotwerd ) mit drei bis zehn Küken. Leider überleben immer weniger. Vorletztes Jahr schwamm auf dem Teich eine Mutter mit acht Küken, von denen eines sehr schwach aussah und nicht einmal über einen kleinen Stock im Wasser schwimmen konnte, den die anderen scheinbar nicht einmal bemerkt hatten.
In einem Anflug von purer Dummheit habe ich das Kleine mitgenommen und wollte es aufpäppeln - es konnte nicht einmal stehen, nicht gehen, nur ganz leise fiepsen - und ich hatte doch überhaupt keine Ahnung von soetwas! Habe mich im Internet versucht schlau zu machen. Leider vergebens, denn das Tier starb noch am selben Tag nur wenige Stunden, nachdem ich es mitgenommen hatte neben einem Teddy ... seitdem fühle ich mich schrecklich.
Letztes Jahr erschien wieder eine Mutter, mit zwölf Küken, der es scheinbar völlig egal war, wie nah die vorbeilaufenden Menschen ihren Kleinen kamen. Einige Zeit blieben es alle zwälf. Dann waren es elf, es wurden von Tag zu Tag weniger. Am Ende hat kein einziges überlebt, obwohl eigentlich keine Hunde in die Nähe des Teiches kommen.
Im Grunde haben noch nie alle überlebt - bis auf einmal, als eine Mutter nur drei Küken hatte.

Jetzt frage ich mich, wenn es dieses Jahr schon wieder so viele Küken sind, ob es barbarisch wäre sich darüber Gedanken zu machen ein solches mitzunehmen. Oder zwei (ich habe in der Suchfunktion geschaut, aber nichts dergleichen gefunden - jedoch, dass Enten alleine nicht glücklich sind). Ich würde, wenn das überhaupt moralisch denkbar ist, die Küken groß ziehen und dann wieder auf dem Teich aussetzten, wenn ich mir sicher sein kann, dass sie überleben.

Aber andererseits habe ich einfach sehr große Angst, dass ich vielleicht gerade das Küken "rette", das auch so überlebt hätte - oder das die Enten bei mir sterben. Ist es besser der Natur ihren eigenen Weg zu lassen oder darf man eingreifen?

Bitte antwortet mir wenn ihr wollt auch einfach mit "Ja" oder "Nein" zu der Frage, ob ich darüber nachdenken sollte soetwas zu tun. Ich gebe zu, dass ich mir noch nicht viele Gedanken gemacht habe, da ich auch denke, dass es verboten ist. Ich möchte einfach nur Gewissheit haben, da ich mich auch schlecht fühle, wenn ich zusehe, wie diese Entchen jedes Jahr sterben und dann tot im Teich liegen ... von mir aus könnt ich mich auch gerne darauf hinweisen, dass es natürlich verboten ist und auch barbarisch, dann habe ich jedenfalls Gewissheit, dass ich nichts in dieser Richtung tun kann und mich daher nicht schlecht fühlen muss.

LG,
Kayli

sil
23.02.2012, 22:16
Ich weiß nicht, ob es verboten ist (ich glaube aber: ja. Man darf, sinngemäß, keine wildtiere einfach so aus der Natur nehmen) - abgesehen davon gibt es viele Gründe, warum kleine Entchen nicht groß werden.

Evtl ist der Infektionsdruck zu hoch und sie haben noch zu wenig Abwehrkräfte.
Evtl ist ein Räuber im oder am Teich.
Evtl ist das Wasser verschmutzt, das Futter das sie finden, zu sehr mit irgendwas giftigem belastet, evtl finden sie auch nicht genug Futter? Oder sie werden von wohlmeinenden Leuten gefüttert, aber mit etwas, das ihnen schadet?
Evtl ist das Wetter zu kalt, zu nass, zu windig, zu trocken....

So oder so wäre ich ohne die Gründe für das Entenkükensterben zu kennen sehr zurückhaltend mit dem Einmischen in irgendeiner Form.
Wie du selbst erlebt hast, kann so ein kleines Tier trotz oder vielleicht auch grade wegen der Hilfe, die man da leistet, sterben.
Für den nächsten akuten Notfall, den du vielleicht entdeckst, solltest du dich auf jeden Fall schon jetzt sehr genau über die Bedürfnisse von Entenküken informieren. (Ich habe z.B. mal eines halb tot aus einem Brunnen gefischt, weil die, die es gefunden und mitgenommen hatten, um es zu retten, ganz sicher waren, dass es um glücklich zu sein nur Wasser unter dem Bauch braucht. Dass es sich ohne Mutter nicht warmhalten kann und dass seine Daunen mit der Zeit durchweichen, auf die Idee kamen die gar nicht - hatten es ja nur gut gemeint....)

Wenn du unbedingt meinst, etwas tun zu müssen um dein Gewissen zu beruhigen, wäre es vielleicht eine Idee, Starterfutter für Enten zu besorgen und in Maßen zuzufüttern?

Günter Droste
23.02.2012, 22:44
Für die Erhaltung der Art ist es ausreichend, wenn beim Tod der "Elterntiere" nur zwei von vielen vielen Jungtieren überlebt haben - das ist nichts babarisches, das ist die Norm.

Pixo
23.02.2012, 22:50
Hallo,

kannst du nicht heimlich ein Häuschen am Teich setzen. Und morgens und abends heimlich auf bzw. zu machen.:-)

Ich finde es ganz toll zu lesen, dass Menschen sich über solche Sachen Gedanken machen.
Bei die richtige Entscheidung kann ich dir nicht helfen.

Die Idee vom Sil mit dem Starterfutter gefällt mir aber auch.

Grüße

Pixo

Tobi1992
23.02.2012, 23:00
Ich würde nicht eingreifen...das ist eben natürliche Auslese, die Mutter Natur wohl nicht ohne Grund so eingerichtet hat.
Wie du wohl gemerkt hast, ist es nicht einfach, Küken ohne die Notwendige Vorkenntnis und Ausrüstung aufzuziehen. Ein Küken einfach neben einen Teddy zu setzen reicht leider nicht aus...leider wissen das die Wenigsten...

Kayli
23.02.2012, 23:21
Vielen Dank für eure Antworten!!!

Ich denke - als Unwissender Beobachter - es liegt wohl am ehesten daran, dass die Enten und ihre Küken mit Brot gefüttert werden. Dir Küken vor allem, weiß sie so niedlich sind. Wenn es an an verschmutztem Wasser liegen würde, würden die Enten nicht jedes Jahr an derselben Stelle ihre Küken großziehen, glaube ich.
Soll ich den Menschen die vorbeikommen und Brot ins Wasser werfen sagen, dass sie das wenn möglich lieber lassen sollten - oder kann es sein, dass die Enten gerade wegen dem Brot jedes Jahr wiederkommen?

Ja, das habe ich mir auch schon gedacht, daher habe ich mich auch schon hier durch das Forum gelesen.
Das mit dem Brunnen klint schrecklich - wie sollte das Küken denn da wieder heraus kommen? ...

Sollte ich das Starterfutter den Enten dann einfach "zuwerfen" oder an einen Ort am Ufer ausstreuen/in ein Schälchen tun?



Barbarisch meinte ich eher den Gedanken ein eigentlich völlig gesundes Jungtier seiner Mutter wezunehmen. Wenn ich ein Kind wäre und meiner Mutter weggenommen werden würde "um mich zu retten" würde mir das nicht gefallen. Wenn ich überleben würde, würde ich mich später damit abfinden, einsehen, dass es wahrscheinlich das richtie war - aber ich weiß ja nicht, wie Entenküken denken ...



Das Problem ist, dass sich wirklich sehr viele Menschen um dem Teich aufhalten - ein Häuschen würde z.B. von unwissenden Kindern wohl geöffnet/geschlossen oder zerstört werden.



Ich hatte das Küken auf eine Decke gesetzt, da ich keine Rotlichtlampe besitze, ihm Wasser hingestellt und nach einiger Recherche im Internet habe ich ihm Gras und aufgeweichte Haferflocken angeboten - es hat nichts angenommen ...

Nicht eingreifen? In Ordnung ... in wie weit zählt "Starterfutter anbieten" als eingreifen?


LG,
Kayli

Okina75
24.02.2012, 00:10
Mann, lasst doch die Natur einfach Natur sein...
Von unserem menschlichen Standpunkt aus gesehen mag es Shite sein, wenn die Enten dauerhaft keine Jungen aufgezogen kriegen, und auch den Entenmüttern mag das vorübergehend nahe gehen...
Aber die Natur hat es eben aufgrund der hohen Jungenverluste so eingerichtet, dass Stockenten viele Eier legen. Legte sie statt 8- 12 nur 4- 6, würde am Ende nie ein Junges durchkommen, bei mehr sind es halt 2- 3, und das langt völlig, die Art zu erhalten.

Hast Du denn mal die Ursachen analysiert, warum die Kükensterblichkeit so hoch ist? Hechte im Teich, viele Erpel, wie hoch ist die Population am wie großen Teich?
Alles in allem sind die Kükenverluste der entscheidende Populationsregulator, so dass es nur schwerlich zu viele Enten werden können. Überlege mal, was wäre, wenn jede Ente im Jahr ihre 8- 12 Küken hoch bekäme? Das wären im Spätsommer/ Herbst 20 neue Enten, die ihren Platz finden und behaupten müssen, bzw, die mit den Ressourcen des Lebensraumes klar kommen müssen, welche aber bereits von den Altvögeln erschöpfend ausgenutzt werden...
Wohin also mit potentiell 20 zusätzlichen Enten... Verstehst, was ich meine ;)?
Das es immer weniger Überlebende pro Gelege gibt, zeigt schon, dass die lokale Population ihrem Limit recht nahe ist, jede Förderung wäre daher eher kontraproduktiv für alle Enten und den Lebensraum.

Daher greife nicht ein, auch nicht mit Starterfutter, was wahrscheinlich ohnehin nix bringen wird, denn was die Altente nicht kennt, wird sie auch ihren Küken nicht zeigen/ schmackhaft machen.

K1rin
24.02.2012, 00:54
Ich würde die Entenfamilie nicht trennen. Deine Beobachtungen sind klar erschreckend, auch für mich. Ich rate dir, nimm Kontakt zum Tierschutz auf und erzähle denen von dem jährlichen Entensterben. Die können sich dann an das Ufer setzen und selbst einige Zeit sich von den Enten ein Bild machen. Es gibt sogar Freiwillige, die nichts davon abhält von morgens bis abends so eine Aufgabe zu übernehmen.

Ernst
24.02.2012, 14:24
Deine Beobachtungen sind klar erschreckend, auch für mich. Ich rate dir, nimm Kontakt zum Tierschutz auf und erzähle denen von dem jährlichen Entensterben. Die können sich dann an das Ufer setzen und selbst einige Zeit sich von den Enten ein Bild machen. Es gibt sogar Freiwillige, die nichts davon abhält von morgens bis abends so eine Aufgabe zu übernehmen.

Auf diese Zeitgenossen wartet der "Tierschutz" gerade. Die haben mit ihrem wenigen Personal genug zu tun, die wirklichen Probleme zu lösen. Wenn die mit so einem Blödsinn noch mehr Probleme aufgehalst bekommen, dann sind die immer begeistert. Ich sehe das bei uns in der Biologischen Station. Da werden jedes Jahr neben unzähligen jungen Vögeln auch Entenküken abgegeben. In ihrem Unverstand sammeln die Leute die Tiere ein, weil sie glauben, dass sich da jemand drum kümmern müßte. Wie sagte Karin das so nett? " Es gibt sogar Freiwillige, die nichts davon abhält von morgens bis abends so eine Aufgabe zu übernehmen". Natürlich gibt es solche Freiwilligen. Die sind aber mit wichtigeren Aufgaben voll ausgelastet.
Wenn Ihr wirklich etwas für die Natur sinnvolles tun wollt dann schließt euch einer Naturschutztruppe in Eurer Nähe an. Da könnt Ihr dann einen vernünftigen Beitrag für den Erhalt von Natur und Umwelt leisten.. Ganz nebenbei bekommt ihr auch noch einen Einblick von den ganzen Zusammenhängen in der Natur. Mit diesem Wissen kämt ihr dann auch nicht auf so einen Unfug. Denn es ist genau wie Günter schon sagte. Es werden nicht alle 12 Entenküken für den Erhalt der Art gebraucht. Die Natur arbeitet mit Überschuß, um alle zu versorgen. Die Frösche z. B. brauchen auch nicht alle 300 Jungtiere eines Laichklumpens. Einige wenige Frösche von den 300 Kaulquappen reichen zur Arterhaltung. Alle anderen dienen als Futter für viele Tiere. Angefangen bei den Libellenlarven, bis hin zum Storch. So ist es überall in der Flora und Fauna eingerichtet.
Diese Form der Gefühlsduselei braucht die Natur nicht.

MfG

Ernst Niemann

Kayli
24.02.2012, 14:47
@Okina75: Natürlich reichen 2 um die Art zu erhalten, es ist sicher, dass ich die Natur einfach Natur sein lassen kann - wenn es allerdings Menschen wären, würde ich versuchen die Kinder zu retten - egal, ob es reicht, dass zwei überleben. Genau das geschieht auch auf der Welt: Menschen versuchen Menschen zu retten. Menschen nehmen verwaiste Tiere auf und versuchen sie zu retten - auch, wenn diese, wenn es nach der Natur ginge, gestorben wären. Meine Frage war lediglich, in wie weit ich eingfreien darf. Die Antwort habe ich jetzt: Ich werde kein Küken versuchen zu "retten", indem ich es mitnehme.

Hechte sind nicht dort, Erpel schon. Sehr viele eigentlich. Letztes Jahr waren fünf Erpel an dem (eher kleinen) Teich, zwei Entenmütter mit einmal zwölf und einmal zwei Küken (nur eines von den zwei der einen Mutter hat überlebt). Ja, das verstehe ich und es leuchtet mir auch ein. Es ist trotzdem schwer einfach tatenlos zuzusehen - was ich aber wohl tun werde.

@K1rin: In Ordnung, ich lasse die Enten ihre Ruhe haben.

@Ernst: Die Idee mit der Naturschutzgruppe finde ich gut, danke.
Ja, es stimmt, es ist einleuchtend und klingt logisch. Nur der letzte Satz verwirrt mich jetzt: Wenn die Natur diese Gefühlsduselei nicht braucht, darum ist dann der Mensch entstanden, der sie empfindet?

LG,
Kayli

Ernst
24.02.2012, 15:21
Ja, es stimmt, es ist einleuchtend und klingt logisch. Nur der letzte Satz verwirrt mich jetzt: Wenn die Natur diese Gefühlsduselei nicht braucht, darum ist dann der Mensch entstanden, der sie empfindet?


Hallo Kayli,

als der Mensch entstanden ist, hat er sich diesen Luxus der Gefühlsduselei auch noch nicht geleistet. Das kann sich unsere Gesellschaft erst seit einigen hundert Jahren gönnen. Nimm als Beisspiel mal die Eskimos. Da war es bis ins letzte Jahrhundert noch üblich das alte und gebrechliche Mitglieder einer Gruppe zum erfrieren zurückgelassen wurden, damit sie dem Rest der Gruppe nicht zur Last fallen, oder gar das Überleben der Gruppe gefährdeten. Bei wohl allen nomadisierenden Völkerstämmen der Welt war früher normal, dass Neugeborene getötet wurden, wenn die Nahrungssituation schlecht war. Das überleben der Gruppe hatte immer Priorität. Nur so hat es die Menschheit geschafft bis zum heutigen Tag zu überleben. Der Mensch ist nicht wegen seiner Fähigkeit zu Ethik und Moral entstanden. Das ist erst seine neueste "Errungenschaft" in dem langen Zeitraum seiner Entwicklung. Es ist auch nicht sicher ob, u. A. wegen der Auswirkungen, die durch diese Veränderung der Denkweise entstehen, der Mensch sich auch in der Zukunft diesen Luxus leisten kann.

MfG

Ernst Niemann

acer
24.02.2012, 15:25
@Okina75: Natürlich reichen 2 um die Art zu erhalten, es ist sicher, dass ich die Natur einfach Natur sein lassen kann - wenn es allerdings Menschen wären, würde ich versuchen die Kinder zu retten - ....................... Nur der letzte Satz verwirrt mich jetzt: Wenn die Natur diese Gefühlsduselei nicht braucht, darum ist dann der Mensch entstanden, der sie empfindet?

LG,
Kayli
Schau dir mal an was die Menschen für ein Elend in der Welt verursachen. Das war nie so vorgesehen. Jedes Tier lebt in seiner Umwelt, vermehrt sich zur Arterhaltung und überzähliger Nachwuchs dient der Erhaltung anderer Arten die wiederum die Art ihrer Beutetiere durch natürliche Auslese erhalten. Deine Entenbabys sterben um andere Lebewesen zu ernähren.

raspi
24.02.2012, 17:02
Hallo,

versuche das selber zu beobachten und zu verstehen. Du bekommst dann mehr Antworten als du dir vorstellen kannst.

Würde vom Starter auch abraten, den dann kommen evtl. Kleinen durch die einen Gen-schaden haben und das würden sie dann im Schlimmsten Fall weiter geben. Häuschen ist eine super Idee, aber bei Haustieren. Die Enten müssen sich anpassen lernen, und schauen was um sie passiert.

Es ist natürliche Auslese, da in der Natur nur die mit den besten Genen überleben können.

Auch wenn es dir schwer fällt, lasse es sein und beobachte lieber damit du verstehen kannst. Konzentriere dich nicht nur auf die Enten, sondern auf das Wasser, die Umgebung, und die Tiere die im und um das Wasser sich aufhalten.

LG Magdalena

Iulia
24.02.2012, 17:50
Barbarisch meinte ich eher den Gedanken ein eigentlich völlig gesundes Jungtier seiner Mutter wezunehmen.
...
Nicht eingreifen? In Ordnung ... in wie weit zählt "Starterfutter anbieten" als eingreifen?
LG,
Kayli

Ja, das wäre typisch Mensch und barbarisch dem Küki gegenüber. imho

Nicht eingereifen bedeutet nicht eingreifen. Nicht ein wenig eingreifen, nicht irgendwas hinstellen, zufüttern, sondern die Natur machen lassen.

Als Kind hatte ich auch solche Flausen und wollte am liebsten jedes Lebewesen retten. Meine Oma lebte mir das vor und quälte eine Reihe von Wildtieren "aus Liebe" zu Tode.
>:(
Lernen, beobachten und vor allem Verstehen ist dabei wichtig. Und daür kannst Du dir Bücherzulegen, dich beim zuständigen Naturschutzamt mal erkundigen, dir eben Fachwissen angeignen. Vielleicht möchtest Du später auch beruflich etwas in diese Richtung machen?

Oder bist Du schon erwachsen?

Lg
Iulia

sil
24.02.2012, 18:56
Kayli, du hast ja jetzt einige Meinungen gehört und vielleicht mehr oder weniger gründlich darüber nachgedacht. Auch wenn von mir der Vorschlag mit dem Starter zufüttern kam, möchte ich doch noch sagen, dass ich auch eher dazu neige, Natur Natur sein zu lassen. Bloß tue ich mich oft sehr schwer damit, zu entscheiden, was nun ursprüngliche Natur und was menschengemachte Natur ist. Wenn ein Teich inmitten eines dicht besiedelten Gebietes liegt, ist die Natur darin und drum herum meines Erachtens schon sehr gestört. Wenn Entenküken sterben, weil sie von unvernünftigen Spaziergängern mit Brot und Semmeln gefüttert werden, hat das mit einem natürlichen Kreislauf, indem ein Leben geht um ein anderes zu erhalten, nur noch bedingt etwas zu tun.
Wenn an einem Teich, womöglich, weil dort viel von Menschen gefüttert wird, zuviele Enten sind, so dass die Population insgesamt so hoch ist, dass eine Stockentenmutter ihre Jungen nicht abseits halten kann, hat das auch nichts mehr mit einem Gleichgewicht der Natur zu tun.
Das sind jetzt alles nur Spekulationen meinerseits, wie es dort genau aussieht, weißt du von uns wahrscheinlich am Besten, denn du bist vor Ort. Ich persönlich würde immer tun, was ich selbst für richtig halte, was selbstredend nicht ausschließt, dass ich mir andere Meinungen einhole, mir Infos besorge und alles so gut es mir möglich ist bedenke.

piaf
24.02.2012, 19:08
Hallo zusammen

sich Gedanken zu machen ist der erste und wichtigste Ansatz, direkte Hilfe kann aber sehr schnell in wirklich großen Schaden ausarten, das wäre ja nun nicht das Traumziel. Wenn einem solch eine Sache auffällt, sollte man bei einem städtischen Bereich das Grünflächenamt ansprechen. Man trudelt zwar von a nach b aber irgendwann findet sich ein Zuständiger. Es kann ja sein dass irgendwas mit dem Wasser nicht stimmt, vielleicht ist auch ein Grund bereits bekannt.

Sich drum kümmern ist schon richtig, zufüttern mit Kükenpellets würde ich aber überhaupt nicht, das wäre nur eine scheinbare Hilfe und ein zu großer Eingriff in den natürlichen Ablauf.

Klopf in den Ämtern an, dafür sind sie da. Beschreib Dein Beobachtungen und nerv auch wenns sein muss ;)

Gruß piaf

hein
24.02.2012, 19:28
@Ernst: Die Idee mit der Naturschutzgruppe finde ich gut, danke.
Ja, es stimmt, es ist einleuchtend und klingt logisch. Nur der letzte Satz verwirrt mich jetzt: Wenn die Natur diese Gefühlsduselei nicht braucht, darum ist dann der Mensch entstanden, der sie empfindet?

LG,
Kayli

Kayli!

Ich finde es super, das Du dir darüber Gedanken gemacht hast! Auch das mit der Naturschutzgruppe finde ich Super!

Zu der Frage - Warum der Mensch....

Kayli - es gibt immer wieder Fehlbildungen usw. in der Natur! Und die Natur entwickelt sich immer weiter!

Wozu der Mensch nützlich ist, das weiss keiner! Das wird man wohl erst in ein paar Millionen von Jahren wissen!

Denke mal an die Urzeit! Da gab es z. B. Saurier! Irgendwann sind diese Ausgestorben! Und so sind auch jetzt laufen Tierrassen am aussterben! Täglich sterben Tierrassen aus! Aber irgendwie hat die Natur aber alles im Griff und entwickelt sich laufend weiter! Auch der Mensch wird sich weiter entwickeln und vielleicht irgendwan auch wieder aussterben! Man weiss es nicht!

Nur bei deinen Enten würde ich es auch der Natur überlassen! Ich selber würde ab und an ein Stück Brot mitnehmen und mich freuen, wenn es den Enten gut geht! Wird irgendwann eine kleine Ente überleben so freue dich noch etwas mehr darüber! Wird keine überleben, so ist es die Natur! Vielleicht hat diese kleine Ente aber dafür gesorgt, das irgendjemand seinen Hunger stillen konnte und somit auch überlebt hat! Also war auch diese kleine Ente sehr nützlich!