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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vollkommen wirr von den Futtermöglichkeiten...



chicken de luxe
22.02.2012, 20:02
Hello!

Nachdem ich jetzt schon einige Zeit mit der Planung und Umsetzung des Stallbaues beschäftigt bin, wende ich mich nun dem nächsten ebenso interessanten Thema zu: der Fütterung :jaaaa:

Ich habe nicht herausfinden können warum ich meinen Hühnern Legekorn füttern sollte (müssen).

Ok, Versorgung mit allen notwendigen Stoffen...klar.

Im April werden je ein Marans, Araucana, Totleger und Vorwerkhuhn einziehen. Also keine Legehybriden. Uns geht es nur um Eier, wir werden die Hühner nicht essen. Mir ist auch klar, dass die Legeleistung hinter den Hybriden zurückbleiben wird, dafür finde ich diese Hühner aber hübscher als die "Normalen". So viel mal zur allgemeinen Erklärung welche Hühner und wozu.

Über eine Anzeige haben wir jemand gefunden der verschiedene Hühnerrassen züchtet und auch auf Ausstellungen damit geht. Lt. dem Züchter ist das Füttern mit gequetschten Körnern (Mais, Hafer, Gerste) in Ordnung, ich kann "wenn ich will" Legekorn auch füttern.

Ok, will ich eigentlich nicht. Trotzdem möchte ich natürlich, dass meine Hühner gesund sind und bleiben und mit allem versorgt werden was benötigt wird.

Wenn ich das bis jetzt mal richtig verstanden habe, dass geht es scheinbar hauptsächlich um die mögliche Unterversorgung mit Eiweiß bei eigenen Mischungen. Nun, was soll/kann mich abhalten zu den Körnern entsprechende eiweißreiche Nahrung zu füttern? Natürlich vorausgesetzt, man ist willens den (vermutlichen) Mehraufwand zu tragen.

Wir barfen unsere Hunde, ich bin also auch hier bereit einen gewissen Mehraufwand zu leisten dafür, dass ich weiß, dass das Futter genau so ist wie ich möchte und frei von jeden Zusätzen die ich nicht möchte.

Würdet ihr mir zustimmen, wenn ich sage, dass das ja an sich kein Problem sein kann?? Ich weiß, weit aus dem Fenster gelehnt ;)

Achja, einzig das Verfüttern von gekochtem/zubereitetem Menschenessensresten lehne ich wirklich ab! Das geht gar nicht bei mir.

Ich habe hier im Forum von diesem Futterrechner gelesen, aber scheinbar muss man dafür in dem anderen Forum angemeldet sein. Das werde ich auch noch machen, damit ich mir das mal ansehen kann. Vielleicht hilft mir das auch noch weiter.

In der Zwischenzeit wäre ich froh, wenn ihr mich an Euren Argumenten für oder gegen meine Meinung teilhaben lasst :)

lg, Yvonne

Freddy
23.02.2012, 07:33
Moin, ja genau, Du hast das richtig verstanden. Es spricht nichts dagegen, einen Mehraufwand zu betreiben, sofern man zeitlich & finanziell dazu in der Lage ist. Eine Basis an Grundwissen sollte natürlich ebenso vorhanden sein. Wenn Du also eine überschaubare Zahl an Hühnern hast, also keine 50 oder mehr, kannst Du doch Körnermischung & besagte Extras füttern.

Liebe Grüße Katja

dobra49
23.02.2012, 10:42
Ich kaufe lieber eine fertige Futtermischung, da steht genau drauf, in welchem Verhältnis die Bestandteile gemixt sind. Zusätzlich bekommen die Hühner Weichfutter je nach Anfall.
Körnerfutter selbst zu mischen trau ich mir nicht zu.

sil
23.02.2012, 18:22
Ich denke, es muß auch bedacht werden, ob die Hennen Freigang haben oder im begrenzten Auslauf oder gar in einer Voliere leben, wie der Bereich, in dem sie sich aufhalten können, strukturiert ist usw. Agile Hennen einer ursprünglichen Landrasse, die ihre 120 bis 150 eier im Jahr legen und unbegrenzten Freilauf in einem nicht Hühnerübervölkerten, abwechslungsreichem Gelände mit einigermaßen intakter (Wild-)flora und Fauna genießen, können mit einer einfachen Körnermischung zusätzlich und einer ausreichenden Kalkversorgung lange Jahre gesund und legend bleiben. Hybriden, von denen mindestens 200 Eier im Jahr erwartet werden und deren Lebensraum ein kahlgescharrter Auslauf von wenigen qm ist, brauchen natürlich eine ganz andere Futtermischung in ganz anderer Qualität und Quantität. Außerdem ist natürlich auch entscheidend, wie penibel man eine optimale Futterversorgung durchziehen möchte, wie sehr man bereit ist, sich entsprechend zu informieren und wieviel Aufwand man tatsächlich betreiben möchte, wie abhängig man sich von Futter-, Nährstoff-, Bedarfstabellen abhängig machen will und nicht zuletzt auch davon, welche Hühner man denn nun hält.

chicken de luxe
23.02.2012, 19:33
Schönen Abend!

Ich habe ein bissl das Gefühl, dass die Antworten von Euch beiden, Katja und sil, eher ablehnend gegenüber der Selbstmischung sind. Liegt das daran, weil ihr persönlich lieber Fertigmischungen gebt, weil es einfacher/billger/schneller etc. ist? Das soll keine Abwertung sein, aber ich denke, so wie Katja es gesagt hat, dass man bei mehr Hühnern einfach alles etwas mehr effektiv gestalten muss. Und ich geh jetzt mal davon aus, dass ihr mehr Hühner habt. Oder seid ihr nur vorsichtig, Newbies glauben zu lassen, dass das einfach sein könnte?

Sil´s Erläuterungen leuchten natürlich ein. Etwas schwierig noch für mich das Selbstsuchen einzurechnen, das werden ja meine ersten Hühner sein. Der Plan ist schon der, dass die Hühner unter Aufsicht des Bodenpersonals auch durch den ganzen Garten dürfen, tagsüber ist aber Auslauf angesagt. Und für meine Begriffe hat es bis jetzt ganz schön viel "Viecherzeug" bei mir im Garten gegeben, aber ob das auch viel für Hühner ist?

Ich beschäftige mich mit Kräuterkunde und bin immer interessiert an neuen Erfahrungen auch anderer Menschen. Die gibts also immer bei uns und ich werde auch den Hühnern Ihre eigenen Kräuter und "Un"kräuter anbauen (ich habe sogar eigene Tröge mit Brennesseln *g*)

Problematisch sehe ich die Größe der Gebinde, entweder man kann es im Reformhaus im 1/4 kg Sackerl kaufen oder in 30 kg Säcken. Allein bei einer 3-4 Kornmischung habe ich um die 100 kg Futter. Von zb Sonnenblumenkernen, Bohnen, Erbsen, etc etc etc gar nicht zu reden. Daran fressen 4 Hühner wie lang? Lang genug vermutlich um Ungeziefer in die Körner zu bekommen...

Müssen die Körner frostfrei aufbewahrt werden? Oder auch die Fertigmischung?

Ich habe nun auch schon in den Rechner reinschauen können, ist ein wirklich sehr cooles Ding, man braucht nur ein bissl Übung damit. Aber das wird schon, ich hab ja GsD schon bevor die Hühner da sind, begonnen mich mit allem was dazugehört zu beschäftigen ;-)

Ich werde mal versuchen am Wochenende auf einen grünen Zweig mit dem Rechner zu kommen!

lg, Yvonne

sil
23.02.2012, 21:28
Nein, ich hab gar nichts gegen das Selbermischen. Ich denke halt nur, dass man ein Tier im Freilauf nicht so kontrolliert ernähren kann wie eins, das im begrenzten Bereich von Stall und Auslauf gehalten wird. Und ich denke, dass alle Futterberechnungen letztendlich doch nur Theorie sind, weil die Werte, mit denen da jongliert sind, bestenfalls grobe Anhaltspunkte liefern können. Nicht jedes Huhn ist gleich, nicht jede Haltung ist gleich, nicht jede wissenschaftliche Erkenntnis ist bereits am Endpunkt des Wissens angekommen und deswegen unumstößlich und letztendlich kommen Hühner auch über lange Zeit mit grober Fehlernährung zurecht, ohne dass sie in der Legeleistung nachlassen. Damit will ich jetzt keinen Freibrief geben für bewußt mangelhafte Versorgung, ich will nur deutlich machen, dass es kaum einen Maßstab für die "optimale" Ernährung gibt. Dazu kommt das sich voneinander unterscheidende Wissen und das ebenfalls völlig unterschiedliche Bewußtsein für bestimmte Zusammenhänge. die einen schwören auf Legemehl, weil da alles drin ist, was die heutige Wissenschaft einem Huhn an Futterbedarf zuerkennt, die anderen verteufeln es aus den unterschiedlichsten Gründen.
Was ich sagen will; Jeder ist zunächst mal in der Pflicht, sich wenigstens im Groben über die Bedürfnisse seiner Viecher zu informieren. In der Art, wie er diese Bedürfnisse dann stillt, ist er frei. Wenn jemand ein gutes Gewissen hat indem er Legemehl in die Tröge klatscht, soll ers tun, und wenn ein anderer im Feinkostladen einkauft um dann vier-Gänge-Menüs zu kochen, bitte. Dazwischen gibt es soviele Varianten, wie es Hühnerhalter gibt.

Murmeltier
23.02.2012, 21:43
Sehr schön geschrieben, sil.
Ich lasse meine Hühner entscheiden was sie fressen wollen. Die haben Legekorn und Körnermischung zum freie Aufnahme, ausserdem bekommen die Weichfutter, ab und zu Keimfutter und Grünzeug/Gemüse täglich im Winter, im Sommer - grüne Auslauf.
Legekorn und Körnerfutter werden etwa 1,5:1 gefressen.
Ich muss gestehen, dass meine ziemlich übergewichtig sind, besonders Australorps wiegen weit über 3kg. Die beherschen perfekt hungrige Blick, den kann ich nicht wiederstehen.

chicken de luxe
23.02.2012, 22:02
Sil, da stimm ich Dir eh zu. Aber gerade das würde doch das Selbermischen bevorzugen. Natürlich immer unter der Voraussetzung man setzt sich mit dem Thema auseinander (sollte man ja eh mit allem tun) und man beobachtet seine Hühner/Tiere auch entsprechend. Und als Ausgangsbasis braucht man halt einmal irgendetwas, ich würde es einmal mit der Liste versuchen, ob man dabei dann bleibt nach Beobachtung und Erfahrung wird man dann ja sehen.

Ich gebe mir mit allen Dingen die mich interessieren, die ich umsetzen will größtmögliche Mühe und bin immer am lesen, fragen, nachschauen,... So ist das halt bei allen Dingen am Anfang ;-) Irgendwann schüttelt man das vermutlich aus dem Ärmel.

Beides zur Auswahl sprengt dann sicher endgültig meinen Platzrahmen für die Futteraufbewahrung *g*

Was ich mir aber vorstellen könnte, wenn es mehr Leute in Wien/Umgebung gibt die selber Futter mischen wollen, dass man sich zusammen tut und sich dann die großen Gebinde teilen kann.

Wenn jemand aus der Umgebung Interesse hat, kann er/sie ja mal bescheid geben! :-)

Diskussionen über die Ernährung von Tieren sind ca. so "gefährlich" wie über Kindererziehung *lol*

lg, Yvonne

sil
23.02.2012, 22:52
Wie sagt Wontolla immer so schön: Versuch macht kluch
Evtl kannst du bei euch im Lagerhaus Teilmengen an Weizen, Mais, Muschelgrit etc. abwiegen lassen, dann brauchst du keine 50 kg-säcke kaufen (bei uns z.B. geht das).
Oder du findest einen Landwirt, der auch kleinere Mengen abgibt.
Getreide, das trocken und sicher vor Mäusen und anderem Getier gelagert wird, hält sich "ewig". Auch Frost schadet ihm nicht, da richtig getrocknetes Getreide kaum noch Wasser enthält.

nutellabrot19
23.02.2012, 23:19
Es gibt viele Leute, die selber mischen. Ich finds gut, aber ich trau´ s mir a) nicht zu und b) hab ich auch nicht die Zeit. Ich mache halt die Kombi: Hochwertiges Biofutter pelletiert plus Körner/ Müsli in Kombination mit eigenen Weichfuttermenüs, die meine Hühner sehr! lieben.

Freddy
24.02.2012, 07:39
Schönen Abend!

Ich habe ein bissl das Gefühl, dass die Antworten von Euch beiden, Katja und sil, eher ablehnend gegenüber der Selbstmischung sind. Liegt das daran, weil ihr persönlich lieber Fertigmischungen gebt, weil es einfacher/billger/schneller etc. ist? Das soll keine Abwertung sein, aber ich denke, so wie Katja es gesagt hat, dass man bei mehr Hühnern einfach alles etwas mehr effektiv gestalten muss. Und ich geh jetzt mal davon aus, dass ihr mehr Hühner habt. Oder seid ihr nur vorsichtig, Newbies glauben zu lassen, dass das einfach sein könnte?



Moin, da irrst Du Dich gewaltig.

Du bist hier relativ neu, kennst uns also kaum. Wenn Du hier mal längere Zeit quer Beet liest, wer was warum füttert, würden sich Deine Unterstellungen erübrigen.
Es ist ganz schlichtweg so, dass wenn man selbst das Futter zusammenstellt, man leicht der Gefahr läuft, dass die Tiere auf längere Sicht Mangelerscheinungen erleiden. Ich selbst habe mehr Hühner, das ist richtig & bis vor kurzem habe ich auch noch selbst gemischt mit dem Ergebnis, dass das Futter aussortiert wurde, Weizen & Sonnenblumenkerne waren zuerst weg, Mais, Erbsen & Soja wurden danach zwangsweise bis gar nicht gefressen.
Ich habe zwei Futterspender im Stall hängen, die fülle ich auf.
Nebenher haben wir auch noch verschiedene Fasanen & 4 Hunde, 2 Kinder & gehe arbeiten ;). Wenn Du jetzt daraus wieder schlussfolgern solltest, dass ich aus Bequemlichkeit Pellets füttere, so ist das auch wieder schlichtweg Blödsinn & falsch.

Meine Hühner haben wie gesagt die Körner sortiert, massenhaft gefressen & waren trotzdem dünn. Würmer/Koki kann ich durch regelmäßige Kotproben , die beim TA untersucht werden, ausschließen. Also bin ich zu den Pellets zurückgekehrt. Ich habe vor 2 Jahr die Pelletfütterung eingestellt, weil sie sie trocken einfach nicht gefressen haben. Vor 2 Jahren verlor ich einen Großteil meiner Hühner, habe letztes Jahr ne Ladung Bruteier bekommen & die neue Bande frisst die Pellets ohne zu mucken.

Und das Ende vom Lied ist einfach das, dass ich hier schon oft genug gelesen habe "Hilfe was hat mein Huhn"; "Huhn abgemagert, legt Windeier...." und genau bei diesen Leuten ist es der Fall, das sie das Futter selbst mischen.
Leider ist es oft vergebens, Ratschläge zu erteilen, da doch einige sehr beratungsresistent sind.

Im Pellet ist alles drin, was Huhn braucht, außer Auslauf & Wiese & Krabbeltier.
So gehe ich sicher, dass ALLE meine Hühner die Nährstoffe bekommen & nicht nur Weizen fressen.

Es gibt gute Anbieter, wo man Pelletfutter beziehen dann, die GVO freie Inhaltsstoffe enthalten.

Und dann liest Du auch, dass viele Leute beides füttern. Wo ist also das Problem?

Körner & Pellets können übrigens problemlos Frost ab.

Und was das finanzielle angeht, so bin ich keineswegs die Person, die danach das Futter kauft.
Ich könnte mir, wenn ich wollte, einen Tierpfleger halten ;D.

Schade, dass es immer wieder Leute gibt, die sich hier selbst als Newbie bezeichnen & Fragen stellen und wenn man dann antwortet ist man schon vorverurteilt, weil die Antwort nicht wie erwartet ausfiel.

Und zum Schluß bitte ich Dich, lies hier erst mal im Forum rum. Es gibt ganz viel zu dem Thema, auch unter "Umfragen".

Liebe Grüße Katja

chicken de luxe
24.02.2012, 09:44
Versuch macht kluch find ich gut! ;-) So stell ich mir das vor und wenn man nicht ewig "herumversucht" dann wird man auch keinen irreversiblen Schaden anrichten. Meine Freundin ist TÄ und wir haben immer unseren Spaß an stundenlangen Disskusionen, so bekomme ich immer Unmengen an fundiertem Input :-) Ich werde auch mal eine Fragestunde bezüglich Hühnchen beginnen *g*

Ja, ich werde auch noch nachfragen ob man kleinere Mengen kaufen kann. Dass das Getreide nicht zwingend frostfrei gelagert werden muss ist schon mal gut.

Parallel schau ich mir auch mal an was man hier in Ost-Österreich so alles an gscheiten Biofertigfutter auftreiben kann. Gestern hab ich mal die Zusammensetzung für das Biofutter von der Göweil-Mühle bekommen, die haben möglicherweise einen Vertragspartner in meiner Nähe. Jetzt les ich mich mal durch die Aufstellung und vergleich mal mit anderem...der Neugierde halber :-)

Hühnerfuchs
24.02.2012, 21:22
Hello!

Nachdem ich jetzt schon einige Zeit mit der Planung und Umsetzung des Stallbaues beschäftigt bin, wende ich mich nun dem nächsten ebenso interessanten Thema zu: der Fütterung :jaaaa:

Ich habe nicht herausfinden können warum ich meinen Hühnern Legekorn füttern sollte (müssen).

Ok, Versorgung mit allen notwendigen Stoffen...klar.

Im April werden je ein Marans, Araucana, Totleger und Vorwerkhuhn einziehen. Also keine Legehybriden. Uns geht es nur um Eier, wir werden die Hühner nicht essen. Mir ist auch klar, dass die Legeleistung hinter den Hybriden zurückbleiben wird, dafür finde ich diese Hühner aber hübscher als die "Normalen". So viel mal zur allgemeinen Erklärung welche Hühner und wozu.

Über eine Anzeige haben wir jemand gefunden der verschiedene Hühnerrassen züchtet und auch auf Ausstellungen damit geht. Lt. dem Züchter ist das Füttern mit gequetschten Körnern (Mais, Hafer, Gerste) in Ordnung, ich kann "wenn ich will" Legekorn auch füttern.

Ok, will ich eigentlich nicht. Trotzdem möchte ich natürlich, dass meine Hühner gesund sind und bleiben und mit allem versorgt werden was benötigt wird.

Wenn ich das bis jetzt mal richtig verstanden habe, dass geht es scheinbar hauptsächlich um die mögliche Unterversorgung mit Eiweiß bei eigenen Mischungen. Nun, was soll/kann mich abhalten zu den Körnern entsprechende eiweißreiche Nahrung zu füttern? Natürlich vorausgesetzt, man ist willens den (vermutlichen) Mehraufwand zu tragen.

Wir barfen unsere Hunde, ich bin also auch hier bereit einen gewissen Mehraufwand zu leisten dafür, dass ich weiß, dass das Futter genau so ist wie ich möchte und frei von jeden Zusätzen die ich nicht möchte.

Würdet ihr mir zustimmen, wenn ich sage, dass das ja an sich kein Problem sein kann?? Ich weiß, weit aus dem Fenster gelehnt ;)

Achja, einzig das Verfüttern von gekochtem/zubereitetem Menschenessensresten lehne ich wirklich ab! Das geht gar nicht bei mir.

Ich habe hier im Forum von diesem Futterrechner gelesen, aber scheinbar muss man dafür in dem anderen Forum angemeldet sein. Das werde ich auch noch machen, damit ich mir das mal ansehen kann. Vielleicht hilft mir das auch noch weiter.

In der Zwischenzeit wäre ich froh, wenn ihr mich an Euren Argumenten für oder gegen meine Meinung teilhaben lasst :)

lg, Yvonne

Hallo Yvonne
Du bist meiner Meinung nach absolut am richtigen Weg, wenn du bereit bist für etwas Mehraufwand ( und das ist man als Hobbytierhalter in der Regel sonst würde man sich das nicht antun) ist das der einzig richtige und auch günstigste Weg (vermutlich werden sie wohl im Freiland gehalten).Legekorn,Pellets und wie all das Zeug heißt ist meiner Meinung nach für eine Hobbyhaltung nicht nötig ( noch dazu wo es dir ja nicht auf Rekordeierzahlen ankommt).Wie schon erwähnt solltest du da ein wenig lesen dann wirst du sehen dass es sehr viele Möglichkeiten gibt den Tieren alles zu geben was sie brauchen um gesund zu bleiben.
Natürlich ist in den meisten "Mischungen" alles drin was ein Huhn braucht, allerdings oft auch viel mehr,und genau das will man als Hobbyhalter eigentlich nicht.
Es gibt in diesem Forum eben diejenigen die auf "Fertigfutter und diverse Mischungen" schwören und auch gerne die Futtermittelindustrie unterstützt weil sie glauben sie müssen das für ihre Hühner tun (aber natürlich nicht weil sie die Eieranzahl erhöhen wollen:neenee:) und
wegen des geringeren Arbeitsaufwandes (was ich ab einer gewissen Anzahl von Hühnern noch verstehe) - und es gibt Hühnerhalter wie dich und mich die sagen es geht auch anders.
Also lass dich nicht vom richtigen Weg abbringen und viel Spass noch mit deinen Hühnern.:)

Mariechen
24.02.2012, 22:07
Lt. dem Züchter ist das Füttern mit gequetschten Körnern (Mais, Hafer, Gerste) in Ordnung, ich kann "wenn ich will" Legekorn auch füttern.

Ok, will ich eigentlich nicht. Trotzdem möchte ich natürlich, dass meine Hühner gesund sind und bleiben und mit allem versorgt werden was benötigt wird.

Wenn ich das bis jetzt mal richtig verstanden habe, dass geht es scheinbar hauptsächlich um die mögliche Unterversorgung mit Eiweiß bei eigenen Mischungen. Nun, was soll/kann mich abhalten zu den Körnern entsprechende eiweißreiche Nahrung zu füttern? Natürlich vorausgesetzt, man ist willens den (vermutlichen) Mehraufwand zu tragen.

Wir barfen unsere Hunde, ich bin also auch hier bereit einen gewissen Mehraufwand zu leisten dafür, dass ich weiß, dass das Futter genau so ist wie ich möchte und frei von jeden Zusätzen die ich nicht möchte.

Würdet ihr mir zustimmen, wenn ich sage, dass das ja an sich kein Problem sein kann?? Ich weiß, weit aus dem Fenster gelehnt ;)

In der Zwischenzeit wäre ich froh, wenn ihr mich an Euren Argumenten für oder gegen meine Meinung teilhaben lasst :)


Hallo Yvonne, ich praktiziere das genau wie du es vorhast, nämlich ohne Legemehl/pellets, weil ich die Zusätze des industriellen Futters nicht in der Nahrungskette (sprich: in unserer Nahrung!) haben möchte; zweitens weil ich das industrielle Futter für entbehrlich halte.

Wenn du willst, kannst du dir ja die etlichen Diskussionen übers Legemehl ansehen und durchlesen. Da hat es schon öfters richtig "gekracht", weil die Meinungen eben auseinander gehen.

Ja, natürlich kann man das Futter auch selber mischen. Aber das Getreide braucht nicht gequetscht zu werden, weil Hühner im Kropf Körner verdauen können, wenn sie Steinchen zur Verfügung haben. Als ganzes Korn ist es auch lange haltbar ohne Vitaminverluste. Einzig bei Mais nehme ich Bruchmais, dies wäre aber nicht unbedingt nötig.

Getreide enthält noch zu wenig Eiweiß, also muß das Huhn noch eine Komponente bekommen, die mehr Eiweiß hergibt, z.B. gepufftes Soja oder Futtererbsen, oder auch gesäuerte Milch bzw. Produkte daraus.

Bei Vitaminen und Mineralien (auch Eiweiß) stellt sich die Frage, wieviel Auslauf deine Hühner denn haben, und was sie dort an "lebendem Futter" sowie Kräutern vorfinden. Je kleiner der Auslauf, desto nötiger ist eine Zufütterung, je größer und frischer der Auslauf, desto mehr kann er den Bedarf natürlich abdecken.

Bei Fabrikhennen muß das Futter selbstverständlich alles bieten, was sonst ein Huhn so fressen würde, sogar die Dotterfarbstoffe müssen künstlich zugesetzt werden oder auch über gepresste Pflanzen wie Luzerne, oder über carotinhaltige Stoffe wie Paprikapulver (im Biofutter).

Also wie gesagt, die Argumente für und gegen Legemehl wurden schon so oft gesagt, das kannst du alles nochmal nachlesen - und dann eben deinen eigenen Standpunkt finden. Du wirst ja sehen, wie deine Hühner gedeihen, und dann wird dich das von selbst bestätigen oder auch widerlegen.

chicken de luxe
24.02.2012, 22:13
Hallo Hühnerfuchs,

danke für Deine aufmunternden Worte! :-)

Neinnein, ich geb eh nicht gleich auf und lesen ist mein zweiter Vorname ;D Die ersten Bücher liegen schon auf der Post, kann ich erst am Montag abholen, leider. Bis dahin hab ich meine Zetteln - aus dem Netz gesucht und ausgedruckt, bereit für einen neuen Hühnerordner :)

Danke, den werden wir sicher haben! :jaaaa:

chicken de luxe
24.02.2012, 22:30
Hallo Mariechen,

Dir auch danke :-) Ich weiß, bei dem Thema krachts bei jeder Tiergruppe öfter mal. Ich sehe es auch so, ich möchte meine Tiere einfach nicht mit dem Müll der Futterindustrie versorgen. Wie weit das auch für Hühnerfutter zutrifft bin ich noch am herausfinden.

Danke für die Info, dass das Getreide nicht gequetscht sein muss. Ich habe mir schon so Handgetreidequetschen/mühlen angesehen :) Ich hätte dann eben immer den Bedarf für 2-3 Tage gequetscht. Über die Steinchen-Geschichte habe ich schon gelesen!

Letztes Jahr wurde das erste Mal auf einem Feld in der Nähe meiner Firma Soja angebaut. Kann das auch "roh" gefüttert werden? Früher ist man nach dem Ernten noch über das Feld gegangen und hat das eingesammelt was der Maschine entgangen ist und wenn ich nicht verjagt werde *lol* kann ich das ja auch mal machen oder den Bauern fragen.

Ja, Du hast recht, das Gedeihen kann eigentlich nur das beste Argument sein - so oder so.

lg, Yvonne

Mariechen
24.02.2012, 22:43
Hallo Mariechen,

Dir auch danke :-) Ich weiß, bei dem Thema krachts bei jeder Tiergruppe öfter mal. Ich sehe es auch so, ich möchte meine Tiere einfach nicht mit dem Müll der Futterindustrie versorgen. Wie weit das auch für Hühnerfutter zutrifft bin ich noch am herausfinden.

Danke für die Info, dass das Getreide nicht gequetscht sein muss. Ich habe mir schon so Handgetreidequetschen/mühlen angesehen :) Ich hätte dann eben immer den Bedarf für 2-3 Tage gequetscht. Über die Steinchen-Geschichte habe ich schon gelesen!

Letztes Jahr wurde das erste Mal auf einem Feld in der Nähe meiner Firma Soja angebaut. Kann das auch "roh" gefüttert werden? Früher ist man nach dem Ernten noch über das Feld gegangen und hat das eingesammelt was der Maschine entgangen ist und wenn ich nicht verjagt werde *lol* kann ich das ja auch mal machen oder den Bauern fragen.

Ja, Du hast recht, das Gedeihen kann eigentlich nur das beste Argument sein - so oder so.

lg, Yvonne

Das Quetschen wäre ja viel zu viel Arbeit - völlig unnötig.
Soja kann nur erhitzt oder als Keimlinge verfüttert werden, Futtererbsen dagegen können roh gefüttert werden.

Vom Feld einsammeln geht nur wenn du vorher den Bauern um Erlaubnis fragst. Aber die Menge wird niemals ausreichen um deine Hühner mit genug Eiweiß zu versorgen.

Hast du einen Gemüsegarten? Dann empfehle ich dir im Mai gleich einige Kohlsorten, vor allem Grünkohl für die Hühner anzupflanzen. (Im August dann Raps säen.) Dann hast du im Winter (solange schneefrei) die Vitamin- und Carotinversorgung, solange bis die Pflanzen aufgefressen sind.

chicken de luxe
24.02.2012, 22:54
Dass die Menge nicht ausreichen würde war klar, ich hätts nur als Sport gesehen ;-)

Ja hab ich! Ok, werde ich machen! Erbsensaat, Steckzwiebeln, etc. hab ich heut schon eingekauft. Ich freu mich schon so, wenn man endlich wieder was machen kann draussen.

Eine Frage zu Bohnen hätt ich da noch. Eure Bohnen sind ja unsere Fisolen, unsere Bohnen sind Eure keine Ahnung was. Was ist da jetzt genau gemeint? Die ganze lange Frucht? Oder nur die Bohnen innen?

Danke! :-)

Hühnerfuchs
25.02.2012, 08:51
[QUOTE=chicken de luxe;722941]Dass die Menge nicht ausreichen würde war klar, ich hätts nur als Sport gesehen ;-)


Was hättest du als Sport gesehen - das weglaufen wenn der Bauer kommt ??:weglach

Memel
25.02.2012, 10:40
Hallo,

wenn ich mal einen Vergleich wagen darf:

Die Bemühungen, als Laie selbst ein vollwertiges Futter herstellen zu wollen, gleichen den Bemühungen, auf ein serienmäßig hergestelltes Auto zu verzichten und selbst eines zusammen basteln zu wollen. Nur dass beim Auto eine Zulassung nicht erreicht wir, während beim Futtermittel das Geflügel langsam aber sicher unter diesen Experimenten zu leiden hat.

Ich betone nochmal: als Laie!

Die Futtermittelkunde kommt in der Kompliziertheit gleich nach der Vererbungslehre. Bei beiden gibt es hier im Forum wirklich nur wenige, die eines oder beides voll beherrschen.

Hühnerfuchs
25.02.2012, 11:27
Hallo,

wenn ich mal einen Vergleich wagen darf:

Die Bemühungen, als Laie selbst ein vollwertiges Futter herstellen zu wollen, gleichen den Bemühungen, auf ein serienmäßig hergestelltes Auto zu verzichten und selbst eines zusammen basteln zu wollen. Nur dass beim Auto eine Zulassung nicht erreicht wir, während beim Futtermittel das Geflügel langsam aber sicher unter diesen Experimenten zu leiden hat.

Ich betone nochmal: als Laie!

Die Futtermittelkunde kommt in der Kompliziertheit gleich nach der Vererbungslehre. Bei beiden gibt es hier im Forum wirklich nur wenige, die eines oder beides voll beherrschen.

Die Frage ist - wann ist man ein Laie? Wenn man ein paar wichtige Punkte ( sind alle hier immer wieder aufgeführt worden) beachtet, muß sicher kein Huhn leiden.Ich bin immer noch der Meinung dass die Hühner Jahrtausende ohne menschlichen Wissenschaft ausgekommen sind und dies auch heute noch so ist,wenn man ihnen nur das entsprechende Stück Natur läßt und nicht von ihnen fordert dass sie als Legemaschine arbeiten.
Es ist heutzutage üblich aus allem eine Wissenschaft und somit auch ein Geschäft zu machen,aber Hühnerfutter selbst zusammenzustellen als eine wissenschaftliche Arbeit zu bezeichnen oder mit der Produktion eines Autos zu vergleichen ist wohl ein bisschen an den Haaren oder besser gesagt an den Federn herbeigezogen:).

chicken de luxe
25.02.2012, 11:31
Guten Morgen Hühnerfuchs,

na da hat ja schon einer seinen Spaß gehabt heute *ggg* Ich meinte natürlich den Sport, draussen zu sein, Gemüse, das sonst verderben würde einzusammeln und den Hühnern damit eine Freude machen bzw. eine Abwechslung bieten :)

Ich muss doch schon immer mit meinen Hunden vor dem Jäger davon laufen...:laugh

Guten Morgen Murmel,

auch das war mir klar, dass Erbsen allein nicht reichen, aber dazu geht :) Ich habs nur als Beispiel angeführt, ich hab ja noch viiiiel mehr gekauft *g*

Mein Garten und meine Tiere sind eines meiner Hobbies und meine Entspannung. Ja, ich jäte auch gern Unkraut, das find ich doppelt entspannend ;)

Danke für den Forumslink. Das ist ja das Forum wos diesen Rechner gibt. Leider brauch ich dafür sicher Stunden um mich mal durchzuarbeiten und aus irgendwelchen Gründen scheint das auf meinen Mac nicht zu laufen obwohl wir Excel usw. von Microsoft für Mac gekauft haben >:(. Ich muss das irgendwie zu Hause zum Laufen bringen da hab ich genug Abend/Nachtfreizeit dafür *g*

Aber ich lese natürlich auch gerne dort ;D

Du hast natürlich recht, man muss nicht dauernd was neu erfinden, aber ich muss es mal überhaupt erst finden...ich arbeite daran!

Guten Morgen Memel,

tut mir leid, aber da muss ich widersprechen! Du hast recht, ich bin Laie, Hühnerlaie, aber ich schaffe es seit knapp 3 Jahren meine Hunde ohne ein einziges Stück Fertigfutter hervorragend zu ernähren und ich sehe meine Hunde keineswegs als selbstgebasteltes Auto. Diese Hunde sind durch schlechteste Umstände vorbelastet, haben in Ihren ersten Jahren nur Reste (wenn überhaupt...), Brot oder den Mistkübelinhalt auf der Strasse zu fressen bekommen und es geht Ihnen jetzt ausgezeichnet (auch mit Blutbild kontrolliert). Wenn alle anderen Hunde verkühlt sind, sind meine gesund, etc. Das sind Hochleistungssportler und das könnten die beiden nicht bringen wenn es Ihnen nicht gut ginge oder sie mangelhaft ernährt werden würden.

Gut, dass Du erwähnst, dass es hier wenige (also gibt es welche!) gibt, die sich damit auskennen. Möglicherweise schalten sich die auch noch dazu oder ich finde sie selber wenn ich mich noch weiter durchs Forum gelesen habe! :)

Ja, ich weiß, Hunde sind keine Hühner. Ich möchte damit nur sagen, man fängt immer mal irgendwas neu an und ich bin insgesamt immer interessiert Neues zu lernen! :jaaaa: Und völlig talentfrei bin ich auch nicht :neee:

Ich habe keine Lust auf unnötige Streitereien, ob jemand denkt, dass ich dazu in der Lage bin oder nicht. Das entscheide ich dann selbst sobald ich alle Fakten habe. Ich suche Leute die die gesuchten Infos liefern können und wollen und Tipps und Tricks weitergeben möchten, Erfahrungswerte haben und praktische Beispiele geben. Das fände ich super! :cool:

Danke und viele liebe Grüße, Yvonne

Murmeltier
25.02.2012, 12:08
Genau, Hunde sind keine Hühner, die müssen keine Eier legen. Wenn man bedenkt dass ein 2kg Huhn täglich 60g Ei legt, es ist schon beachlich.

Memel
25.02.2012, 14:06
Ich habe keine Lust auf unnötige Streitereien, ob jemand denkt, dass ich dazu in der Lage bin oder nicht. Das entscheide ich dann selbst sobald ich alle Fakten habe. Ich suche Leute die die gesuchten Infos liefern können und wollen und Tipps und Tricks weitergeben möchten, Erfahrungswerte haben und praktische Beispiele geben. Das fände ich super! :cool:

Danke und viele liebe Grüße, Yvonne


Hallo Ivonne,

genau das ist das Problem. Mit Tipps und Tricks und Erfahrungswerten allein kann man keine Hühner füttern. Wissenschaftler sitzen seit Jahrzehnten daran und geben Ergebnisse an die Mischfutterindustrie laufend weiter. Die Aufgabe der Geflügelhalter ist dann nur, aus diesem Angebot das richtige Futter auszuwählen. Dabei kommt man mit Erfahrungen anderer Züchter und Halter weiter, aber nicht mit der Herstelllung eines eigenen Futtermittels. Es ist wirklich eine große Aufgabe, die leider völlig unterschätzt wird. Eine Vielzahl von Ergänzungsfuttermitteln, die vor allem alle sehr teuer sind, soll die vorhandenen Mängel in der Fütterung kompensieren. Aber da ist doch nicht nur jeder Hühnerhalter überfordert.

dobra49
25.02.2012, 15:31
Genau deshalb hab ich das am Anfang geschrieben:


Ich kaufe lieber eine fertige Futtermischung, da steht genau drauf, in welchem Verhältnis die Bestandteile gemixt sind. Zusätzlich bekommen die Hühner Weichfutter je nach Anfall.
Körnerfutter selbst zu mischen trau ich mir nicht zu.

Und ich bleibe sicherlich dabei.

Bachstelze
25.02.2012, 16:14
Genau deshalb hab ich das am Anfang geschrieben:



Und ich bleibe sicherlich dabei.

Hallo Doris,

meine Anerkennung. Du bist eine der wenigen Geflügelfreunde hier, die verantwortungsvoll gegenüber ihren Lieblingen mit dem Thema Fütterung umgehen. Das ist für Laien gar kein Thema, weil vollkommen unüberschaubar. Viel wichtiger wäre es zu beraten,welches Mischfutter zur Anwendung kommt und das ohne all diese unsinnigen Vorurteile.

Interessant war mir der Vergleich mit der Hundefütterung. Wenn man die Ahnen von Hund und Huhn, also Wolf und Wildhuhn, vergleicht, kann man nur sagen: Arme Hühner.

chicken de luxe
25.02.2012, 18:00
Also wenn man was falsch verstehen will dann schafft man das auch, gell?

Mich würde ja mal wirklich ernsthaft interessieren warum das nicht möglich sein kann über ein Thema auf vernünftige Art und Weise zu sprechen (und ja auch diskutieren). Das heisst bei mir aber nicht, unproduktive Antworten zu geben noch jemand daran zu beurteilen, ob es derjenige eventuell anders machen will als möglicherweise die Meisten.

Ich habe nicht gesagt, dass ich auf alle Fälle meine Hühner mit ein paar Körnern füttern möchte ob das gut für sie ist oder nicht, ob sie daran sterben oder nicht!

Ich versuche mich mit den Möglichkeiten auseinander zu setzen.

Und sorry aber das Argument "dafür gibts die Futtermittelindustrie" und die Aussage "Hunde/Wölfe sind keine Hühner/Wildhühner" ist mehr als unwürdig in dem Zusammenhang.

Falls es noch jemand geben sollte der etwas mehr "Wissenschaft" einbringen kann/möchte, bin ich an einem weiteren Informationsfluss interessiert.

Dobra, hast Du eventuell zufällig die Zusammensetzung Deines Fertigfutters bei der Hand, die Du abtippen kannst? Oder mir bitte den Namen sagen, ich kann es mir ja dann auch im Netz suchen.

Einen schönen Nachmittag + lg, Yvonne

hühnerling
25.02.2012, 18:11
Hallo Futterenthusiasten,

unabhängig von der Frage, ob Fertigfutter oder selbstgemacht, spielen noch andere Faktoren bei der Auswahl eine Rolle.

Beispielsweise haben Hühner abhängig von der Rasse und Größe unterschiedliche und auch nach Jahreszeit und Lebensalter bzw. -situation wechselnde Bedürfnisse.

Die jeweilige Haltungsform spielt ebenso eine Rolle, so können sich beispielsweise wenige Tiere mit großem, gut strukturierten und möglichst naturbelassenen Auslauf noch ergänzend anderweitig versorgen, was Tieren in Volieren- oder gar reiner Stallhaltung kaum bzw. gar nicht möglich ist.

Hinzu kommt noch der jeweilige Anlass der Hühnerhaltung: Rassegeflügelzüchter mit z.B. Ausstellungsambitionen haben oft schon sehr zeitig im Jahr recht viele Küken und Jungtiere zwecks Selektionsbedarf und werden in den meisten Fällen sicherstellen wollen, dass ihre Tiere hinsichtlich optimaler und „rechtzeitiger“ Entwicklung zum Ausstellungstermin gut und altersgerecht versorgt sind, und das bei möglichst wenig zusätzlichem Aufwand.
Für Halter von wenigen Tieren oder Kleingruppen im heimischen Hausgarten, die lediglich „nette Hühner mit Kuschelfaktor und ein paar Eier noch dazu“ haben wollen, sehen die Ansprüche und Möglichkeiten schon aufgrund der geringen Tierzahl ganz anders aus.

Zwischen diesen beiden genannten Haltergruppen gibt es natürlich noch jede Menge anderer Haltungsformen und Ziele, die aufzuführen ich mir hier ersparen will.

Meiner Ansicht nach gibt es nicht „die optimale Fütterung für alle“. Wichtig ist jedoch, dass der Grundbedarf der jeweils zu fütternden Tiere anhand der o.g. Faktoren ermittelt werden sollte und man sich entsprechende Informationen über die jeweiligen Möglichkeiten beschafft.
Es spricht ja beispielsweise nichts dagegen, es zunächst einmal mit einem Fertigfutter zu versuchen, welches man dann noch je nach jahreszeitlichen Bedürfnissen etc. ergänzen und/oder strecken kann. Näheres dazu auch in den Unterrubriken Spezialfutter und Zusatzfutter.

Bei Fertigfuttern gibt es eine große Auswahl für unterschiedlichste Vorstellungen, Fütterungsformen und finanzielle Möglichkeiten:

• konventionell in Pellet oder Mehlform, geschrotet oder gekörnt etc. in den unterschiedlichsten Zusammensetzungen
• Bio-Futter in Pellet oder Mehlform, geschrotet oder gekörnt etc., ebenfalls verschiedenste Zusammensetzungen

Die genauen Inhaltsangaben der verwendeten Futtermittel sollte man sich in jedem Fall vom jeweiligen Hersteller aktuell zuschicken lassen, um einen Überblick zu gewinnen und Vergleichsmöglichkeiten zu erhalten.

Selbstverständlich bleibt es jedem selbst überlassen, wie und womit er seine Tiere füttert, allerdings wäre es begrüßenswert, wenn man seiner Verantwortung gegenüber dem Tier gerecht würde. „Gewissenhafte“ Hühnerhaltung und Fütterung macht schon im Vorfeld etwas Arbeit bei der Sammlung, Verarbeitung und Umsetzung der Informationen, wenn die Tiere nicht zu kurz kommen oder gar unter gut gemeinten Fütterungsfehlern leiden sollen.

@ chicken de luxe:
Deinen obigen Texten meine ich zu entnehmen, dass Du gern genau wissen willst, was Du fütterst und die Kostenfrage für Dich keine Rolle spielt. Also könntest Du zum Einstieg und als Kompromiss versuchsweise ein fertiges Bio-Futter für erwachsene Hühner füttern, z.B. das LHA 11,2 von Gut Rosenkrantz (100%BIO), grob geschrotet/gekörnt.

LG Hühnerling

Hühnerfuchs
25.02.2012, 18:27
Hallo Doris,

....Interessant war mir der Vergleich mit der Hundefütterung. Wenn man die Ahnen von Hund und Huhn, also Wolf und Wildhuhn, vergleicht, kann man nur sagen: Arme Hühner.

Aber noch interessanter finde ich den Vergleich von Memel - Hühnerfutter mischen und ein Auto selbst zusammenbauen......

Ernst
25.02.2012, 18:35
Meine Freundin ist TÄ und wir haben immer unseren Spaß an stundenlangen Disskusionen, so bekomme ich immer Unmengen an fundiertem Input

Na, da scheint Deine Freundin ja eine löbliche Ausnahme in der Zunft der Tierärzte zu sein. Leider haben die wenigsten Tierärzte, die eine Kleintierpraxis betreiben wirklich fundiertes Wissen über Hühner. Oftmals kennen sich die ratsuchenden Hühnerhalter besser mit der Materie aus, als die befragten Ärzte. Wahrscheinlich liegt es daran, daß sie sich zwar täglich mit Hund, Katze oder Hamster beschäftigen, aber kaum mal ein Huhn den Weg in ihre Praxis findet.

Was die verwirrenden Fütterungsmöglichkeiten anbelangt, würde ich jedem Anfänger anraten sich erst einmal eine vernünftiges Fertigfutter zu kaufen. Wer dann nach einiger Zeit genug praktische Erfahrungen gesammelt hat, und sich dann mit den Bedürfnissen seiner Tiere auskennt, kann dann ja immer noch auf "selber herstellen" umsteigen. Wer als Anfänger nur auf die Puristen unter den Hühnerfütterern hört, wird den Bedürfnissen seiner Tiere in den meisten Fällen wohl nicht gerecht werden. Das muß nicht daran liegen dass die Verfechter des selber Mischens keine Ahnung haben, sondern dass ein Anfänger das wegen seiner Unkenntnis nicht umsetzrn kann. Dafür fehlt ihm zwangsläufig das Wissen. Da helfen solche Sprüche auch nicht wirklich weiter.


Die Frage ist - wann ist man ein Laie? Wenn man ein paar wichtige Punkte ( sind alle hier immer wieder aufgeführt worden) beachtet, muß sicher kein Huhn leiden.Ich bin immer noch der Meinung dass die Hühner Jahrtausende ohne menschlichen Wissenschaft ausgekommen sind und dies auch heute noch so ist,wenn man ihnen nur das entsprechende Stück Natur läßt und nicht von ihnen fordert dass sie als Legemaschine arbeiten.Es ist heutzutage üblich aus allem eine Wissenschaft und somit auch ein Geschäft zu machen


Es gibt in diesem Forum eben diejenigen die auf "Fertigfutter und diverse Mischungen" schwören und auch gerne die Futtermittelindustrie unterstützt

Nur mit gutem Willen allein ist es nicht getan. Es bedarf schon einer gewissen Zeit des Hühner haltens und des Erfahrung sammelns. Wenn man dann mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, und meint mit dem selbst zusammengestellten Futter seine Tiere besser versorgen zu können, kann man das ja immer noch machen.

Ich zumindest bin der Meinung das Hühner mit den vielleicht vorhandenen Schwächen eines Fertigfutters besser zurecht kommen, als mit einem, von einem Anfänger selbst gemischten Futter, dem wichtige Bestandteile fehlen.

Ich denke Memel, Doris und Bachstelze haben das sehr gut erkannt.

MfG

Ernst Niemann

Mariechen
25.02.2012, 19:24
@ hühnerling, du hast das m.E. ziemlich gut erklärt und erläutert.

Es ist eben gar nicht so, daß man mit Fertigfutter das Huhn generell optimal versorgt hat, und mit selbstgemischtem Futter einem Huhn nicht geben kann was es benötigt.

"Die jeweilige Haltungsform spielt ebenso eine Rolle, so können sich beispielsweise wenige Tiere mit großem, gut strukturierten und möglichst naturbelassenen Auslauf noch ergänzend anderweitig versorgen, was Tieren in Volieren- oder gar reiner Stallhaltung kaum bzw. gar nicht möglich ist."

Beim Landhandel, wo man normalerweise vor Ort sein Hühnerfertigfutter kaufen kann, gibt es nach meiner Beobachtung (z.B. Raiffeisen in unserer Region) eigentlich nur EIN Futter für Legehühner, und eines für Masthühner, und eines für Küken. Das war's dann auch schon.

Dieses Futter für Legehennen ist abgestimmt auf Stallhennen, die keinen Auslauf, kein Licht, kein Gras sehen. Wenn ich das meinen Hennen füttere, die so viel Auslauf haben, wie sie wollen (mit Wechselausläufen habe ich pro Huhn ca. 100 qm), ist das schon völlig unprofessionell, meiner Meinung nach falsch. Falsch, weil Hühner die auf Gras leben, keine künstlichen Dotterfarbstoffe im Futter brauchen. Die Vitaminbilanz stimmt natürlich auch nicht mehr, wenn die Hühner so viel mit dem Grünfutter aufnehmen können.

Eigentlich müßten die Futterverkäufer jeden einzelnen Käufer genau beraten, dazu müßten sie einiges an Fachwissen erwerben. Sie müßten über die verschiedensten Futterzusätze Bescheid wissen und Auskunft geben können, sie müßten Unterschiede zwischen verschiedenen Nutzungarten beim Geflügel kennen (Rassehühner, Zierhühner, Ausstellungstiere, Legehennen), und sie müßten eine ganze Palette von verschiedenen Futtersorten vorrätig halten. Und das würde Geld kosten und die Lagerzeit der Futtersäcke nochmal verlängern. Was wiederum evt. mehr Zusatz an Konservierungsstoffen usw. erfordert, und wiederum das Futter mit Zusatzstoffen belastet.

Daher kann ich mit meiner Haltungsform nicht in einen Landhandel gehen und einfach ein Legemehl kaufen. Ich müßte mir schon die Mühe machen, mich genau über verschiedene Anbieter zu informieren und einen zu finden, der ein Futter anbietet, das genau auf meine Hühner und meine Haltungsform abgestimmt ist.

Das kann ich aber genauso selber und noch besser. Denn mein Getreide füttere ich ganz als Korn, und das braucht keinerlei Konservierungstoffe. Die Bierhefe als Futterzusatz verabreiche ich gezielt und mengenmäßig angepasst auf die Bedürfnisse in den unterschiedlichen Phasen. Bei Mauser z.B. mehr als in der Frühjahrslegepause. Je nach Kotbeschaffenheit kann ich mit Karotten und Oreganoöl gezielt die Darmflora unterstützen. Dotterfarbstoffe gibt es bei mir keine - dafür im Winter mehr Maisanteil und Kohl/Raps. Das macht nicht nur die Dotter natürlich gelb, sondern gibt auch noch schwefelhaltige Aminosäuren und jede Menge Vitamin C.

Das sollte unbedingt dazugesagt werden, wenn man über Industriefutter oder Selbermischen redet! Denn einfach einen Sack kaufen bei der Mühle um die Ecke - damit ist den Hühnern u.U. gar nicht wirklich gedient.

Und es gibt noch ein Argument für Selbermischen. Wenn ich einige Futterkomponenten selber erzeugen kann, dann ist das auf jeden Fall die erste Wahl. Es spart Transportkosten, es ist günstig, und ich weiß welche Qualität ich habe. Ich persönlich habe einige Hauptgetreidesorten aus eigener Produktion, und ich habe zusätzlich Bezugsquellen direkt vor Ort. Was ich noch aus der Mühle dazukaufen muß, sind eher Kleinigkeiten wie Bruchmais und Muschelkalk. Gemüse wächst ohnehin alles in meinem Garten.

Ernst
25.02.2012, 19:57
Also Mariechen nun hör aber auf. Tu doch nicht so, als ob fertige Futtermischungen generell auf Wirtschaftsgeflügel ausgerichtet sind. Es gibt jede Menge Firmen die Futter speziell für Rassegeflügelhalter anbieten. Dazu gehören neben Muskator, Deuka, Neuendorff und Garvo noch viele Andere. Es ist keiner nur auf das eine Futter des Landhandels von Nebenan angewiesen. Es wird ebenso wie bei Deiner Futtermischung auf spezielle Ansprüche Rücksicht genommen. Es gibt nicht nur ein Futter für alle.
Es ist ja vollkommen in Ordnung, wenn Du Deine Tiere mit selbst hergestellten Futter versorgst. Ich unterstelle auch in keiner Weise, dass Deine Hühner deswegen schlechter versorgt sind als andere. Aber hör endlich auf das als die allein selig machende Variante darzustellen. Dein missionarischer Eifer, der Dich auch nicht davor zurückschrecken lässt, das mit Halbwarheiten, unbelegten Behauptungen und verdrehen von Tatsachen zu belegen geht einem langsam gehörig auf die Nerven.

Ernst Niemann

Bachstelze
26.02.2012, 09:20
Hallo, nochmal zum eigentlichen Thema:

natürlich muss man das Mischfutter gezielt einsetzen. Ich habe immer 1. Aufzuchtfutter für die Nachzucht 2. Legefutter für die Eierleger 3. Zuchtfutter für die Zuchttiere und 4. Weizen im Sortiment. Dazu ein Mineralstoffgemisch für Geflügel für die Eierlegenden. Da kann man alle Bedürfnisse gezielt decken. Über die Bedürfnisse der jeweiligen Gruppen muss man sich natürlich kundig machen.

Wichtige Kennzahlen zur Einschätzung eines Mischfuttern sind 1. Rohprotein 2. Vitamine A,D³,E 3. Kalzium. Wenn man auf diese drei Faktoren achtet, kann man den Wert eines Mischfutters schon gut und schnell einschätzen.

Natürlich soll man auch den Wert eines gepflegten Auslaufes und die Zufütterung von Schmeckerchen (die manchmal für den Pfleger wichtiger sind als für das Geflügel) nicht unterschätzen, aber eine Grundversorgung wird durch die Mischfutter erst einmal garantiert. Den Tierarzt braucht man dann in der Regel nur, wenn es um Bescheinigungen oder Impfungen geht.

hühnervogel
26.02.2012, 19:17
Hallo
Klick mich mal rein --- Gibt es eigentlich kein Buch indem das mit dem selbermischen gut erklärt ist? War gerade erfolglos am suchen.... Wäre mal interessant zu lesen.

Freddy
26.02.2012, 19:37
Hallo
Klick mich mal rein --- Gibt es eigentlich kein Buch indem das mit dem selbermischen gut erklärt ist? War gerade erfolglos am suchen.... Wäre mal interessant zu lesen.

Hallo, klar: http://www.amazon.de/H%C3%BChner-halten-Beate-Peitz/dp/3800159015/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1330281426&sr=1-2

hühnervogel
26.02.2012, 19:56
@Freddy Zuerst mal Danke für die schnelle Antwort. Das Buch habe ich bereits. Die paar Absätze über das selbermischen finde ich persönlich recht dürftig. Wollte ein bissl tiefer in die Materie abtauchen ;-)

chicken de luxe
26.02.2012, 20:19
Hello,

es scheint mehrere englische Bücher zu diesem Thema zu geben. Leider kann man nicht ins Buch klicken und es gibt auch keine Rezensionen... Kein besonders beliebtes Thema scheinbar ;)

Ich denke ich werde mal 1-3 bestellen und schauen was die hergeben.

lg, Yvonne